1. Bäter wat, as gar nicks, seggt dei Düwel, un et dei Bottermelk mit dei Stakelfork. (Mecklenburg.) – Raabe, 23; für Jever: Frommann, III, 39, 28.
2. Besser was, als gar nichts, sagte der Junge, als er ein Kopfstück zur Kirmes bekam.
3. Beter wat, as gar nicks. – Bueren, 58; Eichwald, 2092; Hauskalender, I; für Holstein: Schütze, I, 72 u. 98; für Kleve: Firmenich, I, 382, 16.
4. Beter wat as gar nix, se(de) de Wulf, dô frêt he 'n Mügge. – Frommann, II, 390, 55; Kern, 879.
Holl.: Beter wat dan niets, zei de wolf, en hij hapte naar eene mug. (Harrebomée, II, 107a.)
5. Better, wo wat is, es wo noch wat kummen soll. (Soest.)
6. Bî allem is wat, un bî wat is noch wat. – Schambach, II, 18.
Bei allem ist was und bei »was« ist noch was, d.i. jede Sache hat ihre Schwierigkeiten; und hat sich erst eine gefunden, so gesellt sich auch leicht noch eine andere hinzu.
7. Bî allen is wat, un bî wat is noch wat, segt de Börgerboë (Bürgerbote). (Hildesheim.) – Hoefer, 91.
8. Bî ollens es wat, un bî wat es auk nix. (Lippe.)
Bei allem ist etwas und bei etwas (manchem) ist auch nichts.
9. Das Was gilt selten, aber das Wie wird immer gelten.
10. Doch war's was, sagte der Fuchs, als ihm eine Mücke in den Hals flog.
11. Eigen Was, wie gut ist das.
»Egen Wat, wo gut is dat; is et wat beknepen, so is et doch unverweten.« (Grubb, 177.)
12. Es ist doch was, sagt Schnabel. – Klix, 122.
13. Es ist doch was, sagt Schnabel, als er beim Fischen mit sieben Reusen einen Frosch gefangen hatte. (Köthen.)
14. Es ist kein Was ohne Weil. – Pistor., IV, 73; Körte, 6454; Simrock, 11209.
15. Es ist keiner ohn was. – Petri, II, 266.
16. Et is doch wat, har de Schwabe segt, däu har e en Forsk fangen. (Sauerland.)
17. Et maut wuot1 sin, de Billichkait hiät Guot geschapen. – Woeste, 66, 39.
18. För watt mutt watt wesen. – Hauskalender, I; Frommann, V, 427, 46.
19. Für was bekommt man was, sagte der Bettler, und schüttelte eine Laus ab.
Dän.: Noget for noget, sagde Kremmeren, som gav en syenaal for et maaltid. (Prov. dan., 429.)
20. Heute was, morgen Aas.
21. Is beater wat, oasse gar niks. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 65; Bueren, 1073; Hauskalender, I.
22. Is dat ôk wat nix is, Pankôken backen, wo Mehl is? – Kern, 986.
Um zu sagen: das ist eine Kleinigkeit.
23. Is doch wat, segt Schnabel, bêter 'n halv Ei as 'n leddigen Dopp. – Hoefer, 929.
24. Is doch wat, segt Schnabel, un füng sich 'ne Pogg. – Hoefer, 928.
25. Jedem was, ist eine gute Theilung. – Körte, 3155.
26. Jedem was, so gibt's kein'n Hass.
Holl.: Alleman wat, dat deelt schoon. – Elk wat, zei de warmoespot, dan heeft niemand te klagen. (Harrebomée, II, 436b.) – Mallic wat, deilt schoon. (Tunn., 3, 13 u. 17, 1.)
Lat.: Da partem cuique vel tu partiris inique. – Da quicquam cui: sic fit divisio pulchre. (Fallersleben, 470.) – Dividit inique nolens partem dare cuique. (Fallersleben, 59.)
27. Jeder watt, ick ditt (dies), du datt. (Rendsburg.)
[1793] 28. Main, is dat ok wat? Dat is ja man Bücken un Dreihn; man Wullespinnen dat is Arbeit. (Bremen.) – Köster, 253.
29. Oes doch wat, seggt de Jant, schött na 'm Hâfke, on trefft e Mûs. (Pillkallen.) – Frischbier2, 1790.
In Pillkallen lebte um das Jahr 1820 ein Kaufmann Namens Jant, der ein Freund der Jagd war. Einst schoss er nach einem Habicht und fehlte. Zu seinem Erstaunen fiel aber nach dem Schusse eine Maus aus der Luft vor ihm zur Erde nieder, die der Habicht im Schnabel getragen und, durch den Schuss erschreckt, hatte fallen lassen. »Oes doch wat«, tröstete sich der Schütze, und gab so zu obiger Redensart Veranlassung.
30. 'S ist doch was, sagt Schnabel, vnd ass die Suppe mit der Gabel. – Hoefer, 930.
31. Selber wôs, wie gut äs dôs. – Curtze, 362, 571.
32. So was lebt nicht, sagte der Bauer (auch: Schnabel), da fand er eine todte Lerche. – Hoefer, 931.
33. 'T is doch wat, söä' Schnabel, doa fung 'r 'ne dodige Lark. – Schlingmann, 1243.
34. 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fratt de Supp met de Gabel. – Schlingmann, 1241.
35. 'T is doch wat, söä' Schnabel, un fung sich 'ne Padd. – Schlingmann, 1242.
36. 'T is wat, seggte Schnabel, un harre 'ne Uetsche fungen. (Wolfenbüttel.) – Gebhard.
37. Tiedelsk wat (zuweilen etwas) is 'n ärlick Henkommen. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 24; Stürenburg, 281b.
38. Up wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, IV, 370.
Wie du mir, so ich dir. »Denn vor watt gehöret wieder watt, sagt der Pommer, Märker und Mäckelbürger.« (Coler, 779b.)
39. Vör wat, hört wat. (Holst.) – Schütze, II, 164; Goldschmidt, II, 4; Kern, 1497; für Hannover: Schambach, II, 178; für Strelitz: Firmenich, III, 711, 31; hochdeutsch bei Petri, II, 322; Dähnert, 540a; Grubb, 521.
Für was gehört was. (Henisch, 1440, 14.) Ein Dienst ist den andern werth. Oder: Hat man etwas gegeben, so will man auch etwas wieder haben.
40. Vör wat, mutt wat. – Eichwald, 2022; Hauskalender, II.
41. Was? Ein altes Fass mit neuem Boden. – Frischbier2, 3974.
42. Was? Es Schübeli Mattegras. Oder: Was? 'Ne broatner Has'. – Schweiz, I, 48, 14.
Wird im Ober-Aargau und Emmerthal einem Neugierigen erwidert. Sutermeister (9) führt noch folgende als Antwort auf die Frage »was« dienende Ausdrücke und Redensarten an: En alte Has und gäng no was. En alte Hos, het 's F. voll Gras. En alte Has mit langen Ohre het 's F. verlorn. Es Hämpveli Gras, wenn's di brönnt so blas. Alti Frau Bas. E nasewiisi Gwundernas. E versunfti Katz, wenn's di biisst so chratz. D' Katz ist die Bas, Hund ist der Vetter, Gaiss frisst gern Blätter.
43. Was für was, nichts für nichts.
Schwed.: Något för något, intet för intet. (Grubb, 574.)
44. Was ist das? heisst's hinter den Zehn Geboten. – Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 245.
45. Was? Wenn es regnet, wird's nass. – Frischbier2, 3974.
46. Wat iss'n Ântgatt; upp 'n annermal seggt: Wo blêfi? – Hauskalender, IV.
47. Wat ligt buten Dîks. – Bueren, 1297.
Scherzhafte Antwort auf die Frage, wat (was) und Wortspiel mit Watt oder Watten, diejenige Untiefe des Meeres, die bei niedrigster Ebbe blos liegt, die man also durchwaten kann; besonders heisst so der Zwischenraum zwischen den Inseln und dem Festlande. (Vgl. Stürenburg, 326b.)
48. Wat? Wenn 't regent, is 't nat. – Deecke, 14.
Erwiderung, wenn jemand »was« fragt, und man nicht geneigt ist, das Betreffende noch einmal zu sagen.
49. Wat wêt öck, awer nich alles. – Frischbier2, 3975.
Scherzhafte Antwort auf die Frage: Weisst du was?
50. Weisst du was? Ein altes Fass mit neuen Reifen, morgen früh um sieben werd' ich dich ersäufen.
Kinderspruch in Köthen.
51. Wo was ist, da ist der Teufel; wo nichts ist, da ist er zweimal.
52. Wo was ist, da ist gut schneiden. – Petri, II, 817.
[1794] 53. Wo wat is, da maut âk wêer wat bî. – Schambach, II, 611.
Wo was ist, da muss auch wieder was dabei (nämlich dazu) kommen. Zu Vermögen muss Vermögen kommen, ein Satz, der bei der Verheirathung wohlhabender Bauern massgebend ist. Der reiche wählt ein reiches Mädchen zur Braut und die Aeltern derselben machen wiederum ihre Einwilligung von den Vermögensverhältnissen des Bewerbers abhängig. (S. ⇒ Geld 1196-1297.)
54. Wo wat is, da reget sek wat. – Schambach, II, 612.
Wer Vermögen hat, der lässt auch wieder etwas aufgehen.
55. Wo wat is, da rieselt (rinnt) wat. (Holst.) – Schütze, III, 294; Eichwald, 1591; hochdeutsch bei Petri, II, 72.
Wer Mittel hat, thut sich gern damit hervor. In Mecklenburg: Wêer wat ist, doar wat riss't. Wo was ist, da risselt, fällt was aus.
56. Wo wat is, da rist wat; wo wat is, da rürt wat. – Schambach, II, 613.
Wo was ist, da fällt was aus; wo was ist, da rieselt was. Zwei, theils einzelne, theils in Verbindung gebrauchte gleichbedeutende Sprichwörter, welche sagen: wo in einem Hause Ueberfluss herrscht, da fällt auch für andere etwas ab. Das Bild ist von dem aus Aehren ausfallenden Getreide hergenommen. Will man in einem Hause herrschenden Ueberfluss bezeichnen, so sagt man: Da rieselt das Korn die Treppe herunter.
57. Wo wat is, da spillt wat. (Holst.) – Schütze, IV, 170.
Wo etwas ist, da wird etwas zerstreut, fällt etwas ab, geht etwas verloren.
58. Wo wat is, dôr risselt wat, säd' de oll Frû, un schürrt't Kind mit't Bâd'wâter ût. – Hoefer, 308.
59. Wo wat is, dôr spillt1 wat, säd' Gesche, härr twê Kinner hat, un dat ên was dôrvon storwen. (Oldenburg.) – Höfer, 392.
1) Spillen, in de Spill gân, verloren gehen.
60. Wo wat west ist, kommt wol wat werer (wieder). (Rendsburg.)
61. Woas? Ahlt Foass, wenn's rahnt, macht's noass. (Schles.)
Als Erwiderung, wenn jemand unnöthigerweise »was« fragt und der Gefragte nicht die Sache noch einmal sagen will.
*62. Dat öss wat, ok nuscht.
Wenn etwas unzulänglich, oder in sehr schlechter Qualität gegeben wird.
*63. Ich dachte, was mich bisse. (Köthen.)
Ich dachte wunder, was es wäre. Kommt, wie mir Dr. Allihn bemerkt, schon vor in der dem Joachim Rachel fälschlich zugeschriebenen Satire Jungfern-Anatomie, 9.
*64. Oeck war di wat. – Frischbier2, 4028.
Zu ergänzen: Brade, hoste u.s.w. Oeck war di wat op em Kopp gewe.
*65. Wat edder nicks. – Dähnert, 541a.
Lieber nichts als zu wenig.
66. Dat is doch wat, sä de Voss, da rêt he den Hahn en Fedder ut'n Stêrt. – Plattdütscher Husfründ, 2. Jahrg., Nr. 15.
67. Für alle wat, man den Düvel nix.
Jedem das Seine, aber dem Teufel nichts. (Alte und neue Welt, 1877, S. 457.)
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