1. Andere Krankheit, andere Arznei. – Sutor, 861.
Dän.: Ny syger, ny liegedom. (Prov. dan., 432.)
Lat.: Aliud est alio morbo remedium. (Sutor, 861; Seybold, 19; Phitippi, I, 20.)
[1581] 2. Böser Krankheit muss man entgegengehen.
Nur nicht zu weit.
3. Der Krankheit geht's besser, wenn's dem Menschen schlechter geht.
4. Der Krankheit sind am nächsten, die sich warten am besten.
5. Die grösste Kranckheiten dess Leibs vnnd Glieder kommen vom Haupt. – Lehmann, 565, 4.
6. Die Kranckheit kompt centnersweiss vnd gehet quintlinweiss hinweg. – Henisch, 595, 15; Petri, II, 134.
7. Die Kranckheit nimpt zu bey hauffen vnd lest ab bey Minuten. – Petri, II, 134.
8. Die Kranckheit sattet auch ohn Essen. – Petri, II, 134; Henisch, 948, 35.
9. Die Krankheit erkannt, ist halb gebannt.
Engl.: A disease known, is half cured. (Bohn II, 86.)
Frz.: Maladie et douleur se cognoist à la couleur. (Leroux, I, 176.)
Holl.: Als men de kwaal goed kent, is ze reeds half genezen. (Harrebomée, 461b.)
10. Die Krankheit geht dem Alter nebenher, das Alter dem Tode voran.
11. Die Krankheit ist dem Tode eine gute Zeitung (Nachricht).
Er hört gern davon, weil von ihr zu ihm nur ein Schritt ist. Worüber der eine weint, darüber freut sich der andere.
12. Die Krankheit kommt geritten, zum Gehen lässt sie sich bitten.
13. Die Krankheit schlägt oft vom Kopf in den Leib. – Fischart, Ehez.
14. Die Krankheit sendet Boten aus, der Tod kommt selbst.
15. Die Krankheiten auf »Ik« vexiren die Aerzte.
Es mag vielleicht gut sein, dass es Krankheiten gibt, die sich rächen; denn sehr oft vexiren auch die Aerzte die Krankheiten.
16. Die Krankheiten kommen zu Pferde und mit der Post, gehen aber zu Fuss und mit Schneckenschritten wieder weg. – Schottel, 1118b; Sailer, 292.
Frz.: Les maladies viennent à cheval et s'en vont à pied. (Cahier, 1015.)
17. E Kranket chunt bim Zentner und gohd bim Quintli. (Luzern.) – Ineichn; Petri, II, 143.
»Die Deutschen pflegen zu sagen: Kranckheit kompt centnerweise vnd gehet quintensweise hinweg.« (Mathesy, 233b.)
18. Eine Krankheit, die man nicht versteht (erkennt), kann (soll) man nicht heilen.
Lat.: Non intellecti nulla est curatio morbi. (Cornelius.) (Seybold, 373.)
19. Eine Unze Krankheit fühlt man mehr als einen Centner Gesundheit.
Holl.: Ziekte drukt, maar gezondbeid voelt men niet. (Harrebomée, I, 237.)
20. Einer kranckheit, die auss Ueberfluss (Fülle) herkompt, ist leichter zu helffen, als einer die aus mangel herrühret. – Lehmann, 378, 81; 432, 22 u. 844, 30; Petri, II, 181; Henisch, 1286, 89.
21. Es ist keine Krankheit, die nicht vom Haupte kommt. – Winckler, VII, 69.
22. Es ist keine schlimmere Krankheit als Armuth. – Reinsberg II, 120.
23. Es sind nicht alle Krankheiten heilbar.
Lat.: Non est in medico semper relevetur ut aeger. (Ovid.) (Binder I, 1166; II, 2162.)
24. Führt die Krankheit nicht zum Tode, so lässt sie doch Spuren zurück.
Böhm.: Nemoc nepĕstuje. – Nemoc človĕka nekrási. – Nemoc neumoři-li, ale skazí. (Čelakovsky, 299.)
25. Für jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, wer's kennte.
Böhm.: Každá nemoc má svůj lék, jen že ho lidé vždy nevédí. (Čelakovsky, 301.)
26. Für solche kranckheit1 ist kein kraut. – Waldis, III, 25, 44.
1) Nämlich für den ⇒ Tod (s.d.).
27. Für vielerlei Kranckheit gehoret vielerlei Artztney. – Petri, II, 32; Henisch, 1440, 13.
[1582] 28. Gefehrliche Kranckheit heissen einen den Artzt suchen. – Petri, II, 326.
29. Grosse Krankheit führt zur Gesundheit.
Frz.: De grande maladie vient-on bien en grande santé. (Leroux, I, 177.)
Holl.: Uit groote ziete komt men tot groote gezondheid. (Harrebomée, I, 237.)
30. In Krankheiten geht das Geld zu allen Thüren hinaus.
31. In Krankheiten hat man keine Arznei, dass man die Finger danach leckt.
32. In Krankheiten lernt man seine Freunde kennen.
Span.: Echate à enfermar, verás quien te quiere bien, y quien te quiere mal. (Bohn I, 215.)
33. In newen Kranckheiten muss man newe Remedia suchen. – Lehmann, 549, 11.
34. Ist die Krankheit überwunden, kommen wieder bessre Stunden.
Auch die Araber sagen: Manchmal kommt nach Krankheit bessere Gesundheit. (Cahier, 2294.)
It.: Da una gran malattia si possa sperar ad una perfetta sanità. (Pazzaglia, 209, 3.)
35. Je heftiger die Krankheit, je schärfer die Arznei.
Frz.: Aux grands maux les grands remèdes. (Lendroy, 1298.)
36. Je heftiger die Krankheit, je stärker die Träume.
37. Je langwieriger die Krankheit, je gewisser der Tod.
38. Keine schlimmere Krankheit als Armuth.
Span.: No ay mal tan lastimero, como no tener dinero. (Zeiller.)
39. Kleine Krankheiten sind beschwerlich, grosse gefährlich.
It.: Il piccol mal spaventa, il grande amazza. (Pazzaglia, 209, 6.)
40. Kommt die Krankheit zurück, so bricht sie das Genick.
Der Rückfall in eine Krankheit nimmt oft einen gefährlichen Verlauf.
Böhm.: Horší odval, nežli poval. (Čelakovsky, 300.)
41. Kranckheit kompt zu Pferde vnd gehet zu fusse wider weg. – Petri, II, 134.
Engl.: Agues come at horse-back, but go away one foot.
Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Masson, 49.)
42. Kranckheit vnd vnglück lehren die Leut demütig sein. – Lehmann, 119, 21.
Lat.: Morbus magister est modestiae, sed minus interdum servo. (Lehmann, 119, 21.)
43. Kranckheiten darf man keinen Botten schicken, sie kommen vngebeten. – Lehmann, 431, 10.
Dän.: Man har ei fornøden at skikke bud efter sygdom, hun kommer selv-buden. (Prov. dan., 540.)
44. Kranckheiten kan man ohne Schmertzen nicht kuriren. – Lehmann, 49, 14.
45. Kranckheiten kommen auff der Post, gehen aber zu Fuss. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 97.
46. Kranckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber mit Quintlin hinweg. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 98; Reinsberg II, 83.
Die Walachen: Krankheit kommt zu Wagen und zieht durchs Nadelöhr wieder weg. (Reinsberg II, 83.)
Engl.: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (Masson, 49.)
It.: Il mal vien a lire, e va via a oncie. (Masson, 49.)
47. Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken mit eim Luder. – Lehmann, 431, 3.
48. Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen Schuldnern. – Lehmann, 431, 1.
Dän.: Sygdom er dødens bud. (Prov. dan., 539.)
49. Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des Lebens Koloquintensaft.
50. Krankheit auf Krankheit ist nicht Gesundheit.
Frz.: Mal sur mal n'est pas santé, mais un mal est par un autre contenté. (Leroux, II, 259.)
51. Krankheit, die man nicht weiss, thut man zu heilen keinen Fleiss. – Petri, II, 426.
52. Krankheit entschuldigt.
53. Krankheit führt zu Gott.
Die Russen: Krankenbetten machen Anbeter Gottes. (Altmann VI, 391.)
54. Krankheit ist Arznei gegen die Sünde. – Winckler, VI, 76.
Auch russisch Altmann VI, 445. Da kommt sie aber ziemlich spät.
It.: La malattia à un rimedio contro la malizia. (Pazzaglia, 209, 4.)
[1583] 55. Krankheit ist des Todes Wetterleuchten.
56. Krankheit ist ein Prüfstein der Geduld.
Die Russen: Krankheit macht auch die Weisen ungeduldig. (Altmann VI, 393.)
57. Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim. – Eiselein, 393; Simrock, 5917.
Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Binder II, 3287; Eiselein, 393.)
58. Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht wieder weg wie Schnecken. (S. ⇒ Uebel.) – Eiselein, 394; Simrock, 5918; Reinsberg II, 83.
Holl.: Het kwaad komt moedig aangetreden, en gaat weer heen met ezels-schreden. (Harrebomée, I, 460b.)
59. Krankheit kommt ungerufen. – Frischbier2, 2172.
60. Krankheit kommt vierspännig an und zieht einspännig ab. – Frischbier2, 2173.
61. Krankheit kömmt to rîde an on geit op Kröcke weg. – Frischbier2, 2173.
62. Krankheit komt bim Zentner und gohd bim Quintli. (Luzern.) – Schweiz, II, 243.
Böhm.: Nemoc po librách přichází, a po lotech odcházî. (Čelakovsky, 299.)
Poln.: Choroba centnarem się zwali, a łótami odchodzí. (Lompa, 8.)
63. Krankheit kummt anfleegen, se krupt aber weg. (Oldenburg.)
64. Krankheit kummt to Pêre, un gaht to Fôte weg. – Körte, 3530.
Böhm.: Nemoc na koni přijízdí a pĕšky odchází. (Čelakovsky, 299.)
Frz.: Maladies viennent à cheval et s'en retournent à pied. (Leroux, I, 176; Masson 49.)
Lit.: Ligga raita atjoj', pĕszczia atstoj'. (Čelakovsky, 299.)
65. Krankheit lässt sich mit Worten nicht heilen. – Petri, II, 426.
66. Krankheit lässt sich schwer verbergen.
Mhd.: Der mensch krank ist, kans nit verheln. (Fastnachtspiel.)
67. Krankheit macht auch die Grossköpfe (Hartköpfe) demüthig (weich).
68. Krankheit macht launisch. – Altmann VI, 416.
69. Krankheit redet oft so, dass man sie nicht fragen darf.
Böhn.: Nemá nemoc jazyku, a předc mluví. (Čelakovsky, 299.)
70. Krankheit und Armuth lassen sich nicht bergen unterm Hut.
Slow.: Siromaštvo i kaželj ne dadu se sakryti.
71. Krankheit und Krieg erhalten sich selbst.
Dän.: Sygdom og krig nærer sig selv, og holder sig uden spise. (Prov. dan., 539.)
72. Krankheit und Krieg stehen in einer Rubrik.
Dän.: Sygdom i legemet er som krig i landet. (Prov. dan., 539.)
73. Krankheit und Noth im Haus schauen bald heraus.
Böhm.: Chudoba a kašel nedají se utajiti. – Nemoc a bĕda zatajit se nedá. (Čelakovsky, 170.)
74. Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit.
Die Russen: Krankheit macht nicht fett. (Altmann VI, 417.)
75. Krankheiten findet man nicht allein im Spital, sondern auch bei Hofe. – Parömiakon, 1975.
76. Krankheiten kehren immer da ein, wo sie gut bedient (gepflegt) werden.
Span.: Allá vayas, mal, adó te pongan buen cabezal. (Bohn I, 197.)
77. Krankheiten kommen allein, aber man lockt sie noch durch Frass und Wein.
78. Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber immer ungelegen.
Böhm.: Nemoe má stero cest do tĕla, a tři z tĕla horem dolem a koži. (Čelakovsky, 302.)
79. Krankheiten kommen zu Pferd und gehen zu Fuss. – Simrock, 5919; Reinsberg II, 83.
Dän.: Sigen kommer til hest, gaaer bort til fods. (Prov. dan., 540.) – Siwgen løber til, kryber fra. (Bohn I, 399; Prov. dan., 499.)
It.: Il male viene a cavallo, e se ne và a piedi. (Pazzaglia, 209, 2.)
80. Krankheiten sind des Todes Fourier.
81. Krankheiten sind die Früchte unserer eigenen Saat.
It.: Le malattie sono visite di Dio. (Pazzaglia, 209, 4.)
82. Krankheiten sind die Zinsen der Wollust.
[1584] 83. Krankheiten sind theuer, aber die Schmerzen hat man (als Zugabe) umsonst.
Die Russen: Weil die Krankheiten so theuer sind, so hat man die Schmerzen obenein. (Altmann VI, 391.)
84. Krankheiten und Basilisken muss man im Ei tödten.
Lat.: Pharmaca noscenti sunt adhibenda malo. (Seybold, 440.)
85. Lange Krankheit, sicherer Tod. – Eiselein, 393; Simrock, 5909; Braun, I, 1989.
Jüd.-deutsch: E lange Kränk is e sichrer Tod. (Tendlau, 750.)
Böhm.: Časté stonky, jisté zvonky. – Dlouhá nemoc, hotová smrt. (Čelakovsky, 300.)
Dän.: Lang syge er vis død. (Prov. dan., 539.)
Frz.: De longue maladie fin de la vie. (Leroux, I, 177.)
Lat.: Longa valetudo, certissima mors. (Eiselein, 393.)
Schwed.: Längligh soot är wissa Döden. (Grubb, 480.)
86. Langer kranckheyt kompt man selten auff (oder ab). – Franck, I, 84b; Egenolff, 343b; Petri, II, 431; Eyering, III, 150; Lehmann, II, 370, 14; Simrock, 5911.
87. Man darf der Krankheit keinen Boten schicken.
Dän.: Sygdom kommer selvuden, man har ei nødig at sende efter den. (Bohn I, 399.)
88. Man heilt nicht alle Krankheiten mit Pillen, viele nur mit Geduld.
Dän.: Nogle sygdomme cureres med pflaster, men fleere med taalmodighed. (Prov. dan., 540.)
89. Man mag die Krankheit nennen wie man will, sie wird doch nicht zur Gesundheit.
Frz.: Maladie n'est pas santé. (Leroux, I, 176.)
90. Man muss der Krankheit wehren, ehe sie kann versehren.
91. Nach grosser Kranckheit wird man selten frömmer. – Mathesy, 283b.
92. Nach grosser Krankheit, ferner Wallfahrt und vielem Glück wird man selten frömmer. – Pistor., X, 10.
93. Nicht jede Krankheit findet ihren Arzt.
Lat.: Non est in medico, semper relevetur ut aeger; interdum docta plus valet arte malum. (Ovid.) (Seybold, 368.)
94. Niemand ist vor Krankheit sicher.
Dän.: Sygdom er hver mands herre. (Bohn I, 399.)
95. Rikmann's Krankhaid an Armmann's Pankûken stirmi fiir. (Nordfries.)
Die Krankheit des reichen Mannes und des Armen Pfannkuchen riechen weit; d.h. beides wird gleich gemerkt, man kümmert sich sehr darum und redet weit davon.
96. Solche Krankheit bedarf solchen Schlagbalsam.
97. Starken Krankheiten muss mit starken Arzneien gewehrt werden. – Graf, 314, 205; Blumer, II, 11.
Engl.: Desperate cuts must have desperates cures. (Bohn II, 84.)
98. Verborgene Krankheit kann niemand heilen.
Lat.: Non intellecti nulla est curatio morbi. (Cornelius.) (Philippi, II, 38; Binder I, 1179; II, 5181.)
99. Von der Krankheit des Reichen und dem Bier des Armen hört man weit.
100. Vor grosser Krankheit muss man sich hüten, denn sie ist selten gesund.
101. Wenn die Krankheit lange dauert, hören die Besuche auf.
Wenn Noth und Trübsal kommen, ziehen sich die Freunde zurück.
102. Wenn die Krankheiten wechseln, das ist noch keine Gesundheit.
Frz.: Mal sur mal n'est pas santé. (Lendroy, 962.)
103. Wenn man eine Krankheit recht erkennt, ist dem Patienten schon geholfen.
104. Wenn man einer Kranckheit mit Purgiren will für kommen, so erregt man sie desto mehr. – Lehmann, 182, 35.
105. Wenn man in einer Kranckheit weiss, was zuvor geholffen oder geschadet; so ist 'die Artzney desto leichter zu finden. – Lehmann, 51, 52.
106. Wer die Krankheit heilen soll, der muss sie kennen.
Frz.: A grande et grève maladie bonne médecine y remedie. (Leroux, I, 176.)
It.: Il medicar non vale a chi non sà l'origin del suo male. (Pazzaglia, 217, 3.)
[1585] 107. Wer die Krankheit nicht erkennt, kann sie auch nicht heilen.
Lat.: Causam morbi ignorans non potest curare morbum. (Philippi, I, 77.)
108. Wer eine Krankheit fürchtet, den ergreift (tödtet) sie.
Span.: Del mal que hombre teme, de ese muere. (Bohn I, 211.)
109. Wer seine Krankheit erkennt, ist halb geheilt.
Böhm.: Hotové zdraví, kdo nemoc poví. (Čelakovsky, 27.)
Poln.: Choroba poznana zleczysta. – Gotowe zdrowie, kto chorobę powie. (Čelakovsky, 27.)
110. Wer seine Krankheit verhehlt, verschlimmert sein Uebel (vermehrt sein Siechen). – Körte, 3532.
Holl.: Die voor zijn kwalen raad wil krijgen, moet ook haar gronden niet verzwijgen. (Harrebomée, I, 461b.)
111. Wer seine Krankheiten einem andern gibt, hat viel gethan.
112. Wer viel Kranckheiten hat versucht, der weiss von vielerley Artzney vnnd Mitteln. – Lehmann, 184, 18.
Lat.: Experimenta multorum morborum multas medelas invenire cogunt. (Lehmann, 184, 18.)
113. Wer von einer Krankheit sich erhebt, ist in grosser Gefahr.
Böhm.: Není horšího človĕka nad toho, kdo z nemoci povstává. (Čelakovsky, 299.)
Poln.: Niemasz gorszego człowieka nad tego, który z choroby powstanie. (Čelakovsky, 299.)
114. Wer will der Kranckheit bald entgehen, der soll dem anfang widerstehen. – Petri, II, 778; Lehmann, 363, 25 u. 431, 11; Gaal, 72; Körte, 3533.
Lat.: Principiis obsta, sero medicina paratur, cum mala per longas convaluere moras. (Gaal, 72.)
115. Wir sind alle mit dieser Krankheit behaftet. Gott ist der Arzt. – Burckhardt, 655.
Ein Trost für Leidende.
116. Zu grosser vnd schwerer Kranckheit gehört eine starcke Artzney vnd ein scharffer Artzt. – Petri, II, 823.
117. Zu Kranckheiten hat man keine Artznei, dass man die Finger darnach schleckt. – Lehmann, 51, 45.
*118. Auf Krankheit warten. (Oberösterreich.)
Von Scheinkranken, Zärtlingen.
*119. Die Krankheit (das Cholaas) hat sich gebrochen. (Jüd.-deutsch.)
Wenn nach langem Misgeschick endlich einmal das Glück wieder lächelt.
*120. Eine Krankheit von Grund aus heilen.
*121. Er hat die berliner Krankheit.
Von denen, die mit dem ⇒ Bummelfieber (s.d.) behaftet sind.
*122. Er hat eine unheilbare Krankheit.
Lat.: Herculanus morbus. (Seybold, 212.)
*123. Er mag's in seiner Krankheit verzehren.
Wenn Gläubiger merken, dass sie ihr Geld nicht wieder bekommen, und es auch nicht der Mühe werth halten, erst zu klagen, wenden sie diese Redensart auf ihre Schuldner an.
124. Das sind rühmliche Krankheiten, die eine immerwährende Gesundheit zuwege bringen. – Wirth, II, 523.
125. Eine schlimmere Krankheit gibt es nie als Hypochondrie.
It.: L' ipocondria è la più trista malattia. (Giani, 863.)
126. Fällt eine Krankheit den Menschen an, so ruft sie den Schwestern: kommt schnell heran. – Schuller, 41.
[1519] 127. Krankheit kommt zu Wagen ins Haus, und durchs Nadelöhr ziehet sie aus. – Schuller, 40.
128. Man muss die Krankheit um Rath fragen, nicht den Arzt. – Sanders, 5.
129. Welche Krankheit muss ich haben, sagte die Frau zum Doctor, wenn mich mein Mann nach Baden schicken soll. – Recept für Badekuren im Salon (Leipzig, 1870), VI, 598.
130. Wider alle Krankheiten in der Welt sind Mittel, aber eine Hure kann keine Jungfrau werden. – Wirth, I, 300.
*131. Er hat die fressende Krankheit. – Klement, 45.
Ist ein Vielesser.
Brockhaus-1837: Krankheit · Englische Krankheit
Brockhaus-1911: Littlesche Krankheit · Menièresche Krankheit · Krankheit · Krimsche Krankheit · Weilsche Krankheit · Werlhofsche Krankheit · Raynaudsche Krankheit · Thomsensche Krankheit · Hodgkinsche Krankheit · Basedowsche Krankheit · Brightsche Krankheit · Addisonsche Krankheit · Barlowsche Krankheit · Glénardsche Krankheit · Gravessche Krankheit · Dithmarsche Krankheit · Englische Krankheit
DamenConvLex-1834: Englische Krankheit
Herder-1854: Krankheit · Siamesische Krankheit · Englische Krankheit · Brightsche Krankheit · Dithmarsische Krankheit
Meyers-1905: Paleta Krankheit · Raynaudsche Krankheit · Möller-Barlowsche Krankheit · Littlesche Krankheit · Menièresche Krankheit · Riggsche Krankheit · Valtins Krankheit · Weilsche Krankheit · Thomsensche Krankheit · Schweinsberger Krankheit · Stokes-Adamssche Krankheit · Krimsche Krankheit · Bornasche Krankheit · Dercumsche Krankheit · Bilharzia-Krankheit · Addisonsche Krankheit · Basedowsche Krankheit · Dithmarsche Krankheit · Hodgkinssche Krankheit · Krankheit · Glénardsche Krankheit · Englische Krankheit · Friedreichsche Krankheit
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