Voß

[268] Voß, 1) Gerhard Johann, gewöhnlich Vossius genannt, »der größte Polyhistor der Niederländer«, geb. 1577 bei Heidelberg als Sohn eines holländischen Landpredigers, gest. 17./27. März 1649 in Amsterdam, studierte in Dordrecht und Leiden, wurde 1600 Rektor der Schule in Dordrecht, 1615 Direktor des theologischen Kollegiums in Leiden, aber 1619 auf der Dordrechter Synode als Arminianer dieses Amtes enthoben, erhielt 1622 an der Leidener Universität die Professur der Beredsamkeit und Geschichte, 1625 auch des Griechischen und wurde 1631 Professor der Geschichte am neuerrichteten Athenäum zu Amsterdam. V. brach in vielen Fächern neue Bahnen. Auf die lateinische Grammatik beziehen sich von seinen Werken besonders: »Aristarchus sive de arte grammatica« (Amsterd. 1635 u. ö.; zuletzt von Eckstein und Förtsch, Halle 1833–34, 2 Bde.); »De vitiis sermonis et glossematis latinobarbaris« (Amsterd. 1640 u. ö.); »Etymologicum latinae linguae« (das. 1662 u. ö.; zuletzt von Mazocchi, Neap. 1762–63, 2 Bde.). Die Rhetorik förderte er durch: »Commentariorum rhetoricorum sive oratoriarum institutionum libri VI« (Leiden 1606, 4. Aufl. 1643); »Ars rhetorica« (das. 1624 u. 1653). Die Poetik behandelt »De artis poeticae natura« (Amsterd. 1647) Der Geschichte dienen: »De historicis graecis libri IV« (Leiden 1624 u. 1651; neue Ausg. von Westermann, Leipz. 1838); »De historicis latinis libri III« (Amsterdam 1627 u. 1651); »Ars historica« (das. 1653) u. a. In die Theologie griff er ein durch: »Historiae Pelagianae libri IV« (Leiden 1618 u. 1665), »De theologia gentili« (Amsterd. 1642 u. 1706) u. a. Seine Briefe erschienen gesammelt durch Colomies (Lond. 1690 u. 1693), seine Werke Amsterdam 1695 bis 1701, 6 Bde. Vgl. H. Toll, De Vossio perfecto grammatico (Amsterd. 1778).

2) Isaak, Philolog, Sohn des vorigen, geb. 1618 in Leiden, gest. 21. Febr. 1689 in London, bereiste 1641–44 England, Frankreich und Italien, war 1648–54 bei der Königin Christine von Schweden, ging 1670 nach England und erhielt dort 1673 ein Kanonikat in Windsor. Außer seinen wertvollen Ausgaben der Geographen Skylax (Amsterd. 1639) und Mela (Haag 1658, Franeker 1700) sowie des Iustin (Amsterd. 1840; 5. Ausg., Leiden 1690) und Catull (Lond. 1684 u. 1691) erwähnen wir: »De septuaginta interpretibus eorumque translatione et chronologia« (Haag 1661, Appendix 1663); »De poematum cantu et viribus rhytmi« (Oxf. 1673); »Variarum observationum liber« (Lond. 1685). Vgl. de Crane, De Vossiorum Juniorumque familia (Franeker 1820).

3) Johann Heinrich, Dichter, poetischer Übersetzer und Philolog, geb. 20. Febr. 1751 zu Sommersdorf bei Waren im Mecklenburgischen, gest. 29. März 1826 in Heidelberg, kam 1766 auf die Schule nach Neubrandenburg, nahm dann eine Hauslehrerstelle bei einem Herrn v. Örtzen in Ankershagen an, siedelte Ostern 1772 nach Göttingen über, widmete sich hier, die Theologie rasch aufgebend, ausschließlich philologischen Studien, trat in Heynes philologisches Seminar ein und lebte im übrigen jenen poetischen Bestrebungen, die ihn mit einer Anzahl gleichgestimmter Jünglinge zum Göttinner Dichterbund (s. d.) verbanden. V. ward die eigentliche Seele und treibende Kraft des Bundes und entfremdete sich darüber bis zu einem gewissen Grade seinem Lehrer Heyne. Als Boie, mit dessen Schwester Ernestine sich V. verlobt hatte, in den Staatsdienst trat, übertrug er die Redaktion des »Musenalmanachs« V., der sie von Wandsbek aus besorgte, wohin er 1775 übergesiedelt war. In Wandsbek verlebte V. mehrere Jahre in freundschaftlichem Verkehr mit Claudius und Klopstock und führte 1777 seine Braut heim. 1778 übernahm er das Rektorat zu Otterndorf im Land Hadeln und kündigte von hier aus seine Übersetzung der »Odyssee« an, die 1781 erschien. Sie bildet in dieser ersten Fassung den Höhepunkt der Voßschen Übersetzungskunst (Neudruck mit Einleitung von M. Bernays, Stuttg. 1881); durch sie wurde Homer zum unverlierbaren Eigentum und eine der Grundlagen der allgemeinen deutschen Bildung. 1782 wurde V. auf Betrieb seines Freundes Friedrich Leopold v. Stolberg als Rektor nach Eutin berufen, wo er 1786 den Hofrats litel erhielt (vgl. Heußner, B. als Schulmann in Eutin, Eutin 1882). Inzwischen war er in eine ernsthafte, lange dauernde literarisch philologische Fehde mit seinem alten Göttinger Lehrer Heyne verwickelt worden, welche die ohnehin bei V. vorhandene Streit- und Kampflust noch steigerte. Nachdem er 1789 seine Übersetzung des Vergilschen Gedichts »Über den Landbau« (neue Ausg., Altona 1800 u. 1821, 2 Bde.) sowie 1793 eine neue Bearbeitung seiner »Ilias« und »Odyssee« herausgegeben, wandte er sich mit Eifer der Forschung in altgriechischer Geographie und Mythologie zu. Die fortgesetzten dichterischen Bestrebungen gediehen besonders freudig, seitdem V. in dem[268] hexametrischen Idyll eine seiner Natur, seinen Erinnerungen und Lebenszuständen gleich gemäße Form gefunden hatte. Das Beste dieser Art leistete er in dem idyllischen Gedicht »Luise« (Königsb. 1795), einer liebevollen Schilderung des Lebens in einem protestantischen Pfarrhause, zu der der »Siebzigste Geburtstag« als eine Vorstudie gelten kann. Im Herbst 1802 ging V. seiner Gesundheit wegen mit einem Gnadengehalt von 600 Tlr. nach Jena, wo er seine viel besprochene Rezension der Heyneschen »Ilias« in der »Allgemeinen Literaturzeitung« (Maiheft 1803) erscheinen ließ. Vergebens suchte ihn Goethe, der den Voßschen Gedichten 1802 eine liebevolle Besprechung widmete, in Jena festzuhalten; V. folgte im Sommer 1805 einem Ruf an die Universität in Heidelberg. Dort geriet er bald in Streit mit den Heidelberger Romantikern Brentano, Arnim und Görres; der argwöhnische Eifer, der ihn in den Bestrebungen der Romantiker die Anzeichen einer kirchlichen und politischen Reaktion erkennen ließ, trat besonders deutlich in seiner erbitterten Polemik gegen die Kunstform des Sonetts hervor. Aus verwandten Tendenzen ist die gegen seinen Heidelberger Kollegen, den Altertumsforscher Friedrich Creuzer gerichtete »Antisymbolik« (Stuttg. 1824) hervorgegangen, deren zweiten Teil nach seinem Tode 1826 sein Sohn Abraham (s. unten, bei 6) herausgab. Noch entschiedener trat er als rationalistischer Polemiker seinem ehemaligen Freunde Friedrich Grafen zu Stolberg gegenüber auf, dem er sich schon in der letzten Zeit seines Eutiner Aufenthalts entfremdet hatte, und der inzwischen zur katholischen Kirche übergetreten war. 1819, kurz vor Stolbergs Tod, veröffentlichte er in dem von seinem rationalistischen Kollegen Paulus herausgegebenen »Sophronizon« die schroffe Anklageschrift »Wie ward Fritz Stolberg ein Unfreier?« Bis zu seinem Ende hielt er als entschlossener und kräftiger Streiter stand. Als selbständiger Dichter vermochte er eine gewisse Herbheit und trotzige Beschränktheit seiner Natur, einen nüchtern-lehrhaften Grundzug seiner Bildung nur unter der Zusammenwirkung besonders günstiger Umstände zu überwinden; in allem aber, was »eine tieffühlende, energische Natur durch treues Anschauen, liebevolles Beharren, durch Absonderung der Zustände, durch Behandlung eines jeden Zustandes in sich als eines Ganzen schaffend hervorbringen kann« (Goethe), erscheint er gehaltvoll und bedeutend. Die zweite Hälfte seines Lebens war neben wissenschaftlichen Arbeiten vor allem der Übersetzungskunst gewidmet. Schon 1789 war seine Übersetzung von Vergils Lehrgedicht vom Landbau erschienen, 1793 erschien seine Übersetzung des ganzen Homer, darin die Odyssee in umgearbeiteter Gestalt. Doch bezeichnen diese spätern Übersetzungsarbeiten gegenüber den frühern insofern einen Rückschritt, als V. jetzt in erster Linie auf genauen Anschluß an die Originale und auf streng korrekten Versbau Wert legte; die Anforderungen, die er in dieser Hinsicht stellte, begründete er theoretisch in der »Zeitmessung der deutschen Sprache« (1802). Die erwähnten Mängel treten in den spätern Übersetzungen (Horaz 1806, Theokrit 1808, Tibull 1810, Aristophanes 1821 u. a.) noch deutlicher hervor. Auch wagte er den vergeblichen Versuch, durch seine Übersetzung von 13 Shakespeareschen Stücken (gedruckt 181829) das Schlegelsche Meisterwerk zu verdrängen. Von V.' »Sämtlichen Werken« erschienen mehrfache Ausgaben (Leipz. 1853, 5 Bde.; Berl. 1869, 5 Bde.; neue Ausg. 1879), seine »Luise« und die »Idylle« gab K. Goedeke mit einer vortrefflichen Einleitung (Leipz. 1869) heraus. Vgl. Paulus, Lebens- und Todeskunden von J. H. V. (Heidelb. 1826); »Briefe von J. H. V. nebst erläuternden Beilagen« (hrsg. von seinem Sohne Abraham V. is. unten, bei 6 i, Halberst. 1829–33, 3 Bde.; 2. Ausg. 1840); Herbst, Johann Heinrich V. (Leipz. 1872–76, 2 Bde.); Knoegel, V.' Luise und die Entwickelung der deutschen Idylle bis auf Heinrich Seidel (Frankf. a. M. 1904).

4) Julie von, geb. um 1767, gest. im März 1789, Nichte der durch ihre Denkwürdigkeiten (»69 Jahre am preußischen Hofe«, Leipz. 1876, 8. Aufl. 1908) bekannten Oberhofmeisterin Sophie Marie v. V. (geb. 1729, seit 1800 Gräfin, gest. 1814), lebte seit 1783 am königlichen Hof in Berlin und besaß wie die Tante die besondere Zuneigung des damaligen Thronfolgers, spätern Königs Friedrich Wilhelm II. (s. Friedrich 59). Sie wurde ihm als Gräfin Ingenheim (nicht Jugenheim) unter erzwungener Zustimmung der Königin im Frühjahr 1787 an die linke Hand getraut, und zwar wurde die Vermählung, die Hofprediger Zöllner vollzog, mit Melanchthons Gutachten über die Doppelehe Philipps von Hessen gerechtfertigt. Sie schenkte dem König einen Sohn.

5) Julius von, Roman- und Lustspieldichter, geb. 24. Aug. 1768 in Brandenburg, gest. 1. Nov. 1832 in Berlin, avancierte in der preußischen Armee bis zum Leutnant, nahm 1798 seinen Abschied, bereiste Deutschland, Frankreich, Schweden und Italien und lebte dann in Berlin. Für die Bühne schrieb er unter anderm: »Lustspiele« (Berl. 1807–18, 9 Bde.); »Neuere Lustspiele« (das. 1823–27, 7 Bde.); »Fünfundzwanzig dramatische Spiele nach deutschen Sprichwörtern« (das. 1822) und »Trauerspiele« (das. 1823), von denen »Faust« von Ellinger neu herausgegeben wurde (das. 1890). Außerdem erschienen von ihm »Kleine Romane« (Berl. 1811–15, 10 Bde.). Seine Romane wie seine Lustspiele sind ohne Kunstwert, besitzen aber kulturhistorisches Interesse, insofern sie ein treues Abbild der Frivolität und innern Verkommenheit geben, wie sie vor 1806 in allen Schichten der Berliner Bevölkerung eingerissen war.

6) Heinrich, ältester Sohn von V. 3), geb. 29. Okt. 1779 in Otterndorf, gest. 20. Okt. 1822 in Heidelberg, studierte in Halle unter Wolf Philologie, wirkte 1804–1806 als Lehrer am Gymnasium in Weimar, wo er mit Schiller und Goethe verkehrte, folgte 1806 seinem Vater nach Heidelberg als Professor der Philosophie. Er unterstützte seinen Vater bei dessen Übersetzungsarbeiten, namentlich beim Äschylos; den Othello übersetzte er auf Veranlassung und mit Beihilfe Schillers für das Weimarer Theater. Mit leidenschaftlicher Verehrung schloß er sich in den letzten Jahren seines Lebens an Jean Paul an. Sein »Briefwechsel mit Jean Paul« (Heidelb. 1833) und die »Mitteilungen über Goethe und Schiller, in Briefen von Heinrich V.« (das. 1834) wurden herausgegeben von seinem Bruder Abraham V. (geb. 1785), der seit 1810 als Professor an dem Gymnasium in Rudolstadt tätig war, 1821 Professor am Gymnasium in Kreuznach ward und 13. Nov. 1847 starb. Neue Ausgaben besorgten Berlit (»Goethe und Schiller in persönlichem Verkehr, nach brieflichen Mitteilungen«, mit Einleitung und Erläuterungen, Stuttg. 1895) und Graf (»Goethe und Schiller in Briefen«, in Reclams Universal-Bibliothek, Leipz. 1896).

7) Hubertus, Bischof von Osnabrück, geb. 25. Okt. 1841 zu Borken i. W., Sohn eines Uhrmachers, studierte in Münster Theologie, trat in das Collegium Borromeum, dann in das Priesterseminar ein und[269] empfing 1866 die Priesterweihe. 1866 wurde er Kooperator in Wesel, 1877 Domvikar in Münster, 1885 Pfarrer in Rheine, 1891 Regens des Priesterseminars, 1892 Domkapitular und Geistlicher Rat in Münster und als Nachfolger Hötings 1899 Bischof von Osnabrück.

8) Richard, Dichter und Schriftsteller, geb. 2. Sept. 1851 auf dem Dominium Neugrape in Pommern, machte frühzeitig größere Reisen, besonders in Italien, schloß sich 1870 als Johanniter den deutschen Heeren an, bis ihn eine Verwundung zur Ausübung dieses Berufs untauglich machte, widmete sich darauf in Jena und München philosophischen Studien und lebte seitdem, mit literarischen Arbeiten beschäftigt, teils zu Frascati bei Rom, teils in Berchtesgaden. V.' Name wurde in weitern Kreisen zuerst bekannt durch die Trauerspiele. »Die Patrizierin« (Frankf. 1881) und »Luigia San Felice« (das. 1882). Voraus gingen das Schauspiel »Unfehlbar« (Kassel 1874) und die Tragödien: »Savonarola« (Wien 1878), »Magda« (Zür. 1879); spätere Dramen des talentvollen Autors sind: »Pater Modestus« (Leipz. 1883), »Regula Brandt« (das. 1883), »Unehrlich Volk« (Dresd. 1884), »Der Mohr des Zaren« (das. 1883), »Brigitta« (das. 1887), ferner »Mutter Gertrud«, »Alexandra« (beide 1888), »Wehe dem Besiegten« (1888), »Eva« (1889), »Die neue Zeit«, seine bedeutendste Tragödie (1891), »Unebenbürtig«, »Schuldig«, »Der Väter Erbe« (1892), »Malaria«, »Jürg Jenatsch« (1893), »Arme Maria«, »Daniel Danieli« (1894), »Zwischen zwei Herzen« (1895), »Der König« (1896) u. a., diese sämtlich, nebst dem Märchenspiel »Die blonde Kathrein« und dem Legendenspiel »Das Wunder«, in Reclams Universal-Bibliothek erschienen. Außerdem veröffentlichte er: »Nachtgedanken« (Jena 1871); »Visionen eines deutschen Patrioten« (Zürich 1874); »Helena. Aus den Papieren eines verstorbenen Pessimisten« (das. 1874); »Scherben, gesammelt vom müden Mann« (anonym, das. 1875; neue Folge 1878); »Frauengestalten« (Bresl. 1879) und eine Reihe von Romanen und Erzählungen, wie: »Bergasyl, eine Berchtesgadener Erzählung« (Frankf. 1882; 3. Aufl., Stuttg. 1898); »Rolla, die Lebenstragödie einer Schauspielerin« (Leipz. 1883, 2 Bde.); »Römische Dorfgeschichten« (Frankf. 1884; 4. Aufl., Stuttg. 1897); »Die neuen Römer« (Dresd. 1885, 2 Bde.; 4. Aufl. 1905); »Die neue Circe« (das. 1885, 3. Aufl. 1892); »Der Sohn der Volskerin« (Stuttg. 1886); »Michael Cibula« (das. 1887, 3. Aufl. 1905); »Die Auferstandenen« (Dresd. 1887, 2 Bde.); »Daniel, der Konvertit« (Stuttg. 1888, 3 Bde.; 2. Aufl. 1893); »Erlebtes und Geschautes«, Bilder aus Italien (Jena 1888); »Kinder des Südens«, römische Geschichten (Stuttg. 1889); »Novellen« (Berl. 1889); »Die Sabinerin« (Stuttg. 1890); »Juliane« (das. 1890, 2. Aufl. 1904); »Der Mönch von Berchtesgaden und andre Erzählungen« (das. 1891); »Villa Falconieri« (das. 1896); »Aus meinem römischen Skizzenbuch« (Leipz. 1896); »Unter den Borgia« (Berl. 1897); »Der neue Gott« (Stuttg. 1898); »Die Rächerin und andre römische Novellen« (das. 1899); »Südliches Blut« (das. 1900); »Sigurd Eckdals Braut« (das. 1900); »Amata« (das. 1901); »Die gute Fra Checco« (das. 1901); »Dos Opfer« (Bresl. 1901); »Psyche« (Bielef. 1901); »Römisches Fieber« (Stuttg. 1902, 3. Aufl. 1903); »Die Leute von Valdaré«, Roman aus den Dolomiten (1. bis 3. Aufl., das. 1903); »Samum« (das. 1903); »Ein Königsdrama« (das. 1903, 2 Bde.); »Neue römische Geschichten« (das. 1904); »Die Reise nach Mentone« (das. 1904, 2 Bde.). Autobiographisches lieferte er in der Schrift »Allerlei Erlebtes« (Stuttg. 1902). V. hat bei seiner Vorliebe für das Düstere und Unerquickliche trotz starker Begabung keine ganz durchschlagenden und dauernden Erfolge erzielt; es mangelt seiner Kunst das Bodenständige und die überzeugende Lebenswahrheit. Vgl. Goldmann, Richard V. (Berl. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 268-270.
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