[94] Tyrol u. Vorarlberg, gefürstete Grafschaft u. Kronland des Kaiserthums Österreich, nach dem Schloß T. genannt; grenzt an Baiern, den Bodensee, Liechtenstein, die Schweiz, Lombardei, Venedig, Kärnten u. Salzburg u. hat 522,87 geogr. QM. Flächengehalt. Es ist durchaus Gebirgsland u. gehört theils den Mittelalpen, u. zwar den Rhätischen, theils den Ostalpen an. Im Westen beginnend erfüllen das Land zwischen Rhein u. Inn die Vorarlberger Alpen mit dem Hohen Freschen, dem Widderstein, der Rothen Wand (8275 Fuß), dem Art- od. Adlerberge (5537 Fuß), dem Stanskopf, Muttekopf (8500 F.) u.a.; südlich davon steht die hohe Kette des Rhätikongebirges u. der Selvrettagruppe mit der 9142 F. hohen Scesaplana. Im Norden vom Inn streichen die Baierischen Alpen nach T. herein u. erreichen im Wettersteingebirge in der 9100 F. hohen Zugspitze ihre höchste Höhe, in dem östlich daran sich schließenden Karwandlgebirge im Großen Solstein 8833 Fuß. Von der Grenze gegen Graubündten an, vom Inn, der Etsch, Eisack u. Rienz eingeschlossen breiten sich östlich bis zur Dreiherrnspitze an der Grenze von Salzburg u. Kärnten die Tyroler Alpen 18 Meilen lang u. 911 Mln. breit aus mit der Semilaunspitze (11,440 F.), dem Großen Ötzthaler Ferner (11,110 F.), der Hochweißspitze, dem Salurnferner, Wildspitz (11,910 F.), Weißkogl (11,800 F.) u. Hochglockenthurm, zwischen welchen drei letztern sich das ungeheure Eismeer des Hochvernagt- od. Gebatschferners mit der 11,840 F. hohen Eisspitze ausdehnt; andere große Gletscher in den an Schnee- u. Eisfeldern reichen Tyroler Alpen sind die Stubayer-, Duxer-, Zemmer- u.a. Ferner; überhaupt zählt man hier gegen 230 größere Gletscher. Von der Etsch südlich u. westlich bis zum Gardasee sieht das mächtige Urgebirge der Ortleralpen mit der 12,015 F. hohen Ortlesspitze, dabei der Laaser- u. Suldner Ferner, die Zufallspitze, Cima Tre Signori (11,138 F.); außerdem der Monte Tonale (10,264 F.), M. Piscano, M. Amola, M. Adamello (10,303 F.), M. Atola, M. Spinal u.a. Östlich von der Eisack u. Etsch liegen die Tridentiner[94] Alpen (s.d.), welche sich noch in das Venetianische bis zur Piave hineinerstrecken. Endlich gehört auch ein Theil der Salzburger Alpen T. an mit der 6775 F. hohen Gerloswand, der Thorhelmspitze, dem Großen Rettenstein, der Sonnspitze u. dem Kaisergebirge. Alpenpässe s. unten. Flüsse u. Thaler: Der Inn, welcher von Finstermünz bis Kufstein in einer Länge von 28 Min. das Land durchströmt, bildet das wichtigste Längenthal, dessen hauptsächlichste Nebenthäler sind: das Kauner-, Stanzer- (von der Rosana gebildet), Paznauner- (von der Trisana durchflossen), Pizthal, Ötzthal (das Thal der Achen), das von der Sill durchströmte Wippthal mit dem Stubaythale, das Zillerthal mit dem Dux- u. Zemmthale. Das Thal der Etsch, von seinem Ursprunge an der Reschenscheideck bis zu den Lessinischen Bergen an der Südgrenze T. angehörig, von Mals bis Meran auch das Vintschgau genannt, nimmt das Martellthal, Schnalserthal, Passeirthal, Ultenthal, Eisackthal (mit dem Sarn-, Gredner-, Marubio-, Puster- u. Ahrenthal), das Thal des Noce (Val di Sole u. Val di Non) u. das vom Avisio durchströmte Fleimserthal aus. In den Rhein, welcher einen Theil der Westgrenze bildet, mündet das von der III durchströmte Montafonerthal mit dem Klosterthal (Thal der Alfenz); auch der Lech von seiner Quelle am Widderstein bis Flüssen, die obere Dran mit dem Thal der Issel u. dem Teffereckenthal u. die obere Brenta (Val Sugana) sowie das Sarcathal (Giudicaria) gehören T. an. Seen: Der nördlichste Theil des Gardasees, der Plansee bei Reutte, der Achensee, der Lago di Caldonazzo u. eine Anzahl anderer kleiner Alpenseen. Das Klima ist sehr verschieden; im Allgemeinen rein u. gesund; durch mildes Klima zeichnen sich bes. Meran u. Botzen aus, das Ötz- u. Pusterthal gelten als rauhe Gegenden, das Innthal durchweht oft der Föhn.
Die Einwohner, 1857: 851,016 (darunter 325,000 Italiener u. 14,500 Ladiner, die übrigen Deutschen), sind katholisch, mit Ausnahme von 400 (115) Evangelischen u. 1000 (548) Juden; sie wohnen in 22 Städten, 33 Marktflecken, 1522 Dörfern u. bilden 827 Ortsgemeinden. Das Land ist schwachbevölkert, denn nur 1627 Ew. kommen auf die QM. Die Tyroler sind ein eigenthümlicher, im Ganzen aber schöner Menschenschlag, von grobem Knochenbau, mittler Größe, gesunder Farbe. Weniger schön sind die Tyrolerinnen; kleiner u. schwärzer sind die Südtyroler. Männer u. Frauen erreichen ein hohes Alter, oft bis 100 Jahre. Die Zillerthaler gelten als die schönsten, die Passeier als die kräftigsten. Von Charakter sind sie gutmüthig, bieder, treuherzig, redlich, fleißig, genügsam, geschickt zu Kunstarbeiten, wagend, hochherzig u. muthig, fest am Katholicismus haltend, Vaterland u. angestammte Landesfürsten treu liebend, dabei fröhlich, Tanz (mit Springen u. Händeklatschen), heiteren Gesang nach eigenthümlicher Weise (s. Jodeln) u. Musik (bes. Hackebret u. die Zither) liebend, aber auch raufsüchtig, treiben Ringen u. Boxen als Kampfspiele u. trinken gern Bier (bes. in Nordtyrol) u. Wein. Das Scheibenschießen u. die Jagd liebt der Tyroler leidenschaftlich, letztere ist frei, außerdem treiben sie Kegel- u. Kartenspiel. Auch die Aufführung geistlicher Schauspiele besteht noch in den Landgemeinden. Die Tyroler pflegen sich unter einander zu dutzen, gegen Fremde indeß thun sie es in der Regel nicht. Die Wohnungen sind weit u. geräumig, aber fast stets von Holz, nur im Oberinnthal steinern, geweißt u. von außen mit Gemälden, meist von Heiligen, geziert, welche oft bis aus Dach reichen; ein freier Gang befindet sich meist von außen, wie auch die Treppe, welche in die obern Zimmer hinaufführt; unten ist der Platz, wo man kocht, bäckt u. alle hauswirthschaftlichen Geschäfte betreibt. Das Dach ist mit großen Steinen beschwert, damit es nicht vom Winde fortgeführt wird. Die Hauptnahrung ist Brod, auch Maisbrod, welches eigelb u. sehr schwer ist; über den Maisbrei gießt der Tyroler viel Schmalz, wie er überhaupt das Fette liebt. Die Nordtyroler kauen viel Tabak. Die Kleidung ist mannigfaltig. Im Allgemeinen charakterisirt den Tyroler eine kurze Jacke ohne Schößen, zuweilen auch ein grauer, kurzer Überrock, breite Hosenträger über die Weste, ein leichtes Tuch um den Hals geschlungen, kurze lederne Beinkleider, Strümpfe, Schuhe, ein breiter gestickter Gurt u. ein grüner, spitziger Hut. Hiervon weicht die Tracht in den verschiedenen Thälern ab, so tragen die Oberinnthaler rothe Westen, bunte Jacken, grüne Hosenträger, grüne od. blaue Strümpfe u. von dem breiten Hut herabhängende Bänder; die Pusterthaler lederne Westen u. Beinkleider, grüne Hosenträger, schwarz lederne Gürtel mit weißen Pfauenfederkielen gestickt (wie auch in manchen anderen Gegenden), weiße u. blaue Strümpfe, über denen die Knie nackt bleiben; die Grödnerthaler schwarze Röcke, blaue, grün ausgeschlagene kurze Beinkleider, rothe od. grüne Westen, weiße od. blaue Strümpfe, schwarze breite Hüte u. weiße Fuhrmannsmützen; die Sarnthaler rothe Westen u. Jacken, braune Hosenträger, auf dem Hut Pfauenfedern u. Bänder, sowie weiße Strümpfe; bei Meran braune, rothgefütterte u. rothaufgeschlagene Jacken etc. Die Frauen tragen im Allgemeinen Schuhe u. Strümpfe, faltige meist schwarze Röcke, bis an die Knöchel reichend, Schürzen, Leibchen, mit weißem od. schwarzem Brusttuche, Halstücher u. einen hohen, spitzigen Hut wie die Männer, gewöhnlich aber eine große birnförmig gestrickte weiße od. blaue Haube; die Oberinnthalerinnen jedoch rothe Strümpfe, bunte Mieder, gelbe Strohhüte mit grünem Band, od. blaue Mützen; bei den Pusterthalerinnen ist der Rock grün, die Schürze blau; bei den Grödnerthalerinnen Schnallenschuhe, weiße Schürzen, gelbe, grün gefütterte Strohhüte; die vom Bregenzer Wald bunte Leibchen, Pelzhauben od. blaue Mützen. Alle Tyroler sind eifrige Katholiken. Das Landvolk ist sehr abergläubisch. Es gibt zwei Bischöfe (zu Brixen u. Trient), welche unter dem Erzbischof von Salzburg stehen. Landespatron ist St. Joseph. Haupterwerbszweig ist die Rindviehzucht u. Alpenwirthschaft, welche wie in der Schweiz getrieben wird; die Almfahrt beginnt am 2. Mai, u. zwar zuerst auf die Voralmen, am 24. August auf die Hochalmen. Man zählt gegen 400,000 Stück Rindvieh, 900,000 Schafe, 132,000 Ziegen. Die Hauptjagd ist auf Gemsen, auch Murmelthiere gibt es. Die Bienenzucht wird vernachlässigt; die Seidenzucht dagegen bes. in Südtyrol sehr eifrig u. mit Erfolg betrieben. Der Boden ist nur mäßig fruchtbar, der Ackerbau auch sehr beschwerlich u. wenig lohnend (jedoch Mais, Moor u. gewöhnlicher Hirse). Man wendet viel Mühe auf die Bearbeitung des Bodens u. zieht in höhern Gegenden, in welche Pferde nicht können, den Pflug mit Menschen, zerschlägt die Erdschollen (Ketzer)[95] od. bearbeitet dort das Feld mit dem dreizackigen Kerst; wässert aber nicht nur hohe Wiesen, sondern auch Felder durch Berieselung; dennoch wird der Bedarf an Getreide nicht erzeugt; in manchen Gegenden, bes. im Ötzthale, wird starker Flachs- u. Hanfbau getrieben, auch der Obstbau ist sehr beträchtlich, in Südtyrol gedeiht der Feigenbaum schon im Freien, auch gibt es Maulbeer- u. süße Kastanienbäume u. bei Roveredo selbst schon Orangen, am Gardasee Citronen; der Weinbau ist bes. in Südtyrol von großer Wichtigkeit. Die Tyroler Weine sind weiß u. roth, von mittler Güte; die rothen fallen etwas ins Violette, die weißen sind meist besser; doch halten sich beide Sorten nicht über fünf Jahre. Die besten Sorten sind der von Meran u. Trient, dann noch Marziminer, Brixner, Leitacher, Kichelberger, Zscheigner u. Görzner. Holz wird viel erzeugt u. auf der Etsch nach Venedig, auf dem Inn nach der Donau verflößt. Der Bergbau T-s ist sehr alt, doch steht die Ausbeutung der früheren sehr nach; es gibt 41 Bergwerke, darunter eins auf Gold (Zell im Zillerthale), 12 auf Kupfer u. Silber (bes. bei Kitzbüchel, Brixlegg, Klausen), 4 auf Blei u. Galmei, 11 auf Eisenstein, 5 auf Steinkohlen, 5 auf Asphalt etc. Auch Marmor, Alabaster, Edelsteine (wie Granate, Achate, Amethyste, Chalcedone, Jaspis, Karneol etc.) werden gefunden; ein Salzwerk mit Soolbädern ist in Hall. Die Industrie erstreckt sich auf Baumwollspinnerei u. Weberei, bes. in dem gewerbreichen Vorarlberg, Seidenspinnerei u. Weberei in Südtyrol, Metall-, bes. Eisenverarbeitung im Stubaythale (Sensen im Zillerthale), Büchsenfabrikation überall, Holzschnitzerei, mit deren Producten ein bedeutender Handel, selbst mittelbar über das Meer getrieben wird, bes. im Grödenthal u.a. südlichen Thälern u. im Vorarlberg; außerdem wird Spinnerei u. Weberei überall für den Hausbedarf getrieben, Leder, Papier, Glas, Bijouteriewaaren, Kirschwasser etc. erzeugt. 1856 zählte man 261 Fabriken u. Manufacturen, darunter 60 Eisen- u. Stahlhämmer, 17 Baumwollspinnereien, 16 Papiermühlen, 3 Papierfabriken, 26 Ziegelbrennereien, 5 Glashütten, 2 Tabakfabriken, 141 Bierbrauereien etc. Ein großer Theil der Einw. (gegen 30,000) geht als Handwerker od. Handelsleute ins Ausland u. handelt bes. mit Teppichen, Handschuhen (welche aber nicht in T. fabricirt werden) etc. Ausfuhrartikel sind Seide, Sammt, Baumwollwaaren, Teppiche, Eisen u. Eisenwaaren, Vieh, Käse (bes. Vorarlberger), Obst, Wein, Holz u. Holzwaaren. Straßen u. Eisenbahnen fördern den Handel u. Verkehr; 1854 gab es 169,44 Mln. Reichsstraßen. Die wichtigste Alpenstraße des Landes ist die Straße über den Brenner (4375 F. Paßhöhe), an welche sich im Norden die Eisenbahn von Rosenheim nach Innsbruck u. im Süden die von Botzen nach Verena etc. anschließen. Andere Straßen u. Pässe sind: der Saumpfad über den Jaufenpaß (6751 F. Höhe) zwischen Sterzing u. Meran, die Straße über den Arlberg zwischen dem Kloster- u. Stanzerthal, die Reschenscheideck (4837 F.) südlich von Nauders, der befestigte Paß von Finstermünz (3093 F.) ins Engadin, die Straße über das Stilfser- u. Wormserjoch (8662 F.) aus dem Vintschgau ins Veltlin, der befestigte Paß über den Tonale, die Straßen von Roveredo nach Vicenza, aus dem Val Sugana in das Thal der Piave, aus dem Pusterthal über die Cadorischen Alpen nach Belluno, die Lienzerklause aus dem Pusterthal nach Kärnten, die aus dem Zillerthal an dem Krimler Tauern vorüber nach dem Pinzgau, die durch das Jochbergerthal nach Mittersill, der Paß Strub od. Lofer nach dem Salzburgischen, der durch das Achenthal nach Bad Kreut in Baiern, die Scharnitzklause von Innsbruck nach Mittenwald, der von Imst nach Partenkirchen, der Kniepaß u. die Ehrenbergerklause im Lechthale gegen Baiern u.a. Der Inn wird bei Hall für Schiffe von 1000 Centner schiffbar. Eine Telegraphenleitung geht von Salzburg über Kufstein, Innsbruck, Brixen, Botzen, Roveredo, Trient nach Verona etc. An Bildungsanstalten bestehen 1848 Volksschulen (darunter nur 1 akatholische), 9 Gymnasien, 2 Realschulen, 1 Hebammenlehranstalt, außerdem Hebammencurse in der Chirurgischen Lehranstalt zu Innsbruck, die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck mit Bibliothek.
Verfassung: Die Stände bestehen aus Prälaten, Adel, Bürgern u. Bauern; auf den Landtagen sitzt der Landeshauptmann vor. Ein Oberlandesgericht besteht in Innsbruck, 5 Gerichtshöfe erster Instanz in Innsbruck (Landesgericht), Botzen, Trient, Roveredo u. Feldkirch (Kreisgerichte); jeder Gerichtshof erster Instanz übt die Handelsgerichtsbarkeit, ferner das Landesgericht zu Innsbruck u. das Kreisgericht zu Trient die Berggerichtsbarkeit aus; eine Berghauptmannschaft ist in Hall. Münzen, Maße u. Gewichte: Gerechnet wird in T. nach Gulden zu 100 Kreuzern (Neukreuzern) wie in ganz Österreich (s.d. S. 439); bes. geprägte Münzen für T. gibt es in neuerer Zeit nicht, doch ließ Andreas Hofer während der Insurrection 1809 in Silber Zwanzigkreuzer-, im Conventionsfuß, u. in Kupfer 1 Kreuzerstücke prägen. Maße sind gesetzlich die von ganz Österreich (s.d. S. 439), doch kommen im Verkehr noch häufig vor Längenmaße: der Fuß = 0,33412 Meter od. 148,114 Par Linien, = 1,0646 Preußische, 1,0570 Wiener Fuß, die Tyroler Elle = 0,804165 Meter od. 356,483 Pariser Linien, = 1,20576 Preußische, 1,03205 Wiener Ellen; die Botzener Elle = 0,7902 Meter od. 350,3 Pariser Linien, 100 Botzener Ellen = 118,484 Preußische, 98,265 obige u. 101,415 Wiener Ellen; die Botzener Brazze (Braccio) hält 0,5497 Meter od. 243,7 Par. Linien; 100 Botzener Brazzen = 82,428 Preußische, 68,362 Tyroler, 70,533 Wiener Ellen; Feldmaß: der Stochiacah (zu 800 QRuthen od. 3,49789 Preußische Morgen od. 1,55173 Wiener Joch) hat 2 Tagmat, 8 Starland od. 10 Grabe; der Botzener Star ist der halbe Wiener Metzen; der Jauch od. Jauchert 360 QRuthen, 22/9 Jauch = 1 Stochiacah; Getreidemaß: der Kornstar = 30,5775 Liter ist 0,5663 Preuß. Scheffel od. 0,4972 Wiener Metzen; Flüssigkeitsmaß: das Maß (= 0,8108 Liter od. 0,7081 Preuß. Quart od. 0,573 Wiener Maß) hat 4 Vierling od. 8 Fraggele; der Yhren od. Üren in Botzen ist 1/2 Wiener Eimer, der Ziment = 1 Wiener Seidel; Handelsgewicht: das Tyroler Pfund wiegt 562,9017 Gramm od. 1,20352 Preußische od. 1,00516 Wiener Pfund; in Botzen hat der Saum 4 Centner zu 100 Pfund, s.u. Centner; Botzen, 1 Centner = 107,140 Preuß. od. 89,482 Wiener Pfund; für Öl hält in Botzen der Muth an Gewicht circa 1241/4 Preuß. od. 1033/4 Wiener Pfund; Gold- u. Silbergewicht ist das Wiener. Eintheilung: in den Stadtbezirk Innsbruck u. die 4 Kreise Innsbruck, Brixen, Trient u. Bregenz; Hauptstadt: Innsbruck. Vgl. B. Weber, Das Land[96] T., Innsbr. 1837, 3 Bde.; Schmidl, T. u. die Tyroler, Stuttg. 1838; Hormayr, T. u. die Tyroler, Lpz. 1845; Seidl, T. u. Steyermark, ebd. 1847; Staffler, T. u. V., Innsbr. 1847, 2 Bde.; Scherer, Geographie u. Geschichte von T., Innsbr. 1852, 2. A. ebd. 1860; Perkmann, Land u. Leute von Südtyrol, Wien 1862; Lewald, Handbuch für Reisende durch T., Stuttg. 1839; Schaubach, Handbuch für Reisende durch Nordtyrol, Jena 1850; Reichel, Reisehandbuch für T. u. Salzburg, Berl. 1853; Beda Weber, Handbuch für Reisende in T., Innsbr. 1853; Weidmann, Handbuch für Reisende durch T. u. V., Lpz. 1854; Koch, Reise in T. (in landwirthschaftlicher Beziehung), Manh 1846, 2. A. ebd. 1852; Hartwig, Briefe aus u. über T., Berl. 1846. Karten: Topographisch-militärischer Atlas der gefürsteten Grafschaft T., Weim. 1818, 18 Bl.; Karte der gefürsteten Grafschaft T. u. V. vom k. k. Generalquartiermeisterstab, Wien 1825 ff., 24 Bl.; Weiland, Die gefürstete Grafschaft T., Weim. 1841; Post- u. Reisekarte von T., Nürnb. 1850; Mayr, Specielle Reisekarte von T., Südbaiern u. Salzburg, München 1853; Derselbe, Specielle Reisekarte von Südtyrol, ebd. 1853.
Buchempfehlung
Dem Mönch Medardus ist ein Elixier des Teufels als Reliquie anvertraut worden. Als er davon trinkt wird aus dem löblichen Mönch ein leidenschaftlicher Abenteurer, der in verzehrendem Begehren sein Gelübde bricht und schließlich einem wahnsinnigen Mönch begegnet, in dem er seinen Doppelgänger erkennt. E.T.A. Hoffmann hat seinen ersten Roman konzeptionell an den Schauerroman »The Monk« von Matthew Lewis angelehnt, erhebt sich aber mit seiner schwarzen Romantik deutlich über die Niederungen reiner Unterhaltungsliteratur.
248 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro