Dumm

1. Das war dumm, sagte der Tod, dass ich den Doctor Pillmann geholt habe.

Weil dieser ihm durch seine Pillencuren sehr nützlich war.


2. Der muss dumm sein, der seine Hand nicht lesen kann.


3. Dumm bleibt dumm.


4. Dumm freit auch.


5. Dumm gewiegt und dumm gelullt.

D.h. über alle massen dumm.


6. Dumm sleit nig um. (Holst.)

Hans kommt durch seine Dummheit fort.


7. Je dummer de Kêrel, je gröder dat Amp (Amt). (Rendsburg.)


8. Je dümmer der Mensch, desto grösser das Glück.Simrock, 1725.

Frz.: Beaucoup d'argent, peu d'entendement.


9. Stell di dumm, so kriegst du wat van de Puffert. (Ostfries.) – Bueren, 1064.


10. Wer dumm geboren ist, wird auch in Paris nicht klug.

Der Kleinrusse sagt: Wer als Dummkopf geboren ist, kauft auch in Kiew nicht Verstand. (Reinsberg VI, 73.)


11. Wer dumm in die Welt kommt, geht auch dumm wieder hinaus.


12. Wêr dumm is, mot Water sûpen (saufen). Schambach, 248.

Der Dumme bringt es nicht weit.


13. Wer dumm ist, bekommt in der Kirche Prügel. (Posen.)


14. Wer dumm ist, bleibt dumm.

Frz.: De sot homme, sot songe. (Starschedel, 352.)


15. Wer dumm ist, muss geprügelt werden.


16. Wer dumm kommt, geht dumm. – Plattdeutsch bei Schambach, 252.


17. Wer dumm thut, dem geht es dumm.


*18. Ba dei dumm es, kann iäm 'et Fell men wiäch gan.Woeste, 83, 40.


*19. Bar dann für domm osieht, dar git sä Geld ömsust aus. (Henneberg.)

Holl.: Ik ben zoo dom niet, als gij er wel uitziet. – Menigeen is zoo dom niet, als hij wel schijnt. (Harrebomée, I, 142.)


*20. Dä es zo domm, duss zo dun. (Köln.) – Weyden III, 11.


*21. Der ist dumm, soweit er warm ist. (Wien.)


*22. Der ist noch dümmer als Bürgermeisters Gimpel.

Die satirische Spitze des Volkswitzes liegt darin, dass hier gerade der Gimpel des Bürgermeisters wie in 59 der Ziegenbock des Schulzen als Gegenstand der Vergleichung gewählt ist. Das Sprichwort zieht auch wol die Bewohner ganzer Ortschaften in den Kreis seiner Vergleichungen; so haben die Franzosen ihre Dummköpfe (baconais) von Amiens, weil sich dieselben haben durch eine Kriegslist der Spanier im Jahre 1597 überrumpeln lassen, wie von Argicourt (hurons). (Reinsberg V, 138-139.)


*23. Der ist noch dümmer als dumm. (Nürtingen.)

Frz.: Plus fol que le chien qui aboye à ses soupes, les cuidant par se refroidir. (Leroux, I, 110.)


*24. Der ist so dumm, man könnt' Riegelwänd' mit ihm hinausschlagen, dann fragt er erst noch, wo's pumpt. (Nürtingen.)


*25. Der ist so dumm, man sollt' für ihn beten. (Nürtingen.)


*26. Der ist so dumm, man sollt' ihn im Rossmist vergraben. (Nürtingen.)


*27. Der ist so dumm, man sollt' ihn mit Eselsfürz' begraben. (Nürtingen.)


*28. Der ist so dumm, mit dem könnt' man donnern und einschlagen zumal. (Nürtingen.)


*29. Der ist zu dumm zum Rübenrupfen, wenn man ihm 's Kraut in die Hand gibt. (Rottenburg.)

Holl.: Hij is nog gekker dan Hulsappel, die was te gek, om bij het vuur te zitten. (Harrebomée, II, 427.)


*30. Dumm wie ein Haubenstock. (Prag.)


*31. Dumm wie ein Rech(en) hat gar kein Glânch (Gelenk). (Nürtingen.)

Der Flegel hat wenigstens eins.


[704] *32. Dumm wie ein Strumpf. (Prag.)


*33. Dumm wie ên Essel, wie ê Kueh, wie ê Kalb, wie ên Ochs, wie ê Gans, wie ê Kütz1 am helle Da, wie ê Kütz unter de Vêjel.

1) Käuzchen; davon das Adjectiv verkützt, kützigk, und die Redensart: Er sieht verkützt (d.i. verstört) üs; der Himmel isch kützigk, d.h. zum Regen geneigt. – Stehende sprichwörtliche Vergleichungen im Elsass, zusammengestellt aus der Sammlung von Prof. A. Stöber bei Frommann, IV, 465-471.


*34. Dummer ass e Huehn vor Da (Tag). (Elsass.) – Frommann, IV, 468.


*35. Dümmer denn ein Gauch.


*36. Ear is dumm wiar a Schab Stroh. (Steiermark.) – Firmenich, II, 768, 107.

Dumm wie eine Garbe Stroh.


*37. Er ist dumm geboiet (gewiegt) worden. Struve, I, 43.


*38. Er ist dumm wie die Sünde.


*39. Er ist dümmer als die von Zago, die den Glockenthurm düngten, damit er wachsen sollte. (Ital.) – Reinsberg VI, 29.


*40. Er ist dümmer als Kujeba aus Mauth. (Böhm.)

Soll sich auf einen Schuhmacher aus Hohenmauth, Namens Jakob Kujeba, beziehen, der im 16. Jahrhundert lebte und nicht nur sehr dumm, sondern auch ebenso grob gewesen sein soll. (Reinsberg VI, 81.)

Frz.: Plus fol que le chien qui aboye à ses soupes les cuidant par se refroidir. (Bovill, II, 65.)

Lat.: Stultior cane ad offulas allatrante. (Bovill, II, 65.)


*41. Er ist nicht dumm unter der Nase.

Er weiss was gut schmeckt.


*42. Er ist nicht so dumm, als er aussieht. Mayer, I, 85.

Frz.: Il n'est pas si Claude qu'on le croit. (Lendroy, 441.)

Diese französische Redensart hat der Volkswitz aus der Verbindung zweier Männer geschaffen, die beide Claudius hiessen. Der erste, Claudius Loissel, hatte die Geschichte Ludwig's XII. geschrieben, die aber so ungünstig aufgenommen wurde, dass, wenn man später eine schlecht ausgeführte Sache bezeichnen wollte, man sagte: das hat ein Claude gemacht. Als später Claude Roger de Pilas, ein bedeutender Maler seiner Zeit, ein Gemälde ausgestellt hatte, so wurde dasselbe von Kennern für ein Meisterwerk erklärt; der Volkswitz, der noch den Geschichtschreiber Claude Loissel nicht vergessen konnte, berichtigte mit Bezug auf den übel gebuchten Namen Claude sein Vorurtheil gegen den Maler wegen seines Namens durch die obige Redensart.


*43. Er ist nicht so dumm, er nimmt den Dotter für die Schale an.


*44. Er ist noch dümmer als dumm.

Die Czechen sagen: Dümmer als eine Krähe.

Holl.: Hij is te dom, om alleen bij het vuur te zitten. – Hij is te dom, om kwaad te doon. – Hij is te dom, om los (alleen) te loopen. (Harrebomée, I, 142.)


*45. Er ist polizeiwidrig dumm. (Hirschberg.)


*46. Er ist so dumm, als hätt' ihn ein Esel aus der Wand geschlagen.


*47. Er ist so dumm, dass ihn die Gänse beissen. (Rottenburg.)


*48. Er ist so dumm, man könnte Thüren mit ihm aufstossen. – In fränkischer Mundart bei Frommann, III, 166, 72.


*49. Er ist so dumm nicht, dass ihm das Essen schadete.


*50. Er ist so dumm wie Batteriefutter. (Nürtingen.)


*51. Er ist so dumm wie der Nagel in der Wand.


*52. Er ist so dumm wie der wilde Peter. (Hannover.) (S. Aussehen 106 u. 184.)

Holl.: Hij is zoo dom als een Friesche boer. (Harrebomée, I, 197.)


*53. Er ist so dumm wie die Nacht. (Salzburg.)


*54. Er ist so dumm wie ein Gebund Stroh. (Schles.)

Die Czechen sagen: Dumm wie ein Baumstumpf, dumm wie Speck.


*55. Er ist so dumm wie ein Hinterviertel vom Schafe.Simrock, 1728; Reinsberg IV, 149.

Lat.: Non plus sapit, quam occisa sus. (Plautus.) (Binder II, 2207.)


*56. Er ist so dumm wie ein krummes Kuhhorn. (Schles.)


*57. Er ist so dumm wie ein Regiment Soldaten. (Nürtingen.)


*58. Er (sie) ist so dumm wie eine Gans.Kirchhofer, 277.

Frz.: Belge comme une oie. (Reinsberg V, 28.)


[705] *59. Er ist so dumm wie Schulza's Ziegabôk. (Schles.)


*60. Er ist zu dumm zum Essen, wenn man ihm den Löffel in die Hand gibt. (Nürtingen.)


*61. Er ist zu dumm zum Sterben. (Rottenburg.)


*62. Hä es so dumm as en I-esel1 (oder: as 'ne Kuese; as en Kuiken2; as 'n Stockfisch). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 36.

1) Esel.

2) Küchlein.


*63. Hä es so dumm as et ächterste Enne1 van der Kau. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 36.

1) Hinterste Ende.


*64. He es so domm wie en Perd (auch: en Küken). (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 156.

In Galizien sagt man: So dumm wie ein türkisches Pferd, während in Polen das türkische Pferd in so gutem Rufe steht, dass es dort sprichwörtlich heisst: Wer noch nie auf einem türkischen Pferde gesessen hat, sass noch nie auf einem guten Pferde; und der Czeche vergleichend sagt: So lustig und munter, als ob man ihn auf ein türkisches Pferd gesetzt hätte. (Reinsberg V, 40.)


*65. He es te domm, dat he ett. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 139.


*66. He es te dumm, met 'me Jësel te danssen, wamme iäm ock den Stiärt in de Hant daüt.Woeste, 83, 39; Firmenich, III, 188, 92.

Holl.: Hij is te dom, om voor den duivel te dansen. (Harrebomée, I, 142.)


*67. He is so dumm, as en eal Scheap. (Ukermark.)


*68. He is so dumm, asn Achtervarndeel vunn Kalf (Schaape).


*69. He is so dumm, man kann Müren (Mauern) mit em inlopen. (Hamburg.)


*70. He schinnt nît so domm, wie he es. ( Meurs.) – Firmenich, I, 400, 16.


*71. Hei is so dumm ehotzet un dumm ehusset. (Grubenhagen.) – Schambach.


*72. Hei is so dumm nit, dat et iäm am Iäten1 schad't. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 76; Firmenich, III, 188, 93.

1) Essen.


*73. Sau dumm osse hâwerstrauh. (Waldeck.) – Curtze, 359.


*74. Sie ist so dumm, man könnte sie mit Gänsmist verschiessen.Kirchhofer, 351.


*75. Tumber den ain hun.Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602.


*76. Wo hei dumm ies, kamme1 dat Fell weaggoahn. (Westf.)

1) Kann man.


*77. Zu dumm zum Barkmann sein. (Harz.) – Lohrengel, II, 59, 521.

Vergleichungsweise sagt man auch noch: blitz-, sau-, schnickeldumm.


[706]

78. Der muss sehr dumm sein, der keine Ausrede weiss.

Dän.: Den er meget enfoldig, som ingen undskyldning veed. (Prov. dan., 144.)


79. Domm ös domm – Vader heft de Bock gestahle, morge ward he det Schap nahale. (Elbing.) – Frischbier, I, 652.


80. Dum, dum, rief der Professor, als die gelehrte Frau sagte: De gustibus non est disputandibus (disputandum).


81. Dumm, faul und gefrässig, gibt einen guten Scharwerker.Frischbier, II, 570.


82. Dumm geboren, dumm gewachsen, dumm gestorben.Schuller, 26.


83. Dumm genug, wenn man den Esel zur Krippe stellt, und er frisst nicht. (Wienerwald.)


84. Dumm sein is kene Sünd, aber en Schand. (Ulm.) – Schottmüller, Ms.


85. Dumm, still und gefrässig, das ist (heisst) ein Cadett.


86. Es ist dumm, auf die Jagd zu gehen, wenn die Hunde nicht jagen wollen.

Lat.: Stultitia est venatum ducere invitos canes. (Plautus.)


87. Es ist niemand so dumm, er will Rath geben, wo man keinen bedarf, und keiner so weise, dass einer guten Rath nicht hören sollte.


88. Je dümmer, je besser.Frischbier, I, 649.


89. Wat domm öss, gehört ons.Frischbier, I, 658.


90. Wie gut ist's, dass ich dumm bin, sagte der Teuffel, als er hörte, man habe einen Ketzer verbrannt. (S. Ketzerei.)


*91. Der ist dumm wie Scheffeln sein Schwein. Klix, 16.


*92. Der ist dummer als die Nacht.Wurth, 253.


*93. Der ist so dumm, er könnte Regierungsrath werden.

Scheint sich auf eine Randbemerkung Friedrich Wilhelm's I. von Preussen zu beziehen, die er 1713 auf eine Anfrage des Generaldirectoriums machte, wie der Sohn des verstorbenen Kanzlers von Heimann auf seine Bitte um eine Anstellung zu bescheiden wäre. Der König schreibt: »Sollen examiniren, ob er Verstand und Kop; hat er das, soll er in Kur Marck Krigs Dom. Kammer zu führen sind, und soll da vorläufig habilitiren; ist es ein Dummer Deuffel, sollen Ihm zum Klev. Regierungsrath machen; dazu ist er gut genug.« (Förster, Urkundenbuch, S. 56.)


*94. Du bist dümmer wie Herrgotts Reitpferd (Esel). (Hirschberg.)


*95. Du bist nicht dumm, aber wenn einer sagt, du bist gescheit, so ist der dumm.


*96. Du bist so dumm, wie der Bär in Polen. (Ulm.)


*97. Du böst so domm wie e Russerad. (Elbing.) – Frischbier, I, 653.

Die Räder der russischen Bauernwagen haben Felgen, die aus Einem Stück bestehen.


*98. Dumm as wera Hirsch. (Oberösterr.) – Baumgarten, 18.


*99. Dumm, dreist und gefrässig.Frischbier, I, 643.


*100. Dumm, dröftig, faul – bequem. (Elbing.) – Frischbier, I, 654.


*101. Dumm wie Bohnenstroh.


*102. Dumm wie d' Länderkuh.Gotthelf, Geldstag, S. 54.


[1200] *103. Dumm wie eine Henne.Spindler, Jesuit, I, 139.


*104. Dumm wie eine Pute (Truthahn).Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 120.


*105. Er isch nit so dumm, wie de Khleide an em Schyne. (Solothurn.) – Schild, 77, 233.

Doch nicht so dumm wie er aussieht.


*106. Er ist dumm wie Erbsenstroh. (Königsberg.) – Frischbier, II, 571.


*107. Er ist dumm zum Wandeinrennen.


*108. Er ist dümmer, als es die Obrigkeit verlangt.Klix, 16.


*109. Er ist dümmer als es sich gehört.


*110. Er ist dümmer als Saubohnenstroh. (Ulm.)


*111. Er ist nicht so dumm, wie ihm die Mütze steht.


*112. Er ist pferdemässig dumm.

Es ist fast unbegreiflich, wie man von pferdemässiger Dummheit sprechen kann, gegenüber den ausgezeichneten und anerkannten Geistesfähigkeiten des Rosses. (S. Pferd 72.) Buffon schreibt sogar dem Pferde eine hochpoetische Genialität zu, und in vielen Fällen überragen wirklich einzelne Eigenschaften des Pferdes die der Menschen. – In Gleim's Fabel hebt der Redner, welcher die Empörung gegen die Herrschaft des Menschen predigt, die Vorzüge der Pferde hervor. (Vgl. Europa, Leipzig 1870, Nr. 19.)


*113. Er ist so dumm, dass er blökt.

Vgl. darüber Kleinpaul, Zur Theorie der Geberdensprache, bei Lazarus, XVII, 370.


*114. Er ist so dumm, dass er um die Runde rennt.Frischbier, I, 645.


*115. Er ist so dumm, dass em d' Hunn 's Brot fresset. (Schwaben.)


*116. Er ist so dumm wie ein Deutscher.Frischbier, I, 561.

Redensart der alten preussischen Nadrauer.


*117. Er ist so dumm wie ein Dorfteufel.Frischbier, I, 647.


*118. Er ist so dumm wie ein Heupferd.

Goethe's Mutter (in einem Briefe an die Herzogin Amalie von Weimar vom 11. April 1779) fügt hinzu: »und zu allem seinem Unglück ist er Hofrath«. (Ruppius, Sonntagsblatt, 1864, Nr. 69.)


*119. Er ist so dumm wie ein Müllerlöwe.

D.i. Esel.


*120. Er ist so dumm wie Danneberg's Hans. Frischbier, I, 647.


*121. Er ist so dumm wie Hornvieh.


*122. Er ist so dumm wie Kartoffelholz.


*123. Er ist so dumm wie Osterwald's Schwein, das wollte keine Erbsen fressen.Frischbier, I, 648.


*124. Er ist so dumm wie Pomuchelskopf.


*125. Er ist so dumm wie Wurstsuppe.Frischbier, I, 647.


*126. Er ist zu dumm zum Sterben.


*127. Ganz dumm is hä ne, blot drî Vörtel. Schlingmann, 339.


*128. Hä is so dumm, dat hä vör Dummheit nich inslapen kann. (Mecklenburg.) – Hochdeutsch bei Frischbier, I, 644.

*129. Hä is so dumm, dat 'r 'n Fuoder Heu för 'ne Pudelmütze ansieht.Schlingmann, 492.


*130. He is nett so dumm as Gerd sîn Moor, de backt Mehlpöt (Pudding) in de Stefel, un Pankôk in de Slûr (Pantoffel).Kern, 114.


*131. He is nich so dumm, als he dick is. (Pommern.)


*132. He is so dumm as de Ass (Achse) am Wagen.Schütze, I, 87.


*133. He is so dumm as e Bund Stro.Schütze, I, 270.


*134. He is so dûm as 'n Henn.Kern, 636.

Die Hühner sehen nach Sonnenuntergang schlecht und stossen leicht an.


*135. He is so dumm as 'n Osse.Kern, 793.


*136. He is so dumm, dat he Dören upblasen will.Schütze, I, 110.

Stockdumm, mit dem man versuchen kann Thüren aufzublasen.


[1201] *137. He öss so domm ass en Zetter. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 656.

Wol so viel wie Zesser, worunter man in Danzig Leute versteht, die bei der Fischerei beschäftigt sind.


*138. He stellt sik dumm, und verstellt sick nich. (Pommern.)


*139. He sütt nig so dumm aus, as he is.Schütze, I, 270.


*140. Hei äus säu dumm as en Holsken. (Sauerland.)


*141. Holt mi man nich far domm, de Ûl öss ok e Vogel. (Stallupönen.) – Frischbier, I, 772.


*142. Ich bin nicht so dumm, als du glaubst.

Die englischen Neger in Surinam drücken mit dem Sprichwort: Ist der Indianer auch noch so trunken, so kennt er doch seine Hängematte, den Gedanken aus: Ich bin zwar dumm, aber nicht so dumm, als du glaubst.


*143. So domm to send: von de Lucht to pösse on e Flasch to treffe. (Ragnit.) – Frischbier, I, 657.


*144. So dumm, so blau, so 'n Brett vor'n Kopp. (Berlin.)

(S. Blau 17, von dem es nur die erweiterte Form ist.)


*145. So dumm wie ein Wegweiser. (Danzig.)


*146. So dumm wie eine Schnepfe.

Wegen ihres Flugs wird die Schnepfe zu den dummen Vögeln gerechnet.

Holl.: Hij is zoo wijs als eene snip. (Harrebomée, II, 214b.)


*147. Stell dich dumm und bleib wie du bist. (Schwaben.)


*148. Wat böst du domm on frettest vêl.Frischbier, II, 577.


*149. Wer den fer domm kefft, dei göfft ok dat Göld ömsonst ut.Frischbier, I, 659.


*150. Wer den fer domm keft, de keft den Diewel öm Sack.


*151. Wer den für dumm kauft, ist betrogen. Frischbier, II, 575.


*152. Zu dumm.

In Polen sagt man: Er ist so dumm (ein alberner Tropf) wie Badura, er könnte König werden. In einem alten, um das Jahr 1572 verfassten Buche wird eines Bauern Namens Badura Erwähnung gethan, den man aus Hohn zum Candidaten für den nach dem Tode Siegmund August's erledigten Thron vorschlug, weil sich die Stände bei der Wahl des neuen Königs nicht einigen konnten.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
Lizenz:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Buchempfehlung

Aristophanes

Die Vögel. (Orinthes)

Die Vögel. (Orinthes)

Zwei weise Athener sind die Streitsucht in ihrer Stadt leid und wollen sich von einem Wiedehopf den Weg in die Emigration zu einem friedlichen Ort weisen lassen, doch keiner der Vorschläge findet ihr Gefallen. So entsteht die Idee eines Vogelstaates zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Götter. Uraufgeführt während der Dionysien des Jahres 414 v. Chr. gelten »Die Vögel« aufgrund ihrer Geschlossenheit und der konsequenten Konzentration auf das Motiv der Suche nach einer besseren als dieser Welt als das kompositorisch herausragende Werk des attischen Komikers. »Eulen nach Athen tragen« und »Wolkenkuckucksheim« sind heute noch geläufige Redewendungen aus Aristophanes' Vögeln.

78 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon