1. Aller Anfang ist leicht, segt de Lumpensammler. (Lüneburg.)
2. Aller Anfang ist schwer. – Beyer, I, 1; Nieter, 13; Bremser, 1; Hollenberg, III, 27; Pistor., VIII, 11; Steiger, 247; Hoffmann, 3; Tendlau, 740; Oettinger, Schwarzes Gespenst, 2. Abth.; Schonheim, O, 12.
Jean Paul sagt: dermassen schwer, dass die ganze Philosophie bisher weiter nichts suchte, als eben einen. Goethe meint: allgemeiner könne man sagen: Aller Anfang ist leicht und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.
Engl.: The beginnings are always hard.
Holl.: Alle begin is moeijelijk. – Het begin is altijd 't zwaarste. (Harrebomée, I, 43.)
It.: Ogni principio è difficile. Oder: Il più duro passo è quel della soglia.
Lat.: Omne initium difficile. – Omne principium grave. – Omnibus in rebus gravis est inceptio prima. – Portum itineri longissimum esse. (Varro, I, 2.)
3. Aller Anfang ist schwer, blot nich bi't Steensammeln, segt de Buur. (Selmsdorf in Mecklenburg-Strelitz.)
4. Aller Anfang ist schwer, säd de Bur, do wull he de Koh bi'n Schwans in'n Stall trecken.
5. Aller Anfang ist schwer, sagte der Dieb (oder: sagte Hans Klapper) und stahl einen Amboss (einen Mühlstein).
Holl.: Alle beginselen zijn zwaar, zei de dief, en voor de eerste maal stal hij een aanbeeld. (Harrebomée, I, 43.)
6. Aller Anfang ist schwer, sagte der Tanzmeister und lehrte die Gans auswärts gehen.
7. Aller Anfang ist schwer, seggt de Deiw, un stehlt tauirst 'nen Amboss. (Mecklenburg.)
8. Aller Anfang öst schwer, segt Jenner, on stellt n'n Ambos. (Königsberg.)
9. Aller Anfang mit Gott, bringt alles zu Ende ohne Spott. – Körte, 165; Weisheit, 1.
Lat.: A Jove principium.
10. Alles mot en Anfang un en Enne hewwen. (Westf.)
Man muss nichts, auch keine Neckerei zu weit treiben.
11. Am Anfang heilen ist besser (leichter) als am Ende.
Niesswurz, sagt Ovid, ist umsonst, wenn die kranke Haut schon geschwollen, Arznei zu spät, wenn das Uebel durch die Länge der Zeit schon unheilbar geworden ist.
Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Suid.) (Erasmus, 837.)
12. Am Anfang wollt' ich hoch hinaus und kam nachher ins Gärtner- (auch Huren-) Haus. (Königsberg.)
Wenn jemand bei der Wahl einer Gattin anfänglich zu hohe Ansprüche und zuletzt arge Misgriffe macht.
13. Anfang, bedenk das Ende. – Schonheim, P, 20.
Lat.: Principiis obsta.
14. Anfang flüchtig, Fortgang nichtig.
15. Anfang heiss, Mitte lau, Ende kalt.
Lat.: Principium fervet, medium tepet, ultima frigent.
16. Anfang ist bedenkenswerth.
17. Anfang ist die Hälfte des Ganzen.
Die grösste Schwierigkeit macht der Beginn einer Unternehmung. Der, sagt Horaz, hat die Hälfte der That, wer gut angefangen hat.
Holl.: Het begin is het halve werk. (Harrebomée, I, 43.)
Lat.: Principium dimidium totius. (Hesiod.)
18. Anfang ist ein gut Behagen, denn das Ende die Last muss tragen.
Frz.: Au commencement tout est beau.
It.: Il veleno sta nella coda.
19. Anfang ist kein Meisterstück. – Weisheit, 1.
Frz.: Les apprentis ne sont pas maîtres.
It.: Tutti i principj son deboli.
20. Anfang und Ende in allen Sachen muss man mit Gott dem Herren machen. – Steiger, 133.
21. Anfang und Ende reichen einander die Hände.
22. Anfang und Ende sind selten gleich.
Lat.: Flebile principium melior fortuna sequetur. – Non sibi concordem spondent exordia finem.
23. Anfang und Ende wollen nicht allzeit übereinkommen.
24. Auf einen bösen Anfang folgt selten ein gutes Ende. – Geiler, 52.
[80] 25. Auf einen solchen Anfang gehört ein solches Ende.
Lat.: Mali principii malus finis.
26. Besser im Anfang vergebens bedacht, als zu Ende vergebens beklagt.
27. Besser vor Anfang suchen Rath, als bereuen nach der That.
Lat.: Satius est initiis mederi quam fini. (Suid.)
»Böse Früchte trägt die böse Saat.« (Schiller.)
Lat.: Difficile est, ut bono peragantur exitu, quae malo sunt inchoata principio. – Mali principii, malus finis. (Erasm., 385.)
Ung.: Gonosz eredetnek gonosz a vége. – Rosz kezdetnek rosszabb a vége.
29. Das Anaginn und das Ende hant dik Missewende. – Liedersammlung.
30. De Anfang von den Daler is de Bankschilling. (Rendsburg.)
31. Dem Anfang muss man widerstreben.
32. Der Anfang fröhlich oft erklingt, das Ende Leid und Jammer bringt.
33. Der Anfang ist hitzig, das Mittel lau und das Ende kalt. – Luther, 291.
Ung.: Tüzes a kezdete, fagyos a vége.
34. Der Anfang ist immer vor dem Ende, aber das Ende nicht immer am Anfange.
Lat.: Non statim finis apparet cum initio. (Herod.)
35. Der Anfang ist kein nütz gewesen, wie konnte dann das Ende besser sein!
36. Der Anfang mag behagen, das Ende muss die Last tragen.
Vläm.: t' Beginsel mag behagen, maar d' eyndeken moet den last dragen.
37. Der Anfang sei auch noch so gut, zuletzt geht's auf die Hefen.
38. Der Anfang sei wie er will, das Ende kriegt das Lob.
39. Der Anfang und die Mitte gut, ohne gut Ende nichts nützen thut.
40. Der Anfang warm, das Mittel arm, das Ende dass Gott erbarm. – Schonheim, P, 21.
41. Der keinen Anfang hat zum Reichthum, der sammelt nicht bald Schätze.
42. Es ist besser den Anfang zu heilen als das Ende.
Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua.
43. Guter Anfang, gut Behagen, das Ende muss die Last tragen.
Holl.: Het beginsel mag behagen, maar het einde zal den last dragen. (Harrebomée, I, 43.)
44. Guter Anfang (verspricht) gutes Ende.
45. Guter Anfang ist halbe Arbeit. – Weisheit, 1.
Engl.: A good beginning makes a good ending.
Frz.: A moitié fait qui bien commencé.
Holl.: Goed begin, goed einde.
It.: Chi ben comincia, ha la metà dell' opera.
Lat.: Boni principii, finis bonus. – Dimidium facti, qui bene coepit, habet.
Ung.: Munkának jó eleje, a dolognak veleje.
46. Guter Anfang macht guten Fortgang.
47. Herber Anfang, süsses Ende.
48. Hitziger Anfang, langsamer Fortgang, faules Ende.
Holl.: Een koud begin, de beste zin. (Harrebomée, I, 43.)
49. Im Anfang hitzig und behend, lau in der Mitte und kalt am End'.
50. Im Anfang ist man emsig und fleissig und dann lässt man den Hund hinken.
51. Im Anfang muss man widerstreben.
Lat.: Initiis mederi praestat.
52. Im Anfang sei auf deiner Hut.
53. Kleiner Anfang – grosser Ausgang.
Aus dem kleinsten Funken oft das grösste Feuer.
Lat.: Ex minimis initiis maxima. (Homer.) (Erasm., 709.)
54. Kräftiger Anfang, fleissiger Fortgang, glückliches Ende.
55. Man muss den Anfang abwenden, man weiss nicht, wo der Ausgang kann enden. – Brandt, Nsch., 108.
56. Man muss nicht nach dem Anfang verlangen, wenn man bis ans Ende gegangen.
Von denen, welche am Ende der Tage die Lebensjahre zurückwünschen.
Lat.: Ad finem ubi perveneris, ne velis reverti. (Erasm., 41.)
[81] 57. Närrischer Anfang nimmt den Krebsgang.
58. Richtiger Anfang macht richtigen Ausgang.
59. Schlechter Anfang gewinnt Krebsgang.
Lat.: Mali principii, malus finis.
60. Schlimmer Anfang bringt wol gut Ende.
61. Süsser Anfang, sauer Ende.
62. Ungerechter Anfang gewinnt den Krebsgang.
Dän.: Uretfaerdig Anfang gaaer geweenlig Krebsgang.
Frz.: Un commencement injuste n'avance ordinairement qu'à pas d'écrevisse.
63. Was am Anfang wehe thut, das geht meist am Ende gut.
64. Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben (nehmen).
Holl.: Dat is een begin zonder einde.
65. Was einen Anfang nimmt, dem ist auch ein Ende bestimmt.
Lat.: Neci debetur, quidquid usquam nascitur. – Omne quod ortum est, mortalitas consequitur.
66. Was im Anfang wehe thut, macht zuletzt ein frohes Blut.
67. Was nicht hat einen guten Anfang, gewinnt einen bösen Ausgang.
68. Was nicht im Anfang wird bedacht, wird nicht zu gutem End' gebracht.
69. Wer den Anfang heilt, braucht das Ende nicht zu curiren.
70. Wer einen guten Anfang gemacht, hat das Werk halb vollbracht.
Holl.: Een goed begin is de helft van het geheel.
71. Wer im Anfang oft gewann, ward zuletzt ein Bettelmann.
It.: Chi vince da prima, perde da sezzo.
72. Wer zum Anfang nicht witzig genug, den macht der Ausgang (selten) klug.
73. Wie der Anfang, so das Ende.
Frz.: Telle vie, telle fin.
74. Wie kann der Anfang und das Ende Ein Ding sein?
75. Wo der Anfang nicht gut ist, wird selten ein gut Ende folgen. – Luther, 8.
76. Wo en Anfang is, da is ohk en Enne. (Hildesheim.)
77. Wo kein Anfang, da ist auch kein Ende.
Holl.: Als er geen begin aan komt, is er ook geen einde te wachten. (Harrebomée, I, 43.)
78. Zu Anfang oder zu End', der März seine Gifte send't.
79. Zum Anfang Verstand und Rath, zum Fortgang Vorsicht, zum Vollenden Glück und Beständigkeit.
*80. Anfang, Mitte und Ende sein.
Die Seele des Ganzen, alles in allem sein.
Lat.: Principium, medium et finis. (Erasm., 918.)
*81. Das ist der Anfang vom Ende. – Wurzbach II, 7.
Ein Wort Talleyrand's, das er in dem Augenblick aussprach, als in Paris die Nachricht von dem Schicksal des unglücklichen Feldzugs nach Russland eintraf und das seitdem auch bei uns sprichwörtlich geworden.
*82. Das ist der Anfang vom Liede.
*83. Er findet keinen Anfang und kein Ende.
Lat.: A calce ad carceres. – A capite ad calcem. – A coelo usque ad terram. (Erasm., 8.) – Ab ovo usque ad mala. (Hor.)
zu2.
»Aller Anfang ist schwer, ächzt der Deutsche. Au commencement tout et beau, ruft lustig der heitere Franzose.«
Böhm.: Co k hůře, vše hůře. (Čelakovský, 131.) – Každý začátek tĕžký (tvrdý). (Čelakovský, 316.)
Dän.: Begyndelsen er altid svarest. (Prov. dan., 62.)
Engl.: The difficulty is in the outset. (Marin, 4.)
Frz.: Il n'y a que le premier pas qui coûte. (Marin, 4.)
Kroat.: Vsaki početek je težek. (Čelakovský, 316.)
Lat.: Initii difficultas toleranda. (Binder II, 1515.)
Poln.: Początek każdéj rzeczy jest trudny. (Masson, 19.)
Schwed.: All begynnelse är swår. (Wensell, 6.)
Tschud.: Keik hakkatus raske. (Čelakovský, 316.)
zu7.
Der Anfang, d.h. die Entdeckung, wo man anfangen soll, ist, wie schon ein altes Sprichwort lehrt, mehr als die Hälfte der Arbeit. (Aristoteles in seiner Ethik übersetzt von Garve.)
Dän.: Aldting maa have en begyndelse. – Der maa valn grundvold til bygningen. (Prov. dan., 24.)
zu13.
Dän.: For begyndelsen taenk paa ende. (Prov. dan., 62.) – Som enden er sidst i gjerningen maae den vaere först i betragtningen. (Prov. dan., 143.)
Frz.: Au commencement considérez la fin. (Gaal, 362.)
zu19.
Frz.: N'a pas fini qui commence.
Lat.: Inventum simul et perfectum nihil est. (Gaal, 65.)
zu22.
Dän.: Enden og begyndelsen vil ey gierne folges ad. (Prov. dan., 145.)
zu28.
Frz.: Qui mal commence, mal achève. – A mal enfourner on fait les pains cornus. (Masson, 20.)
Span.: Al enhornar se tuirce el pan. (Masson, 20.)
zu33.
Binder I, 1397; II, 2654; Schonheim, P. 21; Philippi, II, 107; Seybold, 457.
Lat.: Principium favet, medium tepet, ultima frigent. (Gaal, 69.)
zu38.
Böhm.: Začátek hezký, třeba jenom ješti konce. (Čelakovský, 317.)
zu44.
Böhm.: Hned na za čáthu hled' získati pochvalu. – Za čátck dobrý konu mívá, podobný. (Čelakovský, 316.)
Dän.: Af god begyndelse haabes god endelse. (Prov. dan., 61.) – Begyndelsen bär at vaere god og heldig. (Prov. dan., 62.)
It.: Buon principio fa buon fine. (Bohn I, 76.)
Poln.: Na począku się trzeba popisać. (Čelakovský, 316.)
Port.: A boa vontade supre a obra. (Bohn II, 70.)
zu45.
Böhm.: Dobrý počátek polovico dila. – Dobrý počátek, půl práce. (Čelakovský, 499.) – Kdo dobře počne, jakoby v prostředku bye. (Čelakovský, 131.)
Frz.: Heureux commencement est la moitié de l'œuvre. (Čelakovský, 131.)
Poln.: Początek dobry, połowica roboty. – Początek większy jest, niž połowica wszyst kiego. (Čelakovský, 499.)
Span.: Buen principio la mitad es hecho. (Čelakovský, 499.)
zu46.
Holl.: Die te veel onderneemt, slaagt zelden. (Bohn I, 310.)
zu50.
»Die im Anfang die allermuthigsten sind, die gehen offt dahin, wenn die Gefahr angehet, vnd die zuvor nicht haben mucken dürfen, die thun das Maul auff vnd bekennen Christum.« (Rebus in adversis timidi, tumidique secundis.) (Richter, Axiomata, III, 328, 242.)
zu57.
Man sagt: »Ein vorweisslich anfang gewint gemeynlich den Krebsgang.« (Waldis, III, 17.) – »Sonderlich ein närrisch anfang, gewint gemeynlich den Krebsgang.« (Waldis, IV, 80.)
zu58.
Dän.: Af stet begyndelse vorder tit store ting. (Prov. dan., 61.)
zu60.
Lat.: Flebile principium melior fortuna secuta est. (Ovid.) (Binder I, 562; II, 1159.)
zu61.
Dän.: Söd begyndelse giver tit saur ende. (Prov. dan., 61.)
It.: Il veleno sta nella coda. (Gaal, 361.)
zu73.
Dän.: A begyndelsen dömmes tit om enden. (Prov. dan., 62.) – Enden som begyndelsen. (Prov. dan., 143.)
Span.: Quien mal anda, mal acosa. (Saez.)
zu77.
Böhm.: Kde není začátku není i konec. (Čelakovský, 317.)
Ill.: Gdĕ nema početka, nema ni svĕršetka. (Čelakovský, 317.)
zu84.
(Horaz.) Faselius, 3; Wiegand, 825; Seybold, 2; Binder II, 26; Philippi, I, 3; Harrebomée, 7.
85. Aller Anfang is licht, seggt de Plümaensammler. – Diermissen, 233.
86. Aller Anfang is schwar, nur 'n Lumpenmann seiner net. (Franke.)
Die Liederlichkeit hat einen leichten Anfang.
87. Aller Anfang ist leicht, sagt der Lumpensammler.
88. Aller Anfang ist schwer, dachte die Reichsarmee, und verschied. – Kladderadatsch 1866, Nr. 36-37.
89. Aller Anfang ist schwer, no's Mistladen net, do kriegt me 's leicht zuerst. (Schwaben.)
90. Aller Anfang ist schwer, säd' de Dêf, dör stöl he 'n Mählstên. – Hoefer, 211.
91. Aller Anfang ist schwer, sagte der Jung, aber zum Betteln ist der Sack leicht.
92. Aller Anfang ist schwer, wie der Teufel sagte, als er sich mit Mühlsteinen trug. – Reuter, Schurr Murr, 354.
93. Aller Anfang öss leicht, säd de Pracher, als hei dörcht erschte Dorp gegange wer on hadd nuscht ön Sack. (Heiligenbeil.) – Frischbier, I, 66.
94. Aller Anfang öss schwer, man det Prachregehen nich. (Königsberg.)
95. Aller Anfang zielet aufs Ende. – Winckler, XX, 99.
96. Anfang, Mittel und End' allein, lass Gott in allen Sachen sein; denn, was mit Gott wird angefangen, ist niemals übel ausgegangen. – Hertz, 67.
97. Anfang und End steht alles in Gottes Händ.
[761] 98. Anfang und Ende vom Januar zeigt das Wetter an für's ganze Jahr. – Baierischer Hauskalender.
99. Anfang vnd end nicht bleiben gleich; wer heut ist arm, wirt morgen reich. – Henisch, 886, 43; Petri, II, 10.
100. Anfank un Enne sint selten glück. (Sauerland.)
101. Böser anfang gewinnt wol ein gut end. – Henisch, 885, 38; Petri, II, 169.
102. De Anfang is 'n Daler werth. – Kern, 1140.
Weil der Anfang bei jedem Geschäft da sein muss.
103. Denk an den Anfang und an das Ende dieser Welt. – Merx, 338.
104. Der anfang fröhlig offt erklingt, das end vil leid vnd Jammers bringt. – Henisch, 886, 69.
105. Der Anfang kompt einen sawr an, das End gehet mit freuden hinauss. – Petri, II, 81.
106. Ein böser Anfang gewinnt ein bösen Ausgang. – Petri, II, 169.
107. Ein böser Anfang nimmt ein böses End. – Kirchhofer, 337.
108. Ein guter anfang gewint gern ein gut end. – Petri, II, 192; Egenolff, 886.
109. Ein guter Anfang ist alles rühmenswerth. – Petri, II, 192.
110. Ein jedes seinen Anfang hat, der Ochse aber in der Stadt, wie du ihn siehst, zu keiner Frist, ein junges Kalb gewesen ist. (S. ⇒ Ochs 142.) – Illustrirte Zeitung, Leipzig 1859, S. 226a.
111. Es muss als ein Anfang haben.
112. Es sey der anfang wie er kan, das End muss den last tran. – Lehmann, 173, 18.
113. Es sey der anfang wie er will, das end erlanget lob oder schand. – Henisch, 887, 20.
114. Im Anfang der Christlichen Kirchen seynd wenig Stiffte, Klöster vnd Klausen gewesen vnnd viel Christen; ietzund seynd viel Kirchen, Klöster, Stieffter vnd Klausen vnd seynd wenig Christen. – Lehmann, II, 278, 40.
115. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde – hät am Enn uck wol noch dôn? (Pommern.)
Hätte er's am Ende auch wol noch gethan?
116. Im Anfang vbel gerathen, pfleget endlich wol zu bestehen. – Petri, II, 399.
117. Im Anfang wol gerathen pflegt endlich wol auszugehen. – Henisch, 1506, 38.
118. Ist der Anfang schwer, führt er wol zu Glück und Ehr.
Dän.: Besverling begyndelse giver gemunliger en dyd. (Prov. dan., 61.)
119. Rascher Anfang, rasches Ende. – Altmann VI, 401.
120. Um den Anfang ist keine Zeit beschieden. – Graf, 110, 265.
Unter Anfang ist im altdeutschen Recht das unbeschränkte Recht verstanden, von jedem Dritten seine Fahrhabe zurück zu verlangen, also die Eigenthumsklage dessen, dem es entwendet worden ist.
Mhd.: Umme den anevang is keyn czie dan beschyden. (Forstemann, I, 3, 32.)
121. Vom Anfang bis ans Ende ist oft ein weiter Weg.
Lat.: Non statim finis apparet cum initio. (Herodot.) (Philippi, II, 45.)
122. Von geringem Anfang entsteht offt eine grosse Vnlust. – Petri, II, 580.
123. Was im Anfang wol thut, thut im end wee. – Franck, II, 66b.
124. Wat 'nen Anfangk hät, dat hät och en Ängk. (Köln.) – Firmenich, I, 472.
125. Wenn der anfang nicht gut ist, so folgt selten ein gut end. – Henisch, 885, 70; Petri, II, 632.
126. Wie der anfang vnd das mittl eines Dings ist, also pflegt auch gemeiniglich das end zu sein. – Henisch, 887, 65.
127. Wu' a Onfang ies, muss och a Ende seyn. – Robinson, 836.
*128. Ein Anfang sonder Ende.
*129. Dem Anfang wehren. – Dietrich, II, 686.
Lat.: Principiis obsta. (Philippi, II, 107.)
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