Westfalen [3]

[559] Westfalen (hierzu Karte »Westfalen«), Provinz des preuß. Staates, wurde 1815 gebildet aus dem Herzogtum W. und Engern (s. oben, S. 558), dem Fürstentum Minden, der Grafschaft Tecklenburg Solmsschen Anteils, den Grafschaften Lingen und Ravensberg, dem größten Teil des Hochstifts Münster, den Fürstentümern Paderborn und Korvei und der Stadt Dortmund, der Grafschaft Mark, dem Fürstentum Siegen, dem Amt Reckenberg, den mediatisierten Fürstentümern, Graf- und Herrschaften Salm-Ahaus, Salm-Bocholt, Rheina-Wolbeck, Salm-Horstmar, Rietberg, Rheda, Anholt, Dülmen, Gehmen, Bentheim, Steinfurt, Wittgenstein-Wittgenstein, Wittgenstein-Berleburg, dem Solmsschen Amt Neukirchen, wozu 1851 noch die Stadt Lippstadt kam, die Lippe-Detmold gemeinschaftlich mit Preußen besaß. Die Provinz grenzt gegen N. an Hannover, gegen O. an Hannover, Schaumburg-Lippe, den hessen-nassauischen Kreis Rinteln, Lippe. Braunschweig, Hessen-Nassau und Waldeck, gegen SW. an die Rheinprovinz, gegen NW. an die Niederlande und umfaßt einen Flächenraum von 20,214 qkm (367,13 QM.).

[Bodengestaltung. Klima.] Der Süden der Provinz wird von einem ausgedehnten Berglande bedeckt, zu dem ganz im S., im Gebiet der obern Sieg, noch Teile des Westerwaldes gehören, die sich bis zu den Quellen der Sieg und Eder ziehen. In der Hauptsache wird dieses Bergland als Sauerländisches Gebirge (s. Sauerland) bezeichnet. Es stellt ein ausgedehntes Plateau mit tief eingeschnittenen, vielfach gewundenen, reich bewaldeten und landschaftlich schönen Tälern dar, das im Quellgebiete der Sieg, Lahn und Eder mit einer im allgemeinen von S. nach N. streichenden Gebirgsmasse beginnt, die sich nach Westen hin allmählich verflacht, nur in einzelnen Rücken scharf hervortritt und das weite Gebiet zwischen Sieg, Ruhr und Möhne ausfüllt. Die Gebirge im O. sind das Rothaargebirge, im Härdler 696 m hoch, und im NO. daran anschließend das Winterberger Plateau, im Astenberg 827, im Hunau 824 m hoch. Von den im Westen hervortretenden Rücken sind zu nennen: das Ebbegebirge zwischen Volme und Lenne, in der Nordhelle 666 m hoch, und das Lennegebirge zwischen Lenne und Ruhr, das im Homert 660 m Höhe erreicht. Zwischen Ruhr und Möhne dehnt sich der Arnsberger Wald, nördlich von beiden der Haarstrang aus, an letztern schließt sich westlich der Ardey an. Im östlichen Teile der Provinz. im Regbez. Minden, befinden sich Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges, das Plateau von Paderborn mit dem Eggegebirge, das in dem Völmerstod (468 m) mit den nordwestlichen Gliedern des hercynischen Gebirgssystems zusammenstößt. Diese letztern erstrecken sich in zwei Reihen nach NW.; die südliche (Teutoburger Wald) endet im Regbez. Münster bei Bevergern, die nördliche (Wesergebirge) wird von der Weser durchbrochen und läuft alsdann als Wiehengebirge durch den nordöstlichen Teil des Regbez. Minden, um sich in Hannover zu verflachen. Zwischen beiden Bergreihen breitet sich ein Hügelland aus, das nordwestlich mit dem Steinkohlengebirge von Ibbenbüren seinen Abschluß findet. Das Norddeutsche Tiefland greift auch nach W. hinüber: einmal an der Weser bei Minden, wo innerhalb desselben die Stemmer Berge (201 m) hervortreten, das andre Mal mit der Münsterschen Bucht, zwischen dem Teutoburger Wald einer- und dem Ardey, Haarstrang und dem Plateau von Paderborn anderseits, bis zu den Quellen der Ems und Lippe hinaus. Den östlichen Teil derselben bildet die Senne. Unter den Hügelmassen in der Münsterschen Bucht sind die Schöppinger Berge (154 m) und die Hügelgruppe von Beckum (190 m) zu nennen. Das eigentliche Münsterland ist im allgemeinen wenig fruchtbar; dagegen ist der südliche Teil des Tieflandes in dem Hellweg sehr ergiebig. Die Provinz gehört fast ganz den Stromgebieten der Weser, der Ems und des Rheins an. Die Weser berührt W. im O. und empfängt aus der Provinz die Diemel, Nethe, Emmer und Werre. Die Ems durchzieht die Tieflandsbucht von Münster und nimmt hier die Glane, Aa und Werse auf. Von den Nebenflüssen des Rheins sind die Lippe und Ruhr für W. von hervorragender Wichtigkeit. Jene gehört mit ihren Nebenflüssen (Alme, Aase, Seseke, Haustenbach und Stever) größtenteils dem Tiefland, diese mit ihren Zuflüssen (Möhne, Röhr, Hönne und Lenne nebst Volme) dem Bergland, und zwar fast ausschließlich dem Schiefergebirge an. Noch fließen zum Rhein aus W. die Lahn, Sieg und Emscher, zur Neuen Yssel die Alte Yssel und die Berkel, zum Zuidersee die Vechte mit der Dinkel und zur Fulda (Weser) die Eder. Seen sind in der Provinz nicht vorhanden, von Kanälen durchzieht der Dortmund-Emskanal außer einem kleinen Teile des Regbez. Arnsberg den Regbez. Münster von S. nach N., während der sogen. Rhein-Hannoverkanal den Regbez. Minden durchschneiden wird. Große Moore und Brücher gibt es an der Vechte, Berkel, Lippe, Bastau (unweit Minden) etc. Das Klima ist im allgemeinen gemäßigt; rauh sind nur die Gebirgsgegenden im S. Die jährliche Durchschnittstemperatur wechselt zwischen 8,5 und 8,96°, die Regenmenge beträgt im Tiefland 60 bis 70, im Bergland ca. 100 cm. Vgl. Hellmann, Regenkarte der Provinz W. (Berl. 1903).

[Bevölkerung, Erwerbszweige.] Die Zahl der Einwohner beträgt (1905) 3,618,090 (179 auf 1 qkm), darunter 1,733,413 Evangelische, 1,845,263 Katholiken und 20,757 Juden. Fast ganz evangelisch sind die sechs nördlichen Kreise des Regbez. Minden (Minden, Lübbecke, Herford, Halle i. W. und Bielefeld Stadt und Land) und die Kreise Altena, Hagen-Land, Schwelm, Siegen und Wittgenstein des Regbez. Arnsberg, fast ganz katholisch der Regbez. Münster mit Ausnahme des Kreises Tecklenburg, der südliche Teil des Regbez. Minden (Kreise Wiedenbrück, Paderborn, Büren, Warburg und Höxter) und die Kreise des Regbez. Arnsberg, die ehemals das Herzogtum W. bildeten. Die Bewohner sind niederdeutscher Abkunft, und die Volkssprache ist plattdeutsch (s. Tafel »Volkstrachten I«, Fig. 14 u. 15). Unter den Nahrungszweigen steht die Landwirtschaft obenan. Der Bauernstand ist in W. verhältnismäßig zahlreicher als in einer andern preußischen Provinz, doch sind im SW. der Provinz Bergbau und Hüttenbetrieb vorherrschend. Von der Gesamtfläche der Provinz kommen auf Ackerland und Gärten 42,7, auf Wiesen 8,1, auf Weiden 10, auf Forsten und Holzungen 28 Proz. Die größten Ackerflächen haben die Kreise Herford, Warburg[559] und Minden des Regbez. Minden und die im Vereich des Tieflandes gelegenen Kreise des Regbez. Arnsberg; gering sind die Ackerflächen im westlichen und nördlichen Teile des Regbez. Münster und auf dem Bergland des Regbez. Arnsberg. Die Provinz liefert Getreide aller Art, Hülsenfrüchte, Buchweizen, Gartengewächse, Flachs und Hanf, Obst etc. Berühmt ist der Kunstwiesenbau im Siegenschen. Einen ansehnlichen Umfang haben die nur geringen Ertrag abwerfenden Weideländereien in der Senne und die Waldungen des Schiefergebirges, die herrliche Laubholzbestände enthalten. Die Ernte ergab 1906: 163,807 Ton. Weizen, 410,532 T. Roggen, 22,620 T. Gerste, 321,422 T. Hafer, 1,239,185 T. Kartoffeln, 793,018 T. Wiesenheu etc. Nach der Viehzählung von 1906 hatte die Provinz 160,390 Pferde, 713,029 Stück Rindvieh, 175,403 Schafe, 1,328,938 Schweine und (1904) 221,386 Ziegen. Die Pferdezucht, gefördert durch das westfälische Landgestüt in Warendorf, blüht besonders in den fruchtbaren Kreisen des Hellwegs, ist dagegen im S. gering. Die Rindviehzucht ist von hoher Bedeutung, die Schafzucht meist im Abnehmen begriffen, die Schweinezucht im Tiefland wichtig; bekannt sind die westfälischen Schinken. Der Hauptreichtum der Provinz besteht in Mineralien, namentlich in Steinkohlen und Eisenerzen. Der Bergbau ergab 1906: 53,799,357 Ton. Steinkohlen im Werte von 468,8 Mill. Mk., Eisenerze 1,380,087 T. im Werte von 14,5 Mill. Mk., 41,838 T. Kupfererze im Werte von 470,000 Mk., 7911 T. Bleierze im Werte von 1,6 Mill. Mk., 14,689 T. Zinkerze im Werte von 1,8 Mill. Mk., 170,308 T. Schwefelkies im Werte von 1,4 Mill. Mk. etc. Außerdem wurden gewonnen Quecksilber, Antimon, Salz, Gips, Kalk- und Bausteine, Marmor, Dachschiefer, Töpferton etc. (Vgl. die Karte »Rheinisch-westfälisches Industriegebiet« im 17. Bd.) Unter den Mineralquellen sind die zu Öynhausen, Lippspringe, Driburg und Schwelm am bekanntesten. Neben Landwirtschaft und Bergbau blüht auch die Industrie. Eisen- und Stahlwaren werden hauptsächlich in der ehemaligen Grafschaft Mark, also in den Kreisen Hagen (Enneper Straße), Bochum, Dortmund, Iserlohn und Altena, außerdem im Kreise Siegen fabriziert. Die Hauptsitze für die Fabrikation von Messing- und Bronzewaren sind Iserlohn und Altena, für die von Zinn- und Britanniawaren Lüdenscheid, von Nadeln Iserlohn, von Draht und Drahtwaren Altena. Hervorragende Leinenindustrie haben besonders die Kreise Bielefeld, Herford und Warendorf. Die Baumwollindustrie ist vorzüglich in der westlichen Hälfte des Regierungsbezirks Münster vertreten, die Papierfabrikation von höchster Wichtigkeit, vielfach aber nur Stroh- und Packpapier liefernd, in der Landschaft zu beiden Seiten der untern Lenne, die Glasfabrikation in den Waldungen der Egge, im Steinkohlengebirge etc., die Gerberei und Lederindustrie im Kreise Siegen. Andre Fabrikate sind Seilerwaren, Segeltuch, seine Fleischwaren (Gütersloh), Pulver, Pottasche, Zucker, Seife, Holzwaren, Fayence, Marmorwaren (Kreis Olpe), Zigarren (Vlotho, Bünde), Töpferwaren im Münsterlande etc. Der Handel der Provinz, unterstützt durch 11 Handelskammern (Münster, Bielefeld, Minden, Arnsberg, Bochum, Dortmund, Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid, Siegen und Altena), besteht in der Ausfuhr von Leinwand, Baumwollwaren und Naturprodukten, als: Steinkohlen, Eisen, Holz, westfälischen Schinken, Würsten etc. Die vorzüglichsten Handelsstädte sind: Bielefeld, Dortmund und Iserlohn. Schiffbare Flüsse (Weser, Ems, Ruhr, Lippe), gute Landstraßen und zahlreiche Eisenbahnen befördern den Verkehr ungemein. 1905/06 wurde W. von 3039,6 km Vollspureisenbahnen und von 326,7 km Klein- und Straßenbahnen durchzogen. Die Hauptlinien durchziehen die Provinz zumeist von Westen nach O. oder von SW. nach NO. und sind zugleich für den Durchgangsverkehr wichtig. Besonders reich entwickelt ist das Netz im Industrierevier. Die Staatsbahnen stehen unter Verwaltung der königlichen Eisenbahndirektionen in Münster, Hannover, Kassel, Essen und Elberfeld.

Für die geistige Bildung sorgen die Universität (früher Akademie, ohne medizinische Fakultät) zu Münster, 27 Gymnasien, 11 Realgymnasien, 5 Oberrealschulen, 6 Progymnasien, ein Realprogymnasium, 13 Realschulen, 2 Landwirtschaftsschulen, 12 Lehrer- und 4 Lehrerinnenseminare etc. Für die Verwaltung ist die Provinz, deren Hauptstadt Münster ist, in 3 Regierungsbezirke geteilt: Münster mit 12, Minden mit 11 und Arnsberg mit u?Kreisen. In Münster befinden sich das Provinzialschulkollegium, eine Generalkommission und die Provinzialsteuerdirektion, in Dortmund ein Oberbergamt. Für die Justiz bestehen ein Oberlandesgericht zu Hamm und die Landgerichte zu Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Essen (zur Rheinprovinz, aber in der Hauptsache für westfälische Amtsgerichte), Hagen, Münster und Paderborn (s. Textbeilage »Gerichtsorganisation« im 7. Bd.). Die katholischen Kirchen und Geistlichen stehen unter den Bistümern Münster und Paderborn, die evangelischen unter dem Konsistorium zu Münster. In den deutschen Reichstag (s. Karte »Reichstagswahlen«) entsendet die Provinz 17, in das preußische Abgeordnetenhaus 31 Vertreter. Militärisch bildet die Provinz, mit Ausnahme einer kleinen, dem Bezirk des 11. Armeekorps einverleibten Parzelle, dagegen mit Einschluß eines Teiles des Regierungsbezirks Düsseldorf, den Bezirk des 7. Armeekorps mit dem Sitz des Generalkommandos in Münster. Das Wappen der Provinz ist ein springendes silbernes Pferd auf rotem Schilde (s. Tafel »Preußische Provinzwappen«), Landesfarben: Weiß und Rot.

Vgl. Schücking und Freiligrath, Das malerische und romantische W. (4. Aufl., Paderb. 1897); Löbker, Wanderungen durch W. (Münst. 1873–1879, 6 Tle.); »Gemeindelexikon der Provinz W.« (hrsg. vom königlichen Statistischen Amt, Berl.); Braunbehrens, Die Gemeindeverfassungsgesetze für die Provinz W. (3. Aufl., das. 1899); Neukamp, Die Staats- und Selbstverwaltung Westfalens (Bochum 1887); Kneebusch, Handbuch für die Provinz W. (Dortm. 1890); Krüger, Die Städteordnung für die Provinz W. (Berl. 1903); Weddigen, W., Land und Leute (Paderb. 1896): G. Schulze, Heimatskunde der Provinz W. (Mind. 1900); Haselhoff, Die Entwickelung der Landeskultur in der Provinz W. im 19. Jahrhundert (Münst. 1900); Beckhaus, Flora von W. (das. 1893); Jostes, Westfälisches Trachtenbuch (Bielef. 1904); Lemberg, Die Hütten- und Metallindustrie Rheinlands und Westfalens (4. Aufl., Dortm. 1905), dazu Literatur im Artikel »Ruhrkohlengebirge«. – Zur Geschichte: Seibertz, Landes- u. Rechtsgeschichte des Herzogtums W. (Bd. 1: Landesgeschichte bis 1508, in 4 Teilen, Arnsb. 1845–75; Bd. 2–4: Urkundenbuch, das. 1839–54) und Quellen der Westfälischen Geschichte (das. 1857–69, 3 Bde.); Erhard, Regesta historiae Westfaliae (Bd. 1 u. 2, Münst. 1847–51), dazu als Fortsetzung, Bd. 3–7: »Westfälisches Urkundenbuch«[560] (bis 1289, das. 1859–1907); Wilmans, Die Kaiserurkunden der Provinz W. (Bd. 1 u. 2, Abteilung 1, bis 1254, das. 1867–81); »Veröffentlichungen der historischen Kommission der Provinz W.« (das. 1898 ff.); »Kunst- und Geschichtsdenkmäler von W.« (Bd. 1 u. 2, das. 1881–86; fortgesetzt von Ludorff als »Bau- und Kunstdenkmäler von W.«, das. 1893 ff.); »Beiträge zur westfälischen Kunstgeschichte« (hrsg. von Ehrenberg, das. 1905 ff.); Keller, Die Gegenreformation in W. und am Niederrhein (Leipz. 1881–95, 3 Bde.); Jansen, Die Herzogsgewalt der Erzbischöfe von Köln in W. (Münch. 1895); »Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde«, herausgegeben vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Münst. 1838 ff.); »Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens« (Hildesh. 1905 ff.); »Jahrbuch des Vereins für die evangelische Kirchengeschichte Westfalens« (Gütersl., seit 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 559-561.
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