Artikel in der Wikipedia: Wuppertal
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496. Elberfeld.
496. Elberfeld.
Mittleres Westdeutschland I. (Karten)
Mittleres Westdeutschland I. (Karten)

[499⇒] Elberfeld, Stadtkreis im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, an der Wupper, (1900) 156.966 E. (40.320 Katholiken, 1664 Israeliten), Land-, Amtsgericht, königl. Eisenbahndirektion, Reichsbankstelle, Handelskammer, Bergische Bibelgesellschaft, Gymnasium, Realgymnasium, Oberrealschule, Lehrerinnenseminar, Taubstummenanstalt; eine der wichtigsten Fabrikstädte Deutschlands (Weberei, Wirkerei, Spinnerei), nebst Barmen [Karte: Mittleres Westdeutschland, 8, bei Rheinprovinz] Hauptplatz der deutschen Baumwollindustrie. – Geschichte von Schell (1900). [⇐499]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 499.
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[153⇒] Barmen, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, mit Elberfeld, zusammenhängend, im Tal der Wupper sich hinziehend, Schwebebahn über der Wupper, aus Ober-, Mittel- und Unter-B. bestehend, (1900) 141.944 E., Amtsgericht, Handelskammer; bedeutende Industrie (Bänder, Litzen, Besätze, Garn), Webereien, Färbereien etc.; Sitz der (Barmer) Rhein. Missionsgesellschaft. [⇐153]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 153.
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[375⇒] Cronenberg (Kronenberg), Stadt im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, (1900) 10.210 E.; Stahlwarenfabriken. [⇐375]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 375.
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[555⇒] Ronsdorf, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, am Morsbach, (1900) 13.297 (1905: 14.003) E., Amtsgericht. [⇐555]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 555.
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Siehe auch:
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[594⇒] Elberfeld (hierzu der Stadtplan »Elberfeld und Barmen« mit Registerblatt), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Düsseldorf, liegt, von meist bewaldeten Höhen umgeben, zu befden Seiten der Wupper unmittelbar unterhalb Barmen, mit dem es sich ca. 11 km weit im Wuppertal und in den Seitentälern hinzieht, 143 m ü. M.

Wappen von Elberfeld.
Wappen von Elberfeld.

Die Stadt hat in dem ältern Teil viele unregelmäßige und enge Straßen, doch sind namentlich seit 1874 zahlreiche, insbes. nach N., W. und S. liegende neue Häuserreihen mit einer Menge schöner Prachtbauten entstanden, und auch im Innern sind durch Niederlegen ganzer Komplexe und Zahlreiche Neubauten schöne und gesunde Quartiere geschaffen worden. Von öffentlichen Plätzen und Denkmälern sind zu nennen: der Brausenwerther Platz mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I., der Neumarkt mit dem [⇐594] [595⇒] Standbild Kaiser Friedrichs III., beide von Professor Eberlein, der Viktoriaplatz mit dem Moltkedenkmal, der Königsplatz mit dem Kriegerdenkmal und die Parkanlage an der Baustraße, ferner das Bismarckdenkmal an der Schloßbleicherstraße und der Märchenbrunnen im Villenviertel Zoologischer Garten. Von gottesdienstlichen Gebäuden besitzt die Stadt 11 evangelische und 5 kath. Kirchen (darunter die schöne Marienkirche) und eine Synagoge. Von andern öffentlichen Gebäuden sind zu nennen: das alte Rathaus im modernen Rundbogenstil und das neue Rathaus, die Stadthalle, das Landgerichtsgebäude mit großem Schwurgerichtssaal, in dem sich ein sehenswertes Wandgemälde, das Jüngste Gericht von Professor Baur in Düsseldorf, befindet, das Verwaltungsgebäude der königlichen Eisenbahndirektion etc. Die Zahl der Einwohner, die sich 1816 erst auf 21,710 belief, beträgt (1900) 156,966, darunter 113,201 Evangelische, 40,032 Katholiken und 1664 Juden. Die Industrie ist wie in dem benachbarten Barmen sehr bedeutend. E. ist Hauptsitz der Fabrikation von Baumwollen-, Wollen- und Seidenstoffen, von Samt, halbseidenen und halbwollenen Kleider- und Konfektionsstoffen und Zanella, von Möbelstoffen, Pikee und wollenen Westenstoffen und aller zum Besatz von Herren- und Damenkleidern bestimmten Knöpfe, Bänder, Litzen, Kordeln etc. Sehr bedeutend sind die Kattundruckerei mit ihren den Weltmarkt beherrschenden prachtvollen Erzeugnissen, die Wirkerei und Spinnerei, letztere für alle Arten von Garnen, die Türkischrotgarnfärberei, die Appreturanstalten, Alizarin- und Anilinfarbenfabrikation. Daneben findet man Eisengießereien, Maschinen-, Waffen-, Eisen- und Stahlwaren-, Faß-, Pianoforte-, Papier- und Tapetenfabrikation, ein Elektrizitätswerk für die teilweise Straßenbeleuchtung der Stadt sowie großartige Bierbrauereien. Der Handel ist sehr lebhaft und geht mit den Fabrikprodukten z. T. über See. Er wird unterstützt durch eine Handelskammer, eine Reichsbankstelle (Umsatz 1902: 2161,5 Mill. Mk.) und andre öffentliche Bankinstitute, darunter die Bergisch-Märkische Bank und bedeutende Bankhäuser, sowie durch mehrere Konsulate. E. ist zudem Sitz der Rheinisch-Westfälischen Baugewerksberufsgenossenschaft und ihrer 3. Sektion, der 6. Sektion der Papierverarbeitungs- und der 3. Sektion der Rheinisch-Westfälischen Textilberufsgenossenschaft sowie der Vaterländischen Lebens-, Feuer-, Hagel- und Transport-Versicherungsgesellschaft und der Elberfeld-Barmer Seidentrocknungsanstalt. Es hat 7 Bahnhöfe und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Düsseldorf-Schwelm-Soest, Düsseldorf-Schwelm-Löttringhausen und E.-Kronenberg. Dem Verkehr in der Stadt und mit der nähern Umgebung, namentlich mit Barmen, dient eine elektrische Straßenbahn und eine von Barmen aus über dem Wupperbett hinführende elektrische Schwebebahn (s. Tafel »Hängebahnen«). An Bildungs- und ähnlichen Anstalten hat E. ein Gymnasium, ein Realgymnasium, eine Oberrealschule, eine Realschule, eine Handwerker- und Kunstgewerbeschule, eine Maschinenbauschule, eine gewerbliche Zeichenschule, eine kaufmännische Unterrichtsanstalt und eine Taubstummenanstalt; ferner ein Theater, Musikinstitut, einen zoologischen Garten, zahlreiche wissenschaftliche Vereine und viele musterhaft eingerichtete Wohltätigkeitsanstalten, darunter mehrere Krankenhäuser, Waisenhaus, Anstalt für verlassene Kinder, Rettungshaus etc.; auch ist die Stadt Sitz der Bergischen Bibelgesellschaft. Es erscheinen in E. acht politische Zeitungen. Von Behörden haben in E. ihren Sitz: ein Landgericht, Gewerbegericht, eine königliche Eisenbahndirektion und ein Hauptzollamt. Die städtischen Behörden zählen 7 Magistratsmitglieder und 36 Stadtverordnete. Zum Landgerichtsbezirk E. gehören die elf Amtsgerichte zu Barmen, E., Langenberg, Lennep, Mettmann, Ohligs, Remscheid, Ronsdorf, Solingen, Velbert und Wermelskirchen. Die Umgebung bietet mit ihren schön bewaldeten Höhen herrliche Partien. In nächster Nähe ist die Königshöhe ein vielbesuchter Aussichtspunkt; weiter sind die Hardt mit Denkmälern des heil. Suitbertus, des Schulinspektors Wilberg, des Dr. Diemel (Begründers der Hardtanlage) und des Dr. Crecelius sowie einem Kriegerdenkmal, der Kiesberg mit dem Van der Heydtturm, der Nützenberg mit Aussichtsturm, die Elisenhöhe etc. beliebte Ausflugsorte. – Die Burg E. gehörte ursprünglich zum Erzstift Köln, kam aber 1176 an die Grafen von Berg zunächst als Pfand. Die erste Ansiedelung im Wuppertal veranlaßte das klare, zur Bleiche besonders geeignete Bergwasser der Wupper, und bereits 1532 erhielten die Ansiedler der sogen. Freiheit ein Privilegium auf die Garnbleiche, mit der indes schon um 1450 der Anfang gemacht worden war. Doch erst 1610 erhielt E. Stadtrechte. 1640 wurden die Wälle und Mauern niedergelegt. Die Seidenfabrikation begann 1760, die Türkischrotfärberei 1780. Besonders wuchsen die Elberfelder Fabriken zu Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrh., wo die Kontinentalsperre die Konkurrenz mit England möglich machte. 1815 kam E. mit Berg an Preußen und nahm vornehmlich seit der Begründung des Zollvereins einen bedeutenden Aufschwung. Vgl. Schell, Geschichte der Stadt E. (Elberf. 1900); Jorde, Führer durch E. und seine Umgebung (das. 1902); Derselbe, Geschichte der Schulen von E. (das. 1903). [⇐595]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 594-595.
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[385⇒] Barmen (vgl. den Stadtplan bei »Elberfeld«), Stadt und Stadtkreis im preuß. Regbez. Düsseldorf, im Tal der Wupper, in einer Ausdehnung von 6 km [⇐385][386⇒] von Elberfeld bis Langerfeld gelegen, 160 m ü. M., macht durch seine schönen Straßen und Parkanlagen und durch das bewegte Leben etc. einen wohltuenden Eindruck. Sie besteht aus drei Hauptteilen: Ober-, Mittel- (Gemarke-) und Unterbarmen, die einst räumlich getrennt waren, und von denen sich Oberbarmen aus Rittershausen, Heckinghausen, Wichlingshausen und Wupperfeld zusammengesetzt hat. An öffentlichen Bauten sind zu nennen: 9 evangelische und 2 kath. Kirchen, das alte und das neue Rathaus, die Ruhmeshalle (mit den Marmorstandbildern der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.), die Stadthalle, das Stadttheater, das Bankgebäude etc.

Wappen von Barmen.
Wappen von Barmen.

An Denkmälern sind vorhanden: das Kriegerdenkmal, das Bismarckdenkmal, ein Denkmal für den Dichter Rittershaus und das Ringeldenkmal in den Anlagen. Die die Stadt der Länge nach durchfließende Wupper wird von 20 Brücken überspannt. Die Einwohnerzahl betrug 1900: 141,944 Seelen (1816: 19,030), darunter 114,095 Evangelische, 24,294 Katholiken und 592 Juden. B. ist eine der bedeutendsten Industriestädte des Deutschen Reiches (»das deutsche Manchester«) und beschäftigt über 40,000 Arbeiter. Obenan in der Industrie stehen die den Weltmarkt beherrschenden sogen. Barmer Artikel, wie Kordeln, Spitzen, Litzen, Besatzstoffe, Bänder, seidene und halbseidene Tücher, Garne, Schnürriemen, Zanella, Futter- und Schirmstoffe, halbwollene Rockstoffe, Lasting, Kaschmir, Mantel- und Knopfstoffe, Knöpfe etc. In dieser Industrie werden etwa 19,000 Arbeiter in ca. 900 größern und kleinern Betrieben beschäftigt. Außerdem sind von Bedeutung die Fabrikation von Teppichen, Trikot- und Korsettwaren, Bunt- und Luxuspapier, Farben, Chemikalien, Dampfkesseln, Dampf- und Flechtmaschinen, Metallwaren, Geldschränken, Leder- und Militäreffekten, Seife, Briefumschlägen, Zündhütchen, von gold- und silberplattierten Kupferblechen, Wagenbauartikeln etc. Wichtig sind ferner: der Pianoforte- und Orgelbau, die Eisen- und Metallgießerei, die Buchdruckerei und die lithographischen Anstalten, die Bierbrauerei und die Ziegelbrennerei. Der Handel, unterstützt durch eine Handelskammer, ein Konsulat der Vereinigten Staaten Nordamerikas, eine Reichsbankstelle (Umsatz 1901: 870,9 Mill. Mk.), mehrere Bankinstitute, ist sehr bedeutend und dehnt sich über die ganze Erde aus. Haupthandelsartikel sind außer den dortigen Fabrikaten besonders Garn und Indigo. Die Einfuhr an Garnen beziffert sich jährlich auf ca. 6 Mill. kg. Der Anteil an der Elberfeld-Barmener Seidentrocknungsanstalt betrug 1900 et 100600,00010;. Die Warenausfuhr allein nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika beziffert sich 1900 an Wert auf 9 Mill., insgesamt auf 21,5 Mill. Mk. Lebhaft ist auch der Verkehr. B. hat 6 Bahnhöfe und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Düsseldorf-Soest, B.-Wipperfürth und B.-Hattingen. Den innern Verkehr mit Elberfeld vermittelt unter anderm eine elektrische Schwebebahn über dem Flußbett der Wupper (s. Tafel »Hängebahn«). An Bildungsinstituten und ähnlichen Anstalten besitzt B. ein Gymnasium, ein Realgymnasium, eine Oberrealschule, eine Realschule, eine Baugewerk- und eine Maschinenbauschule, eine Kunstgewerbeschule, eine höhere Fachschule für Textilindustrie, die Rheinische Missionsanstalt, Missionarseminar und ethnographische Sammlung ein naturhistorisches Museum, eine Bibliothek, ein. Gemäldegalerie, die Sammlungen des Bergischen Geschichtsvereins, viele Wohltätigkeitsanstalten etc. B. ist Sitz eines Amtsgerichts; die städtischen Behörden bestehen aus 7 Magistratsmitgliedern und 36 Stadtverordneten. In der Umgegend ist bemerkenswert der Höhenzug südlich der Stadt mit ausgedehnten Anlagen. Hier befinden sich die Kaiser Friedrichs-Höhe, das Luftkurhaus, der Tölleturm, die Meierei mit großem Spielplatz und zahlreiche schöne Villen. – B. ist eine junge Stadt, die zwar schon im 11. Jahrh. genannt wird, aber erst durch die Industrie zur Größe gelangte. Stadtrechte erhielt der Ort 1808 durch den Großherzog von Berg. [⇐386]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 385-386.
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[129⇒] Ronsdorf, Stadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, Kreis Lennep, am Morsbach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Barmen-Marienheide und der Kleinbahnlinien R.-Müngsten und Barmen-Tölleturm-R. sowie mehrerer elektrischer Straßenbahnen, 276 m ü. M., hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, ein Doppeldenkmal der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III., eine Bandwirkerschule, die Bergische Lungenheilanstalt, ein Amtsgericht, bedeutende Fabrikation seidener und halbseidener Bänder, Fabriken für Herstellung von Bandstühlen und Hilfsmaschinen sowie von Eisen- und Stahlwaren, Hammerwerke, Schleiferei, Branntweinbrennerei, Bierbrauerei, ein Elektrizitätswerk, bedeutende Exportgeschäfte für Bänder, Eisen- und Stahlwaren und (1905) 14,005 Einw., davon 2120 Katholiken und 26 Juden. Im nahen Salbachtal eine Talsperre. – R. wurde 1737 von den Zioniten (s. d.), den Anhängern des Kaufmanns Elias Eller aus Elberfeld, als Fabrikort gegründet und erhielt 1745 Stadtrechte. [⇐129]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 129.
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[732⇒] Kronenberg (Cronenberg), Stadtgemeinde im preuß. Regbez. Düsseldorf, Kreis Mettmann, an der Staatsbahnlinie und der elektrischen Straßenbahn Elberfeld-K., besteht aus 73 einzelnen Orten, hat 2 evangelische und 1 kath. Kirche, ein schönes neues Rathaus, viele Eisen- und Stahlwarenfabriken, Eisen- und Stahlhämmer und (1900) 10,210 meist evang. Einwohner. [⇐732]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 732.
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[607⇒] Elberfeld, 1) Kreis des preußischen Regierungsbezirks Düsseldorf, 6 QM., 143,400 Ew. (darunter 115,194 Evangelische, 27,407 Katholiken, 538 Juden); 2) Kreisstadt darin an der Wupper, hat die Kreisbehörde, königliche Polizeidirection, Landgericht, Friedensgericht u. Handelsgericht, Handelskammer u. Fabrikengericht, 6 Kirchen, darunter 1 katholische, Rathhaus, neues Landgerichtsgebäude, Gymnasium, Real- u. Gewerbeschule, höhere Webeschule, Fabrikmusterzeichnenschule, 2 höhere Töchterschulen, 17 Elementarschulen, 3 Sonntagsschulen etc., Feuer- u. Lebensversicherungsanstalt, königliche Bankcommandite, Leihanstalt, Sparkasse, allgemeines Krankenhaus, welches jetzt (1858) neu gebaut wird, Bürgerkrankenhaus u. kathol. St. Josephshospital, städtisches Waisenhaus, Asyl für verlassene Kinder, gute Armenanstalten, Missionsanstalt, Bergische Bibelgesellschaft, Rheinisch-westphälischer Gefängnißverein, Tractätchenverein. E. lebt in der Industrien. fertigt zahlreiche seidene u. halbseidene Stoffe, Tücher u. Bänder, Wolle u. Halbwolle, Strick- u. Nähgarn, Fußteppiche, Meubelzeuge, Seife, Bleiweiß, chemische Erzeugnisse, außerdem hat es Druckereien von Zeugen, eine Calicodruckerei, Seidenfärbereien, Türkischrothfärbereien, Bleicherei, Maschinenbauereien; Baumwollenspinnerei (auf dem nahen Gute Hammerstein), Baumwollenwaaren-, Baumwollengarn-, Zwirn-, Spitzen-, Bettzeug-, Schnürriemen-, Band-, Leinengarn-, Leinenfabriken etc., diese machen E. u. Barmen (nächst Chemnitz) zum bedeutendsten Fabrikorte Deutschlands; Bleichen, Färbereien u. zahlreiche Handwerker in allen Fächern der Technik unterstützen den regen Kunstfleiß, u. ein sehr lebhafter Handel vertreibt die Erzeugnisse desselben nach allen Zonen; 7 Buch- u. 2 Musikalienhandlungen, 1 Musikalienleihanstalt, 3 Buchdruckereien. Es erscheint hier die bekannte Elberfelder Zeitung, s.u. Zeitungen; eine Stadtbibliothek ist in der Bildung begriffen. Die Berg-Märkische Eisenbahn, deren Direction hier ihren Sitz hat, vermittelt die Verbindung zwischen E. mit dem Rheine einerseits u. mit den östlichen Provinzen andererseits. Für den geselligen Verkehr gibt es mehrere geschlossene Gesellschaften. Unter den Vergnügungslocalen nimmt der Johannisberg mit der Langenbachschen Capelle die erste Stelle ein. Schauspiel ist nur zeitweise in dem hiesigen Theatergebäude, od. auch, im Sommer, auf dem Johannisberge. Öffentliche Spaziergänge sind auf dem nahen Harderberge angelegt; auch das Dorf Sonnborn an der Wupper wird viel besucht. Freimaurerlogen: Hermann zum Lande der Berge u. Rudolf zum Eiverselde. Die eigentliche Stadt E. hat circa 42,000 Ew., bildet aber mit dem umliegenden ländlichen Bezirke einen Gemeindeverband, der überhaupt 52,590 Ew. zählt, darunter 11,516 Katholiken u. 193 Juden. – E. kommt im Mittelalter nur als ganz unbedeutender Ort vor; 1619 erhielt es Stadtgerechtigkeit; noch nach dem Dreißigjährigen Kriege war es klein, doch besaß es damals schon ansehnliche Fabriken, die gegen Anfang des 18. Jahrh. noch mehr wuchsen u. schon mit Westindien in unmittelbarer Verbindung waren. Bes. wuchsen die E-er Fabriken zu Ende des 18. u. Anfang des 19. Jahrh., wo der Französische Revolutionskrieg u. bes. die Continentalsperre die Concurrenz mit England möglich machte. Später that die preußische Regierung viel für E., bes. hob sich die Stadt seit Einführung des Zollvereins. Im Jahre 1849 war die Stadt der Schauplatz eines Barrikadenkampfes, welcher zwischen der reitenden Landwehr u. dem zur Dämpfung des Aufstandes beorderten Linienmilitär Statt fand. Vgl. Coutelle, Topographisch-statistische Darstellung von E., Elberf. 1852 u. Nachtrag 1854. [⇐607]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 607.
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[334⇒] Barmen, Stadt an der Wupper im Kreise Elberfeld des preußischen Regierungsbezirks Düsseldorf, zieht sich, gleichsam eine Fortsetzung von Elberfeld bildend, in einem Thal von 2 Stunden Länge hin u. besteht ursprünglich aus der früheren Stadt Gemarke u. den Ortschaften Wupperfeld, Rittershausen, Heckinghausen, Wichlinghausen u. Karnap, welche erst neuerer Zeit zu Einer Stadt verbunden sind u. Stadtrecht erhielten; ist jetzt getheilt in Ober-B., Unter-B. mit Mineralbad nebst Badeanstalt, u. Gemarke; in letzterem, dem mittleren Theile, befindet sich ein Missionsinstitut u. eine Taubstummenlehranstalt; 41,000 Ew. In diesem, von 2 Hügelreihen eingeschlossenen Thal, herrscht der größte Gewerbfleiß u. dasselbe ist voll Fabriken für Seiden-, Baumwollen- u. Leinenstoffe, Zwirn, chemische Producte u. Metallwaaren aller Art; hat große Bleichen u. Färbereien u. ist namentlich der Hauptort der Bandmanufactur in Europa; der Handel mit diesen Erzeugnissen ist sehr lebhaft u. wird durch eine Börse u. Handelskammer unterstützt. [⇐334]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 334.
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[348⇒] Ronsdorf, Stadt im Kreise Lennep des Regierungsbezirks Düsseldorf (preußische Rheinprovinz), am Morsbache, Seidenband-, Baumwollen-, Wollen-, Linnen-, Eisen- u. Stahlfabriken, Garnbleichen; 6800 Ew. R. wurde 1721 von den Gliedern der Ronsdorfschen Secte (s.u. Eller 2) erweitert. [⇐348]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 348.
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[836⇒] Kronenberg, Stadt im Kreise Elberfeld des Regierungsbezirks Düsseldorfder preußischen Rheinprovinz; 810 Ew.; fertigen Eisen u. Stahlwaaren, auch Fingerhüte u. Kupferwaaren. [⇐836]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 836.
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[531⇒] Elberfeld, rheinpreuß. Stadt an der Wupper, östl. von Düsseldorf, mit 50364 E., von denen 1/5 Katholiken, hat 2 lutherische, 1 reformirte, 1 kath. Kirche, ist ein Hauptsitz des deutschen Pietismus, mit Bibel- u. Missionsgesellschaft. Zugleich ist E. mit dem benachbarten Barmen Hauptplatz der deutschen Baumwolleindustrie; E. selbst liefert alle Arten von Baumwolle- u. Seidewaaren, Knöpfe, Zwirn, Leder, physik. u. musik. Instrumente, emaillirtes Kochgeschirr und Meubles. E. hat beträchtlichen Ausfuhrhandel, besonders nach Amerika; seine Industrie begann am Ende des 17. Jahrh. durch eingewanderte Hugenotten und ist durch den Zollverein sehr gefördert worden. [⇐531]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 531.
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[409⇒] Barmen, Stadt im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, an der Wupper, zieht sich von Elberfeld 2 Stunden im Thale hin, ist in ihrer Größe eine Schöpfung der Industrie und schließt die ehemalige Stadt Gemarke, die Dörfer B., Rittershausen, Wichlingshausen und Wupperfeld in sich ein. B. hat über 40000 E., großartige Fabriken von Band, Garn, Spitzen, Schnüren, Tuch, Strümpfen, Metallwaaren u.s.w., Färbereien und Bleichereien. Es ist ein Hauptplatz der prot. Propaganda, des Missionswesens, auch des deutschen Pietismus. [⇐409]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 409.
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[648⇒] Elberfeld, Kreishauptstadt mit 30,000 Einw., in der preuß. Provinz Rheinland und die erste Fabrikstadt im preuß. Staate, liegt am rechten Ufer der Wipper, ist schön gebaut und besteht aus der sogenannten Freiheit und dem Island. E. hat eine Börse und ist der Wechselplatz der ganzen gewerbreichen Umgegend, die noch vor 200 Jahren nur spärlich bewohnt war. Das klare Wasser der Wipper veranlaßte zuerst die Anlage von Bleichen, dann entstanden Leinen- und Wollenband-Fabriken, zu Anfang des 18. Jahrh. begann die Verfertigung baumwollener Zeuche, später die Seidenfabrikation und seit 1780 wird die höchst wichtige türk. Rothfärberei betrieben. Außerdem gibt es hier Band-, Borden-, Zwirn-, Shawls- und Spitzenfabriken, durch Dampfmaschinen getriebene Baumwoll-Spinnereien, Möbelfabriken u.s.w. Ferner befinden sich daselbst: ein Gymnasium, eine Gewerbschule, eine Gesellschaft für Kunst und Gewerbe, die berg. Bibelgesellschaft, die rhein.-westfäl. Gefängnißgesellschaft, zwei Waisenhäuser und andere milde Anstalten. [⇐648]

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 648.
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[311⇒] Elberfeld, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises in Rheinpreußen, einer der größten Fabrikörter nicht nur Preußens, sondern Deutschlands. Die Stadt besteht aus zwei Theilen, der Freiheit und dem Island, hat ein Gymnasium, eine Börse und vielewissenschaftliche Kunstanstalten. Die Zahl der Einwohner beträgt 27,500, die der Fabrikgebäude 660. – Besonders merkwürdig sind die Seiden-, Stücksammt-, Baumwollen-, Bettzeug-, Strumpf-, Woll-, Manchester-, Band- und Spitzenmanufakturen, so wie auch die Baumwollspinnereien und Bleichen. Berühmt sind die Türkischrothfärbereien, deren es 68 gibt. – An Elberfeld reihet sich im Barmenthale an der Wipper hin eine große Menge von Fabrikanlagen und Bleichen. Der Segen der Industrie hat die Bewohner des ganzen Kreises wohlhabend gemacht. Die Elberfelder Leinewand sind Leinenzeuge, die im Wipperthale verfertigt und von Elberfeld aus nach allen Gegenden Deutschlands versandt werden. Sie bestehen vorzugsweise aus 6/47/4 breiten, weißgebleichten Weben, theils ganz von flächsenem, theils zur Hälfte von Baumwollengarn; ferner aus seinen, bunten Weben, gestreift und carirt zu Bettzeug und Meublesüberzügen, 6/48/4 breit. Bei den gemusterten Leinen sind die bunten Farben von Baumwollengarn, auch werden dort mehrere Sorten façonnirte Damastleinen verfertigt.

B. [⇐311]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 311.
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[443⇒] Barmen (Geographie), einer der bedeutendsten Fabrikorte, liegt im Wipperthale, Regierungsbezirk Düsseldorf, ist beinahe 2 Stunden lang und besteht aus 5 aneinander stoßenden Ortschaften. Die Zahl der Einwohner beträgt über 20,090, welche sich mit Garn-, Seiden-, Baumwollen-, Zwirn- und Leinwandfabrikation beschäftigen. Auch gibt es viele Färbereien und Bleichen daselbst. Der Handel ist sehr lebhaft. [⇐443]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 443.
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