Nordpolreisen

[96] Nordpolreisen. Abgesehen von jenen Reisen nach den arktischen Theilen Amerikas, welche schon im Mittelalter die Skandinavier unternahmen (s. darüber Amerika, geschichtl. Geogr. II.), begannen die N. mit dem Ende des 15. Jahrh. bes. im Interesse des Handels. Die Handelswege, auf denen man die Schätze Ostindiens u. des östlichen Asiens bezog, waren beschwerlich u. oft durch Verwickelungen gestört, man kam daher auf den Gedanken, einen directen Seeweg nach jenen Ländern aufzusuchen. Während Columbus Amerika entdeckte, fand der Venetianer Johann Cabot auf einer Expedition, welche die Kaufleute von Bristol zur Aufsuchung eines westlichen Seewegs nach Indien ausgerüstet hatten, 1497 New Foundland, u. sein Sohn Sebast. Cabot, der 1498 im Auftrage der englischen Regierung dasselbe Ziel verfolgte, befuhr die ganze Küste Nordamerikas vom 61° nördl. Br. bis hinab zur Südspitze der Halbinsel Florida. Durch diese Fahrten u. die der Spanier im Süden, klärte sich allmälig die Thatsache der Entdeckung Amerikas u. die bedeutende nordsüdliche Ausdehnung des neuen Continents auf, dennoch aber wurde das Streben, auf dem Wege nach Westen Ostindien zu erreichen, nicht in den Hintergrund gedrängt, da man sich bewußt war, daß, wenn es überhaupt eine westliche Durchfahrt von Europa nach Indien gab, die Beherrschung derselben auf das Engste mit der Idee des Principats zur See zusammenhing. Daher waren die seefahrenden Nationen im 16. u. auch im 17. Jahrh. noch bemüht, einerseits ihre wirklichen Entdeckungen in den Schleier des Geheimnisses zu hüllen, andererseits dagegen mit dem Schein neu aufgefundener Seewege zu glänzen. Daher die fabelhaften Nachrichtenverschiedener Durchfahrten, welche zum Theil erst im 19. Jahrh. vollständig beseitigt worden sind, z.B. von Martin Chaque, welcher 1556 von Indien her im 59° nördl. Br. zum Atlantischen Ocean gelangt sein wollte, von Andr. Urdanetta um diese Zeit, von Salvatara 1568, von Maldonado, der im Jahre 1588, u. Juan de Fuca, welcher 1592 auf der Straße von Anian aus dem Stillen Meere[96] nach Europa hindurchgesegelt sein wollte, u. zuletzt die Reise des Barthol. de Fuentes, der durch Stromverbindungen von der Westküste Amerikas in die Hudsonsbai gelangt zu sein behauptete. Weil sich durch die bisherigen Untersuchungen zur Genüge ergeben hatte, daß die Durchfahrt nur im Norden vorhanden sein könnte, so waren alle Bestrebungen auch hierhin gerichtet. Dabei gab es zwei entgegengesetzte Richtungen, welche zur Lösung führen konnten, einen östlichen u. einen westlichen Weg, u. so entstanden die Kunstausdrücke der Nordöstlichen u. der Nordwestlichen Durchfahrt, Außerdem tauchte auch der abenteuerliche Plan auf, nahe an dem Nordpol vorüber od. wohl gar über demselben hinweg eine Bahn nach Indien zu finden. Als endlich nach vergeblichen Unternehmungen die Gewißheit erlangt worden war, daß, wenn auch eine nördliche Verbindung der Oceane bestände, dieselbe sicherlich für die Schifffahrt nicht brauchbar sein würde, setzte man dennoch die Bestrebungen noch fort, um die Frage wenigstens im Sinne der Wissenschaft zu lösen. Die hauptsächlichsten N. sind folgende:

I. N. zur Aufsuchung einer Nordöstlichen Durchfahrt (16. u. 17. Jahrh.). Auf Antrieb des Sebast. Cabot wurde 1553 eine Expedition von 3 Schiffen unter Sir Hugh Willoughby von England ausgesendet, um die Nordöstliche Durchfahrt zu erforschen. Willoughby drang mit 2 Schiffen längs des Russischen Lapplandes bis nahe an die Einfahrt zum Weißen Meere. Dort kam er mit seiner ganzen Mannschaft durch Kälte u. Hunger um, u. nach 2 Jahren fanden russische Seefahrer ihre Leichname u. das Tagebuch. Das dritte Schiff gelangte ins Weiße Meer nach Archangel; der Befehlshaber des Schiffes, Chancellor, ging dann nach Moskau u. legte so den ersten Grund zu den Handelsbeziehungen zwischen England u. Rußland. Schon 1568 wurde eine neue Expedition unter Bassendine, Woodcocke u. Rich. Browne ausgesendet, doch ohne allen Erfolg. Ihr folgte 1580 eine Expedition unter Pet u. Jackman, welche vergeblich sich bemühte, durch die Waigatzstraße zu dringen; ein anderes englisches Entdeckungsschiff war 1584 bis zum Ob vorgedrungen, hatte aber dort Schiffbruch erlitten. Holland nahm die Nordostdurchfahrt ebenfalls eifrig auf u. die Regierung setzte einen hohen Preis auf deren Entdeckung. 1594 fuhr Wilhelm Barentz aus, begleitet von Brand Ysbrand u. Cornelis Ney; er erlangte jedoch weder auf dieser, noch auf einer zweiten Fahrt, 1596, sein Ziel, dagegen wurde die Bäreninsel u. Spitzbergen aufgefunden. Ebenso vergeblich waren die Anstrengungen von Hudson u. Cherie, 1608, die Nordostpassage zu vollenden. Endlich nahm die Londoner Königliche Gesellschaft der Wissenschaften die Angelegenheit in die Hände u. sandte 1676 John Wood nach Nordosten aus; dieser erreichte aber blos Nowaja-Semlja. Dies ist die letzte von England aus in diese Gegend unternommene Expedition.

II. N. zur Aufsuchung der Nordwestlichen Durchfahrt (von der zweiten Hälfte des 16. bis zum Ende des 18. Jahrh.). Die ungünstigen Resultate der Untersuchungen der beiden Cabot hatten die Engländer von weiteren Versuchen nach Nordwesten abgeschreckt, dazu kamen politische u. bürgerliche Unruhen. Erst 80 Jahre später nahm man den Plan der Auffindung einer Nordwestpassage wieder auf. Zuerst suchte Drake vom Stillen Meere aus, wiewohl vergeblich, nach ihr. Ebenso erfolglos in der Hauptsache blieben die 1576–81 im Auftrage der Königin Elisabeth von Frobisher unternommenen vier Fahrten, deren Endpunkt die nach seinem Namen benannte Straße bezeichnet. Sir Humphrey Gilbert kam 1580 nur bis New Foundland. 1585 unternahm John Davis mit zwei von Kaufleuten blos im Interesse der Wissenschaft ausgerüsteten Schiffen seine erste Reise u. drang in die nach ihm benannte Meeresstraße ein. Obwohl die geographischen Entdeckungen, welche er auf dieser, wie auf einer zweiten u. dritten Fahrt in den beiden nächsten Jahren machte, sehr bedeutend waren, so blieb doch die eigentliche Aufgabe, die Nordwestpassage, auch von ihm ungelöst. 1592 fand Juan de Fuca, welcher die Durchfahrt auf der Nordwestküste Amerikas suchen sollte, Fucas Einfahrt; die Expedition des Spaniers Vizcaino ebendaselbst war ohne Erfolg. 1602 ging Georg Weymouth mit zwei von der Moskowitischen u. Levantischen Gesellschaft ausgerüsteten Schiffen ab; erreichte nur 64° nördlicher Breite, fand aber wahrscheinlich den Eingang zur Hudsonsstraße. Jetzt begann auch Dänemark an den Entdeckungen Theil zunehmen; so machte Jakob Hall 1605–1607 drei Reisen, untersuchte die Grönländische Küste u. kam bis 66° nördl. Br. Unter anderen Dänen sind noch bes. zu nennen Gotske Lindenau, welcher 1605, u. Karsten Richard, welcher 1607 ausfuhr. Der Engländer John Knight suchte 1606 die Durchfahrt, wurde aber in Labrador von den Bewohnern getödtet. Auf seiner vierten Reise, 1610, welche von einigen Privatleuten ausgerüstet war, entdeckte Heinrich Hudson den Hudsonsfluß u. fuhr durch die Hudsonsstraße in die Hudsonsbai, überwinterte an deren Küste u. wurde im Sommer 1611 nebst seinem Sohne u. 6 Begleitern von dem meuterischen Schiffsvolke ausgesetzt; man hat nichts wieder von ihm gehört. 1611 u. 1612 fand Sir Thomas Button auf zwei Reisen, von denen die letztere die Aufsuchung Hudsons zum Zwecke hatte, die Westküste der Hudsonsbai u. die Insel Southhampton bis zum Cap Comfort. 1612 wurde Jakob Hall auf seiner vierten Reise auf der Küste von Grönland von den Wilden getödtet; Gibbons mußte 1614 schon am Eingange der Husonsstraße umkehren, dagegen erreichte Fotherby in demselben Jahre die Nordostspitze von Spitzbergen u. befuhr 1615 diese Gegenden nochmals. 1615 gelangten Robert Bylot als Capitän u. William Bassin als Steuermann nur bis 65° nördl. Br. in die Davisstraße u. untersuchten deren Westküste bis zur Resolutionsinsel. 1616 drangen dieselben durch die Davisstraße in die Baffinsbai, entdeckten in ihr viele Küstenpunkte, den Wolstenholm-, den Wallfisch- u. unter 78° nördl. Br. den Smiths Sund; darauf befuhren sie die Westküste, fanden den Jones Sund u. kamen bei dem damals durch Eis gesperrten Lancaster Sund vorbei. Bassin hielt die von ihm gefundene Straße für eine überall von Küste umschlossene Bai u. eine Durchfahrt für unmöglich; daher trat in England wieder ein Stillstand in den Unternehmungen ein. 1619 drang der Däne Jens Munk in die Hudsonsbai u. fand wahrscheinlich die Chesterfield-Einfahrt. 1631 entdeckte der Engländer Lukas Fox in der Hudsonsbai viele Inseln u. befuhr den Foxkanal. In demselben Jahre untersuchte Thomas James die Südküste der Hudsonsbai u. entdeckte die Jamesbai. 1668 erforschte der Engländer Zacharias Gillam auf Veranlassung[97] des Franzosen Grosseltitr, welcher die Küste der Hudsonsbai mehrfach bereist hatte, die Hudsonsbai u. gründete am Rupertsflusse das Fort Charles, worauf 1669 die Hudsonsbaicompagnie entstand. 1741 fand Christoph Middleton mit zwei Schiffen, die Frozenstraße, die Wager- u. Repulsebai. Indem Middleton, namentlich von Dobbs u. der Admiralität, Verfälschung der Thatsachen Schuld gegeben wurde, glaubte man, die Auffindung der Durchfahrt sei nun gewiß, u. das Parlament setzte 1743 für den Entdecker einer durch die Hudsonsbai nach dem Stillen Ocean führenden Durchfahrt einen Preis von 20,000 Pfd. Sterl. aus. 1746 war von Privaten unter Wilhelm Moor u. Francis Smith eine Expedition ausgerüstet; sie versuchten vergeblich durch die Repulsebai die Durchfahrt. Ebenso vergeblich war die Landreise von Henry Ellis indemselben Jahre nach dem Nordwesten Amerikas. 1769–72 untersuchte Sam. Hearne, von der Hudsonsbaigesellschaft entsendet, auf seiner Landreise die Nordküste Nordamerikas; er bewies, daß das Festland sich nicht ununterbrochen bis zum Nordpole erstrecke, sondern daß die Nordküste Nordamerikas die Südgrenze des Eismeeres bilde. 1778 versuchte James Cook auf seiner dritten Reise um die Erde in Begleitung von Clerke die Nordwestdurchfahrt vom Stillen Oceane aus; er entdeckte den Nutkasund, Cooks Einfahrt, erforschte die Halbinsel Alaschka u. fuhr durch die Behringsstraße, mußte aber am Eiscap (70° 20, nördl. Br., 144° 7' westl. L. von Ferro) umkehren. Lieutenant Pickersgill, der ihm durch die Baffinsbai 1676 entgegengeschickt wurde, erreichte nur 68°10' nördl. Br.; Lieutenant Young, welcher 1777 denselben Auftrag hatte, kam bis 72° nördl. Br. 1780 machten Clerke u. King nochmals einen Versuch durch die Behringsstraße zu dringen, allein vergeblich. 1789 unternahm Alexander Mackenzie seine erste Landreise nach den nordwestlichen Gegenden Nordamerikas; er entdeckte den Mackenziefluß u. verfolgte ihn bis zum Eismeere; wo er unter 69°14' nördl. Br. die Wallfischinsel fand. 1790 untersuchte Duncan die Chesterfieldsbai.

III. Neuere Reisen zur Aufsuchung der Nordöstlichen Durchfahrt durch die Russen (17., 18. u. 19. Jahrh.). Im 17. Jahrh. traten die Russen, welche sich Sibirien zum Theil unterworfen hatten, als Entdecker in diesem Lande u. im Norden desselben auf. Die früheren Expeditionen der Engländer u. Holländer drangen nicht weiter nach Osten, als bis ins Karische Meer; die Russen entdeckten die große Küstenstrecke bis zur Behringsstraße. Die ersten Reisen gingen von Privatleuten aus, welche die Hoffnung auf den Gewinn des Pelzhandels lockte; später gingen unter dem Schutze der Regierung bewaffnete Expeditionen ab, um die verschiedenen Völkerschaften unter russische Botmäßigkeit zu bringen; endlich wurden von der Regierung rein wissenschaftliche Expeditionen zur Aufnahme der entdeckten Gegenden u. zur Entdeckung anderer ausgesendet. Schon um die Hälfte des 16. Jahrh. waren die Küsten des Eismeeres den russischen Seefahrern zum Theil bekannt; dieselben fuhren vom Weißen Meere u. aus der Mündung der Petschora über das Karische Meer bis an die Mündungen des Obi u. des Jenisei. 1610 erreichten die Kosacken die Mündung des Jenisei u. 1630 entdeckten die Jeniseiskischen Kosacken die Lena. 1636 wurde der Kosack Jelissei Busa aus Jeniseisk nach der Lena gesendet; er überwinterte in Olekminsk, drang 1637 bis zur Lena- u. Olekmamündung vor, entdeckte 1638 die Jana u. weiter östlich 1639 die Tschendoma. Ebenfalls 1639 entdeckte Iwanow Postnik die Indigirka. 1644 wurde zuerst die Kolyma entdeckt, u. 1646 fuhr Issai Ignatjew östlich von der Kolyma u. gelangte wahrscheinlich bis in die Tschaunbai. 1649 gelangte Siadnchin ostwärts bis über das Cap Schelagskoi hinaus. 1648 fuhr Deschnew in Begleitung Gerasim Ankudinows u. Kolmogorzows von der Kolyma mit 7 Fahrzeugen ab u. soll um das Cap Schelagskoi u. das Ostcap, die Ostspitze Asiens, herum durch die später sogenannte Behringsstraße in die Anadyrbai gefahren sein. 1650 gingen zwei Expeditionen unter Semen Motora u. Michail Siadnchin zu Lande nach der Anadyrbai. 1661 bis 1678 reiste Nikifor Malginî in Begleitung Woropajews aus der Lena zur See nach Kolymsk u. fand dabei wahrscheinlich eine der Bäreninseln. 1710 entdeckte Jakow Permäkow die Insel Lächow u. die Kreuzinsel. 1711 rüstete der Woiwode Trauernicht zwei Expeditionen aus: die erste unter Merkurii Wagin, in Begleitung Permäkows, ging 1712 von der Jana längs der Küste bis zum Cap Swätoi Noß u. von da nach Norden zur Lächowinsel; die zweite Expedition unter Wassilii Staduchin kam wahrscheinlich blos bis zum Cap Schelagskoi. Bedeutender sind die Entdeckungen, welche Veit Behring machte; er untersuchte 1725 die nördlichen Küsten Sibiriens bis 67° 18' nördl. Br. u. zeigte, daß Asien nicht mit Amerika zusammenhänge. 1728 befuhr er auf einer zweiten Reise mit Tschirikow u. Spangenberg die nach ihm benannte Behringsstraße. Trotz der vielen Reisen war die Nordküste Sibiriens nebst dem Eismeere noch fast ganz unbekannt. Erst 1734 beginnen eigentliche wissenschaftliche Expeditionen; in diesem Jahre wurden nämlich drei Expeditionen zur Bestimmung der russischen Küste vom Weißen Meere bis zur Behringsstraße u. zur Untersuchung der Möglichkeit der Nordöstlichen Durchfahrt abgesendet. Die erste Expedition sollte von Archangel auslaufen u. östlich bis zur Mündung des Obi gehen; sie erreichte 1134 u. 1735 unter Pawlow u. Murawjew blos die Petschora, 1736 unter Malygin u. Skuratow die Kara; erst 1737 drang sie bei der Insel Bjeloi bis zum Obischen Busenvor. Die Ausrüstung u. Leitung der beiden anderen Expeditionen stand unter Behring. Die zweite Expedition nnter Owzyn befuhr 1734 u. 1735 den Obischen Meerbusen u. gelangte 1737 zum Jenisei. 1738 übernahm Minin den Oberbefehl, um das Cap Taimur zu umsegeln, konnte aber nicht durch das Eis dringen, ebensowenig 1739; 1740 kam er längs der Küste über die Mündung der Pässina hinaus bis 75°15'. Die dritte Expedition ging von der Lena aus u. bestand aus zwei Abtheilungen: die erstere, unter Prontschischtschew ging nach Westen, um den Jenisei zu erreichen; er kam 1735 bis zur Mündung des Olenek (72°54' nördl. Br.), 1736 an der Mündung der Ankara vorbei u. durch die Bai Chotanga bis 77°29' nördl. Br.; 1739 ging Chariton Laptew von da ab, kam bis zum Vorgebirge des heiligen Faddei (76°47' nördl. Br.) u. überwinterte am Flusse Chotanga; 1740 drang Tschekin zu Lande bis an die Taimurabai; 1741 untersuchte Laptew zu Lande die Küste der Taimurabai u. kam bis 76°38' nördl. Br. Die andere Abtheilung, erst unter[98] Lassinius, dann unter Dim. Laptew, kam 1735 von der Lena bis zur Chomutowka u. kehrte 1737 zur Lena zurück. 1739 ging Laptew abermals von da aus u. gelangte 1740 zur Kolyma. Der Versuch 1741 durch die Behringsstraße vorzudringen mißlang. Der wenig befriedigende Erfolg aller dieser Reisen schreckte auf längere Zeit von ähnlichen Unternehmungen ab. Erst 1760 rüstete der Kaufmann Schalaurow in Jakutsk in rein wissenschaftlichem Interesse ein Fahrzeug aus; er gelangte 1761 von der Jana bis zur Kolyma, untersuchte 1762 die Tschaunbai, die Insel Arautan u. gelangte bis ans Cap Schelagskoi; 1764 lief er wieder aus der Kolyma aus u. gelangte bis 70 Meilen östlich des Caps Schelagskoi. Andrejew, Lyssow u. Puschkarew untersuchte 1763–71 die Bäreninseln. 1770 untersuchte der Kaufmann Lächow die nach ihm benannte Insel. Zu neuen Schritten wurde die russische Regierung durch Cook veranlaßt, welcher 1778, nachdem er die Nordwestliche Durchfahrt vergebens versucht hatte, an der Küste Sibiriens bis zum Nordcap (68° 11' nördl. Br., 170°11' westl. L.) vordrang; zur Aufsuchung der Nordostdurchfahrt fuhr Billings 1787 von der Kolyma aus nach Osten, ohne das Cap Schelagskoi zu erreichen; sein Unternehmen, vom Großen Oceane aus dieses Cap zu umschiffen, 1791, gab er bald auf u. untersuchte nun bis 1794 zu Lande die Nordostküste Sibiriens. 1805 entdeckte Sannikow die Inseln Kotelnoi u. Fadejew, 1806 Sirowatskoi Neusibirien; 1809 u. 1810 untersuchte Hedenström Neusibirien u. das Meer im Osten desselben; 1819 bereiste Wassiljew die Behringsstraße u. drang bis 71° 7' nördl. Br. 1820 rüstete die Regierung eine Expedition aus; sie bestand aus zwei Abtheilungen: Anjou, welcher bis 761/2° nördl. Br. vordrang, untersuchte die Küste zwischen Lena u. Indigirka, Neusibirien u. das anliegende Meer; Wrangel die Küste zwischen Indigirka u. Kolyma, hauptsächlich aber östlich der letzteren über das von Cook erreichte Nordcap hinaus bis zur Insel Koliutschin, die Bäreninseln u. das Meer östlich von derselben. Alle diese Untersuchungen, denen sich später noch viele andere angeschlossen haben, so 1822–24 die von Lütke, 1828 die von Hansteen u. Erman, 1838–49 die von Castrén, ferner die von Hill, Bojorodsky, Dankel-Welling, die von Middendorf 1841–44, Meglitzky 1850, Dittmar 1851–53 u. And., haben zur Aufklärung der Nordküste Asiens sehr viel beigetragen, zugleich aber den Beweis geliefert, daß eine Nordostpassage für die Schifffahrt unmöglich sei.

IV. Neuere Reisen zur Aufsuchung der Nordwestlichen Durchfahrt. Die Zeiten der Kriege mit Nordamerika u. Frankreich hatten in England einen fast 40jährigen Stillstand in die Unternehmungen gebracht. Nach dem Frieden von 1815 aber erwachte der Eifer für das alte Lieblingsproblem von Neuem. 1818 gingen gleichzeitig zwei Expeditionen unter Segel: John Roß, um in der Baffinsbai zu suchen, u. Capitän Buchan in die Spitzbergische See; beide Expeditionen kehrten in demselben Jahre ohne besonderen Erfolg zurück. Allein schon 1819 gelang es dem Capitän Parry die westlich laufende Straße des Lancastersundes zu entdecken u. durch die Barrowstraße u. den Melvillesund bis zu dem Winterhafen auf der Melvilleinsel zu legen. Damit war die Hälfte der Entfernung zur Behringsstraße erreicht, der 110° der Länge überschritten, der Parryarchipel entdeckt, der Wellington- u. Byam-Martinkanal aufgefunden, sogar Banksland zu Schlitten erreicht u. so für die Aufhellung der geographischen Verhältnisse jener Region Außerordentliches geleistet worden. Mit dieser Reise stand eine Landexpedition unter John Franklin, welchen Richardson, Hood u. Back begleiteten, in Verbindung. Franklin reiste 1819 von der Hudsonsbai ab, erreichte 1820 die Mündung des Kupferminenflusses u. befuhr auf Nachen die Küste des Coronationgolfes; 1822 kehrte er nach England zurück. 1821 unternahm Parry mit Capitän Lyon seine zweite Reise, fuhr durch den Foxkanal, untersuchte die Repulsebai u. die Halbinsel Melville u. kehrte 1823 nach England zurück. 1824 wurden vier Expeditionen ausgerüstet; Parry untersuchte mit James C. Roß, Scherer u. Austin die Prinz-Regent-Einfahrt, litt aber Schiffbruch u. mußte daher am Cap Garry umkehren; Lygn gelangte nur bis zur Wagerbai, Franklin untersuchte mit Richardson u. Back die Küste zu beiden Seiten der Mackenziemündung, Beechey drang auf dem Bossom durch die Behringsstraße vor u. gelangte ostwärts bis zur Barrowspitze.

V. Neuere Reisen nach dem Nordpole (18. u. 19. Jahrh.). Wie schon früher holländische Wallfischfahrer im Jahre 1655 dem Nordpole auf einen Grad nahe gekommen sein wollten u. dadurch die Veranlassung gaben, daß u.a. Moxon die Ansicht zu begründen suchte, am Nordpole sei ein eisfreies Meer vorhanden, man könne daher am leichtesten direct über den Nordpol nach Ostasien gelangen, so suchte, trotz der gegentheiligen Erfahrungen, welche Hudson u. And. gemacht hatten, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. Barington nachzuweisen, daß zu gewissen Jahreszeiten das Eismeer vom Eise hinreichend frei sei, um bis zum Nordpole zu gelangen. Die britische Regierung sendete daher 1775 den. Capitän Phipps, nachmaligen Lord Mulgrave, mit zwei Schiffen zu diesem Zwecke ab; er gelangte aber Aur bis Spitzbergen u. mußte unter 80° nördl. Br. umkehren. Das Resultat dieser Reise schlug die Hoffnungen auf längere Zeit nieder. Erst später, als Scoresby im Jahre 1806 bis 811/2° nördl. Br. vorgedrungen war u. auch auf späteren Reisen große Flächen des Arktischen Meeres eisfrei gefunden hatte, wurde die Aufmerksamkeit wieder nach dem Nordpol hin gelenkt, u. man sendete 1818 die oben erwähnte Expedition unter Buchan von England dahin ab, doch schon unter 80° 34' wurde dieselbe durch Eis am Weitervordringen gehindert. Unterdessen setzte Scoresby seine Entdeckungen in den nördlichen Gewässern fort; so besuchte er 1817 Jan Mayenn. 1818 Spitzbergen; erforschte 1822 die Ostküste von Grönland zwischen 69° u. 75° nördl. Br. u. entdeckte Scoresbyssund, Milans Land, Jamesons Land, die Liverpoolküste etc. 1823 führte diese Untersuchung Clavering, begleitet von Sabine, bis 76° nördl. Br. fort, nachdem er vergeblich den Pol zu erreichen gestrebt hatte u. nur bis 80°20' nördl. Br. gekommen war. Parry hielt nach drei Reisen die Nordwestdurchfahrt für unmöglich u. wandte sich dem Pole zu. 1827 trat er, begleitet von I. C. Roß, Forster u. Crozier, seine vierte Reise an, um mit Schlitten zu Eise über den Nordpol ins Stille Meer zu gelangen; er erreichte Spitzbergen am 27. Mai, ließ am 21. Juni sein Schiff im Eise zurück, schiffte drei Tage in offenem Boote u. begann unter 81°[99] 12' nördl. Br. die Eisreise, kam aber in 35 Tagen nur bis 82°45' nördl. Br. (die höchste je erreichte nördliche Breite). Zu nennen sind noch der Däne Graah, welcher 1829 die Ostküste Grönlands bis 65°15' nördl. Br. untersuchte, der Franzos De Blosseville, der 1833 ebendahin ausgesendet wurde u. die Küste zwischen 68°34' nördl. Br. u. 68°55' nördl. Br. untersuchte, dabei aber umkam. Mehre Expeditionen abgeschickt, um sein Schicksal aufzuklären, blieben ohne Erfolg; die berühmteste darunter ist die unter Trehouart, welcher 1835 u. 1836 in Begleitung von Gaimard, Marmier u. And., Island, Grönland u. Spitzbergen untersuchte.

VI. Weitere Reisen zur Aufsuchung der Nordwestdurchfahrt. Nach den bisherigen Untersuchungen waren an der Nordküste Amerikas noch unerforscht in gerader Linie 38 Meilen zwischen dem Return-Reef u. der Barrowspitze u. etwa 110 Meilen zwischen dem Cap Garry (Ostseite von Nord Somerset) u. dem Cap Turnagain. 1829 trat John Roß seine zweite Reise, welche hauptsächlich von Felix Booth ausgerüstet war, in Begleitung seines Neffen James Clarke Roß auf dem Dampfschiffe Victory u. zwei kleineren Fahrzeugen an. Roß fuhr durch die Barrowstraße in die Prinz-Regent-Einfahrt u. begann an deren Westküste seine Entdeckungen vom Cap Garry an; im Felixhafen überwinterte er. Die Resultate seiner Reise waren: die Entdeckung u. theilweise Erforschung der Halbinsel von Boothia Felix, des Golfs von Boothia, des König Wilhelms Landes u. des westlichen Meeres von König Wilhelm; die Lage des magnetischen Nordpols, den I. C. Roß am 1. Juni 1831 betrat (Inclinationsnadel 89° 59' unter 70° 5' 17'' nördl. Br., 79° 7' 8'' westl. L.); der westlichste Punkt, die Victoriaspitze (69°34' nördl. Br., 81° 1' westl. L.), den die Expedition erreichte, ist vom Cap Turnagain 60 Meilen entfernt. Da 1832 das Eis nicht aufbrach, mußte Roß das Schiff verlassen u. ging in Booten nach der Baffinsbai, wo er 1833 von einem Wallfischfahrer aufgenommen u. dann nach England gebracht wurde. Zu seiner Aufsuchung war 1833 Capitän Back, in Begleitung von King, entsendet worden. Derselbe befuhr, obschon er Roß' Rückkehr vernommen hatte, 1834 u. 1835 vom Sussexsee an den Großen Fisch- (Back-) fluß bis zu seiner Mündung, entdeckte die Roßinsel u. drang bis zur Oglespitze (68° 24' nördl. Br., 77° 19' westl. L.). Das beabsichtigte Vordringen nach dem Cap Turnagain gelangnicht. 1836 u. 1837 machte Back mit dem Schiffe Terror eine Seereise zur Untersuchung der in die Repulsebai führenden Frozenstraße; dieselbe mißglückte. Von größerem Interesse sind die drei Landreisen, welche. Peter Warren Dease u. Thomas Simpson int Auftrage der Hudsonsbaicompagnie 1837, 1838 u. 1839 machten. Auf der ersten Reise erforschten sie die Küste westlich vom Mackenzie u. dabei die im Westen noch unbekannte Strecke zwischen der Barrowspitze u. dem Return-Reef; auf der zweiten Reise fuhren sie zur Mündung des Kupferminenflusses u. von da nach Osten, umschifften das Cap Barrow u. wurden am Cap Flinders von Eis eingeschlossen; nun setzten sie die Reise zu Land fort u. erforschten einen Theil der Südküsten von Wollaston- u. Victorialand. Auf der dritten Reise fuhren sie wieder vom Kupferminenflusse aus nach Osten u. drangen über das Cap Turnagain ostwärts durch die Deasestraße nach der Simpsoustraße u. verfolgten die Bai, in welche der Backfluß mündet, bis zur Mündung des Castor- u. Polluxflusses (68° 28' nördl. Br., 76° 35' westl. L.). So war nun seit Franklins erster Landreise die ganze Nordküste Amerikas von der Behringsstraße bis nach Boothia erforscht; es blieb nur noch der nordwestliche u. nördliche Theil von Boothia aufzuklären, sowie die Südküste des Boothiagolfes. Das letztere bewerkstelligte die von der Hudsonsbaicompagnie unter Rae 1846 u. 1847 ausgesendete Expedition, sowie dieselbe auch die Frage entschied, daß Boothia mit dem Festlande zusammenhinge u. hier mithin keine Wasserverbindung stattfinde.

VII. Franklins Reise u. die Expeditionen zu seiner Aufsuchung. Wie die Erforschungen standen, konnte man nun die Lösung des Problems der Nordwestlichen Durchfahrt auf einen verhältnißmäßig kleinen Raum beschränken, denn jeder Verbindungskanal zwischen dem von Dease u. Simpson verfolgten Landwasser einerseits u. dem von Parry erkundeten Seewege andrerseits mußte als maritime Verbindung zwischen dem Stillen u. Atlantischen Meere angesehen werden. Und an dem Vorhandensein eines solchen Verbindungskanals konnte fast nicht gezweifelt werden. Daher beschloß im Jahre 1844 die britische Regierung mit Zustimmung der königlichen Geographischen Gesellschaft eine neue Nordpolfahrt zur Auffindung einer Nordwestlichen Durchfahrt. John Franklin erhielt den Oberbefehl u. fuhr am 26. Mai mit den Schiffen Erebus u. Terror, welches letztere Capitän Crozier befehligte, aus der Themse ab. Am 12. Juli war die Expedition bei den Wallfischinseln, südlich von Disko, am 26. Juli wurde sie zum letzten Male in der Baffinsbai (75°48' nördl. Br. u. 66°13' westl. Länge von Gr.) von dem Wallfischfahrer Prince of Wales gesehen, wo Franklin auf offenes Wasser wartete, um in den Lancastersund einzudringen. Alle ferneren Nachrichten blieben aus, u. man wurde in England deshalb besorgt u. beschloß 1847 nach dem Verschollenen suchen zu lassen. Es folgte nun eine lange Reihe von Expeditionen, die erst 1859 ihren Abschluß gefunden hat. Die wenigen Spuren, welche diese Expeditionen von Franklin fanden, waren, daß am 23. Aug. 1850 Capitän Ommaney u. einige Offiziere der Schiffe Assistance u. Intrepid auf dem Cap Riley u. der Insel Beechey unzweideutige Zeichen entdeckten, daß hier Franklin den Winter 1845–46 zugebracht hatte. Im Jahre 1854 erfuhr darauf Rae von den Eskimos an der Pellybai, daß weiße Männer angeblich im Frühjahr 1850 über King-Williaminsel südwärts nach dem Großen Fischfluß gegangen u. unterwegs umgekommen seien; zugleich erhielt Rae von den Eskimos eine Anzahl Gegenstände, welche unzweifelhaft zur Franklinschen Expedition gehört hatten. Endlich 1859 gelang es M'Clintock u. dessen Lieutenant Hobson bei Point Victory auf King Williamsland zwei kleine Berichte aufzufinden, aus denen hervorgeht, daß die Franklinexpedition 1845–46 auf der Insel Beechey überwinterte, den Wellingtonkanal bis 77° nördl. Br. hinauf u. dann südlich bis nahe an King-Williaminsel gesegelt war, wo die Schiffe im Sept. 1846 unter 70°5' nördl. Br. einfroren u. nicht wieder frei wurden. Franklin st. hier am 11. Juni 1847, die überlebenden Mannschaften, 105 Seelen, verließen am 22. April 1848 die [100] Schiffe, um nach dem Fischflusse aufzubrechen, erlagen aber dem Klima u. den Anstrengungen, ehe sie ihr Ziel erreichten.

Um Nachsuchungen nach Franklin anzustellen wurden drei Expeditionen von der englischen Regierung ausgesendet: Capitän Sir James Roß nach der Barrowstraße mit den Schiffen Entreprise u. Investigator, Commander Moore auf dem Plover mit Unterstützung des Capitän Kellet auf dem Herald durch die Behringsstraße u. eine Land- u. Bootexpedition nach dem Küstengebiete an den Mündungen des Mackenzie- u. des Kupferminenflusses. Roß hatte die Küsten von Nord Somerset theilweise durchsucht u. war nordwärts bis zum Wellingtonkanal vorgedrungen, ohne etwas von Franklin zu entdecken, u. kehrte 1849 nach England zurück. Capitän Moore war durch die Behringsstraße u. längs der amerikanischen Nordküste vorgedrungen, u. der von ihm ausgesendete Lieutenant Pullen war 1849 bis zur Mackenziemündung gelangt, jedoch ohne eine Spur von den Vermißten zu finden; auch die Untersuchungen von Richardson u. Rae im Küstengebiete östlich des Mackenzie hatten keinerlei Erfolg gehabt. Inzwischen hatte ein Wallfischfahrer, Capitän Parker, durch Erzählungen der Eskimos geleitet, die Aufmerksamkeit auf die Prinz-Regent-Einfahrt gelenkt u. suchte mit Capitän Penny vereint dahin vorzudringen, wurde jedoch schon an der Crokerbai durch Eis aufgehalten. Auch die Fregatte North Star war unter Capitän Saunders unterdessen nach dem Nordpole abgegangen, hatte jedoch nicht in den Melvillesund vorzudringen vermocht u. kehrte 1850 ohne Resultat nach England zurück. Doch dieser so ungünstigen Erfolge ungeachtet, erkaltete der Eifer für die Nachsuchungen keineswegs. Im Januar 1850 gingen aus England Collisson u. M' Clure auf den Schiffen Entreprise u. Investigator ab, um durch die Behringsstraße nach Osten wo möglich bis an die Melvilleinsel zu dringen; am 26. April u. 1. Mai ging eine zweite Expedition unter Austin ab, welche aus zwei Segelschiffen unter Capitän Ommaney u. zwei Schraubendampfschiffen bestand; ebenfalls im April fuhr Capitän Penny mit zwei Schiffen ab; am 24. Mai lief das von der Hudsonsbaigesellschaft u. von Privaten ausgerüstete Schiff Felix unter John Roß von Stranraer in Südschottland; am 5. Juni der von Lady Franklin u. deren Freunden ausgerüstete Schooner Prinz Albert, Capitän Forsyth, von Aberdeen u. am 24. Mai eine bes. auf Antrieb von Grinnell ausgerüstete Expedition von zwei Schiffen unter Capitän De Haven von New York aus. Alle diese Expeditionen, mit Ausnahme der ersten, sollten die Davisstraße, Baffinsbai u. Barrowstraße bis an die Melvilleinsel durchsuchen; Forsyth sollte die westliche Küste von Boothia Felix u. das Küstengebiet nach dem Kupferminenfluß hin durchforschen. Außerdem sendete die Husonsbaigesellschast zu Lande noch Sir G. Simpson in das Innere der Hudsonsbailänder u. den Lieutenant Pullen nach Cap Bathurst, um von da nordwärts nach Banksland vorzudringen. Capitän Kellett endlich befand sich noch in der Nähe des Eiscaps u. ließ von hier aus mit seinen Booten die ganze Küste ostwärts befahren. Forsyth war durch den Lancastersund in die Prinz-Regent-Einfahrt gesegelt, am Cap Fury aber durch Eis zur Umkehr genöthigt worden. Austin, Penny u. Roß hatten die Baffinsbai durchsucht, in der Barrowstraße ihren Winteraufenthalt genommen u. es waren von diesem Centralpunkte aus die Schlitten Austins theils nach dem Peelsunde, theils nach den westlichen Küsten von Prinz-Walesland vorgedrungen, theils hatten sie Cornwall-Island u. die Melvilleinsel durchsucht u. waren dann Ende 1851 nach England zurückgelangt. Die amerikanische Expedition war im Wellingtonkanal nach Norden vorgedrungen u. hatte Grinnellland entdeckt. Doch alle diese Untersuchungen, zu denen noch die Rae's im Jahre 1851 an der Südküste von Wollaston- u. Victorialand hinzukam, hatten mit Ausnahme jener Entdeckungen von Ommaney auf der Insel Beechey u. am Cap Riley kein anderes Resultat ergeben, als die nachträglich sich immer als falsch herausstellenden Erzählungen von Eskimos über das Verbleiben der Franklinexpedition. Lady Franklin schickte noch einmal den Prinz Albert unter Capitän Kennedy aus; die Wanderungen, welche Kennedy u. der Franzos Bellot auf Nord Somerset u. Prinz-Walesland ausführten, waren jedoch ebenfalls ohne Erfolg in Bezug auf Franklin.

Aller Blicke richteten sich nun nachdem Wellingtonkanal u. den nordwärts gelegenen Gegenden, in denen man, ein offenes Polarmeer vermuthend, einzig noch Franklin zu finden die Hoffnung hegte. Die Combinationen, welche man an die mehr u. mehr sich befestigende Ansicht des Vorhandenseins eines eisfreien offenen Polarmeeres knüpfte, führten dazu, daß der russische Lieutenant Pim sich 1851 anschickte, den äußersten Nordosten Asiens nach Franklin zu durchforschen, daß Lady Franklin 1852 ein Dampfboot durch die Behringsstraße nach dem Cap Jakan aussandte, um hier einen Eingang zum freien Polarmeere zu suchen, u. daß daneben sich gleichzeitig auch noch die Ansicht geltend machte, Franklins Spuren könnten möglicher Weise auch an dem dritten Eingangsthor zum offenen Polarmeere, an dem Smithsunde, im Norden der Baffinsbai, gefunden werden. Die englische Admiralität schickte daher noch ein Geschwader von fünf Schiffen unter dem Befehl des Capitän Sir Edward Belcher aus. Mit dem Schiffe Assistance u. dessen Dampfboot Pioner ging Capitän Belcher selbst den Wellingtonkanal hinauf; mit dem Schiffe Resolute u. dessen Dampftender Intrepid drang Capitän Kellett durch die Barrowstraße nach dem Melvillesund vor, das fünfte Schiff, der Nordstern, wurde unter Lieutenant Pullen als Stations- u. Proviantschiff an der Beecheyinsel vor Anker gehalten. Noch im selben Jahre wurde Pullen von dem der Expedition am 6. Juli mit dem Dampfschiff Isabel zur Einziehung von Erkundigungen nachgesendeten Capitän Inglefield überrascht. Die Fahrt Belchers von der Beecheyinsel im Wellingtonkanal hinauf ging ohne Schwierigkeit von Statten; im Northhumberland sunde unter 76° 52' nördl. Br. wurde das Winterlager genommen. Von hier aus stellten Belcher u. mit ihm seine Officiere Richards u. Sherard Osborn Boot- u. Schlittenreisen an. Aber nicht ein offenes Polarmeer fand man nordwärts, sondern eine See, welche mit ihren Eismassen allen weiteren Erkundigungen ein Ziel setzte. Bei dieser Lage der Dinge gewann Belcher die Überzeugung, daß Franklin unmöglich auf diesem Wege vorgedrungen sein könne, u. bereitete sich zur Rückreise nach der Beecheyinsel vor. Allein die Jahre 1853 u. 1854 waren sehr rauh, u. er konnte nicht wieder aus dem Eise befreit werden. Inzwischen[101] war 1853 von England aus Capitän Inglefield mit dem Dampfboot Phönix u. dem Transportschiff Breadalbone abgesandt worden, um Erkundigungen von Belcher einzuziehen u. die Vorräthe auf der Beecheyinsel zu ersetzen; doch erst nach Überwindung vieler Schwierigkeiten, u. nachdem der französische Seelieutenant Bellot bei einem Versuche umgekommen u. das Transportfahrzeug am 18. August untergegangen war, gelang es, die von Inglefield mitgebrachten Depeschen an Belcher gelangen lassen zu können, worauf derselbe am 23. Aug. 1854 die Schiffe mit seiner gesammten Bemannung verließ u. sich mit den Mannschaften von den Schiffen Kellets auf der Beecheyinsel vereinigte. Inzwischen hatte Kellet das erste Winterquartier in dem Meerbusen hinter der kleinen an der Südküste der Melvilleinsel gelegenen Insel Dealy genommen. Eine seiner ausgesendeten Streifpartien fand im Herbst 1852 die ersten Spuren des Vorhandenseins des Investigator M'Clures. Im Frühjahr 1853 wurde von Lieutenant Pim die Zufluchtsstätte des Investigator in der Mercybai, an der Nordküste von Banksland, aufgefunden u. so zuletzt M'Clure u. seine Mannschaften gerettet. Außerdem gelang es auf einer der Schlittenreisen, welche in der Richtung von Südwest, Nordwest u. Norden die Lieutenants Mecham, M'Clintock u. Hamilton unternommen wurden, sechs verschiedene Berichte des Capitän Collinson aus den Jahren 1851 u. 1852 aufzufinden, aus denen sich beruhigende Folgerungen über dessen Verbleib ergaben. Am 7. Mai 1853 entsandte Kellett den Lieutenant Croswell nach der Beecheyinsel als Überbringer der Nachricht der Auffindung M'Clures u. der Entdeckung der Nordwestpassage durch denselben, u. noch in demselben Jahre gelangte diese Nachricht durch Capitän Inglefield nach England. M'Clure, welcher 1850 durch die Behringsstraße nach der Baringinsel (Banksland) vorgedrungen war u. dieselbe rings untersucht hatte, wobei er das Vorhandensein einer Nordwestpassage sowohl mit der Prince Walesstraße als mit der Banksstraße festgestellt hatte, war mit dem Investigator 1851 in der Mercybai eingefroren u. hatte in den beiden folgenden Jahren nicht vermocht, sein Schiff wieder frei zu machen. Der Investigator wurde seinem Schicksal überlassen u. die Bemannung auf dem Resolute aufgenommen. Von Franklins Expedition war aber keine Spur aufgefunden worden. Kellett brach daher im August 1853 wieder auf, um nach der Beecheyinsel zurückzukehren; die Schiffe froren jedoch Ende September in der Barrowstraße ein. Im April 1854 ließ Belcher die Mannschaft des Investigator nach der Insel Beechey bringen, wohin sich am 15. Mai Kellett selbst, nach Verlassung seiner Schiffe, begab. Zuvor, am 2. April, hatte jedoch Kellett noch zwei Schlittenexpeditionen unter Macham u. Krabbé nach der Prince Walesstraße u. Banksland gesendet. Macham fand mehrfach von Collinson niedergelegte Nachrichten, ging südwärts bis zur Ramsayinsel, wo Collinson sein erstes Winterlager gehabt hatte, u. gelangte über die Dealyinsel, wo man die Nachricht von dem Verlassen der Schiffe für ihn niedergelegt hatte, zugleich mit Krabbé, welcher den Investigator in der Mercybai besucht hatte, auf der Beecheyinsel am 16. Juni an. Collinson hatte, nachdem er 1850 zur Umkehr sich genöthigt gesehen hatte, 1851 seinen Weg längs der amerikanischen Nordküste genommen, war dann in die Prinz Walesstraße eingelaufen, ohne deren Nordausgang zu erreichen, u. hatte zuerst auf der Ramsayinsel überwintert u. von hier aus Prinz Albertland, Banksland u. die Melvilleinsel durchsuchen lassen. Ende August 1852 brach er mit seinem Schiffe wieder auf, segelte ostwärts durch die Delphin- u. Deasestraße u. entdeckte in der Victoriastraße eine dritte Seeverbindung der beiden Weltmeere. Nachdem er darauf 1853 wieder westwärts längs der Continentalküste gesegelt war u. hier ein drittes Mal überwintert hatte, gelangte er sodann glücklich wieder nach Hongkong, von wo er, den man schon verloren glaubte, Ende November 1854 die Heimreise nach England antrat. Ende August 1854 segelte die gesammte Mannschaft der Expedition Belchers u. des Investigator von der Beecheyinsel ab u. gelangte im October nach England zurück. Hier aber wurde ein Kriegsgericht am 17. Oct. unter dem Vorsitz des Viceadmiral Gordon im Hafen von Sherneß niedergesetzt, welches die Anführer der verlassenen Schiffe zur Rechenschaft ziehen sollte. M'Clure, Kellett u. Richards gingen gerechtfertigt aus der Untersuchung hervor; Belcher wurde zwar auch nicht für schuldig befunden, doch war man mit seiner Handlungsweise nicht zufrieden. Unmittelbar nach dem Schlusse des Kriegsgerichts, am 22. October, erschien unerwartet Rae als Überbringer der letzten Nachricht über die Franklinsche Expedition vor der britischen Admiralität. Rae, Beamter der Hudson-Compagnie, hatte mit dem Auftrage, die Aufnahme der Küsten des äußersten Nordens des amerikanischen Continents zu vollenden, sich 1853 von York Factory aus von Neuem nach der Repulsebai (661/2° nördl. Breite u. 69° westl. Länge) begeben u. von da aus am 31. März 1854 seine Reise nach Boothialand angetreten. Er drang nach Norden vor, berührte die Pellybai, im Westen der Simpsonhalbinsel u. nahm von hier aus seinen Weg westwärts nach der Küste, wo der Castor- u. Polluxfluß mündet, um von hier aus die noch unerforschten Küstengebiete von Boothialand nach Norden hin zu beschreiten. Es gelang ihm, jenes Gebiet bis zu dem 1830 von James Roß entdeckten Cap Porter zu erforschen u. damit eine Lücke auszufüllen, welche zwischen den Reisen des Capitän Back im Jahre 1833 u. der Capitäne Dease u. Simpson im Jahre 1839 einerseits u. den Entdeckungen von John Roß auf seiner zweiten arktischen Reise (1829–33) andererseits, geblieben war. Doch die Nordspitze von Boothia vermochte er nicht zu erreichen; am 1. September langte er wieder in York Factory an, von wo er noch in diesem Jahre nach England ging. Zuerst an der Pellybai, dann noch zu verschiedenen Malen hatte er von Eskimos Erkundigungen eingezogen, aus denen hervorzugehen schien, daß ein Theil der Franklinschen Mannschaften an den Küsten westwärts von der Mündung des Großen Fischflusses vor Hunger u. Kälte gestorben sei. Zugleich gelang es ihm zahlreiche Gegenstände einzuhandeln, welche augenscheinlich von Franklin u. seinen Begleitern herrührend, weit u. breit unter den dortigen Wilden angetroffen wurden, u. zwar um so häufiger, je näher er dem vorher bezeichneten Schauplatze der Katastrophe sich befand. Diesen Schauplatz selbst konnte er nicht erreichen. Darauf wurde dem Directorium der Hudsonsbaigesellschaft die Absendung einer Bootexpedition übertragen, welche die vorsindlichen [102] Leichname bestatten u. Alles, was die Verunglückten zurückgelassen hätten, zur Übersendung nach England an sich bringen sollten. Diese Expedition begann unter J. Stewart u. Anderson vom Großen Sklavensee aus aut 22. Juni die Canotfahrt nach der Arktischen See, erreichte am 30. Juli die Mündung des Back- od. Großen Fischflusses u. untersuchte die Ostküste des dort sich öffnenden Meeresarmes, wiewohl ohne daß irgend eine Spur aufgefunden wurde. Dann steuerten sie über die Meeresbucht nach der Insel Montreal u. der Adelaidehalbinsel, wo sie an der Küste die Überreste eines Bootes fanden, auf welchem der Name Terror eingebrannt war; setzten von hier aus ihre Erkundigung bis zum Point Ogle hin fort, mußten aber wegen Ungunst der Witterung umkehren, obgleich noch wenig mehr durch die Erkundigungen erzielt worden war, als was Rae schon festgestellt hatte. Im December 1855 traf die Expedition wieder zu Earlton House ein. Ebenfalls von der Ansicht geleitet, daß im höchsten Norden ein offenes Polarmeer vorhanden sei, mit milderem Klima als die niederen Breiten der arktischen Regionen, u. daß Franklin sich nach dieser Region geschlagen habe, rüstete man in Amerika 1853 auf Betrieb Grinnells abermals eine Expedition aus, die den Eingang zu jenem freien Polarmeere im Norden der Baffinsbai durch den Smithsund zu gewinnen u. zugleich die geographischen Dunkel jener hohen Breitengrade aufzuklären suchen sollte. Die Expedition unter Kane's Befehl segelte mit der Brigantine Advance am 31. Mai 1853 von New York ab, gelangte aber Anfang September, etwa unter 78° 44′ nördl. Breite, an eine festgeschlossene Eisdecke, welche alles Weiterdringen unmöglich machte. In der Rensselaer- od. Renaselgerbai wurde eine sichere Winterzuflucht gefunden. Von hier aus wurden nun die Aufsuchungsreisen unternommen; der Humboldtgletscher ward entdeckt u. die große nördliche Erweiterung des Smithsundes, die Peabodybai, aufgefunden, welche durch den Kennedykanal nordwärts mit der Polarsee zusammenhängt. Je mehr man nach Norden sich der Polarsee näherte, hatte die Temperatur eine Steigerung bemerken lassen, u. endlich erblickte man das offene Polarmeer frei von jedem Eise, mit animalischem Leben erfüllt, u. mit Vegetabilien u. Vögeln an den Küsten. Unter den größten Entbehrungen u. Leiden wurde sodann noch ein zweiter Winter (1854–55) dort zugebracht; da aber das Schiff nicht wieder frei vom Eise wurde, brach Kane mit seiner Mannschaft am 17. Mai 1855 auf, um auf dem Landweg Grönland zu erreichen, gelangte nach 84 Tagen am 6. August im Hafen von Upernavik an u. fuhr von hier im September auf einem dänischen Schiffe nach der Discobucht, von wo sie der zu ihrer Unterstützung od. Rettung vom amerikanischen Congresse am 2. Juni 1854 ausgesandte Lieutenant Hartstein mit den Schiffen Arctic u. Release der Heimath zuführte. Abgesehen von den wissenschaftlichen Erfolgen dieser Unternehmung, sowohl geographischen als naturhistorischen, wird dieselbe unter allen Expeditionen, die jemals gegen den Nord- u. Südpol gerichtet worden sind, als eine der wichtigsten anzusehen sein, denn niemals zuvor hatten Seefahrer in so hohen Breiten überwintert, als Kane, nur Ein Reisender ist dem Pol vielleicht auf drei od. vier deutsche Meilen näher gekommen als Kane, nämlich Sir Parry auf seiner von Spitzbergen aus im Jahre 1827 unternommenen Schlittenreise, u. endlich liegt die von Kane bis 821/2° nördl. Breite erblickte u. chartographisch gezeichnete Landbildung dem Nordpole näher, als irgend ein anderes bis jetzt entdecktes Land. Die letzte Expedition für Franklin ließ seine Wittwe u. Freunde unternehmen, nämlich die Dampfjacht Fox wurde unter Capitän M'Clintock am 1. Juli 1857 von England abgesendet, fuhr nach der Baffinsbai u. wurde hier am 18. August vom Eis eingeschlossen, von dem es erst am 25. April 1858 wieder frei wurde. Das Schiff gelangte sodann am 12. Juli an den Eingang des Lancastersundes, wurde aber hier vom Eis am Weiterfahren gehemmt. Nachdem das Schiff dann einige Zeit in Ponds Inlet vor Anker gelegen hatte, gelang es endlich im August westwärts vorzudringen, u. da man den Peelsund vergeblich zu passiren versucht hatte, fuhr das Schiff die Prinz-Regent-Einfahrt hinab u. kam am 6. September durch die Ballotstraße. Hier abermals durch Eis aufgehalten, kehrte das Schiff durch die Ballotstraße zurück u. nahm in der Brentfordbai das Winterlager. Von hier aus gingen im Frühjahr 1859 zwei Schlittenexpeditionen, die eine unter M'Clintock, die andere unter Lieutenant Hobson längs der Westküste von Boothia hinab nach King Williaminsel. Eine dritte Expedition unter Capitän Young durchforschte Prinz Walesland. Neben anderen Uberbleibseln von der Franklin-Expedition wurden auf King Williaminsel sodann von Hobson bei Point Victory jene beiden kleinen Berichte aufgefunden, welche die unzweifelhaften Belege für das oben angegebene Schicksal der Franklin-Expedition enthalten. Nachdem sich die einzelnen Expeditionen wieder zum Schiffe zurückgefunden hatten, trat dasselbe am 9. August die Heimreise an u. erreichte am 21. Sept. Portsmouth.

Vgl. Arctic Searching Expedition, London 1851; Osborne, Stray Leaves from a Arctic Journal etc., ebd. 1852; Stuart, The Relief of the Franklin Expedition, Edinb. 1852; Petermann, The Search for Franklin, Lond. 1852; Mangles, Papers and Despatches relating to the Arctic Searching Expeditions of 1850–52, 2. A. London 1852; Sutherland, Journal of a Voyage in Baffins-Bay and Barrow's Straits, in the years 1850 and 1851, under the Command of Will. Penny etc., ebd. 1852; Force, Grinnel-Land, Remarks on the English map of Arctic Discoveries etc., Washington 1852; Simmonds, Sir John Franklin and tho Arctic Regions, 3. A. Lond. 1853; Kennedy, A short Narrative of the second Voyage of the Prince Albert in Search of Sir John Franklin, Lond. 1853; Hooper, Ten months among the tents of tho Tuski, with incidents of an Arctic Boat Expedition in the Search of Sir J. Franklin, as far as the Mackenzie River, ebd. 1853; Markham, Franklin's Footsteps, ebd. 1853; Inglefield, A Summer Search for Sir J. Franklin, ebd. 1853; M'Clure's Despatches, ebd. 1853; M'Clure, The North West Passage Despatches from H. M. S. Investigator, ebd. 1853; Brandes, Sir John Franklin, die Unternehmungen für seine Rettung u. die Nordwestliche Durchfahrt, Berl. 1854; Hervé u. Lanoye, Voyages dans les glaces du pôle arctique, à la recherche du passage du nord-ouest, Paris 1854; Arctic Despatches, Discovery of the North West [103] Passage, Lond. 1854; The Northern Coasts of America and the Hudsons Bay Territories etc., ebd. 1853; St. John, Arctic Cruise (a tale of the Polar Seas), ebd. 1854; Miertsching (Missionar, welcher als Dolmetscher die Nordpolexpedition zur Aufsuchung Sir J. Franklins auf dem Schiff Investigator 1850–54 begleitete), Reisetagebuch, Gnadau 1855; Belcher, The last of the Arctics Voyages in Search of Sir J. Franklin 1852–54 etc., Lond. 1855; John Roß, Sir J. Franklin (A Narrative of the Circumstances and Causes, which led to the failure of the Searching Expeditions etc.), ebd. 1855; King, The Franklin Expedition from first to last, ebd. 1856; Sherard Osborn, The Discovery of the North West Passage etc., London 1856, 3. Aufl. 1859; John Brown, The North West Passage and the Plans for the search for Sir John Franklin, London 1858; Kane, Zwei N. zur Aufsuchung Sir J. Franklins, deutsch von Seybt, Leipzig 1857. An neuen Kartenwerken sind über die Nordpolländer erschienen: Petermann, A chart of Arctic Regions etc., London 1853; Chart showing the North West Passage discovered by H. M. S. Investigator etc., ebd. 1853; Collinsons Chart of the North-Western-Passage, ebd. 1853; Discoveries in the Arctic Sea up to 1854 etc. (Admiralitätskarte), ebd. 1854; Kiepert, Karte der Entdeckungen im Arktischen Polarmeere bis 1854, Berlin 1855; Carte des régions arctiques et du passage nord-ouest etc., Par. 1855; Petermann, Karte des Arktischen Archipels der Parryinseln, Gotha 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 96-104.
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