Psychologie

[424] Psychologie (griech., Seelenlehre, von psyche, »Seele«), die Wissenschaft, die sich ebenso mit der Erforschung der innern, seelischen Erscheinungen beschäftigt wie die Naturwissenschaft mit derjenigen der äußern, physischen Vorgänge. Den Rang einer selbständigen Wissenschaft kann die P. nur behaupten, wenn die Selbständigkeit und Eigenart der seelischen Innenwelt gegenüber der materiellen Außenwelt anerkannt wird. Auf dem Standpunkte des Materialismus (s. d.), der das Seelenleben als ein Nebenprodukt des physischen Lebensprozesses betrachtet, fällt deshalb die P. von vornherein aus, bez. sie erscheint lediglich als ein Kapitel in der Physiologie des Gehirns, wie das noch in der neuern Zeit Comte, Moleschott, Büchner u. a. ausgesprochen haben. Aber auch nachdem im Altertum durch Platon und Aristoteles und schärfer in der Neuzeit durch Descartes der Unterschied des Physischen und Psychischen hervorgehoben worden war, blieb die P. noch lange eine unsichere und schwankende Disziplin, weil man sich weniger mit der Erforschung der einzelnen seelischen Erscheinungen als mit der metaphysischen Frage nach dem Wesen der Seele beschäftigte und die P. mehr auf Spekulation als auf Erfahrung gründete; doch findet man nebenbei bei Descartes, Spinoza, Leibniz und andern spekulativen Psycho logen auch zahlreiche richtige und seine psychologische Beobachtungen. Einen bedeutenden Anstoß empfing die P. durch Locke, indem dieser der äußern Wahrnehmung, der Grundlage des Naturerkennens, ausdrücklich eine innere als Grundlage der psychologischen Selbsterkenntnis gegenüberstellte und damit die P. auf den Weg der planmäßigen innern Beobachtung verwies. Noch entschiedener kommt diese Richtung bei Hume und der schottischen Schule zur Geltung, während die ebenfalls an Locke sich anschließenden französischen Sensualisten und Ideologen (Condillac, Bonnet, Helvetius, Cabanis u. a.) die P. in einseitiger Weise auf das Dogma des Sensualismus (s. d.) ausbauten. Die durch Hume begründete Assoziationspsychologie (so genannt nach dem Gesetz der Ideenassoziation, in dem Hume das oberste Naturgesetz des seelischen Lebens zu erkennen glaubte) hat in England bis zur Gegenwart allein geherrscht, und ihre Anhänger, unter denen im 19. Jahrh. James Mill, John Stuart Mill, Bain, Spencer u. a. zu nennen sind, haben Hervorragendes geleistet. In Deutschland suchte Chr. Wolff, der zuerst die P. systematisch bearbeitete, die empirische und die spekulative Methode zu verbinden, indem er einen rationalen, von metaphysischen Voraussetzungen ausgehenden, und einen empirischen[424] Teil der P. unterschied, und beide Forschungsrichtungen haben seitdem in Deutschland tüchtige Vertreter gefunden. Der rationalen P. verhalfen, obwohl Kant sie aus wesentlich denselben Gründen wie Locke für illusorisch erklärt hatte, Herbart und seine Schüler zu neuem Aufschwung, indem sie unter Zugrundelegung einiger der Metaphysik entlehnter Fundamentalsätze versuchten, die konkreten psychologischen Tatsachen nach dem Vorbilde der theoretischen Naturwissenschaft mathematisch zu deduzieren und die ganze P. als eine »Mechanik der Vorstellungen« aufzubauen (mathematische P.). Daneben hat die Herbartsche Schule (Drobisch, Waitz, Steinthal, Volkmann) aber auch sehr Tüchtiges auf dem Gebiete der empirischen P. geleistet. In der neuesten Zeit trat die durch die psychophysischen Untersuchungen Fechners und die sinnesphysiologischen Helmholtz' vorbereitete, durch Wundt begründete physiologische oder richtiger experimentelle P. hervor. Ausgehend von der tatsächlich bestehenden Verknüpfung der psychischen Vorgänge mit physiologischen (im Nervensystem), sucht diese in erster Linie die Gesetze und Formen dieses Zusammenhanges in exakter Weise zu bestimmen (vgl. Psychophysik), dann überhaupt an der Hand der physiologischen Betrachtungsweise in den innern Zusammenhang und Verlauf der seelischen Erscheinungen tiefer einzudringen; hauptsächlich aber geht sie darauf aus, durch Änderung der äußern Bedingungen in bestimmter Weise ändernd auf die innern Vorgänge einzuwirken und so die bisher in der P. ausschließlich zur Anwendung gekommene Methode der (Selbst-) Beobachtung durch die viel fruchtbarere des Experiments zu ergänzen.

Die Aufgabe der P. als einer empirischen Realwissenschaft ist vor allem die, die tatsächlich gegebenen Erscheinungen des Seelenlebens zu beschreiben und durch Analyse in ihre einfachsten Elemente aufzulösen. Das unwissenschaftliche Denken hat hier zwar schon vorgearbeitet, indem es die innern Zustände in bestimmter Weise klassifiziert und auf allgemeine Begriffe (wie Empfindung, Vorstellung, Gefühl, Wille etc.) gebracht hat; die P. hat jedoch die in der Sprache fixierten psychologischen Unterscheidungen erst zu prüfen und, wenn nötig, zu berichtigen und darf sich keinesfalls dazu verleiten lassen, in falscher Anwendung des physikalischen Kraftbegriffes deswegen, weil die seelischen Erscheinungen auf gewisse Haupttypen zurückführbar sind (z. B. des Vorstellens, Fühlens und Wollens), dementsprechend eine Mehrzahl spezifischer »Seelenvermögen« vorauszusetzen (wie es durch Wolff in Gebrauch kam). Die Formen und Gesetze der teils sukzessiven, teils simultanen Verknüpfung der Seelenzustände zu ermitteln, ist die zweite Aufgabe der P. Diese wird durch den Umstand besonders erschwert, daß in der seelischen Innenwelt keine beharrlich und unabhängig voneinander existierenden Elemente (wie die Atome in der physischen Welt) sich vorfinden, sondern alles in beständigem Flusse begriffen ist, und daß es kein gleichgültiges und wirkungsloses Nebeneinander gibt (wie bei den Dingen im Raum), sondern alle gleichzeitig vorhandenen innern Bestimmungen in innigster Wechselbeziehung stehen; hierzu kommt weiter noch die Tatsache, daß für den Fortgang des innern Geschehens jeweilen nicht nur der augenblicklich vorhandene Seelenzustand, sondern auch die Gesamtheit aller Vorerlebnisse, die ganze Vergangenheit des Individuums mitbestimmend ist. Die Annahme einer das innere Geschehen beherrschenden mechanischen Gesetzmäßigkeit, auf die Herbart seine »Mechanik der Vorstellungen« gründete, ist deswegen nur unter willkürlichen metaphysischen Voraussetzungen durch führbar, in Wahrheit gleicht dasselbe einem Entwickelungsprozeß, der aus dem Zusammenwirken wechselnder Bedingungen und relativ konstanter (aber selbst im Laufe des Prozesses sich langsam verändernder) Anlagen hervorgeht. Überhaupt kann in der P. von Gesetzen im Sinne der Naturgesetze, die es erlaubten, aus gegebenen Ursachen die zu erwartenden Wirkungen als notwendige Folge jener abzuleiten, keine Rede sein; die psychologischen »Gesetze« sind nur Ausdrücke für gewisse typische Formen des innern Geschehens, und das Ziel psychologischer Erklärungen kann immer nur dies sein, zu gegebenen innern Erscheinungen die Bedingungen und Ursachen (regressiv) aufzusuchen, die jene verständlich erscheinen lassen, nicht aber (progressiv) die unter gegebenen Umständen eintretenden Erscheinungen vorauszusagen.

Insofern in dem individuellen Seelenleben überall teils physiologische Bedingungen, teils fremde geistige Einflüsse sich geltend machen, erfordert die P. des Individuums zu ihrer Ergänzung einerseits die Psychophysik (s. d.), anderseits die Sozial- oder Völkerpsychologie (s. d.). Die letztere (durch Steinthal und Lazarus begründete, in der Gegenwart besonders durch Bastian eigenartig behandelte) Disziplin bedarf freilich, indem sie die Entstehung der objektiven Erzeugnisse des Volksgeistes, wie Sprache, Mythus, Sitte etc., zu erklären sucht, ebensosehr der Individualpsychologie und der von dieser festgestellten allgemeinen (abstrakten) Prinzipien des psychischen Lebens, wie sie ihrerseits zur Erklärung des konkreten Inhalts, der dem Seelenleben des Einzelnen aus dem geistigen Leben der Gesamtheit so mannigfach zufließt, und der Entwickelungsimpulse, die jenes von diesem empfängt, heranzuziehen ist. Als weitere Abzweigungen der allgemeinen P. sind in der Neuzeit noch eine Kinderpsychologie (s. d. und Psychogenesis) und eine Tierpsychologie (s. d.), jene durch Kußmaul, Preyer, Compayré, Stern u. a., diese durch Spencer, Romanes, Schneider, Lubbock, Espinas, Löb, Groos, Wasmann u. a. begründet und entwickelt worden. Beide wurzeln in dem Gedanken, daß die seelischen Funktionen des erwachsenen Menschen Resultate eines Entwickelungsprozesses sind, und daß wie überall, so auch hier das Verständnis des Gewordenen durch die Kenntnis des Werdeganges gefördert wird. Endlich hat man in der Gegenwart auch begonnen, die Psychopathologie, die Wissenschaft von den abnormen und krankhaften Äußerungen des Seelenlebens, aus rein theoretisch-psychologischem Interesse zu kultivieren (Meynert, Maudsley, Ribot, Krafft-Ebing, Janet, Kräpelin), mit der die Kriminalpsychologie (s. d.), die ein vertieftes psychologisches Verständnis des Verbrechens erstrebt, zusammenhängt. Hierher gehört auch die psychologische Erforschung und Theorie des Hypnotismus (s. d.), der Suggestion (s. d.) und verwandter Erscheinungen, die zurzeit bei vielen im Vordergrunde des psychologischen Interesses stehen, und die leider in Verbindung mit den sogen. spiritistischen Phänomenen und andern in das Gebiet des Okkultismus fallenden angeblichen Tatsachen eine mystisch-spekulative Richtung der P. (Du Prel) veranlaßt haben.

Was die Forschungsmethoden der (allgemeinen) P. betrifft, so kann man (nach Münsterberg)[425] einerseits beobachtende und experimentelle, anderseits unmittelbare (auf die subjektive Wahrnehmung der eignen innern Zustände gegründete) und mittelbare (auf die objektive Beobachtung andrer beseelter Wesen gegründete) unterscheiden. Die einfachste und nächstliegende Methode ist die Selbstbeobachtung, auf die sich die ältere P., soweit sie überhaupt empirisch vorging, fast ausschließlich gestützt hat. Die in neuerer Zeit gegen sie erhobenen Bedenken (daß das beobachtende Subjekt nicht zugleich beobachtetes Objekt sein könne, daß der Verlauf der innern Zustände durch die auf sie gerichtete Aufmerksamkeit gestört werde etc.) sind nur teilweise berechtigt. Allerdings erfordert sie eine gewisse Übung, und in gewissen Zuständen (z. B. starken Affekten) ist es kaum möglich, während des Affekts selbst die beobachtende Aufmerksamkeit auf diesen zu konzentrieren, aber dessenungeachtet bleibt sie die Basis aller psychologischen Feststellungen, nur bedarf sie bei ihren unvermeidlichen Mängeln einer Ergänzung. Eine solche wird geliefert einerseits durch die Vergleichung der Resultate der eignen mit denen fremder Selbstbeobachtung; Autobiographien, die Selbstschilderung besonders ungewöhnlicher innerer Zustände, z. B. von Haschischessern und Blinden etc., haben deshalb oft für die P. einen bedeutenden Wert, ja man hat in neuerer Zeit gewisse Fragen, z. B. über das Traumleben, über die Häufigkeit bestimmter Assoziationen etc., geradezu durch statistische Erhebungen zu beantworten gesucht; anderseits durch die Methode der objektiven (psychologischen) Beobachtung. So lassen sich die Affekte und ihre äußern Ausdrucksformen fast nur an fremden Personen studieren. Besondere Bedeutung hat aber die Beobachtung von Individuen, deren Geistesleben von dem des erwachsenen Kulturmenschen wesentlich abweicht, indem es entweder, wie dasjenige der Kinder, Naturmenschen, Tiere, Erscheinungen, die bei jenem sehr kompliziert sind, in primitiver Einfachheit darbietet und so die wesentlichen Faktoren leichter erkennen läßt, oder, wie dasjenige von Geisteskranken, Personen mit Sinnes- oder Gehirndefekten, Verbrechern etc., aus den Abweichungen vom normalen Verlauf, die hier durch die aufgehobene oder verstärkte Wirksamkeit einzelner physiologischer oder psychischer Faktoren entstehen, Schlüsse auf den verborgenen Mechanismus des normalen psychischen Geschehens zu ziehen erlaubt. Endlich lassen sich auch geschichtliche Tatsachen (z. B. die historischen Schilderungen des Verhaltens einzelner hervorragender Persönlichkeiten, der Entstehung großer politischer oder kulturgeschichtlicher Bewegungen etc.), die Feststellungen der Völkerpsychologie, ja sogar manche dichterische Darstellungen (z. B. die Charakterschilderungen Shakespeares) psychologisch verwerten. Unter den experimentellen Methoden sind an erster Stelle diejenigen zu nennen, die am erwachsenen, normalen Individuum mit dessen Wissen und Wollen so ausgeführt werden, daß zur Erlangung des Versuchsergebnisses immer zugleich die Selbstbeobachtung des Versuchsindividuums mitwirkt. Die im Vergleich mit den Vorgängen in der äußern Natur unverhältnismäßig größere Verwickelung des psychischen Geschehens ist nicht, wie man gemeint hat, ein Hindernis für die Anwendung der experimentellen Methode, vielmehr dient diese gerade dazu, in die verwickeltern Zusammenhänge einzudringen, indem sie es ermöglicht, konstante, leicht will kürlich zu wiederholende Bedingungen für die psychischen Prozesse herzustellen und so deren genauere (innere) Beobachtung zu ermöglichen. Haben sich die experimentellen Forschungen bisher naturgemäß zunächst auf möglichst einfache psychische Vorgänge beschränkt, so steht doch ihrer Ausdehnung auf das gesamte Gebiet des psychischen Geschehens kein prinzipielles Hindernis entgegen, und die rege Tätigkeit die eine große Zahl älterer und jüngerer Forscher (von denen neben Wundt nur Stumpf, Lange, James, Ziehen, Külpe, Ebbinghaus, G. E. Müller, Martius, Stern, Meumann genannt seien) auf diesem Gebiet entfaltet, läßt für die Zukunft noch reiche Früchte erwarten. Psychologische Laboratorien sind nach dem Vorbilde des von Wundt in Leipzig zuerst eingerichteten an einer großen Zahl in- und ausländischer Hochschulen begründet worden. Einen geringern Wert haben die Experimente an Tieren, Kindern, Hypnotisierten und Geisteskranken, die ohne Mitwirkung der Selbstbeobachtung der betreffenden Individuen vorgenommen werden müssen und deshalb oft mehrfacher psychologischer Deutungen fähig sind; ebenso knüpfen an das experimentelle Studium des Hypnotismus zwar viele die größten Erwartungen, andre (wie Wundt) versprechen sich jedoch davon nur eine geringe Ausbeute neuer Einsichten in das Getriebe des Seelenlebens.

Abgesehen von ihrem selbständigen theoretischen Interesse hat die P. eine hohe Bedeutung als die gemeinsame Grundlage und das vermittelnde Band aller Geisteswissenschaften, wenn auch die letztern wegen der noch sehr unvollkommenen und schwankenden Verfassung der P. bisher noch nicht den Nutzen aus ihr haben ziehen können, den sie in Zukunft gewiß ziehen werden; doch macht sich in der Sprachwissenschaft, der vergleichenden Religionswissenschaft, der Staats- und Sozialwissenschaft, der Strafrechtslehre, der Geschichte das Streben nach Gewinnung psychologischer Grundlagen, die Anwendung psychologischer Erklärungsprinzipien, welche die Pädagogik, Ethik und Ästhetik von jeher nicht entbehren konnten, immer mehr bemerklich.

Vgl. Siebeck, Geschichte der P. (1. Teil, Gotha 1880–84, 2 Bde., bis zu Thomas von Aquino); Dessoir, Geschichte der neuern deutschen P. (Bd. 1, von Leibniz bis Kant, 2. Aufl., Berl. 1902); Münsterberg, Über Aufgaben und Methoden der P. (Leipz. 1891); Spitta, Die psychologische Forschung und ihre Aufgabe (Freib. i. Br. 1889); E. v. Hartmann, Die moderne P. (Leipz. 1901); Stern, Die psychologische Arbeit des 19. Jahrhunderts insbes. in Deutschland (Berl. 1900).

Hauptwerke der P. sind: Herbart, P. als Wissenschaft (»Gesammelte Werke«, Bd. 5 u. 6); Beneke, Pragmatische P. oder Seelenlehre in der Anwendung auf das Leben (Berl. 1850, 2 Bde.); Volkmann, Lehrbuch der P. vom Standpunkte des Realismus (4. Aufl., Köthen 1894–95, 2 Bde.); Brentano, P. vom empirischen Standpunkt (Bd. 1, Leipz. 1874); Lazarus, Das Leben der Seele (3. Aufl., Berl. 1883–97, 3 Bde.); Lotze, Medizinische P. (Leipz. 1852; Neudruck, Götting. 1896) und Mikrokosmos (5. Aufl., das. 1896–1905, 2 Bde.); Bain, The senses and the intellect (4. Aufl., Lond. 1894); Spencer, Prinzipien der P. (deutsch von Vetter, 2. Aufl., Stuttg. 1903); Wundt, Vorlesungen über die Menschen- und Tierseele (4. Aufl., Hamb. 1906) und Grundzüge der physiologischen P. (5. Aufl., Leipz. 1902–03, 3 Bde.); Sully, Outlines of psychology (7. Aufl., Lond. 1892); W. James, Principle of psychology (das. 1890, 2 Bde.); Jodl, Lehrbuch der[426] P. (2. Aufl., Stuttg. 1903, 2 Bde.); Münsterberg, Grundzüge der P. (Leipz. 1900, Bd. 1); Ebbinghaus, Grundzüge der P. (Bd. 1 in 2. Aufl., das. 1905). – Kürzere Leitfäden: Ziehen, Leitfaden der physiologischen P. (7. Aufl., Jena 1905); Külpe, Grundriß der P. auf experimenteller Grundlage (Leipz. 1893); Wundt, Grundriß der P. (7. Aufl., das. 1906); Jerusalem, Lehrbuch der empirischen P. (3. Aufl., Wien 1902); Leuchtenberger, Hauptbegriffe der P. (Berl. 1899). Vgl. ferner: C. L. Morgan, An introduction to comparative psychology (Lond. 1894); Löb, Einleitung in die vergleichende Gehirnphysiologie und vergleichende P. (Leipz. 1899); Ziehen, Über die Beziehungen der P. zur Psychiatrie (Jena 1900); Störring, Vorlesungen über Psychopathologie (Leipz. 1900); H. Groß, Kriminalpsychologie (2. Aufl., das. 1905); Steinthal, Grammatik, Logik und P. (Berl. 1855); Wundt, Völkerpsychologie (1. Bd. in 2. Aufl., Leipz. 1904, 2 Tle.; 2. Bd., 1901–06, 2 Tle.); F. Schultze, P. der Naturvölker (das. 1900) und die in den Artikeln Kinderpsychologie und Psychogenesis angeführten Werke von Kußmaul, Preyer, Baldwin, Compayré u. a., bei Artikel Tierpsychologie die Schriften von Romanes, Wasmann u. a. Deutsche Zeitschriften für P.: »Philosophische Studien« (hrsg. von Wundt, Leipz. 1882–1902), neue Folge u. d. T.: »Archiv für die gesamte P.« (hrsg. von Meumann, das., seit 1903); »Zeitschrift für P. und Physiologie der Sinnesorgane« (hrsg. von Ebbinghaus und König, das., seit 1890). – Psychologische Gesellschaften bestehen in Berlin, München, Breslau, Wien, Paris, London. Die (deutsche) Gesellschaft für experimentelle P. tagte zum erstenmal in Gießen 1904; internationale Psychologenkongresse fanden statt 1889 in Paris, 1892 in London, 1896 in München, 1900 in Paris, 1904 in Rom.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 424-427.
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