[482] Anarchismus (griech.), diejenige politische Theorie, welche die Anarchie (s. d.), d.h. in diesem Sinn die Beseitigung jeder Herrschaft eines Menschen übereinen andern, also einen Zustand ohne Rechtsordnung, ohne Über- und Unterordnungsverhältnis, anstrebt. Anarchisten, die Anhänger dieser Theorie. Ansätze zum A. finden sich schon im Altertum, im Mittelalter wie in der neuern Zeit; solange es eine Rechtsphilosophie gibt, fehlte es nicht an Denkern, welche die Notwendigkeit der Rechtsordnung überhaupt verneinten und in dem freiesten Walten des Einzelwillens die vernunftgemäßeste Ordnung des menschlichen Zusammenlebens erblickten. Eine anarchistische Lehre wurde in neuer Zeit zum erstenmal von William Godwin in seinem Werke »An enquiry concerning political justice and its influence on general virtue and happiness« (Lond. 1793) aufgestellt. Einen nachhaltigen Einfluß gewann indessen erst diejenige anarchistische Richtung, die sich gegen die Mitte des 19. Jahrh. entwickelte. Begründet wurde dieselbe durch Peter Joseph Proudhon (s. d.), der, ausgehend von der Betrachtung der ungleichen Güterverteilung und der unheilvollen Absatzkrisen, in seiner Schrift »Qu'est-ce que la propriété?« (1840) die bestehende Rechtsordnung für diese Übelstände verantwortlich macht; denn unter dem Zwange des Eigentumsgesetzes vollziehe sich zwischen Unternehmer und Arbeiter ein für den letztern ungünstiges Tauschgeschäft, vermöge dessen der Unternehmer, ohne selbst zu arbeiten, ungerechterweise einen Teil der vom Arbeiter geschaffenen Güter einernte (»Eigentum ist Diebstahl«). Dagegen würde nach Ansicht Proudhons das freie Walten der wirtschaftlichen Kräfte einen gerechten, den wirklichen Wertverhältnissen entsprechenden Güteraustausch bewirken. Von diesem Standpunkt aus jede Rechtsordnung, jede Obrigkeit verwerfend, fordert Proudhon den Zustand der Herrschaftslosigkeit, den er zum erstenmal mit dem Worte Anarchie bezeichnet und in seiner Schrift »Idée générale de la Révolution an XIX. siècle« (1851) darzustellen versucht. Hiernach soll durch das ungebundene Walten der wirtschaftlichen Kräfte die ungestörte Ordnung der Gütererzeugung und Güterverteilung hergestellt werden: freie Arbeitsteilung und Arbeitsleistung der teils einzeln für sich, teils in Gruppen, ausschließlich nach dem ihnen innewohnenden Gerechtigkeitssinn und freien Verträgen wirtschaftenden Menschen. Um den Produzenten vom Kapitalisten unabhängig zu machen, empfiehlt Proudhon die Errichtung einer Tausch- oder Volksbank (banque d'échange, banque du peuple), in der dem einzelnen Teilnehmer von der Gesamtheit der Teilnehmer das zur Gütererzeugung notwendige Kapital unverzinslich vorgeschossen wird; hingegen darf der Produzent, bez. die Produzentengruppe, die Preise bei Meidung des Ausschlusses von der Bank nur nach Maßgabe der Selbstkosten (Arbeitszeit und Auslagen) festsetzen. Überhaupt erwartet Proudhon die Verwirklichung seiner Gedanken von der Macht der Überzeugung und von einer friedlichen Entwickelung.
Proudhon fand in Deutschland vielfach Anklang; so haben in den 1840er Jahren Moses Heß (181272) und Karl Grün (181787) in mehreren Schriften und in agitatorischer Tätigkeit Proudhonsche Ideen zu verbreiten gesucht. Mit äußerster Konsequenz wurde seine Lehre von Max Stirner (Kaspar Schmidt, s. d.) in dessen 1845 erschienenem Buche »Der Einzige und sein Eigentum« ausgebildet. An Stelle des Proudhonschen Gerechtigkeitssinnes tritt bei Stirner der nackte Egoismus, an Stelle der Proudhonschen Wirtschaftsgruppe der »Verein der Egoisten«. Die Durchführung dieser egoistischen Anarchie denkt sich Stirner im Wege der Revolution. Der Sieg der Reaktion 1848 drängte die anarchistische Lehre in den Hintergrund, und Proudhon selbst erklärte 1852 in der Schrift »Du principe fédératif« die Anarchie für unausführbar und die Föderation autonomer Gemeinden für die richtige Regierungsform. Mit dem Erwachen der Arbeiterbewegung in den 1860er Jahren begann sich unter dem Einflusse russischer Agitatoren die anarchistische Partei zu entwickeln. Der Begründer derselben ist Michael Bakunin (s. d.), der seit 1864 in der Schweiz als anarchistischer Agitator tätig war; im Anschluß an Proudhon forderte er freie Kraftentfaltung des Einzelnen in Arbeitergenossenschaften und Verbänden, auf dem Gefühl der Solidarität beruhend; als Mittel empfahl er jedoch im Gegensatze zu Proudhon die Revolution, wobei er indessen den Mord verpönte. Anders der von Bakunin nach Rußland entsendete Sergei Netschajew, der dort 1869 zum erstenmal die sogen. Propaganda der Tat entwickelte, d.h. die Agitation mittels Gewalttaten, Mord und Aufruhr, nicht zu dem Zwecke, die bestehende Ordnung zu beseitigen, sondern lediglich zu dem Zwecke, die Geister durch ungeheuerliche Taten aufzurütteln. Diese greuliche Verirrung, die mit dem oben erörterten Wesen des A. nicht zusammenhängt und keineswegs von allen Anhängern desselben gebilligt wird, wurde von dem russischen Flüchtling, Fürst Peter Krapotkin (s. d.),[482] der nach Bakunin in der Schweiz eine lebhafte agitatorische Tätigkeit entwickelte, in das Programm der anarchistischen Partei aufgenommen. Theoretisch vertritt Krapotkin den kommunistischen A., der auf dem Gedanken der freien Produktion und Konsumtion beruht: freie Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte in Gruppen und Verbänden; jeder soll nicht nur an der Produktion, sondern auch an dem Genusse des Ergebnisses der gemeinsamen Arbeit nach Belieben teilnehmen; Mißstände werden sich hierbei nicht ergeben, da jeder, einer höhern Moral folgend, nach bestem Können an der gemeinsamen Arbeit teilnehmen werde; zur Verwirklichung der Anarchie dienen Revolution und Propaganda der Tat. Es ist dies das Programm der Mehrheit der heutigen, namentlich romanischen Anarchisten. Während in Rußland der A. durch den Nihilismus (s. d.) abgelöst wurde, hat er in den westeuropäischen Staaten seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zeitweise viel von sich reden machen.
In Frankreich, wo der A. durch Krapotkin seit Ende der 1870er Jahre Eingang fand, machte er sich seit März 1892 durch eine Reihe von Explosionen bemerkbar, deren Haupturheber Ravachol und Vaillant nebst andern festgenommen und hingerichtet wurden. Besonders bekannt wurde das Bombenattentat Vaillants in der Deputiertenkammer (9. Dez. 1893), durch das jedoch niemand getötet wurde, ein gleiches Attentat Henrys (12. Febr. 1894) im Terminushotel und ein Attentat im Restaurant Foyot (4. April 1894), endlich die Ermordung des Präsidenten Carnot in Lyon 23. Juni 1894 durch den Italiener Caserio. In Italien fanden seit den 70er Jahren wiederholt anarchistische Anschläge statt, die aber erfolglos blieben, bis auf den vom 29. Juli 1900, bei dem König Humbert durch Bresci ermordet wurde. In der Schweiz, die ein Mittelpunkt des A. war, wurde 10. Sept. 1898 die Kaiserin Elisabeth von Österreich in Genf durch Luccheni erdolcht. In Spanien hatte die Revolution von 1873 zu anarchistischen Gewalttaten und stellenweise auch zur Eroberung der politischen Macht durch die Anarchisten geführt. Später entstand eine neue anarchistische Verschwörung unter dem Namen der »schwarzen Hand«. Zahlreiche Attentate fanden 1893, 1894, 1896 vornehmlich in Barcelona statt; am 8. Aug. 1897 wurde der Ministerpräsident Canovas del Castillo ermordet. Zahlreiche Dynamitanschläge und infolgedessen Anarchistenprozesse fanden auch in Belgien in der ersten Hälfte der 90er Jahre statt.
In Deutschland hat die anarchistische Bewegung im Gegensatze zu den romanischen Ländern niemals eine erhebliche Bedeutung gewonnen; indessen hat auch hier die Propaganda der Tat, hauptsächlich durch J. Most und Reinsdorf verbreitet, einige Attentate und Anschläge gezeitigt: das Hödelsche Attentat auf Kaiser Wilhelm I. (1878), den Plan Reinsdorfs, die deutschen Fürsten bei Einweihung des Niederwalddenkmals (1883) zu ermorden, die Ermordung des Polizeirats Rumpff in Frankfurt a. M. durch Lieske (1885). In Österreich, wo Peukert die Führung der Anarchisten übernommen hatte, wurde die zu Anfang der 80er Jahre in mehreren Bluttaten sich äußernde Propaganda der Tat durch strenge Bestrafung der Schuldigen bald unterdrückt. England kommt für den A. nur insofern in Betracht, als in London die Anarchisten der andern Länder, insbes. die deutschen und österreichischen, sich zusammengefunden hatten. In Nordamerika hat der friedliche A. Proudhons einen Vertreter in Benjamin R. Tucker. Der praktische A. ist durch Johann Most ins Leben gerufen worden, der 1883 von England nach dort ausgewandert war. Namentlich in Chicago kam es zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei, die zu einem energischen Vorgehen der Staatsgewalt und zur Hinrichtung der Rädelsführer (1887) führten. Am 6. Sept. 1901 fiel der Präsident der Vereinigten Staaten, Mac Kinley, einem anarchistischen Attentat zum Opfer.
Die zahlreichen Attentate der letzten Jahre auf gekrönte Häupter und Präsidenten von Republiken haben zwar die Anregung zu internationalen Maßregeln gegen den A. gegeben, jedoch zu keinen Resultaten geführt. Dagegen bestehen in einer Reihe von Ländern schon seit Jahren Strafgesetze, die direkt oder indirekt gegen den A. gerichtet sind. Da die Anarchisten vielfach unter Anwendung von Sprengstoffen (Dynamit) ihre Ziele zu erreichen suchten, wurden in verschiedenen Ländern Gesetze gegen verbrecherischen und gemeingefährlichen Besitz und Gebrauch von Sprengstoffen erlassen. Den Anfang machte England durch Gesetz vom 10. April 1883, ihm folgten 9. Juni 1884 Deutschland (Dynamitgesetz), diesem Österreich durch Gesetz vom 27. Mai 1885, Belgien 22. Mai 1886, Frankreich 18. Dez. 1893, die Schweiz 12. April 1894, Spanien 10./11. Juli 1894, Italien 19. Juli 1894. Außer diesen Sprengstoffgesetzen haben einzelne Staaten noch besondere Gesetze erlassen, die, ohne den A. direkt zu nennen, doch denselben treffen sollen, so Dänemark das Gesetz vom 2. Dez. 1886, Belgien das Gesetz vom 25. März 1891 (Loi portant répression de la provocation à commettre des crimes ou des délits), Frankreich das Gesetz vom 12. Dez. 1893, betreffend Abänderung des Preßgesetzes vom 29. Juli 1881 in seinen Artikeln 24,25 und 26 über die Aufforderung zum Verbrechen, das Gesetz vom 18. Dez. 1893, gegen die verbrecherischen Verbindungen, und das Gesetz vom 28. Juli 1894, zur Bekämpfung der anarchistischen Anschläge (menées anarchistiques), das einzige Gesetz, das den A. direkt als Zweck seiner Bestimmungen nennt. Italien hatte einige Tage vorher, 19. Juli 1894, drei Gesetze erlassen, die, ohne den A. zu nennen, gegen ihn gerichtet sind, nämlich das oben bereits erwähnte Sprengstoffgesetz und das Gesetz gegen die Aufreizung zum Verbrechen und gegen die Verherrlichung von Verbrechen durch die Presse; das dritte, betreffend die Fürsorge für die öffentliche Sicherheit, hatte nur Geltung bis zum 31. Dez. 1895, wurde jedoch in etwas abgeänderter Form durch Gesetz vom 17. Juli 1898 wieder erneuert und, da es zum größten Teil 30. Juni 1899 außer Wirksamkeit trat, infolge des Lucchenischen Attentats durch das italienische Notdekret (provvedimenti politici), dessen rechtliche Gültigkeit allerdings lebhaft bestritten wird, ersetzt. Die erfolgreichen Attentate auf den König Humbert von Italien und auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Mac Kinley, brachten die Frage eines gemeinsamen Vorgehens aller Kulturstaaten gegen den A. wieder in Fluß. Am 2. Febr. 1901 brachte der italienische Justizminister Gianturco einen Gesetzentwurf über die anarchistischen Verbrechen im Senat ein, 2. Dez. 1901 forderte der Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt, den Kongreß dringend auf, Gesetze gegen die Anarchisten anzunehmen, und Ende Juli 1902 brachte auch die Regierung von Argentinien, wo die Anarchisten eine sehr rege Tätigkeit entwickeln, einen Gesetzentwurf gegen den A. ein. Erfolg hatten diese Bestrebungen jedoch nur in Amerika, wo 10. Juli 1902 das Repräsentantenhaus in [483] Washington den Gesetzentwurf gegen die Anarchisten annahm, wonach Attentäter gegen fremde Gesandte und Minister mit dem Tode bestraft werden.
Daß der A. übrigens keineswegs erloschen ist, beweist die Zahl der anarchistischen Zeitschriften, die gegenwärtig ca. 100, zeitweilig wahrscheinlich noch mehr, beträgt. Ende 1901 erschienen die folgenden:
Ägypten: La Tribuna libera (Alexandria). Argentinien: La Protesta umana; El Rebelde; El Obrero; El Sol; El Obrero punadero; El Obrero albanil; etc. (spanisch). L'Avvenire; La Nuova Civiltà (italienisch, Buenos Aires); La Voz dell' Esclavo (Chivilay). Belgien: L'Émancipation (Brüssel); Le Réveil des Travailleurs (Lüttich); Ontwaking (vlämisch, Antwerpen). Brasilien: Il Diritto (italienisch, Curitiba); Palestra social (spanisch, italienisch, portugiesisch, San Paolo). Chile: La Agitacion; La Rebelion (Santiago). Cuba: El nuevo Ideal (Havana). Deutschland: Neues Leben (Berlin); Freiheit (Feuerbach bei Stuttgart); Der arme Teufel (deutsch, Friedrichshagen bei Berlin). England: Freedom (London); Arbeiterfreund (jüdisch, London); La Grève générale (französisch, italienisch, London). Frankreich: Les Temps nouveaux; Le Libertaire; L'Éducation libertaire (Paris); Le Flambeau (Vienne [Isère]). Holland: Anarchie; De Vrije Socialist (Amsterdam); De Toekomst (Gorinchem); De Arbeider (Groningen); Recht voor Allen (Deventer); De Zweep (Haag). Italien: L'Agitazione (Rom); L'Era nuova (Neapel); L'Avvenire sociale (Messina). Nordamerika: (englisch) Free Society (Chicago); Discontent (Home, Lake, Bay, Washington); Liberty (New York); deutsch: Freiheit; Der Tramp (New York); Chicagoer Arbeiterzeitung; Vorbote (Chicago); französisch: Germinal (Paterson, New York); italienisch: Aurora (Spring Valley, Illinois); Questione sociale (Paterson, New York); spanisch: El Despertar (Brooklyn); La Voz del Esclavo; La Voce dello Schiavo; spanisch und italienisch: Tampa [Florida]); El Resistente (Key West [Florida]); tschechisch: Volué Listy (Brooklyn); jüdisch: Freie Arbeiterstimme (New York). Norwegen: Til Frihet (Christiania). Österreich: Der freie Sozialist (Graz); Novy Kult (tschechisch, Prag); ebenso: Matice Svobody (Brünn); Hornik (Brüx). Portugal: A Obra (Lissabon); Proletario (Porto). Rumänien: Revista Ideei (Bukarest). Schweiz: Le Réveil; Il Risveglio (französisch und italienisch, Genf). Spanien: Revista blanca; Tierra y Liberdad (Madrid); El Productor; La Huelga general (Barcelona); El Cosmopolita (Valladolid); La Alarma (Reus); Humanidad libre (Valencia); El Proletario (Cadiz); Adelante (Santander). Uruguay: El Derecho a la Vida; La Tribuna libertaria; El Frabayo (täglich [!], Montevideo).
Neben den genannten Zeitschriften stehen noch den anarchistischen Ideen (in für jeden einzelnen Fall verschiedenem Grade) sympathisch gegenüber:
Freiheitlich-kommunistische Zeitschriften, namentlich in Holland und Belgien (La Bataille, Namur). Antiparlamentarische Gewerkschaftsblätter in Frankreich (La Voix du Peuple; Le Pot à, Colle), in Holland, Spanien, Argentinien. Revuen der jüngeren literarischen Richtungen, wie La Revue blanche, Le Mercure de France (Paris). Volkszeitschriften, wie L'Università, popolare (Mantua); Brand (Malmö, Schweden). Die Zeitschriften der Tolstoianer: The New Order (London); The Candlestick (Derby); Svobodnoe Slovo (russisch, Genf), und andrer Richtungen, wie The Conservator (Walt Whitman etc., Philadelphia); Die neue Gemeinschaft (Berlin); Lucifer (The Sex Question, Chicago); Régéneration (Paul Robin, Paris); satirische Blätter, wie L'Assiette au Beurre (Paris); selbst ein Blatt für Kinder: Jean Pierre (Paris). Sie individualistische Richtung des Anarchismus war viele Jahre durch Liberty (B.R. Tucker, New York) vertreten.
Über das Verhältnis des A. zum Sozialismus s. Sozialismus. Vgl. G. Adler, A. im Handwörterbuch der Staatswissenschaften (2. Aufl., Jena 1900); A. Thun, Geschichte der revolutionären Bewegungen in Rußland (Leipz. 1883); Garin, Die Anarchisten (deutsch, das. 1887); Mackay, Die Anarchisten (Zür. 1891; »Volksausgabe«, Berl. 1893); Dubois, Die anarchistische Gefahr (deutsch von Trüdjen, Amsterd. 1894); Plechanow, A. und Sozialismus (Berl. 1894); Lombroso, Die Anarchisten (deutsch von Kurella, Hamb. 1895); Bernatzik, Der A., im »Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft« (Leipz. 1895); Reichesberg, Sozialismus und A. (Bern 1895); Zenker, Der A. (Jena 1895); H. Seuffert, A. und Strafrecht (Berl. 1899); Eltzbacher, Der A. (das. 1900); Krapotkin, Memoiren eines Revolutionärs (deutsch, 2. Aufl., Stuttg. 1901).
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