1. An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh bigreewan weesh. (Nordfries.) – Johansen, 73; Lappenkorb; Firmenich, III, 4, 36; für Amrum; Haupt, VIII, 356, 91; hochdeutsch bei Masson, 16.
Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Feuerherd begraben werden. (S. ⇒ Esel 82.) Das eine wird so wenig geschehen, als das andere geschieht.
2. Auch einem guten Koch brennt zuweilen die Suppe an.
3. Auf einen Koch gehören drei Kellner. – Eiselein, 386.
Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Essen.
4. Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem Herrn schmeckt.
Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Faselius, 20.)
5. Das ist ein schlimmer Koch, der erst den Löffel sucht, wenn der Topf schon überläuft. – Winckler, IX, 3.
Holl.: Het is een sobere kok, die den lepel zoekt, als de pot oven ziedt. (Harrebormée, I, 429a.)
6. Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe in Einem Topfe kochen. – Winckler, IX, 65.
7. Der fremde Koch macht die Suppe gut (oder: macht gute Suppen).
8. Der geschickteste Koch kann aus blossem Wasser keine gute Suppe kochen. – Altmann VI, 494.
9. Der Koch besorgt die Küche nicht für sich.
Holl.: De kok maakt de spijs klaar, en de heer krijgt die op de tafel. (Harrebomée, I, 429a.)
10. Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kelner lescht dem Koch den Durst. – Petri, II, 98.
[1444] 11. Der Koch, der vor Hunger stirbt, wird nicht auf den Friedhof begraben.
12. Der Koch gibt dem Kellner eine Wurst, der Kellner löscht dem Koch den Durst. – Geiler, Nsch., 81; für Strasburg: Firmenich, II, 528.
13. Der Koch gilt so viel als der Kelner. – Petri, II, 249.
14. Der Koch hat seinen besten Platz am Feuer.
Holl.: Geef aan de kok eene plaats bij 't vuur. (Harrebomée, I, 429a.)
15. Der Koch hat viel zu schaffen, bis er grossen Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds Morgenmahl. – Sailer, 244.
16. Der Koch ist der beste Arzt. – G. Döring, Geisselfahrt (Frankfurt a.M. 1833), II, 277.
17. Der Koch ist übel dran, der die eigenen Finger nicht lecken kann.
Engl.: He is an ill cook that cannot lick his own fingers. (Bohn II, 81.)
18. Der Koch kehrt sich wenig dran, ob ein Garsün (Garçon) ihn rufet an.
19. Der Koch muss seines Herrn Zunge haben. – Eiselein, 386; Simroch, 5792.
20. Der Koch sagte zum Kellner: löschest du mir den Durst, so brat' ich dir 'ne Wurst.
Dän.: Naar kokken steger for kielder svenden, saa gielder det herrens viin-fad. – Steeger da mig en vyrst, saa ledsker jeg din tyrst. (Prov. dan., 352.)
21. Der Koch soll noch geboren werden, der es jedem Gaumen recht macht.
Holl.: De kok moet nog geboren worden, die zoo kan koken, dat het allen monden smaakt. (Harrebomée, I, 429a.)
22. Der Koch wird selten Hungers sterben.
Holl.: De kok zal zelden honger lijden. (Harrebomée, I, 429a.)
23. Der Koch wird vom Geruch (Dampf, Dunst) satt. – Blum, 146; Bücking, 98; Simrock, 5793; Braun, I, 1920; Masson, 16.
Die Hitze des Herdes, der Dampf der Kohlen, das Kosten der Speisen tragen aber das Ihrige dazu bei, dass die Empfindung des Hungers verloren geht; es fehlt auch nicht an Beispielen, dass der blosse Geruch von frischem Brote Menschen vor dem Verhungern bewahrt hat.
Dän.: Kokken mættes tit af røgen. (Prov. dan., 311.)
24. Die alten Köche essen auch noch gern Salz.
25. Durch einen guten Koch wird ein einfältiger Herr nicht witzig.
Frz.: Jamais bon cuisinier n'a rendu son maître savant. (Cahier, 478.)
26. Ein guter Koch am Herd ist so viel werth als ein guter Reiter zu Pferd. – Storch, Freiknecht (Leipzig 1830), III, 13.
27. Ein guter koch, ein guter arzt. – Franck, I, 88a u. 159b; Gruter, I, 25; Petri, II, 193; Simrock, 5802; Eiselein, 386; Körte, 3464; Braun, I, 1918.
28. Ein guter Koch hat mehr Fett an den Händen als im Bauch.
Die Portugiesen sagen: Ein guter Koch war nie fett. (Magazin für die Literatur des Auslandes, 1863, S. 556.)
29. Ein guter Koch muss einen feinen Geschmack haben.
30. Ein guter Koch muss kosten.
Holl.: Die met den haard kan omgaan, weet van proeven. (Harrebomée, I, 270.)
31. Ein guter Koch siedet die Hühner nicht gleich, wenn sie gerupft sind.
32. Ein guter Koch spület wol einen Topff, ehe er speiss drin thut. – Petri, II, 193.
33. Ein guter Koch und hungriger Magen, ein frischer Trunk und durstige Zunge. – Eiselein, 386.
34. Ein guter Koch vnd ein hungriger Magen kommen wol zusammen. – Petri, II, 193.
35. Ein junger Koch, ein alter Bratenwender.
Dän.: Ung kok gammel steg-vender. (Prov. dan., 281.)
36. Ein junger Koch, ein alter Brater. – Eiselein, 386.
37. Ein Koch ist gerechter dann ein Schaf, Ganss oder Kalb; denn er kan sie an Spiess stecken. – Lehmann, 632, 65.
Beruht auf der Ansicht, dass der Stärkste recht hat, dass Gewalt Recht ist.
[1445] 38. Ein Koch muss lenger darauf wandern, biss er lernt, wie er die Leut durch vielfeltige Speisen vmb gesundheit will bringen, als ein Medicus, biss er lernt, wie er sie wieder gesund will machen. – Lehmann, 303, 18.
39. Ein Koch muss sich richten nach seines Herrn Munde. – Petri, II, 209.
Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Martial.) (Binder II, 482; Faselius, 50; Philippi, 93; Wiegand, 493; Eiselein, 336.)
40. Ein Koch vnd Fleisch, ein bottenleuffer vnnd ein ebener Weg, Gasterey vnd Frölichkeit, ein zierlich Kleid vnd schöner volliger Mensch reimen sich wol zusammen. – Petri, II, 209.
41. Ein Koch wermet sich beym Fewer vnd muss auch rauch fressen. – Lehmann, 560, 28.
42. Ein Kock vnd ein Bock, ein Hoer vnd ein Bückinck stincken nicht ein lütting. – Petri, II, 209.
43. Ein saurer Koch ist besser als ein süsser Schmarotzer.
Regel für vornehmer Herren Diät.
44. Ein unsauberer Koch macht kein appetitlich Mahl.
In Aegypten sagt man: Wessen Koch ein Käfer ist, wie mag dessen Essen sein. (Burckhardt, 674.) Was kann aus einer Sache werden, wenn ein unsauberer Thor mit der Ausführung beauftragt ist. Der Käfer, der im Sprichwort gemeint ist, ist eine Art Rosskäfer und gilt den Aegyptern als ein Muster von Hässlichkeit und Unsauberkeit.
45. Ein zorniger Koch macht fetten Kohl.
Dän.: Naar kokken (stegeren) er vred(er), bliver kaalen feed(er). (Prov. dan., 422 u. 530.)
46. Es ist ein guter Koch, der seines Herrn Geschmack hat.
Poln.: Kucharz dobrý co paňski smak ma.
47. Es ist ein schlechter Koch, der das Fleisch nur auf einer Seite bratet.
48. Es ist nicht jeder ein Koch, der einen grossen Löffel in der Hand hat.
49. Es muss ein guter Koch sein, der für alle Mäuler recht kochen will. – Gaal, 1027.
Ung.: Nincsen oly szakács a ki minden embernek szája izént tudna fözni. (Gaal, 1027.)
50. Es muss Koch vnd Kellner mit spacirn, damit jrer Pracht ein genüg geschehe. – Eyering, II, 570.
51. Es seind nicht alle köche, die lange messer tragen. – Agricola I, 26; Egenolff, 79a; Tappius, 76a; Eyering, II, 582; Petri, II, 294; Guttenstein, 118, 2; Lehmann, 332, 12; Gruter, I, 38; Schottel, 1113a; Mayer, I, 196; II, 93; Gaal, 1028; Blum, 153; Bücking, 371; Siebenkees, 240; Mauvillon, I, 16; Simrock, 5863; Parömiakon, 617; Eiselein, 386; Körte, 3462; Braun, I, 1917; Masson, 244; Reinsberg IV, 18.
Man muss jeden richten nach dem, was er kann, und nicht nach dem, was er zu können den Schein hat. Die sich durch äusserliche Zeichen, durch Kleidung u.s.w. dafür ausgeben. Die Russen drücken denselben Gedanken in verschiedener Weise aus: Es ist nicht jeder ein Kaiser, der die Generalsuniform trägt. (Altmann V, 77.) Es sind nicht alles Helden, die eine Schärpe tragen. (Altmann VI, 379.)
Dän.: Det er ikke alle gode kokke som bæra lange knive. (Prov. dan., 352.)
Holl.: Het zijn al geene koks, die lange messen dragen. (Harrebomée, 429a.)
Lat.: Multi thyrsigeri, pauci Bacchi. (Binder I, 85; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 858.) – Non coquus ex cultro dignoscitur, haud quoque virgo Depedente coma, nec presbyter ipse corona. (Eiselein, 386.) – Non omnes, qui habent citharam, sunt citharoedi. (Tappius, 75b; Erasm., 858; Philippi, II, 40.) – Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Philippi, II, 98; Seybold, 445.) – Qui boves (tauros) stimulant multi, sed rarus arator. (Apostol., XIV; Binder I, 1031; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 262; Seybold 502.)
Ung.: Nem mind szakács, kinek kezében a' nagy kanál. (Gaal, 1028.)
52. Es sind nicht alle Köche, die gern Grütz essen. – Petri, II, 294.
53. Es sind nicht alle Köche, die man in weissen Schürzen gehen sieht.
Holl.: Het zijn algeene koks, die besmeerde schortelkleederen dragen. (Harrebomée, I, 429a; Bohn I, 325.)
[1446] 54. Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn sich selbst, – Guttenstein, II, 57.
55. Je mehr köch, je minder im topff. – Waldis, IV, 58, 35.
56. Je mehr Köche, je schlechter die Suppe.
Dän.: Jo fleere kokke, jo værre maad. – Jo fleere tienere, jo mindre tieneste. (Prov. dan., 352.)
57. Kein Koch kann für alle Mäuler (Gaumen) kochen.
58. Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er kocht. – Lehmann, II, 336, 63.
59. Kein Koch preist den andern hoch.
Ruth.: Powar powara nikonda ne odobrjaje.
60. Kein Koch stirbt Hungers in der Küche.
Holl.: Geen kok blijft voor de kombuis dood. (Harrebomée, I, 429a.)
61. Kein Koch wird um heisser Speise willen geschlagen.
62. Koch und Kellner sind die besten Gevattersleute.
It.: Tra 'l cuoco e il canovajo non è mai nimicizia. (Bohn I, 128.)
63. Koch vnd Kellner scheiden den Krieg. – Petri, II, 425.
64. Koch vnd Kellner sind selten allein. – Petri, II, 425.
65. Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-schmecker gibt.
Die Russen: Wo die Lüsternen wohnen, da siedeln sich die Köche an. (Altmann VI, 446.)
66. Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei. – Eichwald, 123.
67. Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett an seinem Finger ist.
Es ist jedem erlaubt, auf seinen Nutzen bedacht zu sein; und es verdient keinen Tadel, aus dem Geschäft, das man betreibt, Vortheil zu ziehen. Die Römer drückten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort aus: Callidum esse ad suum quemque quaestum, aequum est. (Faselius, 39.)
68. Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner ist. – Fischer, Psalter, 53d; Luther's Werke, VII, 30b; Mayer, II, 49; Lohrengel, II, 404; Eiselein, 386; Braun, I, 1911.
Er geht hier drunter und drüber, es herrscht grosse Unordnung.
Frz.: C'est la cour du roi Petand. (Lendroy, 1590.)
69. Sei Koch oder Kellner. – Eiselein, 386.
70. Vêle Köche verdarwet den Brî. (Hannover.) – Schambach, I, 261.
71. Viel Köch versaltzen den Brey. – Moscherosch, 323.
»Denn je mehr Köch, je minder im Topff, ein jeder macht's nach seinem kopff, damit das Muss bleibt vngeschmaltzen, oder wirdt zum offtermal versaltzen.« (Waldis, IV, 58.)
Frz.: Beaucoup de cuisiniers gâtent le potage. (Kritzinger, 196b.)
Lat.: Imperatorum multitudo Cariam perdidit. (Binder I, 708.) – Negotia pluribus commissa segnius expediuntur. (Binder 1086; II, 2034; Schonheim, N, 8.) – Non potest bene geri res publica multorum imperiis. (Cornelius.) (Binder II, 2210.)
72. Viel köche kochen selten gut. – Petri, II, 573; Latendorf II, 27; Pistor., VI, 15.
Versteht sich zu Einer Mahlzeit.
Frz.: Le trop d'expédients peut gâter une affaire. (Cahier, 1734.)
Holl.: Vele cokens is groot cost. (Tunn., 25, 8.);
Lat.: Quisque coquens multum, solet hic consumere multum. (Fallersleben, 753.)
73. Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die Sauce). – Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Hertius, I, 76; Schottel, 1123a; Gaal, 1029; Pistor., VI, 15; Hollenberg, III, 7; Blum, 152; Bücking, 24; Körte, 3460; Eisenhart, 179; Siebenkees, 190; Sailer, 249; Lohrengel, I, 676; Eiselein, 386; Braun, I, 1915; Reinsberg III, 319.
Mit dem Zusatz: Kein Arzt ist besser als drei. Jeder will nach seiner Weise kochen, darüber werden alle uneinig und die Speise wird verdorben. So in allen Geschäften. Wo jeder regieren will, geht alles zu Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staatswesen. Viel Aerzte curiren den Kranken bald auf den Kirchhof. Ein Bau mit viel Meistern mislingt; eine Schlacht, worin jeder General das Obercommando führen will, geht verloren.
Frz.: Trop de cuisiniers gâtent la sauce. (Gaal, 1029; Starschedel, 419; Masson, 30.)
[1447] It.: Dove sono molti cuochi la minestra sarà troppo salata (Bohn I, 94.)
Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Seybold, 320.) – Multitudo imperatorum Cariam perdidit. (Tappius, 161a; Erasm., 262; Fischer, 141, 130; Philippi, I, 189 u. 263; Seybold, 231.) – Multitudo medicorum certa mors est aegrotantium. – Quod per plurium manus agitur id eo magis intricatur. (Binder II, 2895; Lehmann, 281, 72.)
Span.: Olla de muchos mal mejida y peor cocida. (Bahn I, 238.)
Ung.: A sok bába között el vész a' gyermek. – Sok szakács el sózza az étket. (Gaal, 1029.)
74. Viel Köche versalzen das Mus (die Suppe). – Eyering, III, 349 u. 585; Egenolff, 304b; Petri, II, 573; Gaal, 1029; Simrock, 5794.
Dän.: Mange kokke forsalte suppen. (Prov. dan., 410 u. 539.)
Holl.: Veel koks bederven (verzuimen, verzouten) den brij. – Veel koks maken onrein zuivel. (Harrebomée, I, 429b.)
75. Viel Köche, viel Sinne. – Körte, 3461.
76. Viel Köche, wenig im Topff. – Petri, II, 573.
77. Vîle Köch vasalzen de Soupe. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
78. Vül Kech' vasolz'n d' Supp'n. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 56.
79. Was ist das für ein Koch, der seine Finger nicht leckt.
Holl.: Het is een kwade kok, die zijne virgern niet likt (Harrebomée, I, 429a.)
80. Was soll ein Koch ohne Feuer.
Frz.: Le feu ay de le queu (cuisinier). (Leroux, I, 46.)
81. Wenn der Koch nicht kocht, dass es schmeckt, so verdient er keinen Respect.
82. Wenn der Koch verhungert, muss man ihn unter die Herdplatte vergraben. – Eiselein, 386; Simrock, 5801; Braun, I, 1912.
Böhm.: Kuchař který z hladu umře, nehoden hřbitova. (Čelakovsky, 333.)
Poln.: Kucharza, który głodm umrze niechowają na cmentarzu. (Čelakovsky, 333; Masson, 16.)
83. Wenn der Koch vom Herde geht, läuft das Fett ins Feuer.
84. Wenn die Köche aufschneiden, so ist's nicht immer Schinken, es ist oft auch Rindszunge dabei.
Man sagt, sie sollen gern das grosse Wort führen, und auch in Grobheit etwas leisten.
Frz.: Despensiers et filles de chambre ont bien volontiers grand langue. (Leroux, II, 119.)
85. Wenn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett.
Dän.: Naar kokkene trættes bliver kaalen feed. (Prov. dan., 352.)
86. Wenn die Köche widereinander gerathen, verdirbt Suppe und Braten.
87. Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so ist's um den Weinkeller geschehen.
Dän.: Naar kokken steger for kieldersvenden, saa gielder det herrens vinfad. (Bohn I, 391.)
88. Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird die küchen vbel bestellt. – Lehmann, 590, 22.
89. Wenn sich Koch und Kellner zanken, so erfährt man, wo der Wein geblieben (oder: wo die Butter hingekommen) ist. – Ameisenkalender, 1865; Winckler, X, 43.
Wenn schlechte Leute uneins werden, kommen ihre Handlungen an den Tag. Die Holländer: Wenn Koch und Kellermeister miteinander zanken, hört man wo die Butter geblieben ist. Die Basken: Wenn sich die Knechte des Herrn zanken, so entdeckt man die, welche den Käse gestohlen haben.
Frz.: Depensiers et marmitons sont souvent grands compaignons. (Leroux, II, 119.)
Holl.: Als de kok met den bottelier kijft, dan hoort men, waar de boter blijft. (Harrebomée, I, 429a, Bohn I, 298.)
90. Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinaus.
Ein Schiffssprichwort. Wer eine Seereise gemacht hat, wird die Allgewalt und Grobheit der Schiffsköche kennen, welche jeden aus der Küche werfen, der ihr Gebräu nicht vortrefflich findet.
Holl.: Die den kok bedilt moet het rookgat uit. (Harrebomée, I, 429a.)
91. Wer einen Koch fragt, was er in seinem Haffen kocht, der geht mit Eselsohren aus der Kuchen. – Lehmann, 35, 13; Eiselein, 386.
92. Wie der Koch die Speiss anricht, so ists gekocht; schmeckts nicht einem, so schmeckts dem andern. – Lehmann, 641, 114.
[1448] 93. Wie der Koch, so der Brei. (S. ⇒ Garn 21 und ⇒ Glocke 77.) – Parömiakon, 42.
94. Wie kann ein koch widerwertigen münden in eim Hafen kochen? – Franck, Zeytbuch, III, Vorr.
95. Wo Koch und Kellner verderben, da ist nicht viel zu erben. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
96. Wo vil köch seind, da wirt der brei (die Suppe) versaltzen. – Franck, II, 103b; Tappius, 161b; Egenolff, 99b; Guttenstein, I, 22; Henisch, 505, 50; Gruter, I, 71; Lehmann, II, 858, 457; Blum, 151.
»Wo viel Köche sein, da wird das Essen gern versalzen.« (Mathesy, 90a.)
97. Zu Einem Koch gehören drei Kellner. – Simrock, 5800; Körte, 3463; Braun, I, 1916.
98. Zween Köche, nicht Eines Sinnes, bereiten die Speiss vbel. – Petri, II, 829.
Böhm.: Dvĕ kuchařy v kuchyni dva kohouti na smetišti. (Čelakovsky, 319.)
99. Zwei Köche in Einer Küche kommt einer in die Brüche.
*100. Der Koch ist zu spät aus den Federn gekrochen.
Wird gesagt, wenn die Speisen nicht gar gekocht sind.
Frz.: La viande sent la plume. (Kritzinger, 544b.)
*101. Dös isch oi Kuach und oin Muass. (Ulm.)
*102. Er hat den Koch zum Freunde.
Holl.: Hij heeft den kok te vriend. – Hij staat wel met den kok. (Harrebomée, I, 429b.)
*103. Er ist der Koch.
Er hat es veranlasst.
*104. Er ist der Koch, es kompt auss seiner Kuchen (seinem Garten). – Lehmann, 18, 33.
*105. Er ist Koch und Kellner zugleich.
Frz.: Il est l'hôte et l'hôtellerie. (Lendroy, 876; Starschedel, 419.)
*106. Es ist ein Koch für Schweine.
Die Franzosen sagen von einem schlechten Koch: Es ist ein Koch von Hesdin, der den Teufel vergiftet. (Reinsberg V, 154.)
*107. Es muss auch koch vnd keller (Kellner) mitgehn. – Franck, II, 56a; Tappius, 57a.
»Die ehergeittig wollenn gesehen sein, nemen butz vnd stil, was spiess vnd stangen tragen kan, auch die küchenbuben, dass jr hoff herrlicheyt vnd bracht gross schein.«
Holl.: Kok en kraauwel, 't moest al medegaan. (Harrebomée, I, 429b.)
Lat.: Ne Sannione quidem domi relicto. (Tappius, 56b.)
*108. Ist der Koch auf dem Platz gewesen?
Scherzhaft: Gibt's heute einen guten Tisch?
Holl.: Heeft de kok wel geschaft? (Harrebomée, I, 429a.)
*109. Ist doch des Kaisers Koch gestorben.
Als Erwiderung, wenn sich jemand über den Tod einer Person wundert. Die Antwort des Arztes Callianax, die er einem seiner Kranken auf die Frage gab, ob er sterben werde.
*110. Koch oder kelner. – Albr. von Eyba, Schimpffliche Comedien.
*111. Koch und Kellner sind seine besten (einzigen) Freunde.
Es geht ihm nichts über Essen und Trinken.
Lat.: Animus est apud cauponem (oder: in patinis, in vino). (Faselius, 16.)
*112. Man weiss nicht, wer Koch oder Kellner ist.
Wo die Ordnung fehlt.
Frz.: Dans ce ménage on ne sait qui est maître ou valet. (Starschedel, 419.)
*113. Unser Koch ist flau gewesen.
Scherzhaft, um zu sagen: das Essen wird sehr einfach und gewöhnlich sein.
Holl.: Het is een flaauw kok. (Harrebomée, I, 429a.)
114. Es wird keiner ein Koch, ohne einige Suppen versalzen zu haben. – Hausfreund, Jahrg. 1872.
115. Hat der Koch gesündigt, bekommt der Flötenspieler die Prügel.
116. Je mehr Köche, je mehr Krankheiten.
117. Viel Köche versalzen den Brei, deshalb sind auch die Herren mehr für Köchinnen. – Fliegende Blätter, 1857, 15b.
118. Während sich die Köche streiten, läuft der Topf über.
Brockhaus-1911: Koch [5] · Koch [6] · Koch [7] · Koch [4] · Koch · Koch [2] · Koch [3]
Eisler-1912: Koch, J. L. A. · Koch, Emil
Herder-1854: Koch [6] · Koch [5] · Koch-Sternfeld · Koch [7] · Koch [2] · Koch [1] · Koch [4] · Koch [3]
Lueger-1904: Koch- und Heizapparate · Koch
Meyers-1905: Koch-Sternfeld · Koch [2] · Koch [1]
Pagel-1901: Koch, Robert · Koch, Wilhelm · Koch, Karl · Koch, Karl Ludwig
Pataky-1898: Koch-Rezepte · Koch-Lintow, Helene · Koch, Rosalie · Korn, Leonore u. Marie Koch · Koch, Henny · Koch, Frl. Margarete · Koch, Frl. Anna Marie · Koch, Mary · Koch, Frau Luise · Koch, Frau Kreisbaumeister Auguste · Hutberg, Marie und R. Koch · Koch, Friederike · Koch, Marie · Koch, Katharina · Koch, Henny
Pierer-1857: Koch's · Koch-Sternfeld · Zimkat-koch · Baierischer Koch · Koch [1] · Koch [2]
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