Eule

1. Aus Eulen werden keine Falken.


2. Besser bei einer Eule gesessen, als mit Falken geflogen.Simrock, 2222; Winckler, I, 75; Körte, 1253; Reinsberg II, 84; Gaal, 405; Schottel, 1121b.

Unter beschränkten Glücksumständen in Frieden und Ruhe leben ist besser, als in beständiger Furcht Glücksgüter geniessen oder unter den Unruhen des Kriegs die Flucht ergreifen müssen.

Holl.: Tis beter bi den ule te sitten dan bi den valc te wippen. (Tunn., 23, 6; Harrebomée, II, 351.)

Lat.: Est pax villana melior quam pugna romana. – Vulgaris gentis melior pax lite potentis. (Fallersleben, 688.)


3. Beyss mit Eulen, hast keyne kautzen.Franck, I, 43b; Gruter, I, 66; Lehmann, II, 409, 26; Simrock, 2224; Körte, 1249; Reinsberg IV, 89.


4. Die Eul kann dem Hund nicht beichtsitzen.

Holl.: De uil is niet wijs genoeg, om een hond de biecht te hooren. (Harrebomée, II, 350.)

[901] 5. Die Eul lobt nicht den Tag vnd der Wolff lobt nicht den Hund.Lehmann, 489, 8; Simrock, 2228; Körte, 1247.


6. Die Eule der Minerva begünstigt ihn.Sprichwörterschatz, 128.


7. Die Eule fliegt nach der Spritze, wenn auch nur ein Nordlicht am Himmel steht.

Die Finsterlinge erschrecken über den kleinsten Lichtstrahl, der ihnen ins Auge kommt, und rufen um Hülfe.


8. Die Eule gewinnt Adlersfedern.Simrock, 2223; Körte, 1254.


9. Die Eule heckt kein Zeislein aus.


10. Die Eule singt nicht wie die Nachtigall.


11. Die Eule trägt ihr Recht auf dem Buckel. Simrock, 2072; Graf, 131, 395.


12. Die Eule weiss nichts vom Sonntage.Blum, 522; Simrock, 2229.


13. Die Eule will die Nachtigall singen lehren.

Lat.: Bubo canit lusciniae. (Binder II, 381; Erasm., 271.)


14. Die Eulen sehen nichts, seindt aber so witzig, dass sie nicht vnter die Vögel kommen. Lehmann, 821, 29; 905, 27.


15. Die Eulen vnnd die Raben, zwey, die einen Bulen haben, zween Hunde an einem Bein vertragen sich selten vberein.Lehmann, II, 69, 21; Petri, II, 127; Körte, 1254b; Kirchhofer, 274.


16. Ein Eul von Eulen, ein Schalck von Schalck.Henisch, 955; Petri, II, 580.


17. Ein Ewl hecket kein Blawfuss.Franck, II, 56a; Gruter, I, 24; Tappius, 56a; Henisch, 955; Petri, II, 182; Kirchhofer, 274; Simrock, 2220; Sailer, 147; Reinsberg II, 59.

»Kein Eul kein Blofus hecket aus, wo nichts guts in, kompt nichts guts aus.« (Eyering, I, 157.)

Lat.: Mali corvi malum ovum. (Binder I, 936; II, 1772; Philippi, I, 238; Schonheim, M, 5; Seybold, 295; Steinmeyer, 15.)


18. Eine Eul' legt keine Ganseier.

Holl.: Eene gans kan geene uileneijeren leggen. (Harrebomée, II, 350.)


19. Eine Eule, die am Tage ausfliegt, wird überall berupft.

Von Rechts wegen.


20. Eine eule hecket keine falcken.Tappius, 56a.


21. Eine Eule ist aus dem Busch heraus und zwei sind noch drin.

Ein Uebel ist vorüber und andere sind noch zu erwarten.

Poln.: Sowa ze krza, a dwie w kierz. (Wurzbach I, 109.)


22. Einem jedem dunckt sein Eul ein Falck sein.Henisch, 955; Franck, II, 68b; Tappius, 82a; Körte, 1251; Eiselein, 155; Simrock, 2221; Reinsberg III, 106.

Holl.: Elk denkt, dat zijn uil een valk is. (Harrebomée, II, 350; Bohn I, 317.)


23. Èn'n sin Ûl is 'n Annern sîn Nachtigall. Günther, III.


24. Es fliegen sowol Eulen über als in die Kirche.

Holl.: Er vliegen zoowel uilen in als over de kerk. (Harrebomée, II, 351.)


25. Es fliegt auch wol einmal eine Eule über die Kirche.

Holl.: Er mag wel eens een uil over de kerk gaan. (Harrebomée, II, 351.)


26. Es ist keine Eul, sie schwur ein Eyd, sie hett die schönsten Jungen.Henisch, 956; Gruter, I, 34; Petri, II, 266; Simrock, 2226; Körte, 1248; Sailer, 177.

Die Araber sagen: Der Käfer ist eine Schönheit in den Augen seiner Mutter.

Engl.: The crow thinks her own birth fairest. (Bohn II, 83.)

Holl.: De uilen vinden zelfs hunne jongen schoon. (Harrebomée, II, 350.)

It.: Non è bel quel chi è bello, ma quel che piace.

Ung.: A majomnak is szép a maga fia. (Gaal, 404.)


27. Es singt kein Eul wie ein Nachtigall.Henisch, 956.


28. Eulen fliegen nicht mit bunten Krähen. Reinsberg II, 67.

Holl.: Daar vliegen geene uilen met bonte kraaijen. (Harrebomée, II, 350.)


29. Eulen hecken keine Falken.Simrock, 2219; Winckler, I, 11; Körte, 1250; Reinsberg II, 59.


[902] 30. Eulen sind Eulen.

Dumme Menschen sind dumme Menschen, Finsterlinge sind Finsterlinge.

Holl.: Uilen zijn uilen. (Harrebomée, II, 351.)


31. Eulen und Falken fliegen nicht zusammen. Schottel, 1132b.

Holl.: Daar vliegen geene uilen bij valken. (Harrebomée, II, 350.)


32. Eulen und Falken sitzen nicht auf Einem Balken.


33. Eulen und Fledermäuse fliegen bei Tage nicht aus.

Holl.: Uilen en vleêrmuizen schuwen het daglicht. (Harrebomée, II, 351.)


34. Eulen und Krähen haben nicht einen Gesang.


35. Eulen und Licht vertragen sich nicht.


36. Eulen und Nachtigallen schlagen nicht aus Einem Tone.


37. Eulen und Tauben kann auch ein kluger Vogel nicht aus Einem Ei brüten.


38. Eulen vnd Kräen sind einander zuwider, drumb dienen sie nicht zusammen.Henisch, 955; Petri, II, 307.

Die Russen sagen: Die Eule wiegt des Nachts die jungen Krähen und am Tage hacken die alten Krähen der Eule die Augen aus. (Reinsberg III, 56.)


39. Eulen zu Eulen und Krähen zu Krähen.

Holl.: Uilen bij uilen, kraaijen bij kraaijen. (Harrebomée, II, 351.)


40. Folge der Eule und sie wird dich zu altem Gemäuer führen.Burckhardt, 65.

Von den Folgen schlechter Gesellschaften.


41. Ist eine Eule aus dem Busche heraus, so sitzen wieder ein paar andere darin.

Wenn man von einem Uebel frei ist, sind wieder andere im Anzuge.

Poln.: Sowa ze krza, a dwie w kierz. (Wurzbach I, 224.)


42. Jeder hält seine Eule für einen Falken.

Lat.: Quisquis amat ranam, ranam putat esse Dianam. – Suum cuique pulchrum.


43. Oylen hecken Oylen.Robinson, 445; Gomolcke, 851.


44. Spotte nicht mit der Eule, das ist auch ein Vogel.Simrock, 2230.


45. 'T is beter 'n Ûl to sitten, as 'n Exter to hüppen1.Bueren, 1110.

1) In Osnabrück wippen. Wippe ist ein Käfich, worin früher besonders Gartendiebe etlichemal ins Wasser gelassen und in die Höhe gezogen wurden. Wippen heisst einen mit der Wippe bestrafen.


46. Ûle, du schast wetten, Missgunst Brot is geren getten, segt de Katte un fratt de Mus. (Hildesheim.) – Hoefer, 584.


47. Ulen bringet Ulen ût. (Hannover.) – Schambach, 11.

Eulen hegen (pflegen, hecken) Eulen.


48. Wann Eulen sitzen vber Raben, vnnd zween einen Bulen haben, vnnd zween Hund nagen an einem Bein, schlagen sie sich nicht, so kommens sonst vbel vberein. Gruter, III, 103; Lehmann, 869, 133.


49. Was ist die Eule gegen die Nachtigall.Parömiakon, 2990.


50. Was soll der Eule eine Brille!

Damit sie das Licht nicht aus der ersten Hand bekommt?


51. Was soll die Eule unter den Krähen?Eiselein, 155.

Holl.: Hoe komt de uil bij de bonte kraaijen. (Harrebomée, II, 351.)


52. Wer eine Eule theuer bezahlt, muss einen Vogel nothwendig brauchen.


53. Wer Eulen dient, muss keinen Adler kennen.

Mhd.: Swer iulen vür den valhen zamt, des sin ist laz, des lop erlamt. (Zingerle, 30.)


54. Wer wie eine Eul sihet, der thut rhatsam, das er sich helt wie ein Eul vnd komm nicht vnder die Vögel.Lehmann, 860, 11.


55. Wo eine Eule vorkommt, da kreischen alle kleinen Vögel.


56. Wo Eulen innen sind, fliegen keine Adler aus.

Holl.: Schuilt er een uil van binnen, daar zal geen arend uitvliegen. (Harrebomée, II, 351.)


57. Wo Eulen sind, da fliegen Eulen zu.Henisch, 956; Petri, II, 803.

Lat.: Semper adest similis simili, licet undique vilis.


58. Wo Eulen singen, schlagen Esel den Takt.


[903] *59. Auf die Eule blasen.

Soviel als traurig werden, den Ton sinken lassen.

Poln.: Zadac na sowe. (Wurzbach I, 222.)


*60. Da hat eine Eule die andere gefangen.

Holl.: Daar heeft de eene uil den anderen gevangen. (Harrebomée, II, 350.)


*61. Da, wo die Eulen hecken.

Von finstern, entlegenen, unzugänglichen Oertern.


*62. Dar hett en Ule setn.


*63. De Iulen un Kräggen waren (hüten). (Westf.)

Müssig umhergehen.


*64. De Ule es ja uetkuemen un hiät doch so'nen dicken Kopp. (Iserlohn.) – Woeste, 90, 204.

Scherzhafte Erwiderung, wenn jemand sagt: Ich komme nicht aus.


*65. Die Eul ist vnter die Kräen kommen.Henisch, 955; Schottel, 1114b.


*66. Die Eule brütet keinen Habicht aus.


*67. Die Eule ist Dichterin geworden.Burckhardt, 366.

Von denen, die ein Geschäft unternehmen, für das sie sich nicht eignen.


*68. Ein eüle vnder einem hauffen krähen.Tappius, 43b.


*69. Eine Eule ist Herrin in ihrem Nest.


*70. Einen sin Ûl is'n annern sin Nachtigall. (Mecklenburg.)


*71. Er ist eine Eule bei Leuten von Ehre.

Passt in die Gesellschaft nicht.

Holl.: Als een uil bij lieden van eere. (Harrebomée, I, 172.)


*72. Er ist wie die Eule unter den Vögeln.Luther, 187.

Holl.: De uil onder de vogels. (Harrebomée, II, 350.)


*73. Es hat mich keine Eule ausgebrütet.

Holl.: Meent gij dat ik van een' uil gebroed ben? (Harrebomée, II, 351.)


*74. Es ist ein Eul vnnder den krähen.Franck, II, 49a; Körte, 1254a.

Gegenstand der Neckerei, des Spottes der Gesellschaft.

Frz.: Il était la chouette de la compagnie.

Holl.: Dat is een uil onder de kraaijen. (Harrebomée, II, 350.)

Lat.: Asinus inter simias.


*75. Es ist eine rechte (wahre) Eule.

In Schlesien heisst es: Busch- oder Puschoile.

Holl.: Eet is een regte uil. (Harrebomée, II, 351.)


*76. Es ist ihm eine Eule aufgesessen. (Würzburg.)

Es ist ihm etwas Aergerliches widerfahren, ein schlimmer Streich begegnet. Er liess sich »anpappeln«, betrügen.

Frz.: Il en a dans ses grègues.


*77. Eulen nach Athen tragen.

Aus dem Altgriechischen ins Deutsche übergegangen. Ursprünglich von Kaufleuten, die ihre Waaren dahin sandten, wo man selbst Ueberfluss daran hat, z.B. nach Aegypten Getreide. Athen war sehr reich an Eulen. Die Redensart wird jetzt allgemein angewandt, um zu sagen, irgendetwas dahin bringen, wo es ohnehin in grosser Menge vorhanden ist. Der darin enthaltene Gedanke nun, etwas Ueberflüssiges, Unnöthiges, Verkehrtes, Zweckloses zu thun, wird auf sehr verschiedene Weise ausgedrückt. Wir sagen: Ablass (s.d.) nach Rom, Holz in den Wald, Wasser in die Donau, in den Rhein, ins Meer tragen, Dielen (Sparren) nach Norwegen führen; den Bäckerkindern (s.d.) Weizenbrot geben. Die Engländer führen in diesem Sinne Kohlen nach Newcastle, Wasser in die Themse; die Russen Schnee nach Lappland, tränken die Kuh mit Milch und säuern den Essig mit Sauerampfer; die Franzosen tragen Muscheln nach Mont-Saint-Michel und Blätter in den Wald; die Finnen tragen Staub in die Mühle, die Polen Kienäpfel in den Busch und schmieren die Speckseiten mit Fett ein; die Slowenen tragen Wasser in die Drau, die Italiener verkaufen dem Bienenpächter Honig und die Bosnier dem Melonengärtner Gurken. (Reinsberg IV, 63.)


*78. Eulen und Krähen machen.

Von schlechten Schreibern.


*79. Ham noch egh nuar fan thi Uel se'n üs a Oaren. (Amrum in Nordfriesland.) – Haupt, VIII, 366, 256.

Man hat noch nicht mehr von der Eule gesehen als die Ohren. – Man weiss noch das Nähere von der Sache nicht.


*80. He is licht as'n Ûl. (Ostfries.) – Frommann, V, 523.


*81. Hei kickt wie e Ûl ut em Schmolttop. (Königsberg.) – Frischbier, 392.


*82. Hei öss wie de Ûl undern Krêge.Frischbier, 167.

Er ist wie die Eule unter den Krähen.


*83. Komet doch de Ulen ut und hebbet sau dicke Köppe. (Hannover.) – Schambach, 182.


[904] *84. Ma îs ôch de Oile undern Vôgeln. (Schles.) – Frommann, III, 414.


*85. Ne, dat es den Uehl. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 343.

Um zu sagen: Daraus wird nichts.


*86. Wann de Ulen Pinkesten hallen.Curtze, 359.


*87. Wenn de Eulen bocken.

Dafür, um zu sagen, dass etwas nie geschehen werde, haben wir eine Menge Redensarten: Es wird geschehen auf den Sanct-Nimmerstag (s.d.); wenn die Hühner vor sich scharren; wenn schwarzer Schnee fällt; wenn die Schnecken rennen, wenn die Krebse vorwärts gehen; wenn die Schaben ins Salz kommen; wenn die Sonne in die Hölle scheint; wenn der Teufel stirbt; wenn's Gulden regnet.

Lat.: Ad graecas calendas. – Anno magno Plutonis. – Cum mula pepererit. (Sueton.) (Binder I, 264; II, 650; Faselius, 54; Philippi, I, 103; Seybold, 120; Wiegand, 758.) – Cum Nibas coccyssaverit. (Binder II, 650; Philippi, I, 103; Seybold, 102; Lange, 21.)


*88. Wenn de Ul ehr Orsch Knoppes (Knospen) kreggt. (Königsberg.)

Von etwas, das voraussichtlich nicht geschehen werde oder solle. (S. 86, 87 u. 89.)


*89. Wenn der Oyle wird der Arss blühn.Robinson, 615.

Wird das oder jenes geschehen. (S. 87 u. 88, Eulenpfingsten u. Nimmerleinstag.)


*90. Wo Eulen und Käuze einander gute Nacht geben.Simrock, 2225; Eiselein, 155.

Lat.: Cervi cornua deposituri in loca aspera et inaccessa secedunt. (Eiselein, 155.) – Ubi cervi abjiciunt cornua. (Apostol., IV, 14; Binder I, 1782; II, 3382; Philippi, II, 229; Seybold, 619.)


[905]

91. De Ulen gefellt ôk ähr Jungschét.Schlingmann, 1369.


92. Die Eule mag so hoch fliegen als sie will, ein Falke wird nicht aus ihr.Frost, 36.


93. Eule unter Krähen sein, ist ein schlimmes Los.Fritz Reuter, Schurr-Murr, 206.


94. Eulen muss man mit Raben beizen.


95. Eulen müssen im finstern mausen.Nigrinus.


96. Man soll nicht mit der Eule spassen, es ist auch ein Vogel.


*97. Es geit net lauter Eula, es geit au sust Vögel.Michel, 266.

Wortspiel mit Eile. Es gibt nicht blos eilfertige Leute, es gibt auch langsame.


*98. Es sitzen Eulen im Moos.Carlén, Stellvertreter, Stuttgart 1844, S. 122.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Droste-Hülshoff, Annette von

Gedichte (Die Ausgabe von 1844)

Gedichte (Die Ausgabe von 1844)

Nach einem schmalen Band, den die Droste 1838 mit mäßigem Erfolg herausgab, erscheint 1844 bei Cotta ihre zweite und weit bedeutendere Lyrikausgabe. Die Ausgabe enthält ihre Heidebilder mit dem berühmten »Knaben im Moor«, die Balladen, darunter »Die Vergeltung« und neben vielen anderen die Gedichte »Am Turme« und »Das Spiegelbild«. Von dem Honorar für diese Ausgabe erwarb die Autorin ein idyllisches Weinbergshaus in Meersburg am Bodensee, wo sie vier Jahre später verstarb.

220 Seiten, 11.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon