[861] Ernst, deutschermännlicher Name. I. Fürsten: A) König von Hannover: 1) E. August, Herzog von Cumberland, jüngster Sohn des Königs Georg III. von England, geb. 5. Juni 1771, studirte von 178690 in Göttingen, machte die Feldzüge 179394 in den Niederlanden gegendie französischen Republikaner mit, wurde bei Villers en Couchee verwundet u. verlor in der Schlacht bei Tournay das linke Auge. Nach dem Frieden von Basel kehrte er nach England zurück, trat 1299 als Herzog von Cumberland ins Oberhaus, war ein Gegner des Liberalismus u. verletzte vielfach den Stolz der Engländer auf ihre verfassungsmäßigen Rechte. 1810 wurde er von einem seiner Bedienten im Schlafe überfallen, kam aber, nachdem er verschiedene Wunden empfangen hatte, mit dem Leben davon. 1813 ging er wieder nach Deutschland, um an der Erhebung desselben gegen Frankreich Theil zu nehmen. Seit 1814 lebte er meist in Berlin u. begab sich nur dann nach London, wenn im Parlament Fragen von Wichtigkeit vorkamen. Als Feldmarschall u. Großmister der Oranienlogen, suchte er 1832 auch unter den Offizieren Logen einzuführen, wodurch er sich, da die Agitation der Orangisten gegen die Katholikenemancipation u.a. liberale Neuerungen bekannt war, den Tadel des Parlaments zuzog, so daß ein förmliches Verbot erlassen wurde, wonach Offiziere nicht Logenmitglieder sein durften. 1837 folgte er seinem Bruder Wilhelm, da in England die weibliche, in Hannover aber die männliche Erbfolge eintrat, auf dem Thron von Hannover u. st. 18. Nov. 1851; über seine Regierung s. Hannover (Gesch.). Er war seit 1815 vermählt mit der Prinzessin Friederike von Mecklenburg; sein einziger Sohn, Georg, folgte ihm.
B) Andere Fürsten: a) Fürsten von Anhalt: 2) E., Sohn Georgs I., regierte 1474 mit seinen Brüdern Georg u. Ludolph gemeinschaftlich u. st. 1516; s. Anhalt (Gesch. II. c) b). Er war vermählt mit Margarethe, Tochter des Herzogs Heinrich von Münsterberg. b) Markgrafen von Baden: 3) E., jüngster Sohn Christophs I., geb. 1482, Stifter der Durlachischen Linie; er trat die Regierung 1527 an, mußte im Bauernkriege nach Strasburg fliehen u. st. 1553; vgl. Baden (Gesch.) IV. B). Er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Kurfürsten Friedrich von Brandenburg (st. 1551g); in zweiter Ehe mit Ursula von Rosenfeld (st. 1548) u. in dritter Ehe mit Anna von Hohenheim. 4) E. Friedrich, Sohn Karls II. von Baden-Durlach, geb. 1560, theilte nach seines Vaters Tode 1577 mit seinen zwei Brüdern u. erhielt die untere Markgrafschaft Baden mit Durlach; er st. 1604; vgl. Baden (Gesch.) IV. B). Er war vermählt mit Anna, Tochter des Grafen Edgar II. von Ostfriesland. c) Herzog von Baiern: 5) E., Herzog von Oberbaiern, Sohn Johanns III.; folgte seinem Vater 1397 mit seinem Bruder Wilhelm gemeinschaftlich u. residirte in München. Auf seinen Befehl wurde Agnes Bernauer, die Gemahlin seines Sohnes Albert, in die Donau gestürzt, weshalb er mit diesem in Krieg gerieth; er st. 1438. Über ihn s. Baiern (Gesch.) VII. B) b) cc). Er war seit 1393 vermählt mit Elisabeth, Tochter Bernabo's Visconti von Mailand. d) Von Braunschweig: aa) Von Grubenhagen: 6) E. der Ältere, Sohn Heinrichs des Wunderlichen, regierte 1321 bis 1361. Er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Landgrafen Heinrich des Eisernen von Thüringen od. mit Agnes von Eberstein. 7) E. I. I., Sohn Erichs, regierte von 142763. 8) E. III., Sohn Philipps I., regierte von 155167, s. Braunschweig (Gesch. II. A) a). Er war vermählt mit Margarethe von Pommern. bb) Von Göttingen: 9) E., Sohn des Herzogs Albert des Dicken, theilte mit seinem Bruder Magnus u. regierte Göttingen von 133479, s. Braunschweig (Gesch. II. A) b). Er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Landgrafen Heinrich II. von Hessen. cc) Von Lüneburg: 10) E. I. der Bekenner, der Sohn Heinrichs u. Margarethens von Sachsen, geb. 1497, trat nach der Resignation seines Vaters die Regierung 1521 mit seinem Bruder Otto an u. st. 1546; er war ein eifriger Protestant (s.u. Reformation), unterschrieb die Augsburgsche Confession u. war Mitglied des Schmalkaldischen Bundes. Er war vermählt mit Sophie, Tochter des Herzogs Heinrich von Mecklenburg, u. ist durch dieselbe Stammvater beider jetzigen braunschweigischen Linien (Braunschweig u. Hannover), s. Braunschweig (Gesch.) III. B). 11) E. II.,[861] Sohn Wilhelms, geb. 1564, regierte als der älteste Bruder von 15921611, s. Hannover (Gesch.). Er war nicht vermählt. 12) E. August, Sohn des Herzogs Georg, geb. 1629; wurde 1648 Coadjutor von Magdeburg, verlor diese Würde, welche an Brandenburg fiel, u. bekam dafür 1662 Osnabrück. 1679 folgte er seinem Bruder Johann Friedrich in Kalenberg, wurde 1692 Kurfürst von Hannover u. st. 1698; s. Hannover (Gesch.). Er war vermählt seit 1658 mit Sophie, Tochter des Pfalzgrafen Friedrich V., durch welche die Krone von England in das Haus Hannover gebracht wurde. dd) Von Braunschweig-Bevern: 13) E. Ferdinand, Sohn Ferdinand Albrechts, folgte 1735 seinem Bruder Ferdinand Albrecht II. in Bevern u. st. 1785. Er war vermählt mit Eleonore Charlotte, Tochter des Herzogs Friedrich Kasimir von Kurland. e) Landgrafen von Hessen: aa) Von Hessen-Kassel: 14) E., jüngster Sohn des Landgrafen Moritz, geb. 1623, Stifter der Rheinfelsischen Linie; kam 1648 in kaiserliche Gefangenschaft, erhielt 1658 nach dem Tode seines Bruders Hermann die Regierung u. st. 1693 in Köln; s. Hessen (Gesch.). Er schr.: Catholicismus discretus, 1666 u. m. a. bb) Von Hessen-Darmstadt: 15) E. Ludwig, Sohn Ludwigs II., geb. 1667, regierte 1678 (anfänglich unter der Vormundschaft seiner Mutter Elisabeth Dorothea von Sachsen) u. st. 1739, s. ebd. Er war vermählt mit Dorothea Charlotte, Tochter des Markgrafen Albrecht von Ansbach. cc) Von Hessen-Philippsthal: 16) E. Constantin, geb. 8. Aug. 1771, war königlich niederländischer General, folgte am 15. Febr. 1816 seinem Bruder Ludwig u. st. am 25. Decbr. 1849, s.u. Hessen (Gesch.). Seit 1812 war er in zweiter Ehe vermählt mit seiner Nichte Caroline. f) Herzog von Kurland: 17) E. Johann, s. Biron 1). g) Herzöge von Holstein-Angustenburg: 18) E. Günther, Sohn des Herzogs Alexander von Holstein-Sonderburg, geb. 1609, erhielt 1627 Augustenburg u. st. 1689; s. Holstein (Gesch.). Er war vermählt mit Auguste, Tochter des Herzogs Philipp von Holstein-Sonderburg. 19) E. August, Sohn des Vor., geb. 1660; er wurde katholisch u. war Kanonikus in Strasburg; 1692 folgte er seinem Bruder Friedrich, nachdem er wieder zur Lutherischen Kirche zurückgetreten war, u. st. 1731. h) Graf von Mansfeld: 20) E., s.u. Mansfeld. i) Graf von Nassau: 21) E. Kasimir, Graf von Nassau, Katzenellnbogen, Vianden u. Diez, geb. 1553 in Dillenburg, nahm niederländische Kriegsdienste u. gerieth 1595 in spanische Gefangenschaft; wohnte dann befreit unter dem Grafen Moritz von Nassau-Oranien der Eroberung von Rheinberg u. Lingen, sowie dem Feldzuge der Spanier bei u. wurde 1606 Feldmarschall in niederländischen Diensten, 1610 Gouverneur von Utrecht, 1620 von Westfriesland, Gröningen u. Omeland, eroberte 1622 Bergen od. Zoom, schützte 1623 Emden gegen Tilly, zeichnete sich noch bei anderen Gelegenheiten aus u. blieb 1632 vor Ruremonde. k) Erzherzöge von Österreich: 22) E. der Tapfere od. der Streitbare, Sohn Albrechts I. des Siegreichen, folgte seinem Vater u. regierte von 105675, s. Österreich (Gesch.). Er war vermählt mit Adelheid, Tochter des Markgrafen Dedo von der Lausitz. 23) E. der Eiserne, Sohn Leopolds des Gütigen von Österreich-Steyermark, geb. 1377, erhielt in der Theilung 1411 Steyermark, Kärnten u. Krain u. regierte bis 1424, wo er in Grätz starb, s. ebd. (Gesch.). Er war vermählt mit Margarethe, Tochter des Herzogs Bogislaw V. von Pommern (st. 1408), u. seit 1412 mit Cimburge, Tochter des Herzogs Ziemovit von Massovien. 24) E., zweiter Sohn des Kaisers Maximilian II., geb. 1553 in Wien, 1595 Vormund des unmündigen Erzherzogs Ferdinand von Steyermark, erhielt 1592 von. Spanien die Statthalterwürde über die Niederlande u. st. 1595, s. Niederlande (Gesch.). l) Von Sachsen: aa) Kurfürst: 25) E., Sohn Friedrichs II. des Sanftmüthigen u. der Erzherzogin Margarethe von Österreich, geb. 25. März 1441, wurde als Knabe 1455 mit seinem Bruder Albert von Kunz von Kauffungen vom Schlosse zu Altenburg geraubt, aber gerettet (s. Sächsischer Prinzenraub); er folgte 1464 seinem Vater als Kurfürst, während er die Lande außer dem Kurkreis mit seinem Bruder Albert gemeinschaftlich regierte. Mit diesem theilte er 1,485 in Leipzig das väterliche Erbland u. st. 26. Aug. 1486 in Kolditz, das er zur Residenz gewählt hatte, u. wurde in Meißen begraben. Über seine Regierung s.u. Sachsen (Gesch.). Er war seit 1461 vermählt mit Elisabeth, Tochter des Herzogs Albrecht III. von Baiern (sie st. 1484), u. erhielt von ihr vier Söhne, Friedrich, Albrecht (Erzbischof von Mainz), Ernst (Erzbischof von Magdeburg) u. Johann; u. 2 Töchter, Christine (Gemahlin des Königs Johann von Dänemark) u. Margarethe (Gemahlin des Herzogs Heinrich von Braunschweig). Er ist der Stifter der Ernestinischen Linie des Hauses Sachsen. bb) Herzog von Sachsen-Altenburg: 23) E., älterer Sohn des Herzogs Georg, geb. am 16. Sept. 1826, nahm 1847 in einem preußischen Jägerbataillon Militärdienste, studirte 184951 Staatswissenschaften in Leipzig u. trat sodann in die preußische Armee zurück. Er folgte am 3. Aug. 1869 seinem Vater in der Regierung. Er ist vermählt seit 28. April 1853 mit Agnes, älterer Tochter des Herzogs Leopold von Anhalt-Dessau. cc) Herzöge von Sachsen-Gotha: 27) E. J., der Fromme, Sohn des Herzogs Johann van Weimar u. Dorothea Maria's von Anhalt, geb. 26. Decbr. 1601 auf dem Schlosse in Altenburg, nahm seit 163134 als Oberst eines schwedischen Reiterregiments Theil am Dreißigjährigen Kriege, erhielt bei der Erbtheilung mit seinen Brüdern, den Herzögen von Weimar u. von Eisenach, 1640 Gotha u. erbte 1672 Altenburg. Er residirte seit 1649 in Gotha, wo er das neue Schloß, den Frieden einbaute. Über seine Regierung s. Sachsen (Gesch.); er st. 26. März 1675, nachdem er 1674 die Regierungsgeschäfte seinem ältesten Sohne übergeben hatte. Vermählt war er seit 1636 mit Elisabeth Sophie, Tochter des Herzogs Johann Philipp von Sachsen-Altenburg, von welcher er 7 Prinzen hinterließ: Friedrich, Albert, Bernhard, Heinrich, Christian, Ernst u. Johann Ernst, welche sich in sein Land theilten. Vgl. Gelbke, Actenmäßige Darstellung des Lebens E-s des Frommen, Gotha 1819, 3 Bde.; Klaunig u. Schneider, E. Herzog zu Sachsen-Gotha, nach seinem Leben u. Wirken, Lpz. 1858. 28) E. II., Sohn Friedrichs III. von Louise Dorothea von Meiningen, geb. 30. Jan. 1745, er folgte 1772 seinem Vater u. st. 20. April 1804. Er war ein trefflicher Fürst, der die zweckmäßigsten u. für die Wissenschaften ersprießlichsten Einrichtungen traf; s.[862] über seine Regierung unter Sachsen (Gesch.). Er war seit 1769 vermählt mit Charlotte Amalie, Tochter des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen. Vgl. E. II. als Gelehrter u. Beförderer der Wissenschaften, Weimar 1806; K. Nicolai, E. II., Arnst. 1820; A. Beck, E. II., Gotha 1854. 29) E. III. u. 30) E. IV, so v.w. Ernst 36) u. 37). dd) Herzöge von Sachsen-Hildburghausen: 31) E., 6. Sohn Herzog E-s des Frommen von Gotha, geb. 12. Juli 1655 in Gotha, erhielt bei der Theilung von 1680 Hildburghausen, nahm in der kursächsischen Armee 1683 an der Entsetzung Wiens u. an dem Feldzug nach Ungarn Theil u. focht dann als holländischer Oberst in den Niederlanden u. in Frankreich u. st. 1715; s. ebd. Er war vermählt mit Henriette Sophie Prinzeß von Waldeck. 32) E. Friedrich I., Sohn des Vor., geb. 1687 in Arolsen, folgte seinem Vater 1715 u.st. 172.4; über ihn s. ebd. Er war vermählt mit Sophie Albertine von Erbach. 33) E. Friedrich II., Sohn des Vor., geb. 1707, stand nach seines Vaters Tode unter der Vormundschaft seiner Mutter u. st. 1726. Er war vermählt mit Karoline von Erbach-Fürstenau. 34) E. Friedrich Karl, Sohn des Vor., geb. 1727, folgte seinem Vater, jedoch bis 1748 unter der Vormundschaft seiner Mutter stehend; über seine Regierung s. ebd. Er st. 1780. ee) Herzöge von Koburg u. Gotha-Koburg: 35) E. Friedrich, Sohn des Herzogs Franz Josias, geb. 1724, folgte seinem Vater 1764 u. st. 1800; s. ebd. Er war vermählt seit 1749 mit Sophie, Tochter des Herzogs Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Wolfenbüttel. 36) E. I., Enkel des Vor., Sohn des Herzogs Franz, geb. 2. Januar 1784, machte den Feldzug 1806 im Gefolge des Königs von Preußen mit; während desselben starb sein Vater, u. Napoleon occupirte nun das Land, welches er erst mit dem Tilsiter Frieden wieder herausgab. 1813, nach der Schlacht von Leipzig, übernahm Herzog E. als österreichischer Feldzeugmeister den Oberbefehl über das fünfte deutsche Armeecorps u. belagerte Mainz. Nach dem Frieden ging er nach Paris u. wohnte dem Wiener Congreß bei; dieser sprach ihm das Fürstenthum Lichtenberg zu (welches er 1834 um 2 Mill. Thlr. an Preußen verkaufte); dann führte er als sächsischer Feldmarschall 1815 das sächsische Armeecorps u. blockirte mit demselben u. den herzoglich sächsischen Truppen u. Österreichern Schlettstadt u. Neu-Breisach. 1826 fiel ihm nach Aussterben des gothaischen Hauses das Herzogthum Gotha zu u. er wurde so Gründer des Hauses Gotha-Koburg. Durch Bauten verschönerte er sein Land, war ein Freund der Künste u. Wissenschaften u. st. 29. Jan. 1844; s. Sachsen (Gesch.). E. vermählte sich 1817 mit Louise, Tochter des Herzogs August von Gotha, wurde aber 1826 wieder von ihr geschieden u. vermählte sich zum zweiten Mal 1832 mit Marie, Tochter des Herzogs Alexander von Württemberg. Söhne erster Ehe sind der Folgende u. Prinz Albert, Gemahl der Königin Victoria von England. 37) E. II., Sohn des Vor., geb. den 21. Juni 1818, folgte seinem Vater 1844, bereiste 1836 England, Frankreich u. Belgien, studirte in Bonn u. machte dann eine Reise nach Spanien, Italien u. Afrika. Im Kriege gegen Dänemark übernahm er 1849 ein Commando, mit welchem er die Schlacht bei Eckernförde 5. April 1849 gewann. Er ist ein Schützer u. Pfleger wissenschaftlicher u. künstlerischer Bestrebungen u. hat sich als Componist durch seine Opern Zayre, Casilda, Toby der Wildschütz u. Sta. Chiara einen Namen in der Kunstwelt gemacht. Er ist vermählt seit 1842 mit Alexandrine, Tochter des Großherzogs Leopold von Baden. ff) Herzöge von Meiningen: 38) E. Ludwig I., ältester Sohn Bernhards von Meiningen u. Maria Hedwigs von Hessen-Darmstadt, geb. 1972, stand zu Anfang des Spanischen Erbfolgekrieges in kaiserlichen Diensten, wurde 1712 Reichs-General-Feldzeugmeister, erhielt 1706 die Regierung u. st. 1724; s. Sachsen. Er war vermählt mit Dorothea Maria, Tochter des Herzogs Friedrich I. von Gotha. 39) E. Ludwig II., Sohn des Vor. folgte seinem Vater 1724 unter der. Vormundschaft u. Mitregierung seiner Oheime, Friedrich Wilhelms u. Anton Ulrichs, u. st. 1724 während seiner Minderjährigkeit in Rom, s. ebd. gg) Herzog von Sachsen-Weimar: 40) E. August, Sohn des Herzogs Johann E., geb. 1688, übernahm, nachdem er seit 1707 mit seinem Oheim Wilhelm E. gemeinschaftlich regiert hatte, nach dessen Tode 1728 die Regierung; über ihn s. ebd. Er starb zu Eisenach 1748. 41) E. August Constantin, Sohn des Vor., geb. 1737, folgte 1748 seinem Vater unter Vormundschaft des Herzogs Friedrich III. von Gotha u. Josias von Koburg; übernahm 1756 die Regierung selbst u. st. 1758. Über seine Regierung s. ebd. Er war vermählt mit Amalie, Tochter des Herzogs Karl von Braunschweig. m) Herzog in Schlesien: 42) E., aus Piastischem Geschlecht, Herzog von Troppau u. Münsterberg; er st. 1454 u. mit ihm starb die Linie aus, s. Schlesien (Gesch.). n) Herzöge von Schwaben od. von Elsaß: 43) E. I. der Ältere, Sohn des Markgrafen Leopold von Österreich, wurde 1002 von Heinrich II. den Italienern gegen Arduin zu Hülfe geschickt u. bei Verona geschlagen. 1003, an Heinrichs von Schweinfurt Empörung gegen den König theilnehmend, wurde er überfallen, gefangen u. zum Tode verurtheilt, durfte sich aber durch Geld lösen. Nach seines Schwagers Hermanns III. Tode, 1612, erhielt er das Herzogthum Schwaben. Er wurde 1015 bei der Jagd aus Versehen mit einem Pfeil erschossen. 44) E. II., Sohn des Vor., erhob sich gegen seinen Stiefvater, Kaiser Konrad II., unterlag jedoch, söhnte sich wieder mit ihm aus, fiel aber, nach Deutschland zurückgeschickt, von Neuem in Elsaß ein, welches sein mütterlicher Großvater, Herzog Hermann, besessen hatte, unterwarf sich jedoch auf dem Reichstage zu Ulm. Freigelassen u. mit Baiern belehnt, verlor er dies bald wieder, weil er mehrere Bedingungen nicht hielt; er fristete nun durch Raub im Schwarzwalde sein Leben u. wurde in der Burg Falkenstein belagert. Bei einem Ausfalle wurde E. verwundet u. gefangen u. st. 1030 in Constanz. Sein Streit mit Konrad II. ist Gegenstand des Uhlandschen Trauerspiels: E. von Schwaben.
II. Erzbischöfe: a) von Magdeburg: 45) E., dritter Sohn des Kurfürsten E. zu Sachsen, geb. 1466, wurde 1476 Erzbischof von Magdeburg u. 1479 zugleich Bischof von Halberstadt; legte 1484 die Moritzburg bei Halle an u. st. 1512 in Halle. b) von Köln: 46) E., Sohn des Herzogs Albert V. von Baiern, geb. 1554, wurde 1565 Bischof zu Freisingen, 1573 zu Hildesheim, 1580 zu Lüttich, 1583 Erzbischof zu Köln, s.d. (Gesch.), u. st. 1612 in Arensberg.[863]
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