Steinzeit

[917] Steinzeit (Steinzeitalter, hierzu Tafel »Kultur der Steinzeit I-IV«), der erste große Abschnitt der vorgeschichtlichen Zeit, in dem der Mensch den Gebrauch der Metalle noch nicht kannte und seine Geräte, Werkzeuge und Waffen aus Holz, Knochen, Horn, besonders aber aus Stein herstellte. Die S. ist im Grunde genommen eine Kulturstufe, die von der gesamten Menschheit durchlaufen worden ist, mit dem Unterschied jedoch, daß sie für einzelne Gruppen dieser Menschheit vor mehr oder minder langer Zeit bereits den Stufen der Metallkultur (Kupfer, Bronze, Eisen) Platz gemacht hat, während andre bis fast zur Gegenwart auf steinzeitlicher Kulturstufe beharrt haben. Für die alten Kulturvölker Asiens und Europas, auch für die Neger Afrikas, liegt in der Tat das Ende der S. um Jahrtausende zurück, während die Australier und Ozeanier, zumeist auch die Amerikaner, in ihr bis zu ihrer dauernden Berührung mit den Weißen verblieben sind. Vielerorts ist sie sogar heute roch vorhanden. Vielen Teilen der Menschheit gemeinsam ist oder war die Bezeichnung der Steingeräte als vom Himmel gefallener Blitzsteine oder Donnerkeile (bei uns ihrer Form wegen auch Katzenzungen genannt).

Im engern Sinn und landläufig versteht man unter S. die weit zurückliegende erste Periode alter Kulturböden, insonderheit des vorderasiatisch-mittelmeerisch-europäischen Kulturkreises. Sie umfaßt auch hier, trotz ihres um Jahrtausende zurückliegenden Endes, ganz gewaltige Zeiträume, von deren Länge man sich, solange absolute Werte für Zeitlage und Dauer der Eiszeit nicht gefunden sind, keinerlei Begriff machen kann. Bis vor kurzem unterschied man lediglich die ältere S. oder paläolithische Periode und die jüngere S. oder neolithische Periode. In der ältern wurden die im allgemeinen sehr primitiven Steingeräte durch Zuhauen, bez. vermittelst des durch Schläge bewirkten Absplitterns geeigneter Stücke von größern Steinklumpen hergestellt, während Waffen und Geräte der jüngern S. durch Schleifen und Polieren ihre Form erhalten haben. Die ältere S. fällt im allgemeinen zusammen mit der diluvialen oder eiszeitlichen, die jüngere S. mit der alluvialen oder nacheiszeitlichen Existenz des Menschen. Neuerdings sieht man diese Einteilung nicht mehr als zureichend an, sondern setzt vor die paläolithische Periode eine noch primitivere eolithische Periode (von Eos, die Morgenröte, und Lithos, der Stein, also etwa Werkzeuge aus der Morgenröte der Kultur), die alle diejenigen Gerätformen umfaßt, bei denen eine beabsichtigte Formengebung seitens des Benutzers noch nicht nachweisbar ist, sondern bei denen es sich lediglich um (unbeabsichtigte oder beabsichtigte) Nachschärfung der Kanten (Dengelung) oder um ein rohes Zurechtschlagen zu bestimmten Zwecken handelt. Solche Eolithen sind ein Postulat der gesamten Entwickelungsgeschichte des Menschen und seiner Kultur; wie noch heute Affen Steine u. dgl. zum Aufschlagen von Früchten, zum Werfen etc. benutzen, so muß auch der Mensch mit der wahllosen Benutzung beliebigen Han-, Schlag- und Wurfmaterials begonnen haben. Die Erkennung bestimmter, für gewisse Zwecke besonders geeigneter Formen und ihre Bevorzugung ist bereits ein großer Kulturfortschritt, die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer Wiederherstellung der Brauchbarkeit nach dem Gebrauch ein vielleicht noch größerer. Beide umfassen sicher außerordentlich lange Zeiträume, die, falls die bis heute geologisch ältesten Eolithenfunde von Thenay (Loir-et-Cher, Frankreich) sich wirklich als Manufakte erweisen sollten, vom obern Oligocän, also vom mittlern Tertiär, bis tief in die erste Zwischeneiszeit gedauert haben. Erst dann setzt, wenigstens auf Grund der bisherigen Funde, mit den ganz zweifellos absichtlich geformten Typen des Strépyien Rutots (Tafel I, Fig. 7 u. 10) und des Chelléen (Tafel I, Fig. 11 a, b) das Paläolithikum ein. Tertiäre Eolithen, eben diejenigen von Thenay, sind bereits 1867 gefunden, aber nicht als Menschenwerk anerkannt worden. Auch spätere Funde (von Puy-Courny, Otta, St.-Prest, dem Kalkplateau von Kent etc., Tafel I, Fig. 1–5) haben dieses Schicksal geteilt. Lebhaftes Interesse hat die Eolithenfrage und damit auch wieder die des Tertiärmenschen erst in den letzten Jahren gefunden, seitdem Rutot u. a. in Belgien, Capitan, Verworn u. a. in Frankreich, Klaatsch, Krause, Jäkel u. a. in Deutschland, Schweinfurth in Ägypten, Nötling in Birma Eolithen in altdiluvialer oder tertiärer Lagerstatt gefunden haben. Die Klassifizierung erfolgt einstweilen noch, der nicht gerade glücklichen französischen Sitte zufolge, vorwiegend nach den Lokalitäten, weniger nach stratigraphischen und paläontologischen Gesichtspunkten. Die Tertiärfunde sind bisher nicht generalisiert. Ältester Typ des ausgehenden Pliocäns und des ersten Vorrückens der Gletscher ist das Reutélien (Reutel, Dorf bei Becelaere, Ypern, Tafel I, Fig. 6). Der Übergangszeit vom Reutelien zum interglazialen Mesvinien gehört das Maffléen (Maffle bei Ath, Brabant) an. Das Mesvinien (Mesvin im Hennegau, Tafel I, Fig. 9) gehört dann der ersten Zwischeneiszeit an; das Strépyien (Tafel I, Fig. 7, 8 a, b u. 10), das in den Beginn der zweiten Vereisung Nordwesteuropas fällt, bildet schließlich den Übergang zu den paläolithischen Techniken. Die Eolithen werden von vielen als Manufakte und damit als ein unzweifelhafter Beleg des tertiären oder doch altdiluvialen Menschen anerkannt, der, nach der Fülle der Gerätformen zu urteilen (Schabern und Kratzern verschiedenster Form, Hacken, Hausteinen, Fäusteln etc., Tafel I, Fig. 1–16), schon in sehr früher, vorglazialer Zeit eine sehr differenzierte, wenn auch niedrige Kultur besessen haben muß. Andre sehen in den Eolithen hingegen von Menschenhand gänzlich unberührte Naturprodukte, die lediglich durchfließendes Wasser, Gletscherbewegung u. dgl. mit Schlagmarken (Retuschen) versehen seien.

Die ältere Steinzeit. Ist bereits der eolithische Mensch in hohem Grade von der Eiszeit mit allen ihren Wirkungen auf Klima, Fauna und Flora beeinflußt worden, um wieviel mehr der paläolithische Mensch, der noch viel längere Zeiträume hindurch den harten Kampf mit der herben Natur des vereisten Nord- und Mitteleuropa hat durchkämpfen müssen. Für den Bewohner dieser Gegenden ist anscheinend vor allem der dauernde Kampf gegen eine durch riesenhafte Vertreter (Elephas antiquus und primigenius, Rhinoceros tichorhinus und Merckii, Bos primigenius und priscus, Höhlenbär, Höhlenlöwe, Wolf, Luchs etc.) ausgezeichnete Tierwelt der Sporn und die Triebfeder zu einem sicherlich nicht überall gleichmäßigen, aber doch allgemeinen Kulturfortschritt gewesen, der sich, der Kampfesstellung des damaligen Menschen entsprechend, besonders in der Weiterentwickelung der Waffen und Geräte offenbart. In der Klassifizierung derselben besteht zurzeit ein kaum noch zu übersehendes und nur schwer zu vergleichendes Durch- und Nebeneinander, indem von den Franzosen[917] und Belgiern, bei denen gerade die Archäologie der ältern Steinzeit sehr gepflegt wird, beinahe jeder Autor das Paläolithikum nach seinen bevorzugten Fundstellen einteilt und abstuft. So haben wir als ältestes System das des ältern Mortillet, das 1) mit der Periode von Chelles beginnt, einem warmen und feuchten Zeitraum, in dem der Mensch Westeuropas (der der Neandertalrasse) mit Flußpferd, Rhinoceros Merckii und Elephas antiquus zusammenlebte und nur eine einzige Gerätform, den ungestielten, aber durch Gewicht und Mandelform (Tafel I, Fig. 11a, b) sehr wirksamen Fäustel kultivierte. Den Übergang zu einer kalten und feuchten Periode, der einzigen Vergletscherung, die Mortillet anerkennt, bildet 2) das gemäßigte und feuchte Acheuléen, wo Elephas antiquus verschwindet, das Mammut auftritt und der Mensch die Fäustel und Bohrer kleiner und seiner herstellt (Tafel I, Fig. 12 u. 13). Kulturstufe der eigentlichen Eiszeit ist dann 3) das Moustérien mit kälteliebender Fauna (Mammut, Rhinoceros tichorhinus, Höhlenbär und Moschusochse) und nur einseitig behauenen (gedengelten) Schabern, Speerspitzen und breiten und dicken Absplissen (Tafel I, Fig. 14–16). Der Zeit des Gletscherrückgangs gehören an 4) das Solutréen mit gemäßigt-trockenem Klima, einer Fauna, in der das Wildpferd äußerst zahlreich, Renntier und Mammut vorhanden, das Rhinozeros erloschen ist, und einem Menschen, der mit seinen lorbeerblattförmigen, feingearbeiteten Feuersteingeräten den Höhepunkt der paläolithischen Steinbearbeitung erreicht hat (Tafel II, Fig. 1, 3 u. 4; 5) das kalte und trockene Magdalénien mit rein nordischer Fauna (Renntier), erlöschendem Mammut, schmalen und leichten Feuersteinklingen (Tafel II, Fig. 10–12, 14 u. 22), beginnender Knochen- und andrer Technik (Fig. 13, 15–21, 23 u. 26) und der Herausbildung einer eigenartigen Kunst (s. unten). Der Übergang zur Gegenwart in Klima und Fauna (diese durch den Edelhirsch gekennzeichnet, Renntier verschwunden) bildet endlich das Tourassien, das auch auf dem Gebiete der Technik den Übergang zur jüngern S. anbahnt.

Diesem Mortilletschen System sind, wie gesagt, eine Reihe andrer zur Seite getreten, so gleich mehrere von Piette, dann auch von Rutot, von Lartet u. a. Belangreicher als die zahlreichen neuen Namen (Piettes Tillousien = Rutots Strépyien, Piettes Papalien, Eburnéen, Gourdanien, Cervidien, Asylien, Arisien etc., Rutots Montaiglien, Magritien, Goyetien, Chaleuxien, Campignyien, Tardenoisien, Robenhausien etc.) sind die auch in Westeuropa einsetzenden Bestrebungen, die verschiedenen Gerättypen nun auch geologisch unterzubringen, sie vor allen Dingen in Beziehung zu den verschiedenen Vereisungen zu setzen. Ohne eine gewisse Berücksichtigung dieser läßt sich die ältere S. Mitteleuropas überhaupt nicht studieren, weshalb alle neuern Versuche denn auch dieses Ziel in allererster Linie verfolgen. Hoernes hat demnach, unter Berücksichtigung aller archäologischen und geologisch-paläontologischen Momente, folgendes System aufstellen zu können geglaubt: einer ersten, nach Geikie noch pliocänen Eiszeit folgt eine erste Zwischeneiszeit mit der Stufe von Tilloux und Taubach (mit Elephas meridionalis, antiquus und primigenius) oder das Chelléo-Moustérien. In den Höhlengegenden ist die Blütezeit des Höhlenbären. Die spärliche Bevölkerung Europas gehört der Rasse des Neandertals, von Spy und Krapina an. Ihr Kulturbesitz sind grobe, große Steinwerkzeuge von den Typen von Chelles, St.-Acheul und Le Moustier. Eine zweite große Vereisung bringt in der Bewohntheit und der Kulturentwickelung, wenigstens des östlich von Frankreich gelegenen Europa, einen Hiatus (s. d.) hervor. Die folgende Periode eines mildern Klimas mit starker Lößbildung (zweite Zwischeneiszeit) ist die Zeit des Mammuts, des wollhaarigen Nashorns und des Wildpferdes, außerdem des Edelhirsches, des Bisons und der großen Höhlenraubtiere. Diese und die Dickhäuter nehmen am Ende der Periode stark ab; der Höhlenbär erlischt völlig. Unter der Bevölkerung dieser Periode läßt sich, wenigstens nach Verneau und einigen andern Autoren, auf Grund von elfenbeinernen Rundfiguren und Skeletten auf das Dasein einer negroiden, steatopygen Menschenrasse schließen. Die Steinwerkzeuge zeigen den Solutréetypus; sie sind anfangs noch Moustiertypen (Tafel II, Fig. 1), werden aber dann immer seiner (Tafel II, Fig. 2–7). Schnitzerei in Elfenbein, Stein und Knochen ist häufig (Tafel II, Fig. 8 u. 9; Tafel III, Fig. 1 u. 9), desgleichen die Bemalung von Höhlenwänden mit Tierzeichnungen (Tafel III, Fig. 6 u. 7). Bekannteste Stationen dieser Zeit sind Brassempuy, Solutré, Laugeriehaute etc. in Frankreich, die Höhlen von Mentone in Italien, Brünn und Předmost in Mähren, Thiede und Westeregeln in Deutschland. Es folgt eine dritte Vereisung mit Anwesenheit zahlreicher arktischer Tiere (Renntier, Fjällfraß etc.). Sie weicht einer Periode rauhern Klimas, einer dritten Zwischeneiszeit, mit einer durch das Renntier charakterisierten Fauna (Renntierzeit) in ganz Mitteleuropa, einer durch den Edelhirsch charakterisierten in Westeuropa. Jene nennen Hoernes u. v. a., nach einem Hauptfundort (Madeleine in Südfrankreich), das Magdalénien, diese, eine Übergangsstufe der nachdiluvialen ältern S., das Asylien oder Tourassien. Das Magdalénien ist charakterisiert durch folgendes: Renntier sehr zahlreich, Wildpferd und Bison häufig, Edelhirsch selten, Mammut im Abziehen nach Osteuropa, Nashorn und Höhlenbär erloschen. Menschenrasse ist die von Cro-Magnon und Laugerie-basse; sie ist körperlich weit besser ausgebildet als die altdiluviale. Die Steingeräte sind meist nur klein, länglich, oft sehr sein, meist aber unansehnlich (Tafel II, Fig. 10–12); dagegen zeigen die Skulpturen (Tafel III, Fig. 5, 8, 10, 11, 14) stark ausgeprägte Linien; die Geräte aus Knochen und Geweih endlich stattlich und vor allen Dingen ausgestattet mit sehr naturalistischen Umrißzeichnungen (Tafel III, Fig. 2–4, 8, 10 u. 11). Diesen reihen sich die al fresco (nicht mehr als bloße Umrißzeichnungen wie im Solutréen) behandelten Höhlenmalereien Westeuropas (Tafel III, Fig. 12 u. 13) würdig an. Die Fundplätze dieser Periode sind sehr zahlreich: La Madeleine, Laugerie-basse, Les Eyzies, Bruniquel, Mas d'Azil etc. in Frankreich, Schweizersbild und Keßlerloch (s. diese Artikel) in der Schweiz, Schussenried, Andernach etc. in Deutschland, die Gudenushöhle in Österreich etc. Fast alle sind Höhlen oder Felsnischen. Beim Magdalénien ist auch zum erstenmal eine absolute Altersbestimmung möglich; es liegt, nach der Berechnung von Nüesch am Schweizersbild, mindestens 10–12,000 Jahre hinter uns zurück. – Diesen rein eiszeitlichen Kulturstufen lassen die französischen Forscher Übergangsstufen folgen, die geologisch und der Fauna nach der Gegenwart, archäologisch aber noch nicht der neolithischen Kultur angehören, die sogen. mesolithische Periode oder mittlere S. Es sind: 1) das Asylien oder Tourassien, hauptsächlich verkörpert[918] durch die berühmten Funde der bemalten Kiesel von Mas d'Azil, Steinen mit ausgemalten Punkten, Kreisen, krummen und geraden Linien, aber auch mit Zeichen, die mit lapidaren Buchstaben unsrer Alphabete eine sehr verfängliche Ähnlichkeit haben (Tafel II, Fig. 24 u. 25); 2) das Arisien Piettes, ausgezeichnet durch angeblich angeschliffene Werkzeuge; 3) das Campignien mit einer Mischung von bloß geschlagenen paläolithischen und angeschliffenen Steingeräten (Tafel II, Fig. 27 u. 28); 4) schließlich das Tardenoisien A. de Mortillets mit sehr kleinen »mikrolithischen«, fein retuschierten, geometrisch geformten Geräten (Tafel II, Fig. 29–32).

Über die Kultur des paläolithischen Menschen Europas sind wir sehr stark auf Vermutungen angewiesen, da außer den meist sehr einfachen Gebrauchsgeräten fast der ganze übrige materielle Kulturbesitz zugrunde gegangen ist. Anderseits lassen doch auch diese an sich einseitigen Funde durch die sie begleitenden Umstände mancherlei Rückschlüsse zu. Die Benutzung des Feuers zum Rösten des Fleisches, zum Fernhalten der Raubtiere und zum Wärmen scheint früh eingetreten zu sein; in Taubach wenigstens ist sie bereits vorhanden. Die Nahrung bestand vor allem aus dem Fleisch und dem Knochenmark aller erlegbaren Tiere, vom größten und stärksten hinab bis zum kleinsten, sodann auch aus den Beeren der Tundren und Steppenformationen und den Früchten der wärmern Zwischeneiszeiten. Als Kleidung muß mangels jeder Webtechnik lange das tierische Fell gedient haben; als Verschluß haben vielleicht (nach Schötensack) die sogen. Kommandostäbe (Tafel III, Fig. 2) gedient, die damit der Vorläufer der Fibel waren. Genäht wurden die Felle mit Knochennadeln und Tiersehnen. Als Wohnung haben je nach den Temperaturverhältnissen und der topographischen Beschaffenheit der Wohnsitze Höhlen, künstliche Erdlöcher, Windschirme und Fellzelte gedient. Als Schmuck gab es Körperbemalung mit farbigen Erden, Ketten und Schnüre mit Tierzähnen, Tierknochen, Schneckengehäusen, Muscheln, Renntierhornblättchen etc. Ein paar besondere Kapitel sind dann die Zubereitung der Stein- und andern Gerätschaften während der ganzen paläolithischen Zeit und die Kunst während des Solutréen und des Magdalénien. Über jene haben zahlreiche, in den letzten Jahrzehnten angestellte Versuche einiges Licht verbreitet; über diese haben uns besonders die Funde in den südfranzösischen und nordspanischen Höhlen (Altamira, Chabot, La Mouthe, Pair-non-Pair, Combarelles, Font-de-Gaume), im Keßlerloch und am Schweizersbild unterrichtet (s. Tafel III). Nach anfänglichen Zweifeln gilt diese Kunst jetzt allgemein für paläolithisch; sie steht in der Tat etwa auf derselben Stufe wie die nur wenig höhere Kultur der Buschmänner und Australier, und wie diese Kunst ausgeprägter Jägervölker ausschließlich die Wiedergabe der vertrauten Tierwelt der Gegenwart, erst dann des Menschen pflegt (s. Tafel »Kunst der Naturvölker II«, Bd. 11, Fig. 3, 4, 13 u. 14, auch die Textabbildung, S. 807), so bevorzugt auch die Kunst der ausgehenden Diluvialzeit fast ausschließlich die Wiedergabe des damaligen Wildes, daneben dann bezeichnenderweise diejenige der Frau, die damit an den Anfang der bildenden Kunst überhaupt tritt.

Die Bearbeitung des Feuersteins, der für die ältere S. seiner hervorragenden Eigenschaften wegen (leichte Spaltbarkeit mit scharfschneidendem Bruch) fast ganz allein in Frage kommt, hat im Laufe der überaus langen Perioden, mit denen wir es hier zu tun haben, nach der Beschaffenheit des Materials und auch nach der verschiedenen Geschicklichkeit der einzelnen Menschen und Menschengruppen gewechselt. Hatte sie sich bei den Eolithen lediglich auf Abspleißungen beschränkt, die beim Gebrauch handlicher Stücke unbeabsichtigt entstanden waren, oder aber auf bloßes Absprengen unbequemer Hervorragungen zum Zweck der Handlichmachung, so sind die Paläolithen der ältern Zeit wohl ausschließlich durch Schlag mittels andrer Steine, und erst vom Solutréen an außerdem auch noch durch Druck mittels Horn-, Knochen- und Holzgeräte entstanden. Gerade über diese feinere Technik haben neuere, vielfach modernen steinzeitlichen Naturvölkern (Feuerländer, Australier, Eskimo) abgelauschte Versuche ein helles Licht verbreitet. Die prachtvollen Typen des Solutréen z. B. (Tafel II, Fig. 1–7) sind alle mittels einfachen Druckes nicht einmal sehr harter Geräte (alter Harpunenspitzen etc.) hergestellt worden. Für den literarischen Gebrauch hat sich die Prähistorie in bezug auf diese Technik eine eigne Ausdrucksweise geschaffen; sie nennt die uralten Feuersteinbergwerke Schmutzgruben, die an den meisten Geräten erkennbaren Spuren menschlicher Bearbeitung Schlagmarken (Retuschen), die verschiedenen Schlagwerkzeuge Schlag- oder Arbeitssteine, die von einem Knollen abgeschlagenen Stücke je nach der Form Splitter, Span, Abspliß etc., den Rest des Knollens selbst Nucleus oder Steinkern; sie unterscheidet ferner bezüglich der fertigen Werkzeuge Schaber und Kratzer aller Art, Sägen, Bohrer, kurz alles das, was auch wir noch im praktischen Leben gebrauchen. In der Tat ist selbst die Lebensführung des Paläolithikers sicherlich schon recht vielgestaltig gewesen.

Die jüngere Steinzeit. Der Europäer der jüngern S. hat sich von Anfang an einer wesentlich andern Naturumgebung gegenübergesehen als sein paläolithischer Vorgänger; statt des kalten und trockenen Klimas der nachdiluvialen Perioden des Magdalénien und der nächstjüngern Stufen genoß Europa nun alle Vorzüge eines gemäßigten Klimas, und Tier- und Pflanzenwelt waren so harmlos und ungefährlich wie heute. Als Ersatz für das jagdbare Wild der Eiszeit verfügt der Mensch jetzt über eine Reihe gezähmter Tiere, die Haustiere.

Über die Frage, ob der neolithische Mensch der direkte Nachkomme des paläolithischen Menschen, und die neolithische Kultur eine einfache, vielleicht nur von außen beeinflußte Weiterbildung der altsteinzeitlichen Kultur ist, oder aber, ob der Neolithiker samt seiner Kultur ein von außen nach Europa eingewanderter Fremdling ist, der seine Sitze bei uns aufschlug, längst nachdem der altsteinzeitliche Mensch mit seiner Kultur vermodert war, gehen die Ansichten noch weit auseinander. Eine Ausfüllung des Hiatus hat man im südlichen Frankreich, das ja von den Vergletscherungen der Eiszeit nicht betroffen worden ist, in den auf das Magdalénien folgenden Stufen des Asylien, Campignien und Tardenoisien finden wollen; andre sehen in den Kjökkenmöddingen (s. d.) eine Art Übergang von der ältern zur jüngern S.

Die relativ hohe Entwickelungsstufe des Menschen der jüngern S. äußert sich zunächst in der sorgfältigen und stellenweise nicht geringen Geschmack bekundenden Herstellung der Waffen und Werkzeuge, die zum Teil auch bedeutende Dimensionen aufweisen. So fanden sich z. B. in Skandinavien sorgfältig gearbeitete Steinäxte, die 33 cm lang sind und in der Mitte eine Breite von 55–57 mm bei einer Dicke von[919] 35–38 mm aufweisen (Tafel IV, Fig. 4). Die neolithischen Steingeräte sind nicht von Knollen abgeschlagene Steinsplitter, sondern von allen Seiten bearbeitete Steinstücke. Sie sind geschliffen oder gemuschelt, d. h. es sind aus dem Feuerstein Teilchen in muschelförmigem Bruch herausgehoben (Tafel IV, Fig. 1–4, 10 u. 11, 14–24). Neben einfachen, beiderseits zur Schneide konvex sich zuschärfenden Axtblättern finden sich Steincelte, d. h. von der Schneide nach hinten zu schmäler werdende Geräte, die als Messer, Hacken und Streitäxte dienten, sowie lange und schmale Instrumente mit einseitig flacher Schneide, die als Meißel oder Hobel bezeichnet werden; auch Hohlmeißel wurden angetroffen. Neu ist ferner die Bewaffnung mit Bogen und Pfeil, dann die Keramik; ferner finden sich steinerne Mörser und Handmühlen (Tafel IV, Fig. 7) zum Zerreiben von Getreidekörnern. Die Schleifsteine (Tafel IV, Fig. 8) bestehen gewöhnlich aus feinkörnigem Sandstein mit einer oder mehreren Schliffflächen. Als Hämmer (Tafel IV, Fig. 21) werden Äxte bezeichnet, die statt der Schneide eine mehr oder weniger abgestumpfte Fläche besitzen, während Hammeräxte an einem Ende die Schneide der Axt, am andern die Fläche des Hammers aufweisen (Tafel IV, Fig. 17 u. 21). Zur Befestigung des keilförmigen Steinbeiles am hölzernen Stiel wurde es entweder direkt in diesen eingelassen (Tafel IV, Fig. 11) oder aber in einen Einschnitt an dem umgebogenen Ende eines krummen Holzgriffes gesteckt und mit kreuzweise umgelegten Riemen oder mit einer Schnur befestigt, oder man höhlte ein Stück Hirschhorn oder Renntiergeweih zu einer das Steingerät teilweise umfassenden Hülfe aus, die dann ihrerseits am dicken Ende einer Holzkeule oder eines Stockes befestigt wurde (s. Tafel »Pfahlbauten II«, Fig. 6). Anderseits wurden die Steinäxte und Steinhämmer, um einen hölzernen Stiel hindurchzustecken, in den spätern Abschnitten der jüngern S. häufig durchbohrt. Die aus Knochen und Horn hergestellten Hacken, die Angelhaken, Harpunen und Stechspeere für den Fischfang, ferner knöcherne Pfrieme, Meißel, Dolche, Pfeil- und Lanzenspitzen, aus Rippen des Hirsches oder der Kuh hergestellte Kämme zum Flachshecheln und ähnliche Objekte bekunden zum Teil hervorragende technische Fertigkeit (Tafel IV, Fig. 5, 9, 12 u. 20). Aus Holz gefertigte Speerstangen, Bogen, Quirle, Kämme aus Buchsbaumholz, aus einem Baumstamm ausgehöhlte Kähne u. dgl. haben sich ebenfalls hier und da erhalten (Tafel IV, Fig. 6).

Fundstätten der jüngern S. sind über ganz Europa verbreitet, und auch außerhalb Europas (in ganz Afrika [s. Afrikanische Altertümer], in Japan, Indien, China etc.) werden solche häufig angetroffen. Zu Beginn der Epoche wurden vielfach noch Höhlen und Erdlöcher als Wohnungen benutzt. In manchen Gegenden, soz. B. in der Schweiz und dem östlich angrenzenden Voralpenland, aber auch in andern sumpfigen oder seenreichen Gegenden Deutschlands (Mecklenburg, Schussenried) lebte der neolithische Mensch auf im Wasser errichteten Pfahlgerüsten (s. Pfahlbauten). Die Toten ehrte der neolithische Mensch durch Auswerfen von Grabhügeln (s. Gräber, vorgeschichtliche) sowie durch Errichtung von Dolmen und Steinsetzungen (s. d. und Megalithische Denkmäler). Der neolithischen Periode gehören die Anfänge der Viehzucht und des Ackerbaues an, auch stellte der neolithische Mensch aus Pflanzenfasern rohe Gespinste und Gewebe her (s. den rekonstruierten Webstuhl, Tafel IV, Fig. 13), und in der Tonbildekunst hatte er bereits erhebliche Fortschritte gemacht. Die neolithischen Tongefäße sind zwar durchgängig ohne Drehscheibe angefertigt, aber mit Ausnahme der aus dem Beginn der jüngern S. stammenden im allgemeinen gut gearbeitet. Über die Ornamentierung der neolithischen Tongefäße s. Gefäße, vorgeschichtliche, und Ornamentik, vorgeschichtliche. Eine genaue chronologische Datierung der neolithischen Periode ist für Deutschland bis jetzt noch unmöglich. Während Lindenschmidt das neolithische Grabfeld am Hinkelstein (bei Monsheim unweit Worms) in das 5. vorchristliche Jahrhundert verlegt und Mehlis für das neolithische Einzelgrab von Kirchheim a. d. Eck ungefähr das gleiche Alter annimmt, verlegt Hoernes das Ende der neolithischen Periode etwa in die Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. Mit Recht hebt aber Köhl hervor, daß man im Hinblick auf die nicht unbeträchtliche Zeitdauer der einzelnen Abschnitte der Metallzeit sowie mit Rücksicht auf das zwischen S. und Bronzeperiode sich einschiebende Kupferzeitalter, das auch mehrere Jahrhunderte umfaßt haben dürfte, wohl kaum fehlgehen wird, wenn man die Entstehung des Grabfeldes von Rheingewann bis ins 3. vorchristliche Jahrtausend, vielleicht sogar bis in den Anfang dieses Jahrtausends zurückdatiert.

In den außerdeutschen Ländern Europas ist die jüngere S. zu verschieden hoher Vollendung gelangt. Die schönste Ausbildung zeigt sie unstreitig in Skandinavien. In Schweden bezeugt die große Masse der erhaltenen Denkmäler eine lange Dauer dieser Kulturepoche. Man nimmt daselbst an, daß die neolithische Bevölkerung entweder in Fellzelten (ähnlich denen der Lappländer) oder in einfachen, aus Holz, Steinen oder Torf errichteten Hütten gewohnt hat. Die Form der letzterwähnten Behausungen ist nach Sven Nilsson in den »skandinavischen Ganggräbern« nachgeahmt. Außer den gewöhnlichen neolithischen Objekten finden sich im N. und O. Schwedens aus Schiefer hergestellte Altertümer, die man für Überreste der S. der Lappen hält (arktische Steinkultur). Die Dänen teilen ihre sehr denkmälerreiche S. in zwei Perioden; die ältere Epoche, die nach S. Müller erst etwa am Ende des 4. vorchristlichen Jahrtausends beginnen soll, während sie nach Montelius bereits weit früher zu Ende geht, bezeichnen sie als das Zeitalter der Muschelhaufen oder Kjökkenmöddinge (s. d.); die andre heißt die Zeit der Steingräber. Zwischen beiden liegt nach S. Müller noch eine besondere, durch die Form des spitz- und dünnzackigen Beils (Tafel IV, Fig. 4) charakterisierte nordische Mittelsteinzeit. Vor den Kjökkenmöddingen scheinen noch ältere Bewohner im südlichen Skandinavien gehaust zu haben, doch scheint eine Kulturepoche, die der paläolithischen Periode Frankreichs und Deutschlands genau entspricht, in Skandinavien, das ja während des größten Teils der Diluvialperiode vergletschert und unbewohnbar war, zu fehlen. Außerordentlich reich an neolithischen Fundstücken ist Rügen, von wo aus in vorgeschichtlicher Zeit eine großartige Ausfuhr von Feuersteingeräten stattfand.

Verhältnismäßig kurz, weil früh von der Bronzezeit abgelöst, ist die jüngere S. in den westlichen Randländern der Nordsee, in Nordfrankreich und Großbritannien, gewesen; Norddeutschland hingegen, und vor allem der Osten, Polen, Galizien, Südwestrußland, sind ein Steinzeitgebiet von rein nordischem Charakter und langer Dauer. Auch die nördlichern Gebiete, Finnland und Rußland, haben eine in vielem an die nordische erinnernde S., der indessen die [920] Steingräber fehlen. Eine der Kjökkenmöddingenzeit Dänemarks entsprechende, also altneolithische Kulturstufe hat man neuerdings in dem sogen. Rinnekalns- oder Burtnecktypus in der Umgebung des Ladoga- und des Burtnecksees gefunden. Sie ist charakterisiert durch das Vorkommen von Abfallhaufen, die den dänischen Kjökkenmöddingen in mancher Hinsicht ähneln, aber im wesentlichen nur aus Schalen der Uniomuschel sich zusammensetzen, sowie von Tongefäßen, denen man durch Beimengung der feingestampften Unioschalen zum Ton ein eigentümlich glitzerndes Aussehen verliehen hat, und die außerdem besondere stempelartige Eindrücke aufweisen. Zwischen diesem Typus und dem Ende der subarktischen S., die sich anscheinend bis in unsre Zeitrechnung hin ausdehnt, müssen sehr lange Zeiträume gelegen haben.

In Südeuropa und den Randländern des Mittelmeeres zeigt die jüngere S. vielfach dieselben Formen wie im Norden, der ja nach ziemlich allgemeiner Annahme erst alle Anregungen und auch die Mehrzahl der Formen aus dem Süden und dem Südosten empfangen hat. Demgemäß müssen Parallelformen hier allgemein etwas früher zutage treten als in dem entlegenen nordischen Handels- und Einfuhrgebiet, und demgemäß muß auch jede absolute Chronologie an den Süden, besonders an das älteste Ägypten und Babylonien mit ihrer Steinzeitkultur anknüpfen. Sophus Müller ist geneigt, die Periode des altneolithischen, bloß zugeschlagenen (nicht geschliffenen) Beils in Ägypten im 6. Jahrtausend v. Chr. beginnen zu lassen; für Südeuropa setzt er diesen Zeitbeginn etwas später, den des geschliffenen Beils dann in das 4. Jahrtausend v. Chr. Für den Norden beginnt nach ihm, was sicherlich um vieles zu spät angesetzt ist, die jüngere S. erst um ein volles Jahrtausend später.

Vgl. Joly, Der Mensch vor der Zeit der Metalle (Leipz. 1880); de Nadaillac, Die ersten Menschen und die prähistorischen Zeiten (deutsch, Stuttg. 1884); Hoernes, Der diluviale Mensch in Europa (Braunschweig 1903) und Urgeschichte des Menschen (Wien 1892); Reinhardt, Der Mensch zur Eiszeit in Europa (Münch. 1906); Engerrand, Six leçons de Préhistoire (Brüssel 1905); Rutot, Coup d'œil sur l'état des connaissances relatives aux industries de la pierre, à l'exclusion du Néolithique, en 1903 (in den »Comptes rendus du Congrès d'Archéologie et d'Histoire«, Dinant 1903) und Le Préhistorique dans l'Europe centrale (Brüssel 1905); Klaatsch, Entstehung und Entwickelung des Menschengeschlechts (in Krämer, Weltall und Menschheit, Bd. 2, Berl. 1902); Reinach, Antiquités nationales, Bd. 1 (Par. 1889); G. und A. Mortillet, Le Préhistorique (das. 1900) und Musée préhistorique (2. Aufl., das. 1903); Cazalis de Fondouce, L'Hérault aux temps préhistoriques (Montpellier 1900); Cartailhac, La France préhistorique (Par. 1889); Lartet und Christy, Reliquiae Aquitanicae (Lond. 1865–75); Salmon, Age de la pierre (im Bulletin der Gesellschaft für Ethnologie u. Anthropologie der Dauphiné zu Grenoble, 1894); Montelius, Kulturgeschichte Schwedens von den ältesten Zeiten bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. (Leipz. 1906), Orienten och Europa (Stockh., seit 1899; deutsch von Mestorf, im Erscheinen), La civilisation primitive en Italie (das., seit 1895) und Les temps préhistoriquesen Suède (Par. 1895); Sophus Müller, Ordning af Danmarks Oldsager; I. Stenalderen (Kopenh. 1888), Nordische Altertumskunde (deutsch, Straßb. 1897–98, 2 Bde.) und Urgeschichte Europas (das. 1905); Nilsson, Die Ureinwohner des skandinavischen Nordens. Das Steinalter (Hamb. 1868); Rygh, Norske Oldsager (Christ. 1885); Virchow, Über die S. in Nordeuropa (im »Korrespondenzblatt für Anthropologie«, 1897); Baier, Die Insel Rügen nach ihrer archäologischen Bedeutung (Strals. 1886); Tischler, Beiträge zur Kenntnis der S. in Ostpreußen etc. (Königsb. 1882–83,2 Hefte); Blasius, Beiträge zur Anthropologie Braunschweigs (Braunschw. 1898); Schlitz, Das steinzeitliche Dorf Groß-Gartach (Stuttg. 1901); Maška, Der diluviale Mensch in Mähren (Neutitschein 1886); Köhl, Neue prähistorische Funde aus Worms und Umgebung (Worms 1896); Groß, Les Protohelvètes (Berl. 1883); Heierli, Urgeschichte der Schweiz (Zürich 1901); Evans, The ancient stone implements, weapons and ornaments of Great Britain (2. Aufl., Lond. 1897); Cartailhac, Les âges préhistoriques de l'Espagne et du Portugal (Par. 1886); Hoernes, Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa (Wien 1898); Osborne, Das Beil und seine typischen Formen in vorhistorischer Zeit (Dresd. 1887); Jähns, Entwickelungsgeschichte der alten Trutzwaffen (Berl. 1899); Fischer, Betrachtungen über die Form der Steinbeile auf der ganzen Erde (»Kosmos«, Bd. 10, S. 117); Rau, Drilling in stone without the use of metals (Washingt. 1869). Systematische Übersichten über die Literatur erscheinen jährlich in den »Jahresberichten der Geschichtswissenschaft«. Weitere Literatur s. bei »Beil, Gefäße (vorgeschichtliche), Gräber (vorgeschichtliche), Keßlerloch, Kjökkenmöddinge, Kunst der Naturvölker, Metallzeit, Montelius, Nordische Altertümer, Ornamentik (vorgeschichtliche), Pfahlbauten, Schussenried, Schweizersbild, Waffen«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 917-921.
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