1. Ale wenig wir einander gleich sehen vnder augen, so wenig auch im sinn. – Henisch, 1654, 46.
2. Dat is so lik as de Weg na Bremen.
3. Du siehst ihm gleich wie der Apostel Paulus dem Kehrusbub. – Kirchhofer, 336.
4. Ein jeder ist gleich, wie er lebt. – Petri, II, 201.
5. Enem jeden glîk un recht, dann krîgt de Düwel nix.
6. Es gehet nicht alles gleich her. – Petri, II, 246.
7. Es gilt gleich, der Vatter (Vetter) oder Herr Patter (Peter), wie jener Frawen bey Nacht. – Lehmann, 327, 33; Klosterspiegel, 41, 3; Hoefer, 305.
8. Es gilt gleich, ob man's erschleicht oder erläuft.
[1711] 9. Es gilt gleich, wer in die Stube hofirt und wer's ausfegt. – Eiselein, 294.
10. Es gilt mir gleich, ob mich eine Hure lobt oder ein Schelm schilt. – Eisenhart, 524; Pistor., VII, 2; Sailer, 252; Simrock, 5141; Eiselein, 336.
Dies Sprichwort hat seinen Ursprung noch in jener Zeit, in der man alle Beleidigungen rächen zu müssen glaubte, und den, der eine Beschimpfung, ohne hinlängliche Genugthuung zu fordern, auf sich sitzen liess, aus jeder Gesellschaft und Zunft verstiess. Man sah indess darauf, ob der Urheber einer ehrenrührigen Rede von unbescholtenem Wandel sei oder nicht. In Beziehung auf den letztern Fall gibt das Sprichwort die Lehre, dass man von ehrlosen Leuten weder gelobt noch geschimpft werden könne und daher auch bei dergleichen Fällen jeder Rache oder Genugthuungsforderung überhoben sei.
Lat.: Non moror, an laudet me turpis, an improbet osor; laus est magna malis displicuisse viris. (Gaal, 1492; Eiselein, 336.)
11. Es gilt nicht gleich, wessen die Mutter war.
12. Es ist gleich, im Finstern oder ohne Licht.
Engl.: It is as good to be in the dark, as without light. (Gaal, 947.)
13. Es ist gleich, mit beiden Beinen im Stock1 oder mit einem. (Nìederlausitz.)
1) Unter Stock ist das ehemals in Deutschland üblich gewesene Strafwerkzeug gemeint, in welchem Füsse und Hände zwischen starken Bretern oder Balken festgehalten wurden.
14. Es ist gleich, ob man von der Katze gebissen wird oder vom Kater. – Graf, 49.
Von der Kirche geknechtet und tyrannisirt oder vom Staate.
Frz.: Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (Bohn I, 7.)
15. Es ist ihm gleich, wessen Haus brennt, wenn er sich nur wärmen kann.
Holl.: Hem is 't evenveel, wiens huis er brandt, als hij zich maar bij de kolen warmt. (Harrebomée, I, 341.)
16. Es ist mir gleich, es ist eine Reiche oder eine Arme, wenn sie nur Geld hat. – Simrock, 474.
17. Es ist nicht allzeit gleich, wess Mutter das war. – Henisch, 1646, 6; Petri, II, 273.
18. Es ist nicht gleich, ob das Pferd frisst oder scheisst, sagte Pachter Feldkümmel von Dippelskirchen.
19. Es kan nicht allezeyt gleich seyn. – Agricola I, 460.
20. Es seindt nit alle die gleich, die mit dem keyser reiten. – Franck, I, 82b; Henisch, 1646, 13; Pistor., VI, 39; Parömiakon, 2914.
21. Es sieht sich so gleich wie ein Ei dem andern.
Lat.: Non tam similis aquae. (Plautus.) – Non tam lac lacti simile. (Plautus.) – Non tam ovo ovum simile. (Cicero.) (Binder II, 2243; Philippi, II, 45.)
22. Es sind nicht alle gleich, die mit dem Papste reiten. – Graf, 536, 17.
So wenig wie die es sind, die mit dem Kaiser reiten; es gliedert sich vielmehr auch die himmlische Ritterschaft in unterschiedliche Ordnungen, wiewol sich der Stifter des Christenthums, als die Frage an ihn gerichtet wurde, wer der Grösste sein werde im Himmelreich, nicht gerade für einen solchen Instanzenzug ausgesprochen zu haben scheint. (S. ⇒ Erzdiakon.)
23. Gib allen gleich, dachte der Beichtiger und ging alle Nacht zu einer andern. – Klosterspiegel, 29, 16.
24. Gib gleich vnd gleich zusammen eben, wenn du wilt Leuth zusammen geben. – Henisch, 1646, 15.
25. Glaich ond glaich gesellt sich gean, asbi1 da Täubel mên Kölan2. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
1) Als wie.
2) Mit den Köhlern.
26. Gleich bei gleich, Hans Dummert zu faul Grete, 's Paar 'n Thaler.
Holl.: Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs (oder: Jut bij Jennefeem), het paar een dubbeltje. (Harrebomée, I, 224.)
27. Gleich bei gleich zieht gut.
Dän.: Lige brødre giøre bedst leg. (Bohn I, 384.)
28. Gleich bey gleich macht guten Frieden. – Henisch, 1646, 18; Lehmann, 147, 102 u. 328, 41; Petri, II, 339; Simrock, 3689; Körte, 2186.
Holl.: Ghelijc bi ghelijc maket vele vreden. (Tunn., 14, 13.)
Lat.: Dum similis simili sociatur, pax datur illi. (Fallersleben, 374.)
29. Gleich einem wie dem andern. – Gruter, III, 44.
[1712] 30. Gleich findet man bei gleich. – Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Henisch, 1646, 26; Petri, II, 340.
»Die Thorheit geht mit Thorheit Hand in Hand. Der Weise ist dem Weisen nur bekannt.« Man findet aber auch zuweilen das Ungleiche beieinander; so hatte der bekannte Barnum in seinem Museum zu Neuyork im Jahre 1863 das grösste und das kleinste Exemplar des Menschengeschlechts zusammengestellt, einen achtzehnjährigen Riesen von 8 Fuss Höhe und einen vierzehnjährigen Burschen von 22 Zoll Höhe und 17 Pfund Gewicht. (Vgl. Neuyorker Staatszeitung vom 14. Nov. 1863, S. 8.)
It.: Pari con pari bene sta e dura. (Gaal, 733.)
31. Gleich gegen gleich ist die beste bezahlung. – Henisch, 1646, 27; Petri, II, 340; Schottel, 1124b; Graf, 237, 99 u. 337, 315.
Bei Graf als Rechtssprichwort, an der einen Stelle von Verträgen, an der andern vom Wiedervergeltungsrecht.
32. Gleich ist bald gesagt. – Eiselein, 240.
33. Gleich ist reich.
Besonders gleich bezahlen macht reich.
34. Gleich ist vnser aller anfang. – Henisch, 1646, 29; Petri, II, 340.
35. Gleich ist vnser aller aussgang. – Henisch, 1646, 30; Petri, II, 340.
36. Gleich liebt gleich.
Holl.: Gelijk mint gelijk.
37. Gleich sein ist nit eines seyn. – Lehmann, 330, 89.
38. Gleich seyn gesinnet macht gute Freunde. – Lehmann, II, 225, 37; Venedey, 106; Reinsberg II, 66; Simrock, 3686.
39. Gleich sucht sich, gleich findt sich. – Franck, II, 60b; Gruter, I, 44; Tappius, 67b; Henisch, 1646, 33; Schottel, 1144a; Estor, II, 996; Pistor., IX, 54; Gaal, 733; Hertius, I, 111; Hillebrand, 237; Eisenhart, 602; Siebenkees, 34; Blum, 475; Eiselein, 241; Körte, 2187; Sailer, 66 u. 253; Bücking, 103; Simrock, 3683; Braun, I, 836; für Waldeck: Curtze, 355, 505; Firmenich, I, 325, 27; für Düren: Firmenich, I, 483, 85.
In juridischem Sinne handelt das Sprichwort von dem Verdacht, der gegen einen Menschen entsteht, welcher mit solchen Leuten umgeht, die ein gewisses Verbrechen begangen haben. Es versteht sich, dass dieser Umgang, wenn er zu einem Verdacht oder zur Anzeige berechtigen soll, entweder häufig gepflogen oder zu einer ungewöhnlichen Zeit, an einem heimlichen Orte stattgefunden haben muss, ohne dass ein entschuldigender Grund hiervon angegeben werden kann. Beherbergung verdächtiger Leute, Einkehr in verdächtigen Wirthshäusern u.s.w.
Böhm.: Našel druh druha. – Rovný rovného (druh druha) hledá. – Svůj svého našel. (Čelakovský, 37.)
Dän.: Krage søger vel sin mage. (Bohn I, 388.)
Engl.: Like loves like. – Like will to like. (Gaal, 799.)
Frz.: Chacun cherche son semblable. (Starschedel, 400.) – Fagot cherche bourrée. (Lendroy, 214.) – Qui se ressemble, s'assemble. (Bohn I, 53; Lendroy, 214.)
Holl.: Gelijk zoekt zich, gelijk vindt zich. (Harrebomée, I, 224.)
It.: Ogni simile appetisce il suo simili.
Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Schonheim, A, 8; Faselius, 192; Gaal, 733; Pfeiffer's Germania, 9, 179.) – Cicada cicadae cara, formicae formica. (Eiselein, 241.) – Compar amat similem. – Eligat aequalem prudens sibi quisque sodalem. – Firmissima est inter pares amicitia. – Nisus stultorum par semper amat sociorum. (Eiselein, 241.) – Quod amatur amabit amantem. (Haupt, IV, 304, 8.) – Similis simili gaudet. (Binder I, 1642; II, 3153; Fischer, 213, 82; Philippi, II, 168; Schonheim, S, 20; Seybold, 562; Tappius, 66b.)
Poln.: Równy s równym przystaje. (Čelakovský, 37.)
40. Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Anker zum Fisch.
Spott auf die, welche sich in Gesellschaften drängen, in die sie ihrer ganzen Natur nach nicht gehören. »Der schwere Tölpel Anker wähnt, er sei in seinem Element, wenn er im Wogengrunde liegt und einen Fisch Herr Bruder nennt.« (W. Müller.)
41. Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Briefträger zum Literaten.
42. Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte der Cavalerieoffizier, als er eine wespengeschnürte Dame an den Arm nahm.
43. Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Glatze zum Kahlkopf.
44. Gleich sucht sich, gleich find't sich, sagte die Mistgabel zum Düngerhaken, als der Haken auf die Gabel fiel.
[1713] 45. Gleich sucht sich, gleich find't sich, se(de) de Düwel, un quam (kêm) to 'n Kôlenbrenner. (Ostfries.) – Frommann V, 428, 488; Hoefer, 1023b.
Holl.: Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij ging tusschen twee kolendragers in het bosch. (Harrebomée, I, 223.)
46. Gleich thun ist kein Sünd. – Petri, II, 340.
47. Gleich und gleich bleibt eins, sagte der Schäfer, und zeichnete die räudigen Schafe wie die gesunden.
»Er malt, wie Schäfer Job, ein I auf räud'ges wie gesundes Vieh.«
Lat.: Discrimina nescit. (Juvenal.) (Binder II, 804.)
48. Gleich und gleich ergetzen sich, Dieb und Scherge (auch: Junker und Bauer) hetzen sich.
49. Gleich und gleich fahet keinen Krieg an. – Eiselein, 241; Simrock, 3687.
Lat.: Aequalitas haud (non) parit bellum. (Binder II, 88; Eiselein, 241; Faselius, 8; Philippi, I, 12; Seybold, 23; Wiegand, 583.) – Aequalitas non parit bellum. (Eiselein, 241.)
50. Gleich und gleich findet einander. – Kirchhofer, 234.
51. Gleich und gleich gesellt sich gern. – Braun, I, 835.
Lat.: Pares cum paribus facillime congregantur. (Faselius, 192; Wiegand, 242.)
52. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte das Heupferd zur Schwalbe, als es beim Hüpfen ihr begegnete.
Die Russen: Der Grashüpfer meint auch wol fliegen zu können. (Altmann VI, 399.)
53. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Bälgetreter zum Windmüller.
54. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Katzenzagel zur Tanne.
Die Russen: Jede Ginsterheide zählt sich mit unter die Wälder. (Altmann VI, 396.)
55. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Spitzbube zum Windspiel, als er zum Galgen ging.
Insofern er voraussah, dass der Wind bald mit seinen Beinen spielen werde, betrachtete er sich ebenfalls als Windspiel.
56. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel, beschor eine schwarze Sau. – Hoefer, 1024d.
57. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Benedictiner. – Klosterspiegel, 22, 21.
58. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte der Teufel zum Gespenst.
59. Gleich und gleich gesellt sich gern, sagte die Kuhschelle zur Glocke.
Die Russen: Die Hausschelle hält sich für die Tochter der Kirchenglocke. (Altmann VI, 394.)
60. Gleich und gleich gesellt sich, sagte der Teufel, wuscht er den Ars an eim Köhler. – Hoefer, 1024c.
61. Gleich und gleich gibt die beste Freundschaft, sagte die Schlafmütze, als sie auf der Postille lag.
62. Gleich und gleich hält gut (dauert).
Stoffe aus Leinengarn und Baumwolle halten z.B. nicht so gut, als solche aus blossem Flachsgarn. Unter der Regierung Rudolf's II. hatten die Mezzalanweber und Weber in Breslau einen Streit, den man nicht zu schlichten wusste. Die letztern gewannen die Priester für sich, die aus 5 Mos. 22, 11 bewiesen, dass Gott die Kleidung aus Mezzalan, d.i. aus Wolle und Leinen gewebt, verboten habe. Man wandte sich an den Kaiser, der nun auf Grund der erwähnten Bibelstelle die Mezzalanweberei verbot. (Ernst Pfeffer, Briefe von der Oder, Leipzig 1850, S. 25.)
63. Gleich und gleich kennt sich am besten.
64. Gleich und gleich macht gute Freunde.
65. Gleich und gleich nimmt (versteht) einander.
66. Gleich und gleich paart, sich am besten, sagte der Rabe, und schnappte nach einer Fliege.
Holl.: Gelijk doet zijns gelijk beminnen, zei luipaard, en hij verslond eene bonte kraai. (Harrebomée, I, 224.)
67. Gleich vnd gleich bleibt eins. – Henisch, 414, 17; Petri, II, 340.
Lat.: Aequalitas concordiae mater.
68. Gleich vnd gleich gesellet sich gerne. – Franck, II, 101b; Luther's Ms., S. 7; Tappius, 67b; Henisch, 1557, 11; [1714] Agricola II, 157; Petri, II, 340; Eyering, I, 186, 197 u. 692; Egenolff, 58b u. 98b; Latendorf II, 14; Mayer, I, 176; Parömiakon, 2983; Simrock, 3679; Körte, 2185; Gaal, 733; Hillebrand, 238; für Waldeck: Curtze, 354 u. 503; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 12.
Die Osmanen sagen ähnlich: Dieb und Dieb gesellt sich gern. (Schlechta, 217.) Der Italiener sagt: Gott erschafft die Menschen, aber sie gesellen sich zusammen. Die Bulgaren: Jeder gesellt sich zu dem, der ihm Ebenbild ist. (Reinsberg II, 66 u. 67.) Das Sprichwort wird, obgleich es auf Gleichheit im Guten wie im Bösen bezogen werden kann, doch meist im übeln Sinne angewandt. Nach einem griechischen Sprichwort erkennen sich Räuber und Wölfe schnell; auch von Personen, die ein ausschweifendes Leben führen, wird dies behauptet. Juvenal sagt: »Magna inter mollis concordia.« Hat dagegen jemand gute oder üble Eigenschaften, die den unsern entgegengesetzt sind, so errathen wir es leicht, ehe sie noch hervortreten, und seine Gegenwart hat für uns etwas Beklemmendes, Abstossendes. Melancholische fliehen die Gesellschaft heiterer Personen, sagt uns Horaz: »Oderunt hilarem tristes, tristemque jocundi.« Wenn das Sprichwort aber so zutreffend wäre in physischer wie moralischer Bedeutung, so würden wir zuweilen recht malerische Versammlungen sehen und lustige Auftritte erleben. Ein reicher Engländer veranstaltete davon einige Proben; er lud einmal lauter Personen mit ungewöhnlich langem Kinn, und so viel, als er hatte ermitteln können, zu Gaste. Kaum sassen sie, als sie einander, überrascht von dem scheinbaren Zufall, der sie zusammengeführt hatte, das Sprichwort in Anwendung brachten: Quand on est au réfectoire, chacun y rit ebranle la mâchoire. Als sie anfingen zu essen und alle ihre Kinne bis weit über die Tafel bewegten, brachen sie übereinstimmend in ein lautes Lachen aus. Man bat den Wirth um Aufklärung über dies Zusammentreffen, erhielt sie und war sehr befriedigt. Ein anderes mal lud derselbe Engländer eine Gesellschaft lauter Schielender zusammen; die gekreuzten Begrüssungen, das falsche Anblicken und die sich regelmässig durchschneidenden Augenstrahlen machten ihm viel Spass. Eine dritte Gesellschaft, aus lauter Stammelnden bestehend, hätte aber bald mit einem Duell geendigt; weil der Stammelnde der Waffe beraubt ist, die andern zur Vertheidigung dient, ist er bei jedem scherzhaften Angriff ein leidendes Wesen; er kann daher keinen Scherz ertragen. – Peter der Grosse veranstaltete einmal eine Zwergenhochzeit, bei welcher neben dem Brautpaar noch zweiundsiebzig Zwerge gegenwärtig waren. (Vgl. Wagenseil, Aehrenlese, Altenburg 1832, Nr. 290.)
Frz.: Il n'est que la sorte. (Kritzinger, 654b.) – Ne nous associons qu'aveque nos égaux. (Cahier, 140.)
It.: Non v' è cosa che più leghi i cuori, che l'uniformità de costumi. (Pazzaglia, 74, 3.)
Lat.: Associat similes natura. (Binder II, 269; Palingen, 10, 93.) – Graculus graculo assidit. (Philippi, I, 169; Schonheim, G, 6.)
69. Gleich vnd gleich gesellet sich gern, sprach der Teuffel, wischt er den Arsch an ein alt Weib. – Henisch, 1646, 40; Hoefer, 1024a; Der wiederauferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1863), Nr. 1.
Lat.: Cicada cicadae cara, formica formicae. (Philippi, I, 82.) – Schlim schlem quando terit, similis similem sibi quaerit.
70. Gleich vnd gleich gesellt sich gern, der Dreck muss den Misthaufen mehrn. – Lehmann, 329, 66.
71. Gleich vnd gleich gesellt sich gern, sprach der teuffel zu eim koler. – Franck, II, 60b; Henisch, 1646, 37; Gruter, I, 44; Hollenberg, III, 26; Latendorf II, 16; Neue Monatsschrift (Jauer 1802), S. 121; Blum, 476; Egenolff, 57b; Luther, 314; Siebenkees, 33; Müller, 6, 5; Pistor., IX, 54; Steiger, 367; Bücking, 104; Ramann, Unterr., III, 32; Sailer, 127; Kirchhofer, 234; Körte, 2185 u. 2691; Simrock, 3688; Hoefer, 1024b; Eiselein, 240; Simplic., III, 174.
Böhm.: Doba k dobĕ, rovní k sobĕ. – Rovný se k rovnému hrne. (Čelakovský, 37.)
Engl.: Birds of a feather, flock together. – Like will to like, as the Devil said to the collier. (Eiselein, 240.)
Lat.: Cascus cascam ducit. (Varro.) (Binder I, 173; II, 447; Erasm., 849; Philippi, I, 74; Seybold, 68.) – Cum paribus pares habitant vivuntque libenter. (Binder II, 651.) – Pares cum paribus facillime congregantur. (Cicero.) (Binder II, 2475; Faselius, 192; Philippi, II, 88; Schonheim, P, 2; Seybold, 426; Wiegand, 242.) – Sic fuit, est et erit: similis similem sibi quaerit.
72. Gleich vnd gleich gibt die beste freundtschafft. – Henisch, 1646, 45; Petri, II, 340.
Seele und Seele sind Wegegenossen, sagen die Osmanen. (Schlechta, 190.)
Holl.: Gelijk bij gelijk bevordert den vrede. (Harrebomée, I, 224.)
[1715] 73. Gleich vnd gleich ist eins so gut als das ander. – Petri, II, 340.
Holl.: Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs, het paar een dubbeltje. (Bohn I, 319.)
74. Gleich vnd gleich kan einander nicht verführen. – Petri, II, 340.
75. Gleich vnd gleich machet den Meister reich. – Henisch, 1646, 55.
76. Gleich vnd gleich paaren sich am besten. – Henisch, 1557, 11.
77. Gleich vnd gleich vereinigt sich wol, sonst ist alles jammers voll. – Petri, II, 340.
78. Gleich vnd gleich verstehen einander. – Henisch, 1646, 46.
Lat.: Balbus balbum rectus intelligit. (Henisch, 1646, 47.)
79. Gleich vnd gleich verstellet sich gern. – Henisch, 1646, 48.
Lat.: Uxor pessima, pessimus maritus. (Henisch, 1646, 49.)
80. Gleich vnd Recht bestät am lengsten. – Agricola II, 95.
81. Gleich vnd recht wehret am längsten, denn man gebrauchts nicht vil. – Henisch, 1640, 19; Latendorf II, 15; Petri, II, 340.
82. Gleich wieder ist die beste Bezahlung.
83. Gleich zu gleich gesellt sich gern. – Guter, I, 44; Schottel, 1121a.
Die Russen: Jeder kannte den Seinen und lud ihn zu Bier; im schwarzen Walde traf der Teufel den Satan. (Reinsberg II, 66.)
Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Philippi, I, 12.)
84. Gleich zu gleich gibt gute Freundschafft. – Lehmann, 327, 39; Bresl. Erzähler, 1809, S. 580.
Verschiedenheit der Denkungsarten stiftet vielleicht ebenso viel Freundschaften oder hält sie, als ihre Uebereinstimmung.
Mhd.: Ein frum man hât den andern liep, sô minnet ein diep den andern dieb. (Renner.) (Zingerle, 52.) – Man spricht sicherlîchen, ein ieglich suocht sin glîchen. (Morolf.) (Haupt, VI, 306, 8.)
Holl.: Ghelic mint sijns ghelic. (Tunn., 13, 23.)
Lat.: Compar amat similem, quod amatur amabit amantem. (Haupt, VI, 304, 8.) – Loquerunt et amant similes, simul undique clamant. (Fallersleben, 365.) – Sic fuit est et erit: similis similem quaerit. (Egeria, 279.)
85. Gleich zu gleich, sagte der blinde Vogelhändler, da setzte er einen Spatz zu einem Canarienvogel.
Holl.: Uilen bij uilen, zei stikziende Fransje, en hij zette eene musch bij een' kanarienvogel. (Harrebomée, II, 351.)
86. Gleich zu gleich, sagte der Bummler zum Lump.
Frz.: Fagot cherche bourrée. (Gaal, 733.)
Holl.: Gelijk bij gelijk, zei moddekevuil, en zij kroop bij eene bigge. (Harrebomée, I, 224.)
87. Gleich zu gleichem, die Niss zur Lauss vnd Quaterdrey zu Zincken Dauss. – Henisch, 1646, 51.
88. Gleich zu gleichem ist das best. – Petri, II, 441; Henisch, 326.
89. Gleich zur Stell', seggt de Preikszus1. (Ragnit.)
1) Der Name eines Schmieds in der Gegend von Szillen
90. Glîch bei glîch, sät der Düwel, du sprong he op'ne Kohlegits (Kohlentreiber). (Aachen.) – Firmenich, I, 495, 181; Hoefer, 1022.
Gleich bei gleich, da fand der Schmied den Kohlenbrenner, sagen die Czechen. (Reinsberg II, 66.)
Mhd.: Als ein sprichwort, daz dâ stât: swâ gelîch sîns gelîchen hât, dâ sîn beidiu wolgemuot. (Teichner.) (Zingerle, 55.)
Holl.: Gelijk bij gelijk, zei de drommel. (Harrebomée, I, 224.) – Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hij onmoette een' schoorsteenveger. (Harrebomée, I, 298.) (Heintz Pech ist einer der vielen Namen des Teufels.)
91. Glîk bi glîk, seggt de Diewel tom Schornstênfeger, ök si schwart on du nicht witt. – Frischbier2, 1301.
92. Glîk söcht sik, Glîk findt sik. (Ostfries.) – Bueren, 478; Hauskalender, I.
93. Glîk socht sick, recht findet sick. – Lübben.
94. Glîk un glîk (lîk un lîk) gesellt sik gärn. – Hauskalender, I.
Mhd.: Ez ist ein altiu lêre, daz sich der man gesellet, als sîn leben ist gestellet. (Zingerle, 52.)
95. Glîk un glîk gesellt sik, sêd de Düvel, un kêm bi'n Kôlenbrenner. (Holst.) – Schütze, II, 38; Hagen, 98, 7.
[1716] 96. Lik stark, sä de Bûr, as he sick mit sîn Jung prüügeln dä, un unnen to lign kêm. (Süderdithmarschen.)
Gleich stark, sagte der Bauer, als er sich mit seinem Jungen prügelte und unten zu liegen kam.
97. Lîk un lîk hürt tohôp1, säd de Düwel, dor härr he 'n Avkaten, 'n Snîder, 'n Wewer un 'n Möller in'n Sack. – Hoefer, 1025; Firmenich, III, 73, 202.
1) Gehört zusammen.
98. Ma koan ni oalls glaiche lään. (Troppau.) – Peter, 447.
99. 'S gilt mer glech, 's is ane Oarme oder anne Rêche, wenn se og Geld hoat. – Gomolcke, 661; Frommann, III, 411, 415.
100. 'S sind bed glich, wer den Sack ufhad und wer inschüttet. (Luzern.)
101. Schneide gleich, willst du werden reich. (Schles.)
Ruft man denen zu, die Brot abschneiden, weil man annimmt, dass die, welche beim Brotschneiden glatte Schnittflächen zurücklassen, wohlhabend werden, wie denn auch Ordnung im Kleinsten zu Wohlstand führt.
102. Sie sind nicht alle gleich, die beym Keyser zu Hoff reiten. – Petri, II, 523; Simrock, 5357.
»Sein sie doch nicht alle gleich, die mit dem Keyser reiten.« (Coler., 318b.)
Holl.: Zij zijn niet allen gelijk, die met den keizer rijden. (Harrebomée, I, 225.)
103. Wären alle gleich, und wären alle reich, und wären alle zu Tisch gesessen, wer wollte auftragen, trinken und essen.
104. Wenn sich nicht gleich und gleich gesellt, so ist das Fuhrwerk schlecht bestellt.
105. Wenns vberall gleich vnd recht zugieng, würde jedermann wollen ein Fuhrmann sein. – Lehmann, 634, 79.
106. Wir können nicht alle gleich seyn. – Petri, II, 797.
*107. Das isch glych1, d' Frau isch rych. (Solothurn.) – Schild, 82, 284.
1) Es thut nichts. – Ausruf, wenn man bei einem Spiel wagen will.
*108. Das isch jetz glych, gäb (ob) d' Geiss gitzlet1 oder verreckt2. (Solothurn.) – Schild, 82, 285.
2) Zu Grunde geht. – Von gewagten Unternehmungen.
*109. Dat ess so glick wie de Weg na Niedîk (Neuteich). (Danziger Nehrung.) – Frischbier2, 1300.
*110. Er sieht ihm so gleich, als were er ihm aussm gesess geschlupfft (geschnitten). – Lehmann, 828, 15.
Ironisch.
*111. Er sieht ihm so gleich, als wie ein putzen im Gerstenacker einem Menschen. – Lehmann, 828, 15.
*112. Er sihet jm so gleich, als were er jm mit einer leytern auss dem hindern gestigen. – Franck, II, 73b.
Ironisch, um einen hohen Grad von Ungleichheit auszudrücken.
*113. Es ist em glich, wo's taget, so nachtets. (Luzern.)
*114. Es ist jm also gleich, als were er jm auss der Haut geschnitten. – Franck, II, 73b; Henisch, 1646, 7; Eiselein, 291.
*115. Gleich mit Gleich vergelten. – Eyering, II, 670 u. 673.
*116. Gleich wie ein Ei dem andern.
*117. He is so lik asn Krummstock.
*118. He süht em so glik, as de Kohlen Antvogel. – Diermissen, 129.
*119. Ich acht' es gleich, als wenn es zu Rom donnert. – Eyering, III, 52.
*120. Sie ist gleich dick, wie ein Saudreck. (Nürtingen.)
Hat keinen wohlgefälligen Wuchs.
121. Alle gleich ist die grösste Ungleichheit.
Holl.: Alle gelijk heeft zijne ongelijkheid. (Harrebomée, I, 225.)
122. As män geht gleich, fallt man nit. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Der gerade Weg der beste.
123. Do seyn gleich und gleich, wo faule Ayer und stinkend Butter zusammenkommen. – Birlinger, Alemannia, III, 294.
124. Es bleibt sich immer gleich, ob ich leer gehe oder nichts trag. (Rott-Thal.)
125. Es gilt mir gleich, die Tochter oder die Mutter.
126. Es ist gleich, wo der ansässig ist, der was weiss.
127. Es ist mir gleich, ob ich ertrinke, wenn nur das Meer ruhig ist. (Kephalonia.)
128. Gleich kommt zu Gleich.
129. Gleich sucht sich, recht findet sich.
130. Gleich zu Gleich, sagte der Säufer zum Weinheber.
131. Lîk un lîk hürt tohop, söä' de Düvel, doa wischt 'r sich 'n Oars an 'n Koahlenschwöäler. – Schlingmann, 382.
132. Wenn alles sollte gleich gelten, so müsste der Knecht bei der Frau liegen. – Wirth, I, 168.
133. Wo sich gesellet gleich vnd gleich, da mag man leben fridenreich. – Loci comm., 184.
Lat.: Dum similis simili sociatur, pax datur illi. (Loci comm., 184.)
[1353] *134. Das ist so gleich als Milch und Milch.
»Das ist so gleich als Milch und Milch und ein Rap dem andern gleicher nicht sein kann.« (In einem Pasquill, vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.)
*135. Das ist so gleich wie Tag und Nacht.
*136. Einem gleich und gerecht werden.
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