1. An einem Pfennig sieht man wie ein Gulden gemünzt (geschlagen) ist. – Simrock, 7836.
Holl.: Aan een' penning ziet men, hoe een gulden gemunt is. (Harrebomée, II, 178a.)
2. Auch der Pfennig ist blank, wenn er aus der Münze kommt. – Sprichwörtergarten, 346.
Das Neue, wie werthlos es auch sein mag, erwirbt sich Freunde durch seinen Glanz.
3. Auf einen Pfennig sehen sie, und den Groschen lassen sie fahren.
4. Aus gewonnenen Pfennigen werden Thaler.
Die Russen: Die gewonnene Kopeke am Tag hinterlässt Rubel im Jahre. (Altmann V, 35.)
5. Aus Pfennigen werden Groschen und aus Groschen Thaler. – Müller, 52, 2.
6. Aus Pfennigen werden Thaler. – Lohrengel, I, 67.
Holl.: De dagelijksche penning vermag zoo veel. – De dagelijksche penning weet wat. (Harrebomée, II, 178a.)
7. Aus Pfennigen werden Thaler, wenn man warten kann.
Die Russen: Dass eine Kopeke sich in einen Rubel verwandelt, ist ein Werk der Zeit. (Altmann VI, 473.)
8. Besser ein eigen pfennig, denn ein fremder gulden. – Henisch, 830, 35.
9. Besser ein Pfennig auf dem Lande als ein Thaler auf der See.
Dän.: Een skilling er bedre paa land, end ti paa havet. (Bohn I, 364.)
10. Besser einen eigenen Pfennig verhinken als fremde Thaler verfahren.
11. Besser heute ein Pfennig als morgen ein Thaler.
Ebenso die Russen in Bezug auf Kopeken und Rubel, Altmann VI, 479.
12. Besser heute einen Pfennig als morgen einen Groschen.
Frz.: Myeulx vault vng present que deux apres et dire attens.
Lat.: Melius vnum nunc, quam in posterum duo. (Bovill, II, 202.)
13. Böser Pfennig, zugesagt und nicht bezahlt, schadet zwei. – Eiselein, 661; Simrock, 12201.
[1265] 14. Böser pfenning kompt alzeit wider. – Franck, II, 98b.
15. Danck dem pfenning, das du nit bist pfinnig. – Franck, II, 9b; Eyering, I, 251; Petri, II, 54; Henisch, 645, 7; Eiselein, 509; Simrock, 7831; Körte, 4750.
Wer Geld hat, dem fehlt's nicht an Lob und Schmuck, Verherrlichungsmitteln.
16. Das ist ein pfennig guter art, der ein pfund gwint oder erspart.
Lat.: Hic as laudatur, qui libram saepe lucratur. (Loci comm., 107.)
17. Das ist ein schlimmer Pfennig, der einen Gulden schlecht macht.
18. De to 'n Penning slagen is, will sîn Läw kên Daler wêren. (Bremen.) – Köster, 251.
19. Dem der Pfennig gebeut, der ist arm zu jeder Zeit.
»Der wird reych in meynem mut vber den der pfennig nicht herrschen thut; aber der muss ermer werden, dem der pfennig gebewt als eyn herre.« (Werdea, Ciij.)
20. Dem einen nützt ein gefundener Pfennig oft mehr als einem andern ein Thaler.
21. Dem Pfennig thut man die Ehr', spricht man zum Reichen: Esset, Herr! – Brandt.
22. Dem Pfenning beut man die grössest ehr. – Henisch, 358, 44; Petri, II, 75.
23. Den Pfennig acht' nicht schlecht, man kauft dafür Lieb' und Recht.
Mhd.: Wer dâ hât pfenning vil, der kauft im lieb, wie viel er wil. (Keller's Schwänke.) (Zingerle, 114.)
24. Der eigene Pfennig zahlt am besten.
Holl.: Met onze eigene penningen moeten wij onze schuld afdoen. (Harrebomée, II, 178.)
25. Der ersparte Pfennig ist so gut wie der erworbene. – Petri, II, 86; Henisch, 323, 19; Mathesy, 155b; Luther's Tischr., 408b; Simrock, 7818; Körte, 4736; Braun, I, 3257.
»Der ersparte Pfennig ist besser denn der erworbene.« (Luther's Tischr., 408b.)
Dän.: Den penge som du vel sparer, er saa god, som den du vel vinder. (Prov. dan., 452.)
Holl.: Een stuiver gespaard is beter dan een gulden gewonnen. (Bohn I, 316.)
Schwed.: Spard penning er så god som wunnen. (Grubb, 754.)
Span.: Quien come y dexa, dos veces pone la mesa. (Bohn I, 247.)
26. Der gestohlene Pfennig gilt so viel als ein anderer. – Simrock, 7816.
27. Der Pfennig betrübt manch Hertz. – Petri, II, 104.
28. Der Pfennig bleibt bei keinem armen Mann. – Petri, II, 103.
29. Der Pfennig, den man erspart, ist so gut als der Pfennig, den man erwirbt (gewinnt). – Gaal, 1244.
Engl.: A penny saved, is a penny. (Gaal, 1244; Masson, 316.)
It.: Quattrino risparmiato, due volte guadagnato. (Gaal, 1244.)
Lat.: Non minor est virtus quam quaerere parta tueri. (Ovid.) (Binder II, 2191; Schonheim, N, 26; Seybold, 373.)
30. Der Pfennig ernehret manchen Bawer, vmb jhn wird sein Narung sawer. – Petri, II, 104.
31. Der Pfennig fleucht arme Leuth. – Petri, II, 104; Henisch, 1143, 40.
32. Der Pfennig gehet zu Rath, wenn der Heller hinter der Thür steht. – Petri, II, 104.
33. Der Pfennig gilt nirgends mehr als da, wo er gemüntzt ist. – Lehmann, 112, 8; Petri, II, 104; Eiselein, 509; Simrock, 7829; Körte, 4748; Braun, I, 3262.
Holl.: De penning geldt nergens minder dan daar, waar hij gemunt is. (Harrebomée, II, 178a.)
Schwed.: Penningen giäller altid mäst der han än myntad. (Grubb, 668.)
34. Der Pfennig hält keinen Armen lieb. – Petri, II, 104.
35. Der Pfennig hat gar grossen gwalt, ihn ehren gmeinglich jung und alt. – Suringar, CLXVIII, 24.
Lat.: In terra summus rex est hoc tempore nummus. (Loci comm., 165; Sutor, 643.)
36. Der Pfennig hat hundert Wege. – Petri, II, 104.
»Der Pfenning hundert Wege hat.« (Froschm., QVIb.)
37. Der Pfennig hat stets den Hut in der Hand, um zu reisen über Land.
Holl.: De penningen hebben altijd de muts in de hand, om oorlof te nemen. (Harrebomée, II, 178a.)
[1266] 38. Der Pfennig ist ein rechter Dieb. – Henisch, 693, 30.
Weil einer den andern holt, der Kapitalpfennig den Zinspfennig.
39. Der Pfennig ist ein Schalk.
Schwed.: Penningen är en skalk. (Grubb, 665.)
40. Der Pfennig ist gern da, wo man ihn ehrt.
Schwed.: Penningen är gjärne der han blijr ärad. (Grubb, 669.)
41. Der Pfennig ist gut angelegt, der einen Thaler trägt.
42. Der Pfennig ist nicht gern allein.
Holl.: Het pennigeken wil een broêrtje hebben. (Harrebomée, II, 178b.)
43. Der pfennig ist nynert alz geneme als do er geschlagen ist. – Hofmann, 33, 79.
»Darum sagt ein Sprichwort: Der Pfennig ist nirgends werther und angenehmer, denn da er geschlagen worden.« (Paracelsus, De signatura rer. nat. in Schaltjahr, I, 85.)
44. Der Pfennig ist simpel vnd rund vnd laufft darum in kurtzer stund. – Hans Sachs, III, CCCLXXXIX, 1.
45. Der Pfennig ist vor Armuth gut.
Mhd.: In allem teütschen Reich waisz ich chain pesser ding für armut, dann den pfenning. (Wolkenstein, II, 42, 6.)
46. Der Pfennig ist wohl angewandt, der einen Groschen erspart.
Engl.: That penny is well spent that saves a groat. – The half penny is well spent that saves a penny. (Bohn II, 123.) – The penny is well spent, which saves a groat.
Frz.: Bonne la maille qui sauve le denier.
47. Der Pfennig ist wol aussgeben, dafür erkaufft man Fried vnd Leben. – Petri, II, 104.
48. Der Pfennig macht, dass der Mann kracht. – Sutor, 166.
49. Der Pfennig macht die Thoren weiss. – Petri, II, 104.
50. Der Pfennig möchte gern für einen Groschen gelten.
Dän.: Hver vil holdes for meere end han er, og meener sig at agtes mindre end han er værd. (Prov. dan., 413.)
51. Der Pfennig sagte, wo ich nicht bin, da ist alle Freundschaft hin.
52. Der Pfennig soll wuchern, darum ist er geschlagen.
»Der Pfennig ist darumb geschlagen, sagen viele, das er wuchern soll, sonst were er nicht anders, den eine gelde Khu, die keine Milch gebe.« (Lauterbach, Regentenbuch, CLXVIIa.)
53. Der Pfennig stifftet grosse Schand. – Petri, II, 104.
54. Der Pfennig, umgedreht, wird zur Semmel.
Aus Kleinem wird Grosses, und im Verkehr macht man aus Pfennigen Groschen und Thaler. Rascher Umsatz thut's.
55. Der Pfennig will immer obenan sein.
Schwed.: Penningen wil altid gå före. (Grubb, 669.)
56. Der Pfennig wird hoch geehret. – Petri, II, 104.
»Der Pfenning wirdt geehret hoch; umb Geldts willen liebt mann einen hoch.« (Suringar, CLXVIII, 23.)
57. Der Pfenning ist der best Gefährte in allen Landen. – Henisch, 1418, 52; Petri, II, 104.
58. Der pfenning scheint in hohem grad, ohn' pfenning niemand ehre hat.
Lat.: Nummus honoratur, sine nummo nulla amatur. (Loci comm., 166.)
59. Der tägliche Pfennig im Haus ist aller Ehren werth. – Petri, II, 108.
60. Der ungerechte Pfennig verzehrt den gerechten (Kreuzer, Thaler). – Petri, II, 111; Henisch, 1508, 20; Gaal, 1247; Broma, 5; Parömiakon, 2706.
Ung.: Száz igaz pénz között egy hamisan gyüitött a' többit is el emészti. (Gaal, 1247.)
61. Die Pfennige gehen wie sie gekommen sind.
Dän.: Penninge ere laade komne og farne. (Prov. dan., 454.)
62. Drei Pfennige muss ein guter Hausvater haben: einen Zehr-, Ehr- und Nothpfennig. – Körte, 4753; Braun, I, 3263.
63. Drei Pfennige und ein Fingerhut, so klingt des Schneiders Tasche gut.
Engl.: Four farthings and a thimble make a tailor's pocket jingle. (Bohn II, 60.)
64. Ein böser Pfennig, der zween (der einen Gulden) schadet.
[1267] 65. Ein böser Pfennig kommt allzeit wieder. – Lehmann, II, 49, 56; Simrock, 7825; Körte, 4747; Braun, I, 3256.
Weil ihn niemand gern behalten mag.
66. Ein ehrlicher Pfennig ist besser als ein gestohlener Thaler.
Die Russen: Mehr als tausend Kopeken gilt der rechtlich erworbene, weniger als zehn der gestohlene. (Altmann VI, 391.)
Slow.: Bolje krajcar po pravici, ko goldinar po krivíci. (Haug.)
67. Ein eigener Pfennig ist besser als ein fremder Gulden.
Die Russen: Die eigenen Kopeken gelten mehr als die fremden Rubel. (Altmann VI, 386.)
68. Ein erbettelter Pfennig ist besser denn ein gestohlener Thaler. – Simrock, 7817; Körte, 4741; Braun, I, 3260.
It.: Miglior buscare, che guadagnare.
69. Ein ersparter Pfennig ist besser (gilt mehr) denn ein vnerworbener Groschen. – Petri, II, 182.
70. Ein ersparter Pfennig ist nicht immer gewonnen.
Engl.: Every penny that's saved is not gotten. (Bohn II, 129.)
71. Ein ersparter Pfennig ist so lieb (so viel werth) als ein gewonnener Thaler. – Sailer, 337; Altmann VI, 506.
Engl.: A penny saved is a penny got. (Bohn II, 124.)
Span.: Quien come y condesa, dos veces pone la mesa.
72. Ein ersparter Pfennig ist zweimal verdient. – Eiselein, 509; Simrock, 7819; Körte, 4737; Braun, I, 3253.
Holl.: Een gespaarde penning is dubbel verdiend. – Een penning gespaard is er twee vergaard. (Harrebomée, II, 178a.)
Poln.: Kto nieszanuje grosza, ten za grosz niestrzi. – Swięty to grosz, co kopy strzeże. (Masson, 315.)
73. Ein erworbener Pfennig ist besser als zehn, die man erst erwerben will. – Petri, II, 86.
74. Ein geschenkter Pfennig ist besser als ein versprochener Thaler.
Die Russen mit Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 393.
Dän.: Bedre er lidet udi haanden, end meged udi munden. (Prov. dan., 57.)
75. Ein gesparter Pfennig ist besser als hundert verzehrte Gulden. – Chaos, 678.
Dän.: Bedre en sparet penning end hundrede fortærede gylden. (Prov. dan., 57.)
76. Ein gestohlener Pfennig thut mehr, denn andere zehn.
Wahrscheinlich liegt diesen Worten ein Aberglaube zu Grunde.
Lat.: Ne siccus volvente rota crepet ungitur axis; causidicum mos est ungere, ne taceat. (Chaos, 434.)
77. Ein Pfennig allein macht nicht reich. – Petri, II, 218.
78. Ein Pfennig, den ein Bursch erspart, ist so viel als ein Thaler, den ein alter Geizhals erschachert.
79. Ein Pfennig, der einem trewen arbeiter abgezwackt wird, schreyet Zetter vber den geitzigen Herrn. – Petri, II, 219.
80. Ein Pfennig errettet offt hundert. – Petri, II, 218.
Engl.: The penny is well spent, that saves a groat. (Masson, 316.)
81. Ein Pfennig Gewinn und ein Thaler Schaden schliesst den Laden.
82. Ein Pfennig gilt so viel als der andere. (S. ⇒ Pfund.) – Graf, 511, 192.
»Und sol ain pfennich als vil gelten als der andir.« (Westenrieder, II, 548.)
83. Ein Pfennig hat so viel Recht als ein Thaler.
Holl.: Een penning heeft zoo veel regt als een pond. (Harrebomée, II, 178a.)
84. Ein Pfennig heute ist besser als ein Thaler morgen.
Die Russen: Ein Kopeke, der angeritten kommt, ist ein lieberer Gast, als ein Rubel, der herbeihinkt. (Altmann VI, 425.)
85. Ein Pfennig in der Büchse macht mehr Geräusch als eine volle. – Winckler, I, 33; Simrock, 1977; Körte, 4738; Braun, I, 3258.
Holl.: Eén penning in den spaarpot maakt meer geraas dan als hij vol is. (Bohn I, 315.)
[1268] 86. Ein Pfennig in der Tasche ist ein guter Gefährte.
Engl.: Penny in pocket 's a good companion. (Bohn II, 123.)
87. Ein Pfennig in der Tasche ist mehr werth als auf dem Kleid eine Masche.
88. Ein Pfennig in der Tasche ist mehr werth als ein Dukaten im Kasten.
Den wahren Werth des Verstandes und Geldes lernt man nur in der Noth kennen.
Dän.: Haver jeg penning i min pung, da haver jeg mad i min mund. (Prov. dan., 454.)
89. Ein Pfennig in der Tasche klimpert nicht.
Dän.: Een penge i tasken klinger ikke. (Prov. dan., 452.)
90. Ein Pfennig ist besser als zwei Achselzucken. – Sprichwörtergarten, 316.
Engl.: A penny in my purse will bid me drink when all the friends I have will not. (Bohn II, 123.)
91. Ein Pfennig klingt (läutet) allein nicht viel. – Petri, II, 219; Simrock, 7833; Körte, 4756; Braun, I, 3267.
Holl.: Enen penninc clinct niet. (Harrebomée, II, 178a; Tunn., 11, 17.)
Lat.: Nusquam denarius auditur clangere solus. (Fallersleben, 327.)
92. Ein Pfennig lest sich ehe verzehren als (er)werben. – Petri, II, 219.
93. Ein Pfennig locket (werbet) den andern. – Petri, II, 219.
94. Ein Pfennig mit Recht ist besser, denn tausend mit Unrecht. – Körte, 4742; Braun, I, 3252.
Holl.: Een penning met regt is beter dan duizend met onregt. (Harrebomée, II, 178a.)
95. Ein Pfennig täglich ist ein Thaler im Jahr.
Die Russen: Die Kopeke am Tage wird zum Rubel im Jahr. (Altmann V, 105.)
96. Ein Pfennig und aber ein Pfennig macht endlich einen Groschen. – Grubb, 482.
97. Ein Pfennig vom Himmel ist mehr werth als eine Million Thaler der Welt. – Sprichwörterschatz, 151.
98. Ein Pfennig von Rechts wegen ist besser als tausend Thaler in Gnaden.
99. Ein Pfennig weiset den andern nicht aus. – Petri, II, 219.
100. Ein Pfennig zieht den andern aus dem Beutel. Sprichwörtergarten, 206.
Der Hang der Verschwendung fängt beim Kleinen an.
101. Ein Pfennig zu rechter Zeit wiegt so schwer wie ein Thaler.
Dän.: En skilling er i tide saa god som en daler. (Bohn I, 366.)
102. Ein Pfenning, den man erspart, ist so gut als der gewonnen ward. – Lehmann, 722, 3.
103. Ein pfenning, erspart, ist auch gewunnen. – Franck, II, 157a; Gruter, I, 27; Petri, II, 218; Henisch, 1609, 59; Sutor, 148; Graf, 183, 4.
»Gib Acht auf die kleinen Ausgaben«, sagt der weise Franklin.
104. Ein pfenning ist eben so bald erspart, denn gewunnen. – Franck, II, 52a; Lehmann, II, 125, 87.
Frz.: Si vous voulez être riche, n'apprenez pas seulement comme on gagne, mais comme on épargne. (Körte, 4738.)
105. Ein Pfenning ist zur zeit so werth als ein Taler. – Lehmann, 263, 46.
106. Ein täglicher Pfennig gibt einen jährlichen Thaler.
Aehnlich die Russen mit Kopeken, Altmann V.
107. Ein ungerechter Pfennig frisst einen gerechten Groschen (Thaler). – Sailer, 160; Braun, I, 3251; Parömiakon, 1141.
108. Ein ungerechter Pfennig frisst zehn andere (hundert gerechte). – Simrock, 7824; Körte, 4744; Parömiakon, 1558; Braun, I, 3255.
Dän.: Een uret penning drager bort andre ti. (Prov. dan., 454.)
Holl.: Een onregtváárdige penning verslindt er tien. (Harrebomée, II, 178a.)
Schwed.: En orätt penning drar tiv andra med sig ut. (Törning, 6.)
109. Ein vnrechtfertiger Pfennig nimpt zehen rechtfertige weg. – Petri, II, 233.
110. Ein wolgewonnen Pfennig vberwehret einen vnehrlichen Gülden. – Petri, II, 237; Mathesy, 130a.
[1269] 111. Einen Pfennig, der aus der Posaune fällt, achtet der Himmel nicht.
Empfiehlt stilles Wohlthun, geräuschvolle Tugend hat keinen innern Werth.
112. Einen Pfennig sparen ist besser als einen Thaler verschwenden.
Holl.: Beter een penning gespaard, dan een gulden nutteloos verteerd. (Harrebomée, II, 178a.)
113. Einer gilt sechs Pfennige und der andere zwei Dreier.
Lat.: Sardi venales, alius alio nequior.
114. Ersparter Pfennig ist redlicher als der erworbene.
115. Erst müssen die Pfennige sich sammeln, ehe die Thaler wachsen.
Die Russen: Erst müssen sich die Kopeken doppeln, ehe die Rubel sich doppeln können. (Altmann V, 100.)
116. Es gilt ein gestolner pfenning nit weniger dann ein anderer. – Franck, II, 34b; Tappius, 35b; Gruter, I, 30; Eyering, II, 18; Petri, II, 249.
Holl.: Een gestolen penning geldt niet minder dan een andere. (Harrebomée, II, 178a.)
Lat.: Lucri bonus odor ex re qualibet. (Tappius, 35b; Seybold, 284.)
117. Es ist ein böser Pfennig, der einen Gulden schadet. – Simrock, 7826; Masson, 315.
118. Es ist ein böser (unglücklicher, schlimmer) Pfennig, um dessentwillen man einen Thaler versäumt. – Gaal, 1245; Körte, 4745.
It.: Tristo a quell quattrino, che peggiora il fiorino. (Gaal, 1245.)
119. Es ist ein böser Pfennig, zugesagt und nicht bezahlt.
120. Es ist ein guter Pfennig, der einen Gulden erspart. – Petri, II, 260; Sailer, 284.
Holl.: Bewaar de mijt, zij doet den stuiver besparen. (Harrebomée, II, 87a.)
121. Es ist ein guter Pfennig, der hundert einbringt.
Bei Tunnicius (80, 957): It is en gût pennink, de hundert inbringet. (Nummulus est gratus centum lucrando ministrans.)
122. Es ist ein guter Pfennig, mit dem man einen Thaler gewinnt.
Die Russen: Den Kopeken soll man achten, der einen Rubel erspart. (Altmann VI, 400.)
Holl.: Tis een goet hallinc, diet pont inbrenct. (Fallersleben, 176, 957; Tunn., 23, 2.)
Lat.: Hic as laudatur quo libere libra lucratur. (Fallersleben, 682.)
123. Es müssen sich erst die Pfennige mehren, ehe sich die Thaler mehren.
124. Es wäre ein böser Pfennig, der einen Gulden verrathen sollte. – Henisch, 1776, 52; Petri, II, 304.
125. Für drei Pfennige kauft man nicht viel.
Holl.: Voor zeven duiten koopt men niet veel. (Harrebomée, I, 162.)
Span.: Quien come y dexa, dos veces pone la mesa. (Bohn I, 245.)
126. Für einen Pfennig Pfeffer, sagte der Lehrbube zum Krämer, damit das Gelaufe nicht immer ist.
127. Für einen Pfennig Wein gibt für einen Schilling Muth.
128. Geliehene und gewerthete Pfennige können nicht verloren gehen. – Graf, 269, 274.
Das Geld muss nach dem Werthe des Feingehalts, in dem es ausgeliehen wurde, zurückgezahlt werden. (S. ⇒ Wechseln.) In Jütland: Lan oc wirdae paenning moghae aei for tapaes. (Thorsen, Jüt. Lov., I, 128, 206.)
129. Gestohlner Pfenning gilt ebenso viel als ein anderer (verdienter). – Gruter, III, 43; Lehmann, II, 237, 51; Henisch, 1577, 64; Körte, 4746.
130. Hab' einen Pfennig (gleich so) lieb wie vier, hast du nicht Wein (fehlt dir's an Wein), so trinke (Wasser oder) Bier. – Simrock, 1943; Chaos, 677; Petri, II, 368; Zinkgref, IV, 402.
131. Herr Pfennig geht voran. – Eiselein, 509.
Böhm.: Pán peníz všady jest. (Čelakovský, 161.)
Kroat.: Prez penez nigdo knez. (Čelakovský, 161.)
132. Herrn Pfennig grüsst und schwägert jeder.
133. In Pfennigen kommt's und in Thalern geht's.
Lat.: Perditur exiguo quaesitum tempore longo. (Philippi, II, 91.)
134. Kein Pfennig, kein Paternoster.
Engl.: No penny no pater-noster. (Bohn II, 123.)
[1270] 135. Komt der pfenning geloffen, so findt er thür und thor offen. – Suringar, CLXVIII, 4.
136. Kupferne Pfennige, kupferne Seelenmesse.
Bei Tunnicius (64, 711): Koperen pennige, koperen selemisse. (Res divina brevis, pretium si vile ministrant.)
137. Küss' den Pfennig kommt zum Thaler. (S. ⇒ Küssenpfennig.)
In Wien gab es ein Haus, das den Namen »Küss den Pfennig« führte, und das, wie noch ein paar andere mit seltsamen Namen (»Stoss am Himmel«, »Schab' den Rüssel«) zu den wiener Städtewahrzeichen gehörte. (Vgl. Illustrirte Zeitung, Leipzig 17. Oct. 1857, Nr. 746, S. 262.)
138. Lass deinen Pfenning ander Leuth gesellen sein. – Henisch, 1556, 67; Petri, II, 432.
139. Lebende Pfennige sind mehr werth als todte Dukaten. – Der Freimüthige (Berlin 1806).
140. Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann. – Petri, II, 444.
141. Man gibt kein Pfennig vmb den Hafen, man klopfft vor daran, wie er kling. – Sutor, 453.
142. Man kan sobald einen Pfennig ersparen als gewinnen. – Petri, II, 457.
143. Man kann am Pfennig sehen, was am Gulden zu verdienen ist.
Engl.: You may know by a penny how a shilling spends. (Bohn II, 57.)
144. Man kann es nicht auf jedem Pfennig sehen, wo er geschlagen ist.
Auch russisch Altmann VI, 495.
145. Man muss einen Pfennig aufheben für den schwarzen (bösen) Tag. – Kiesewetter, 39.
146. Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Thalern aufhören will.
147. Mancher gibt kein pfenning, er weiss denn ein batzen zu gewinnen. – Lehmann, 561, 52.
148. Mancher kann den Pfennig nicht entrathen und schleudert um sich mit Dukaten.
149. Mancher sieht auf den Pfennig und lässt den Batzen fahren. – Sutor, 651.
Lat.: Ad mensuram aquam bibent circa mensuram offam comedentes. (Sutor, 651.) – Ovum curans gallinam negligit. (Seybold, 424.)
150. Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht (drei Lichte) dabei. – Eiselein, 905; Mayer, II, 170; Müller, 52, 4; Simrock, 7828; Körte, 4049 u. 4749; Braun, I, 2518; Schulfreund, 87.
Die Russen: Mancher sucht den Kopeken so lange, bis er den Rubel verliert. Oder: sucht den Kopeken und verliert den Rubel. (Altmann VI, 391 u. 473.)
Niederd.: Mancher söcht en Pennen un ferbrennt daabi en Licht. (Marahrens, 96.)
Engl.: Penny-wise, pound-foolish. (Gaal, 1245.)
Frz.: Pour reprendre ta chemise ne mets ton héritage en mise. (Cahier, 329.)
151. Mein Pfennig, dein Gesell.
Um zu sagen, es solle pro rata gehen.
152. Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder. – Sailer, 115; Sutor, 652; Graf, 282, 351; Simrock, 7815; Körte, 4754; Braun, I, 3265.
Gleichheit der Rechte und Pflichten. Hast du mit mir gezehrt, so kannst du mit mir zahlen.
153. Mit dem pfenning fahet man an zu spilen. – Franck, II, 83a; Simrock, 7823; Körte, 4752; Masson, 224; Braun, I, 3264.
Man stiehlt erst Kleinigkeiten.
154. Mit einem Pfennig kan man kein Kohl fett machen. – Petri, II, 476.
155. Mit Pfennigen gewinnt mancher Dukaten.
Die Russen: Manche säen Kupfer und ernten Gold. (Altmann VI, 413.)
156. 'Ne Pennek per Dag magd nett en klor 'nen Daler per Jahr. (Aachen.)
157. Nimm den Pfennig in Acht, die Thaler wahren sich selber.
158. Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht. – Körte, 4751.
159. Pfennig im Beutel ist ein guter Compan. – Henisch, 358, 9; Petri, II, 506.
160. Pfennig ist der beste Gefährte.
Engl.: There's no companion like the penny. (Bohn II, 16.)
[1271] 161. Pfennig ist Pfennig gleich. – Graf, 282, 352.
In Hamburg: Pennynghe pennynghe lyk. (Lappenberg, 86, 34.)
162. Pfennig machen, dass der Mann sorget. – Petri, II, 506.
Holl.: Penninghe doen den man sorghen. (Tunn., 21, 10; Harrebomée, II, 198b.)
163. Pfennig zu Pfennig macht einen Thaler.
Engl.: Penny and penny laid up will be many. (Bohn II, 124.)
Holl.: De eene mijt op de andere bouwt het huis. (Harrebomée, II, 87a.)
164. Pfennige erneuert man, wenn neue Herren kommen. – Graf, 509, 163.
Mhd.: Penninge sal man vernien alse nie herren komet. (Homeyer, II, 26, 1.)
165. Pfennige machen Sorgen.
Lat.: Reddit sollicitum te copia denariorum. (Fallersleben, 595.)
166. Pfennige und Thaler sind oft in Einem Beutel.
167. Pfennige verschlägt man, wenn neue Herren kommen. – Graf, 509, 162.
In der frühern Zeit, in der Städte wie die kleinsten Herren das Münzrecht besassen, wechselte in der Regel auch mit den Herren der Werth der Münzen. Ea ist hier nur auf die Geschichte deutscher Münzen und der deutschen Münzwirren zu verweisen.
Mhd.: Phenninge sol man verslahen als niwe herren choment. (Ficker, 109, 131.)
168. Pfenning hat so viel Silber als ein Mück am Fuss kan tragen. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 12.
169. Pfenning ist dess andern Gevatter. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 13.
170. Pfenning ist ein Pfenning. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 14.
171. Pfenning ist pfennings bruder. – Egenolff, 37b; Agricola I, 71; Gruter, 62; Petri, II, 506; Lehmann, 328, 57; Schottel, 1129b; Eiselein, 508; Simrock, 7814; Gaal, 1248; Broma, I, 5; Graf, 282, 350; für Holstein: Schütze, III, 203.
Ich will meinen Pfennig auch dazu geben, so lange ich habe, sollst du auch haben. »Hieraus«, sagt Agricola, »erweiset sichs, wie vnsere alte deutschen collation, wolleben vnd freude gehalten haben, nemlich dass ein yeder sein essen hat mitbracht, vnd zum getrenck haben sie einen pfenning neben den andern gelegt, zu gleicher zechen, und ist einer nicht höher beschwert worden, denn der ander.« – Bei den Russen sind die Kopeken untereinander nur Bekannte, die Rubel schon Gevattern, dagegen die Imperialen Blutsverwandte. (Altmann VI, 436.)
Engl.: Like to like, said the Devil to the collier. (Gaal, 1248.)
Isl.: Peningr er penings bródhir. (Jonssyni, 271.)
Schwed.: Penning är pennings broder. (Grubb, 667.)
172. Sieben Pfennig ist mein Gewinn, blas' mir in Ars, ich fahr' dahin.
173. Soll der letzte Pfennig bleiben, so lass den ersten nicht heraus.
174. Spare die Pfennige, die Thaler werden sich selbst kümmern.
175. Ungerechter Pfennig verzehrt gerechten Thaler. – Körte, 4743.
176. Viel Pfennige geben auch einen Gulden (machen auch einen Thaler). – Gaal, 1620; Oldenb. Volksb., IX, 155; für Waldeck: Curtze, 339, 314.
Im Plattdeutschen: Fäle Pennen mâkt en Dâler. (Marahrens, 96.)
Engl.: Penny and penny, laid up, will be many. (Gaal, 1620.)
It.: A quattrino a quattrino si fa il soldo. (Gaal, 1620.) – Poco e spesso (empie), riempi (empie) il borsello.
177. Vier Pfennige machen auch einen Kreuzer. – Chaos, 813.
178. Vier Pfennige soll jeder haben: einen Zehr-, Nähr-, Ehr- und Wehrpfennig. – Chaos, 195.
179. Vor dem Pfennig zieht man den Hut.
Schwed.: För penningen taar man hatten af. (Grubb, 237.)
180. Wann der pfenning leut, gehn all thüren auff. – Franck, II, 118a.
Mhd.: Wer der pfenning niht enhât, der gang an der tôren rât. (Diutisca.) – Komt der pfennig geloffen, so findt er thür und thor offen. (Keller's Schwänke.) (Zingerle, 112 u. 114.)
181. Wann en Penning am Dâler fählt, dann es hä nit vnll. (Iserlohn.) – Woeste, 75, 254.
[1272] 182. Was sol vns der Pfennig, wann wir nimmer sind. – Petri, II, 609.
183. Wei den Pennig nit ehrt, kümmet sellen tem Dahler. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 63.
184. Wenn der Pfennig anklopft, ruft jedermann herein.
Philander von Sittewald dichtete seinerzeit: »Kommt Kunst gegangen für ein Haus, man sagt, der Wirth sei gangen aus; kommt Weisheit auch gegangen für, so ist verschlossen ihr die Thür; kommt Zucht, Lieb, Treu und wär gern ein, so will niemand der Pförtner sein; kommt dann Wahrheit und klopfet an, man lässt sie vor dem Fenster stahn; kommt Gerechtigkeit auch an das Thor, so schiebt man Schloss und Riegel vor; kommt aber Pfennig hergeloffen, sind Thür und Thor ihm allzeit offen.« (Moscherosch.)
Mhd.: Minnesanc und ritterschaft, daz wirt allez gewegen ring als man siht die pfenning. (Teichner.) (Zingerle, 114.)
185. Wenn der Pfennig im Kasten klingt, fährt die Seel in Himmel, wie die Kuh ins Meuseloch. – Herberger, I, 272.
186. Wenn der pfenning leut, so laufft iederman zur kirch. – Franck, II, 118a; Steiger, 390; Körte, 4755; Simrock, 7832; Braun, I, 3266.
187. Wenn die grossen Pfennige kommen, so kommt auch das grosse Uebel.
In den Weissagungen der friesischen Prophetin Fru Hertje (aus dem Jahre 1400) heisst es: »Wehe den Menschen, die da leben, wenn die grossen Pfennige kommen; denn wenn die grossen Pfennige kommen, so wird das grosse Arge auch kommen.«
188. Wenn ein Pfennig in der Büchse ist, so klappert's mehr, als wenn sie voll ist.
Holl.: Een penning in den sparpot maakt meer geraas, dan als hij vol is. (Harrebomée, II, 178a.)
189. Wenn einen auch der Pfennig sticht, sein Stamm ändert sich drob nicht.
190. Wenn Pfennig nicht wirken, muss man mit Thaler versuchen.
Die Russen in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 498.
191. Wenn sich der Pfennig mindert, so mindert sich auch die Leihe. – Graf, 76, 80.
Wenn unverschuldeterweise der Ertrag des Guts sank, so wurde in demselben Masse die Höhe der zu entrichtenden Erbpacht ermässigt. Dies wird in umgekehrter Weise durch das obige Sprichwort ausgedrückt; nur ist es nicht dahin zu verstehen, als wenn das letztere die Wirkung des erstern wäre, sondern: Wenn sich der Pfennig (die Erbpacht) mindert, so muss zuvor der Ertrag des Lehnguts nachweislich gesunken sein. (S. ⇒ Gut 33.)
Mhd.: So wanne ok de penninge sik minneret, so scal sik ok minneren de lene. (Oelrichs, 80.)
192. Wenn wir einen Pfennig haben, so hetten wir gern einen Gulden; haben wir einen, dann wollen wir hundert. – Petri, II, 677.
193. Wer da hat pfenning vil, der kauft im lieb, wie viel er wil. – Suringar, CLXVIII, 4.
194. Wer de Pfenni nüd hebet, chond nüd zu em Guldi. – Tobler, 248.
195. Wer de Pfenni nüd kalt1 ond de Schwebel2 nüd spalt, ond d' Beckeli nüd usastricht, werd nüd rieb. – Tobler, 93; Sutermeister, 125.
1) Kalt = Gehalt, Kält und Kälter = Behältniss, Behälter, Wasserkalt(-ghalt) = Wasserbehälter, kalta = aufheben, aufbewahren.
2) Schwefel, am häufigsten, wie auch hier, Schwefelhölzchen.
196. Wer den ersten Pfennig verschmäht, wird schwer den letzten bekommen. – Masson, 315.
Dän.: Hvo ikke gjemmer en pending, faaer aldrig to at eye. (Prov. dan., 451.)
197. Wer den Pfennig achtet klein, kein Gulden wird sein eigen sein.
198. Wer den Pfennig ehrt, dem wird der Thaler beschert.
Holl.: Die zich met eene mijt vergenoegt, dien zal men voor geen' daaler bedriegen. (Harrebomée, II, 87a.)
199. Wer den Pfennig nicht achtet, der kommt zu keinem Kreuzer. – Birlinger, 969.
200. Wer den Pfennig nicht achtet, gelangt nicht zum Groschen. – Masson, 315; Braun, I, 3259.
Dän.: Den der ikke sparer paa skillingen, faaer aldrig daleren. (Bohn I, 352.) – Hvo som ei gemmer en penge, faaer aldrig to. (Prov. dan., 224.)
[1273] Holl.: Die een' penning niet acht, krijgt over geen' gulden magt. – Die een penning niet acht, wordt geen stuiver-heer. (Harrebomée, II, 178a.)
It.: Chi non si cura d'un centesimo, non riempie mai la casa.
Lat.: Parvum servabis donec majora tenebis.
Schwed.: Den som inte tar wara på öret, får ingen riksdaler. (Marin, 8.)
201. Wer den Pfennig nicht achtet, wird keinen Gulden wechseln. – Eiselein, 905; Siebenkees, 207; Luther's Tischr., Append.; Sutor, 650; Simrock, 7821.
»Wer nicht eines Pfennig achtet sehr, der wird auch keines Gulden herr. Wer ring schetzt, eine Stund versäumen, ein gantzen Tag leicht ein mag räumen, die das geringst und klein verschmähn, auch vor dem grossen übergehn. Welcher verschmäht den Hühnerkropf, dem wird vom Huhn kein Bein noch Kopff. Wer das gering nit helt zu Rath, der wandelt auf Verderbens Pfad. Wer in seim Thun ist faul und lass, allweg des Unglücks Bruder was, neben zweien Stülen niedersass.« (Kirchhof, Wend Vnmuth, IV, 149.)
Engl.: Take care of the pence, and the pounds will take care of themselves. – Who will not keep a penny, shall never have many. (Gaal, 1417.)
Frz.: Économisez les deniers, les Louis auront soin d'eux mêmes. (Körte, 4739.)
It.: Chi non tien conto d'un quattrino, mai sarà padrone di un fiorino. (Gaal, 1243.)
202. Wer den Pfennig nicht acht't, dem wird der Thaler nicht gebracht. – Gaal, 1243; Körte, 4739.
203. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Guldens (Thalers) nicht werth. – Körte, 4740; Lohrengel, I, 797; Simrock, 7822; Braun, I, 3254; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 20; für Waldeck: Curtze, 339, 312.
Engl.: If you make not much of Tree-pence, you'll never be worth a groat. (Gaal, 1243.)
Holl.: Die een' duit versmaadt, is den gulden niet waard. (Harrebomée, I, 161.)
204. Wer den Pfennig nicht hat, kan jhn nicht aussgeben vnd kriegt auch die Semmel nicht. – Petri, II, 692.
205. Wer den Pfennig nicht spart, kommt nicht zum Groschen. – Gaal, 1417; Broma, I, 2.
Engl.: Who will not keep a penny, shall never have many. (Bohn II, 124.)
206. Wer den Pfennig nicht spart, wird keines Groschens Herr. – Broma, I, 5.
207. Wer den pfenning nit liebt, wirt nit reych. – Hauer, Kiij2.
Frz.: Bonne est la maille qui sauve un denier. – Qui bien gagne et bien épargne devient bientôt riche. – Si vous voulez être riche, n'apprenez pas seulement comme on gagne, mais comme on épargne. (Masson, 315.)
It.: Chi non stima un quattrino non vale un quattrino. (Masson, 315.)
Lat.: Parvum servabis, donec majora parabis. (Masson, 316; Seybold, 428.)
208. Wer ein pfenning nit so lieb hat als den gulden, der wirt nimmer keinn gülden wechseln. – Franck, II, 52a; Gruter, I, 80; Egenolff, 37a; Petri, II, 702; Schottel, 1129b.
Holl.: Wie een' penning niet zoo lief heeft als een' gulden, die zal zelden rijk worden, en den gulden wisselen. (Harrebomée, II, 178b.)
Lat.: Majora perdes, minora ni servaveris. (Seybold, 292.)
209. Wer einen Pfennig findet, hat für einen Thaler Freude.
210. Wer einen Pfennig hart wigt, der isset nimmer kein gut geschleck. – Petri, II, 702; Henisch, 1541, 46.
211. Wer einen Pfennig hat, will gern einen Gulden haben. – Luther's Tischr., 239b.
212. Wer einen Pfennig stilt, der stilt auch wol ein Gulden. – Petri, II, 702.
213. Wer einen Pfennig verliert, klagt mehr, als ein anderer sich freut, der einen Thaler findet.
Aehnlich russisch Altmann VI, 463.
214. Wer einen Pfenning nicht so lieb hat (so wohl aufhebt, nicht so zu Rathe hält, nicht so achtet) als einen Gulden (Batzen), der wird selten reych werden vnd Gulden wechseln. – Agricola I, 70; Tappius, 49b; Egenolff, 37a; Blum, 325; Siebenkees, 208.
215. Wer einn pfenning veracht, der wirt nimmer eins gülden herr. – Franck, II, 52a; Lehmann, II, 840, 261; Eiselein, 905.
[1274] 216. Wer eynen pfenning nit achtet (ehrt), der wirt nimmer eyns gulden herre. – Tappius, 49b; Gruter, I, 81; Petri, II, 692; Henisch, 1776, 64; Luther's Ms., 16; Sailer, 278; Simrock, 7820; Frischbier2, 2912.
Schwed.: Den intet giömmer en penning, han får sällan twä äga. (Grubb, 125.) – Den som intet gjömmer en halföre, får aldrig rundstycket at äga. (Törning, 22.)
217. Wer keine Pfennige hat, lästert die Dukaten. – Sprichwörtergarten, 424.
Die Menschen machen es, wie der Fuchs in der Fabel: »Sie sind sauer und taugen nichts.«
218. Wer nicht gern einen Pfennig verwarloset, der wird auch vngern einen Rock verlieren. – Petri, II, 740.
219. Wer nicht Pfennige erhalten kann, wird keines Thalers Herr.
Die Russen: Wer auch nicht einmal Kopeken zu Gästen gehabt hat, wird nie ein Wirth von Rubeln werden. (Altmann VI, 409.)
220. Wer nicht zehn Pfennig hat (verdient), ist keinen Groschen werth.
Engl.: If you make not much of three-pence, you'll ne'er be worth a groat. (Bohn II, 137.)
221. Wer nur Pfennige hat, kann keine Thaler zählen.
Frz.: Qui n'a que dix-neuf sous, ne saurait compter par francs. (Cahier, 774.)
222. Wer Pfennig bringt, der ist willkommen.
»Ein süsses liedlein sie dir singt, so lang als dir der pfennig klingt, hast nit mehr geld, für vber trab, ein andern her, der ist schabab.« (Waldis, II, 46, 43.) (S. Geld ⇒ 711, ⇒ 714-715, ⇒ 725 u.v.a.)
223. Wer Pfennig hat, der wird gefreyet. – Petri, II, 747.
224. Wer Pfennig hat, ist geliebt in Dorf und Stadt.
Mhd.: Einer vrâget mich der maer, wer der beste vriunt waer, den der mensch gehaben kan? dô sprach ich: nach mînem wân, sô weiz ich under allen mâgen bezzers niht, torst ichz gesagen, dan den pfenninc; swer den hât, der ist wert an aller stât. (Teichner.)
225. Wer Pfennige hat, der hat auch (viel) Freunde. – Petri, II, 747.
»Wer pfening hat, der hat vil fründ.« (Suringar, LXXVI, 2.)
226. Wer Pfennige hat, der hat viel Fründ, ihn grüsst und schwägert jedes Kind.
227. Wer Pfennige nimmt, ist keinen Pfennig werth.
Mönchsgrundsatz; sie nahmen daher lieber Grossgeld.
228. Wer Pfennige zählt, wird auch Thaler zählen.
229. Wer um einen Pfennig streitet, hat einen Thaler Schaden.
Schwed.: Tree marka skräddare gjör tio dalers skade. (Törning, 154.)
230. Wer wird drei Pfennige ausgeben, um einen Dreier zu gewinnen!
Mhd.: Wer umb ein phenning gît ein phunt, und ein phert umb einen hunt, und umb ein helbling kriegen kan, der dunkt mich nicht ein wiser man. (Boner.) (Zingerle, 114.)
231. Wer zum Pfennig geboren worden, der kompt nicht zum Gulden (Thaler). – Henisch, 1392, 26; Gaal, 1246.
Mhd.: Wer zuo drîn helbling ist geborn, der kan zuo zwein pfenning niemer komen. (Diutisca.) (Zingerle, 112.)
Dän.: Den der er slaaet til en skilling bliver aldrig daler. (Bohn I, 352.) – Hvo der er fød til pending, bliver aldrig dalers herre. (Bohn I, 376; Prov. dan., 451.)
Engl.: He that was born under a three half-pennyplanet, shall never be worth two-pence. (Gaal, 1246.)
Holl.: Die geboren is onder eene duit-planeet, zal nimmer meester van een oordje worden. (Harrebomée, II, 150b.)
Lat.: Dij semper largiuntur tenuia. – Tenues fortunae hominibus. (Henisch, 1392, 27; Seybold, 601.)
Schwed.: Den som är född til pennings, han får sällan daler äga (oder: han bliir sällan dalers herre). (Grubb, 116 u. 125.)
232. Wie man den Pfennig setzt, so muss er gelten. – Eiselein, 509.
233. Wo an den Pfenning mangel ist, eindt sich die Freundschafft kurtzer frist. – H. Sachs, III, 389, 1.
234. Wo de Pennig eslâgen is, da gelt he an'n märsten. (S. ⇒ Geld 63.) – Schambach, II, 595.
Im Oberharz: Wu d'r Pfeng geschlân wärd, gilt er am mehrschten. (Lohrengel, I, 906.)
235. Wo der Pfennig beywohnt nicht, wirt gar mancher kauff ein wicht.
Lat.: Impedit omne forum defectus denariorum. (Loci comm., 165.)
[1275] 236. Wo der Pfennig läutet, da gehen alle Thüren auf. – Gaal, 1249; Sailer, 85.
Mhd.: Wer penningen hat, derselbe gat gewaltig fur. – Des pennyngis clang hat nu furgang, wan man kumpt vur gerichte. (Muscatblüt.) (Zingerle, 113.)
Lat.: Audito nummo, quasi viso principe summo, dissiliunt valvae, nil auditur nisi salve! (Gaal, 1249.)
237. Wo der Pfennig spricht, hört man andere Rede nicht.
Holl.: Al waer de penningh spreeckt, daer klinckt de reden best. (Suringar, XX, 10.) – Des pennings klank verdooft alle redenen. (Harrebomée, II, 178a.)
238. Wo ein Pfennig durchfelt, da schleicht auch wol ein Groschen hinach. – Petri, II, 803.
»Wo ein kleiner Pfennig durchfelt, da schleicht sich ein Kreutzer hernach.« (Mathesius, Postilla, CCXVIIIb.)
239. Zehn Pfenning machen zween Schilling vettern. – Gruter, III, 118; Petri, II, 819.
*240. Auch auf den Pfennig sehen. – Eiselein, 509.
*241. Auf den Pfennig scheissen. (Ostpreuss.)
Knickerei.
*242. Auf den Pfennig sehen und den Dreier fahren lassen. – Eiselein, 509.
*243. Dä bliev op em Pfenneng dud. (Bedburg.)
Uebertriebene Sparsamkeit.
*244. Dafür geb' ich keinen Pfennig.
Lat.: Nauci facio. (Plautus.) (Philippi, II, 6.)
*245. Das is ein schöner Pfennig.
Frz.: C'est un beau denier. (Kritzinger, 216b.)
*246. Dat ist kenen Penning wêrd. – Dähnert, 347b.
*247. Den lacht kein Pfennig aus der Kiste an.
Lat.: At mihi plaudo ipse domi simul ac nummos contemplor in arca. (Horaz.) (Philippi, I, 46.)
*248. Der lot se um 'n Pfennig a Loch ins Ohr stechen. (Saulgau.) – Birlinger, 968.
*249. Doat se (sind) Fäneng (Pfennige, Geld) än de Môr (Koth) geschmässen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 194.
Es ist Geld unnöthig, nutzlos ausgegeben.
*250. E hôt Fäneng wä der Heangd Flî. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 26.
Er hat Pfennige wie der Hund Flöhe, er hat viel Geld.
*251. E schwämt än de Fänengen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 25.
*252. Einen Pfennig ausgeben, um einen Groschen zu ersparen.
*253. Einen Pfennig ins Wasser werfen, um einen Thaler herauszufischen.
Aehnlich russisch in Bezug auf Kopeken und Rubel Altmann VI, 522..
*254. Einen Pfennig suchen und ein Licht dabei verbrennen.
Lat.: Rastris eburneis solum vertere. (Seybold, 521.)
*255. Einen Pfennig suchen und einen Batzen verlieren.
Holl.: Eenen duit gezocht en een oordje verloren. (Harrebomée, I, 161.)
*256. Er dan ainer pfenning spricht.
Wenn etwas sehr schnell geschieht. Hauer (Liij) für das lateinische Citius quam asparagi coquuntur.
*257. Er dreht den Pfennig dreimal um, ehe er ihn ausgibt.
Holl.: Hij zou zijne oordjes wel driemal omkeeren. (Harrebomée, II, 150b.)
*258. Er hält seinen Pfennig für Silber.
Engl.: He thinks his penny good silver. (Bohn II, 174.)
*259. Er hat den letzten Pfennig bezahlt.
Dän.: At betalle den sidste kærv med cølns vægt. (Prov. dan., 68.)
*260. Er hat den letzten Pfennig noch verloren.
Lat.: Perdere naulum. (Juvenal.) (Erasm., 518; Binder II, 2544.)
*261. Er hat drei Pfennige in der Tasche und für einen Thaler Durst.
Holl.: Hij verdient een' stuiver en heeft wel voor een' braspenning dorst. (Bohn I, 327.)
*262. Er hat einen (seinen) Pfennig in die Klapperbüchse gegeben. – Geiler.
Er hat das Seine zur Unterhaltung beigetragen.
*263. Er hat keinen Pfennig.
Frz.: Il n'a pas de toute monnoye un picquotin. (Leroux II, 236.)
Holl.: Hij heeft kruis noch munt. (Harrebomée, II, 110a.)
[1276] *264. Er hat keinen Pfennig, um sich einen Strick zu kaufen.
Von der äussersten Armuth, die das Leben zur Last macht.
*265. Er hat nicht einen rothen Pfennig.
Frz.: Il est chargé d'argent, comme un crapaud de plumes. (Lendroy, 53.)
*266. Er klemmt jeden Pfennig nei(n). (Ulm.)
*267. Er lässt ein paar Pfennige fliegen.
Holl.: Hij laat den penning klinken. (Harrebomée, II, 178 b.)
*268. Er lässt zwölf Pfennige für einen Schilling gelten.
Er macht keine ungemessenen Ansprüche, er ist zufrieden mit dem, was recht und billig ist.
It.: Voler lasciar andare dodici danari al saldo. (Bohn I, 132.)
*269. Er scheisst auf den Pfennig, dass keine Zahl zu kennen ist. – Frischbier2, 2910.
*270. Er sucht auch einen Pfennig zu verdienen. – Mayer, I, 35.
*271. Er sucht einen Pfennig zu kriegen und lässt den Groschen fliegen.
Lat.: Ad mensuram aquam bibunt, circa mensuram offam comedentes. (Philippi, I, 9; Seybold, 9.)
*272. Er würde den letzten Pfennig mit mir theilen.
Holl.: Ik wil ook een' penning met u deelen. (Harrebomée, II, 178b.)
*273. Er würde niemand einen Pfennig schuldig sein, wenn er mit Worten bezahlen könnte.
Holl.: Hij zou niemand een' duit schuldig blijven, kon hij met leugens zijne schulden betalen. (Harrebomée, I, 161.)
*274. Er wagt den letzten Pfennig daran.
Holl.: Hij waagt er zijn laatste oordje aan. (Harrebomée, II, 1501b.)
*275. Es hat ihm keinen Pfennig gekostet.
Holl.: Het heeft hem niet ééne drie-mijt gekost. (Harrebomée, II, 87a.)
*276. Es ist keinen Pfennig werth.
Holl.: Het is geene mijt waardig. ( Harrebomée, II, 87a.)
*277. Etwas up den dürsten Penning driwen. – Dähnert, 347b.
So theuer als möglich verkaufen.
*278. Fer e Fennig klên Göld. – Frischbier2, 2913.
*279. Hei lat sik vör en Penning en Loek dör de Schienpîgen (Schienbein) boeren. (Westf.)
*280. Hei schött op en Pfennig on göft en fer e Düttke ut. – Frischbier 2, 2911.
*281. Ich geb kaan Pfennig für sein Jüdischkaat. – Tendlau, 765.
Seine jüdisch-religiöse Gesinnung ist keinen Pfennig werth, so wenig Jude ist er. Diesen Mangel gibt auch eine andere Redensart in Bezug auf die hebräische Sprache Ausdruck: E Wort lorschen-hakkodesch is bei ihm e Mamser ben hannidde (ein Wort Hebräisch ist bei ihm ein unechtes Kind). (Tendlau, 674.)
*282. Ich wil auch einen pfenning mit dir teylen. – Agricola I, 77; Schottel, 1129b.
*283. Keinen lukaten(?) Pfenning haben. (Niederösterreich.)
Sehr arm sein.
*284. Kupferne Pfennige in einer goldenen Sparbüchse sammeln.
*285. Seine Pfennige gelten hier nicht.
Holl.: Zijn penning geldt hier niet. (Harrebomée, II, 178b.)
*286. Um einen Pfennig bohrt er sich ein Loch ins Knie.
In demselben Sinne sagt eine jüdisch-deutsche Redensart (Warschau) von einem Geizigen, der für weniger als den Werth eines Hellers (Pruta) sich todtschlagen liesse: A Nehereg al puches me-schuwe Prüte.
*287. Um enen gliken un billiken Pennink. – Dähnert, 347b.
Gegen gleiche und billige Bezahlung.
*288. Was den Pfennig ertrag. – Wurstisen, DVI.
D.h. was einen Pfennig werth ist.
*289. Wat, ich heb och noch twe Pfennig to verteren.
»Das gemeine Sprichwort ist unter unsern Bürgern und Bauern: Wat, ick heb och noch twee Pfennig to verteren. Können also auff Geld vnd Gut, auff Gulden vnd Thaler pochen.«
*290. Zum klingenden Pfennig.
So wird das Kloster Göttweih unweit Wien vom Volke genannt, weil es dem reichen Stift nie an Geld fehlt. (J. Kell, Wanderbuch durch Oesterreich, Zwickau 1847, S. 39.)
291. Auch ein paar Pfennige in der Tasche klingen. – Löwenheim, 81.
292. Der Pfennig ist schwer zu halten, welcher hinaus soll (will). – Reuterdahl, 199.
293. Ein Pfennig macht kein Geläut.
Bei Tunnicius (428): Ein pennink maket nein gelût. (Non facit ingentem clangorem nummulus unus.)
294. Man soll den Pfennig erst dreimal umwenden, ehe man ihn ausgibt.
295. Pfennig kommt, Pfennig geht.
296. Sieben Pfennig ist mein, Gewinn, blas mir den Arss, ich fahr' dahin. – Schaltjahr, II, 99.
Ein Wunderdoctor verschrieb einer Frau für die kranke Kuh ein Heilmittel, und verordnete, sie sollte es derselben unter den Schwanz binden. Er liess sich dafür sieben Pfennige geben. Auf dem Büchlein stand: »Isst du, so geneusst du; isst du nit, so geneusst du nit; sieben Pfennig ist mein Gewinn u.s.w.«
297. Wä 'n Pennik gelt, kann ne för 'n Groschen utgöäwen war'n. – Schlingmann, 1123.
298. Wer den Pfennig nicht verschont, den armen, hat auch mit Dukaten kein Erbarmen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.
299. Wer keinen Pfennig in der Tasche hat, dem ist das Pferd um einen Sechser zu theuer.
*300. Hä brickt sich üm 'n Pennik 'n Finger in 'n Oars entzwei. – Schlingmann, 1124.
*301. Ihr seid a paar Pfennige warth zu Backhulz.
Spottweise, um auszudrücken, dass man es mit unnützen Leuten zu thun hat.
Buchempfehlung
Diese »politische Komödie in einem Akt« spiegelt die Idee des souveränen Volkswillen aus der Märzrevolution wider.
30 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro