Kassel

[720] Kassel (Cassel, hierzu der Stadtplan, mit Registerblatt), Hauptstadt der preuß. Provinz Hessen-Nassau (bis 1866 des ehemaligen Kurfürstentums Hessen) sowie des gleichnamigen Regierungsbezirks (s. unten), des Stadt- und Landkreises K., liegt an der Fulda in einem Talbecken mit verschiedenen Hügeln, auf und zwischen denen sich die Häuser der Stadt, besonders von SO. gesehen, malerisch gruppieren, 164 m ü. M.

Wappen von Kassel
Wappen von Kassel

Die Oberneustadt, der höchstgelegene Teil Kassels, wurde von französischen Emigranten (s. unten, S. 722) angelegt und ist der Länge nach durch vier Parallelstraßen: Obere Königs-, Karls- und Frankfurter Straße und Schöne Aussicht durchschnitten: letztere liegt unmittelbar über der schönen Karlsaue, auf dem[720] steilen Südostrande des sogen. Weinbergs. Nordöstlich schließt sich an die Oberneustadt die sogen. Freiheit, die sich von S. gegen N. ausdehnt, ziemlich regelmäßig gebaut ist und gegen O. an die eigentliche, am Fulda-Ufer sich hinziehende Altstadt stößt. Die dreibogige Wilhelmsbrücke (89 m lang, 14 m breit, 1788–1804 erbaut) führt zur Unterneustadt auf dem rechten klser der Fulda, dem tiefstgelegenen Stadtteil. Der neueste Teil Kassels, das Hohenzollernviertel, liegt im W., zwischen dem Bahnhof und der Wilhelmshöhe, steigt aufwärts und gibt der Stadt durch seine schönen Neubauten ein imponierendes Aussehen.

Unter den Straßen der innern Stadt nimmt die 1600 m lange und 19 m breite Königsstraße den ersten Rang ein. Von den zahlreichen Plätzen sind zu nennen: der Friedrichsplatz, 324 m lang und 151 m breit. Seine Mitte ziert das Standbild des Landgrafen Friedrich II., von Nahl in karrarischem Marmor ausgeführt; nach SO. wird er abgeschlossen durch das von Bromeis in Gestalt eines römischen Triumphbogens erbaute Auetor, mit dem nach dem Kriege von 1870/71 das Siegesdenkmal (von Siemering) vereinigt wurde; der Karlsplatz, vor der Oberneustädter Kirche, mit dem Denkmal des Landgrafen Karl; der Friedrich Wilhelms-Platz, mit schönen Anlagen und einem Brunnen, an dem in vier weiblichen Figuren die Hauptflüsse der Provinz: Fulda, Werra, Eder und Lahn, symbolisch dargestellt sind; der Ständeplatz, mit vier Reihen schöner Linden bepflanzt, als südwestliche Fortsetzung des vorgenannten; der zirkelrunde, in der Mitte der Stadt zwischen der Obern und Untern Königsstraße liegende, 131 m im Durchmesser haltende Königsplatz mit dem bekannten sechsfachen Echo; der Meßplatz mit dem Bronzebrustbilde des um die Stadt hochverdienten Bürgermeisters Schomburg; der Opernplatz am Theater in der Obern Königsstraße mit dem Bronzestandbilde des Komponisten Spohr (von Hartzer) und einem Brunnen mit Entenmännchen (von Gebhardt); der Martinsplatz mit dem Denkmal des Landgrafen Philipp des Großmütigen etc. K. hat 8 evangelische, 3 katholische und eine engl. Kirche, eine luther. Kapelle und eine Synagoge. Der Neubau einer neunten evangelischen Kirche sowie einer zweiten Synagoge ist in Vorbereitung. Die größte Kirche ist die St. Martinskirche mit dem Grabmal Philipps des Großmütigen und zwei 1888–90 restaurierten Türmen. In der alten lutherischen Kirche befinden sich zwei Gemälde von Tischbein. Unter den übrigen Gebäuden der Stadt ist zunächst das ehemalige Residenzschloß am Friedrichsplatze zu nennen, das aus zwei Teilen besteht: einem ältern, 1769 erbauten und dem sogen. Roten Palais, das 1821 aus Sandsteinquadern ausgeführt wurde. Die Stammburg der hessischen Landgrafen, 1277 erbaut, stand in der Aue; sie brannte 1811, während König Jérôme von Westfalen Hof darin hielt, fast ganz ab. An ihrer Stelle ließ Kurfürst Wilhelm I. von 1816 an den großartigen, 173 m langen, 126 m breiten Neubau der Katlenburg in Angriff nehmen, der aber nie über das Erdgeschoß fortgesetzt wurde. Die Ruine wurde 1874 abgetragen und an derselben Stelle und mit demselben Material der großartige Justiz- und Regierungspalast errichtet, dessen Treppenhaus mit Freskogemälden von Kolitz, Knackfuß u. a. geschmückt ist. Neben dem ehemaligen kurfürstlichen Palais steht das 1769–79 erbaute, an der Fassade 95 m lange Museum Fridericianum, dessen Frontispiz auf sechs hohen römisch-ionischen Säulen ruht und mit den Bildsäulen der Philosophie, Astronomie, Geschichte, Architektur, Malerei und Bildhauerkunst geziert ist. Dasselbe enthält eine Sammlung von Gipsabgüssen, eine Münzensammlung, mittelalterliche und antike Kunstgegenstände etc. sowie die Landesbibliothek (230,000 Bände und über 4000 Handschriften, darunter das »Hildebrandslied« und sehr wertvolle Miniaturen). Hier waren Jakob und Wilhelm Grimm 1814–29 als Bibliothekare angestellt. Neben dem Museum erhebt sich der Zwehrenerturm, früher Sternwarte, ihm gegenüber, an der Ecke der Obersten Gasse und des Steinwegs, das St. Elisabethhospital. Von hervorragend schöner Lage ist die Bildergalerie am westlichen Ende der Schönen Aussicht, 1878–80 errichtet. Die Sammlung enthält ca. 1000 Gemälde (darunter Schöpfungen von Rembrandt, Rubens, van Dyck, Franz Hals, Jordaens, Dürer, Tizian, Guido Reni, Ruisdael u. a.) und stellt sich den Sammlungen von Dresden und München würdig zur Seite, übertrifft diese aber hinsichtlich ihres Reichtums an Werken der alten niederländischen Meister, wiewohl die wertvollsten davon 1815 nach Petersburg entführt wurden. Das Erdgeschoß enthält eine Sammlung von Kunstwerken des Mittelalters und der neuern Zeit, Majoliken etc. Vor der Bildergalerie ist die Marmorbüste des verstorbenen Oberpräsidenten v. Möller aufgestellt. In unmittelbarer Nähe, im ehemaligen Bellevueschloß, befindet sich die königliche Akademie bildender Künste, auf dem an den Friedrichsplatz anstoßenden Opernplatz das königliche Hoftheater. Die Mittel für ein neues Theater, das an Stelle des Auetors errichtet werden soll, sind bereits bewilligt. Das vor dem Königstor gelegene Bose-Museum enthält eine Sammlung von Gemälden und Altertümern von spezifisch hessischer Herkunft, die städtische Murhardbibliothek (118,000 Bände), für die zurzeit im ehemals fürstlich Hanauschen Park ein großer Neubau errichtet wird, birgt Partituren, Bilder, Briefe, musikalische Instrumente etc. aus dem Nachlaß des in K. verstorbenen Komponisten Ludwig Spohr. Erwähnung verdienen noch: das Ständehaus, das Kunsthaus mit permanenter Ausstellung von Gemälden des Kasseler Kunstvereins, das Landkrankenhaus auf dem Möncheberg, der Stadtpark mit seinem großartigen Saalbau, das Gebäude der Handelskammer, der Landesversicherungsanstalt, des Polizeipräsidiums etc. Ein neues schönes Rathaus ist (1905) noch im Bau. Auf dem inmitten der Stadt gelegenen »alten Totenhof«, jetzt Lutherplatz mit der stattlichen,-im frühgotischen Stil erbauten Lutherkirche, befindet sich das Grabmal des letzten hessischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. sowie das Grab des Geschichtschreibers Johannes v. Müller, das König Ludwig I. von Bayern mit einem Marmordenkmal geziert hat. Unter den modernen Privatbauten ist die im Akazienwege gelegene, von Parkanlagen umgebene »Glitzerburg« wegen der in ihr enthaltenen Böcklinschen Wandgemälde erwähnenswert. Im Park wird zurzeit der Neubau des Oberpostdirektionsgebäudes errichtet, in dessen Bereich auch die Glitzerburg mit herangezogen wird.

Die Bevölkerung beläuft sich (1900) mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 167,2 Bataillone Infanterie Nr. 83, ein Husarenregiment Nr. 14,2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 11 und ein Trainbataillon Nr. 11) auf 106,034 Seelen, davon 93,359 Evangelische, 9210 Katholiken und 2445 Juden. Obwohl K. vorzugsweise Beamtenstadt ist und von pensionierten Offizieren als Wohnort gern gewählt[721] wird, so sind Industrie und Handel doch nicht unbedeutend. K. hat Eisengießereien, Maschinenfabriken (darunter die Henschelsche Lokomotivenfabrik mit etwa 4000 Arbeitern), 2 Eisenbahn-Waggonfabriken, Fabrikation von Maßen und optischen Instrumenten, Pianofortes, Tonwaren, Tabak und Zigarren, Federstahl, Metallwaren, Papier und Buntpapier, Gelatine, Leim, Faßwaren, Glacéhandschuhen, Wichse etc., Jutespinnerei und-Weberei, Kartonnagenfabriken, lithographische Kunstanstalten, Bierbrauerei etc. Der Handel, unterstützt durch eine Handelskammer, eine Reichsbankstelle (Umsatz 1903: 1662,5 Mill. Mk.) und andre Geldinstitute, erstreckt sich auf Getreide, Kleesaat, Mühlenfabrikate, Wolle, Kolonialwaren, Baumaterialien, Eisenwaren, Felle, Leder, Lumpen etc. Alljährlich finden in K. 2 Messen und ein Wollmarkt statt. Die Stadt ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien K.-Niederwalgern, K.-Waldkappel, K.-Bebra und Fröndenberg-K. sowie der Kleinbahn K.-Naumburg i. H. Den Verkehr in der Stadt und mit der Umgegend, besonders mit Wilhelmshöhe, vermitteln eine Pferdebahn und eine elektrische Bahn. Lebhaft ist auch der Flußverkehr, da die Fulda bis K. kanalisiert und 1900 dort ein geräumiger Hafen angelegt ist.

K. hat 2 Gymnasien, Realgymnasium, Oberrealschule, Realschule, Privatpädagogium, Baugewerk- und Kunstgewerbeschule, Handelsschule, israelitisches Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar, Kriegsschule, Schauspiel- und Redekunstschule, einen Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, Gartenbauverein etc., ferner: ein Diakonissenhaus, Kinderhospital, eine Kaiserin Augusta-Stiftung (zur Ausbildung von Schwestern vom Roten Kreuz), Irrenpflegeanstalt, Landkrankenhaus mit Blindenanstalt, Entbindungsanstalt u. a. Von Behörden befinden sich dort: das Oberpräsidium für Hessen-Nassau mit Provinzialschul- und Medizinalkollegium, die landständische Verwaltung, eine Disziplinarkammer, Regierung und Konsistorium des Regierungsbezirks und Landratsamt des Landkreises K., ein Oberlandes- und Landgericht, Provinzialsteuer-, Eisenbahn- und Oberpostdirektion, Hauptsteueramt, Generalkommission, Landwirtschaftskammer, Handwerkerkammer, Landesversicherungsanstalt für Hessen-Nassau, Bergrevier, meteorologische Anstalt, Landesrabbinat etc. Außerdem haben dort ihren Sitz das Generalkommando des 11. Armeekorps, der Stab der 22. Division, der 43. und 44. Infanterie-, 22. Kavallerie- und 22. Feldartilleriebrigade. Die städtischen Behörden zählen 21 Magistratsmitglieder und 48 Stadtverordnete. Die städtischen Einnahmen betrugen im Etatsjahr 1902: 21,587,234 Mk., die Ausgaben 21,162,445 Mk., die Stadtschuld belief sich 1904 auf 20,626,778 Mk. Zum Oberlandesgerichtsbezirk K. gehören die 3 Landgerichte in K., Hanau und Marburg, zum Landgerichtsbezirk die 34 Amtsgerichte zu: Abterode, Allendorf, Arolsen, Bischhausen, Eschwege, Felsberg, Friedewald, Fritzlar, Grebenstein, Großalmerode, Gudensberg, Hersfeld, Hofgeismar, Karlshafen, K., Korbach, Lichtenau, Melsungen, Naumburg i. H., Nentershausen, Netra, Niederaula, Niederwildungen, Oberkaufungen, Rotenburg, Schenklengsfeld, Sontra, Spangenberg, Veckerhagen, Volkmarsen, Wanfried, Witzenhausen, Wolfhagen und Zierenberg.

In der landschaftlich außergewöhnlich schönen Umgebung (s. das Nebenkärtchen »Umgebung von K.« auf der Karte »Hessen-Nassau«) ist von besonderm Reiz die Karlsaue, ein an herrlichen Baumgruppen reicher Park, der den südwestlichen, hochgelegenen Teil der Stadt in der Tiefe begrenzt und sich eine weite Strecke längs der Fulda hinzieht. An seinem Eingang vom Auetor aus befindet sich das Hessendenkmal (von Kaupert), ein sterbender Löwe in weißem Marmor, zum Gedächtnis der während der westfälisch-französischen Fremdherrschaft erschossenen hessischen Patrioten. Der Park wurde unter dem Landgrafen Karl von dem Versailler Gartenkünstler Lenôtre angelegt und enthält das schön restaurierte, im echtesten Rokokostil erbaute Orangerieschloß und in einem der beiden später hinzugefügten Seitenpavillons das sogen. Marmorbad mit Skulpturen von Monnot. Entfernter liegen das Schloß Wilhelmshöhe (s. d.) und das von dem Landgrafen Wilhelm VIII. 1753 erbaute Schloß Wilhelmsthal mit schöner Porzellansammlung, Gemälden und Holzschnitzereien und einem durch Wasserkünste verzierten Park. Der früher in unmittelbarer Nähe der Stadt auf der Höhe des Weinberges gelegene und wegen seiner prachtvollen Aussicht berühmte Eisengartensche Felsenkeller ist jetzt Eigentum des Großindustriellen Henschel, der hier einen schönen Palast erbauen ließ.

[Geschichte.] K. wird 913 zuerst als Cassala erwähnt, wurde im Anfang des 13. Jahrh. von den Landgrafen von Thüringen zur Stadt erhoben und kam nach dem Erlöschen des thüringischen Hauses an die Landgrafen von Hessen. Schon Landgraf Heinrich I. (gest. 1308) legte am jenseitigen Ufer eine Neustadt an. Heinrich II. gründete 1328 auf der linken Seite der Fulda die sogen. Freiheit und erbaute hier die St. Martinskirche, mit der er 1364 ein Chorherrenstift verband. Seit dem 15. Jahrh. war K. eine vielbesuchte Residenz des Landgrafen von Hessen. 1527 nahm die Stadt die Reformation an. Nachdem die Befestigungen infolge der Halleschen Kapitulation (1547) auf kaiserlichen Befehl geschleift worden waren, wurden sie nach der Befreiung des Landgrafen Philipp aus der kaiserlichen Gefangenschaft wiederhergestellt, indes erst durch seinen Sohn Wilhelm IV. vollendet. Dieser verschönerte die Stadt durch größere Bauten, und Landgraf Moritz suchte deren Wohlstand durch die Aufnahme vertriebener Niederländer zu heben (1615). Der Anfang des Aufschwunges der Stadt fällt in die Regierungszeit des Landgrafen Karl, unter dem die Aue, das Orangerieschloß, die großartigen Anlagen am Habichtswald und durch die Aufnahme vieler aus Frankreich vertriebener Hugenotten (1688) die prächtige Oberneustadt entstanden. Im Siebenjährigen Kriege wurde K. von 1757–60 mehrmals von den Franzosen besetzt, im März 1761 vom Grafen Wilhelm von Bückeburg vergeblich belagert, aber 7. Nov. 1762 vom Prinzen Friedrich von Braunschweig eingenommen. Bald darauf wurden die Festungswerke abgetragen und durch Landgraf Friedrich II. (gest. 1785) das neue K. geschaffen. Am 1. Nov. 1806 wurde K. durch ein französisches Heer besetzt und zur Hauptstadt des neuen Königreichs Westfalen erhoben. Schon 28. Sept. 1813 langte der russische General Tschernitschew vor K. an, vertrieb, während König Jérôme (s. Bonaparte 4) eiligst nach Koblenz entfloh, die westfälischen Truppen vor der Stadt und zwang 30. Sept. den General Alix zur Kapitulation. Am 1. Okt. hielt Tschernitschew unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug, verließ K. aber schon zwei Tage danach, und bereits am 7. waren die Truppen von Alix wieder da. Die Ausführung der strengen Strafdekrete, die dieser über die rebellische Stadt verhängte, verhinderte Jérôme, der[722] am 16. Okt. zurückkehrte, doch nur, um die Stadt am 26. für immer zu verlassen. Am 28. Okt. abends erschienen die ersten Truppen der Verbündeten, worauf 21. Nov. auch der Kurfürst wieder in seine Residenz einzog. 1830, 1831 und 1848 war K. der Schauplatz von Unruhen. Während der Verfassungskrisis und der Spannung zwischen Preußen und dem Bunde ward K. 2. Nov. 1850 von preußischen sowie 22. Dez. auch von bayrischen und österreichischen Truppen besetzt, die bis Juli 1851 blieben. Am 18. Juni 1866 rückte die preußische Division Beyer, ohne Widerstand zu finden, in K. ein, und 1867 ward K. Hauptstadt der neugebildeten preußischen Provinz Hessen-Nassau und des Regierungsbezirks K. Vgl. Piderit, Geschichte der Haupt- und Residenzstadt K. (2. Aufl. von Hoffmeister, Kassel 1882); Fr. Müller, K. seit 70 Jahren (2. Ausg., das. 1893, 2 Bde.); Bähr, Eine deutsche Stadt vor 60 Jahren (2. Aufl., Leipz. 1886); Brunner, K. im Siebenjährigen Krieg (Kassel 1884); Lynker, Geschichte des Theaters und der Musik in K. (das. 1865); Stölzel, Kasseler Stadtrechnungen 1468–1553 (das. 1871); »Das Kasseler Bürgerbuch, 1520 bis 1699« (hrsg. von Gundelach, das. 1895); Heßler, Die Residenzstadt K. und ihre Umgebung (das. 1902); Dehn-Rotfelser und Lotz, Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk K. (das. 1870).

Der Regierungsbezirk R. (s. Karte »Hessen-Nassau«) umfaßt 10,077 qkm (183,02 QM.) mit (1900) 890,142 Einw. (88 auf 1 qkm), davon 723,277 Evangelische, 145,488 Katholiken und 17,483 Juden, und besteht aus den 24 Kreisen:

Tabelle

Über die 8 Wahlkreise des Regierungsbezirks s. Karte »Reichstagswahlen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 720-723.
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