[1669] 1. Bist du nicht Richter, so sei auch nicht Schlichter.
Verlangt, sich nicht ohne Beruf in fremde Streitigkeiten zu mischen.
2. Das ist der beste Richter, welcher am wenigsten von den Gesetzen weiss.
So sagen die Engländer; es kann dies aber nur dann gelten, wenn die Gesetze abgestorben und nichts mehr als dem gesunden Menschenverstande widerstrebende, längst verjährte Ansichten sind. In solchem Falle ist es freilich besser, der Richter kennt sie nicht und folgt der gesunden Vernunft. Die englische Gesetzgebung ist aber ganz besonders dazu geeignet, ein solches Sprichwort, wie das obige, zu erzeugen.
3. Das ist ein weiser Richter, der ruhig prüft, ehe er urtheilt.
It.: Quel giudice è savio, ch'è tardo nel giudicare. (Pazzaglia, 140, 14.)
4. Dem Richter allein steht nicht alles zu glauben. – Graf, 417, 132.
Zu einem vollständig besetzten Gericht gehört auch ein Gerichtsschreiber. In Hamburg: Dem Richter nicht alle steyt tho louende. (Lappenberg, 196, 5.)
5. Dem Richter die Hände schmieren, heisst das Recht begraben. – Petri, II, 75.
Das ist deutsche Ansicht in Betreff der Unbestechlichkeit der Richter. In dem russischen Sprichwort dagegen wird er fast ausnahmslos als bestechlich gedacht. So heisst es: Es hilft nichts, des Richters Ohr blos zu schmieren, man muss ihm auch noch den Mund salben. (Altmann VI, 462.)
6. Dem Richter ist keine Miethe gesetzt, weder um Recht noch um Unrecht. – Graf, 410, 74.
Die alten Deutschen meinten, Gut dafür zu nehmen, dass man seiner Pflicht genüge, sei wider Amt und Würde; ein Richter, der nach dem Stück gelohnt werde, gleiche dem Nachrichter. (Vgl. Weingarten, II, 478.) »Chain Richter ist Chain miet gesetzt weder um Recht noch um Unrecht.« (Freyberg, Kaiserr., 664, 395.)
7. Dem Richter träumt von dem Recht und von dem Pflug der Ackerknecht.
Lat.: Judicibus lites, aurigae somnia currus. (Seybold, 265.)
8. Der beste Richter muss Wasser trinken.
Bestechungen und Geschenke sind für ihn keine Quelle des Wohllebens.
9. Der ist Richter, der die Sache scheidet. – Graf, 414, 105.
Die Schöffen hatten das Urtel zu finden, des Richters Sache war es, es zu verkünden. (S. ⇒ Urtheil und ⇒ Bote, Nachtr.)
Altfries.: Det is riuchter, deer da secka schaet. (Hettema, II, 1 [18].)
10. Der Richter bezeichnet den Priester. – Graf, 408, 34.
Das Amt des Richters verlangt hervorragende Eigenschaften, hohe Tugenden.
Altfries.: Thi asega bytech nath tlene prestere. (Richthofen, 6, 3, 11; Hettema, Wetten, I, 33, 3.)
11. Der Richter darf kein Vetter sein.
Blutsverwandtschaft mit einer der Parteien schliesst vom Richteramt aus, d.h. der Richter kann in solchen Fällen nicht entscheiden.
Böhm.: Krev a příbuznost činí v soudech rozličnost. (Čelakovsky, 360.)
12. Der Richter gar parteiisch ist, für alle, deren Brot er isst.
13. Der Richter gibt den Tag und der Büttel (Bote) lädt vor. – Graf, 418, 135.
Der Richter setzt die Zeit der Verhandlung an und der Gerichtsdiener ladet die Parteien dazu vor.
Mhd.: Der richter einen tag geit unnd der putel fürpeut. (Maurer, I, 72.)
14. Der Richter ist aller Ehren werth, der im Gericht kein Geschenk begert. – Petri, II, 105.
15. Der Richter ist ein Knappe, der des Rechtes Sinne folgt. – Graf, 490, 54.
Er soll nur ein Diener des Rechts sein.
Altfries.: Di riuchter is een knappe deer dis riuchtes sinne folget. (Hettema, II, 19, 24.)
16. Der Richter ist nicht barmherzig, der einen Bösewicht freilässt. – Graf, 409, 57.
Niederd.: Een rechter en ist niet barmhertich die nene bosen verlost. (Holl. Sachsenspiegel, 25, 20.)
17. Der Richter kann auf das Gewett kein Gewett fordern. – Graf, 322, 283; Nering, III, 32.
Wenn der Verurtheilte die Zahlung der dem Richter schuldigen Gebühren (Wette) verzögerte, so sollte jener nicht befugt sein, wegen dieser Verzögerung abermals Wette zu fordern.
[1670] 18. Der Richter kann kein Kläger sein. (S. ⇒ Burggraf, Nachtr.) – Graf, 433, 275.
Mhd.: Der richter kein clager gesein mag. (Thüngen, 138.)
19. Der Richter kann niemand von seiner Klage weisen. – Graf, 426, 219.
Mhd.: Der richter mag nymande von siner clage wisen. (Daniels, Weichbildglossen, 33, 4.)
20. Der Richter kann niemand zur Klage zwingen. – Graf, 425, 203.
»Der Richter mag den Man nicht twyngen tzu clagen.« (Nering, II, 64.)
Holl.: Geen regter kan partijen ooit tot een verdrag dwingen. (Harrebomée, II, 215a.)
21. Der Richter muss allen Leuten ein gleicher Richter sein. – Graf, 488, 40.
»Ein richter soll recht lassen gehn weder gab noch jemands bitt ansehn.«
Mhd.: Die richter sal gelik richter sin allen luden. (Homeyer, Sachsenspiegel, III, 30, 2; Ortloff, IV, 46.)
Böhm.: Ke všem musíš rovnost mití, chceš-li pravým soudcem býti. (Čelakovsky, 359.)
Lat.: Judicis est recti, nec munere nec prece flecti. (Loci comm., 99.)
Poln.: Sędzia wszelaki obiema stronom jednaki. (Čelakovsky, 359.)
22. Der Richter muss ein Richter sein, kein Fronbot. – Graf, 410, 73.
Man verlangte vom Richter blos, dass er das Urtheil aussprach und den Vollzug anordnete, er achtete es aber seiner Würde für unangemessen, es selbst zu vollstrecken.
Mhd.: Eyn richter sol ein richter seyn und nit eyn frohnbott. (Senckenberg, Schwabenspiegel, 95, 3.)
23. Der Richter muss richten, wie ihm ertheilt wird. – Graf, 414, 113.
Er kann an dem Ausspruch der ⇒ Schöffen (s.d.) oder Geschworenen nichts ändern; was sie finden, muss er verkünden. Erfolgt ein Schuldig, so kann er nicht freisprechen.
Mhd.: Der richter sol richten, als im erteilet wirt. (Senckenberg, Schwabenspiegel, 94, 4.)
24. Der Richter muss sitzen auf seinem Stuhl wie ein griesgrämiger Löwe und ein Bein über das andere schlagen. – Graf, 410, 71; Westphal, IV, 3094.
Zu den wesentlichen Bestimmungen des altdeutschen Gerichtsverfahrens gehörte es, dass der Richter sass. »Man verlangte von ihm ein äusseres Zeichen der innern Ruhe, ein Abbild des Rechts, jedem gleich zugänglich, während er selbst sich keiner Partei annähern kann.« Es war kein Urtheil rechtskräftig oder bindend, das der Richter gehend oder stehend fällte. Die Soester Gerichtsordnung gibt dem Richter bei zweifelhafter Sache die Anweisung: »Es soll der Richter auf seinem Richterstuhl sitzen als ein griesgrämender Löwe, den rechten Fuss über den linken schlagen, und wenn er aus der Sache nicht recht könne urtheilen, soll er dieselbe hundertdreiundzwanzigmal überlegen.« (Gierke, Humor im deutschen Recht.)
Mhd.: Sittende sollen si ordel vinden. (Homeyer, III, 69, 2.)
25. Der Richter sitzt an Gottes Statt. (S. Gott ⇒ 709, ⇒ 745-746 u. ⇒ 749 und ⇒ Gericht 15.) – Graf, 403, 4; Klingen, 188a, 1.
26. Der Richter soll der Frauen Vormund sein. – Graf, 172, 463.
Soll ihnen in dem Falle, wenn sie über den Mann oder Vormund klagen, beistehen.
Mhd.: Der richter sol der frauen vormund sin. (Maurer, I, 39.)
27. Der Richter urtheilt niemals wohl, der von Hass und Gunst ist voll.
Lat.: Semper iniquus est judex, qui aut invidet aut favet. (Philippi, II, 174; Seybold, 549.)
28. Der Richter verdammt sich selbst, wenn er schlecht richtet.
Bei Tunnicius (1113): De richter vordomet sik sulven als he ovel wyset. (Crimine damnatur iudex, ubi iudicat aegre.)
Lat.: Malitia unius cito fit maledictio omnium. – Paucorum improbitas universis calamitas. (Publ. Syr.)
29. Des Richters Besetzung ist ein Beginnen der Klage. – Graf, 445, 400.
Bei Ausländern wurde bisweilen schon vor der ⇒ Ladung (s.d. 3) das streitige Gut oder ein entsprechender Werth desselben »bekümmert«, d.h. vom Gericht in Besitz genommen, womit der Rechtsstreit anhängig gemacht war.
Mhd.: Dy besitzunge des richters ist eyn begynnen der clage of des mannes gut. (Nering, II, 47.)
[1671] 30. Des Richters Pferde hätschelt jeder. (Wend. Lausitz.)
31. Des Richters Zeugniss geht über alles andere. (S. ⇒ Richter 108.) – Graf, 454, 465.
In Hamburg: Des haluen gheydt des richters tuichnisse vor alle ander tuchnisse. (Lappenberg, 188, 16.)
32. Eigener Richter sich zu sein, ist fürwahr eine bittere Pein.
Lat.: Poena vehemens nocte dieque suum gestare in pectore testem. (Juvenal.) (Philippi, II, 100.)
33. Ein blinder Richter hört 's Geld auch klingen.
Deutet an, dass der Richter auf die eine oder andere Weise bestochen werden könne. Von der Bestechlichkeit derselben reden namentlich die russischen Sprichwörter, so heisst es: Gib dem Richter fünf Gurken, so gibt er dir fünf Melonen. Ferner: Wenn man dem Richter nicht beide Hände versilbert, so macht man sein Herz ehern. (Altmann V, 129.)
34. Ein frommer Richter hat nicht gern die Hände fett. – Petri, II, 786.
35. Ein gerechter Richter ist des Gesetzes (Rechts) Feste.
Böhm.: Soudce spravedlivý – kamenná hradba. (Čelakovsky, 359.)
It.: Un buon giudice non bada a presunzioni.
36. Ein gerechter Richter ist eine Wage, auf der Gold und Bohnen gleich wiegen.
Böhm.: Soudce bud' jako váha, kterážto zlato a železo stejnĕ váží. (Čelakovsky, 359.)
37. Ein gerechter Richter sieht erst auf die Sache und dann auf die Person.
It.: Il retto giudice più alla giustizia ch' agl' huomini hà riguardo. (Pazzaglia, 151, 6.)
38. Ein guter Richter braucht nicht schmirben. – Chaos, 436.
39. Ein guter Richter ist willig zu hören, scharf im Prüfen und schwer im Glauben.
Dän.: Dommeren skal være sandru i ord, dydig i gierninger, uden frygt for nogen uden gud, uden had til nogen foruden misdædere. – Dommeren skal vel høre sig for, mærke snart, og dømme seent.
It.: Il buon giudice spesso dà udienza, raro credenza. (Pazzaglia, 151, 5.)
40. Ein guter Richter soll seyn auffrichtig im Wandel, eiffrig zur Gerechtigkeit, geduldig im schmähen, bedächtig im reden, recht im urtheilen und barmhertzig im straffen. – Wirth, II, 339.
41. Ein jeglicher hat seinen Richter. – Petri, II, 204.
42. Ein redlicher Richter siehet weder Gab noch bitt an. – Petri, II, 220.
It.: Un giudice corrotto è mal disposto a discernere il vero.
43. Ein Richter darf nicht nach Blut dürsten (riechen).
Lat.: Judex futurus sanguine humano abstine. (Seneca.) (Philippi, I, 215.)
44. Ein Richter darf niemand kennen. – Graf, 408, 42.
Persönliche Beziehungen dürfen sein Urtheil nicht beeinflussen. (S. ⇒ Gott 1080.)
45. Ein Richter, dems mit geitz ist eil, ist ärger denn ein Crokodeil. – Henisch, 624, 61.
46. Ein Richter, den man nach dem Stück lohnt, gleicht dem Nachrichter. – Graf, 413; Weingarten, II, 478.
47. Ein Richter, der Diebe frei gehen lässt, ist selbst ein Dieb. – Graf, 409, 58.
Altfries.: Als een riuchter tyeff frij gaen leth, so is hij selff een tyeff. (Hettema, LX, 17 [192].)
48. Ein Richter, der nicht kennt das Recht, ist zum Hundeführen recht.
Dän.: Det er skam høy bestilling og ringe viisdom. (Prov. dan., 111.)
49. Ein Richter ist nirgend Richter als in seinem Gericht. – Graf, 454, 467; Klingen, 218b, 1.
50. Ein Richter keine Sache richten soll, er wisse denn den Handel wohl.
Lat.: Nil statuat judex, etiamsi litiget actor, sit nisi delati cognita causa rei. (Seybold, 356.)
51. Ein Richter muss keinem aufs Wort trauen, sondern beiden ins Maul schauen.
52. Ein richter ohn gerechtigkeit, ein man ohn Warheit, ein fechter ohne behendigkeit, non- [1672] nen ohne keuschheit, eine Schöne Jungfraw ohne Freundlichkeit denen ist geringes Lob bereit. – Wehlt's Tagebuch.
53. Ein Richter sol sprechen nach dem, was fürbracht vnd beweiset ist. – Petri, II, 221.
Lat.: Grave praejudicium est, quod judicium non habet. (Philippi, 2, 171.)
54. Ein Richter sol zwey gleiche Ohren haben. – Lehmann, II, 130, 179; Simrock, 8475; Graf, 408, 41; Körte, 5070; Braun, I, 3587.
Unparteilichkeit gehört zu den ersten Eigenschaften eines Richters.
Dän.: Den som betiener dommens sæde met et øre, var bedne hau havde slet ingen. (Prov. dan., 116.)
Frz.: Il faut garder une oreille pour l'accusé. (Masson, 350.) – Sage est le juge, qui bien écoute et tard juge. (Körte, 5070.)
It.: Il buon giudice deve hauer due orecchie uguali. (Pazzaglia, 151, 4.)
Lat.: Judicis semper est verum sequi. – Non fer judicium, si non sunt ambo locuti. (Seybold, 266 u. 370.) – Princeps iniqua et aequa pariter audiat. (Chaos, 976.) – Qui statuit aliquid, parte inaudita altera, aequum licet statuerit, haud aequus fuit. (Seneca.) (Seybold, 501.)
Poln.: Ucho jedno daj skarzącemu, drugie obwinionemu. (Masson, 350.)
55. Ein Richter soll mehr der Vernunfft als der Meinung und dem Argwohn nachgehen. – Wirth, II, 343.
56. Ein Richter soll nicht thun, was er an andern straft.
Lat.: Sic agitur censura et sic exempla parantur, cum judex, alios quod monet, ipse facit. (Seybold, 556.)
57. Ein Richter soll nicht vrtheilen, biss er beyde Partheyen verhöret. – Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 28.
Dän.: Ingen dømmes uforhørt. (Prov. dan., 116.)
Holl.: Een regter mag niet onverhoord verwijzen. (Harrebomée, II, 215a.)
Port.: Se queres ser bom juiz, ouve o que cada hum diz. (Bohn I, 294.)
58. Ein Richter soll schlafen, wenn Geschenke an klopfen.
Dän.: Ved bøn og gave lør dommeren sove. (Prov. dan., 85.)
59. Ein Richters Ampt ist Gottes Ampt, wers nicht recht führt, der wird verdampt. – Petri, II, 221.
60. Ein schlechter Richter verdirbt die beste Sache.
Böhm.: Neboj se soudu, boj se soudce. (Čelakovsky, 360.)
Poln.: Jidąc do wojta oba się bojta. (Čelakovsky, 360.)
61. Ein truncken Richter speyet ein Vrtheil herauss, wie es jhm ins Maul kompt. – Petri, II, 231.
62. Ein ungerechter Richter ist ärger als ein Dieb und Räuber.
Erinnert an die Verhandlung, die Friedrich der Grosse (Berlin 11. Dec. 1779) in der Müller Arnold'schen Processsache aufnehmen liess und in der es heisst: (Seine königl. Maj. will) »dass jedermann, er sei vornehm oder gering, reich oder arm eine prompte Justiz administrirt und einem jeglichen Unterthanen ohne Ansehen der Person und des Standes durchgehends ein unparteiisches Recht widerfahren soll. Ein Justizcollegium, das Ungerechtigkeiten ausübt, ist gefährlicher und schlimmer als eine Diebesbande; vor der kann man sich hüten; aber vor Schelmen, die den Mantel der Justiz gebrauchen, kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger als wie die grössten Spitzbuben, die in der Welt sind.« (Vgl. Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben Friedrich's II., Berlin 1787, Samml. VII, S. 44.)
63. Ein unwissender Richter urtheilt schnell.
Holl.: Een onwetend regter heeft ras geoordeeld. – Een zot regter, kort vonnis. (Harrebomée, II, 215a.)
Frz.: Le fol juge briefve sentence. (Kritzinger, 405a; Leroux, II, 98.)
64. Ein weiser Richter hat scharfe Augen.
It.: Dinanzi un giudice severo non si può celar il vero. (Pazzaglia, 151, 2.)
65. Es heisst niemand Richter, denn in gehegter Bank. – Graf, 434, 280.
Aus dem Satze, dass die Landesherren geborene Richter ihres Volks seien, hatte man den Schluss gezogen, die Fürsten seien ohne Busse; denn, sagte man: Niemand kann ⇒ Kläger (s.d.) und Richter in einer Person sein, und: Man gibt niemand Busse als dem Kläger. Das obige Sprichwort tritt gegen diese Ansicht auf, indem es zwar zugibt, dass die Fürsten geborene Richter sind, aber deshalb nicht ohne Busse, weil ausser gehegter Bank niemand Richter ist.
Mhd.: Iz heisst kein man eyn richter wenne alleine in gehegter bang. (Daniels, Weichbildglossen, 262, 16.)
[1673] 66. Es ist gut, dass es Richter gibt, aber sie sollen keine Schufte sein.
Im Hochdeutschen geht das Wortspiel des jüdisch-deutschen Ausdrucks verloren: Schoftim (schophetim, Richter) is schon recht, aber kaan Schuftim, Schuft mit der hebräischen Endung. (Tendlau, 821 u. 910.)
67. Es ist mancher ein Richter, der besser ein Henker wäre.
68. Es kan keiner sein eigen richter seyn, vil weniger sein eigen rechter. – Henisch, 830, 50; Petri, II, 280.
Holl.: Niemand kan regter zijn in zijne eigene zaken. (Harrebomée, II, 215a.)
Schwed.: Ingen må wara domare i sin egin sak. (Törning, 85.)
69. Gerechten Richter soll man nicht erzürnen.
Frz.: Quand le juge juger doit, de tout courroux, garder se doit. (Cahier, 911.)
70. Het ich alle frommen Richter in einem Sack vnd trüg sie drin auff meinem Rücken, auch alle trew Amptleut ohn gefähr, noch blieb der Sack wol halber leer. – Petri, II, 378.
71. In Richters Ofen Liegen Junge Palmen. – Orakel, 1013.
Ein Spruch, der nur den Zweck hat mittels der Anfangsbuchstaben die Aufeinanderfolge der sechs Sonntage vor Ostern einzuprägen.
72. Ist der Richter nur von Einem Ohr, so hängt sein Urtheil an einem dünnen Faden.
73. Je schwächer der Richter, je stärker das Unrecht.
Lat.: Stulti judicis brevis sententia. (Bovill, I, 107.)
74. Jeder Richter sitzt an des Kaisers Statt. – Graf, 403, 14.
»Die höchste Obrigkeit und dem Begriffe nach der einzige Richter ist das Landesoberhaupt als Gottes Stellvertreter; alle gesetzten Richter sitzen an seiner Statt, sprechen in seinem Namen und werden von seiner Macht gestützt.«
Mhd.: Ein iglich richter sitzes an des keisers stat. (Endemann, III, 13 [205].)
75. Kein Richter darf seine Gerechtigkeit verkaufen. – Graf, 410, 77.
Den käuflichen, bestechlichen Richter stellen die deutschen Rechtsbücher dem Judas gleich. – So entschieden sich der Widerwille der Deutschen gegen verkäufliche, bestechliche Richter in unsern Sprichwörtern ausspricht, ebenso häufig erinnern russische oder allgemeiner und richtiger slawische Sprichwörter an das Vorhandensein eines bestechlichen Beamtenthums dort: Wer das Herz des Richters mit Gold bestechen kann, macht auch die Lippen desselben geschmeidig. (Altmann VI, 440.) Und die Böhmen lassen das Pferd den Hafer, den Acker den Dünger und den Richter die Butterstriezel lieben: Kůň miluje oves, pole hnůj, a soudce pomazanku. (Čelakovsky, 362.) Sie sagen: Von wem der Richter empfangen hat, der ist im Recht verblieben. Gibst du dem Richter, so gewinnst du deine Sache. Der Richter nimmt von Schuldigen und Unschuldigen. Den Richter überwältigst du, wenn du ihm den Daumen schmierst. Wer den Richter (Geld) setzt, den setzt er nicht (nämlich in den Thurm). Gehe nicht mit blanker Nase zum Richter, sondern mit einem Mitbringer.
Altfries.: En rechter en moet syn rechtveerdighe recht nit vercopen. (Richthofen, 553, 1, 32.)
Böhm.: Kdo soudci sází, toho do vĕže nesází. – Nechod' k soudci s pouhým nosem, ale chod' s přínosem. – Od koho soudce vzal, ten práv ostal. – Soudce béře od vinného i nevinného. – Soudce i řečníky přemůžeš, podmaž jim palček. (Čelakovsky, 361-362.)
76. Kein Richter ist so gross auff Erden, er mus vom grossen gerichtet werden. – Petri, II, 420.
»Es ist kein Richter so hoch auff Erden, er muss von einem höhern gerichtet werden.« (Mathesius, Postilla, CCXXb.)
Dän.: Som dommeren dømmer menneskene, saa dømmer Gud ham. (Prov. dan., 111.)
Lat.: Omni regnum sub grandiori regno est.
77. Kein richter kann recht richten, er wisse denn was Recht ist. – Graf, 409, 62.
Es kann niemand das Richteramt ausüben, dem es an der nöthigen Kenntniss des Rechts gebricht.
Mhd.: Kein richter recht gerichten kann, her enwisse, was gerecht sei. (Homeyer, Richtsteig, 393.)
Dän.: Dommeren dømmer ikke, men loven. (Prov. dan., 111.)
78. Kein Richter kann Richter und Kläger zugleich sein. – Graf, 434, 279.
Mhd.: Die richtere, ne mach beide klegere unde richtere nicht sin. (Homeyer, III, 54, 2.)
[1674] 79. Man kann nicht Richter und Kläger zugleich sein.
It.: Non si può esser giudice, e parte insieme. (Pazzaglia, 151, 9.)
80. Niemand kann Richter in eigener Sache sein. – Graf, 433, 276.
Dän.: Man maae ei være dommer i sin egen sag. (Prov. dan., 111.)
Lat.: Judex nemo potest esse in propria causa. (Philippi, I, 216; Frob., 404.) – Nemo potest esse judex in sua causa. (Seybold, 340.)
81. Niemand kann seinem Richter entgehen.
82. Niemand soll sein selbst richter sein. – Lehmann, 805, 3.
83. Niemand soll und mag Richter in eigener Klage sein. – Graf, 433, 277.
Mhd.: Keyn richter schol nach mag seyn selbs richter yn kainer sach seyn. (Lichner, 128, 224.)
84. Richter, Dichter. – Gruter, I, 63; Simrock, 8460; Körte, 5072.
85. Richter haben Schultheissenohren. – Graf, 432, 256.
Die Schulzen stehen in dem Rufe, dass sie auf einem Ohre besser und leichter hören als auf dem andern, dass sie zu zeiten, wenn nicht auf beiden, doch wenigstens auf einem Ohre ganz taub sind. Nun gibt es zwar für die Richter eine Gerichtsordnung oder ähnliche Vorschriften, die ihnen die strengste Unparteilichkeit zur Pflicht machen; zuletzt hören sie aber doch nur, wen und was sie wollen, nach dem Sprichwort: sie haben Schulzenohren. »Hieuon ist, das man spricht: Die Richter haben Schuldtheissen ohren.« (Klingen, 33a.)
86. Richter, richte recht, denn ich bin Herr (Gott ist Richter) und du bist Knecht. – Simrock, 8459.
In ähnlichem Sinne sagen die Neugriechen: Sitze krumm im Rath, aber richte immer gerad. (Sanders, 121, 16.) Ein Bauer, der vor einem parteiischen Richter stand, blickte, während dieser das Urtheil vorlas, unverwandt auf die Wand über dem Richterstuhle. Als ihn der Richter nach dem Grunde dieses Benehmens fragte, antwortete er: Ja, früher stand da ein Richter u.s.w., aber jetzt scheint es überweisst zu sein.
87. Richter, so Geschencke nehmen, sind gleich denen, so ihr Hauss anzünden, ein paar Eyer zu sieden. – Wirth, II, 344.
Sie »setzen wegen eines kleinen Gewinstes ihre Ehre und Gewissen in Gefahr«.
88. Richter sollen grosse Ohren1 vnd kleine Hende haben. – Petri, II, 514.
1) Nur nicht zu grosse.
89. Richter, stehe dem Richter, denk', dass ein Richter über dir sei. – Simrock, 8458; Körte, 5071.
90. Richter und Drechsler können aus einem Holz verschiedene Dinge machen.
Um der verschiedenen Anschauung der Sache Spielraum zu geben, Mannichfaltigkeit in den gedrechselten Figuren zu erzeugen, gibt es mehrere sogenannte Instanzen, und man hat das Vergnügen, drei Erkenntnisse zu bezahlen, von denen wenigstens zwei falsch sein können.
Böhm.: Soudce jak tesař, co chce, to vyseká. (Čelakovsky, 361.)
91. Richter und Schergen, Bader und Fergen, Arzt und Juristen sein selten gute Christen. (Oesterreich.)
92. Sei der Richter noch so kalt, Unschuld hat eine grosse Gewalt.
Span.: La aguda sutileza del juez no dafiará no haviendo culpa. (Cahier, 3480.)
93. So lange der Richter zu Gericht sitzt, kann er niemand beklagen. – Graf, 433, 278.
Holl.: Alsoe langhe, als die Rechter sit te rechte, so ne mach hy niemant beclaghen. (Mieris, I, 618, 21.)
94. Strenge Richter richten nicht lange. (Westf.)
95. Von einem einseitigen (parteiischen) Richter kann man kein zweiseitiges (unparteiisches) Recht erwarten.
Dän.: Daarligt at søge ret hos uretfærdige. (Prov. dan., 473.)
96. Von unbedachtsamen Richtern kommen übereilte Sprüche.
Frz.: De fou juge, briève sentence. – Juges piteux, simples et mous, est la nourrice aux mauvais fous. (Cahier, 909-910.)
97. Vor dem Richter kriegt der Beutel das Fieber. – Winckler, XVI, 36.
98. Vor die Richter muss man nur mit krummen Armen kommen. – Zinkgref, IV, 185.
[1675] 99. Vor einem Richter, der auf das rechte Ohr nicht hört und auf das rechte Aug' nicht sieht, lieber Gott, uns behüt'. – Chaos, 670.
100. Vor einem ungewogenen Richter ist bös streiten. – Graf, 410, 67.
Es ist übel vor einem Richter eine Sache zu führen, von dem man weiss, dass er gegen uns eingenommen ist.
Mhd.: It is swerlich to krigen vor einem ungenogen richter. (Homeyer, Richtstuhl, 4.)
101. Was dem Richter entgeht, verhört er.
102. Was der Richter nicht mag, bekommt der Gerichtsschreiber.
Ob sich dies Sprichwort auf ein bairisches Weisthum gründet? Bei altdeutschen Rechtsentscheidungen versammelte sich die ganze Gemeinde. Wer nicht erschien, wurde mit harter Strafe belegt. So verordnet ein bairisches Weisthum, der Richter solle zu des ausbleibenden Haus gehen und ihn um ein halb Pfund Pfennige pfänden, hat er die nicht, den Ofen einschlagen; ist kein Ofen da, so soll er seine Frau brauten. So sie aber gar hässlich wäre, soll er dies Werk dem Gerichtsschreiber zu verrichten gönnen. (Grimm, Weisth., III, 680.)
103. Was man dem Richter nicht klagt, das darf er nicht richten. – Graf, 425, 206.
Mhd.: Waz man deme richter nich claghet, daz en darf er nicht richten. (Ortloff, IV, 45, 12.)
104. Wenn der Richter den Becher hält, schwankt das Gesetz.
105. Wenn der Richter vom Rathhaus kommt, ist er klüger, als da er hinging.
106. Wenn der Richter will schenken Wein und der Bäcker ein Rathsherr sein, und der Metzger will gehn zu Rath, so leid't die Gemeinde grosse Noth. (Oesterreich.)
107. Wenn Richter und Schreiber nicht oft die Füsse in die Hände kriegen, so werden sie nicht warm.
Nämlich für die betreffende Sache. Das Sprichwort meint wenn ihnen nicht Kapaunen u. dgl. Füsse in die Hände gedrückt werden.
Frz.: Juges sont froids et écrivains, s'ils n'ont souvent les piés és mains. (Kritzinger, 405a.)
108. Wer auf den Richter zieht, soll mit ihm vollkommen. – Graf, 454, 460.
Des Richters Zeugniss geht über jedes andere. Zur Erklärung s. ⇒ Gerichtszeugniss.
Mhd.: We up den richter tiit, de scal mit dem richter vulkomen. (Homeyer, Richtsteig, 42, 3.)
109. Wer da will ein Richter sein, soll gerecht auch selber sein. – Graf, 408, 35.
»Wer do sal eyn richter sein, gerecht sal er selber sein.« (Gaupp, Landrecht.)
110. Wer dem Richter die Hände schmierbet, der macht den Esel mager. – Henisch, 944, 9; Petri, II, 691.
Holl.: Tel den regter geld, zoo is zijn oor ontsteld. (Harrebomée, II, 215a.)
111. Wer den Richter kennt, der kennt noch nicht das Gericht.
Dän.: Mangen er kiendt med dommeren, men faa med retten. (Prov. dan., 111.)
112. Wer den Richter zum Ankläger hat, der braucht Gott zum Advocaten. – Schlechta, 226.
113. Wer den Richter zum Freunde hat, der kann leicht den Process gewinnen.
Engl.: As a man is friended, so the law is ended. (Gaal, 1474.)
114. Wer einen gnedigen Richter hat, der kompt wol fort in seiner kranken Sach. – Petri, II, 701.
115. Wer für dem Richter weint, verleurt seine Zähren. – Petri, II, 709; Simrock, 8456; Graf, 409, 56.
Dän.: At græde for dommeren er for sildig grædet. (Prov. dan., 251.)
It.: Perde le lagrime chi piange avanti al giudice. (Bohn I, 119.)
116. Wer will ein rechter Richter sein, der soll nicht achten mein und dein.
»Bartole, sta Juri, si vis Jurista vocari; qui stat non aequa lance, is iniquus erit.« (Witzfunken, IVb, 102.)
117. Wie der Richter einnimmt, so soll er ausgeben. – Graf, 415, 115.
Sein Urtheil muss dem Ausspruch der Schöffen entsprechen. (S. ⇒ Richter und ⇒ Schöffen.)
Altfries.: Alsa den sa thi rediena in nima sa reke hi alsa den ut. (Wiarda, Willküren, 41.)
[1676] 118. Wie der Richter, so das Recht; wie der Meister, so der Knecht. (Luzern.)
119. Wie der Richter, so das Urtel.
Lat.: A temerario judice praeceps sententia. (Philippi, I, 46; Binder II, 17; Seybold, 42.)
120. Wie der Richter, so der Schlichter. – Chaos, 268.
»Wie der Richter, so der Schlichter, wie der Herr, so der Knecht, wie der Vater, so der Sohn, wie die Arbeit, so der Lohn, Mutter und Tochter sind ein Geschlecht.« (Rochholz, 333.)
Lat.: Qualis est rector civitatis, tales et inhabitantes in ea. (Chaos, 268.)
121. Willst du anderer Richter sein, mach' dich selbst von Fehlern frei.
Lat.: Carere debet omni vitio, qui in alium paratus est dicere. (Frob., 71; Philippi, I, 73.)
122. Wir kommen alle für einen Richter, nicht für einen Beichter. – Henisch, 255, 65.
123. Wohl dem, der seinen Richter nicht kennt!
Der nichts mit Streitsachen, die richterlich entschieden werden müssen, zu thun hat.
*124. Das ist ein Richter wie Pilatus. – Klix, 74.
*125. Du gebest einen boesen richter. – Agricola I, 198; Egenolff, 112b.
*126. Es sind Richter wie zu Osiek.
Osiek ist ein Städtchen im Sandomirschen, an der Weichsel. Es hatte früher das Recht über Leben und Tod. Als es einst einen Schlosser zum Tode verurtheilt hatte, erfuhr man, dass es der einzige am Orte sei, und dass man ihn gar nicht entbehren könne, während man zwei Schmiede besitze. Man entschloss sich daher, um den Schlosser zu erhalten, einen der beiden Schmiede hinrichten zu lassen. (Wurzbach I, 131, 43.) In Deutschland erzählt man ähnliches von Nürnberg, Schilda u.s.w. Die Schildaer hingen statt des entlaufenen Schusters einen Schneider. Jedes Land hat seine Provinz, seinen Ort, nach dem die dummen Streiche der andern benannt werden.
Poln.: Sprawa jak w Osieku. (Wurzbach I, 131.)
*127. Es ist ein berliner Richter.
So nannte man im vorigen Jahrhundert einen unbestechlichen, durch Regierungsgewalt weder zu lockenden noch einzuschüchternden Richter.
Frz.: Il y a de juges à Berlin. (Deutsche Romanzeitung, III, 44, 631.)
Lat.: Judicis est recti nec munere, nec prece flecti. (Chaos, 423.) – Rhadamantheum judicium. (Philippi, II, 157.)
*128. Fu unss kriegt der Richter nischt. – Robinson, 448.
Um zu sagen: Wir vergleichen uns untereinander selbst.
*129. Richter und Dieb verwechseln.
130. Den innern Richter kann man nicht bestechen, man kann ihn aber überschrein und radebrechen.
Die Leidenschaften können ihn betäuben oder sein Urtheil entstellen.
Lat.: Nemo nocens se judice absolvitur. ( Sailer, Sprüche, 137.)
131. Der Richter soll kein Wetterhahn und Wenneheyke sein. – Döpler, I, 203.
132. Der Richter weicht, trotz Recht und Pflicht, dem Schuld'gen, der mit Waffen ficht.
Spricht den Gedanken aus, dass Gewalt vor Recht geht.
It.: Ceda il giudice in toga al reo armato. (Giani, 784.)
133. Die Richter sind jetzt anders geführt, dann dass sie mit Butter schmirt, ein Ring, ein Schilling Kronen schwere, das ist viel bes ser Richterschmere, doch welchers nimmt, ist Tugend lehre. – Pauli, Schimpff, 69.
134. Ein guter Richter muss öfter hören und selten glauben.
It.: Il buon giudice spesso udienza, raro credenza. (Giani, 782.)
135. Ein richter soll recht lassen gehn, weder gab noch jemands bitt ansehn. – Loci comm., 99.
Lat.: Judicis est recti, nec munere nec prece flecti.
136. Hat ein Richter fünf Gurken von dir in den Händen, so wird er dir zehn Melonen zuwenden. – Pers. Rosenthal, 329.
137. Mit seinem Richter ist nicht gut streiten.
138. Seye nitt Richter zwischen den Freünden. – Gretter, Catech.
139. Wenn sich der Richter lobt, so stinkt das ganze Dorf. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
Brockhaus-1837: Richter [2] · Richter [1]
Brockhaus-1911: Richter [7] · Richter [6] · Richter [9] · Richter [8] · Richter [5] · Richter [2] · Richter · Richter [4] · Richter [3]
DamenConvLex-1834: Richter, Jean Paul Friedrich · Jean Paul Friedrich Richter
Eisler-1912: Richter, Raoul · Richter, Friedrich (2) · Richter, Friedrich (1)
Heiligenlexikon-1858: Henricus Wenceslaus Richter (97)
Herder-1854: Richter [4] · Richter [5] · Richter [6] · Richter [1] · Richter [2] · Richter [3]
Meyers-1905: Richter [1] · Richter [2] · Richter [3] · Beauftragter Richter · Ersuchter Richter · Richter Lynch
Pagel-1901: Richter, Paul Friedrich · Richter, Hermann Eberhard Friedrich · Richter, Emil
Pataky-1898: Richter, Louise · Richter, L. · Richter, Maria · Richter, Sophie Wilh. · Richter, Sophie · Richter, Johanna Sophie · Richter, Frau Dr. Luise M. · Richter, Frau Adph. · Richter, Frl. Helene · Richter, Frl. Marie · Richter, Frl. Liddy
Pierer-1857: Richter [2] · Richter [3] · Geschafter Richter · Richter [1]
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