Hirt

1. Auch dem besten Hirten frisst der Wolf ein Schaf.

Alles Ungemach, jede Ungehörigkeit kann die wachsamste Aufsicht, die kräftigste Regierung nicht abwenden.


2. Auch ein lahmer Hirt weiss genäschige Ziegen zu fassen.


3. Bei viel hirten wirt vbel gehüt.Franck, II, 103b; Gruter, I, 7; Henisch, 505, 51; Schottel, 1123a; Lehmann, 569, 52 u. 807, 12; Siebenkees, 189; Sutor, 232; Eisenhart, II, 72; Bücking, 24; Blum, 670; Wagner, 84; Graf, 69, 52; Eiselein, 313.

»Bey vil Hirten vnd Königen wirt alleweg vbel gehüt vnd gekocht.« (Zeytbuch, CXXXIb.) »Selten wol gehütet wirdt, wo viel Hirten seyn, wie das gemeine Sprichwort ist.« (Aventin, CCCXXXIXa.) Weil sich einer auf den andern verlässt. Das Sprichwort wird also überall da seine Anwendung finden, wo ein Geschäft mehrern Personen zugleich aufgetragen wird, weil unter vielen so leicht ein Misverständniss oder eine Uneinigkeit entsteht. – Die Chinesen sagen: Die zu grosse Zahl der Hirten schadet der Heerde; sie verirrt sich viel weniger, wenn ein einziger sie führt. Die Russen: Bei sieben Hirten keine Heerde. (Reinsberg III, 140.)

Holl.: Veel herders bij de schapen zullen maar te langer slapen. (Harrebomée, I, 306.)

Lat.: Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (Henisch, 505, 52; Eiselein, 313.) – Multos imperitare malum: rex [681] unicus esto. (Binder II, 1936; Philippi, I, 263.) – Segnius expediunt commissa negotia plures. (Binder II, 3058; Lehmann, 569; Seybold, 547; Philippi, II, 172.)


4. Böse Hirten verderben die Heerde.

Ein unachtsamer und sorgloser Erzieher verdirbt den Zögling. Dasselbe gilt mit Bezug auf Lehrer und Schüler, wie von Fürsten und Volk.


5. Das sind böse Hirten, die sich nur selbst weiden.


6. Der Hirt hätte einen geringen Vortel von seiner Heerde, wenn er auch wie das Vieh Gras fressen müsste.Grimmelshausen, Vogelnest, I.


7. Der Hirt muss wachen, wenn auch die Heerde schläft.

8. Der hirten not ist der schaf todt.Franck, I, 76b; Lehmann, II, 63, 123; Sailer, 71; Simrock, 4772; Körte, 2875; Braun, I, 1397.


9. Der muss den Hirten schlagen, der will die Heerde verjagen.


10. Die Hirten haben überall das Gelegte.Graf, 497, 95.

Sie geniessen wie Landwege und Strassen, wie Postwagen und -Häuser des besondern gesetzlichen Schutzes (Königsfrieden). Auf Rügen: De Herden hebben des Geleide, in wemes Gude se hueden. – (Rügen, 283, 213.)


11. Die hirten schlachten die schaffe vnd achten jhres bleckens nicht.Henisch, 411, 25.


12. Ein böser Hirt, der seine Schafe auf der Fleischbank opffert.Fischer, Psalter, 37c.


13. Ein guter Hirt kennt seine Schafe.


14. Ein guter Hirt lässt das Leben für die Schafe.Joh. 10, 11; Eiselein, 313.

Holl.: De goede herder waagt zijn leven voor de schapen. (Harrebomée, I, 306.)


15. Ein guter Hirt schiert die Schafe, aber er schindet sie nicht.Lohrengel, I, 220.

Wer die Haare oder Wolle nimmt, muss wenigstens das Fell lassen. Die Wolle wächst wieder, aber daa abgezogene Fell nicht mehr.

Frz.: Le bon pasteur, dit un empereur, tond son troupeau sans l'escorchor, ny grain toucher ne cuir ne peau. (Leroux, I, 132; Kritzinger, 516b.)

Holl.: Een goed herder zai de schapen wel scheren, maar niet villen. (Harrebomée, I, 306.)

It.: Il buon pastore tosa, ma non scortica mai le sue pecore. (Pazzaglia, 341, 3.)

Lat.: Boni pastoris est tondere pecus, non deglubere. (Sueton.) (Binder II, 353; Faselius, 34; Philippi, I, 62; Seybold, 56; Wiegand, 1013; Henisch, 423, 44; Eiselein, 313.)


16. Ein guter Hirt schiert die Schafe, ein böser zieht ihnen das Fell ab.Eiselein, 313; Simrock, 4777; Graf, 544, 70; Braun, I, 1401.

Holl.: Een goed herder zal de schapen wel scheren, maar het vel laten houden. (Harrebomée, I, 306.)


17. Ein guter Hirt soll die schaff blossen, aber nicht streiffen.Henisch, 423, 43.

Böhm.: Dobrý pastýř ovce střiže, ale kůže nesdírá. (Čelakovsky, 323.)

18. Ein Hirt, der sich vorm Wolf fürchtet, gibt auf seine Schafe nicht Acht.

Furchtsamkeit hat auf Pflichttreue sehr oft einen äusserst nachtheiligen Einfluss. Der Mensch muss stets das Rechte wollen, soviel als möglich ausführen und alles Uebrige einer höhern Leitung anheimstellen.

Ung.: A lágy pásztor alatt gyapjat rúg a farkas. (Gaal, 667.)


19. Ein Hirt muss seine Schafe kennen.Eiselein, 313; Simrock, 4771.

Lat.: Principis est virtus maxima nosse suos. (Martial.) (Philippi, II, 107.)


20. Ein Hirt regiert eine grosse Heerde Schafe.

Dän.: Hvor skulde en hyrde regiere en stor faare-hiord, dersom naturen ikke havde giort dem uden skarpe tænder, kløer, horn, forstand. (Prov. dan., 320.)


21. Ein Hirt soll bey seiner herd sein.Lehmann, 247, 35.


22. Einem guten Hirten holt der Wolf nicht leicht ein Schaf.


23. Es ist ein böser Hirt, der die eigenen Schafe frist.Henisch, 830, 62.

Die Russen: Es ist ein böser Hirt, der die Schafe dem Wolf selber zuträgt. (Altmann VI, 435.)


24. Es ist ein böser Hirt, der Wolf und Schaf zugleich weidet.

»Ich mag zwar nit eins solchen Hirten, der mit den Wolffen hat gelehrten.« (Waldis, IV, 46.)

It.: Il pastor che loda il lupo, ha in odio la pecora. (Cahier, 2968.)


[682] 25. Es ist ein Hirt, der nicht hütet.

Der Pflichtvergessene.


26. Gute Hirten gehen überall voran.


27. Ich bin ein Hirt, kein Prophet, spricht Amos. S. Amos 7, 14.

Das ist mir zu hoch, ich bin kein Doctor, kein Gelehrter.


28. Ich bin nicht blos Hirt, ich bin auch Schäfer, sagte der Pfaff, und küsste die Maid.


29. Irrender Hirt, irrende Schafe.Gaal, 895; Graf, 535, 7; Simrock, 4774; Körte, 2872; Reinsberg III, 61; Braun, I, 1400.

Die Russen: Ein trunkener Hirt macht eine irrende Heerde. (Altmann VI, 446.) – Geizet er, sie geizen mit ihm alle; lüget er, sie lügen alle mit ihm seinen Lug; und trüget er, sie trügen mit ihm seinen Trug. So kommt der neue Judas gleich dem alten dort zu Falle. (Walther von der Vogelweide.)


30. Je besser Hirt, je grösser Heerde.


31. Je mehr Hirten, je mehr Zanck.Petri, II, 394.


32. Je mehr Hirten, je vbler Hut.Petri, II, 394.

Dän.: Jo fleere hyrder, jo værre vogt. – Jo fleere lovkyndige, jo merre trætte. – Mange hyrder vogte ilde. (Prov. dan., 410.) – Mange kokke forsalte suppen. (Prov. dan., 320.)


33. Je mehr Hirten, je weniger gehütet.Herberger, II, 516.


34. Je mie Hirten, ie übler gehütt.Robinson, 419; Gomolcke, 463.


35. Je schlechter der Hirt, je besser speisen die Wölfe.

Holl.: Kwade herders maken vette wolven. (Harrebomée, I, 306.)


36. Jeder Hirt lobt seine Keule.Simrock, 12332a; Petri, II, 200.


37. Niemand darf seinen eigenen Hirten haben. Graf, 69, 53.

Weil bei viel Hirten übel gehütet wird; für die allgemeine Weide der Gemeinde war nur Ein Hirt zulässig. »Niemand«, heisst es im Schwabenspiegel, »darf sich seinen eigenen Hirten halten ausser die Gotteshäuser und die Herren, die ihre gesonderten Weideplätze haben.«

Mhd.: Nieman mag sinen eigen herter gehaben. (Schwabenspiegel, 179, 2.)


38. So der Hirt, so der Hund.

Holl.: Zoo herder, zoo hond. (Harrebomée, I, 306.)


39. Viel Hirten hüten nichts guts.Seybold, 336.

Lat.: Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (Seybold, 336.)


40. Viel Hirten sind so schlimm als keiner.


41. Viel Hirten, übel gehütet, sagte Kyau, als die Kirche Allerheiligen einfiel.

Nach Braun (Bibliothek des Frohsinns, Stuttgart 1836, Bd. 3, Hft. 1, Nr. 8) sagt Kyau: »Wenn die Kirche einem einzigen Heiligen gehörte, so würde der sie längst haben repariren lassen, so aber verlässt sich immer einer auf den andern.«


42. Vil Hirten, übel gehüt.Agricola II, 184; Eyering, III, 349; Petri, II, 573; Steiger, 279; Körte, 2879; Simrock, 4776; Braun, I, 1394; für Franken: Frommann, VI, 316, 178.

Die Russen: Wenn zwei Hirten ein Schaf hüten, geht es verloren. (Altmann VI, 419.)

Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Gaal, 846; Binder II, 1923.) – Segnius expediunt commissa negotia plures. (Faselius, 231.)


43. Wachsamer Hirt, wachsamer Hund.

Die Russen: Ein fauler Hirt macht einen verdrossenen Hund. (Altmann VI, 452.)


44. Während die Hirten schlafen, stiehlt man die Wolle den Schafen.Parömiakon, 1990.


45. Während die Hirten zanken, so frist vnterdess der Teuffel1 die Schaff.Opel, 365.

1) Nach einer andern Ausgabe: Höllenwolf.

Lat.: Dum pastores odia exercent, lupus intrat ovile. (Faselius, 70.)


46. Wann der hirte irret, so irren auch die schaff.Tappius, 194b; Lehmann, II, 827, 27.


47. Wann es dem hirten vbel geht, so sterben die schaf.Franck, I, 76b; Lehmann, II, 829, 62.


48. Was dem1 hirten (zu Leide) geschieht, das geschicht den schafen (zum Schaden). Franck, I, 76b; Lehmann, II, 832, 103; Simrock, 4775; Körte, 2873; Braun, I, 1398.

1) Nämlich dem gewissenhaften, pflichttreuen Hirten.


[683] 49. Was der Hirt in der Hut verliert, das soll er (ent-)gelten.Pistor., VIII, 96; Blum, 673; Eisenhart, 393; Estor, I, 488; Hillebrand, 111, 150; Simrock, 4779; Körte, 2876.

Gelten heisst hier in mittelalterlicher Bedeutung soviel als einen Schaden ersetzen. Der Sinn des Sprichworts ist also der: Wenn der Hirt von der ihm anvertrauten Heerde ein Stück durch seine Schuld verliert, so muss er dem Eigenthümer den Schaden vergüten. Was dagegen durch irgendeinen Zufall während seiner Hut verloren geht, hat er ohne eine besondere Uebereinkunft nicht zu ersetzen.

Mhd.: Svat die hirde binnen siner hude verluset, dat sal he gelden. (Gengler, 180, 3; Sachsenspiegel, II, 48, 1; Ficker, 115, 161.)


50. Wenn alli Hirt'n starb'n, arb'i'kan Stacken. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 179.

Klage eines, der sich vom Glück übersehen und vernachlässigt glaubt.

51. Wenn der Hirt auf die Heerde zürnt, gibt er ihr einen blinden Hammel zum Führer.


52. Wenn der Hirt auf die Schafe zürnt, so hetzt er den Hund auf den Leithammel.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Zürnet der Hirt auf die Schafe, so macht er den Leithammel blind. (B. Kama.)


53. Wenn der Hirt die Heerde verlässt, so zerstreuen sich die Schafe.

Dän.: Naar hyrden er borte, adspredes faarene. – Naar visen er borte flyve bierne vilde. (Prov. dan., 320.)


54. Wenn der Hirt nicht mehr Freiheit hätte als das Schaf, so müsste er auch Gras fressen.Pistor., IV, 75; Blum, 669; Simrock, 4780; Körte, 2877.

Sowol Satire auf die Freiheiten, welche sich die Hirten an vielen Orten nach dem leidigen Herkommen nehmen, wie, im Munde der Hirten dazu dienend, ihren Unfug zu beschönigen.


55. Wenn der Hirt schläft, so sind die Schafe in Furcht.Winckler, XV, 95.

Holl.: Als de herder zlaapt, is het schaap in de vreeze (Harrebomée, I, 396.)


56. Wenn der Hirt selbst die Schaf metzelt vnd frist, so werden sie nicht von Wölfen verrissen vnd gefressen.Lehmann, 578, 126.


57. Wenn die Hirten den Kopf verlieren, müssen die Schafe mit sich selbst zu Rathe gehen.


58. Wenn die Hirten die Schaff nicht mit jhrer Pfeiff vnd Hirtenstab regieren können, sondern mit eim Regiment hund in gehorsam halten müssen, so wird die Woll vnd der Kâss thewer zu Hoff.Lehmann, 846, 53.


59. Wenn die Hirten sich zanken, hat der Wolf gewonnens Spiel.Simrock, 4778; Körte, 2878; Braun, I, 1395; Lohrengel, I, 777.

Vgl. auch Das Sprichwort und die Prediger in Gutzkow's Unterhaltungen am häuslichen Herd, Bd. 4, Nr. 1, S. 374.

Holl.: Als de herders twisten, dan dringt de wolf gemakkelijk tot de kudde door. (Harrebomée, I, 306.)


60. Wenn ein guter Hirt redet (erzählt), so ist's von seiner Heerde.

Die Russen: Wenn der Hirt von Thieren redet, so meint er Kühe. (Altmann VI, 486). Und: Wovon spräche ein guter Hirt lieber als von seinen Ziegen! (Altmann VI, 401.)

61. Wenn Hirt und Wolf eins sind, ist's um die Schafe geschehen.

Dän.: Naar hyrden og uìven er eens, da haver hiorden tabt. (Prov. dan., 320.)


62. Wenn sich der Hirt verirrt, so verirren sich auch die Schafe.Winckler, XVII, 39.

Holl.: Als de herder doolt, dolen de schapen. (Harrebomée, I, 306.)


63. Wenn's dem Hirten übel geht, geht's den Schafen nicht wohl.Petri, II, 671; Henisch, 1435, 15; Körte, 2874.

Holl.: Alst den herde misgaet, misgaet den vee. (Tunn. 3, 17; Harrebomée, I, 309.)

Lat.: Dum male pastori vadit, vadit male gregi. (Fallersleben, 40.)


64. Wer dem Hirten das Grass abmehet, der thuts jhme zu leid, den Schafen zu Schaden. Lehmann, 693, 47.


65. Wie der Hirt ist, so gedeyen die Schafe.Herberger, I, 818.

Durch die Güte des Hirten, sagen die Aethiopier, wird die Heerde gut. (Reinsberg III, 61.)


[684] 66. Wie der Hirt, so die Heerde (Rinder).Ramann, I. Pred., III, 9; Steiger, 338; Tendlau, 397; Parömiakon, 55; Simrock, 4773; Körte, 2871; Braun, I, 1399; Reinsberg III, 61.

Wie sollte es bei der Heerde besser aussehen, wenn ein Hirt derselben, Johann XXIII., vom Concil zu Konstanz schuldig befunden wurde, mit seines Bruders Weib die Ehe gebrochen und an 300 Nonnen entehrt zu haben; wenn ein anderer, Alexander VI., durch Giftmischerei, Incest mit der eigenen Tochter und allen sonstigen Orgien, Unterstützung der Gewalttätigkeiten und Mordthaten seines Sohnes Cäsar Borgia sich unsterblich machte u.s.w. (Vgl. Kirchenglaube und Erfahrung von Rumpf, Stuttgart 1854, S. 86.)

Böhm.: Po vůdci vojsko, po pastýři ovce. (Čelakovsky, 334.)

Lat.: Qualis rex, talis grex. – Regis ad exemplum totus componitur orbis. (Schulblatt, 465; Oec. rur., 544.)

Ung.: Minö a pásztor olyon a juh. (Gaal, 895.)


67. Wie der Hirt, so sind die schaf, und wie die stürtz, so ist der haff.Eyering, I, 576; Petri, II, 787.


68. Wo die Hirten sich schlagen, da werden die Schafe gefressen.


69. Wo viel Hirten, da wird übel gehütet.Sailer, 249.


70. Zwischen dem Hirten und dem Wolf ging das Lamm verloren (zu Grunde).

Gegen lange Verhandlungen und Processe. (S. Hebamme 9.)


*71. Da ist Hirt und Heerde.

Holl.: Dat is de herder met zijne schapen. (Harrebomée, I, 306.)


*72. Der Hirt beräth sich mit dem Ochsen. (Bittburg.) – Boebel, 146.


*73. Der Hirt ist zum Wolf geworden.


*74. En Hitt un ên Hièrd. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 37.

Das Plattdeutsch hat sich hier der Bibelsprache und der Alliteration gefügt; denn für Heerde heisst der mecklenburgische Ausdruck Heod und das hochdeutsche Hirt wird durch »Schäfer« (für Kubhirt z.B. Kuhschäfer) ausgedrückt.


*75. Er hat, wie der hemer Hirt, zwei Stöcke und ein Schwein. (Iserlohn.)

Mehr Anstalten und Hülfsmittel als nöthig.


*76. Es ist ein Hirt, der nicht hütet.Parömiakon, 4512.


*77. Mier huet da Hüeta rech.Zaupser.

Mir hütet der Hirt recht, d.i. mir ist alles gleich.


*78. Wie der Hirt im Dorfe zu Gast geht.Körte, 2879b.

Abwechselnd der Reihe nach, von Haus zu Haus.


*79. Wie sie der Hirt zum Thor 'naus treibt.Eiselein, 313; Körte, 2879a; Simrock, 4781; Braun, I, 1346.

Alles durcheinander an Alter, Farbe, Grösse und Güte.


[Zusätze und Ergänzungen]

80. Der Hirt hat keinen Sonntag, die Waise keinen Feiertag. (Finnisch.) – Bertram, 40.


81. Ein Hirt nimmt die Wolle und lässt die Haut.

Bei Tunnicius (1254): Ein herde nimt de wulle unde let ên de hût. (Pastor ovis lanam, non pellem suscipit aequus.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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