1. Auf Sparen folgt Haben. – Simrock, 9633; Sailer, 278.
Engl.: Of saving comes having.
2. Besser gespart, als übel verwandt.
Engl.: Better spared than ill spent. (Bohn II, 133.)
3. Das Sparen ist zu spät, wenn's auf die Neige geht. – Lohrengel, I, 116.
4. De morgens wat spart, der avends wat hett. (Ostfries.) – Bueren, 385; Frommann, IV, 143, 367.
5. De spârt vör'n Mund, spârt vör Katt un Hunt. (Ostfries.) – Bueren, 175; Frommann, IV, 142, 333; Kern, 510; Hauskalender, I.
6. De wat spart, de wat hett. (Oldenburg.) – Frommann, IV, 141, 306.
7. Der nicht spart, ehe ihm gebrist, hat nicht, wann Gebrech bey ihm ist. – Zinkgref, IV, 385.
8. Der spart zu spät, der nichts mehr hat.
9. Es ist besser sparen am Rande als am Boden.
Holl.: In het eerst zuinig te wezen ist beter dan op 't laatst. (Harrebomée, II, 513a.)
10. Es ist bös sparen, wenn der Kuchen zu Ende ist.
Holl.: Het is kwaad sparen, als de koek ten einde is. (Harrebomée, I, 426b.)
11. Es ist schwer zu sparen, wenn 's Gütlein verhaust ist. – Chaos, 682.
12. Es ist zu spät zu sparen, wenn man am Boden ist.
Engl.: 'T is too late to spare when the bottom is here. (Bohn II, 133.)
13. Immer sparen heisst immer darben.
[653] 14. Je lenger ein ding wirdt gespart, je weniger es verrichtet ward.
Lat.: Per multum cras cras, semper dilabitur aetas. (Loci comm., 172.)
15. Man sol sparen zur Nothdurfft. – Petri, II, 468.
16. Me kann vüöl sparen, dat nich schatt, un vüöl verteren1, dat nich batt2. (Schwelm.) – Woeste, 77, 302.
1) In Büren: verdauen, d.i. verthun.
2) Baten = helfen, nützen, hinreichen.
17. Schpuor, wun te huost, se huost te, wun te brochst. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 826a.
18. Schpuor, wun te houst, unt nim, wun de dorfst. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 826b.
19. Spar als ein unsterblicher und bruch mit mass als ein sterblicher. – Bullinger, 79b; Lehmann, II, 570, 98.
20. Spar' dein Brot, so hast du in der Noth. – Simrock, 9638.
21. Spar dem alter. – Bullinger, 79b.
22. Spar ich, so sterb ich, zech ich, so verderb ich; besser, gezecht vnd verdorben, denn gespart vnd gar gestorben. – Henisch, 323, 38; Körte, 5604a.
23. Spar in der Jugend, so hast du (in der Noth und) im Alter. – Wirth, II, 405.
Schwed.: Ung spar, gammal har. (Marin, 27.)
24. Spar' mir die Hee und die Wow! – Tendlau, 78.
Unterlass das eine wie das andere, gib nicht so viel aus, so brauchst du nicht so viel einzunehmen. Gehe nicht hin, so brauchst du nicht herzulaufen. Weil den beiden Nachsilben he und waw in einzelnen Versen des Pentateuch eine sich gegenseitig aufhebende Bedeutung untergelegt wird.
25. Spar, so kanstu im vnfal beston, der schwender muss zletzst betlen gon. – Franck, I, 150a; Gruter, I, 65.
»Unsere guten Eltern waren ehrlich und sparsam, folgten diesem Sprüchlein und sangen dabei: Wer nur den lieben Gott u.s.w. Wir lassen es aufgehn und schwimmen lustig auf dem Strom des Lebens unter Sang und Klang anstimmend: 'S ist mir alles eins, ob ich Geld hab' oder keins.«
It.: Metti la robba in un cantone, tempo verrà, ch' ella haverà stagione. (Pazzaglia, 327, 5.)
26. Spar' und halte, weil du hast, Nothleiden ist ein böser Gast.
27. Spar' und spar', kommt der Sar (Fürst, Czar) und nimmt es gar. – Tendlau, 800.
Sehr oft wird langsam erspartes Gut plötzlich entrissen, sei es durch Unglück oder Gewalt.
28. Spar' up'n Balken, säd' de Bur, up de Hilg' is't to lat (zu spät). (Hamburg.) – Hoefer, 128.
29. Spar was dein handt hat garnet, recht; Arbeyt hilfft nicht, so's glück vmbschlegt. – Franck, I, 150a.
30. Spar' wat, hast wat, anners zeit di 't as Moor un Mens, de harrn de Törf üm Karstied up. (Ostfries.) – Hauskalender, II.
31. Spar' watt, denn hest du watt. – Bueren, 1007; Eichwald, 1797; Weserzeitung, 4097.
Dän.: Gem og have, kast bort og have intet. (Prov. dan., 223.)
Schwed.: Spar man, så har man. – Spara wid brädden, så haar du något wid bottnen. (Törning, 139.)
32. Spare auch etwas für einen guten Freund. – Suringar, CXCIV, 8 u. 9.
33. Spâre bi de Briäd, man ek bi de Bud'en. (Sylt.)
Spare während du was hast, nicht wenn du zu Grunde bist.
Holl.: Spaar boven aan den rand, eer dat het wordt een kant. (Harrebomée, I, 380b.)
34. Spare bî'n fullen Fate, bî'n leddigen is 't to late. (Bremen.) – Köster, 254.
35. Spare dem Unfall! – Simrock, 9636; Körte, 5605.
»Zur Nothdurft spar', zehr' vom Gewinn, nit geud e, dass dir's nit zerrinn'!«
36. Spare es nicht auff Morgen, was du heute magst thun. (S. ⇒ Heute 123 und ⇒ Morgen 8.) – Lehmann, II, 570, 100.
Poln.: Co mass dziś żjeśś, schowaj na jutro, a co masz jutro zrobić, zrób dziś. (Masson, 247.)
[654] 37. Spare helpt nuscht, de Armuth öss to grot. – Frischbier2, 3546a.
38. Spare in der Zeit, so hast du in der Noth. – Simrock, 9639; Körte, 5606; Ramann, I, Pred., II, 9; Ramann, Unterr., IV, 5; Venedey, 112; Braun, I, 4139; für Waldeck: Curtze, 338, 309.
Im Plattdeutschen: Spâr in de Tid, so hâst du in de Nod. (Marahrens, 97.)
Engl.: A wise man will save himself to-day for to morrow. (Gaal, 1489.) – He that saveth his dinner, will have the more for his supper. (Marin, 27.)
Frz.: Gardez une poire pour la soif. – Il faut épargner en jeunesse pour se soutenir en vieillesse.
Holl.: Spaar in tijd, of 't goed glijdt. – Spaar in tijds, zoo hebt gij wat in den nood. (Harrebomée, II, 333b.)
It.: Mangiare l'agresto il giugno.
Lat.: Cogitato, quam longa sit hiems. – Ne tibi quid desit, quaesitis utere parce. – Utere quaesitis modice, dum sumtus abundat labitur exiguo, quod partum est tempore longo. (Cato.) (Philippi, I, 20; II, 236.)
Poln.: Z młodu w ta cie, a na starość w płachcie. (Masson, 314.)
Schwed.: Ung spar, gammal har. (Marin, 27.)
39. Spare, wenn der Beutel (das Gefäss) voll ist, wenn's zum Boden kommt (der Beutel leer ist), ist es zu spät.
Altfries.: Wiis spaarsom tö roghter tid: Spaare bi de briad want tö de buudem kumt est tö leet. (Hansen, 12.)
40. Sparen bringt Haben.
Frz.: Qui épargne, gagne. (Bohn I, 49.)
It.: Il viver parcamente arrichisce molta gente. – La robba stà con chi tener la sà. (Pazzaglia, 17, 2 u. 327, 3.)
41. Spâren is kein Satteaten. (Driburg.) – Firmenich, I, 362, 32.
42. Sparen is verdênen. (Holst.) – Schütze, IV, 161; hochdeutsch bei Eiselein, 571; Körte, 4605; Körte2, 7009; Simrock, 9628; Struve, 23; Venedey, 112; Braun, I, 4144; Lohrengel, II, 616.
Ein kaufmännisches und ökonomisches Sprichwort.
Holl.: De kunst van bewaren is niet minder dan vergaren. (Harrebomée, I, 457b.)
It.. Lo sparagno è il primo guadagno.
Lat.: Magnum vectigal est parsimonia. (Eiselein, 571.)
43. Sparen ist besser denn darben.
44. Sparen ist ein Hauptzoll.
Lat.: Cibi condimentum est fames, potionis sitis. (Sutor, 148.)
45. Sparen ist ein ryche gült. – Bullinger, 79b.
46. Sparen ist eine grosse Rente. – Pauli, Postilla, I, 368b; Petri, II, 538.
47. Sparen ist grosser (der grösst) zoll. – Franck, I, 153b; II, 52a u. 157a; Petri, II, 538; Blum, 330; Eyering, III, 313; Eiselein, 659; Sailer, 378; Gaal, 1420; Körte, 5603; Simrock, 9653; Struve, 23; Braun, I, 4140.
Engl.: No alchymy to saving. (Gaal, 1420; Eiselein, 659.)
It.: Lo sparagno è il primo guadagno. (Gaal, 1244.)
Lat.: Parsimonia magnum est vectigal. (Cicero.)
48. Sparen ist grössere Kunst als Erwerben. – Gaal, 1244; Simrock, 9623.
49. Sparen ist gut für mangeln. – Petri, II, 538.
50. Sparen ist gut, wenn einer noch bei Nahrung ist. – Petri, II, 538.
51. Sparen ist mehr als Geldmachen. – Lohrengel, I, 615.
52. Sparen ist nicht geizen, wie Trespe kein Weizen.
It.: Lo sparagnare è il mantello dell' avarizia. (Pazzaglia, 360, 5.)
53. Sparen ist zu spat, wenn man im Beutel auf der Naht und im Fass auf dem Boden staht.
Engl.: Better spare at the brim than at the bottom. – It is too late to spare, when the bottom is bare.
Frz.: Il est tard d'être chiche quand on est au fond du sac et du tonneau.
54. Sparen ist zu spat, wenns an den Hausrath (die Hoffstatt) gaht. – Petri, II, 538; Lehmann, II, 570, 99; Eiselein, 289; Simrock, 9640; Körte, 5609.
Frz.: C'est bien tard d'epargner, quand tout est dissipé. (Masson, 316.)
Lat.: Sera in fundo parsimonia. (Eiselein, 284.)
Schwed.: Bättre att spara wid brädden, än wid botten. (Marin, 6.)
55. Sparen macht reich Leut. – Petri, II, 538.
56. Sparen mit dem Munde ist besser als Zins von einer Wiese.
57. Sparen und gute Tag' stehen nicht in Einem Hag.
Mhd.: De gut wil don anschab nicht sparen. (Groote, K. Reimchronik, 2769.)
[655] 58. Sparen, wo man soll, ist der beste Zoll.
59. Sparst du mir 'ne Art, so spar' ich dir 'ne Fahrt. (Schwäb.)
So spricht der Acker zum Bauer. Will sagen: Ich erspare dir viel Mühe, wenn du eine solche Fruchtart auf mich pflanzest, für die ich geeignet bin.
60. Spart is so gôd as verdênt. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097.
Der Oldenburger, der sein Gut nicht erbt, kommt namentlich durch grosse Sparsamkeit zu Wohlstand.
61. Spart mans, so hat mans. – Petri, II, 538; Wunderlich, 10.
Dän.: Spar mand, saa har mand. (Prov. dan., 524.)
Engl.: Defer not till to-morrow what may be done to-day.
Frz.: Ce qu'aujourd'hui tu pense faire au lendemain ne differe. – Ce qui est fait n'est plus à faire. – Il ne faut jamais remettre la partie au lendemain. – Il y a du danger au retardement. – Le temps passé ne revient jamais.
It.: Lo in dugio piglia vizio. – Non rimetter all' in domani ciò che puoi fare quest' oggi.
Schwed.: Uppskjut aldrig till i morgen, hwad du kan göra i dag. (Marin, 27.)
62. Spart's der Mund, frisst's der Hund. – Blass, 18.
63. Spoar, wenn de kannst, denn häst 't, wenn du 't brûkst. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 107.
64. Spoaren os yet hêt, en spoaren os yet nie en hêt, 't is ossan spoaren. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 29.
Sparen, wenn ihr es habt, und sparen, wenn ihr es nicht habt, es ist immer sparen.
65. Spod'n muisst, sou loung was hosd, sisd is 's umsisd. (Steiermark.) – Firmenich, II, 770, 173.
66. Vergebens ist din sparen, wenn du ann boden kumst. – Bullinger, 79b.
67. Was einer spart, das ist sein Hab und Gut.
68. Was man sparet für den Mund, frisst am Ende Katz' und Hund. – Blum, 148; Bücking, 17; Gerlach, 271; Gaal, 1421; Petri, II, 604; Körte, 4333; Simrock, 9648; Braun, I, 2802; Frischbier2, 3546; Schmitz, 192, 136; Schulfreund, 88, 140; für Aachen: Firmenich, I, 491, 10; für Mecklenburg: Schiller, III, 6b; für Trier: Laven, 194, 118; ostfriesisch bei Eichwald, 977.
In der Altmark: Wat'n spaart vör'n Mund, dat fritt Katt un Hund. (Danneil, 96; Schlingmann, 795.) Im Harz: Wat me spart vor Mund, frätt Katte un Hund. (Lohrengel, I, 725.) In Münsterland: Wat man spaart för den Mund, frätt de Katte off de Hund. (Archiv, 48, 864.) Was man sich ohne Noth, mehr um dem Geize zu dienen, entzieht, das geht auf eine andere Weise wieder dahin. Sparen soll man allerdings; eine verständige Hausfrau setzt auch den Ueberrest der Speisen nicht dahin, wo er von Hund und Katze gefressen werden kann.
Dän.: Det mand sparer for sin mund, det æder kat og hund. (Prov. dan., 524.) – Hvad man gemmer for sin mund, æder ofte kat og hund. (Prov. dan., 224.)
Engl.: What the good-wife spares, the cat eats. (Gaal, 1421; Bohn II, 133.)
Frz.: Ce que l'homme épargne de sa bouche, le chat ou chien vient qui l'embouche. (Leroux, I, 166.)
Holl.: Wat man spaart uit den mond, krijgt dikwijls kat of hond. (Harrebomée, II, 100b.)
It.: Il cane ed il gutto mangiano il mal guardato. (Gaal, 1421.) – Quant' alla bocca si sparagna viene il gatto, e se lo magna. (Pazzaglia, 360, 2.)
Schwed.: Det man sparar för sin munn, det äta katter och hund. (Grubb, 97; Marin, 10.)
69. Was man spart, das hat man gewunnen. – Henisch, 1610, 6; Petri, II, 604.
In Welschtirol: Chi sparagna, la gata'l magra. (Hörmann, 28.)
It.: Lo sparagno è il primo guadagno. – L'uscita moderata aumenta l'entrata. (Gaal. 1424.)
Ung.: Tartva tenyészik a' pénz. (Gaal, 1424.)
70. Wat man spart, is so got as verdênt. – Eichwald, 1798; Kern, 1525.
Frz.: Ce qu'on prodigue, on l'ôte à soi héritier, ce qu'on épargne sordidement, on l'ôte à soi-même.
It.: Lo sparagnare è un occulto guadagnare. (Pazzaglia, 360, 1.)
71. We gett (etwas) spart, we gett hat! (Aachen.) – Firmenich, III, 233.
»Dat es de Sach: 'ne Pennek per Dag magd nett en klöw'nen daler per Jahr.«
72. Weär schpoaren wil, mut biet Muel anfangen. – Engelien, 220.
[656] 76. Wei sparen well, dai mot mit dem Miulen anfangen. (Sauerland.)
Dän.: Hvo ret vil spare, skal begynde af munden. (Bohn I, 378; Prov. dan., 524.)
Span.: Ahorrar para la vejez ganar un maravedí y bever tres. (Bohn I, 195.)
77. Wenn einer sparen will, muss er am Kratzkuchen anfangen, am letzten Laib Brot ist's zu spat. (Kurhessen.)
Es ist nicht Zeit zu sparen, wenn es bis auf den Grund ausgeschöpft ist, sagen die Polen.
78. Wer ängstlich spart für seine Erben, der pflegt als Narr zu sterben.
Engl.: He who is niggardly and too self-denying for the sake of his heir, is next to a fool.
It.: Chi soverchio austero vive, stendando in grazia degli eredi, non è lungi dal folle.
79. Wer heute spart, hat morgen etwas. – Eiselein, 571; Schottel, 1130a; Simrock, 9629.
Frz.: Qui épargne s'enrichit.
80. Wer nicht spart zur rechten Zeit, der darbt zur Unzeit. – Gaal, 1418; Simrock, 9637; Körte, 5611; Venedey, 112; Braun, I, 4141.
Die rechte Zeit zu sparen ist der Zeitraum der vollen Lebenskraft. Wer hier nicht sammelt, der darbt im Alter, wo der ersparte Nothpfennig die fehlende Kraft unterstützen soll.
Engl.: Know when to spend and when to spare, and you need not be bare.
Frz.: Il faut faire vie, qui dure. – Qui dîne tout il n'a que souper. (Masson, 315.)
81. Wer nicht zu sparen weiss, dem nützt das Gewinnen nichts.
It.: Poco val guadagnare a chi non sà sparagnare. – Un huomo senza lesina è un corpo senz' anima. (Pazzaglia, 162, 10 u. 194, 3.)
82. Wer recht sparen will, muss am Maul anfangen. – Wirth, I, 98, 438.
83. Wer sparen kann, bleibt wohl im Land.
Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Cicero.) (Philippi, I, 235; Frob., 430; Schonheim, M, 1.)
Schwed.: Spara wedbrädden, så haar du något wed bottnen. (Grubb, 754.)
84. Wer sparet in der Jugend, hat einen Wehr- vnnd Zehrpfennig im Alter. – Mathesy, 156a.
85. Wer spart am Mund, spart für Katz' und Hund.
It.: Chi serba, serba al gatta. (Bohn I, 85.)
86. Wer spart, das bringt jhm grossen zoll, macht kuchen, keller, boden voll. – Henisch, 445, 4; Petri, II, 767.
87. Wer spart für morgen, spart für Mäuse.
Dän.: Den gemmer til katte, som gemmer til natte. – Den gemmer til muus, til morgen gemmer. (Prov. dan., 224.)
88. Wer spart, hat nie vollauf.
Dän.: Altid at spare, er altid at fattes. (Bohn I, 317.)
Engl.: Ever spare and ever bare.
89. Wer spart, wenn er hat, der findet, wenn er (be)darff. – Petri, II, 767; Henisch, 1099, 54; Luther's Ms., S. 13; Simrock, 9629a.
»Dass dir nichts fehlen mag, so spare für und für, und dass du sparen mögst, so denk', es fehle dir.« (Seybold, 346.)
Dän.: Hvo der gemmer og sparer naar han haver noget, han finder det naar han leder og behøver. (Prov. dan., 224.)
Engl.: Who spends more than he should, shall not have to spend when he would. (Gaal, 1418.)
Frz.: Amasser par saison, dépendre par raison fait la bonne maison.
Holl.: Die heden wat spaart, morgen wat heeft. (Bohn I, 309.)
Lat.: Bonus condus, bonus promus. (Binder I, 139; II, 361; Philippi, I, 64; Schonheim, B, 12; Seybold, 58; Gaal, 1419.)
Span.: Quien guarda halla. (Bohn I, 249.)
90. Wer viel spart, der kann viel Gutes thun. – Pauli, Postilla, 368b.
91. Wer's Spaare recht verstoht, der niemals z'lumpe goht. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 15.
*92. Er fängt zu sparen an, nachdem er am Boden ist.
*93. Er spart am Zapfen und lässt es am Spundloch wieder heraus. – Braun, I, 4147.
*94. Er spart für den alten Mann, er nimmt einen Kreuzer ein und vertrinkt drei.
*95. Er spart für lachende Erben.
Holl.: Zij sparen voor neefjes en nichtjes. (Harrebomée, II, 118b.)
[657] *96. Er spart seine Andacht bis aufs Tanzhaus und seine Fastnacht bis auf den Charfreitag.
*97. Erst sparen, wenn man den Fuhrmann nach der Oliva1 miethet. – Flores.
1) Kloster Oliva bei Danzig. – Anfangen zu sparen, wenn es zu spät ist.
*98. Sie sparen löffelweis und verzehren scheffelweis.
Holl.: Zij sparen 't met lepels, en verteren 't met schepels. (Harrebomée, II, 17.)
*99. Sparen die warheyt. – Egenolff, 200a.
*100. Sparen, wenn man am Boden ist.
Lat.: Post rem devoratam ratio. (Plautus.) (Binder I, 1385; II, 2624; Philippi, II, 103; Seybold, 451.)
*101. Sparen, wenn man nichts mehr hat.
102. Jung gespart, alt bewahrt. – Storch, Freiknecht, I, 366.
103. Sparen und erwerben zugleich machen am sichersten reich.
104. Wenn ik spar', so bliv ik dod, wenn ik tehr, so li' ik Nod; beter tehrn un nôd lîd'n, as spar'n un darvun dod blib'n. – Plattdütscher Husfründ, III, 25.
*105. Sie spart mit den Hadern und kehrt mit Sammt. – Comotovia, 1876, S. 64.
»Siehe die Promenade-Schleppen unserer Damen.«
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