Albrecht

[269] Albrecht, deutscher Name, eigentlich Altberecht, der Altedele, von altem Glanz, völlig gleich mit Albert; gewöhnlich führten in älterer Zeit von beiden Namen den ersteren weltliche Fürsten, den letzteren geistliche Personen, so wie Albertus auch stets nur der lat. Name im Mittelalter ist. I. Weltliche Fürsten: A) Deutsche Kaiser. 1) A. I., ältester Sohn Kaiser Rudolfs von Habsburg, geb. 1248, wurde 1273 Landgraf in Ober-Elsaß u. 1298 mit Österreich (s.d. Gesch.) belehnt; obschon er sich[269] nach seines Vaters Tode um die deutsche Kaiserkrone bewarb, wurde ihm doch Adolf von Nassau vorgezogen, u. erst nachdem dieser 1298 abgesetzt worden war, wurde er als deutscher Kaiser gewählt; zog gegen Adolf u. erstach ihn selbst bei Gelheim u. wurde nun in Aachen gekrönt. Von seinen Händeln mit Papst Bonifacius VIII. u. Philipp dem Schönen von Frankreich, von seinen Kriegen gegen Niederlands, Böhmen u. Thüringen (1307 Niederlage bei Lucka) s. u. Deutschland (Gesch.). Als er in die Schweiz zog, um einen Aufstand zu unterdrücken, wurde er am 1. Mai 1308 bei Rheinfelden von seinem Vetter, Johann von Schwaben, ermordet, s. Schweiz (Gesch.). A. war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Grafen Meinhard II. von Tyrol, die ihm 11 Kinder gebar, darunter die Herzöge Friedrich u. Leopold (s. Österreich) u. Agnes (s.d.). 2) A. II., Sohn A-s IV. von Österreich, geb. 1399 (1397), folgte seinem Vater (1404) unter Vormundschaft Herzog Wilhelms des Artigen u. seit 1405 unter der seines Oheims Leopold des Dicken als A. V. in Österreich u. übernahm 1411 die Regierung selbst, s. Österreich (Gesch.); vermählte sich 1422 mit Elisabeth, der Tochter Kaiser Sigismunds, u. ward dadurch nach dessen Tod 1437 König von Ungarn (s.d. Gesch.) u. 1438 auch von Böhmen (s.d. Gesch.), worauf er auch mit Bewilligung der Ungarn die Wahl zum deutschen Kaiser annahm, s. Deutschland (Gesch.), st. aber schon am 27. Oct. 1439 zu Langendorf, zwischen Gran u. Wien, auf einem Zuge gegen die Türken begriffen. B) Könige: a) von Böhmen: 3) A., so v.w. Albrecht 2). b) von Sardinien: 4) A., s. Karl Albert. c) von Schweden: 5) A., Sohn Herzog A-s I. von Mecklenburg, von den mit Magnus II. unzufriedenen Schweden 1365 zum König erwählt; von der Königin Margarethe von Dänemark bekriegt, wurde er 1388 bei Falköping gefangen, bis 1395 in Lindholm in Hast gehalten u. entsagte 1404 dem Throne, s. Schweden (Gesch.). Nach Mecklenburg zurückgekehrt, wo er als A. II. regierte, st. er dort 1412 (1414), s. Mecklenburg (Gesch.). Er war vermählt mit Richarde, Tochter des Grafen Otto von Schwerin (st. 1380), dann mit Agnes von Braunschweig. d) von Ungarn: 6) A., so v.w. Albrecht 2). C) Andere regierende Fürsten: a) Burggrafen von Altenburg: 7) A. I., 2. Sohn des Burggrafen Heinrichs I., folgte zu Anfang des 13. Jahrh. seinem Bruder Dietrich I., stand erst auf der Seite des Kaisers Otto IV., nahm aber dann Partei für Friedrich II.; st. 1228. 8) A. II., Sohn u. Nachfolger des Vorigen, st. nach 1263. 9) A. III., ältester Sohn u. Nachfolger des Vorigen, st. 1279. 10) A. IV., Enkel des Vorigen, folgte seinem Vater Dietrich II. 1301; er st. 1329 ohne Nachkommen u. mit ihm erlosch das Geschlecht der Burggrafen zu Altenburg. b) Fürsten von Anhalt: aa) von Askanien: 11) A. I., 4. Sohn Beringers V., Grafen von Ballenstädt u. Aschersleben, zur Zeit Karls des Gr., vermählt mit Gräfin Richarde von Henneberg; pflanzte das Geschlecht fort. 12) A. II., Enkel des Vorigen, Sohn Poppos, stellte 862 das zerstörte Schloß Askanien wieder her. 13) A. III., Enkel des Vorigen, Sohn Ottos II., st. zu Ende des 9. Jahrh., focht im Heere Heinrichs des Voglers gegen die Hunnen. 14) A. IV., Enkel des Vorigen, Sohn Sigfrieds I. 15) A. V., Sohn des Vorigen. 16) A. VI., Sohn des Vorigen, erhielt vom Kaiser Heinrich II. die Markgrafschaft Soltwedel, um deren Besitz er jedoch mit dem abgesetzten Markgrafen Udo Krieg führte, den er in 3 Schlachten besiegte. 17) A. VII., Esicos IV. Sohn, Vater Ottos des Reichen. 18) A. der Bär, s. unten 33). bb) von Anhalt: 19) A. I. von Köthen (A. der Ältere), Sohn Sigfrieds u. Katharinens (von Gleichen), 1290–1316, s. Anhalt (Gesch.). 20) A. II. von Zerbst (A. der Jüngere), Sohn des Vorigen, 1316–1362, s. ebd. 21) A. III., Sohn Johanns I., 1382–1424; Stifter der Albrechtschen Linie, s. ebd.; sein Sohn, A. IV., aus seiner ersten Ehe mit Gräfin Elisabeth von Mansfeld, st. jung; daher folgte ihm 22) A. V., Sohn des Vorigen u. der Gräfin Elisabeth von Hohnstein, mit seinen Stiefbrüdern Woldemar u. Adolf, st. 1475, s. ebd. c) Markgrafen von Ansbach: 23) A., so v.w. Albrecht 25) u. 35). 24) A. der Schöne, s. unten 63). 25) A. der Nüchterne, Sohn des Markgrafen Joachim Ernst zu Ansbach, geb. 1620 zu Ansbach, folgte 1635 seinem Bruder Friedrich unter der Vormundschaft seiner Mutter bis 1639, trat dann die. Regierung selbst an u. st. 1664, s. Ansbach (Gesch.). d) Markgraf von Baden: 26) A., jüngerer Sohn Karls I., erhielt in der Theilung mit seinem Bruder Christoph I. 1476 die Grafschaft Hochberg; blieb bei der Belagerung von Damm 1488, ohne Kinder zu hinterlassen, s. Baden (Gesch.). e) Herzöge von Baiern: aa) von Baiern-Straubing: 27) A. I., 5. Sohn des Kaisers Ludwig des Baiern, erhielt 1353 von Niederbaiern mit seinem Bruder Wilhelm gemeinschaftlich Straubing; regierte seit 1357 als Vormund seines wahnsinnigen Bruders Wilhelm V., Grafen von Holland, u. folgte diesem 1389 als Graf von Holland; st. 1404, s. Baiern (Gesch.) u. Holland. 28) A. II., Sohn des Vorigen, folgte seinem Vater 1389 in Straubing, st. unverheirathet 1399, s. Baiern (Gesch.) bb) Baiern-München: 29) A. I. (III.), der Fromme, geb. 1396, folgte seinem Vater, dem Herzog Ernst, 1438 in Baiern; die böhmische Königskrone, welche ihm nach dem Tode des Kaisers Albrecht II. 1440 angetragen wurde, schlug er aus; st. 1460; s. Baiern. Er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Grafen Eberhard III. von Württemberg; dann mit Agnes Bernauer (s.d.) u. 1436 mit Anna, Tochter des Herzogs Erich von Braunschweig-Grubenhagen. 30) A. II. (IV.), der Weise, geb. 1447, Sohn des Vorigen, erhielt das Herzogthum 1465 nach dem Rücktritt seines Bruders Sigismund u. st. nach einer unruhigen Regierung 1508; er führte die Primogenitur im Hause Baiern ein, s. ebd. Er war vermählt mit Kunigunde von Österreich, Tochter des Kaisers Friedrich III. 31) A. III, (V.), der Großmüthige, Enkel des Vorigen, Sohn Wilhelms I., geb. 1528, folgte 1550 seinem Vater in Baiern u. regierte bis 1579, s. ebd. Vermählt mit Anna von Österreich, Tochter des Kaisers Ferdinand I. f) Markgrafen von Baireuth: 32) A., der deutsche Alcibiades od. der Krieger, Sohn des Markgrafen Kasimir, geb. zu Ansbach 1522, erhielt 1541 Baireuth durch das Loos; ein kriegerischer, ausschweifender Fürst, der bald gegen Kurfürst Moritz von Sachsen (wo er 1547 in Rochlitz von den Sachsen gefangen wurde), bald mit diesem für die Protestanten focht, von welchem er sich aber nachher[270] trennte u. 1553 bei Sievershausen geschlagen wurde; nach einer neuen Niederlage durch die Braunschweiger ward er geächtet u. floh nach Frankreich; 1556 kehrte er nach Deutschland zurück u. starb 1557 in Pforzheim, s. Baireuth (Gesch.). Er dichtete das Lied: Was mein Gott will, gescheh allzeit. g) Markgrafenn. Kurfürsten von Brandenburg: 33) A. I., der Bär od. der Schöne, geb. 1106, Sohn des Grafen Otto des Reichen von Ballenstädt, folgte 1123 seinem Vater als Graf von Ballenstädt u. Aschersleben; erhielt 1125 vom Kaiser Lothar die Lausitz als Reichslehen, 1133 die Nordmark u. 1138, nachdem sein Schwager, Heinrich der Stolze von Baiern, geächtet worden war, das Herzogthum Sachsen, weshalb er sich Herzog von Sachsen nannte. Nachdem Heinrich wieder die Oberhand in Sachsen gewonnen hatte, floh er, behielt die Markgrafschaft Nordsachsen, erhielt 1143 die Ostmark u. stiftete die Markgrafschaft Brandenburg (s.d.), st. 1170; vermählt mit Sophie, Tochter des Grafen Otto von Reineck, nach Andern Friedrichs von Hohenstaufen. 34) A. II., Sohn Ottos I., folgte seinem Bruder Otto II. 1205 als Markgraf, s. ebd.: er st. 1221; vermählt mit Mathilde, Tochter des Markgrafen Konrad von der Lausitz. 35) A. III., Achilles od. Ulysses, Sohn des Kurfürsten Friedrich II., geb. zu Tangermünde 1414, erhielt 1440 von seinem Vater Franken unterm Gebirg, 1464 von seinem Bruder Johann Franken über dem Gebirg, 1470 von seinem Bruder Friedrich II. das Kurfürstenthum Brandenburg: er trat 1.176 seinem Bruder Johann die Regierung ab u. starb 1486. Über die Reformen, Regierung u. Thaten dieses tapferen u. klugen Fürsten s. Brandenburg. Vermählt mit Margarethe von Baden (1457), in 2. Ehe mit Anna, Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg (st. 1512). h) Herzöge von Braunschweig: 36) A. I. der Große, auch der Löwe, Sohn Ottos des Kindes, geb. 1236, folgte 1252 seinem Vater, theilte aber 1267 mit seinem Bruder Johann u. erhielt Wolfenbüttel; wurde Vormund des jungen Königs Erich von Dänemark u. st. 1279; s. Braunschweig (Gesch.). Vermählt mit Elisabeth, Tochter des Herzogs Heinrich von Brabant, in 2. Ehe mit Adelheid, Tochter des Markgrafen Bonifacius von Montserrat. 37) A. II., der Dicke od. der Fette, 2. Sohn des Vorigen, Herzog von Braunschweig-Göttingen, 1286–1318, s. Braunschweig. 38) A. II., Herzog von Braunschweig-Grubenhagen, Sohn des Herzogs Ernst, folgte seinem Vater 1361, st. 1397; vermählt mit Sophie, Tochter des Herzogs A. von Sachsen-Lauenburg. 39) A. III., Enkel des Vorigen, Sohn Erichs, folgte seinem Vater 1429, st. 1490; vermählt mit Gräfin Elisabeth von Waldeck, s. Braunschweig (Gesch.). 40) A. Ferdinand, Herzog von Braunschweig, so v.w. Ferdinand Albrecht. i) Landgrafen von (Ober-) Elsaß: 41) A. III. (weil die Adelberte [s.d.] mit gezählt werden), der Reiche, Sohn Werinhers, folgte seinem Vater 1180, nahm zuerst den Titel als Landgraf an, st. 1199; vermählt mit Ida, Gräfin von Pfullendorf. 42) A. IV., der Weise, Enkel des Vorigen, Sohn Rudolfs, 1232–1240, st. zu Ascalon; vermählt mit Hedwig, Gräfin von Kyburg. 43) A. V., Sohn des Kaisers Rudolf, Graf von Habsburg u. Kyburg, 1273 Landgraf, wurde 1298 deutscher Kaiser, s. A. 1) u. Elsaß (Gesch.). 44) A. VI., der Weise, 4. Sohn des Vorigen, geb. 1298, folgte 1326 mit seinem Bruder Otto III. auf ihren Bruder Leopold; nach dem Tode Ottos 1339 regierte er allein u. st. 1358 zu Wien; s. Elsaß; vermählt mit Johanna von Österreich. 45) A. VII., Sohn des Vorigen, regierte seit 1358 gemeinschaftlich mit seinen Brüdern u. st. 1395; s. ebd.; er war in 2. Ehe vermählt mit Beatrix, Burggräfin von Nürnberg; k) Grafen von Görz, s. u. Herzöge von Tyrol. l) Graf von Henneberg: 46) A., Sohn Hermanns VIII., st. 1549; s. Henneberg (Gesch.). m) Graf zu Hennegau u. Holland: 47) A., so v.w. Albrecht 27). n) Grafen zu Holstein: 48) A., Sohn des Grafen Heinrich von Orlamünde u. Mechtilds von Querfurt, der Wittwe Adolfs II. von Schauenburg, folgte 1202 seinem Bruder Adolf III. von Schauenburg, ward vom Grafen Heinrich von Schwerin 1225 gefangen u. verlor so die Grafschaft; s. Holstein (Gesch.). Er ging nach Orlamünde zurück u. st. hier 1246. 49) A., Heinrichs II. Sohn, erhielt von seinem Oheim Nikolas einen Theil von Holstein, fiel 1403 gegen die Dithmarsen, s. Holstein (Gesch.). o) Herzog von Lothringen: 50) A. von Elsaß, wurde 1046 nach Gozelo II. vom Kaiser Heinrich III. als Herzog von Ober-Lothringen eingesetzt u. blieb 1048 gegen Gottfried von Nieder-Lothringen. p) Herzöge von Mecklenburg: 51) A. I., Sohn Heinrichs des Löwen, folgte 1329 mit seinem Bruder Johann II., erhielt 1352 in der Theilung mit demselben Mecklenburg u. st. 1379; s. Mecklenburg (Gesch.). Vermählt mit Euphemie, Schwester des Königs Magnus von Schweden. 52) A. II., so v.w. Albrecht 5); vgl. Mecklenburg (Gesch.). 53) A. III., jüngster Sohn Albrechts II., Herzog von 1413–1424, Stifter der Universität Rostock; s. ebd. 54) A. IV., ältester Sohn Heinrichs des Dicken, Herzog von 1477–1483; s. ebd. 55) A. V., der Schöne, jüngster Sohn des Herzogs Magnus II., geb. 1486, regierte seit 1503 Mecklenburg mit seinen Brüdern u. Oheim Balthasar gemeinschaftlich, seit 1513 mit seinem Bruder Heinrich abwechselnd u. nahm 1534 seine Residenz zu Güstrow; st. 1547, s. ebd. Vermählt mit Anna, Tochter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg. q) Markgrafen zu Meißen: 56) A. I., der Stolze, Sohn Ottos des Reichen, mit welchem er in offenem Kriege 1188 u. 1189 wegen der Erbfolge in Meißen lebte; wurde 1190 Markgraf, st. 1195 kinderlos an Gift, s. Meißen (Gesch.). Vermählt mit Sophie, Tochter des Herzogs Friedrich von Böhmen. 57) A. II., der Unartige od. Ausgeartete (Albertus Degener), Sohn Heinrichs des Erlauchten, geb. 1246, seit 1265 Landgraf von Thüringen u. Pfalzgraf von Sachsen, seit 1288 Markgraf von Meißen, vermählte sich 1254 mit Margarethe, Tochter Kaiser Friedrichs II., entbrannte aber in Liebe gegen Kunigunde von Eisenberg, kam darüber mit seiner Gemahlin in Zwist, wonach dieselbe von der Wartburg entfloh u. in einem Kloster 1270 starb, worauf er sich 1272 mit Kunigunde vermählte. Den mit ihr gezeugten Apitz ließ er legitimiren, um ihm Thüringen zuzuwenden, u. gab seinen legitimen Söhnen Heinrich das Pleißnerland, Friedrich die Pfalz Sachsen u. Diezmann Meißen. Wie er nun mit diesen in Streit gerieth, Friedrich den Gebissenen gefangen nahm, später 1288 in dessen Hände fiel u. 1289 freigelassen, alle Länder, die[271] er noch besaß, 1291 an Friedrich Tutta u. den Kaiser Adolf verkaufte u. nach Kunigundens Tode 1299 Elisabeth (nach Andern Adelheid) von Castel heirathete, Thüringen seinem Sohne Friedrich abtrat u. 1314 in einem Kloster zu Erfurt starb, s. u. Meißen u. Thüringen (Gesch.). 58) A. III., so v.w. Albrecht 78). r) Grafen von Namur: 59) A. I., Sohn u. Nachfolger Roberts in der 2. Hälfte des 10. Jahrh., s. Namur. 60) A. II., Enkel des Vorigen, Sohn u. Nachfolger Ratbolds, fiel 1037f. ebd. 61) A. III., Sohn u. Nachfolger des Vorigen, st. 1105; s. ebd. s) Graf von Nassau: 62) A., Sohn Philipps III., Graf von Nassau-Weilburg, 1559–1593, s. Nassau (Gesch.). t) Burggrafen von Nürnberg: 63) A. der Schöne, Sohn des Burggrafen Friedrichs IV., geb. 1304, folgte 1332 mit seinem Bruder Johann II. erst unter Vormundschaft ihrer Mutter Margarethe, ergierte gemeinschaftlich bis zu Johanns Tode 1357 (1358), dann mit seinem Neffen Friedrich V., er selbst st. 1361 ohne Söhne; vermählt mit Gräfin Sophie von Henneberg. Dieser A. ist nach der Sage derjenige, um dessenwillen eine verwittwete Gräfin von Orlamünde (Beatrix od. Agnes) ihre beiden Kinder ermordet haben soll, s. Orlamünde. u) Von Österreich: aa) Markgrafen: 64) A. I., der Siegreiche, Sohn Heinrichs I., folgte seinem Vater 1018 u. st. 1056; vermählt mit Adelheid von Ungarn; s. Österreich. 65) A. II., der Fromme, Sohn Leopolds III., vorher Kirchenvogt zu Neuburg u. aller Kirchen der Mark, folgte 1136, starb aber noch in demselben Jahre. bb) Herzöge: 66) A. I. (III.), so v.w. Albrecht 1). 67) A. II. (IV.), der Weise od. der Lahme, 4. Sohn Kaiser Albrechts I., geb. 1298, ward Geistlicher, verließ aber nach dem Tode seiner älteren Brüder den geistl. Stand u. erhielt 1330 mit seinem jüngeren Bruder das Herzogthum, u. als dieser 1339 starb, allein; er starb 1358; seine Gemahlin war Johanna, Tochter des Grafen Ulrich von Pfird; s. Österreich (Gesch.). cc) Erzherzöge: 68) A. III. (V.), mit dem Zopfe od. der Astrolog, Sohn des Vorigen, geb. 1348, folgte 1365 auf seinen älteren Bruder Rudolf IV. mit seinem jüngeren Bruder Leopold II. (III.), übernahm 1387 die Administration Kärnthens für seinen Neffen u. st. 1395 zu Laxenburg; s. ebd. Vermählt mit Elisabeth, Tochter des Kaisers Karl IV. (st. 1373), dann mit Beatrix, Tochter des Burggrafen Friedrichs IV. von Nürnberg. 69) A. IV., der Geduldige (der Mönch od. der Welt Wunder), Sohn des Vorigen, geb. 1377, folgte diesem 1395, ein friedlicher, guter Fürst, st. 1402; s. ebd. Vermählt mit Johanna, Tochter Herzog A-s von Baiern. 70) A. V., so v.w. Albrecht 2). 71) A. VI., 2. Sohn Ernsts des Eisernen von Steiermark, geb. 1418, erhielt von seinem Bruder, Kaiser Friedrich III., die schwäbischen Besitzungen u. später Österreich gemeinschaftlich auf sein Erbtheil, lebte aber mit jenem in fortwährendem Streit. Er stiftete die Universität Freiburg im Breisgau u. starb 1463 kinderlos, s. Österreich (Gesch.). 72) A. VII., so v.w. Albrecht 83). v) Herzöge von Preußen: 73) A., Enkel Albrechts III. von Brandenburg, Sohn des Markgrafen Friedrich von Ansbach, geb. 1490, Domherr zu Köln, dann 1511 Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen, nahm 1525 die Reformation an u. erklärte sich zum Herzog; st. 1568 zu Tapiau; s. Preußen. Vermählt mit Anna Dorothea, Tochter des Königs Friedrich I. von Dänemark; in 2. Ehe mit Anna, Tochter des Herzogs Erich von Braunschweig-Lüneburg. 74) A. Friedrich, Sohn des Vorigen, geb. 1553, folgte seinem Vater 1568 u. ward 1573 melancholisch; Anfangs führte Markgraf Georg Friedrich u. nach dessen Tod 1603 Kurfürst Joachim Friedrich u. endlich 1608 Kurfürst Johann Sigismund die Regierung. A. starb 1618, u. das Herzogthum Preußen fiel an Brandenburg; s. Preußen. Vermählt mit Marie Eleonore, Tochter des Herzogs Wilhelm von Jülich. w) Kurfürsten u. Herzöge von Sachsen. aa) Aus dem Hause Sachsen-Lauenburg. aaa) Kurfürsten: 75) A. I., jüngster Sohn des Kurfürsten Bernhard, folgte diesem 1211 in der Kur, st. 1260; s. Sachsen (Gesch.). Vermählt mit Helene, Tochter Ottos I. von Braunschweig. 76) A. II., Sohn des Vorigen, folgte seinem Vater 1260, nahm Wittenberg zur Residenz u. st. um 1279; s. ebd. 77) A. III., Sohn des Kurfürsten Wenzel, folgte 1419 seinem Bruder Rudolf III., st. 1422, mit ihm erlosch die Sachsen-Lauenburgisch-Wittenbergische Linie u. Kaiser Sigismund gab die Kur Friedrich dem Streitbaren, Markgrafen von Meißen; s. ebd. bbb) Herzöge: Diese Herzöge, welche von Johann I., dem Sohne Kurfürst A-s I. abstammten, u. als A. II., III. u. IV. bezeichnet werden, kamen sämmtlich nicht zur Regierung, s. u. Lauenburg. bb) Herzöge aus dem Hause Wettin: aaa) Aus der Albertinischen Linie: 78) A. der Beherzte (Albertus Animosus, als Markgraf von Meißen A. III.), 2. Sohn des Kurfürsten Friedrich II. u. Margarethens von Österreich geb. 1443, wurde mit seinem älteren Bruder Ernst 1455 aus dem Schloß zu Altenburg durch Kunz von Kauffungen geraubt, aber gerettet (s. Prinzenraub); heirathete 1464 Sidonie od. Zedena, Tochter des böhmischen Königs Georg Podiebrad; regierte seit 1464, nach seines Vaters Tode, mit seinem Bruder, dem Kurfürsten Ernst, gemeinschaftlich, bis Beide 1485 theilten, wobei ihm die Meißner Portion zufiel. Er wurde Stammvater der Albertinischen Linie Sachsen u. führte in derselben das Recht der Primogenitur ein; s. Sachsen (Gesch.). Er focht mit Kaiser Friedrich III. gegen Burgund, dann gegen Ungarn; ward 1488 kaiserlicher Statthalter in den Niederlanden u. 1498 Erbstatthalter in Friesland, wo er 1500 an einer bei der Belagerung von Gröningen erhaltenen Wunde in Emden starb. bbb) Aus der Ernestinischen Linie. 79) A., Herzog zu Koburg, Sohn Herzog Ernsts des Frommen von Sachsen-Gotha, geb. 1648, residirte Anfangs zu Saalfeld, nach der Ländertheilung von 1681 aber zu Koburg; st. 1699 ohne Erben; s. Sachsen (Gesch.). x) Herzog von Schlesien. 80) A., Herzog von Münsterberg-Öls-Glatz, Sohn Heinrichs V., geb. 1468, regierte von 1502–1511. Mit ihm st. seine Linie wieder aus; s. Schlesien (Gesch.). y) Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt. 81) A. Anton I., Stifter der Linie Rudolstadt, st. 1605, s. Schwarzburg (Gesch.). 82) A. Anton II., Enkel des Vorigen, Sohn Ludwig Günthers, regierte 1656–1710, s. ebd. z) Herzog zu Teck. 83) A. (Adelbert), 3. Sohn des Herzogs Konrad von Zähringen, Stammvater der Herzöge zu Teck, zu Ende des 12. Jahrh., starb nach 1215. aa) Landgraf von Thüringen [272] 84) A. der Unartige, so v.w. Albrecht 57). bb) Graf von Tyrol u. Grafen von Görz: 85) A. I., Sohn Engelberts III., folgte seinem Vater 1223 als Graf von Tyrol; st. 1253. 86) A. II., Neffe des Vorigen, 2. Sohn Meinhards III., folgte 1255 seinem Vater gemeinschaftlich mit seinem Bruder Meinhard IV. in Tyrol u. Görz; 1271 theilten sie, wobei A. Görz erhielt, später ertheilte ihm der Kaiser auch die Pfalzgrafschaft Kärnthen; er st. 1304; von seiner 2. Gemahlin, Gräfin Euphemie von Ortenburg, hatte er 2 Söhne: Heinrich II., welcher ihm folgte, u. 87) A. III. (Johann A.), welcher 1327 starb, ohne zur Regierung zu kommen. 88) A. IV., Sohn des Vorigen, wurde nach seinem Vetter Johann Heinrich 1339 Graf von Görz u. st. 1374 ohne Nachkommen. ccc) Grafen von Württemberg: Die Grafen A. I.–III., welche im 8.–11. Jahr. in Württemberg genannt werden, gehören der Sage an, s. Württemberg.

II. Prinzen: Prinz von Baiern. 89) A., jüngster Sohn Herzog Wilhelms II. (V.), geb. 1584 zu München, Freund der Geistlichkeit u. Jagd; erbte von seinem Schwager, Landgraf Maxamilan Adam, Leuchtenberg, überließ es aber seinem Bruder, dem Kurfürsten Maximilian, ward, als dieser 1651 starb, Vormund von dessen Söhnen u. st. 1666 zu München. b) Prinzen von Braunschweig: 90) A. Heinrich August, Sohn des Herzogs Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel, blieb 1761 bei Vilminghausen. 91) A., Sohn Ferdinand A-s, blieb 1745 als preußischer General bei Soor. c) Erzherzöge von Österreich: 92) A. VII., 5. Sohn des Kaisers Maximilian II. u. Mariens, Tochter des Kaisers Karl V., geb. 1559, wurde in Spanien am Hofe Philipps II. erzogen, widmete sich dem geistlichen Stande, ward 1577 Cardinal u. 1584 Erzbischof von Toledo, 1594 Vicekönig von Portugal, 1596 Gouverneur der Niederlande; nach erlangter Dispensation u. Niederlegung seiner Kirchenwürden heirathete er 1589 Clara Isabella Eugenia, Tochter Philipps II., mit ihr bekam er die Niederlande, Burgund u. Charolais, angeblich als unabhängiges Besitzthum mit, eigentlich war er nur Oberstatthalter. Über seine Regierung u. Kriege, bes. mit Moritz von Nassau, s. u. Niederlande (Gesch.). Im April 1609 schloß er mit Moritz den 12jährigen Waffenstillstand u. st. 1621 vor Wiederbeginn des Krieges. 93) A., ältester Sohn des Erzherzogs Karl, geb. 3. Aug 1817, trat 1837 als Oberst zur praktischen Dienstleistung in die Armee ein, wurde 1840 Generalmajor u. Brigadier in Gratz, 1843 Feldmarschalllieutenant u. 1845 commandirender General von Öfterreich ob u. unter der Enns. Auf die Beschuldigung, in Wien während der ersten Unruhen im März 1848 Befehl zum Feuern auf das Volk gegeben zu haben, vom aufgereizten Volke angefeindet, legt, er sein Commando nieder u. ging. zur Armee nach Italien, wo er unter Radetzky namentlich bei Santa Lucia mit Auszeichnung focht. Im Feldzuge 1849 führte er eine Division u. trug an der Spitze derselben wesentlich zu den Siegen bei Mortara u. Novara bei. Im September d. J. zum Gouverneur der Bundesfestung Mainz ernannt, erhielt er gleichzeitig den Befehl über das 3. Armeecorps in Böhmen, wurde 1850 General der Cavallerie u. 1851 Commandeur der 5. Armee in Ungarn u. Militär- u. Civilgouverneur dieses Königreichs; im April 1854 zum Oberbefehlshaber der Armee an der SGrenze ernannt, rückte er an die serbische Grenze. Er ist seit 1. Mai 1844 mit Hildegarde, Schwester des Königs Max von Baiern, vermählt. d) Prinz von Preußen. 94) Friedrich Heinrich A., geb. 1809, Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III., General der Cavalleria, Chef des 1. Dragonerregiments, vermählt 1830 mit der Prinzessin Mariana von den Niederlanden, seit 1849 von derselben geschieden u. mit Gräfin vän Hohenau vermählt. e) Von Sachsen. aa) Aus der Albertinischen Linie: 95) A., Herzog von Sachsen-Teschen, nachgeborener Sohn Augusts III., Königs von Polen u. Kurfürsten von Sachsen, geb. 1738 zu Dresden, vermählte sich 1766 mit der Erzherzogin Christine, Tochter des Kaisers Franz I., befehligte 1778 im bairischen Erbfolgekrieg ein Corpsin Böhmen u. ward 1780 mit seiner Gemahlin Gouverneur der österreichischen Niederlande (vgl. Belgien, Gesch.), begab sich 1789 nach dem Aufstande der Niederlande nach Wien u. kehrte mit dem General Bender wieder nach Brüffel zurück; befehligte 1792 das Corps, das Lille blockirte, zog sich 1794, bei Iemappes geschlagen, nach Österreich zurück, lebte dort den Künsten, bes. der Malerei u. Kupferstechkunst, worin er selbst Dilettant war, u. st. zu Wien 1822 kinderlos; Erzherzog Karl war sein Universalerbe. 96) Friedrich August Albert, geb. 1828, älterer Sohn des Königs Johann von Sachsen, präsumtiver Thronerbe; vermählt seit 1853 mit Prinzessin Karoline von Wasa. bb) Aus der Ernestinischen Linie: 97) Albert Franz August Karl Emanuel, Prinz von Sachsen-Koburg, Sohn des Herzogs Ernst u. der Prinzessin Louise von Gotha, geb. 1819; ward zu Koburg, Brüssel u. in England erzogen, seit 1840 Gemahl der Königin Victoria von Großbritannien; er ist Feldmarschall u. Kanzler der Universität Cambridge.

III. Geistliche Fürsten. A) Papst: 98) A. von Atella, einer der Gegenpäpste von Paschalis II., s. Papst. B) Erzbischöfe u. Bischöfe: a) Erzbischöfe von Bremen: 99) A. I., so v.w. Adelbert 14). 100) A. II., Sohn des Herzogs Magnus I. von Braunschweig, 1363–1395f. Bremen (Herzogth., Gesch.). b) Bischöfe von Halberstadt: 101) – 103); A. I. – III., 3 Bischöfe im 13. u. 14. Jahrh., s. u. Halberstadt. c) Bischöfe von Lüttich: 104) A. I., Herzog von Brabant, 119–92. 105) A. II., 1194–1200, s. Lüttich (Gesch. d. Bisth.). d) Erzbischöfe von Magdeburg: 106) A. I., erst Mönch in Corbey, dann in Trier, wurde 961 nach Rußland als Missionär geschickt, war nach seiner Rückkehr 966 Abt in Weißenburg u. wurde 968 erster Erzbischof von Magdeburg (s.d.); starb 981. 107) A. II., Graf von Hallermünde, erst Probst des Stiftes zu Magdeburg, 1025 Erzbischof, st. um 1234; s. ebd. 108) A. III., Graf von Sternberg, stammte aus Böhmen (Mähren), widmete sich dem geistlichen Stande, war früher Domdechant in Olmütz, wurde dann Bischof von Scharren, lebte jedoch als einer der vertrautesten Räthe des Kaisers Karl IV. beständig an dessen Hofe; wurde 1364 Bischof von Leitomischl, 1369 Erzbischof von Magdeburg (s. d) u. Primas des deutschen Reichs; kehrte 1371 nach Leitomischl zurück u. st. 14. Jan. 1380. 109) A. IV., von Querfurt, vorher Kanonikus in Merseburg, folgte auf Friedrich II., 1382–1420, s. ebd. 110) A. V., so v.w. Albrecht 114). e) Erzbischöfe von Mainz: [273] 111) A. I., Graf von Saarbrücken, vorher Kanzler u. Vertrauter des Königs Heinrich V., Erzbischos 1109–1137, s. Mainz. 112) A. II., Graf von Saarbrücken, vorher Propst zu Mainz, Erzbischof 1138–1142, wo er zu Erfurt st., s. ebd. 113) A. III., Sohn des Kurfürsten Ernst von Sachsen, geb. 1467, erst Kanonikus in Mainz, dann Verwalter des Eichsfeldes, 1479 Coadjutor zu Mainz, 1462–1484 Erzbischof, s. ebd. 114) A. IV. (A. von Brandenburg), jüngster Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg, geb. 1489, wurde 1513 Erzbischof zu Magdeburg (s.d.) u. Administrator zu Halberstadt, 1514 Erzbischof von Mainz. Um das Pallium auszulösen, erborgte er 30,000 Ducaten von den Fuggers, u. um diese aufzubringen, ließ er Tetzel Ablaßreisen machen; Gegner von Luther, gestattete er dennoch 1541 in seinen Diöcesen den Protestanten Religionsfreiheit. Er begünstigte auch die Einführung der Jesuiten in Deutschland u. st. zu Aschaffenburg 1545. f) Bischöfe von Passau: 115)–117) A. I.–III., Bischöfe im 14. Jahrh., s. Passau. g) Erzbischof von Prag: 118) A., so v.w. Adelbert 13). h) Bischöfe von Regensburg: 119) A. I., Graf von Pöttigan, 1246–1260, s. Regensburg. 120) A. II., Graf von Pollstädt, so v.w. Albertus Magnus. 121) A. III. von Stauff, 1409–1421, s. ebd. 122) A. IV. von Törring, 1613–1648, s. ebd. 123) A. V. Sigismund, Herzog von Baiern, 1668–1685, s. ebd. i) Bischöfe u. Erzbischöfe von Riga: 124) A. I., 1198–1229, s. Riga. 125) A. II., 1252–1272, war der erste Erzbischof von Riga, s. ebd. k) Bischof von Strasburg: 126) A., Sohn des Grafen Otto von Pfalz-Moosbach, im 15. Jahrh., mit welchem die Pfalz-Moosbacher Linie ausstarb, s. Pfalz (Gesch.). C) Patriarchen: a) von Antiochien: 127) A., früher Bischof von Brescia, 1226 (1227) vom Papst Honorius III. zum Patriarchen erhoben, wurde von Gregor IX. zu mehreren politischen Sendungen gebraucht u. st. 1246. b) Von Jerusalem: 128) A. I., der Eremit, ein Franzos von Geburt, angeblich Urenkel Peters des Eremiten, war Bischof von Bethlehem, wurde 1191 von Cölestin III. zum Patriarchen erhoben, wählte Acre zu seinem Sitz u. st. 1194. 129) A. II., geb. in Castro di Gualteri, vorher Bischof von Vercelli, folgte 1204 auf Sigfried als Patriarch, stiftete 1209 den Karmeliterorden auf dem Berge Karmel; wurde 1214 von einem Italiener bei einer Procession ermordet.

IV. Andere Personen: 130) A. von Aix (Albertus Aquensis, Alberich), Kanonikus zu Aix in der Provençe, im 11. u. 12. Jahrh.; schr.: Historia Hirosolymae (eine Geschichte der Kreuzzüge von 1095–1120), herausg. Helmstädt 1584, 2 Bde.; auch in Bougards Gesta Dei per Francos. 131) A. von Halberstadt, deutscher Dichter zu Anfang des 13. Jahrh., wahrscheinlich am Hofe des Landgrafen Hermann von Thüringen; übersetzte Ovids Metamorphosen in deutsche Verse, umgearbeitet von Wikram von Colmar als: Metamorphoseon libri XV, Mainz 1545,1551, Fol.; auch unter deutschem Titel, Frkf. 1551 u. ö. 132) A. von Stade, Abt des Benedictinerklosters zu Stade von 1232–1240, st. 1260; sch eine Chronik bis zum Jahre 1256; Supplement bis 1376 von Andr. Hoger, herausg. von Reiner Reineck, Helmst. 1587. 133) A. von Westphalen, so v.w. Aldegrever. 134) Joh. Friedr. Ernst, geb. 1752 zu Stade, ging als Arzt nach Reval, lebte dann abwechselnd in Erfurt, Leipzig u. Dresden, ward Buchhändler in Prag, dann Theaterdirector in Altona, u. st. dort 1816. Er schr.: Walla u. Natalie, Lpz. 1782; Lauretta Pisana, Halle 1789, 2 Bde., 2. Aufl. ebd. 1795 (nach welcher er sich Verfasser der Lauretta Pisana nannte); Die Familie Eboli, Dresd, 1791, 4 Thle. u. a. Romane. 135) Sophie, geb. Baumer, Gattin des Vorigen, geb. 1757 zu Erfurt, gefeierte Schauspielerin, bes. zu Dresden u. Hamburg, nicht ohne Einfluß auf Schiller; lebte später in Altona. Sie schr. Gedichte u. Schauspiele, Erf. u. Lpz. 1781–91, 3 Bde.; Anthologie aus ihren Poesien, herausg. von F. Clemens, Altona 1841. 136) Wilhelm, geb. 1789, war erst Lehrer an Fellenbergs Institut zu Hofwyl, dann Director des landwirthschaftlichen Instituts zu Idstein in Nassau, welches später nach Hof-Geisberg verlegt wurde; gründete auch den landwirthschaftlichen Verein für Nassau, dessen Secretär er war; 1849 legte er seine Ämter nieder u. lebt auf seinem Gute in Franken. Er gab heraus: Landwirthschaftliches Wochenblatt für Nassau, 1819 ff.; Jahrbuch des Landwirthschaftlichen Vereins das., 1822 ff. 137) Wilhelm Eduard, geb. 1800 zu Elbing, seit 1823 Privatdocent des deutschen Rechts u. 1827 Professor in Königsberg, 1830 in Göttingen, hier aber in Folge seiner Mitunterzeichnung der Protestation gegen das königl. Patent (s. Hannover, Gesch.) 1837 seiner Stelle entsetzt, lehrt seit 1839 in Leipzig. Er war 1848 einer der 17 Vertrauensmänner beim Bundestag, wo er auch mit Dahlmann den Entwurf zu der Verfassung bearbeitete; an der Nationalversammlung, von Hannover gewählt, nahm er nur kurze Zeit Theil. Er schr.: Commentatio juris german. antiqui doctrinam de probationibus adumbrans, Königsb. 1825 u. 27; Die Gewere als Grundlage des älteren deutschen Sachenrechts, ebd. 1828.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 269-274.
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