1. Bat es der dann1, dat eiwich hält, hadde mâl de Mü'ermann sacht, doa was eam en niggen2 Backowen infallen. (Westf.) – Hoefer, 774a.
1) Was gibt es.
2) Neuer. – In Mecklenburg: Wat sall't ok ewig hollen, sär dei Murer, da full em dei Backawen äwwern Kopp in. (Raabe, 185; Hoefer, 774.) In Holstein: Wat schallt ôk ewig hollen, säd' de Mûrmann, da full em de Backaben wedder in. (Diermissen, 234.)
2. Besser halten als versprechen.
Frz.: Les effets sont des mâles, et les paroles sont des femelles.
3. Darnach sich einer helt, darnach wird er wider gehalten. – Lehmann, II, 57, 4; Petri, II, 55.
4. Das wird halten, sagte der Schneider, da machte er seinen Schweinstall mit Zwirnsfäden fest.
Holl.: Dat is een onwankelbare zeil, zei Flip, en hij zag een' zwavelstok overeind staan. (Harrebomée, I, 192.)
5. De êne holt 't mit'n Büdel, de anner holt 't mit 't Geld, war holst du 't mit? Mit de Hand. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 232, 45.
6. De wat holt, de wat heft, säd' de gôde Mann. (Ovelgönne in Oldenburg.) – Hoefer, 736; Firmenich, III, 25, 24.
7. Ein jeder halte sich nach seinem stand. – Egenolff, 161; Gruter, I, 26; Struve, I, 11; Petri, II, 200.
8. Es hält mich niemand bei meinem Rockzipfel.
Ich bin frei, unabhängig.
9. Es hält so lange geflickt als ganz. – Simrock, 3165.
10. Es halte sich jeder zu den Seinen.
Engl.: Every sheep to her mate.
11. Es helt nichts, ohn was Gott helt. – Petri, II, 252.
12. Es wirt nicht halb gehalten, was am todtbetthe zugesagt wirt. – Henisch, 341, 69.
13. Gut gehalten, ist halb verkauft.
14. Gut g'halte ist am beste. (Luzern.)
G'halte = in den Sack schieben, verbergen, verstecken. So tröstete sich ein Dieb, der die gestohlene Waare so wohl versteckt hatte, dass man sie bei ihm nicht auffinden konnte.
15. Halt Bröring, ik sitt noch nich ordntlich, segt Bäcker Will, as he 'ne Mîl fürt wier. (Mecklenburg.) – Hoefer, 1124.
[285] 16. Halt dich das dir gut kromen sei. – Franck, I, 148b; Egenolff, 378a; Petri, II, 369.
Franck gibt das Sprichwort ohne Erklärung nur unter Beifügung des lateinischen: Beneficii accepti memor esto.
17. Halt dich nicht so gross, du weist nicht was noch kommen kan. – Petri, II, 369.
18. Halt du dich wohl, ich kann es nicht. – Simrock, 1720.
19. Hâlt jeder sich selber wie er soll, so steht es allenthalben wohl. – Lohrengel, I, 361.
20. Hâlt tâ, ich hâlden nit! Hâlt tâ, ich hâlden nit, sôten des Schnigders séinj Schtäch kinenuânder. – Schuster, 496.
21. Halt, was du hast, kriegen ist mislich. – Schottel, 1132b.
22. Halt was, sagt Maximilianus. – Mathesy, 55b.
23. Halte dich an gute Bäume, so hast du guten Schatten!
24. Halte dich an gute Leute, so wirst du auch gut!
25. Halte dich nicht (für) klug und lebe für dich, regieren hat viel Müh' auf sich.
26. Halte mich, ich werde wüthend.
27. Halten ist besser als greifen.
Der sichere Besitz ist dem, was man erst erwerben will, vorzuziehen.
Böhm.: Lepši jest drž ho, nez chyt' ho. (Čelakovsky, 256.)
Frz.: Mieux vaut tenir que courir. (Cahier, 1698.)
Krain.: Boljše je derži ga, kot lovi ga. – Podobné jest. (Čelakovsky, 256.)
Poln.: Lepszy harep; niž hu lala. (Čelakovsky, 256.)
28. Halten ist ein anderes und Versprechen ein anderes.
Frz.: L'on ne tient pas tousjours ce qu'on promet. (Leroux, II, 255.) – Promettre et tenir sont deux.
29. Halten und Schinden ist eins so viel wie das andere.
Dän.: Han er ikke bedre der holder end den der flaaer. (Bohn I, 373.)
30. Halten und Wagenschmieren halten das Fahren nicht auf.
Dän.: At beede og smøre, sinker ei at kiøre. (Prov. dan., 344.)
31. Help hôlen (halten), se(de) Gerd, do had(de) he 'n Mûs in Tögel (Zügel). – Hagen, 98, 14; Frommann, VI, 282, 683.
32. Help hôlen, se(de) Gretj, un har en Lûs in 'n Tögel. – Hoefer, 400; Schütze, II, 149.
Helft halten, sagte Grete, und hatte eine Laus im Zügel (gleich einem unbändigen Rosse). – Von zu vielem und unnöthigem Aufhebens machen. Sie durfte das Ungeziefer wegthun, wie mancher durch ein Wort ein Unheil dämpfen könnte, wozu er eine ganze Strafpredigt oder Vertheidigungsschrift anwendet.
33. Hoald moal hyr! Kennstu din Mäur nit? sach de Biur, as hä ächter dem Buske sât un dräit un 'n Hâsen 'riutsprank. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 22.
34. Hol wiss, wat du to faten hest. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.
35. Holl di an 'n Tûn, dei Himmel is hoch. (Mecklenburg.)
36. Holt Pûst, segt Fûst. (Mecklenburg.)
37. Ich halte nichts auf einen, sprach der Mönch, der nit auf eim Fuss ständlings drei Mass kann höhlen. – Klosterspiegel, 70, 11.
38. Ik hôl mi an de Mast, sagte der Matrose, als ihm beim Schiffbruch jemand zurief: Hôl di an Gott.
39. Jedermann hält's mit dem grossen Haufen.
40. Man hält manchen für böse und manchen für gut, da man doch beiden Unrecht thut.
41. Man sol einen nicht halten, wie man yhn ansihet. – Agricola I, 27; Tappius, 159a; Lehmann, 28, 28; Henisch, 210, 40; Seybold, 664; Simrock, 4241.
Hinter einem wenig versprechenden Aeussern ist oft viel Erfahrung, viel Kunst und grosse Weisheit verborgen.
Lat.: Nemo ex aspectu judicandus est. (Seybold, 339.)
42. Man soll eins gegen das andere halten.
Lat.: Purpura juxta purpuram dijudicanda. (Seybold, 465.)
[286] 43. Nachdem sich einer halt, nachdem redt man ihm nach. – Sutor, 209.
44. Nachdem sich einer hält, so wird er gehalten.
Lat.: Ex pravo gestu, non bonus, aut malus esto. (Sutor, 564.)
45. Sich wohl halten, ist nie zu spät.
46. Was du nicht wilt halten, das soltu auch nicht geloben (versprechen). – Petri, II, 591; Henisch, 1462, 28; Graf, 230, 69.
47. Was man hält, hat man.
Frz.: Il n'est de sûr que ce qu'on tient. (Cahier, 1670.)
48. Was man nicht halten kann, muss man laufen la(sse)n (fahren). – Petri, II, 604; Simrock, 4242.
Frz.: L'on doit laisser aller ce que l'on ne peut tenir. (Leroux, II, 253.)
Lat.: Ubi necesse est vinci, expedit causa cedere. (Seybold, 620; Sutor, 37.)
49. Was man nicht halten kann, muss man nicht geloben. – Körte, 6500; Simrock, 4243.
Dän.: Holt det din pen har skrevet, og meer det din mund har lovet. (Prov. dan., 298.)
50. Was man nicht halten kann, muss man verloren geben.
51. Was nicht hält, das bricht. – Frischbier, 299; Frischbier2, 1455.
52. Wat ni' holen will, mut basten (bersten, brechen, reissen). (Oldenburg.) – Firmenich, III, 21.
53. Wenn du deck gut hälst, sau sast du ôk ên Kerel hebben, de reine vor'n Mâse wegschitt, segt de Vader. – (Hildesheim.) – Hoefer, 1099.
54. Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es allenthalben wohl. – Körte, 3162.
55. Wer drauf halt, dem wird's wahr. (Oberösterreich.)
56. Wer es mit keinem hält, wird von allen geschnellt.
57. Wer gut hält, der hat gut. – Körte, 6754.
Holl.: Die wat helt, die heeft wat. (Tunn., 11, 10.)
Lat.: Si serves quod habes, hoc commendant sapientes. (Fallersleben, 234.)
58. Wer hält, dem (den) hält man wieder. – Graf, 524, 311; Simrock, 4244a; Eiselein, 275; Petri, II, 718.
59. Wer hält, der hat und nimmt, wenn er bedarf. – Weinhold, 32; Petri, II, 688 u. 718; Herberger, I, 612; II, 104.
In Schlesien sehr gewöhnlich, um den Segen der Sparsamkeit zu bezeichnen.
60. Wer hält, ist so gut, als wer schindet.
Frz.: Autant vaut celui qui tient, que celui qui écorche. (Gaal, 1085.)
It.: Tanto nè và a chi tiene, come a chi scortica. (Pazzaglia, 341, 1.)
61. Wer hält, vermehrt sein Geld.
62. Wer helt hie den andern1, sprach Rost am halseisen. – Kloster, X, 395.
1) Bei Neander steht: Wer helt hie einander u.s.w. (Vgl. Latendorf II, 32.) – Antwort Luther's auf des Königs von England Lästerschrift.
63. Wer helt, wenn er hat, der nimbt (findet), wenn er (be)darff. – Manl., 356; Mathesy, 155b; Theatrum Diabolorum, 560a, im Sorgteuffel; Pauli, Postilla, 368b.
Lat.: Bonus Servatius facit bonum Bonifacium. (Manl.) – Qui colit Servatium, coletur a Vincentio.
64. Wer kann alles halten, was in der Bibel steht. – Sprichwörterschatz, I, 200; Schöner, 6; Sailer, 384.
65. Wer nicht hält, dem ist man nicht zu halten schuldig.
Frz.: Frangenti fidem fides frangatur eidem. (Seybold, 193.)
66. Wer nit helt, was er zusagt, dessen trew vnd glaub hat die Jungfrawschafft verlohren. – Lehmann, 929, 34; Eiselein, 603.
67. Wer sich selbst wofür helt, von dem halten andere Leut auch etwas. – Petri, II, 763.
68. Wer sich wohl hält, bedarf keines Rechtens in der Welt.
Aber »es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt«.
69. Wer sich wohl hält, kommt durchs Land hindurch und wieder herdurch. – Seybold, 119.
Lat.: Optimus viae scipio virtus est. (Seybold, 419.)
70. Wer sich zuletzt hält, der hält sich am besten.
Frz.: Il ne se garde pas bien qui ne se garde toujours. (Leroux, II, 235.)
[287] 71. Wer von jhm selber viel helt, von dem halten ander am wenigsten. – Petri, II, 775.
72. Wer will für etwas gehalten werden, muss nicht den Esel lassen für die Thür gehen. – Lehmann, 648, 89.
Muss nicht in seinen Reden seine Dummheit oder Unwissenheit zur Schau legen.
73. Wer zu viel halten will, dem entwischt es gar.
Frz.: Qui trop embrasse, mal étreint. (Bohn I, 53.) – Qui tout tient, tout pert. (Leroux, II, 311.)
74. Wie gehalten, so bezahlt.
75. Wie man sich hält, so hat man Glück. – Seybold, 191.
76. Wie man uns hält, halten wir wieder. – Graf, 530, 355.
Gegenseitigkeit bei Verträgen. »Wie man vns hallt, so wollen wier sie auch halten.« (Graubünden, 15, 3.)
77. Wie sich einer hält sein Hauss, so hat er Glück ein Giebel. – Sutor, 274.
78. Wie sich einer hält, so red't man ihm nach.
79. Wie sich einer helt, so geht's jhm (so wird er wieder gehalten). – Seybold, 661; Petri, II, 792; Henisch, 1436, 57; Mathesy, 134b.
Lat.: Ut mores sunt, ita fortuna respondet. (Seybold, 659.)
80. Wofür einer will gehalten sein, so soll er sich im Werck erweisen. – Lehmann, 219, 50.
81. Wozu sich einer helt, da hat er sein Leblang gnug. – Petri, II, 818; Simrock, 4244; Körte, 7105; Braun, I, 5322.
*82. Das hält ewig, und wenn morgen ewig wäre. (Samland.) – Frischbier2, 1452.
*83. Das hält so lange, bis es entzwei ist.
Spott auf eine Sache, die wenig Dauer verspricht.
*84. Das hält von elf bis Mittag, dann muss es aber gleich schlagen. (Nürtingen.)
*85. Das hält wie der katholische Glaube. (Braunschweig.)
*86. Das hält wie ein loss Armbrust. – Chemnitius, III, 98; Fischer, Psalter, 22b.
*87. Das hält wie Stahl und Eisen.
Ist sehr fest.
*88. Dat hält net Stech. (Bedburg.)
*89. Dat hält van twelf Uhr bös Medag. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 306; Simrock, 12255.
In Ostpreussen sagt man: Von elf bis Mittag (Frischbier, 126), was aber denselben Sinn hat, da die Arbeiter dort um elf Uhr zu Mittag essen, was auch von Nassau gilt. (Kehrein, VII, 110.)
Jüd.-deutsch: Das halt von Aleph bis Taw. (Tendlau, 182.) Vom ersten bis letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets ist schnell gezählt; also nicht lange.
*90. Dat hält van Vespertit bit de Hauner opflaiget. (Iserlohn.) – Woeste, 86, 101.
*91. Dat hält wie e Eckreduus. – Frischbier2, 1456.
Es ist sehr stark.
*92. Dat hält wie 'ne Furz em Schnufdoch. (Bedburg.)
*93. Er hält fester als ein Blinder. – Burckhardt, 395.
Der Blinde ergreift den Gegenstand, welcher ihm in den Weg kommt, mit ungewöhnlicher Kraft und Heftigkeit. Daher diese Redensart auf den angewandt, der bei seinem Vorsatze unerschütterlich beharrt.
*94. Er hält mehr auf Kutteln, als alle vier Lid1 werth sind. (Schweiz.)
1) Der vierte Theil eines geschlachteten Rindes. – Der Eingebildete, für sich Eingenommene.
*95. Er hält sich besser an der Tafel, als auf dem Pferde.
*96. Er hält sich frei und offen wie die Katze vor der Maus.
Holl.: Hij houdt zich Jaques.
*97. Er hält sich für den Grossmogul.
Frz.: Il se répute un Sénique d'Espagne. (Leroux, II, 53.)
*98. Er hält sich wie ein Aal beim Schwanz und ein Weib beim Wort.
Mit der Hand ist ein Aal nicht leicht zu halten. Glaubt man ihn auch noch so fest zu greifen, er entschlüpft dennoch zuweilen. So ist er ein Sinnbild der Weiber und Höflinge, so lange nämlich beide so unschädlich bleiben, als der Aal ist.
*99. Er hält viel auf ihn. – Sandvoss, 424.
*100. Er hält, was er verspricht.
Scherzhaft vom Geizhals, der das Versprochene nicht gibt.
[288] *101. Er hält 's mit dem, der gewinnt.
Dän.: Man holder alt med den der vinder. (Prov. dan., 298.)
*102. Er hält's mit dem gedeckten Tisch.
*103. Er hält's wie der Hund die Fasten. – Limb. Chronik; Eiselein, 334; Körte, 3048.
*104. Er hat sich gehalten, das die feind keyn klag ab jm haben. – Franck, I, 51b.
*105. Er helt wie ein loser Bogen. – Herberger, I, 808 u. 2, 327; Fischer, Psalter, 429, 1.
*106. Er ist zu halten gleich als ein roh Ay. – Henisch, 1639, 36.
Lat.: Difficilis vir. (Henisch, 1639, 36.)
*107. Er ist zu halten, wie eyn ale bei dem schwantz. – Tappius, 17b.
*108. Er lässt sich halten. – Sandross, 425.
*109. Es hält so lange geflickt als ganz. – Eiselein, 215.
*110. Es mit einem halten.
Ihm zugethan, seiner Meinung sein.
*111. Es wird schwer (hart) halten.
Nur mit Mühe zu bewerkstelligen sein.
*112. Hä hält wie Botter a der Sonn. (Siegen.) – Firmenich, I, 519, 2.
*113. Halt, so schnell schiessen die Preussen nicht, sie laden erst. (Nürtingen.)
*114. Halten, wie der Hase beym Paucker (bei der Trommel). – Mathesy, 267b.
*115. He hält sick ss de Dän' vör Gadebusch. (Mecklenburg.) – Günther, III.
*116. He hält sick as de Dreck vör Wihnachten. (Mecklenburg.) – Günther, III.
*117. He holt nich dicht. – Eichwald, 314.
*118. Hol achter fast. – Eichwald, 804.
*119. Hol di hart. – Eichwald, 805.
*120. Ich will's halten bei meinem Bart. (Morgenl.)
*121. Man hält jhn wie den Judas in der Carwoch. – Lehmann, 80, 24.
*122. Sich halten wie eine Wöchnerin.
Von ängstlichen Kranken oder Gesundheitsscrupulanten.
*123. Sich mit einem halten. – Frischbier2, 1453.
Zur Bezeichnung eines unerlaubten, geschlechtlichen Verhältnisses.
*124. Sich zu einem halten. – Frischbier2, 1454.
Anhänglichkeit an eine Person.
*125. Sie hält sich wie eine Braut. – Westermann's Monatschrift, 1864, S. 416.
*126. Sie hält sich zu ihrem Mann wie der Hase zum Hunde. – Braun, I, 1141.
Lat.: Illa manet cum viro, ut lepus cum cane.
127. Das Halten ist schwer, drum eil' zum Versprechen nicht sehr. – Devisenbuch, 16.
128. Der eine hält's und der andere lässt's net fahre. (Ulm.)
129. Es wett (wird) halten vün Esthers Taanes1 bis Pürim. (Warschau.)
1) Der Fasttag Esthers geht dem Purim unmittelbar voran. Von schlechter Arbeit, die kaum so lange hält, bis sie vollständig fertig ist.
130. Hä hält sich dran, asu lang ein Wursch em Kessel ess. (Bedburg.)
131. Halt, Bauer, das Rad geht ab. (Pommern.)
132. Halt mich, ich will fort. (Oberharz.)
Von einem, der eine Gesellschaft zu verlassen im Begriff ist, aber doch gern noch länger dort bliebe.
133. Halt, weil du hast, Noth ist ein alter Gast vnd schwere Last. – Petri, II, 370.
134. Hältst du mit mir, halt' ich mit dir. – Hülfsbuch, II, 23.
135. Jeder will vor besser gehalten werden als er ist.
136. Jedermann will vor den gehalten werden, der er doch nicht ist. – Lehmann, 220, 51.
137. Man helt offt einen als hett man ihn vffen grempelmarkt kaufft. – Lehmann, 772, 18.
138. Vill willen syn wol geholden, von nemans werden gescholden. – Weinsberg, 3.
139. Wat sall 't ôk ewig holl'n, söä' de Mû'r, doa fêl em de Backawen in. – Schlingmann, 1056.
140. Wer hält, der hat's, wenn's aber ne ist, do ist ne.
141. Wer sich gut hält, immer wohl gefällt. – Storch, Freiknecht, I, 333.
142. Wer sich helt nach der zeit vnd stet, der ist aller ehren werth. – Henisch, 812.
*143. Das hält wie Pobitz. – Klement, 43.
D.i. sehr fest. – Pobitz ist ein Dorf des tepler Bezirks in Böhmen.
*144. Der hält's jetzt mit einem aus, der nichts gegessen hat.
Scherzhaft von einem, der sehr viel gegessen hat.
*145. Er halt sich dermit wie Awruhm-Uwinü1 mit der Mihle2.
2) Beschneidung. Sinn: Er macht gute Miene zum bösen Spiel.
*146. Er wird bei ihm gehalten, wie Pimpel's Hündel. (Bedburg.)
Ist Liebling, hat es sehr gut.
[1399] *147. Halten als ain faul armbrost. – Granatapfel, 107a, 1.
*148. Ich halt's mit den Lebendigen. – Lehmann, 852, 3.
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