[417] Montenēgro (slawisch Cernagora, türkisch Karadagh, d.i. Schwarzes Gebirge), eine Gebirgslandschaft an der dalmatischen Küste, östlich von Cattaro, von Zweigen der Dinarischen Alpen durchzogen u. umwallt. Das Land gleicht einer abgeschlossenen, schwer zugänglichen Felsenbastei, welche im Norden, Osten u. Süden an die türkischen Provinzen Herzegowina, Bosnien u. Albanien stößt, im Westen aber steil u. zerklüftet zu dem österreichischen Gebiet am Adriatischen Meer abfällt. Das Gebirge steigt im Norden mit dem Dormitor 7600 Fuß, im Osten mit dem Kom 7500 Fuß auf; die Thäler mit ihren Gewässern neigen sich dem an der südwestlichen Grenze gelegenen See von Skutari zu. Der Haupt fluß ist die Moratscha, welche die Zeta u.a. aufnimmt. Der Flächengehalt, wegen der Unsicherheit der Grenzen gegen das türkische Gebiet hin nicht genau ermittelt, wird zwischen 7090 QM. berechnet; die Einw. schätzt man auf 125,000 Seelen. M. bildet ein selbständiges Fürstenthum, welches aus der eigentlichen Cernagora od. dem Hochlande u. aus der von dem Zeta durchflossenen Berda besteht. Die Cernagora wird in vier Nahien (Districte): getheilt Kalunska, Cernitschka, Rjetschka u. Ljeschanska; die Berda, sogenannt von den sieben Hauptbergen, durch welche sie gebildet wird, zerfällt in die vier Nahien: Bjelopawlitschka, Piperska, Moratschka u. Kutska. Außerdem gelten jedoch die Fürsten von M. noch gewissermaßen als Beschützer des alten Fürstenthums Grahovo, welches 184145 ganz zu M. gehörte, u. einiger christlicher Grenzdistricte der Herzegowina, wie: Sutorina, Mokria, Prijevar, Zubce, Vasojewitsche, Banjani, Drobajak u.a., welche zwar eigentlich unter der Pforte stehen, deren Bewohner aber durch Glauben, Abstammung u. Lebensweise eng mit den Bewohnern von M. verbunden sind. Das Klima des Landes ist in den hohen Theilen im Norden u. Westen sehr rauh, in den tiefer gelegenen östlichen u. südöstlichen Gegenden dagegen sehr mild; der Sommer ist oft sehr heiß, u. dann sind die hier u. da morastigen Niederungen ungesund. In den Landestheilen, welche nicht von den Flüssen durchströmt werden, herrscht im Sommer bisweilen Wassermangel, eine Quelle ist dann oft die Ursache blutiger Fehden. Die Producte sind wenig Holz auf den Bergen (Eichen, Buchen, seltener Tannen); in den Niederungen Feigen- u. Nußbäume, Wein, Getreide, Obst; an einzelnen Stellen gedeihen sogar Mandel- u. Granatbäume, vorzüglich werden Tabak, Gemüse, Zwiebeln u. Kartoffeln, Erbsen u. Bohnen erbaut; den Hauptreichthum der Bewohner bilden Schaf- u. Ziegenheerden; ausgeführt wird bes. Vieh, Käse u. Fisetholz (s.d.). Die Bewohner sind Slawen (eingewanderte Serbier), von kräftigem Wuchs, freiheitliebend, aber wild u. roh; ihre Sprache ist die serbische, ihre Religion die griechisch-katholische; sie theilen sich in Stämme (Pleme) u. jeder Stamm zerfällt wieder in Brastva (Familien od. Gemeinden); jede Familie wohnt für sich, eigentliche Dörfer od. Städtegibt es nicht; die Häuser sind von Stein, vermittelst Schießscharten u. Mauer zur Vertheidigung eingerichtet; die einzigen Ortschaften sind: Cettinje, die Residenz des Fürsten, u. Njegoschi, wo die vornehmsten Familien des Landes zusammenwohnen. Verfassung: an der Spitze der weltlichen Macht steht ein Fürst, diesem zur Seite ein Senat von 12 Mitgliedern; beide zusammen bilden die Gesetzgebende Gewalt (das neue Gesetzbuch ist vom 23. April 1855); die übrigen Staatseinrichtungen sind patriarchalischer Art; an der Spitze einer Brastvo steht ein Ältester, an der eines Stammes ein Häuptling (Glavar), welcher zugleich Richter (Judac) ist. Das Heer soll 15,000 Mann betragen, die Leibwache des[417] Fürsten zählt 1000 Mann. An der Spitze der Geistlichkeit, welche verhältnißmäßig zahlreich ist u. viele Klöster besitzt, stehen der Bischof von Cettinje u. die Archimandriten in Ostrog u. Moratscha-Monastir. Die Einnahmen des Staates sind sehr gering u. bisher hat der Fürst ein Jahrgeld von Rußland bezogen, um die Staatsausgaben bestreiten zu können.
Ursprünglich war M. ein Theil des großen Slawenreichs in Serbien, aber 1389, nach dem Tode des Königs Lazarus, riß es sich los u. bildete einen eigenen Staat unter Fürsten aus dem Hause Czernojéwich, bis 1516 Georg Czernojéwich abdankte u. die Regierung dem Vladika übergab. Seitdem waren die Montenegriner stets mit den Venetianern gegen die Türken alliirt. Ein Theil begab sich 1688 in venetianischen Schutz u. bewohnt den jetzt österreichischen Küstenstrich bei Cattaro. Die übrigen standen unter dem Vladika (Oberrichter, zugleich Administrativbehörde) u. dem Erzbischof (mit einer Art königlicher Priesterwürde). Diese beiden Würden waren erblich, die erste in der Familie Radonich, die letzte in der Familie Petrowich von Njegosch. 1710 unterwarfen sich die Montenegriner freiwillig Peter dem Großen von Rußland. 1714 erlitten sie schwere Niederlagen durch die Türken, doch errangen sie 1718, von Venedig unterstützt, ihre Freiheit u. ihr Land wieder. 1767 trat ein Abenteurer, Stephan Mali (Piccolo der Kleine), der sich für Peter III. ausgab, dort auf, behauptete die Herrschaft vier Jahre u. wurde endlich in einer Empörung umgebracht. 178791 bestand M. einen neuen blutigen Krieg mit den Türken, u. auch der Frieden von Sistowo 1791 erkannte ihnen keine völlige Unabhängigkeit zu, diese errangen sie erst nach einem neuen Kriege 1796. 1806 wollten die Franzosen sich M-s bemächtigen, doch alle Versuche scheiterten, auch Österreich machte vergebliche Anstrengungen, es an sich zu ziehen. Der Erzbischof Peter Petrowich I. stand seit 1777 dem Lande vor u. erhielt den Status quo bis zu seinem Tode 1830. Sein Nachfolger, Peter Petrowich II., vereinigte in seiner Person zugleich die Würde des Vladika. Er richtete eine regelmäßige Regierung ein, bestehend aus einem Senat von 6 Personen u. einem Tribunal von 155 Mitgliedern. 1840 wurde M. aufs Neue in Krieg mit den Türken verwickelt, welcher von beiden Seiten mit wechselndem Glück geführt wurde. Der Vladika unternahm Anfangs 1844 eine Reise nach Wien u. übergab in seiner Abwesenheit seinem Neffen die Regierung. Der bis 1836 von dem Vladika unabhängige, dann unter dessen Schutz getretene Bezirk Kutska sagte sich 1843 wegen der Steuern u. der Religionsverschiedenheit (seine Bewohner sind römisch-katholisch), welche zu vielen Reibungen geführt hatte, von M. wieder los u. lebte seitdem in erbitterter Feindschaft mit demselben. Ein schwerer Verlust traf die Montenegriner durch die Wegnahme der Inseln Vradina u. Leffandro durch die Albanesen, welche hierdurch in den Stand kamen, die wichtigste Einnahmequelle des Landes, die Fischerei auf dem See von Skutari, zu stören. Die zahlreichen Streifzüge der Montenegriner, wie die steten Kleinkriege mit den Türken, verursachten der Regierung zahllose Verlegenheiten. Seit dem Jahre 1850 mehrten sich die Reibungen mit den Grenznachbarn u. die Einfälle der Montenegriner in deren Gebiet wieder auffällig u. wurden 1851, bes. im Juni bei den blutigen Händeln zwischen den Häuptlingsfamilien Koprivizza u. Mirkovich, so bedeutend, daß der Sultan ein türkisches Truppencorps an der Grenze der Herzegowina aufstellte. Am 31. Oct. 1851 starb der Vladika Peter Petrowich II. Laut des von demselben hinterlassenen Testamentes sollte die bisherige Politik, namentlich in den freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland u. Österreich, beibehalten werden, der Neffe des Verstorbenen, Danilo I. Petrowich Njegosch, sein Nachfolger werden u. dessen Oheim Pero Tomaso Petrowich bis zu seiner völligen Ausbildung die Geschäfte leiten. Im Decbr. langte der neue Vladika von Wien, wo er studierte, im Lande an u. ging im Februar 1852 nach Petersburg, um sich dort investiren zu lassen. Inzwischen hatte sich aber schon eine bedeutsame Verfassungsänderung vorbereitet, nämlich die Trennung der geistlichen von der weltlichen Macht des Staatsoberhauptes, worin zugleich auch die Absicht der Herbeiführung einer völligen Unabhängigkeit des Landes lag. In einer Nationalversammlung in Cettinje wurde beschlossen, am 21. März 1852 ein Schreiben an den Kaiser von Rußland zu richten, in welchem die Anerkennung M-s als ein weltlicher Staat unter der erblichen Regierung eines Fürsten erbeten wurde. Der Kaiser gewährte die Bitte u. ließ über die Ernennung Danilo's I. zum Fürsten M-s ein Diplom ausfertigen; zugleich erkannte auch die österreichische Regierung den Titel des neuen Fürsten an. Im Juli kehrte der junge Fürst von Petersburg zurück. Eine der ersten Regierungsmaßregeln war die Wahl eines geistlichen Oberhauptes, welche auf Nikodem Rajcevich, Archimandriten von Ostrog, fiel. Im October fand die landesübliche Nationalversammlung auf Cettinje statt, in welcher ein neues Gesetzbuch, größtentheils auf Grund des alten Gesetzes von Vladika Peter I., zwischen Fürst u. Volk vereinbart wurde. Deren Verbesserungspläne erlitten jedoch durch einen erneuten Conflict mit der Türkei einen unerwarteten Aufschub. Die Veranlassung hierzu gaben folgende Vorfälle: Osman Pascha, Statthalter von Skutari, hielt bei dem Regierungswechsel in M. die Zeit für günstig, um mindestens einen Theil der Bevölkerung zum Abfall zu bewegen, u. forderte die Nahia Piperska auf, sich der türkischen Herrschaft zu unterwerfen. Wirklich ließ sich auch ein Theil des Stammes zum Abfall verleiten. Schon aber hatte Fürst Danilo etwa 1000 Bewaffnete, meist aus der Nahia Katunska, gesammelt u. rückte am 7. Novbr. mit denselben gegen die Piperi her, wodurch jene von dem erhofften türkischen Zuzug abgeschnitten waren u. sich darum auch wieder unterwarfen. Die Feindseligkeiten gegen die Türken suchte Rußland beizulegen. Gerade jetzt aber war von der Pforte, welche bereits unter dem 14. Decbr. die montenegrinische Küste in Belagerungszustand erklärt hatte, ein förmlicher Krieg gegen M. beschlossen worden. Die Türken unter Omer Pascha begannen im Januar 1853 den Kampf; doch gelang es ihnen bei vielfach wechselndem Waffenglück nur bis Mitte Februar die Vorlande zu besetzen, keineswegs aber die Felsenwände, welche das Innere des Landes, das eigentliche M., bilden, zu erstürmen. Deshalb u. weil das türkische Heer durch das rauhe Klima, unaufhörliche Regengüsse, Mangel an Kleidung u. Nahrung u. Krankheiten ganz entmuthigt war, machte die Pforte auf die Vorstellungen des außerordentlichen österreichischen Botschafters, Grafen Leiningen, dem Krieg ein Ende u. zog Ende Februar[418] seine Truppen wieder aus M. Der Status quo antebellum sowohl in territorialer als administrativer Hinsicht wurde wieder hergestellt. Im April reiste Fürst Danilo nach Wien, um dem Kaiser für den ihm geleisteten Schutz zu danken. Auch das Jahr 1854 verging nicht ohne erneute blutige Conflicte mit den Türken, da die Reibungen an der Grenze von Seite der Montenegriner nicht aufgehört hatten, u. hierdurch die Türken zu einem neuen Einfall in das Land gegen Ende des Februar gereizt worden waren, welcher jedoch, da Georg Petrowich alsbald der bedrängten Gegend 2000 Mann zur Hülfe sandte, für sie unglücklich ausfiel. Im Juli brach nun aber ein bedenklicher Aufstand im Lande selbst aus. Der ganze nördliche Theil von M., die sogenannte Berda, gerieth in Bewegung; am 10. Juli wurde in einer Volksversammlungdie Unabhängigkeit des Gebietes proclamirt u. eine provisorische Regierung eingesetzt, am 11. Juli ein Munitionsdepot genommen u. am 13. ein Schutz- u. Trutzbündniß mit den Türken geschlossen. Der Fürst eiltemit 6000 Mann dem Schauplatze des Aufstandes zu u. stellte die Ruhe wieder her. Am 24. Jan. 1855 vermählte sich der Fürst mit Darinka, der Tochter eines Triester Kaufmanns Kvekichova. Inzwischen schien der russische Einfluß mehr u. mehr im Abnehmen zu sein u. die Hinneigung zu Österreich, od. vielleicht mehr noch die Besorgniß vor Österreich, das Übergewicht zu erhalten. Die Beilegung einer Grenzstreitigkeit mit Österreich wurde willig betrieben, dagegen erhoben sich neue Streitigkeiten mit den Türken wegen Benutzung der Viehtriften an der Herzegowinagrenze, so daß der Pascha von Mostar den einfallenden Montenegrinern wieder ein Trnppencorps entgegenschickte; doch wurde auf Anrathen der westmächtlichen Agenten von Seiten der Türken den montenegrinischen Ansprüchen nachgegeben u. somit der Conflict beigelegt. Aber schon im Juli brach wiederum eine montenegrinische Bande bei Zarta in das türkische Gebiet ein, u. die Räubereien an der Grenze wiederholten sich in einem Umfange, daß Österreich sich jetzt zu den ernstesten Drohungen veranlaßt sah, wodurch wenigstens eine vorübergehende Ruhe bewirkt wurde. Am 5. Mai wurde das Erbfolgestatut u. ein neues Gesetzbuch für M. publicirt Im März 1856 traten unter österreichischer Vermittelung türkische u. montenegrinische Commissäre in Cattaro zusammen, um über eine Ausgleichung der bestehenden Differenzen u. die Herstellung einer dauernden friedlichen Vereinbarung zu unterhandeln; doch schon nach wenigen Tagen sahen sich die türkischen Bevollmächtigten veranlaßt, unverrichteter Sache wieder abzureisen. Übrigens war es um die Mitte des Jahres auch schon wieder zu neuen ernsten Verwickelungen mit der Pforte gekommen. In dem Bezirk von Kutska, welcher von jeher in einem sehr losen Abhängigkeitsverhältniß zu M. gestanden, hatten sich einzelne Stämme gegen die Oberherrschaft des Fürsten erklärt u. an die Türken angeschlossen. Darauf sandte der Fürst Danilo Anfang Juli ein Heer unter seinem Bruder Mirko gegen die Aufständischen aus, welche wieder bei den Türken Hülfe fanden. Dadurch entspannen sich nun aufs Neue blutige Kämpfe, bes. bei Medun, u. erst gegen die Mitte des August gelang es dem englischen u. französischen Consul, zwischen den streitenden Parteien einen Waffenstillstand auf einen Monat zu Stande zu bringen, dessen Bedingungen abermals für M. günstig waren. Durch den Einfluß Rußlands wurde im October die ganze Angelegenheit vorläufig dadurch beigelegt, daß die Pforte von einem bewaffneten Einschreiten abstand, worauf Anfang 1857 der Fürst Danilo nach Paris reiste, um durch Vermittelung Frankreichs eine Vereinbarung mit der Pforte herbeizuführen. Er erbot sich, einige Hoheitsrechte opfern zu wollen, wenn der Sultan das Gebiet von M. vergrößern u. namentlich einen Theil der Meeresküste im Liwa Skutari (Ejalet Rum-Ili) abtreten wollte. Doch blieben diese Unterhandlungen ebenso erfolglos, wie die späteren zwischen den montenegrinischen u. türkischen Commissaren über ähnliche Vorschläge. Das darauf folgende Anerbieten der Pforte, einige Bezirke an M. abzutreten, wenn der Fürst in dasselbe Verhältniß zu ihr wie Serbien treten u. ihre Souveränetät anerkennen wollte, scheiterte an der heftigen Opposition, welche der montenegrinische Senat erhob, als der Fürst sich diesem Vorschlag geneigt zeigte. Die Spannung zwischen M. u. der Pforte dauerte fort u. führte 1858, als in der Herzegowina ein Aufstand ausbrach, abermals zu einem blutigen Zusammenstoß. Der Fürst selbst hielt sich zwar vom Kampfe fern, untersagte jeden Einfall in das türkische Gebiet u. rüstete nur, um türkischen Angriffen begegnen zu können. Der Anschluß der beiden Dörfer Djurmani u. Missic an M. veranlaßte eine Besetzung der Umgegend durch die Montenegriner, doch wurden diese bald durch den Anmarsch eines größeren türkischen Truppencorps genöthigt, sich zurückzuziehen. Das Einrücken der Türken in das Gebiet von Grahovo, welches zwar türkischer Grund u. Boden ist, aber unter dem Protectorat M-s steht, rief eine neue Aufregung hervor; die Montenegriner griffen am 11. Mai 1858 unvermuthet Grahovo an u. brachten den Türken eine Niederlage bei, welche sich mit Verlust ihrer sämmtlichen Bagage u. mehrer Kanonen nach Trebinje zurückzogen. Am 13. Mai bemächtigten sich auch die Montenegriner eines türkischen Transportes, machten einen mißlungenen Angriff auf Klobuk u. zogen sich dann in ihre Berge zurück. Jetzt traten Österreich, welches sich der Pforte, u. Frankreich, welches sich M. zuneigte, vermittelnd dazwischen u. brachten das Übereinkommen zu Stande, die montenegrinische Frage durch eine von den Großmächten zu ernennende Commission in friedlicher Weise schlichten zu lassen. Obgleich diese Art der Erledigung bis jetzt noch nicht stattgefunden hat, so ist es wenigstens seitdem nicht mehr zu blutigen Conflicten gekommen u. die ganze Angelegenheit in neuester Zeit überhaupt vor der Wichtigkeit der italienischen u. orientalischen Frage zurückgetreten. Am 12. Aug. 1860 wurde Fürst Danilo, als er von Cattaro nach Perzagno fahren wollte, von einem Montenegriner, Namens Kadich, durch einen Pistolenschuß schwer verwundet u. st. den 13. Aug., worauf am 14. Aug. sein Neffe Nikolaus, Sohn des Mirko Petrowich, in Cettinje zum Fürsten von M. ausgerufen wurde. Vgl. Viala de Sommières, Voyage à M., Par. 1820; Demeter Milakowich, Geographisch-statistische Darstellung von Zrnagora, Cettinje 1835; M. u. die Montenegriner, Stuttg. 1841; Stieglitz, Ein Besuch auf M., ebd. 1841; Ebel, Zwölf Tage auf M., Königsb. 1842; Wilkinson, Dalmatia and M., Lond. 1845 (deutsch von Lindau, Lpz. 1849); Paie u. Scherb, Cernagora, Agram 1851; Kohl, Reise nach Istrien, Dalmatien[419] u. M., Lpz. 1851, 2. A. 1856; Andrié, Geschichte des Fürstenthums M., Wien 1853; Marmier, Lettres sur l'Adriatique et le M., Par. 1854; D. Milakowic, Istorija Crne gore, Agram 1856; Vaclik, La souveraineté du M., Lpz. 1858.
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