Artikel in der Wikipedia: Fulda
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[631⇒] Fulda, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Cassel, an der Fulda, (1900) 16.900 kath. E., Garnison, Amtsgericht, königl. kath. Gymnasium (älteste Gelehrtenschule Deutschlands), Priester-, Lehrerseminar, Schloß, Dom (1700-12), mit Grab des Bonifatius; Webereien, Spinnereien, Schuhstoffabriken; Universität 1734-1803. – Das Bistum F., 1752 aus der 744 von Bonifatius gestifteten Abtei hervorgegangen, wurde 1803 säkularisiert; jetziges 1829 errichtet. [⇐631]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 631.
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[202⇒] Fulda, Kreisstadt im preuß. Regbez. Kassel, an den Staatsbahnlinien Frankfurt a. M.- Bebra, Gießen-F. u. a., im alten Buchgau (Buchonia) 256 m ü. M., ist freundlich gelegen, aber unregelmäßig gebaut. Unter den öffentlichen Plätzen sind der Domplatz und der Schloßplatz die ausgezeichnetsten; auf letzterm steht seit 1842 das kolossale Erzstandbild des heil. Bonifatius. Der Dom wurde von 1704–12 nach dem Muster der Peterskirche in Rom erbaut undist 99 m lang.

Wappen von Fulda.
Wappen von Fulda.

Die Vorderseite schmücken zwei Doppeltürme von 57 m Höhe, und die Kuppel erhebt sich 39 m hoch. Ein Überrest des alten Baues ist die Krypte (Bonifatiusgruft) unter dem Hochaltar, wo in einem reichverzierten Sarkophag die Gebeine des »Apostels der Deutschen« ruhen. Dem Dom gegenüber steht die ehemalige Propstei St. Michael, seit 1831 die Wohnung des Bischofs, mit der kleinen und interessanten, von Lange restaurierten St. Michaelskirche (s. Tafel »Architektur VIII«, Fig. 1), die 822 vollendet wurde und im wesentlichen die ursprüngliche Anlage (eine Nachahmung des heiligen Grabes) noch jetzt zeigt (vgl. v. Dehn-Rothfelser, Mittelalterliche Baudenkmäler in Kurhessen, Kassel 1862). Sonst sind zu nennen: die Bibliothek (ca. 80,000 Bände und kostbare Handschriften), das stattliche, im Palaststil errichtete Schloß mit Garten und Orangerie, das 1625 gestiftete Benediktinerinnenkloster, das 1238 gestiftete Minoritenkloster (jetzt Möbellager), das neue Reichsbankgebäude und die neue Artilleriekaserne. Im ganzen besitzt F. 6 Kirchen, darunter eine neue evangelische, und eine Synagoge. Die Einwohnerzahl beläuft sich (1900) mit der Garnison (Feldartillerieregiment Nr. 47) auf 16,900 Seelen, davon 3826 Evangelische und 675 Juden. Die Industrie erstreckt sich auf Baumwollweberei, Damast- und Sackleinwandfabrikation (Fuldaer Leinwand), Plüsch-, Filz-, Filztuch-, Wachslichtfabrikation, Wollfärberei, Gerberei, Seifensiederei, Bierbrauerei, Wachsbleicherei, Salpetersiederei, Verfertigung vorzüglicher Blasinstrumente, von emaillierten Blechgeschirren, Schuhstoff etc. Außerdem befindet sich dort eine Eisenbahnhauptwerkstätte. Der Handel, unterstützt durch eine Reichsbankstelle (Umsatz 1902: 214,9 Mill. Mk.), ist besonders lebhaft in Vieh und Getreide; jährlich finden neun Rindviehmärkte, ein Bullenmarkt und zwei Pferdemärkte und wöchentlich ein Schweinemarkt statt. F. ist der Sitz eines Bischofs, eines Domkapitels, eines Generalvikariats, hat 2 Forstämter, Amtsgericht, Spezialkommission etc. An Unterrichtsanstalten bestehen: ein Gymnasium, eine Oberrealschule, kath. Schullehrerseminar, Militärmusikerschule; an Wohltätigkeitsanstalten: ein Hospital (im 13. Jahrh. gestiftet) nebst Waisenhaus, ein Landkrankenhaus, ein Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern zum heil. Vinzenz von Paula etc. In der Umgebung Fuldas sind besonders der Frauenberg (s. d. 3), der Kalvarienberg (an dessen Fuß der Bonifatiusbrunnen), Petersberg und Johannesberg zu erwähnen; 6 km südlich liegt das landgräfliche Schloß Adolfseck mit großem Park und 10 km östlich Bieberstein, das ehemalige Jagdschloß der fuldaischen Bischöfe. – F. entstand infolge der Gründung der gleichnamigen Abtei (S. 201), um die sich bald ein Dorf (mit einer 779 eingeweihten Kirche) ansiedelte, das 1162 befestigt und 1208 zur Stadt erhoben wurde. Mit den Äbten von F. kam es öfter zu Zwistigkeiten, besonders 1320, als Abt Heinrich eine Burg innerhalb der Stadt errichtete, die von den Bürgern zerstört wurde. F. verfiel der Reichsacht und wurde 1331 zur Wiederherstellung der Burg genötigt. Die im 14. Jahrh. auch in F. ausbrechende Pest schrieb der Aberglaube den Juden zu, von denen 600 einen martervollen Tod fanden. Im Bauernkrieg wurden Stadt und Kloster F. 1525 von den Bauern erobert, aber diese vom Landgrafen Philipp von Hessen zur Übergabe genötigt, worauf die Stadt einige Jahre an Hessen verpfändet war. 1734 erhielt F. eine Universität, die indessen 1804 in ein Gymnasium verwandelt wurde. Im Siebenjährigen Kriege wurde F. 1762 von einem hannöverschen Korps unter Luckner genommen. Am 2. Nov. 1850 wurde es von den Preußen besetzt, aber nach dem Zusammenstoß mit den Österreichern bei Bronnzell 9. Nov. freiwillig geräumt und dann auf kurze Zeit von den Bayern besetzt. Im Kriege von 1866 besetzten es die Preußen 6. Juli abermals. Mehrmals in neuester Zeit haben in F. »am Grabe des Bonifatius« die Bischöfe Preußens und Deutschlands Versammlungen abgehalten. Val. »Chronik von F. und dessen Umgebungen« (Vacha 1839); Schneider, Führer durch die Stadt F. (3. Aufl., Fulda 1899); Hartmann, Zeitgeschichte von F. (das. 1895) u. die oben, S. 201, angeführten Werke. [⇐202]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 202.
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[784⇒] Fulda, 1) Fluß in Norddeutschland; entspringt in der bairischen Provinz Unterfranken, in der nordwestlichen Rhön, am Fuß der Kleinen Wasser [⇐784][785⇒] kuppe, über dem Dorfe Obernhausen, als eine sehr reiche u. eiskalte Qulle aus dem Fuldaer Brunnen; kurz darauf verliert sie sich unter schwammigem Rasen u. tritt bei dem genannten Dorfe 4 Fuß breit wieder hervor; nach u. nach treten 7 Bäche hinzu u. dann erhält der Fluß den Namen F. von Gersfeld an; nachdem sie von hier ein an seltenen Pflanzen reiches Wiesenthal durchflossen hat, vertauscht sie ihren Namen wiederum mit dem des Gersfelder Wassers u. der Wanne, tritt bei Rönshausen nach Kurhessen ein, von wo ihre Hauptrichtung, die bisher mehr westlich war, eine nördliche wird; darauf tritt sie ins Großherzogthum Hessen ein, durchfließt dasselbe auf der Ostseite des Vogelberges etwa 5 Stunden weit, bildet dann die Grenze zwischen Kurhessen u. Hannover u. verbindet sich bei Münden mit der Werra, wodurch die Weser entsteht; in ihrem 54 Stunden langen Lauf nimmt sie rechts die Hann u. Losse, links die Lüder, Schlitz, Jossa u. Eder auf u. ist von Hersfeld an für große Kähne schiffbar. 2) Provinz in Kurhessen, mit dem Titel eines Großherzogthums, zusammengesetzt aus den hessisch gewordenen Theilen des Bisthums F., den Ämtern Friedewald u. Landeck, des Fürstenthums Niederhessen, aus dem Fürstenthum Hersfeld u. der abgesonderten Herrschaft Schmalkalden auf dem Thüringer Walde; der Haupttheil grenzt an Kurhessen, die großherzoglich hessische Provinz Oberhessen, an die kurhessische Provinz Fulda, das baierische Unterfranken, den weimarischen Kreis Eisenach; ist gebirgig durch Zweige des Vogelsgebirges u. der Hohen Rhön; die Thäler sind zum Landbau geeignet u. fruchtbar, während auf den Höhen ein rauhes Klima herrscht, unter welchen die Saaten oft leiden. Der höchste Punkt ist der Biberstein von 2168 Fuß hoch im Kreise F., u. der niedrigste Punkt ist noch 860 Fuß Meereshöhe; höhere Berge siegen in dem abgesonderten Theil Schmalkalden, vor allen der 2900 Fuß hohe Inselsberg, der Seimberg, Gieselberg, Donnershang, Stiller-Stein u.a.; bewässert von der Fulda mit der Haun, Flieder u. Lüder, u. von der Kinzig. Producte sind Eisenerz, das in Eisenwerken verarbeitet wird, viel Holz, bes. Buchen, Braunkohle, Getreide, Flachs; einen wichtigen Erwerb bildet die Viehzucht, sowie die Spinnerei, Leinen- u. Baumwoll- u. Tuchweberei, Gerberei; viele Einwohner der Provinz, welche die ärmsten in Kurhessen zu sein scheinen, folgen jährlich in der Erntezeit der Sitte des Landgehens u. ziehen, Arbeit suchend, durch das Mainthal an den Mittel- u. Unterrhein; 41,8 QM. mit 138,700 Ew., meist Katholiken. Theilt sich in die vier Kreise: F., Hünfeld, Hersfeld u. Schmalkalden. 3) Kreis darin mit 47,000 Ew., das alte Buchonia (Land der Buchen); 4) Landgericht mit 26,000 Ew. 5) Hauptstadt der Provinz an der Fulda, über die zwei lange steinerne Brücken führen, hat acht Vorstädte (darunter Altenhof u. Hinterburg); Sitz der Regierung u. eines Obergerichts, des Bischofs für Kurhessen, eines Justiz- u. Landrathamtes u. anderer Behörden; unter den Gebäuden der Stadt zeichnen sich vor anderen aus der Dom, mit den Gräbern des Bonifacius u. Kaisers Konrad I.; daneben die kleine St. Michaeliskirche, von deren erster Anlage im Jahr 820–822 noch deutliche Spuren vorhanden sind; das Residenzschloß, vor welchem 1842 das Standbild des Bonifacius, von Henschel in Erz gegossen, aufgerichtet wurde; das Gymnasial- u. das Bibliothekgebäude. Unter den Plätzen ist der schönste der Domplatz, mit zwei Obelisken geziert. F. besitzt außerdem vier katholische Pfarrkirchen, eine evangelische Kirche, katholisches Priester- u. Schullehrerseminar, Gymnasium, Domschule, zwei Nonnenklöster (weibliche Unterrichtsanstalten), Real- u. Handwerksschule, viele andere Schulen, Landesbibliothek, welche 1775 errichtet wurde u. einen Theil der Bibliothek des Klosters Weingarten erhielt, Waisenhaus, Hospital, Landkrankenhaus. Die gewerbliche Thätigkeit ist umfangreich; hier die größte Baumwollenfabrik Kurhessens, Fabrikation von Essig, Leinwand, Garn, vorzüglichen Blasinstrumenten, Bleistiften, Pappschachteln, Wachslichtern, Strohhüten, Bier; außerdem Gerbereien, Färbereien, Wachsbleiche, Salpetersiederei, zwei Buchhandlungen, eine Lithographische Anstalt u. eine Buchdruckerei; 10,000 Ew., ohne Garnison. Dabei der Frauenberg (mit Anlagen u. einem Vergnügungsort, Franciscanerkloster), u. der Calvarienberg, an dessen Fuße der Bonifaciusbrunnen, die Fasanerie (Adolfseck), Lustschloß mit schönem Garten u. an dem Johannisberg ein dem Selterser ähnlicher Mineralbrunnen. Vgl. Schneider, Topographie, Fulda 1806; Buchonia, Zeitschrift für vaterländische Geschichte etc., ebd. 1826–1829; Pfister, Landeskunde von Kurhessen, ebd. 1841._– F. war in den ältesten Zeiten ein Theil der Provinz Buchonia. 744 veranlaßte St. Bonifacius den Abt Sturm, ein Benedictinerkloster bei einer Furth über die Fulda im Gau Grabfeld zu bauen, welches Papst Zacharias I. 751 unmittelbar unter den Römischen Stuhl stellte. Bald darauf wurde mit dem Kloster eine Gelehrtenschule verbunden, welche, bes. als Hrabanus Maurus daselbst Lehrer war, einen hohen Ruf erlangte. 968 ertheilte Papst Johann XVII. dem Abte von F. den Primat unter allen Äbten in Gallien u. Deutschland; 999 bestätigte Sylvester II. dieses Recht u. fügte das Recht, an den Römischen Stuhl zu appelliren u. Kirchenversammlungen zu halten, hinzu. Das Kloster wuchs an Macht u. Reichthum, u. die Abte thaten viel für Gelehrsamkeit u. Wissenschaften; aber die Sitten der Mönche arteten dabei so aus, daß Abt Richard 1021 irländische Mönche zur Herstellung der Zucht kommen lassen mußte., Ihr Kloster wurde ein eignes Hochstift, u. ihre Äbte waren Reichsfürsten (Fürstbischöfe). Abt Marquard umgab F. um 1150 mit Mauern. 1331 Aufruhr der Bürger unter den Klostervogt, Graf Johann von Ziegenhain, gegen den Abt Heinrich von Homburg, weil er ihnen zu streng regierte; 12 der Rädelsführer wurden enthauptet u. ihre Güter eingezogen. 1356 erhob Karl IV. den Abt zum Erzkanzler der Kaiserin. 1513 wurde die Abtei Hirschfeld dazu geschlagen; 1525 ward es von den Bauern verwüstet. In der Zeit der Reformation erhielten die neuen Ideen auch im Gebiete des Stiftes Fulda Eingang, u. 1542 wurde dem Abt Johann eine Reformationsordnung aufgedrängt, welche der Evangelischen Lehre weitere Ausbreitung dort verschaffte. 1573 begann Abt Balthasar die Gegenreformation. Als Landgraf Wilhelm V. 1631 einen Vertrag mit Gustav Adolf von Schweden abschloß, erhielt er das Stift als schwedisches Lehn u. begann nun die Ausbreitung der Reformation im Fuldaischen ernstlich, [⇐785][786⇒] mußte aber nach der Schlacht bei Nördling das Stift wieder aufgeben. 1734 legte der Abt Adolf eine Universität in F. an; 1752 wurde F. zu einem Bisthum erhoben. Im Nov. 1758 hier Überfall von 12,000 Mann Reichstruppen durch den Erbprinz von Braunschweig. 1803 kam F. mit Korvei u. Dortmund durch den Reichsdeputationsschluß als weltliches Fürstenthum an den Fürsten von Nassau-Diez, der es an seinen Sohn Wilhelm (später König der Niederlande) abtrat. Dieser residirte in F. u. verwandeln die Universität in F. in ein Gymnasium. Der vorletzte Bischof Heinrich hatte schon 15 Jahre voraus gesagt, daß er der letzte Bischof von F. sein werde. Allerdings war er der letzte, der mit fürstlichen Ehren begraben wurde; sein Nachfolger Adalbert wollte durchaus nicht an die Säcularisirung des Stifts glauben u. nicht von seiner Stelle weichen, selbst als der Fürst von Oranien erschien, war er noch nicht aus dem Schlosse gewichen. 1806, als sich der Fürst von Oranien weigerte, dem Rheinbund beizutreten, mediatisirte Anfangs Napoleon die andern Erbstaaten des Fürsten u. nahm ihm im Oct. 1806, als er gegen Frankreich gefochten hatte, auch F., welches 1809 mit den Staaten des Fürsten Primas verbunden wurde. F. blieb bis 1813 beim Großherzogthum Frankfurt u. wurde 1815 an Preußen abgetreten, das es in demselben Jahre an Hessen u. zum Theil an Weimar abtrat. Hier am 2. Nov. 1813 Vertrag der Aliirten unter Führung Österreichs mit Württemberg (s.d. Gesch.), wodurch dieses der Sache jenes gegen Napoleon beitrat. Am 2. Nov. 1850 wurde F. von den Preußen besetzt, aber nach dem Zusammenstoß ihrer Vorposten mit den Österreichern am 8. Nov. bei dem nahen Bronzell am 9. Nov. freiwillig geräumt u. von den Baiern besetzt. Vgl.: Brower, Antiquitates Fuldenses, Antw. 1617; Chronik von F. 744–1838, Vacha 1839; Dronke, Traditiones et antiquitates Fuld., Fuld. 1844. 6) Sonst Departement im Königreich Westfalen, nach dem Fluß F. benannt, 1011/2 QM., 259,000 Ew., Hauptstadt Kassel. [⇐786]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 784-786.
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[827⇒] Fulda, Fluß, in der bayer. Provinz Unterfranken entspringend, wendet sich nach Kurhessen, wird bei Hersfeld schiffbar, vereinigt sich nach einem Laufe von 25 M. bei Hannovr. – Münden mit der Werra u. wird zur Weser. Von ihm ist benannt die kurhess. Provinz F., welche großentheils aus den Besitzungen des ehemal. Hochstiftes F., aus dem Fürstenthum Hersfeld, der Herrschaft Schmalkalden und althess. Gebiete (Friedewald und Barchfeld) besteht. Sie umfaßt 321/5 QM., ist gebirgig und waldig, hat strenge Winter und etwa 147000 meist kathol. Einw. – F., Hauptstadt der gleichnam. kurhess. Provinz, Sitz des kath. Diöcesanbischofes mit 9300 E., ehemalig. fürstbischöfl. Residenzschlosse, schöner Domkirche mit dem Grabmale des Kaisers Konrad I. u. den Reliquien des hl. Bonifacius, welchem hier 1842 eine colossale Erzstatue errichtet wurde, mit Lyceum, Priester- und Schullehrerseminar, einer Bibliothek von 40000 Bänden u. vielen Schulen; Fabrikation in Baumwolle, Wolle, Leinwand und Holzwaaren. [⇐827]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 827.
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[71⇒] Fulda, die Haupt- und Residenzstadt des Hochstifts Fulda im Oberrheinischen Kreise; sie liegt am Flusse gleiches Namens, ist der Sitz eines Domcapitels und einer 1734 errichteten katholischen Universität, und zählt 12,000 Einwohner. Hier wird der berühmte Johannisberger Wein in der Hofkellerei in versiegelten Flaschen verkauft, den man jedoch aus derselben Quelle auch in dem in der Nachbarschaft von Fulda [⇐71][72⇒] gelegenen überaus anmuthigen Bade Brückenau, so wie auf der Frankfurter Straße zu Hünefeld im Posthause bekommt. [⇐72]

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 71-72.
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