1. A grundehrlichs Spiel, sägt der Hämmerle von Aalen. (Aalen.)
2. Am Ende des Spiels wartet der Teufel.
Engl.: Gaming has the devil at the bottom.
3. Am Spiel erkennt man, was in einem steckt. – Petri, II, 14.
4. An ein schön Spiel denkt man gern.
Frz.: A beau jeu, beau retour. (Cahier, 1541.)
[694] 5. Auch im Spiel kann man den Freund erkennen.
Böhm.: I ve hře přítele poznás. (Čelakovsky, 142.)
6. Auf dem Spiel gilt alles. – Pistor., IV, 17; Estor, II, 318, 3569; Simrock, 9743; Graf, 229, 41.
So werden z.B. mindergehaltige Münzen im Spiel für voll berechnet und angenommen.
7. Bei bösem Spiel muss man ein gut Gesicht machen.
Holl.: Bij een slecht spel een goed gezigt zetten. (Harrebomée, II, 285a.)
8. Bei Spiel und Trank wird einem die Zeit nicht lang.
Frz.: En jouant et en bûvent, on ne trouve pas le tems grand. (Kritzinger, 401a.)
9. Bei Spiel und Trinkgelag kein Gelehrter werden mag.
Frz.: Étude de feu, de jeu et de fenêtre n'ont jamais fait un savant prêtre. (Cahier, 705.)
10. Beim Spiel erkennt man, was in einem steckt.
Frz.: Le jeu est la pierre de touche, qui fait connoitre l'humeur et l'avidité d'une personne. (Kritzinger, 389b.)
11. Beim Spiel ist Aufhören das beste. – Henisch, 326, 27; Petri, II, 23.
12. Beim Spiel ist Aufpassen das Beste.
It.: Il più bel del giuoco è fan fatti e parlar poco. (Pazzaglia, 154, 3.)
13. Beim Spiel (und auf der Reise) lernt man die Leute kennen.
Engl.: He that begins the play, must continue it.
It.: Al giuoco et al viaggio si conoscono le genti. (Pazzaglia, 406, 3.)
Port.: Mais descobre huma hora de jogo, que hum anno de conversação. (Bohn I, 281.)
14. Beim Spiel und bei Trinkgelagen hört man die Uhr nicht schlagen.
It.: Giuocando, e bevendo il tempo non par mai longo. (Pazzaglia, 372, 2.)
15. Beim Spiel und beim Wein alle Laster gedeihn.
Frz.: Au juec e aon vin l'ome se faï coquin. (Thiessing.)
16. Beim Spiel und beim Wein heisst's: gleiche Brüder, gleiche Kappen.
Frz.: Le jeu et les bouteilles rendent les hommes égaux. (Cahier, 254.)
17. Beim Spiel verliert man das Licht.
18. Beim Spiel verliert man vier Dinge: Zeit, Geld, Andacht und Gewissen.
19. Bis einer von dem Spiel wird reich, gehen zehne mit der Leich'.
20. Da hef wî dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sîn Lîer (Leierkasten). (Holst.) – Schütze, II, 354; Hagen, 99, 16; Hoefer, 649; Peik, 204.
Da haben wir das Spiel gethan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.
Frz.: L'intérêt est la pierre de touche. (Masson, 319.)
21. Dâ heff wî dat Spill gân, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel. (Mecklenburg.) – Raabe, 184.
22. Danach das spiel ist, macht man ein Strowisch zum König. – Lehmann, 77, 40 u. 724, 12; Eiselein, 573; Simrock, 9739; Braun, I, 4201.
23. Danach das Spiel ist, muss man Hertz wehlen, nicht Schellen. – Lehmann, 724, 9; Eiselein, 573; Simrock, 9740; Braun, I, 4200.
24. Danach das Spiel ist, sticht der Bub' die Dame. – Eiselein, 573; Simrock, 9742; Braun, I, 4199.
Auch russisch Altmann VI, 409.
25. Danach das Spiel ist, sticht die Sau den König. – Eiselein, 573; Simrock, 9741; Braun, I, 4198.
26. Das beste Spiel heisst: Siehe zu. – Eiselein, 568; Petri, II, 70.
Holl.: Het spel heet: zie toe. (Harrebomée, II, 286a.)
Lat.: Amat victoria curam. – Certamen non admittit excusationes. (Seybold, 22 u. 73.)
27. Das beste Spiel ist, aufhören zu spielen.
28. Das beste Spiel ist nicht des Lichts werth.
Es wird damit nicht so viel Nützliches geschaffen, als die dazu nöthige Beleuchtung kostet, passt also auf alle Fälle, in denen die Kosten über den Werth des dafür Gewonnenen hinausgehen, wo also, wie die Letten sagen, die Schleuder besser ist als das Ziel, oder, wie die Perser, das Halsband besser als der Hund, oder wie die Türken meinen, das Futter theurer als das Oberzeug. Die Neugriechen sagen in diesem Falle: Die Braut ist die Kosten der Hochzeit nicht werth. Die Sarden: Die Brühe ist mehr werth als der Fisch.
[695] Engl.: The play won't pay the candles. (Bohn II, 175; Leroux, II, 67.)
Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Bohn, I, 32.)
It.: La cosa no 'l comporta.
29. Das beste Spiel wird auch zu viel. – Simrock, 9715.
30. Das Spiel braucht Aufseher. – Simrock, 9703.
31. Das Spiel der Starken ist der Kranken Tod.
32. Das Spiel geht 'rum wie eine Pudelmütze. (Köthen.)
Diese dreht sich gern auf dem Kopfe.
33. Das Spiel hat auch sein Recht.
Lat.: Ludus animo debet aliquando dari. (Phaedrus.) (Binder II, 1705.)
34. Das Spiel ist angefangen, es muss fortgesetzt werden.
35. Das Spiel ist der Wachenden, das Glück der Schlafenden.
Zuweilen verfehlen es beide.
Lat.: Jura vigilantibus. (Sutor, 333.)
36. Das Spiel ist ein Faden, der hängt voller Schaden. – Parömiakon, 1391.
37. Das Spiel ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel. – Parömiakon, 1388.
38. Das Spiel ist ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster. – Parömiakon, 1389.
39. Das Spiel ist eine Bank, auf der ruht aller Zank. – Parömiakon, 1393.
40. Das Spiel ist eine Linde, unter der ruht jede Sünde. – Parömiakon, 1390.
41. Das Spiel ist eine Wurst, nur gefüllt mit Durst. – Parömiakon, 1392.
42. Das Spiel ist noch nicht gewonnen, die Kart liegt noch vffm Tisch. – Lehmann, 725, 27.
Lat.: Ne canas triumphum ante victoriam. (Binder II, 1989; Schreger, 16.)
43. Das Spiel ist ungewiss.
44. Das Spiel macht einen reich, den andern arm.
45. Das Spiel reinigt den Säckel, wie die Pillen den Magen.
Lat.: Sero doctus erit nimium qui ludere quaerit. (Chaos, 492.)
46. Das spiel treibt vnnatürlich hitz, gibt angst vnd macht den beutel spitz. – Henisch, 357, 48; Petri, II, 70.
47. Das Spiel und das Negotium bringen die beste (oder: bringen alle) Freundschaft um.
48. Dat beste Spêl werdt ôk wol to vêl. – Körte, 5650.
Wer sich zu beschränken, zu beherrschen weiss, ist Meister.
49. Dat beste Spêl wird likers to vêl. (Lübeck.) – Deecke, 3.
50. De 't Spill nich kann, de bliv davan; denn et is lêg un swar to drapen: en waken drôm un drêgsam Hapen1. – Diermissen, 256.
1) Eine trügerische Hoffnung. – Bei Lyra (29): Deit Spell nich kann, de blîw 'r van, denn 't is 'n leigen Kraum drêgsam Huapen un 'n wâken 'n Draum.
51. Der dem Spiel zusieht, will's immer anders gespielt haben. – Körte, 5653; Luther, 319.
52. Der eine beginnt das Spiel und der andere steckt den Gewinn ein.
Span.: Uno levanta la caza, y otro la mata. (Bohn I, 260.)
53. Des guten Spiels wird auch offt zu viel. – Petri, II, 117.
Bei Tunnicius (529): Des guden spels wert ôk wol to vele. (Jucundus crebro lusus mutatur in iram.)
54. Doa häw ick 't Spell up 'n Wa'n, söä de Bûr, doa har 'n besoapnen Musekanten up de Karr. – Schlingmann, 207.
55. E bös Spiel will nach gespielt sein. – Tendlau, 872.
Man muss den Kampf durchkämpfen, in welchen uns eine Schuld oder ein ungünstiges Geschick versetzt hat.
56. Ein gut Spiel kommt wieder.
Tröstende Rede beim Kartenspiel.
57. Ein gut spiel soll bald auffhören. – Lehmann, 147, 99 u. 735, 25; Eiselein, 573; Simrock, 9713; Braun, I, 4196.
Lat.: Ludus bonus non sit nimius. (Eiselein, 573.)
58. Ein Spiel bringt das ander. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 150, 68.
[696] 59. Erst wenn das Spiel zu Ende, sieht man, wer gewonnen.
It.: Al finir del giuoco si vede chi guadagna. (Pazzaglia, 154, 1.)
60. Es geht keyn spil on schaden ab. – Franck, I, 84b; Gruter, I, 30; Lehmann, II, 127, 116; Petri, II, 246.
61. Es heysset: spiel, wartte des munds. – Agricola I, 119; Petri, II, 251; Lehmann, II, 127, 128.
62. Es ist ein bös (schlechtes) Spiel, da der eine weynet vnnd der ander lachet. – Lehmann, II, 141, 136; Petri, II, 259; Simrock, 9738; Körte, 5649; Braun, I, 4195.
Holl.: Het is kwaad spel daar de een lacht en de ander schreit. (Harrebomée, II, 286a.) – Tis quaet spel daer deen lacht ende dand er schreit.
Lat.: Est ludus dum flet malus Otto Platoque ridet. (Fallersleben, 668.)
63. Es ist ein bös Spiel, das Schaden bringt.
Frz.: Gieu en dommagement ne vault rien. (Leroux, II, 66.)
64. Es ist ein gewagtes spiel, dass man eines Lands wolfart vff die spitz eines Rappiers stellet. – Lehmann, 434, 17.
65. Es ist ein schlecht Spiel, welches das Licht nicht werth ist.
Engl.: It's a poor sport that's not worth the candle.
66. Es ist ein schlimmes Spiel, wobei niemand gewinnt.
It.: E un mal giuoco dove nessun guadagna. (Bohn I, 98.)
67. Es ist kein besser Spiel, als nicht zu spielen.
Holl.: Het beste spel is niet te spelen. (Harrebomée, II, 286a.)
68. Es ist kein recht (grades) Spiel, wenn man mit krummen Kolben schlägt. – Petri, II, 269; Lehmann, II, 144, 185; Simrock, 9739; Körte, 5648.
Holl.: Tis gheen recht spel, dat men mit crommen colven slaet. (Harrebomée, II, 286a.)
Lat.: Cambucus curvum curvus facit undique ludum. (Fallersleben, 646.)
69. Es ist kein Spiel, der Teufel hat sein Theil dabei.
Engl.: The devil goes shares in gaming.
70. Es ist kein Spiel, es ist auch eine Sau darin.
Es gibt zu Aergerniss, zu Hass, Unfriede, Zank und Streit Veranlassung.
It.: Il giuoco in genere briga, e ira, e odio, e mortale battaglia.
71. Es ist kein spiel, es ist ein übersehens drauff. – Gruter, I, 35; Lehmann, 724, 7; Eiselein, 573; Lehmann, II, 144, 189; Simrock, 9729; Körte, 5643.
72. Es ist kein Spiel so gering, es steckt ein bischen Ernst darin.
Dän.: Det er aldrig saa lidet et tant der er jo alvor iblant. (Prov. dan., 87.)
73. Es ist kein Spiel verloren, ausser es fehlt Geld.
Holl.: Geen spel verloren dan bij gebrek van geld. (Harrebomée, II, 286a.)
74. Es ist kein spil gantz, es sey dann ein Münch oder Pfaff darbey.
»Nach dem Sprüchwort.« (Franck, Weltbuch, CXXVIIIb.)
75. Es ist keyn spil, es ist ein vorteyl darauff. – Franck, I, 103a; Pauli, Schimpff, LXIIIb; Petri, II, 270.
Frz.: Au jeu on ne connaît ni père ni fils. (Perny, 45, 177.)
76. Es kompt offt ein spiel, man kans nicht so wohl karten, es thut von nöthen. – Lehmann, 724, 18.
77. Es müsste ein schlechtes Spiel sein, das ein Kind nicht freute. – Gaal, 1437.
Ung.: Csekély dolog, mely a' gyermeket meg nem nevetteti. (Gaal, 1437.)
78. Es soll einer nicht mehr zum spiel auffsetzen, als so vil er hett wollen den buben auff der gassen preiss geben. – Lehmann, 724, 13.
79. Gewagte Spil gerathen nicht allwegen. – Henisch, 1590, 41; Petri, II, 337.
Schwed.: Wågadt speel lyckas intet altid. (Grubb, 867.)
80. Got Spêl kömmt wedder.
81. Gut Spiel soll bald aufhören.
It.: Ogni bel giuoco vuol durar poco. (Cahier, 2910.)
Lat.: Nec lusisse pudet, sed non incidere ludum. (Horaz.) (Philippi, II, 10.)
[697] 82. Gut Spiel wird leicht zu viel. – Simrock, 4115.
Holl.: Goet speels mach wel te vele sijn. (Tunn., 14, 7; Harrebomée, II, 285b.)
Lat.: Ludus sepe bonus esse potest nimius. (Fallersleben, 370.)
83. Gut spil mag auch wol schaden bringen, drum halte mass in allen dingen.
Lat.: Ludus bonus non sit nimius. (Binder II, 1708.) – Ludus saepe bonus esse potest nimius. (Loci comm., 109.)
84. Im Spiel gibt's keine Freundschaft. (Oberösterreich.)
Lat.: Sutores et Sartores sunt stinckidi binckidi homines. (Chaos, 652.)
85. Im Spiel (Tarok) gilt der Narr am meisten. – Eiselein, 488; Simrock, 7354.
86. Im Spiel gilt ein Wort so viel wie Geld.
Engl.: Your word is as good as your stake.
87. Im Spiel gilt keine Bruderschaft. – Körte, 5652; Simrock, 9704; Braun, I, 4188.
Um auszudrücken, dass im Kartenspiel kein Erbarmen ist, dass jede Rücksicht aufhört, besonders wenn ein Sohn dem Vater das Geld abgewinnt, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Ein lerachem be-Kurten.
Frz.: Du jeu vient feu.
88. Im Spiel lernt man die Leute kennen. – Eiselein, 573; Braun, I, 4182.
Lat.: Nuda per lusus pectora nostra patent. (Ovid.) (Philippi, II, 49.)
89. Im Spiel schont man nicht.
90. Im Spiel sieht man nicht durch die Finger.
91. Im Spiel und Spott sagt man oft die Wahrheit. – Körte, 5645.
Bei Tunnicius (610): In spêl unde spot sprikt men vake de warheit. (Ludus sive iocus verum tacuisse recusat.)
92. Im Spiel Wehe, verheisst Glück in der Ehe.
Wer Unglück im Spiel hat, wird glücklich in der Liebe, Ehe.
93. In einem jeglichen Spiel sind mehr zuseher als Spieler. – Petri, II, 403.
94. In jedem Spiel muss ein Mönch sein, und wenn man ihn dazu malen sollte.
»So nun in allem spiel ein münch sein muss, ob man jn schon darzu malen muss, vnd ich merck, das ich in diesem spiel derselbig münch sein muss u.s.w.« (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 5.)
95. In Spiel und Scherz sagt man oft wie es ums Herz.
Holl.: In spel en in spot zegt men dikwijls de waarheid. (Harrebomée, II, 286b.)
96. Je besser Spiel, so ärger Schalk. – Eiselein, 573; Simrock, 9736.
Lat.: Aleator quanto in arte est melior, tanto nequior. (Eiselein, 573.)
97. Jeder muss sein eigen Spiel wagen.
Holl.: Speel je spel. (Harrebomée, II, 287a.)
98. Jedes Spiel entfernt vom Ziel.
99. Jedes Spiel hat sein Ziel, nicht zu wenig, nicht zu viel. – Parömiakon, 2636.
100. Kein Spiel geht ohne Schaden ab.
Vgl. über das Spiel Seume's Obolen (Leipzig 1835, S. 287-296 u. 534).
101. Kein Spiel, so nicht seinen Vortheil hätte. – Simrock, 9706; Braun, I, 4204.
102. Lieber das Spiel verloren und die Wahrheit gesagt.
Frz.: Au vray dire pert-on le jeu. (Leroux, II, 66.)
103. Man kan einem im spiel in vnd auss der Hand spielen. – Lehmann, 724, 6.
104. Man kann ein gutes Spiel noch mit der letzten Karte verlieren.
»Das Spiel, das durchgehends gut gegangen, ist oft mit der letzten Karte verloren.« (Kormann, VIII, 107.)
105. Man muss das Spiel verstehen. – Eiselein, 573; Simrock, 9707.
106. Man muss dass Spiel karten, wie manss hat. – Lehmann, 725, 37.
107. Man soll das Spiel erst wohl probiren, ehe man eine Rolle will aufführen.
108. Manch Spiel heisst: Sieh zu!
Lat.: Ludere qui nescit, ludum spectando quiescit.
109. Mancher gewinnt auffm Spiel das auffsetzen (oder: das Zusehen). – Petri, II, 449.
110. Mancher hilfft einem andern das spiel gewinnen zu seinem schaden. – Lehmann, 725, 36.
[698] 111. Manches Spiel ist den Sehenden gemacht, manchs vor die Blinden. – Lehmann, 724, 4; Eiselein, 573; Simrock, 9710.
112. Manchs spiel heist, sihe zu, hab acht auff die schantz. – Lehmann, 725, 28.
113. Mit gewonnen Spiel soll man scheiden. – Schottel, 1134b.
114. Muth'ges Spiel ist halb gewonnen.
Poln.: Odwaga pół gry. (Lompa, 26.)
115. Nach dem Spiel kommt oft des Aergers viel.
Holl.: Na het spel komt de twist. – Op 't vrolijk spel volgt slechts gekwel. (Harrebomée, II, 286b u. 287a.)
116. Nach dem spiel soll man erbs essen. – Henisch, 910, 67.
Lat.: Post festum ac lusum pisa elenda. (Henisch, 911, 1.)
117. Nach dem Spiel will jeder wissen, wie man hätte spielen müssen. – Simrock, 9725; Körte, 5654.
Lat.: Posteriores cogitationes sapientiores.
Poln.: Dobry rozum po szkodzie, lepszi przed szkodą. (Masson, 252.)
118. Nasse Spiele narren viele.
119. Nu hew ik 't Spill up'n Wagen, säd' de Düwel, un härr 'n oll Wîw up de Schuvkôer (Schubkarre). – Hoefer, 1054; Schlingmann, 565.
120. Schlecht Spiel ist das Licht nicht werth.
Span.: En balde se quema el candil. (Cahier, 3235.)
121. Schlechtes Spiel gewinnt nicht viel.
Böhm.: Kdo zle hrá zisku nepozná. (Čelakovsky, 142.)
122. Schnell spil vbersihet vil. – Franck, I, 89b; Gruter, I, 64; Lehmann, 162, 23; Petri, II, 531; Eiselein, 573; Körte, 5642; Gaal, 1438; Siebenkees, 199; Simrock, 9727; Mayer, I, 175; Braun, I, 4180.
Zu grosse Eile führt in der Regel in allen Geschäften zu Schaden.
Engl.: Hasty gamesters oversee. (Gaal, 1438.)
Schwed.: Hastig spelare felar snart. (Grubb, 217.)
123. Schönes Spiel nicht lange dauern will.
124. Setze nicht alles in ein Spiel. – Sutor, 169.
125. Sieh in dein eigen Spiel. – Petri, II, 523; Simrock, 1918.
126. Spiel, Buhlschaft und Wein machen grosse Leute klein.
127. Spiel, Buhlschaft und Wein stellen auch weisen Leuten ein Bein.
Holl.: Wien zou spel, boelschap, toorn en wijn niet verblinden. (Harrebomée, II, 287a.)
128. Spiel, Glück und Liebe haben ihre Höhe und Tiefe.
129. Spiel ist Spiel.
130. Spiel liebt keine Zuschauer.
Engl.: Sport is sweetest when no spectators. (Bohn II, 134.)
131. Spiel macht breite Eigen schmal.
132. Spiel macht eher hundert arm, als einen reich.
It.: Il giuoco impouerisce prima cento persone, che ne arrichisca una. (Pazzaglia, 154, 5.)
133. Spiel macht schwül.
Böhm.: Hračky – plačky. (Čelakovsky, 142.)
134. Spiel übersieht viel. – Sailer, 71.
135. Spiel und Feuer nehmen nie zu wenig.
Frz.: Le jeu, la nuict, le lit, le feu ne se contentent jamais de peu. (Leroux, II, 67.)
136. Spiel warts munds. – Gruter, I, 66; Simrock, 9702; Graf, 228, 38.
Das Recht hilft nicht; niemand braucht Spielschulden zu bezahlen, selbst irrthümlich zu wenig Bezahltes kann nicht nachgefordert werden.
137. Spiel, Weiber und Wein führen den Mann lachend ins Armenhaus ein.
Engl.: Play, women and wine ando men laughing. (Bohn II, 16.) – Play, women and wine make a man laugh, till he dies of it.
Frz.: Le jeu, la femme et le vin friand, Tont l'homme pauvre en riant. (Kritzinger, 388b; Leroux, II, 67.)
138. Spiel wil augen haben. – Luther's Ms., S. 3.
139. Spil wil auch spas haben. – Petri, II, 539.
140. Verloren Spiel sind lässig. – Liedersaal.
141. Vier spiel spielt man in der Welt: die Reichen bocken, die Armen troflent, die Frowen vntruwen vnd rauschen die Bawren. – Gruter, III, 90; Lehmann, II, 801, 86.
142. Wann 't Spiel dürr is, weiss jeder bû't hädde kummen mosst. (Waldeck.) – Curtze, 357, 541.
[699] 143. Was auf dem Spiele steht, kann man nicht rechnen.
It.: Quello che bene li suoi danari al giuoco non ni ha da far capitale. (Pazzaglia, 154, 8.)
144. Was gewonnen im Spiel, trägt dem Teufel Procente viel. – Körte, 5644.
145. Wenn das Spiel am besten ist, bricht es. (Westf.)
Tod.
146. Wenn das Spiel am besten ist, kommt der Tod.
147. Wenn das spiel am besten ist, so sol man auffhören. – Agricola I, 39; Tappius, 98b; Petri, II, 631; Henisch, 328, 49; Eyering, III, 373; Lehmann, II, 826, 18; Bücking, 72; Gaal, 1362; Simrock, 9724; Körte, 5647.
»Wan am besten gehet das spil, ist auffzuhören das rechte zil.« Bei Tunnicius (42): Als dat spêl up dem besten is, so sal men aflaten. (Dum non ingratus, pulchrum desistere ludo.) In Pommern: Me môt uphören, wenn 't Spill am besten is. (Dähnert, 448a.)
Böhm.: Když hra nejlepšu (nejmilejši) přestaň. – Když se ti hry nejvice chez tehdy přestaň. (Čelakovsky, 83.)
Dän.: Naar legen er feirest, er han bedst at ladefare. (Bohn II, 392.)
Engl.: The best thing in gaming is, that it be but little used.
Frz.: Il faut bien laisser le jeu quand il est beau. (Leroux, II, 66; Bohn I, 22.) – Tout beau jeu doit durer peu. (Gaal, 1362.)
Holl.: Als dat spel best is, so sal ment laten. (Tunn., 3, 1.) – Met gewonnen spel moet men eindigen. (Harrebomée, II, 285a.)
It.: Al fin del ginoco si vede chi guadagna. (Bohn I, 69.) – Ogni bel giuoco deve durar poco. (Pazzaglia, 154, 7; Gaal, 1362.)
Lat.: Cum ludus adlubescit incidendus est. (Binder II, 645.) – Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. (Binder I, 379, II, 871; Gärtner; 116; Loci comm., 108.) Hirudo nisi plena non omittit cutem. (Tappius, 98b.) – Ludus allubescens incidendus est. (Gaal, 1362; Seybold, 285.) – Ludus omittatur dum liquet esse bonum. (Reineke.) – Ludus saepe bonus esse potest nimius. – Optimus est quando ludus non ludere mando. (Fallersleben, 20; Loci comm., 109; Sutor, 297.)
148. Wenn das Spiel am lustigsten ist, alsdann ist das Aufhören das best.
149. Wenn das Spiel auf Stelzen geht, macht man einen König aus Stroh.
Holl.: Als het spel op stelten is, maakt men wel een' koning van eene stroowisch. (Harrebomée, II, 285a.)
150. Wenn das spiel auss ist, so sieht man, wer gewonnen (oder: wer volle und wer leere Hände) hat. – Lehmann, 726, 41; Eiselein, 573; Simrock, 9723; Braun, I, 4203.
Dän.: Naar legen er feirest (best) da skal man opholde. (Prov. dan., 380.)
Frz.: Au bout du jeu voit-on qui a gaigné. (Leroux, II, 66.)
Schwed.: När spelet är ute, då spörs först hvad wunnit är. (Grubb, 593.)
151. Wenn das Spiel zu Ende ist, muss der König wie der Bauer in den Sack.
Vom Schachspiel entlehnt, bei welchem man die Figuren in einem Beutel aufzuheben pflegt. Um zu sagen, wenn das Spiel des Lebens aus ist, kommen alle, Hoch und Niedrig, in die Erde.
It.: Doppo il giuoco così va nel sacco il re come la pedina. (Pazzaglia, 154, 10.)
152. Wenn das Spiel zu Ende ist, sieh, wie viel (ob) du reicher bist. – Gaal, 1440; Simrock, 9724.
Dän.: Naar spillet er ude, spørges først hvad vundet er. (Prov. dan., 525.)
Frz.: A la fin du jeu l'on voit qui gagne. (Gaal, 1440.)
It.: Al levar delle nasse, si vedrà la presa fatta. (Gaal, 1440.)
153. Wenn dass Spiel auss ist, so judicirt jeder nach seinem Kopff, wie mans hett sollen Karten. – Lehmann, 725, 38.
154. Wenn dat Spiel dana is, steckt dei Bur den König. (Mecklenburg.) – Raabe, 135.
155. Wer alles aufs Spiel setzt, ist mit Einem Schlage fertig.
Frz.: A tout perdre, il n'y a qu'un coup périlleux. (Cahier, 1333.)
156. Wer am Spiel theilnimmt, dem wird Spielrecht.
Frz.: Qui en jeu entre jeu consente. (Leroux, II, 67.)
157. Wer bei allen Spielen sein will, der wird selten gelehrt. – Petri, II, 686.
158. Wer bei jedem Spiel will sein, der kommt nicht zu tief ins Latein.
»Der bei allen spilen will sein, wirdt selten gelehret, als ich mein.«
Lat.: Raro doctus erit, qui semper ludere quaerit. (Loci comm., 109.)
[700] 159. Wer beim Spiel borgt, gewinnt. – Simrock, 9735a.
160. Wer beim Spiel wegleiht, verliert. – Simrock, 9735b.
161. Wer das Spiel gewinnt, muss das Licht bezahlen.
Holl.: Die het spel wint, moet de kaarten betalen. (Harrebomée, II, 285b.)
162. Wer das spiel gewinnt, verleurt die huld vnd ist eins andern vnglück schuld. – Lehmann, 726, 40.
163. Wer das Spiel mit anfängt, muss es mit fortsetzen.
Frz.: Quand le vin est tiré, il faut le boire.
164. Wer das Spiel nicht versteht, soll die Karten nicht mengen. – Rabener, Satiren, IV.
Holl.: Die het spel niet verstaat, moet de kaart niet schudden. – Die het spel niet verstaat, moet het niet spelen. (Harrebomée, II, 285b.)
165. Wer das Spiel verlässt, verliert es.
Frz.: Qui quitte la partie la perd. (Kritzinger, 512b.)
166. Wer dat Spill nig versteit, de blive davun. (Holst.) – Schütze, IV, 165.
Warnt davor, sich in fremde Händel zu mischen, oder etwas zu unternehmen, dem man nicht gewachsen ist.
It.: Chi non sa fare, lasci stare.
Lat.: Remum ducat, qui nihil didicit. (Philippi, II, 154.)
167. Wer dem Spiel nachhenget, der wird am ersten auff dem Spiel betrogen. – Petri, II, 690.
Frz.: Qui au jeu s'amuse, se trompe et abuse. (Kritzinger, 388b.)
168. Wer dem spiel zusiehet, der kans am best(en). – Lehmann, 724, 10; Petri, II, 691; Simrock, 9708; Eiselein, 564; Körte, 5853; Braun, I, 4186.
169. Wer dem Spiel zusiehet, kan besser sehen, wie die Streich gehen, als die Spieler selbst. – Lehmann, 724, 10.
Frz.: De deux regardeurs il y en a toujours un qui devient joueur.
170. Wer des Spiels nicht acht, der gewinnt nichts. – Lehmann, 724, 1.
171. Wer des spiels nit kan, der soll zu sehen. – Tappius, 179a; Lehmann, II, 840, 249.
Lat.: Oportet remum ducere qui didicit. (Erasm., 908; Tappius, 178b.)
172. Wer des Spiels nit recht weyss, der sol daruon bleiben. – Suringar, CLXII, 3, 4 u. 8; Tappius, 179a.
173. Wer des Spiels weise nicht weis, gehe seiner müssig. – Gruter, III, 105; Lehmann, II, 871, 163.
In Westfalen: Die nicht en kan des Spyls recht, die holde sich daer aff. (Suringar, CLXII, 1.) Mische dich nicht in fremde Händel; oder unternimm nichts, dem du nicht gewachsen bist.
174. Wer des spils recht nit weyss, der sol nit spilen. – Franck, II, 114b; Petri, II, 694.
175. Wer durchs Spiel wird reich (warm), wird an guter Sitte bleich (arm). (Finn.)
176. Wer ein spiel nicht spielen kan, der soll zusehen. – Lehmann, 724, 17; Lehmann, II, 840, 248; Schottel, 1120a; Gaal, 1436; Simrock, 9705.
Lat.: Ludere qui nescit, ludum spectando quiescit. (Gaal, 1436.)
Ung.: A ki nem tud játszani, nezzé a játékot. (Gaal, 1436.)
177. Wer einem auff dem Spiel kan erzürnen, der hat halb gewannen. – Petri, II, 700; Henisch, 1609, 51.
178. Wer gut spiel hat, der darffs wol pieten; hast dus gut, so piets. – Lehmann, 724, 20 u. 947, 17.
179. Wer in dem Spiel ist, der wolt gern herauss. – Schuppius, Tract.
180. Wer ins Spiel kommt, muss spielen.
Holl.: Die in het spel komt, moet spelen. (Harrebomée, II, 285b.)
181. Wer jhme ins Spiel sehen lesset, der kan leicht sein Schantz verlieren. (S. ⇒ Karte 33.) – Lehmann, 580, 12.
182. Wer Spiel sucht, wird Aerger (Verdruss u.s.w.) finden.
Böhm.: Komu mila hra, neuzří dobra. (Čelakovsky, 142.)
Holl.: Spel zoeken is jok vinden. ( Harrebomée, II, 287a.)
183. Wer zuerst das Spiel gewann, ward zuletzt ein Bettelmann.
184. Wie Spiel, so Tanz.
It.: Tal sonata, tal ballata. (Gaal, 478.)
[701] 185. Zu bösem Spiel muss man gute Miene machen. – Eiselein, 573; Gaal, 1439; Braun, I, 4184.
Frz.: Il faut faire bonne mine à mauvais jeu. (Leroux, II, 66; Bohn I, 17.)
186. Zu gutem Spiel gehört gut Geld.
Frz.: A bon jeu bon argent. (Leroux, II, 66.)
187. Zum Spiel gehören zwei. – Bücking, 53; Struve, I, 43.
*188. Alles aufs Spiel setzen.
Frz.: Jouer à tout perdre. (Kritzinger, 401a.)
Lat.: Omnem jacere aleam. (Binder I, 1276; II, 2382; Erasm., 289.)
*189. Altes Spiel gewinnen.
*190. Dar hei wi dat Spill gan. – Eichwald, 1807.
*191. Das erste Spiel gemacht haben.
Frz.: Avoir le premier jeu de la partie. (Kritzinger, 512a.)
*192. Das ist das alte Spiel.
Die alte Gewohnheit, ein aufgewärmter Spass.
*193. Das ist jm eben ein spiel vnnd gemähet wiesen. – Aventin, CCLIIIa.
*194. Das ist jm ein eben spiel vnd rechter Tantz. – Aventin, CCXXIIb.
*195. Das macht böses Spiel.
Holl.: Dat zal kwaad spel maken. (Harrebomée, II, 285b.)
*196. Das macht das ganze Spiel zu Schanden.
Holl.: Dat maakt al 't spel te schande. (Harrebomée, II, 285b.)
*197. Das Spiel bringt's so mit sich.
Frz.: C'est le droit du jeu. (Kritzinger, 615b.)
*198. Das Spiel gehet dich an. – Henisch, 1428, 68.
Ich werde von der Sache nicht berührt, ich habe dabei weder etwas zu gewinnen, noch zu verlieren.
*199. Das Spiel geht dich an, mir geht da weder ab noch zu.
Lat.: Tibi luditur, mihi istie neque seritur, neque melitur. (Aus einem Ms. vom Jahre 1624.)
*200. Das Spiel gewonnen geben.
»So hon wir dan das spil gewunnen, wie suer milch die da ist zerrunnen.« (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 85.)
Holl.: Het spel gewonnen geven. (Harrebomée, II, 286a.)
*201. Das Spiel hast du dir selbst gemacht.
*202. Das Spiel hat ein schlimmes Ende genommen.
Frz.: Le jeu s'est tourné en merde. (Kritzinger, 388b.)
*203. Das Spiel heisst: Sieh dich vor.
Diese Angelegenheit, dies Geschäft, Unternehmen erfordert besondere Vorsicht.
Holl.: Het spel is: zich voor dich. (Harrebomée, II, 286b.)
*204. Das Spiel ist zu Ende.
Frz.: Il faut tirer le rideau. – La farce est jouée. (Kritzinger, 303a.)
Lat.: Lusus habet finem. (Ovid.) (Binder II, 1719.)
*205. Das Spiel verblättern. – Eiselein, 573.
*206. Das Spiel verloren geben.
Um auszudrücken, dass das Spiel, dass alles verloren ist, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart: Dus Spiél is var'n Tauvel (Teufel.)
Holl.: Het spel verloren geven. (Harrebomée, II, 286a.)
*207. Das spiel wil sich machen. – Luther's Ms., 10.
*208. Das Spiel will vorwärts.
Die Angelegenheit steht gut und will durchgeführt sein.
Holl.: Het spel wil voorwaarts. (Harrebomée, II, 286b.)
*209. Das Spiel wird über mich auslaufen (hinausgehen).
Lat.: In me cudentur haec fata. (Terenz.) (Tappius, 96b; Philippi, I, 200; Seybold, 246.)
*210. Das spil ist auff meinn seckel angesehen. – Franck, II, 81a; Sailer, 78.
Ich werde dabei zu leiden haben. (S. ⇒ Gelten 20.)
*211. Das spil ist mir zugericht. (S. ⇒ Gelten 20.) – Franck, II, 81a.
*212. Dat Spil in Händen hebben. – Dähnert, 448a.
Seiner Sache gewiss sein.
*213. Dat Spil verlopen. – Dähnert, 447b.
Eine angefangene Sache nicht ausführen helfen.
*214. Dat Spill kann Hemm Mink ôk spêlen. (Holst.) – Schütze, IV, 165.
Ein Spiel, das sicher und leicht ist, zu dem nicht viel Geschick und Verstand gehört. Von einem schlechten Spieler dieses Namens.
*215. Dies (das) Spiel hat der Teufel erdacht.
*216. Dies Spiel hat er sich selbst gemacht.
*217. Dies (das) Spiel ist des Lichts nicht werth. – Eiselein, 573.
Es lohnt der Mühe, trägt die Kosten nicht.
Frz.: Tel jeu ne vaut pas la chandelle. (Cahier, 894.)
Holl.: Het spel is de kaars niet waardig. (Harrebomée, II, 286a.)
[702] *218. Ein gefährlich Spiel spielen.
Frz.: Il danse sur la corde.
Holl.: Hij speelt een gewaagd spel. (Harrebomée, II, 286a.)
*219. Ein Spiel, das kein Dreierlicht werth ist.
*220. Einem das Spiel verderben. – Braun, I, 4197.
»Ich hetsch mit, wie der Schultheiss von Stechfelden, der hieng mit, man kann mir kein Spiel verderben.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 428.)
*221. Einem das Spiel zurichten. – Braun, I, 4205.
*222. Einem ein schlimmes Spiel anrichten.
Frz.: Faire un mauvais parti à quelqu'un. (Kritzinger, 511b.)
*223. Einem gewonnen Spiel geben.
Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un. (Leroux, II, 66.) – Donner cause gagnée à quelqu'un. (Kritzinger, 112b.) – Je vous donne gaignée, mettez dans votre bourse. (Leroux, II, 214.)
*224. Einem ins Spiel reden. – Theatrum Diabolorum, 412b.
*225. Einem leichtes Spiel machen.
Eine gute Gelegenheit zu siegen verschaffen, ihm die Waffen in die Hand geben.
Frz.: Donner beau jeu à quelqu'un.
*226. Einen aus dem Spiel lassen. – Braun, I, 4193.
*227. Einen mit ins Spiel bringen.
Ihn in eine schlimme Sache verwickeln.
Frz.: Mettre quelqu'un en jeu. (Kritzinger, 388b.)
*228. Er bleibt ausser dem Spiel.
Ist dabei nicht betheiligt.
Holl.: Hij blijft buiten spel. (Harrebomée, II, 286b.)
*229. Er hat bei dem Spiel nicht viel gewonnen.
Schwed.: Han rosar intet mycket af den leken. (Grubb, 307.)
*230. Er hat das Spiel ohne seine Schuld verloren.
Poln.: Dostał ćwika za nieboszczyka. (Lompa, 11.)
*231. Er hat das Spiel verdorben.
Holl.: Hij heeft het spel geheel verbakert (verbrod). (Harrebomée, II, 286b.)
*232. Er hört das Spiel im Paradies, aber er darf nicht eintreten.
Es ist ihm versagt, an den Ergötzlichkeiten, von denen ihm die Ohren klingen, theilzunehmen.
*233. Er ist überall im Spiel wie Pilatus im Credo.
Holl.: Overal in het spel, als Pilatus in het Credo. (Harrebomée, II, 287a.)
*234. Er kommt mit ins Spiel.
Holl.: Hij komt mede in het spel. ( Harrebomée, II, 286b.)
*235. Er macht kurz Spiel damit.
Holl.: Hij maakt er kort spel mede. (Harrebomée, II, 286b.)
*236. Er verdirbt kein Spiel.
Bringt keinen Miston in eine heitere Gesellschaft, keine Störung in ein Geschäft.
*237. Er zieht sich aus dem Spiel.
Holl.: Hij trekt zich uit het spel. (Harrebomée, II, 286b.)
*238. Es heysset: Spil, warte des munds. – Egenolff, 78b.
*239. Es ist ein gewagtes Spiel. – Eiselein, 573; Braun, I, 4192.
*240. Es ist ein verdecktes Spiel.
Es steckt eine Täuschung, ein Betrug dahinter.
Frz.: C'est un jeu couvert. (Kritzinger, 186b.)
*241. Es ist gewonnen Spiel.
Holl.: Het is al gewonnen spel. (Harrebomée, II, 286a.)
*242. Es ist ihm kein Spiel zu hoch, weil er nur Zuschauer ist.
Der Kalte bei fremdem Schaden.
*243. Es ist kein sauber Spiel.
Holl.: Het is geen zuiver spel. (Harrebomée, II, 286b.)
*244. Es steht alles auf dem Spiele. – Eiselein, 573.
*245. Etwas aufs Spiel setzen.
Holl.: Hij zet het op den teerling. ( Harrebomée, II, 327a.)
*246. Freies Spiel haben.
Frz.: Avoir ses coudées franches.
*247. Gewonnen Spiel verlieren.
Holl.: Een gewonnen spel verliezen. (Harrebomée, II, 285b.)
*248. Gewunnen Spiel in Händen haben. – Theatrum Diabolorum, 27a.
Frz.: Il a beau jeu avec vous. – La bête est dans nos filets. (Lendroy, 130.)
*249. Gut Spiel bei jemand haben.
*250. He heft dat spöl in den grauen (Graben) geföret.
In einem Spottgedicht auf Luther heisst es: »He heft das spyl in den grauen geföhret, jd steyt tho merken he syck bedrövet.« (Vgl. Zeitschrift für hamb. Gesch., II, 261, 24.)
[703] *251. He hett dat Spill up'n Dûm. (Holst.) – Schütze, I, 165.
Er hat es weg, besitzt Uebung darin, ist Meister darin.
*252. Ins spiel kommen. – Aventin, LXVIa.
*253. Jemand gewonnen Spiel geben.
Die Sache aufgeben.
Holl.: Dat is gewonnen spel. (Harrebomée, II, 285b.)
*254. Lass mich aus dem Spiel. – Eiselein, 573.
In Pommern: Lât mi ut'n Spill. (Dähnert, 448a.)
*255. Man hat das spiel noch nicht in kleidern gespielt. – Lehmann, 725, 24.
»Wenn man«, heisst es bei Lehmann a.a.O., »die Comedie in Kleidern spielt, so hats eine gestalt.«
*256. Man kann ihm kein Spiel verderben.
*257. 'S is goar a klufft(?) Spiel. – Gomolcke, 983.
*258. Sein Spiel mit etwas haben.
Frz.: Jouer tout de bon. (Kritzinger, 401a.)
*259. Sein Spiel verlieren, ehe es begonnen.
Holl.: Een spel verliezen, eer het begonnen is. (Harrebomée, II, 286a.)
*260. Sich aus dem Spiele ziehen.
Sich mit guter Art aus einer schlimmen Angelegenheit losmachen.
Frz.: Retirer son en jeu, ou retirer son épingle du jeu.
*261. Sich bei den Leuten ein böses Spiel machen. – Braun, I, 4206.
*262. Sie haben einander ein böses Spiel gemacht.
Sie sind beide übel weggekommen.
Frz.: Ils sont à deux de jeu.
*263. Sie sind im Spiel einander gewachsen.
Sie können einander die Stange, die Wage halten, es hat keiner vor dem andern etwas voraus, es bleibt keiner dem andern etwas schuldig.
Frz.: Ils sont deux de jeu. (Kritzinger, 389a.)
*264. Spiel bei Nacht (oder: im Winter) in Karten. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Beim Spiele als Ausruf, wen die Karte verfolgt.
265. A bös Spiel kümmt zürück (wieder). (Warschau.)
266. Das gwisser ist das besser spil; drumb welcher gern gifft meiden wil, sol sich zu keiner [1739] schlangen setzen, die ihn bald möcht mit gifft verletzen.
Lat.: Tutius est uere, morsum fugiendo cauere, quam prope serpentem procumbere uirus habentem. (Loci comm., 32.)
267. Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an.
Aus Schiller's Piccolomini, III, 4.
268. Des Spieles Würze ist seine Kürze.
269. Es ist selten ein böses Spiel, es muss ein Mönch dabei sein. – Mathesius, Historia Jesu, XCVIIIa.
Lat.: Quidquid agit mundus, monachus adesse secundus.
270. Im Spiel zeigt sich der Ehrenmann.
It.: Al giuoco si conosce il galantuomo. (Giani, 790.)
271. Kleine Spiele sind nicht gross.
272. Spiel ist Krieg.
Es muss gewagt sein.
It.: Il giuoco è guerra. (Giani, 789.)
273. Wenn sich für dir müssen fürchten viel, so traw nicht leicht, gib acht auffs spiel. – Spangenberg, 39.
Lat.: Multis terribilis caueto multos.
*274. Das Spiel hasst mich. (Köthen.)
D.h. ich habe kein Glück im Spiel.
*275. Das Spiel ist vber vns angericht. – Theatr. Diabolorum, 450a, 2.
*276. Für mich ist Spiel und Tanz vorbei.
Aus Joh. Martin Miller's, zuerst im göttinger Musenalmanach von 1773 gedruckten Klagelied eines Bauern: »Das ganze Dorf versammelt sich«, in den Volksmund übergegangen. (Büchmann, X, 91.)
Buchempfehlung
In elf Briefen erzählt Peter Schlemihl die wundersame Geschichte wie er einem Mann begegnet, der ihm für viel Geld seinen Schatten abkauft. Erst als es zu spät ist, bemerkt Peter wie wichtig ihm der nutzlos geglaubte Schatten in der Gesellschaft ist. Er verliert sein Ansehen und seine Liebe trotz seines vielen Geldes. Doch Fortuna wendet sich ihm wieder zu.
56 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro