1. A kuscherer Topp ün a kuscherer Löffel is kuscher, (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Kuscher heisst, was nach den jüdischen Speisegesetzen erlaubt ist. Wenn man regelmässig verfährt, so ist alles in Ordnung.
2. Alles ist, wie man einen in den Topf hineinlegt. – Blass, 6.
3. Alte vnd zerbrochene Töpffe find man an allen Orten. – Lehmann, II, 27, 35.
4. Am irdenen Topfe stolz ist besser als demüthig am goldenen Tische.
5. An alten Töpfen vnd schelcken ist alles waschen verloren. – Petri, II, 14; Masson, 75.
6. Auf diesen Topf passt dieser Deckel. – Harrebomée, I, 198a.
Holl.: Op dit potje dient zulk een dekseltje. (Harrebomée, II, 198a.)
7. Auf einen kochenden (siedenden) Topf setzt sich keine Fliege.
It.: A pentola, che bolle, non s' accostano mosche. (Bohn I, 69; Pazzaglia, 235, 2.)
8. Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze. – Simrock, 10405.
9. Auf jedes Düppen kommt ein Deckel.
10. Auff einen schieffen Topff gehört ein schieffer Deckel. – Petri, II, 24; Simrock, 10405; Körte, 6014.
11. Besser an alter Topp eider (als) a neuer Scharben. (Poln.-deutsch. Warschau.)
12. Besser in deinen Topf als in des Nachbars Kropf. – Simrock, 10418.
Lat.: Opta vicino, ut habeat, magis autem allae. (Eiselein, 600.)
13. De Putt geit so lang to Water, bet 'r dat Oer af is (oder: bet he brikt). (Holst.)
Alles ist vergänglich, nichts hält ewig; man wirthschaftet so lange darauf, bis Kräfte und Geld hin sind.
14. Den Topf, worin ein Aal ist, decke zu. (Holst.)
Von etwas, das geheim gehalten werden muss, wenn anders nicht viel Nachtheile für uns daraus erwachsen sollen. Wenn der Aal entschlüpft ist, bringt man ihn nur mit vieler Mühe wieder in sein Gefängniss zurück.
Holl.: Dek toe den pot, daar is aal in. (Harrebomée, II, 196b.)
15. Den topff erkent man auss seynem clang vnd den thorn vnd narren auss seym gesang. – Werdea, Aiiij.
Böhm.: Hrnec po zvuku ze pozná. – Po peři ptáka, a po řeči človĕka. (Čelakovsky, 69.)
Frz.: Le pot au son et l'homme à la parole le connoissent. (Kritzinger, 553b.)
16. Der die Topff macht, mag sie auch zerbrechen. – Petri, II, 84.
Holl.: Die de potten maakt, mag ze wel breken. (Harrebomée, I, 196a.)
[1266] 17. Der eine zerbricht den Topf, der andere den Napf.
18. Der irdene Topf muss mit dem eisernen nicht zusammenstossen.
Frz.: C'est le pot de terre contre le pot de fer. (Lendroy, 492.)
19. Der schwarze Topf heisst den schwarzen Kessel Zigeuner.
20. Der Topf einer ⇒ Compagnie (1) hat weder kalte noch warme Brüh'.
Ist weder kalt noch warm. Ein Geschäft, das vielen anvertraut ist, gedeiht nicht. (S. ⇒ Kippe und ⇒ Tippe.)
21. Der Topf geht so lange zum Ofen, bis er bricht. – Parömiakon, 2905.
Dem Tode entgeht kein Mensch, und wenn er noch so lange lebt.
22. Der Topf kocht am besten bei eigenem Feuer.
Dän.: Egen ame koger bedst. (Bohn I, 365.)
23. Der Topf lacht über den Kessel, und doch sind beide schwarz. – Körte, 6012; Körte2, 7512; Simrock, 10406; Braun, I, 4558; Kiesewetter, 53.
Poln.: Kocioł garnkowi przygania, a oba się smolą. – Sam piecu lęga a drugiego ożoglem, siega. (Masson, 45.)
24. Der Topf macht ebenso wohl den Töpfer als der Töpfer den Topf. – Altmann VI, 401.
25. Der Topf mit dem Riss ist im Hause der älteste gewiss.
26. Der Topf nennt den Kessel Schwarzarsch.
27. Der Topf thut's nicht, wenn du nichts zu kochen hast.
28. Der Topf trägt Wasser, bis seine Zeit kommt.
29. Der Topf verweist es dem Kessel, dass er schwarz ist. – Simrock, 10407.
Böhm.: Hadr onuci haní, obadva strhaní. – Hadr onuci tresce, žádný se polepšit' nechce. – Hrnec hrnci káže, oba černi jako sáze. – Hrnec kotel kárá, černa jsta oba. – Hrnec kotla tresce oba jsta prava. – Kuthan rendlík trestá, jsou oba černy. – Led vodu trestá, a sám se v ni pleska. – Lopata se pohrabáči posmívá. – Śipek hlohyni tresce. – Smála se řička bahnu a sama z nĕho vytéká. – Smála se vrše bahnu, a už sama v nĕm ne plouží. (Čelakovsky, 92.)
Engl.: The pot calls the pan black.
Frz.: La pelle se moque du fourgon.
Holl.: De pot verwijt den katel (heugel) dat hij zwart is. (Harrebomée, II, 196b.)
Krain.: Sova senici glavána pravi. (Čelakovsky, 95.)
Lat.: Teter es o lebes ait olla pudescere debes. (Reuterdahl, 1008.)
Schwed.: Grytan lastadhe koetilin we oer tik tha swart thu oest. (Reuterdahl, 1008.)
Span.: Dijo la sarten á la caldara, quitate allá ojinegra. (Don Quixote.)
Tschud.: Padda naerub katla, ühhed mustad mollemad.
30. Der Topp stinkt nuch dem, wus er is ungebrännt.
Jüdisch-deutsch in Warschau, um zu sagen, dass schlechter Umgang schlechten Einfluss übe.
Poln.: Czcm skorupa nawre, tém zawsse trąci. (Lompa, 8.)
31. Der zersprungene Topf des Nachbars ist immer noch besser als der eigene, welcher ganz ist.
Auf Fremdes legt man stets einen höhern Werth als auf das, was man selber besitzt, wie fremdes Brot besser schmeckt als eigenes.
Böhm.: Lépe se mi líbí tvůj křaplavý hrnec, než můj celý. (Čelakovsky, 147.)
Ill.: Cini mi se bolja tvoja čmula razbijena negli moja čela. (Čelakovsky, 147.)
32. Die leeren Töpfe klingen am hellsten (oder: klirren am meisten). – Klix, 108.
33. Die Töpf' erkennt man an dem Klange, die Narren am Gedankengange.
Lat.: Ex verbis fatuus, pulsu cognoscitur olla. (Philippi, I, 147.)
34. Die zerbrochenen Töpfe kommen auf Rechnung des Herumträgers.
35. Ein Erdner Topff vnd Eisern Scepter in Gottes Hand führen ein vngleichen streit. – Petri, II, 180; Henisch, 912, 46.
36. Ein geflickter (auch: ein gestrickter) Topf hält oft länger als ein neuer.
So leben oft kränkliche Personen länger als gesunde.
Frz.: Les pots fêlés sont ceux qui durent le plus. (Bohn I, 36; Lendroy, 722.)
37. Ein irdener Topf ist besser als ein porzellaner Scherben. – Altmann VI, 108.
[1267] 38. Ein kleiner Topf bei wenig Feuer macht gross Geräusch.
Holl.: Een kleine pot met weinig vuur maakt wel groot getier. (Harrebomée, II, 197a.)
39. Ein kleiner Topf braucht wenig Feuer.
It.: A piccol pignattino poco fuoco basta. (Gaal, 1621.)
40. Ein kleiner Topf siedet bald.
Engl.: A little pots soon het. (Bohn I, 111.)
Holl.: Een kleine pot wordt haast heet. (Bohn I, 314.)
41. Ein neuer Topf behält den ersten Geruch.
42. Ein siedender Topf hört bald auf zu brodeln, wenn man nur etwas kalt Wasser zugiesst.
Einige ruhige Worte stillen den Zorn.
Dän.: En sydende gryde stilles med lidet koldt vand. (Prov. dan., 255.)
Schwed.: En sjudande gryta stillas med lijtet kalt valtn. (Grubb, 193.)
43. Ein solcher Topff kan kein andere Deck leiden. – Petri, II, 226; Henisch, 669, 34.
44. Ein Topf, der lange beim Feuer gestanden hat, ist immer noch zum Deckel für einen andern gut.
Holl.: Een pot, die lang te vuur gestaan heeft, is altijd noeg goed, om een' anderen toe de dekken. (Harrebomée, II, 197a.)
45. Ein Topf, der Wasser schöpft, ist bald gesunken.
Holl.: Lekke botte zinken haast. (Harrebomée, II, 198a.)
46. Ein Topf, der zu lange siedet, kommt um seine Brühe.
Port.: Panella que muito ferve, o sabor perde. (Bohn I, 295.)
47. Ein Topf, der zweien angehört, wird weder kalt noch warm am Herd. – Jüd. Volksblatt, 1865, S. 184.
»Der eine zieht ihn hin, der andere her.« (Ehrmann, 95.)
48. Ein Topf hat den andern zerbrochen. – Simrock, 10315; Körte, 6017.
49. Ein Topf von Thon und Topf von Eisen müssen nie zusammen reisen.
50. Ein wol gebrenter Topff wehret am lengsten. – Petri, II, 237.
51. Einem löcherigen Topfe soll man kein Wasser, einem Schwätzer keine Heimlichkeit anvertrauen.
Lat.: Tantum vociferano, quantum novus deciesve mille viri clamare solent qui praelia misvent. (Sutor, 908.)
52. Einem siedenden Topfe kommt die Katze nicht nahe.
53. Einem thönernen Topfe gebührt ein hölzerner Kochlöffel.
54. Einen leeren Topf muss man nicht zum Feuer stellen. – Parömiakon, 75.
55. Einen Topff voll süsser Milch muss man nicht für die Katzen setzen. – Petri, II, 180.
56. En de klengste Döpper es döcks de beiste Salw. (Aachen.)
Von einem grossen Geist in einem kleinen Körper.
57. Es ist kein Topf so schief, er findet seinen Deckel. – Bücking, 102; Blum, 162; Körte, 6013; Gaal, 1543.
Im Harz: Et is kein pot sou scheif, et past en Deckel drup. Auch die hässlichste und berüchtigste Person findet ein ihr Gleiches zum Heirathen, in der Regel aber ihr Ungleiches. Wie kämen sonst die hässlichsten Männer zu den hübschen Frauen? Die Russen: Es ist keine Kothlache so bös, sie findet am Pfuhl einen Freier. (Altmann V, 89.)
Frz.: Il n'y a si laid pot, qui ne trouve son couvercle. (Kritzinger, 553b.)
Holl.: Er is geen pot zoo scheef, of er past een dekseltje op. – Geen pot zoo krom, of hij vangt zijne schijven. (Harrebomée, II, 197b u. 198a.)
It.: Ogni difforme truova il suo conforme. (Masson, 333.)
Span.: No hay olla tan fea no halle su cobertera. (Bohn I, 236.)
58. Es ist oft etwas anders im Topf, als was darauf geschrieben ist.
Holl.: De pot heeft dikwijls wat anders in, dan 't opschrift meldt. (Harrebomée, II, 196b.)
59. Es ist um den Topf geschehen, wenn er in zornige Hände kommt.
Dän.: Ofte gjelder leer-gryder at hun vil gjerne age. (Prov. dan., 255.)
[1268] 60. Es steht schlimm um die Töpfe, wenn einer seine Suppe im Arsche kocht.
Dän.: Der er ondt for gryder naar man maae kaage i hunde-rum pen. (Prov. dan., 255.)
61. Fahrender Topf ist bald zerschellt.
Wer sich etwas zumuthet, was über seine Kraft geht.
Lat.: Sepe fit illisia plaustrare (plaustrire) fidelia nisa. – Seria plaustrando luet ire volens aliquando. (Reuterdahl, 880 u. 925.)
Schwed.: Opta gioeller grytan at hon wil gerna aka. (Reuterdahl, 880 u. 925.)
62. Für den alten Topf muss man einen neuen kaufen.
Holl.: Men moet voor den ouden pot een' nieuwen koopen. (Harrebomée, II, 198a.)
63. Für einen kleinen Topf reicht ein kleines Feuer hin.
64. Für jeden Topf gibts eine Stürze.
Lat.: Non renuit mulier locupleti nubere, sensit improbus, aut mendax, sacrilegusque palam. (Binder II, 2221.)
65. Gesprungene Töpfe dauern am längsten.
Holl.: Geborsten potten duren het langst. (Harrebomée, II, 197a.)
66. Hohle Töpfe klingen gut.
67. In a fetten Topp is sich güt zü reiben. (Warschau.)
Von dem Vortheilen, die es hat, mit angesehenen, reichen Personen in Verbindung zu stehen.
68. In die kleinen Töpfe scheisst man, damit die grossen nicht umfallen. (Saazer Gegend in Böhmen.)
Ironisch von einem, der im kleinen spart, in der Meinung, er könne dann im grossen verschwenden.
69. In einem alten Topfe kann man auch Fleisch kochen.
Dän.: I gamle gryder kaages og lamme-kjød. (Prov. dan., 253.)
70. In einem alten Topfe wird gute Suppe gemacht.
Frz.: En un vieil pot se fait bon potage. (Kritzinger, 553b.)
71. In einem fremden Topfe ist immer etwas Gutes.
Schwed.: Alltid mycket i en främmande grytan. (Wensell, 7.)
72. In einem hölzernen Topfe ist nicht gut Suppe kochen.
Auch russisch Altmann VI, 429.
73. In einen gesprungenen Topf muss man kein Wasser füllen.
Auch russisch Altmann VI, 429.
74. In einen offenen Topf steckt leicht der Hund den Kopf.
Holl.: En open pot of open kuil daarin steekt ligt de hond zijn muil. (Harrebomée, II, 197a.)
75. In einem schlechten Topfe ist eine gute Brühe.
76. In kleinen Töpfen kocht man ebenso wohl als in grossen.
Dän.: Man koger saavel i smaae som i store gryder. (Prov. dan., 351.)
77. Je hässlicher der Topf, je schöner der Deckel.
Holl.: Hoe snooder pot, hoe beter Deksel. (Harrebomée, I, 197b.)
78. Jeder Döppe hat singe Decksel. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 63.
79. Jeder hat seinen eigenen Topf zu scheuern.
Holl.: Ik moet mijn eigen potjs schrapen. (Harrebomée, II, 197b.)
80. Jeder Topf hat seinen Deckel. – Schlechta, 444.
81. Jeder Topf sammelt sich selber seinen Kohl.
Jeder macht's so gut wie er kann.
Lat.: Ipsa olera olla legit. (Catull.)
82. Jeder weiss von seinem eigenen Topfe, wie des Nachbars Töpfe sieden.
Frz.: Je sais à mon pot comment les autres bouillent. (Bohn I, 28.)
83. Kleine Töpfe haben auch Oehren; können sie nicht sehen, so können sie doch hören.
Holl.: Kleine potjes hebben ooren, kunnen ze niet veel zien, ze kunnen toch veel hooren. (Harrebomée, II, 197b.)
84. Kleine Töpfe haben auch zwei Oehre (Ohren). – Simrock, 10408; Körte, 6020; Gaal, 1546; Petri, II, 424.
Bei Tunnicius (268): Kleine potte hebben ôk twe oren. (Sunt binae cacabo, quamvis sit parvulus ansae.)
Dän.: Smaae gryder have og øren. – Smaa gryder kaage og mad. (Prov. dan., 256 u. 513.)
Frz.: A table bien servie beaucoup d'amis. – Du riche heureux et opulent chacun est cousin et parent. – Les [1269] petits pots ont de oreilles, et petites ruches les abeilles. (Leroux, I, 87.) – Qui a assez d'argent a assez de parents. (Masson, 104.)
It.: Chi ha danari trova cugini. (Masson, 104.)
Poln.: Przyjacioł wnet dośc nabędziesz jeśli nie niebrać, wiele dawać bedziesz. (Masson, 104.)
85. Kleine Töpfe haben kleine Oehre (Henkel).
Bei Tunnicius (3): Potte hebben ôk oren. (Sunt ansae geminae fulvo parvoque lebeti.)
Engl.: Little pitchers have great ears. (Gaal, 1546.)
86. Kleine Töpfe kochen leicht über (oder: sieden schnell). – Simrock, 10409; Körte, 6019.
Kleine Leute sollen leicht in zornige Aufwallungen gerathen.
Jüd.-deutsch: Kloane Tippchen laafe bald über. (Tendlau, 957.)
Böhm.: Malý hrnek brzo překypí. (Čelakovsky, 114.)
Dän.: Smaae gryder syde snart over. (Prov. dan., 256.)
Engl.: A little pot is soon hot. (Gaal, 1545.)
Holl.: Kleine potten loopen (koken) gaauw over. (Harrebomée, II, 196a.)
Kroat.: Majhne piskerce hitro skipé. (Čelakovsky, 114.)
Span.: Revient an mas aina escopetas cortas. (Saez.)
Tschud.: Mali lonec berzo skipi. (Čelakovsky, 114.)
Ung.: Kis börben is ember lobbant. – Kis csupor hamar forr. (Gaal, 1545.)
87. Klopff an den Topff, so kennst du jhn, doch nicht zu hart, er gewint sonst eine schart. – Petri, II, 425.
88. Koche nicht in einem Topfe, worin ein anderer schon gekocht hat. (Hebr.)
89. Kommt ein alter Topf geflogen, kommt auch Draht. (Braunschweig.)
90. Leere Töpfe klingen hell.
Lat.: Vasa vacua plurimum sonant. (Binder II, 3474; Novarin, 441.) – Vasa vacua sunt bene sonantia. (Binder II, 3474; Buchler, 194.)
91. Leerer Topf zerspringt beim Feuer. – Sprichwörtergarten, 68.
Wer die zu einem Amte, Berufe erforderlichen Kenntnisse und Eigenschaften nicht besitzt, verdirbt.
92. Man findet überall zerbrochene Töpfe.
Lat.: Aetate minores, malitia pates: ut nulli serpentum catuli luporum. (Sutor, 181.) – Iliacos intra muros peccatur et extra. (Horaz.) (Seybold, 228.)
93. Man findt keinn so schönen dopff, man findt als einn schönen deckel. – Franck, II, 107b; Gruter, I, 56; Henisch, 668, 6; Petri, II, 445.
94. Man kann in kleinen Töpfen so gut kochen wie in grossen.
95. Man kann lange um den Topf herum gehen, ehe man eine gute Suppe erhält.
Man muss ohne Umschweife die Sache, um die es sich handelt, angreifen.
Frz.: Il ne faut pat tant tourner autour du pot. (Lendroy, 29, 84.)
96. Man kaufft keinen Topff, man schlegt erst dran, wie er klingt. – Petri, II, 457.
97. Man kennt den Topf am Klange, den Vogel am Gesange, den Esel an den Ohren, an Worten einen Thoren. – Fischer, Psalter, 223, 4.
Böhm.: Hrnec se poznává z klepání, blázen z tlachání. (Čelakovsky, 81.)
Lat.: Ex verbis fatuus, pulsu cognoscit alla. (Werdea, Aiiij.) – Nequam per verba, per odorem cognoscitur herba. (Gaal, 1542.)
98. Man muss den alten Topf nicht unter den Herd stellen. – Parömiakon, 74.
Zurücksetzung alter verdienter Männer.
99. Man muss den Topf nicht offen stehen lassen, wenn Krebse darin sind.
Holl.: Dek toe den pot, daar is aal in. (Bohn I, 306.)
100. Man muss nicht alles in Einem Topfe kochen.
101. Man spült keinen Topff so rein, es bleibt je etwas bekleben. – Henisch, 270, 40; Petri, II, 464.
102. Mancher behelt den Dopff vnd lest das Ey fliessen. – Petri, II, 448.
103. Mit was der Topf brennt sich un (an), mit dem stinkt er. (Jüd.-deutsch. Brody.)
104. Nass im Topfe hat all sein Gut an die Wand gepisst. – Winckler, III, 15.
105. Nennt mich Topf und lasst mich mant (nur) vom Feuer.
106. Neue Töpfe kochen gut. – Gaal, 1547.
Lat.: Fortior in fulva novus est, luctator arena quam cui sunt longa brachia fessa mora. (Gaal, 1547.)
[1270] 107. Nicht jeder Topf hat einen Henkel. – Altmann VI, 408.
108. Niemand kann wissen, ob der Topff halte oder rinne, biss man dran klopff. – Petri, II, 495.
109. Seudet der Topff, so blühet die Freundschafft. – Petri, II, 520; Sailer, 166; Gaal, 530; Simrock, 2739.
Frz.: Ami de table est variable. – Les petits cadeaux entretiennent l'amitié. (Venedey, 107.)
Lat.: Dum fervet olla, fervet amicitia. (Gaal, 530.)
Span.: Amigo del buen tempo muda se con est viento.
Ung.: Meddig tart a' vendégség, addig vannak barátid-is. (Gaal, 530.)
110. So lange der Topf siedet, so lange dauert die Freundschaft.
Holl.: Zoo lang de pot kookt, leeft de vriendschap. (Harrebomée, II, 196b.)
111. So viel man in einen bodenlosen Topf geusst, so viel läuft durch.
Die Russen: Es kommt auf die Güte des Biers nicht an, welches in einen löcherichten Topf fällt. (Altmann VI, 405.)
112. Topf ist Topf; aber es ist um den irdenen geschehn, will er mit dem eisernen gehn.
Dän.: Gjæs bider ikke gjerne ræve. – Leer-gryde baader intet af kaaber-grydes selskab. – Leer-potte sønder støder ingen malm gryder. (Prov. dan., 379.)
113. Viel Töpfe beim Feuer, aber wenig darin.
Span.: Fuego, fuego, muchas ollas y un garbanzo en todas. (Bohn I, 223.)
114. Voller Topf, voller Kropff. – Petri, II, 578.
115. Vp ein scheiff duppen1 gehört ein scheiff deckel. (Westph.) – Tappius, 127b; Henisch, 770; Lehmann, II, 31, 48; Simrock, 1738.
1) In verschiedenen Gegenden für Topf; in der Wetterau: Dippen; bei Grimm (II, 1567) Düppen; bei Henisch Duppe.
116. Während der rechte Topf gebessert wird, siedet der schlechte1 am Feuer über.
1) Der zur Aushülfe die Stelle vertretende.
Lat.: Jus coquit obliqua petitur dum seria recta. (Reuterdahl, 460.)
Schwed.: Moedhan siwdher wrangh gryta ower eldh moen roet gryta bedhis i by. (Reuterdahl, 410.)
117. Was man aus dem Topfe gegessen, kann man nicht aus der Schüssel essen.
Dän.: Det man æder af gryden, faaer man ei paa faadet. (Prov. dan., 9.)
118. Was man aus dem Topfe heraus gegessen hat, kann man nicht mehr in die Schüssel giessen.
Dän.: Det man æder af gryden, faaer man ikke paa fadet. (Bohn I, 362.)
119. Was man in einen zerbrochenen Topf thut, ist verloren.
Holl.: Het is al verloren, wat men in een' gebroken pot giet. (Harrebomée, II, 197a.)
120. Was man in unsaubere Töpfe giesst, säuert bald.
Lat.: Sincerum est nisi vas, quodcunque infundis, acescit. (Horaz.) (Binder II, 3160.)
121. Was man zuerst in einen newen topff thut, darnach reucht er, so lang ein Scherben davon da ist. – Petri, II, 605.
»Es rücht der Topff sehr lang darnach, was zuerst darinnen lag.«
Dän.: Nyt kar smager altid efter det der først i lades. (Prov. dan., 333.)
Holl.: De reuk, dien men eerst in den pot doet, blijft er lang in. (Harrebomée, II, 196b.)
Schwed.: Hwat vngher nimbir tha han gemal haldher. (Reuterdahl, 826.)
122. Was man zuerst in einen Topf gethan, das hängt ihm an.
Lat.: Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. (Horaz.) (Binder II, 2864; Chaos, 144; Gaal, 975; Philippi, II, 148; Seybold, 517; Reuterdahl, 826.) – Quod nova testa capit, inveterata sapit. (Gaal, 975.)
Ung.: Az uj fazék meg tartya az elsö szagát. (Gaal, 975.)
123. Was sol der irdene Topff bey einem ehern. – Petri, II, 608.
124. Weil der Topff seuden, sitzet keine Fliege daran.
»Also, weil das Hertz betet, hat der Teuffel kein Gewalt.« (Herberger, Hertzpostille, 300.)
125. Wenn allen aus einem Topfe angerichtet, so thut der unwitzig, der einen besonder Pfeffer begehrt.
126. Wenn auch einmal ein Topf zerbricht, bricht deshalb die Wirthschaft nicht.
Holl.: Men mag wel een potje breken, maar daarom geen servus vergruizen. (Harrebomée, II, 198a.)
[1271] 127. Wenn der Topf an den Boden gedächte, so liefe er nicht über.
Lat.: Si homo fragilitatis suae memor esset, humilis esse discent. (Seybold, 560.)
128. Wenn der Topf an den Stein stösst, so zerbricht er; stösst der Stein an den Topf, so zerbricht er auch.
Lat.: Testa terit lapidem testam exitus idem. (Reuterdahl, 1099.)
Schwed.: Sla leer gryto wid steen ok steen widh gryto tha gioellir gryto. (Reuterdahl, 1009.)
Span.: Si da el cantoro en ja piedra en la cantaro, mal para al cantaro. (Bohn I, 256.)
129. Wenn der Topf brodelt, brodelt auch die Freundschaft.
Lat.: Fervet olla, fervet amicitia. (Egeria, 75.)
130. Wenn der Topf einmal geborsten ist, wird er nicht wieder ganz.
Die Russen: Wenn der Topf geborsten ist, hilft es nichts, das Loch besehen.
131. Wenn der Topf leer ist, was soll der Deckel!
Böhm.: K čemuž poklička, když hrnek prázdný. (Čelakovsky, 70.)
132. Wenn der Topf überläuft, so läuft das Fett mit.
133. Wenn der Topf voll genug ist, läuft er von einem Tropfen über.
134. Wenn der Topf voll ist, kriegt die Stürze auch etwas.
135. Wenn der Topf voll ist, sieht man den Boden nicht.
136. Wenn der Topf zerbricht, so wirft man ihn in den Koth. (S. ⇒ Diener 1, ⇒ Hund 24, ⇒ Kuh 392 und Pferd ⇒ 8 u. ⇒ 9.) – Ramann, II, Pred., II, 46; Gaal, 292; Hermann, I, 8.
137. Wenn der Topf zerbrochen ist, so macht man kein Werk mehr aus den Stücken. – Winckler, II, 94.
138. Wenn der Topf zerbrochen ist, so sind die Scherben gut, Kohlen darin zu tragen.
139. Wenn der Topf zugedeckelt ist, kann man nicht wissen, was darin kocht.
Ebenso wenig, was jemand im Herzen denkt oder was für ein Plan in einem geheimen Rathe geschmiedet wird.
Böhm.: Kdo ví, co v hrnci vře, dyž jest pod pokličkou? (Čelakovsky, 251.)
140. Wenn der topff zubricht, so wirfft man jhn weg, vnd spart selten die stuck. – Henisch, 494, 66; Petri, II, 639.
Die Russen: Wenn der Topf zerbrochen ist, wirft man ihn auf die Strasse. (Altmann VI, 435.)
141. Wenn der Topff zubrochen ist, so ist das grosse stuck das best. – Henisch, 494, 46; Petri, II, 639.
142. Wenn der Topff zugedeckt ist, so weiss man nicht, was drin ist. – Petri, II, 639.
143. Wenn die alten Töpfe noch gut sind, borgt man keine neuen.
Dän.: End sy der gammel gryde, mens den nye laanes. – Gammel boskab holder laan inde. (Prov. dan., 255.)
144. Wenn ein Topf auf den andern stösst, so brechen beide. – Sailer, 152; Simrock, 10414.
145. Wenn ein Topf verunglückt (zerschlagen wird), ist es selten ein zersprungener.
It.: Pignotta rotta non cade mai da uncino. (Bohn I, 120.)
146. Wenn man an einen alten Topf stösst, so bricht er.
Bei alten Leuten bedarf es nur geringer Veranlassung, den Tod herbeizuführen.
147. Wenn man das ganze Jahr in einem Topfe kocht, so braucht er das Ausputzen.
So sagt man auf dem Frankenwald vom menschlichen Körper, da man der Ansicht ist, auch dieser müsse jährlich einmal durch ein kräftiges Laxirmittel ausgefegt werden.
148. Wenn man nicht viel in einen topff thut, so kann man nicht viel herausslangen. – Petri, II, 663.
149. Wenn man unter einem leeren Topfe Feuer hat, verbrennt eine arme Seele. – Auerbach, Barfüssele, S. 152.
[1272] 150. Wenn's im Topfe alle ist, ist's auch im Löffel alle; jetzt werden des Hundes Augen hell. (Surinam.)
Es geht ihm ein Licht auf. Hat man alles verloren, so sieht man ein, was man gehabt hat. Auch: Wenn ein guter Herr stirbt, sind seine Untergebenen übel daran. Hat der Herr nichts mehr, hat auch der Diener nichts.
151. Wer alle Töpfe belecken will, bekommt zuletzt Splitter in die Zunge.
152. Wer alle Töpfe kochen will, dem brennen welche an.
153. Wer den Topf zerbrochen, mag ihn auch bezahlen.
Holl.: Die den pot gebroken heeft, mag hem betalen. (Harrebomée, II, 196b.)
154. Wer die Töpfe macht, kann sie auch zerbrechen.
It.: Chi fa i piutte, si puo romperli. – Chi fa il carro, le sa disfare. (Biber.)
155. Wer fremde Töpfe scheuert, macht sich schmuzig.
Dän.: Den, som vil skure andres gryder bliver ei gjerne fri for smitte. (Prov. dan., 509.)
156. Wer in fremden Töpfen rührt, dem läuft die eigene Brühe davon.
Dän.: Hvem som gjerne vil røre udi andres potten, hans egen løber over eller sries ved. (Prov. dan., 481.)
157. Wer seinen Topf an Spanfeuer stellt, dess Suppe schmeckt nach Rauch.
Engl.: Who boils his pot with ships, makes his broth smell of smoke. (Bohn II, 17.)
158. Wer sich am Topfe reibt, beschmuzt sich.
Holl.: Die te veel aan den pot wrijft, maakt zich vuil. (Harrebomée, II, 197a.)
159. Wer vom Topfe gegessen, weiss, wie das Gericht schmeckt.
160. Wie der Topf, so der Deckel (der Kopf, die Stürze).
Böhm.: Dobře se ta poklička trefi k tomu hrnci, a sýr k chlebu atd. – Hodna poklička toho hrnečká. – Hrnec přihodnou pokličku našel. – Jaký hrnec taková poklička. (Čelakovsky, 38.)
Holl.: Zoo pot, zoo deksel. (Bohn I, 345; Harrebomée, II, 198a.)
Lat.: Dignum patilla operculum.
Schwed.: Den taskan efter det bältet. – Det locket efter den byttan. (Grubb, 84.)
Span.: No ay olla tan fea, que non halle se corbertera. (Čelakovsky, 38.)
Tschud.: Kui wak ni kaas. (Čelakovsky, 38.)
Ung.: Tserép tálhoz fa kanál. – Sár fazékra sár födö. (Gaal, 1544.)
161. Wie der Topf, so die Pfanne; wie der Hans, so die Hanne.
Holl.: Zoo potje, zoo pannetje. (Harrebomée, II, 198a.)
162. Will der irdene Topf nicht zerschellen, so muss er sich nicht zum eisernen gesellen.
Holl.: Een aarden pot bij een' metalen kan nimmer iets dan na deel halen. ( Harrebomée, II, 197a.)
163. Zerbrochene Töpfe findet man an allen Orten. – Eiselein, 600; Petri, II, 822; Schottel, 1116b; Masson, 114; Körte, 6021; Gaal, 1548; Blum, 562; Grubb, 389.
»Wenn dir die frembden leydes than, lass dies dir nicht sehr zu Hertzen gehn, wütens doch in jr eigne kindt: zerbrochen töpff alln enden findt.« (Waldis, III, 28, 15.) Die alten Friesen: Dear sen breeken Potten aurall. (Hansen, 12.)
Dän.: Man finder søndre potter ever alt. (Prov. dan., 152.)
Holl.: In allen landen vint men ghebroken potten. (Tunn., 15, 3.) – Overal vindt men gebroken potten. (Harrebomée, II, 198a.)
Lat.: Iliacos intra muros peccatur et extra. (Horaz.) (Binder I, 692; II, 1372; Philippi, I, 186; Schonheim, J, 4.) – Ollae contritae satis inveniuntur ubique. (Binder II, 2365; Fallersleben, 431; Gaal, 1548; Gartner, 142.) – Olle confractae sunt undique verbere tacte. – Quavis in terra sunt mala mixta bonis. (Binder II, 2744.)
Ung.: Mindenütt találtatnak töredezett fazékak. (Gaal, 1548.)
164. Zerbrochene Töpfe werden nicht mehr ganz.
Holl.: Gebroken potten zijn niet te heelen. (Harrebomée, II, 197a.)
165. Zersprungene Töpfe halten oft länger als andere.
166. Zersprungener Topf klingt nicht.
167. Zwei Töpfe am Feuer bedeuten ein Fest, zwei Frauen zusammen – ein Gewitter.
*168. Ae Topp un ä Löffel sein. (Oberharz.) – Lohrengel, II, 20.
Von sehr intimer Freundschaft.
[1273] *169. Aus Einem Topfe zwei Wände streichen.
Lat.: Duo parietes de eadem fidelia dealbare. (Cicero.)
*170. Aus holen Topffen reden. – Luther's Ms., S. 11; Körte, 6016.
*171. Das gibt nichts in den Topf.
Holl.: Daarvan komt niets in den pot. (Harrebomée, II, 196b.)
*172. Das ist ein Topf ohne Henkel.
Holl.: Dat is een pot zonder ooren. (Harrebomée, II, 196b.)
*173. Den Topf beim Henkel fassen.
Die Sache da angreifen, wo sie einen Anknüpfungspunkt bietet; jemand da fassen, wo er sich gibt.
Frz.: Rendre le panier par l'ause. (Lendroy, 1139.)
*174. Der hat in einen dummen Topf gegriffen. – Klix, 108.
*175. Der möchte Tüppel malen können. – Klix, 108.
*176. Der Topf brodelt wieder stark.
Besonders um zu sagen, dass sich etwas in innerer Aufregung befinde; auch um eine nahe bevorstehende Volksbewegung anzudeuten. (Schles. Zeitung, 1859, Nr. 52.)
*177. Der Topf hat seinen Deckel gefunden.
Holl.: De pot heeft zijn deksel gevonden. (Harrebomée, II, 196b.)
*178. Der Topf kocht (läuft) über.
D.h. die Sache geht schief.
Frz.: Le pot s'enfuit. (Kritzinger, 272a.)
Lat.: Olla male fervet. (Petronius.)
*179. Die essen aus Einem Topf.
*180. Die Töpfe sind klein in dem Hause.
Es gibt schmale Bissen dort.
*181. Ein Topf hat den andern zerbrochen.
*182. Einen auf den Topf setzen.
»Doch als zu Dank und Lob ich jetzt noch Worte suchte süss und hold, da ward ich auf den Topf gesetzt, als hätt' ich tadeln ihn gewollt.« (Berliner Wespen, 1874, Nr. 4.)
*183. Einen Topf zu allen Speisen haben. – Körte, 6015.
*184. Er brennt auf zwei Töpfen. (Breslau.)
Er hält es mit zwei Parteien, oder: hat neben seiner Frau eine Kebse.
*185. Er hat den Topf am unrechten Henkel gefasst.
Holl.: Hij vat den pot bij het verkeerde oor. (Harrebomée, II, 197b.)
*186. Er hat den Topf so ausgekratzt, dass kein Hund mehr etwas herauslecken kann.
*187. Er kan auff alle Töpff sobald Deckel machen. – Eyering, I, 789.
*188. Er kommt um die Töpfe, wie Petrus um den Pelz.
*189. Er macht Töpfe mit Ohren.
Holl.: Hij maakt potten met ooren. (Harrebomée, I, 197b.)
*190. Er muss die zerbrochenen Töpfe bezahlen.
Er hat den Schaden und muss auch noch die Kosten tragen.
Frz.: Payer les pots cassés. (Lendroy, 1178.)
*191. Er will in Einem Topfe zwei Brei kochen.
Holl.: Hij wil uit éénen pot twee muren witten. (Harrebomée, II, 197b.)
*192. Es ist ein Topf mit zwei Ohren.
Holl.: Dat is een pot met twee ooren. (Harrebomée, II, 196b.)
*193. Es ist noch nicht in dem Topfe (in den Töpfen), worin es kochen soll. – Simrock, 10419; Braun, I, 4560; Körte, 6018.
Frz.: Il-y-a bien à dechanter. (Kritzinger, 203b.)
*194. Es ist vyss allen Duppen zosamen gestortzet oder gesocht. – Tappius, 48b.
*195. Es sollte ein grosser Topf werden, es ist aber nur ein kleines Krüglein geworden.
Lat.: Amphora coepit institui: currente rota car arceus exit. (Horaz.) (Seybold, 25.)
*196. Lass den Topf ganz! (Breslau.)
Wenn jemand zu sehr ausscharrt.
*197. Sie haben aus Einem Topf gegessen.
Unter Freunden, die lange aus einem Topfe gegessen haben, ist man ungerechter als gegen Feinde, sagte Graf von Bismarck in einem Briefe aus Petersburg vom 22. Aug. 1860.
*198. Sie haben ihre Töpfe umgestürzt.
Sie haben nichts mehr zu kochen und zu sieden.
Holl.: De pot is bij hen omgekeerd; zij hebben niet meer te zieden of te stoven. (Harrebomée, II, 196b.)
*199. Sie setzt den Topf wol ans Feuer, bringt ihn aber nicht zum Kochen.
Holl.: Zij zetten wel den pot op het vuur, maar kunnen hem niet doen koken. (Harrebomée, II, 196b.)
[1274] *200. Sie zubricht Töpffe, er Krüge.
»Eins wil hotte, das ander schwode.« (Mathesy, 166a.)
*201. Um den Topf herumgehen, wie die Katze um den heissen Brei. – Kritzinger, 200a.
*202. Und wenn er mir kündt Töppen malen (so mag ich ihn doch nicht). – Theatrum Diabolorum, 240b.
*203. Was war im Topfe, das der Löffel nicht gesehen? (Surinam.)
Wie sollte der es nicht wissen, der dabei gewesen ist? Wie sollte er nichts wissen, da er mit ihm zusammen war.
204. Auff eim vollen Topff steht ein thummer Kopff. – Dietrich, II, 950.
205. Der Topf rollte hin, da fand er seinen Deckel. – Merx, 332.
[1772] 206. Der Topff schmecket gerne nach der ersten Suppen. – Herberger, I, 248.
Lat.: Quod nova testa capit inveterata sapit. (Seybold, 509.)
207. Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert. – Weingärtner, 44.
208. Ein Topf unter den Händen vieler Köche ist nicht kalt und nicht warm. – Löwenheim, 71, 280.
209. In einen bedeckten Topf fällt kein Mist. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.
210. Wo dein Topf nicht siedet, stecke fein deinen Löffel nicht hinein. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.
Mische dich nicht in fremde Angelegenheiten.
211. Zerbrochene Töpfe sind nicht gut zu flicken. – Schles. Presse, 1876, Nr. 235.
212. Zwei Töpfe sieden stets bei mir, der ein' ist leer, der andere steht trocken hier. – Neue Freie Presse, 4581.
Wie der Rumäne mit Humor seine Armuth bekennt.
*213. Am leere Dope seyn. (Luzern.)
*214. Er weiss stets den Topf beim Henkel zu fassen.
Er versteht jede Sache am rechten Punkte anzugreifen.
*215. Mit alten Töpfen Staat machen.
Lat.: Ollas ostentare. (Plut.) (Erasm., 397; Philippi, II, 65.)
*216. Sie wollen alle aus Einem Topfe essen.
Auf Oesterreichs Völkerschaften angewandt.
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