Maske

[394] Maske (mittellat. masca), eine künstliche, oft in ihren Zügen groteske Hohlgesichtsform, mit der man das eigne Angesicht bedeckt, um sich unkenntlich zu machen, andre zu schrecken etc. Über den Ursprung des Maskentragens, das uralt ist und auch bei religiösen Zeremonien und theatralischen Aufführungen der Alten eine große Rolle spielte, sind wir erst in der Neuzeit durch ethnographische und ethnologische Studien zu einigem Verständnis gelangt, das jedoch von einem abschließenden Urteil über sämtliche in Frage kommende Beweggründe bei der fast unübersehbaren Fülle der Formen und Verwendungsarten noch sehr weit entfernt ist. Unleugbar verdankt ein großer Teil der Masken oder Larven (v. lat. larva, Gespenst) religiösen Ideen Ursprung und Anwendung: beide sind der Ausfluß animistischer Anschauungen (s. Animismus), d. h., wie der Mensch auf primitiver Kulturstufe sich die gesamte Umwelt als beseelt denkt und vorstellt, als vollständig erfüllt von Geistern und Dämonen, so sieht er die Möglichkeit, sich dieser übelwollenden Kräfte zu erwehren, einmal darin, daß er sie über seine eigne Person täuscht, oder aber, daß er sie durch ein künstlich hergestelltes schreckliches Äußere verjagt. Beides geschieht durch das Anlegen von Masken. Die über die primitive Menschheit weit verbreiteten manistischen und totemistischen Vorstellungen, die ja nur Abarten oder Unterabteilungen des Animismus sind (s. Manismus und Totemismus), führen naturgemäß zu Abwehrmaßregeln zu demselben Endzweck und mit den gleichen Mitteln.

Die ältere Literatur betrachtet den Gebrauch der M. noch fast ganz ausschließlich vom Standpunkt dieser Abschreckungstheorie aus: wie man noch heutzutage in Italien und Griechenland die Wirkungen des sogen. bösen Blicks durch Fratzenschneiden abzulenken sucht, so dienen ihr die Masken lediglich als scheußliche Schreckbilder, womit man die bösen Dämonen und Elementargeister, denen alle Widerwärtigkeiten des Lebens zugeschrieben werden, zu täuschen und zu verscheuchen trachtet. Tritt in einzelnen Teilen Neubritanniens, Neuirlands und auf Duke of York eine Seuche, Mißwachs od. dgl. ein, so hält man einen sogen. Duk- Duk ab, d. h. man veranstaltet Umzüge, bei denen eine in Laub gekleidete und mit einer grell bemalten, oft sehr künstlich hergestellten M. versehene Person in Begleitung ähnlich Kostümierter durch das Land zieht, Tänze ausführt und dadurch den Dämon zu vertreiben sucht. Die M. dient dabei gleichzeitig dazu, dem Dämon ein mächtigeres Wesen vorzubilden und den Darsteller zu verbergen. Ähnlich veranstalteten die Chinesen am Silvesterabend einen Maskenaufzug, um den Blatterndämon, der sich am letzten Tage des Jahres seine Opfer für das nächste aussuche, zu verscheuchen. Andre Zeremonien dieser Art hat man bei nord- und südamerikanischen, australischen und afrikanischen Naturvölkern angetroffen, und auch im alten Europa waren nachweislich Maskenaufzüge und Tänze zur Abwendung von Unglücksfällen in Übung: man denke nur an die Frühlingsfeste der alten Germanen und Kelten (zur Vertreibung des Winters und der Krankheiten), die noch heute in vielen Gegenden als kaum mehr verstandene Bräuche fortleben, z. B. die Mohrentänze in England, das Perchtenlaufen in Tirol. Auch den altmexikanischen Götterbildern legte man bei Landestrauer, Seuchen etc. Steinmasken an, und selbst in dem klassischen Gorgonenmythus zeigt sich der alte Sinn der Abwendung noch unverkennbar: das schlangenumzüngelte, die Zunge heraussteckende Gorgonenhaupt der Athener[394] (s. Gorgoneion) war in seinem Ursprunge nichts andres als eine besonders furchtbare M., der jeder Feind erlag, dem sie entgegengehalten ward. Die neuere Literatur ist in bezug auf die Theorien über den Ursprung und in den Kenntnissen über die Anwendung der Masken etwas vielseitiger geworden, wenngleich das Abschreckungsmotiv auch heute immer noch überwiegt. R. Andree unterscheidet rein äußerlich nach dem Gebrauch: Kultusmasken, Kriegsmasken, Leichenmasken, Justizmasken, Schauspielmasken und Tanzmasken. Die Kultusmasken verdanken ihre sehr verbreitete Anwendung dem Umstande, daß nicht jeder Geist dem andern gleich ist, sondern der eine stark und mächtig, der andre schwächer. Demgemäß müssen diese Dämonen verschieden behandelt und verschieden bekämpft werden; solche Kampfesweisen aber wollen bedacht und erlernt sein, ebenso wie die Zauberformeln erlernt werden müssen, die bald gegen dieses, bald gegen jenes Übel dienen. Damit beginnt die Spezialisierung und das Studium, das von bestimmten Kasten betrieben und vererbt wird: die Priesterschaft bemächtigt sich der Masken, und diese finden damit ihre Stelle im Kultus. Es spricht für das Alter dieser fast überall in der Menschheit verbreiteten Entwickelung des Maskengebrauchs, daß er allerorten zu einem förmlichen, von der Priesterschaft herausgearbeiteten System geworden ist. Hauptregionen des Gebrauchs der M. im Kult sind heute die Westküste und das westliche Innere Afrikas, wo sie allerdings mehr oder minder stark mit der Justizmaske (s. unten) verquickt ist, ganz ähnlich wie in Melanesien, das in vielleicht noch stärkerm Grad als Westafrika ein Gebiet der Geheimbünde und des mit diesen Hand in Hand gehenden Maskengebrauchs ist (Fig. 1 u. 2). Aus der weitgehenden Übereinstimmung beider Gebiete schließt Frobenius denn auch auf eine Beeinflussung Westafrikas durch den malaio-melanesischen Kulturkreis.

Fig. 1. u. 2. Neubritannische Masken (1/8 wirkl. Größe, Berlin).
Fig. 1. u. 2. Neubritannische Masken (1/8 wirkl. Größe, Berlin).

Weitere Hauptgebiete der Kultusmaske sind ferner Ceylon, Südindien und das gesamte Verbreitungsgebiet des nördlichen Buddhismus (Lamaismus); dort war ihr Gebrauch dem altangestammten drawidischen Dämonendienst eigen, von dem er dann auf den singhalesischen Buddhismus übergesprungen ist; hier im Norden, in Tibet, der Mongolei und andern Bezirken des nördlichen Buddhismus, ist der Maskengebrauch aus der alten schamanistischen Naturreligion jener Gegenden herübergenommen worden. In der Neuen Welt waren Masken im Gebrauch des Kultus bei den Chibcha, den Azteken und den Inkaperuanern.

Der Kriegsmaske liegt der Gedanke zugrunde, daß wie der Dämon, der geistige Feind durch die Kultusmaske, so der leibliche Feind durch die Kriegsmaske geschreckt und bekämpft wird. Der Gebrauch dieser Maskenart findet sich denn auch ungemein häufig und zu allen Zeiten: bei unsern Altvordern mit ihren wildphantastischen Kampfausstattungen, bei vielen Negervölkern, im alten Yukatan und Mexiko, bei den kopfjagenden Dajak auf Borneo, auf Neukaledonien, in Japan etc. Bei den japanischen Rüstungen ist das Hauptgewicht des Schreckenwollens seltsamerweise auf das Visier gelegt.

Die Toten- oder Leichenmaske soll dem Abgeschiedenen den Weg zum Jenseits erleichtern oder gar ermöglichen: entweder soll sie dessen Wächter über die Person des Einlaßheischenden täuschen, oder aber sie soll die den Weg versperrenden Dämonen erschrecken und verjagen. Aus beiden Gründen wird der Leiche eine M. mit ins Grab gegeben. Die Bewohner der Alëuten erzählten noch Pinard ausdrücklich, daß sie ihre Toten mit Gesichtsmasken versähen, damit sie auf dem Wege nach dem Jenseits nicht durch die begegnenden Dämonen geschädigt werden könnten. Ähnliche Schutzlarven (Anubismasken) gaben die alten Ägypter den Toten mit, und die Goldmasken der Gräber von Mykenä (Fig. 3 u. 4), von Kertsch und Kujundschik, die silbernen und hölzernen Masken der Toten von Peru, die polychromen Tonmasken der Gräber von Karthago, die kupfernen und hölzernen von Mexiko, die als Maskensubstitute gedachten künstlichen Köpfe der Mumien von Ancon in Peru (s. Amerikanische Altertümer, S. 434), die aus Muschelschalen gefertigten Masken aus den nordamerikanischen Mounds, die Gipsmasken aus den sibirischen Tschudengräbern etc. verdanken teilweise ähnlichen Ideen ihren Ursprung.

Fig. 3. u. 4. Totenmasken von Gold aus Mykenä.
Fig. 3. u. 4. Totenmasken von Gold aus Mykenä.

Anderseits dienten die Masken auch umgekehrt den Lebenden zum Verscheuchen der Toten, von denen man annahm, daß sie nach der ehemaligen Wohnung als Gespenster zurückkehrten, um die neuen Bewohner zu ängstigen.[395]

Mit dem Wesen und Wirken der Geheimbünde (s. d., Männer- und Frauenbünde) aufs engste verknüpft ist der Gebrauch der Justizmaske; unter dem Schutz der M. wollen die Träger unerkannt das verletzte Recht sühnen. In unserm Volkstum ist der letzte Rest das bis in die neueste Zeit ausgeübte Haberfeldtreiben (s. d.); bei den Naturvölkern besteht das Verfahren hingegen noch in hohem Grade, nämlich überall dort, wo die Geheimbünde ihre unheimliche Macht entfalten (Westafrika, Melanesien). Groß ist endlich der Verbreitungsbezirk der Schauspiel- und Tanzmasken. Jene bildet häufig einen Übergang zu den Kultusmasken, indem die Schauspiele in den Dienst des Kultus treten. Von den Schauspielen, in denen die Masken leicht stereotyp werden, führt der Entwickelungsweg dann hinab zu den Maskentänzen. Beide Maskenarten sind ebenfalls ungemein weit verbreitet: die Schauspielmaske war erforderlich im alten griechischen Schauspiel und dem spätern römischen; in gleich stereotyper Form finden wir sie heute noch bei den ostasiatischen Völkern: in Birma, Siam, Java, vor allem aber in Japan, das eine kaum übersehbare Fülle von traditionellen Formen auf seinem Theater und bei seinen Volksfesten aufweist. Wohl am mannigfaltigsten und zahlreichsten tritt indessen die Tanzmaske in Melanesien auf, besonders im Bismarck-Archipel, aus dem alle unsre größern ethnographischen Museen reiche Schätze bewahren. Sie sind entweder aus leichtem Holz hergestellt, mit Frisuren aus Hibiscus- und Bananenfaser (Fig. 2), oder aber sie bestehen aus dem Vorderteil eines menschlichen Schädels, der mit einer bemalten Paste versehen wird (Fig. 1). Inwieweit bei ihrem Gebrauch religiöse oder bloß mimische Motive mitspielen, weiß man noch nicht. Tanzmasken gibt es dann ferner noch in Mikronesien, Nordasien, Afrika; am schönsten sind sie jedoch bei den nordwestamerikanischen Indianern (Thlinkit, Haida, Vancouverstämmen, Bellacoola etc.); sie können zum größten Teil als wirkliche Kunstwerke gelten. Die Motive für ihren Gebrauch sind zweifellos sehr verschiedenartig, doch walten Totemismus und Analogiezauber hier wie bei den übrigen Indianern Amerikas (Xinguvölker!) sicherlich vor. Für den letztern spricht offenkundig die Beobachtung, daß die Mandan die Fruchtbarkeit des Bison symbolisch dadurch beförderten, daß bei ihren Tänzen das Bespringen der dargestellten Bisonkühe mittels eines künstlichen Phallus nachgeahmt wurde. Man stellte eben dar, was man durch den Tanz und die den Tänzen innewohnende Zauberkraft erst zu erzielen hoffte. In ganz ähnlicher Weise werden sich bei näherm Zusehen die Mehrzahl aller Tänze in Tiermasken erklären, während bei manchen allerdings lediglich die Freude am mimischen Talent der Beweggrund zur Anlegung der Tiermaske sein mag. Neben Tiermasken kommen besonders häufig Hausmasken, d. h. die Hütten der Naturvölker nachahmende Kopfbekleidungen vor. Vgl. Benndorf, Antike Gesichtshelme und Sepulkralmasken (Wien 1878); Bastian, Über Masken und Maskereien (in der »Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft«, Bd. 14); Andree, Die Masken (in »Ethnographische Parallelen und Vergleiche«, 2. Teil, Leipz. 1889); Dall, On masks labrets and certain aboriginal customs (in »Third Annual Report of the Bureau of Ethnology«, Washingt. 1884); Frobenius, Die Masken und Geheimbünde Afrikas (in den »Abhandlungen der Kaiserl. Leopoldinisch-Karolinischen Akademie«, Bd. 74, Halle 1898); Karutz, Die afrikanischen Hörnermasken (in den »Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Lübeck«, 1901) und Zur westafrikanischen Maskenkunde (»Globus«, Bd. 79); Hellwald, Urgeschichte der M. (in »Ethnographische Rösselsprünge«, Leipz. 1891); Grünwedel, Über singhalesische Masken (im »Internationalen Archiv für Ethnologie«, Bd. 6, Leid. 1893); v. d. Steinen, Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens (2. Aufl., Berl. 1897).

Auch die Anwendung der M. auf dem altgriechischen Theater ist aus religiösen Zeremonien hervorgegangen. Aus den Bocksspielen der Dionysien entwickelte sich die Tragödie; das Mysterium vom Tod und der Auferstehung des Dionysos Zagreus war das erste griechische Drama, dem bald die Komödie oder das Satyrspiel folgte.

Fig. 5–7. Masken der Tragödie.
Fig. 5–7. Masken der Tragödie.
Fig. 8–10. Masken der Komödie.
Fig. 8–10. Masken der Komödie.

Da die religiösen Mummereien durchweg von Männern ausgeführt wurden und diese Sitte der Ausschließung der Frauen auch auf das griechische Theater überging, so war die Beibehaltung der altgeheiligten M. auch für die szenische Darstellung unvermeidlich. Verfertigt wurden die Masken bei den Griechen aus Baumrinde, Leder, zuletzt aus Holz, und zwar bedeckten sie den ganzen Kopf und hatten gewöhnlich große, trichterförmige Mundöffnungen, um der Stimme einen durchdringenden Schall zu verschaffen (daher lat. persona, von personare, hindurchtönen). Man unterschied tragische, komische, Satyr- und orchestische Masken; die letztern, für Tänzer bestimmt, hatten schöne und regelmäßige Gesichtszüge, während die tragischen (Fig. 5–7) ein ernstes und imposantes Aussehen gewährten, die komischen (Fig. 8–10) und Satyrmasken einen burlesken und drolligen Ausdruck erhielten. Später dienten die Masken zugleich als Ausdruck der Hauptverschiedenheiten der Stände und Charaktere sowie der mannigfaltigen Leidenschaften. Symbolisch wurde die ernste und komische M. für die beiden Hauptgattungen der Schauspielkunst gebraucht. Die Römer haben den Gebrauch der M. von den Griechen angenommen und wenig Neues hinzugefügt. Später findet man nur noch vereinzelt in den Mysterien, allgemein in der italienischen Commedia dell' arte (s. d.) den theatralischen Gebrauch der M., und zwar gehören hierher die Figuren des bolognesischen Dottore (Graziano), des Pantalon, des Harlekins, des Brighella und der Kolombine, des Kapitäns Spaviento, endlich die des Pulcinello, sämtlich seit dem 15. Jahrh. auf der italienischen Bühne heimisch. In der modernen Schauspielkunst versteht man unter M. die gesamte körperliche Erscheinungsform des darzustellenden Charakters in Gesichtsausdruck, Haltung, Bewegung[396] und Kostüm. Die neuere Kunst verwarf die Beihilfe der Gesichtsmaske, durch die das Mienenspiel verloren geht, und zog die Künste des Schminkens und des Frisierens mit heran. Vgl. Ficoroni, De larvis scenicis et figuris comicis (Rom 1754); Hense, Die Modifizierung der M. in der griechischen Tragödie (2. Aufl., Freiburg 1905); Maurice Sand, Masques et bouffons, comédie italienne (mit Bildern von Manceau, Par. 1859, 2 Bde.); Lorrain, Histoire de masques (das. 1900); Altmann, Die M. des Schauspielers (3. Aufl., Berl. 1896).

Nach andrer Richtung sind von den religiösen Maskenaufzügen der Naturvölker die kirchlichen Maskenfeste und Tänze des Mittelalters herzuleiten, die sich später mehr und mehr zu einem bloßen Mittel gesellschaftlicher Unterhaltung, den Maskeraden (s. d.), gestalteten, deren Reiz in der sogen. Maskenfreiheit beruht. Aber merkwürdig genug hat die Hauptmaskenfeier in ihrer Beschränkung auf eine bestimmte Zeit des christlichen Festkalenders auch heute noch ein Kennzeichen ihres heidnisch-religiösen Ursprungs bewahrt, wie denn die Kirche erst nach hartem Kampfe gegen die heidnischen Mummereien der Frühlingsfeste den Karneval zuließ. In Italien, besonders in Venedig, wurden Masken bei allen Freudenfesten benutzt und im 14. Jahrh. findet sich der Gebrauch von Masken auch diesseit der Alpen; vornehme Frauen trugen sie zum Schutz der Gesichtshaut, bis sie im 18. Jahrh. durch Schminke und Schönpflästerchen verdrängt wurden. Die früher aus Wachs gefertigten Gesichtsmasken, deren man sich bei Maskeraden, beim Karneval auch auf den Straßen bedient, werden jetzt meist aus Leinwand oder Pappe mit lackiertem Überzug, die Halbmasken, die nur den obern Teil des Gesichts bedecken, aus Seide hergestellt.

In der Baukunst nennt man Masken Menschenköpfe ohne Hinterhaupt (oft fratzenhaft, franz. Mascarons), die zur Betonung architektonischer Mitten, z. B. in Friesen, zur Verzierung des Schlußsteins von Fenster- und Türbögen etc. angewandt werden. Vgl. Tafel »Bildhauerkunst XII«, Fig. 2; Hülsen, Steinmasken an Baudenkmälern Altfrankfurts (30 Tafeln, Frankf. 1904). Auch versteht man unter M. einen Bauteil, der nur aus-äußerlich dekorativen Gründen angebracht ist, ohne das Wesen des hinter ihm befindlichen Bauwerkes oder Bauwerkteiles folgerichtig zum Ausdruck zu bringen.

In der Befestigungskunst ist M. eine aus aufgestelltem Buschwerk etc. bestehende Scheinanlage, durch die der Feind behindert wird, ein dahinter befindliches Werk, eine Batterie u. dgl. zu sehen und seine Feuerwirkung dagegen zu beobachten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 394-397.
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