[168⇒] Bayreuth, Hauptstadt des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, am Roten Main, (1900) 29.387 E., Land- und Amtsgericht, Garnison, Jean Pauls Standbild von Schwanthaler, R. Wagners Bühnenfestspielhaus und Villa Wahnfried, Kreisirrenanstalt, Strafanstalt in St. Georgen. Nahebei die Lustschlösser Eremitage und Fantaisie. – Über die Geschichte des ehemal. Fürstent. B. s. Ansbach. [⇐168]
Baireuth, s. Bayreuth.
[514⇒] Bayreuth (Baireuth, lat. Baruthum), unmittelbare Stadt, Hauptstadt des bayr. Regierungsbezirks Oberfranken und des ehemaligen Fürstentums B., am Roten Main, 340 m ü. M., ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Weiden-Wirsberg und B.-Schnabelwaid. [⇐514][515⇒] Unter den Straßen zeichnen sich die Friedrichsstraße (mit dem Wohnhaus Jean Pauls) und die Straße zum Bahnhof aus; unter den kirchlichen Bauwerken (5 evangelische und eine kath. Kirche und eine Synagoge) ist die protestantische Hauptkirche bemerkenswert, im spätgotischen Stil 1446 erbaut, 1605 abgebrannt, 1614 wiederhergestellt, mit zwei durch Rosetten verbundenen Türmen. Andre hervorragende Gebäude sind: das Alte Schloß (Sophienburg, 1564 bis 1588 im Renaissancestil erbaut), die ehemalige Residenz der Markgrafen, jetzt Lokal von Behörden, mit dem Bronzestandbild König Max' II. von Bayern (von Brugger) im Schloßhof; das Neue Schloß, 1753 vom Markgrafen Friedrich im Rokokostil erbaut, mit dem Hofgarten in französischem Stil und der Reiterstatue des Markgrafen Christian Ernst (gest. 1712) von Ränz auf dem Brunnen des Schloßplatzes; das Palais des Herzogs Alexander von Württemberg (gest. 1881); das alte Opernhaus im Rokokostil; das Bühnenfestspielhaus, das R. Wagner (dessen Grabstätte in seiner Villa Wahnfried) für seine Kunstzwecke daselbst ausführen ließ; das Regierungsgebäude; das Gymnasium mit dem Denkmal Jean Pauls (von Schwanthaler) auf dem Platz davor u. a.
Durch eine Allee von 1 km Länge ist mit B. die Vorstadt St. Georgen (im 18. Jahrh. entstanden) verbunden, mit dem ehemaligen Kapitelhaus des Ordens de la Sincérité, aus dem der preußische Rote Adlerorden hervorging. Die Zahl der Einwohner betrug 1900 mit Garnison (1 Infanterieregiment Nr. 7 und 4 Eskadrons Chevaulegers Nr. 6) 29,387 Seelen, darunter 5255 Katholiken und 386 Juden. Die Industrie erstreckt sich auf Baumwollspinnerei und Weberei, Möbel-, Ofen- und Tonwaren-, Malz-, Pianoforte-, Harmonium-, Zuckerwaren-, Maschinen- und Blechwaren-, Papier-, Porzellan-, Essigfabrikation, Zwirnerei, Granitschleiferei, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei etc. Den Handel unterstützen die königliche Filialbank und eine Reichsbanknebenstelle. An Unterrichtsanstalten besitzt B. ein Gymnasium, eine Realschule, Landwirtschaftsschule, evang. Lehrerseminar, Taubstummenanstalt etc.; daneben besteht ein Historischer und ein Kunstverein, ein Kreisnaturalienkabinett. B. ist Sitz der Regierung von Oberfranken, eines Landgerichts (für die 10 Amtsgerichte zu B., Berneck, Hollfeld, Kulmbach, Pegnitz, Pottenstein, Stadtsteinach, Thurnau, Weidenberg, Weismain) nebst Kammer für Handelssachen, des Schwurgerichts für Oberfranken, eines Bezirksamtes, des Kommandos der 10. Infanteriebrigade, eines evangelischen Konsistoriums, der Handels- und Gewerbekammer für Oberfranken, von 2 Forstämtern, eines Hauptzoll- und eines Bergamtes, hat eine Kreisirrenanstalt, eine Gefangenenanstalt etc. In der Umgebung von B. deuten drei Lustschlösser auf die ehemalige Residenzstadt. Das nächste ist die 3 km entfernte Eremitage, eine 1718 vom Markgrafen Georg Wilhelm gegründete Anlage, mit Schloß, Park, reichen Wasserkünsten etc. An der Allee zur Eremitage steht das durch Jean Paul berühmte Wirtshaus »Zur Rollwenzelei« (mit dem noch erhaltenen Arbeitsstübchen des Dichters). Das zweite Lustschloß, Fantasie, mit großem Park, liegt 10 km von B., an der Straße nach Bamberg, auf dem Kamm eines bewaldeten Abhanges. Es wurde 1758 erbaut und war bis 1881 Besitztum des Herzogs Alexander von Württemberg. Unfern desselben liegt die Heilanstalt St. Gilgenberg. Das dritte Lustschloß, Sanspareil, liegt am weitesten von B., jetzt im Verfall. B. wird urkundlich zuerst 1194 genannt und kam 1248 durch Erbschaft in den Besitz Friedrichs III., Burggrafen von Nürnberg. 1430 wurde es von den Hussiten verheert, 1553 von Heinrich Reuß von Plauen fast ganz zerstört und im Dreißigjährigen Krieg wiederholt geplündert. Residenz wurde B. 1604 unter Markgraf Christian und blieb es bis zum Aussterben der Linie Brandenburg-Bayreuth (1769). Vgl. Holle, Geschichte der Stadt B. bis 1792 (2. Aufl., Bayr. 1901); Roeser, B., die Markgrafen- und Wagnerstadt (das. 1897); Sakolowski, Rollwenzelei und Eremitage (Berl. 1901); Chr. Meyer, Quellen zur Geschichte der Stadt B. (Bayr. 1893). [⇐515]
Baireuth, Stadt, s. Bayreuth.
[223⇒] Baireuth, 1) Landgericht im Kreise Oberfranken des Königreichs Baiern; 2) Hauptstadt des Kreises Oberfranken, des Landgerichts B. u. des ehemaligen Fürstenthums B., am Rothen Main, Mistel- u. Sendelbache, hat breite, gerade Straßen, schönen Markt mit 3 Springbrunnen. Merkwürdig sind das alte Schloß, 1753 abgebrannt, aber wieder neu errichtet, u. das neue Schloß, auf der Stelle der alten Rennbahn erbaut, mit Hofgerten, davor die Statue des Markgrafen Christian Ernst zu Pferde, prächtiges Opernhaus, Rathhaus, Caserne, Kanzleigebäude, außer der Schloßkirche (seit 1813 katholisch) 5 Kirchen, Synagoge, Krankenhaus, Hospital, Schießhaus; in der Nähe der Stadt große Flachsspinnerei. B. ist Sitz der Kreisbehörden, des Landgerichts, protestantischen Consistoriums, eines Gymnasiums (nach dem Stifter 1663 Christianum-Ernestinum genannt), hat gute Schulen (auch eine für Juden), Kreislandwirthschafts- u. Gewerbschule mit reicher Naturaliensammlung, Historischen Verein für Oberfranken, 2 Freimaurerlogen: Gr. Loge zur Sonne in Baiern u. Eleusis zur Verschwiegenheit, Taubstummenanstalt, Kanzleibibliothek von 25,000 Bänden, Glockengießerei; Fertigung von Tuch, Fayance, Leder, Pergament, Papier, Brillen, Bier etc. Eine Vorstadt (eigentlich eine besondere Stadt) bildet St. Georgen, aus einer Straße von 70 Häusern bestehend, mit B. durch eine 1/8 Stunde lange Allee verbunden, dort Zuckerraffinerie, Straf- u. Besserungshaus mit Marmorwaarenfabriken, Irrenhaus u. Militärlazareth. B, hat 16,000 meist protestantische Einw. Der Dichter Jean Paul (Friedrich Richter) liegt hier mit seinem Sohn begraben; eine Spitzsäule von schwarzem Marmor mit Inschrift ziert sein Grab. König Ludwig ließ ihm 1841 auf dem Gymnasiumsplatz. ein von Schwanthaler entworfenes ehernes Standbild errichten. B. ist durch eine Zweigbahn mit der Süd-Nord-Eisenbahn verbunden. 3/4 Stunde von B. liegt die Eremitage, Lustschloß, 1718 von Markgraf Georg Wilhelm angefangen, von Markgraf Friedrich vollendet; sie besteht aus einem Corps de Logis mit 24 Zimmern, 12 für den Markgrafen u. 12 für die Markgräfin als Superiorin, u. 2 Flügeln, der eine von 12 Zimmern für 12 Einsiedler, der andere von eben so vielen für Einsiedlerinnen; die Zimmer sind mit vielen Familienbildnissen des preußischen Königshauses geziert. Die Markgräfin Wilhelmine (s.d.) schrieb hier ihre Denkwürdigkeiten. Der Garten ist reizend angelegt, mit vielen Wasserkünsten. Auf dem Wege dahin das Bierhaus der Frau Rollwenzel mit dem Arbeitszimmer Jean Pauls. Außerdem noch das Lustschloß Fantaisie mit Garten, vom Herzog Alexander von Württemberg bewohnt, u. das entferntere Lustschloß Sanspareil mit vielen Parkanlagen, in einer romantischen Gegend. Die Stadt B. erscheint zuerst urkundlich gegen Ende des 12. Jahrh. im Besitz der Herzöge von Meran, u. 1248 erbte sie Friedrich III., Burggraf von Nürnberg (s. Baireuth 2). 1430 wurde sie durch die Hussiten verbrannt, 1553 von Heinrich Reuß von Plauen eingenommen, 1621 brannte sie aan ab; 1632 eroberte sie der Marquis de Grana, 1633 der kaiserliche General Manteuffel u. 1634 der baierische General Wahl; 1603 ward sie durch Markgraf Christian definitive Residenz. Vgl. J. G. Heinritz, Geschichte der Kreishauptstadt B., Bair. 1824; I. W. Holle, Alte Gesch. der Stadt B., ebd. 1833. [⇐223]
Bayreuth, s. Baireuth.
[445⇒] Bayreuth, Hauptst. des bayer. Oberfranken, am rothen Main, 17000 E., durch viele schöne Bauten daran erinnernd, daß es einmal eine Residenz war; lebhafte Industrie und Handelsthätigkeit. (Jean Paul † 14. Nov. 1825, Denkmal seit 1841.) B. kam durch Heirath im 14. Jahrh. an die Burggrafen von Nürnberg; Friedrich V. gab 1398 es als Fürstenthum seinem Sohne Johann; gegen Ende des 15. Jahrh. wurde es mit Ansbach wieder vereinigt, 1608 wieder getrennt; 1763 wieder vereinigt, 1791 mit Ansbach von Preußen geerbt, 1806 von Frankreich erobert, 1810 an Bayern abgetreten. [⇐445]
Baireuth, s. Bayreuth.
[171⇒] Baireuth, die Hauptstadt des bair. Obermainkreises, vormals Residenz der Markgrafen von B., liegt am rothen Main in einer reizenden Gegend, ist regelmäßig gebaut und hat 13,000 Einw., darunter 900 Katholiken und über 500 Israeliten. B. ist der Sitz einer Kreisregierung, eines Landgerichts und eines protestantischen Consistoriums. Die vorzüglichsten Gebäude sind das alte und das neue Schloß mit einem Garten, das große Opernhaus, die Reitschule und das Regierungsgebäude. In der Vorstadt St.-Georg befindet sich in einem ehemaligen Lustschlosse ein Strafarbeitshaus mit einer Glasschleiferei, Marmor- und Spielkartenfabrik; auch hat B. ein Gymnasium. Die Einwohner treiben Gerberei, Bierbrauerei und ansehnlichen Getreidehandel; auch gibt es daselbst Porzellan-, Kattun- und andere Fabriken. Das Fürstenthum B. nebst Ansbach kam schon im 13. Jahrh. an die Burggrafen von Nürnberg und bildete später mit Kulmbach die Markgrafschaft oberhalb des Gebirgs, während Ansbach die unterhalb des Gebirgs bildete. Von 1557–1603 waren beide vereinigt; von den im letzten Jahre gestifteten Linien starb Kulmbach 1726, B. 1769 aus und ganz.B. fiel nun an Ansbach (s.d.). [⇐171]
[136⇒] Bayreuth, die Hauptstadt des Fürstenthums dieses Namens, eine schöne Stadt, die sehr angenehme Aussichten und Spaziergänge und ungefähr 10000 Einwohner hat. Die fürstlichen Lustschlösser in einiger Entfernung von Bayreuth sind sehr schön, vorzüglich die eine Stunde davon liegende Eremitage. [⇐136]
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