Serbische Sprache u. Literatur

[876] Serbische Sprache u. Literatur. Die S. S. bildet mit der Bosnischen, Slawonischen u. Dalmatischen eine der vier Hauptmundarten der Slawischen Sprache, welche gewöhnlich, aber mit Unrecht Illyrische Sprache genannt u. den Ostslawischen Dialekten zugezählt wird. Das eigentlich Serbische scheidet sich in drei Dialekte, den Herzegowinischen, Ressawischen u. Sirmischen, u. schließt sich unter allen slawischen Mundarten dem Russischen am nächsten an; das Bosnische weicht vom Serbischen sehr wenig ab; das Slawonische ist fast nur eine Nüancirung des Dalmatischen, das Dalmatische selbst aber ist durch den Einfluß des benachbarten Italiens vielfach modificirt u. hat bes. in der Volkssprache bedeutende Abschwächungen u. Corrumpirungen erfahren. Auch die Sprache der Kroaten od. Chorwati in Südostkroatien ist nur eine mäßige Variation der Serbischen, während die Bewohner von Provinzialkroatien, in der Umgegend von Zagreb (Agram), zwischen der Drau u. Sau, einen der Slowenischen, auch fälschlich Windisch genannten Sprache ähnlichen Dialekt reden. Das Kroatische steht hiernach gewissermaßen in der Mitte zwischen dem Serbischen u. dem Slowenischen, welches letztere den südwestlichsten Zweig des großen östlichen Slawischen Sprachstammes bildet, in Kärnten, Krain, Steyermark u. im westlichen Ungarn bei den an der Mur u. Raab wohnenden Slawen, vorzüglich in den Comitaten Szala u. Eisenburg, gesprochen wird u. für den weichsten Dialekt des Slawischen gilt. Auch die S. S. ist in allen ihren Mundarten mehr od. minder weich u. übertrifft die übrigen slawischen Idiome sämmtlich an Wohllaut. Sämmtliche Slawoserben, welche sich zum griechischen Ritus bekennen, bedienen sich des Kyrillischen od. altslawischen Alphabets, während die römisch-katholischen Serben (namentlich die Dalmatier u. Kroaten) mit lateinischen Lettern schreiben u. drucken lassen. Nur im dalmatischen Dialekt pflegt man beim Drucke kirchlicher Werke sich der Glagolitischen Schrift (s.d.) zu bedienen. Zu den Völkern, welche die S. S. mit Einschluß der zu ihr gehörigen Mundarten reden, gehören die eigentlichen Serben, die Bosnier, Montenegriner (Crnogorci), Slawonier, Dalmatier u. Kroatier (s.d.a.), im Ganzen 74 Mill. Seelen. Auf das Serbische haben die Griechische u. Italienische Sprache vielfach eingewirkt, was bei der Nähe der Griechen u. Italiener, mit welchen die Serben schon frühzeitig in Handel u. Verkehr standen, u. bei der ritualen Übereinstimmung erklärlich ist. Später als die Türken Herren des Landes wurden, wurde aus ihrer Sprache die Bezeichnung der Würden, Ehren, Ämter u. für die Kunstwörter der Gesetzesinstitutionen entlehnt. In Bosnien u. Montenegro hat auch das Albanesische od. Arnautische, in Slawonien das Ungarische, sowie in Kroatien das deutsche Element einige Einwirkung geäußert. Im Ganzen hat das serbische Idiom seinen reinslawischen Urtyp sich charakteristischer bewahrt als die Bulgaren, od. die westslawischen Völker. Es hat mit den meisten übrigen slawischen Völkern die vollkommene Declination (indem Instrumentalis u. Locativus auch hier vorhanden sind), die ausführliche Conjugation u. die freie Wortfügung gemein u. hat sich auch die Eigenheit bewahrt die altklassische u. überhaupt die fremde Rede u. Poesie fast bis in die feinsten Nüancirungen nachzuahmen. Dabei ist der Wortschatz der Serben sehr umfassend u. durch die Bildungsfähigkeit der Sprache nahezu unerschöpflich. Auch das Altslawische, welches in allen Schulen gelehrt wird, liefert noch immer neue Beiträge zum serbischen Wortschatz, u. in neuester Zeit haben serbische Literaten die altslawische Dualform wieder in ihre Sprache aufgenommen (doch seltsamer Weise fast lediglich nur dann, wenn von mehren Personen od. Dingen die Rede ist) u. auch die Declination des Plural nach der altslawischen Sprachweise eingerichtet. In Hinsicht des Formenreichthums hat die S. S. nicht nur die häufigen, der Slawischen Sprache überhaupt eigenthümlichen Liebkosungs- u. Verkleinerungswörter, sondern auch einen großen Reichthum von Augmentativ- u. Pejorativformen, wodurch die Urbegriffe die Bedeutung einer Vergrößerung od. einer Verschlechterung des Stammbegriffs erhalten. Dergleichen Formen sind: -ina, -etina, -ura, -urina, uźa, -źina, -aća, -aćina, -uća, -ućina, -ak, -ika, -ar, -ara, -onja, -an, -ana, -ac, -aś etc.; für Adjectiva -ast, z.B. glavura dicker Kopf, von glava, jamurina tiefer Graben, von jama, konovaćina Sackleinwand, gvozducina Gerüll, alt Eisen, von gvozdje; glavonja, glavan, glavana, glavac Großkopf, von glava; nosast großnasicht, uhast langohricht.

Zur Schriftsprache hat die S. S. sich erst im 18. Jahrh. erhoben; die älteren serbischen Sprachdenkmäler sind sämmtlich im Kirchenslawischen od. doch nur in einem Gemisch desselben mit dem Serbischen geschrieben, wo das gegenseitige Verhältniß beider Sprachen sich schwer ermitteln läßt. Diejenigen Serben, welche das Kyrillische, aus 42 Buchstaben bestehende Alphabet angenommen haben, haben noch einige jotirte Laute aus dem Romanischen angenommen, z.B. lj u. nj, wofür sie contrahirte Buchstabenformen, nämlich Serbische Sprache u. Literatur, statt Serbische Sprache u. Literatur, u. Serbische Sprache u. Literatur, statt Serbische Sprache u. Literatur, eingeführt haben. Auch sind einzelne Buchstaben etwas von der kyrillischen Form abweichend gestaltet u. dem Neurussischen mehr assimilirt worden; ja die Gebildeten unter den Serben bedienen sich schon gegenwärtig fast allgemein der gefälligen, sogen. englischen Methode der russischen Currentschrift beim Schreiben u. beseitigen auch im Druck die vielen ganz überflüssigen Lettern, welche das Altkyrillische Alphabet hat, z.B. S (Selo = s), 8 (Ik uk = u), ῶ (Ot = o), ω (O = o), Serbische Sprache u. Literatur (Ksi = ks, x), Ψ (Psi = ps), Θ (Thita, Fita = th, f) u. Ѵ (Jźica = y, w), ja sie entäußern sich wohl selbst des Jer (Ъ), welchem schon Dosenovitsch in seiner launigen Schrift Verbannung des groben Jer od. ABC-Sichtung (Ofen 1810) den Krieg erklärt hatte. Die von[876] dem Sprachforscher Vuk Stefanovitsch Karadźitsch eingeführte Orthographie galt lange Zeit als Muster; erst die neusten Schriftsteller sagten sich von derselben, der analogen Rechtschreibung folgend, los u. schließlich wurde durch ein Senatsdecret im Jahre 1852 verboten im Fürstenthum serbische Bücher u. Zeitschriften in einer andern als der allgemein slawischen Orthographie herauszugeben. Der Anfang des Vaterunsers lautet: Otće naś, koi si na nebesjech, da sie svjati imje tvoje, d.i. Vater unser, welcher bist in, den Himmeln, daß sei geheiliget Name dein. An serbischen Grammatiken erschienen: Illyricae linguae praecepta, Kol. 1807; Vuk Stefanovitsch, Pismeniza serbskoga jezika (Grammatik der S. S.), Wien 1814 (deutsch von Jakob Grimm, Berl. 1824); Bernardini, Discours sur la langue illyr., Par. 1823; J. A. Brlitsch, Grammatik der Illyrischen Sprache, Ofen 1833, 3. Aufl. Agram 1850; P. J. Schafarik, Historisch-kritische Beleuchtung der serbischen Mundart, Pesth 1833; Babukitsch, Osnova slovnice etc. (Grundriß der illyrischen Mundart, Agram 1836, deutsch von Fröhlich, Wien 1839); J. Popovitsch, Srbska Grammatika, Neusatz 1842; R. A. Fröhlich, Tabellarisch bearbeitete Anleitung zur schnellen Erlernung der vier slawischen Hauptsprachen (d.i. des Russischen, Serbischen, Polnischen, Böhmischen), mit Gesprächen u. Wörtersammlung, Wien 1847; Derselbe, Theoretisch-praktische Grammatik der Illyrischen Sprache, Wien 1850. Speciell für das Slawonische: M. A. Relkovitsch, Slawonische u. deutsche Grammatik, Agram 1767, 3. Aufl. (als: Nova slavonska i nimaćka Grammatika, Wien 1789); M. Lanossowitsch, Einleitung in die Slawonische Sprache, Essek 1778, 3. Aufl. Ofen 1795. Für das Damatische: Barth. Cassius, Institutiones linguae illyricae, Rom 1604; A. Alvar, Grammatica pro Illyricis accommodata, Rom 1637; J. L. Frisch, Origo characteris Sclavonici vulgo dicti cirulici, Berl. 1727; Seb. Dolci, De Illyricae linguae vetustate et amplitudine, Vened. 1754; Appendini, De praestantia et vetustate linguae Illyricae, ebd. 1806; Derselbe, Grammatica della lingua illyrica, ebd. 1808, 2. A. 1828; J. Dobrowsky, Glagolitica, Prag 1807, 3. Ausg. 1845; Startschevitsch, Nuova grammatica illyrica, Triest 1812; Principj elementari della grammatica Illyrica etc., u.a. Ragusa 1837; Andrea Stazitsch, Grammatica della lingua illyrica, Zara 1852. Für das Kroatische: Szent-Martony, Einleitung in die kroatische Sprachlehre, Warasdin 1783; M. P. Katantschitsch, De origine, lingua et litteratura Croatorum, Zagrab 1797; Fr. Kornig, Kroatische Sprachlehre, Agram 1795, u.a. von Horvatschka, 1810; S. Gyurkovechky, Kroatische Grammatik, Ofen 1825; E. Rukavina von Liebstadt, Kroatische Abänderungs- u. Abwandlungsformen nebst Regeln der Aussprache u. Rechtschreibung, Triest 1843. Wörterbücher: Njemeckij i Serbskij Slovar, Wien 1790; Deutsches u. Illyrisches Wörterbuch, Wien 1791; Rjećnik njemeckij i serbskij, Ofen 1793; Kleines Wörterbuch (in der slawisch-serbischen Volkssprache), Ofen 1806; Wolf Stephansohn, Serbisch-deutsch-lateinisches Wörterbuch, Wien 1718; A. F. Richter u.a. F. Ballmann, Illyrisch-deutsches u. deutsch-illyrisches Handwörterbuch, Wien 1839 f., 2 Thle.; Rud. Fröhlich, Der kleine Illyrier, enthaltend illyrische u. deutsche Gespräche, eine Sprachlehre u. Wörtersammlung, Wien 1840; I. Maźuranitsch u. J. Uźarevitsch, Deutsch-illyrisches Wörterbuch, Agram 1842; Rudolf Fröhlich, Renćik ilirskoga a nemećkoga jezika, Wien 1852–54, 2 Thle. Speciell für das Bosnische: J. Micalia, Blago jezika Slovinskoga s. Thesaurus linguae illyr., Lor. 1649. Für das Slawonische: M. A. Relkovitsch, Deutsch-illyrisches u. illyrisch-deutsches Wörterbuch, Wien 1796, 2 Bde. Für das Dalmatische: J. Verantii, Dictionarium quinque nobilissimarum Europae linguarum Latinae, Italicae, Germanicae, Dalmaticae et Ungaricae, Vened. 1595; P. Loderecker, Dictionarium septem linguarum, Prag 1605 (neue Auflage des vorigen, mit dem Böhmischen u. Polnischen vermehrt); Ardelio della Bella, Dizionario Italiano, Latino, Illyrico, Vened. 1728, 2. Ausg. von C. A. Occhi, Ragusa 1785; I. Stulli u. Rjetschosloźje, Lexicon Latino-Italico-Illyricum, Pesth 1801–10, 6 Bde. (nebst Grammatik); J. Voltiggi, Illyrisch-italienisches u. deutsches Wörterbuch (u. Grammatik), Wien 1802; Osmana Gundulićeva Rjećnik (Wörterbuch zu Osman von Gundulitsch), zusammengestellt von J. u.a. Maźuranitsch, Agram 1844. Für das Kroatische: G. Habdelitsch, Dictionarium Croatico-Latinum, Grätz 1670; J. Bellośtenetsch, Latino-Illyricorum onomatum aerarium, Zagrab 1740; Drobnitsch, Kroatisches Wörterbuch, 1852.

Die Literatur der Serben ist in Anbetracht ihrer geringen Zeitdauer u. des bereits Geleisteten keineswegs unbedeutend. Man kann in ihr drei Perioden unterscheiden. Die erste, welche vom 13. Jahrh. anhebt, geht bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts od. bis auf Raitsch (geb. 1726 u. st. 1801) u. Obradovitsch (geb. 1739 u. st. 1811); die zweite Periode reicht etwa bis zum Jahre 1830, wo der nationale Aufschwung, welchen Serbiens Politik nahm, auch die Literatur u. alle culturhistorischen Bestrebungen der Serben erfaßte; die dritte u. jüngste Periode, deren geistige Schwingungen noch fortgehen, ist die bei weitem wichtigste, u. sind alle früheren Productionen der Serben gewissermaßen nur als Versuche u. Vorziele im Verhältniß zu den gegenwärtigen literarischen Errungenschaften zu betrachten. Die ältesten Überreste der Serbischen Literatur sind in alten zum Theil noch ungedruckten Urkunden aufbewahrt. Dahin gehört das Rodoslov, im Manuscript in dem Kloster auf dem Berge Athos, welches den serbischen Erzbischof Daniil zum Verfasser hat, welcher als Zeitgenoß die Geschichte der serbischen Zaren von 1272–1336 geschrieben hat. Ein anderer wichtiger Beitrag zur altserbischen Literatur ist das Gesetzbuch des serbischen Zaren Stefan Duschan des Großen, aus der Mitte des 14. Jahrh., welches zugleich als Beitrag zur Sittengeschichte des damaligen Volkes Beachtung verdient. Es ist erst neuerlich mit berichtigtem Texte edirt worden (s. unten). Außerdem existiren aus jener früheren Zeit noch einige andere Gesetze, Urkunden u. kirchliche Schriften, wovon die meisten mit Glagolitischer Schrift geschrieben sind. Der Sieg Murads I. über die Serben im Jahre 1389 u. die nun folgende türkische Zwingherrschaft vernichtete auf lange Zeit jeden geistigen Aufschwung. Mit Georg Brankovitsch' Geschichte Serbiens, welche die Uranfänge der serbischen Geschichte u. deren Verlauf bis zur Zeit des Kaisers Leopold I. in fünf Manuscriptquartanten[877] beschreibt, schließt mit dem Ende des 17. Jahrh. gewissermaßen die Vorperiode der Serbischen Literatur, welcher dann bis zum Beginn der zweiten Periode die sprachlichen Kämpfe folgen, welche die serbische Volkssprache zur Schriftsprache erheben u. die alte kirchenslawische Sprache in das rituale Gebiet zurückverweisen. In Raitsch stellt sich dieser Sieg noch kaum dar; Obradovitsch aber schrieb bereits in der serbischen Volkssprache. Zur Hebung u. Kräftigung des nationalen Elementes tragen gegenwärtig in Serbien u. den Ländern mit serbischer Zunge viel bei die Matica srbskka in Belgrad, welche fortwährend Preise für gute Volksbücher aussetzt (wie z.B. erst neuerlich für eine Geschichte des serbischen Volkes; für die besten u. ausführbarsten Winke, wie man das serbische Volksschulwesen, um welches sich seiner Zeit schon Stefanovitsch in Serbien u. Montenegro große Verdienste erworben, am ehesten u. leichtesten heben könnte; für ein gutes architektonisches Werk etc.) u. die Matica ilirska in Agram, welche ebenfalls ihrerseits für Anfertigung u. Verbreitung guter Übersetzungen u. Originalschriften sorgt. Ebenso wirkt die durch die Banalregierung u. inländische Patrioten reich dotirte Gesellschaft für südslawische Geschichte zu Agram (s. unten S. 880). Im geistigen Austausch mit ihr u. der Matica ilirska hat seit 1852 der Verleger Zupan in Agram den Druck einiger alten ragusanischen Schriftsteller begonnen. In Belgrad, Neusatz, Agram sind jüngst auch Volksbibliotheken ins Leben getreten, wie am letzterwähnten Orte die Narodna Knjigarulea von Ludevit Gaj. Endlich wirken auch die beiden großen Nationalbühnen, das seit 1852 errichtete serbische Volkstheater zu Belgrad u. das 1853 zu Agram erbaute kroatische Nationaltheater, wohlthätig auf Geist u. Gesittung der Nation, indem sie derselben die besten dramatischen Erzeugnisse des In- u. Auslandes vorzuführen bemüht sind u. so zugleich den Geschmack des Volks läutern u. die Kunst durch Anregung zu schöpferischen Werken fördern.

In den Volksgesängen der Serben spricht sich stolzes Kraftgefühl neben Weichheit u. Naivetät der Empfindung, Liebesüberschwänglichkeit neben Heroismus der Gesinnung, Freiheitsliebe u. Aufopferungsfreudigkeit neben Treue u. Anhänglichkeit am Zarenhause, unbezähmbarer Haß gegen die Türken als die Feinde des Volks u. des Glaubens neben einer starkausgeprägten Christlichkeit u. Glaubenstreue aus; sie sind reimlos, bewegen sich aber in schönen u. melodischen Rhythmen. Die serbische Nation hat deren eine große Menge. Einige dieser Lieder reichen bis in die vortürkische Periode zurück, die meisten stammen aus der Zeit der Serben- u. Türkenkämpfe, noch andere aus neuerer Zeit. Ein Franciscanermönch, Katschitsch Miositsch gab (Vened. 1759) die erste, freilich vielfach getrübte Sammlung heraus, von der zu Wien 1836 ein neuer Abdruck gemacht wurde. Herder u. Goethe u. später Vater, Grimm u. bes. die Talvj (s. Robinson 7) durch die Version der Vuk Stefanovitsch'schen Sammlung machten die Deutschen mit dem serbischen Volksliede bekannt. Die Volksgesänge selbst zerfallen in epische u. lyrische. Die lyrischen Volkslieder, Kolo's genannt, heißen auch Frauenlieder, weil sie die Liebe u. Verehrung für die Frauen schildern. Sie werden zur Gusle, der serbischen Harfe, gesungen, auch tanzt man dazu. Sie sind noch heut in jedem serbischen Dorfe an der Regel u. dürfen bei keiner Festlichkeit fehlen. Geistreich, scherzhaft, muthwillig, zum Theil auch warm, innig u. wehmüthig, sind sie fast durchgehends tief poetisch empfunden u. überaus melodisch u. klangreich. Die epischen Volkslieder, Tavorien (nach dem altslawischen Kriegsgotte Tavor genannt) sind eigentliche Heldenlieder u. haben meist eine historische Grundlage. Eine große Rolle spielt in ihnen der Held Marko Kraljevitsch. Blinde Rhapsoden trugen diese Gesänge von Dorf zu Dorf u. begeisterten u. stählten dadurch das Volk. Die erste Sammlung dieser Lieder aus dem Munde des Volkes geschah durch den serbischen Gelehrten Vuk Stefanovitsch Karadźitsch, herausgeg. Wien 1814–15, 2 Bde., 2. A. Lpz. 1822–24, 3 Bde., 3. A. Wien 1842–45, 4 Thle. Die erste Hälfte der von Vuk Stefanovitsch veranstalteten Sammlung bilden die Kolo's, die andere besteht aus den Tavorien. Das Versmaß der letzteren sind meist fünffüßige Trochäen mit einer Cäsur nach dem zweiten Fuße. Das der lyrischen Lieder bilden gewöhnlich Trochäen od. Trochäen mit Daktylen wechselnd, wobei diejenige Versart sehr beliebt ist, welche einen Daktylus an das Versende bringt. Viele dieser Liederchen haben den leichten u. gefälligen Rhythmus anakreontischer Oden u. sprechen dafür, daß Natur- u. Kunstpoesie, wie in Vielem, so auch in Hinsicht auf Numerus oft zusammentreffen. Man hat auch die Volksgesänge der anderen serbischen Sprachstämme gesammelt. Kroatische Volkslieder sind Razlićite pjesme (Allerlei Gedichte), Agram 1852; dalmatische theilte Popovitsch u. neuerlich Zortschitsch (in seiner Dalmatischen Vila, Agram 1852) mit. Eine neue Sammlung bisher noch unedirter Illyrischer Volkslieder steht im 9. Bande des Kolo, einer Zeitschrift für Literatur, Kunst u. nationales Leben, herausgegeben von Bogovitsch, Agram 1853. Die serbischen Volkslieder sind fast sämmtlich, u. sogar mehrfach, ins Deutsche übersetzt; die erste Übersetzung lieferte die Talvj, Serbische Volkslieder, Halle 1825, 2 Bde., 2. Aufl. 1853; dann E. E. Wessely', Serbische Hochzeitlieder, Pesth 1826; Peter von Götze, Serbische Lieder, Petersb. 1827; W. Gerhard, Serbische Hochzeitslieder u. Heldenmärchen, Lpz. 2 Abth. 1828; L. A. Frankl, Gusle (Serbische Nationallieder), Wien 1852; J. N. Vogl, Marko Kraljević (Serbische Heldensage), Wien 1852; Siegfried Kapper, Lazar, der Serben Car (Nach serbischen Sagen u. Heldengedichten), Wien 1852, u. Die Gesänge der Serben, Lpz. 1852, 2 Thle. Auch in fast alle übrigen europäischen Sprachen wurden die serbischen Nationalgesänge übertragen. Gesammtblicke auf das slawische Volkslied warfen u.a. Ludevit Stur (Über die Volkslieder u. Volkssagen der slawischen Stämme, mitgetheilt im Böhmischen Museum, Prag 1852); Bodenstedt (Über slawische Volkspoesie, enthalten in seiner Schrift Aus Ost u. West, Berl. 1861), u. Jul. Altmann (in der Einleitung zu seiner Balalaika, Sammlung russischer Volkslieder, Berl. 1862). Neuerlich fanden auch die Melodien der serbischen Volkslieder ihre wissenschaftliche Berücksichtigung, so gab heraus A. Kalonz zwei Hefte serbischer Volkslieder, mit serbischem u. deutschem Text u. beifolgenden Melodien, Belgrad (u. Prag) 1852. Auch hat der polnische Componist Antonin Kocipinski mehre seiner slawischen Compositionen unter dem Titel: Spiéwy SIawiańskie (Slawische Lieder) edirt, u. zwar mit polnischem, russischem, böhmischem u. serbischem Text, mit Begleitung[878] des Pianoforte, Warschau 1852 ff. In die Sphäre der serbischen Volksliteratur gehören auch die nur erst zum Theile gesammelten u. noch im geringeren Maße mit den Erzeugnissen anderer slawischen Stämme verglichenen Märchen der Serben, worunter einige sehr alt zu sein scheinen, in denen das heidnische Element sich noch oft geltend macht. Die Matica srbska wie die Matica ilirska haben das Verdienst viele von ihnen für die Jugend publicirt zu haben. Man hat dabei indeß mehr auf die Unterhaltung, als auf die cultur- u. literaturhistorische Bedeutung dieses Zweiges gesehen. Einzelne jener Märchen sind auch schon in fremde Sprachen, z.B. in die Deutsche, Französische, Italienische u. Englische, sowie in die Ungarische u. Rumänische, übersetzt worden. An die Volkslieder reihen sich endlich die Sprüchwörter an, deren das serbische Volk, wie alle Slawen, eine große Anzahl besitzt. Einige slawonische Sprüchwörter brachte schon die Paroemiologia von Hieron. Megiser, Lpz. 1605, die ersten Sprüchwörter u. Sentenzen der Serben, 144 an Zahl, sammelte Joh. Muskatirovitsch, Wien 1787, 2. Aufl. Ofen 1807; dieselben nahm auch Dobrovsky in seine Slovanka auf. Die meisten serbischen, kroatischen, dalmatischen u. sonstigen Sprüchwörter des illyrischen Volksstammes findet man zerstreut in Celakovsky's Mudrosloví národu slovanského v príslovích (Philosophie des slawischen Volks in Sprüchwörtern, Prag 1852) u. dem Ergänzwerke von Hanus, Prag 1853.

Was die serbische Kunstpoesie betrifft, so ist in ihr ein bedeutsames Ringen u. Streben, bes. in der Neuzeit, seit die nationalen Elemente geweckt u. gekräftigt sind, unverkennbar. Die Literaturgeschichte der Serben bietet nicht mehr, wie noch vor einem Viertelsäculum der Fall war, ein dürres Tableau von einer bestimmten Anzahl für alle Dichtungsgattungen wiederkehrender Namen dar, vielmehr ist gegenwärtig fast jede einzelne Gattung der Poesie durch eine Reihe ausgezeichneter Namen vertreten. Das erste Epos in S. L. schrieb Johann Raitsch (geb. 1726 zu Karlowitz, st. 1801 im Kloster Kovil) in seinen Boj Zmaja ja Orlovi (Drachenkampf mit den Adlern, welches den Türkenkrieg besingt), Ofen 1791. Neuerlich ist Palmotitsch's Kristiada, Agram 1852, nennenswerth. Das bedeutsamste hieher gehörige Werk aber ist Gundulitsch Osman, Agram 1852, welches die Matica ilirska durch eine Volksausgabe der Nation zugänglich machte. Das historische Element ist auch in nachfolgenden Dichtwerken vertreten: V. Rakitsch' König Nematitsch J. u. Abrahams Opfer; Gavril Kovazevitsch' Fürst Lazar u. Judith; Michail Vitkovitsch' Erinnerung an Milica, Lazar's Gemalia; Milovan Vidakovitsch' Tobija; Simeon Milutinovitsch' Serbianka (einer aus aneinandergereihten Taborien bestehenden Schilderung der Freiheitskämpfe Serbiens); Avram Brankovitsch' Schlacht bei Navarin u. Zorica (Die Morgenröthe) von einem ungenannten Verfasser. Poetische Erzählungen schrieben Stefan Raitsch (Satir ili div ćlovjak, d.i. Satyr od. der wilde Mann, aus dem Kroatischen des Relkovitsch, Agram 1793), Milovan Vidakovitsch (Geschichte des wunderschönen Joseph), Ofen 1810, u.a.m. Hymnen u. Oden dichteten Atanasi Stoikovitsch (geb. 1773), dessen Ode Ofen 1802 erschien; Greg. Terlaitsch (geb. 1766, st. 1811), dessen Lobgedicht Wien 1794 veröffentlicht wurde; Lucyan Musitschky, Erzbischof von Karlowitz, welcher eine Strafode an Mich. Vitkovitsch richtete, weil derselbe das nationale Element verläugne, u. welcher sich bis in die Neuzeit als Hymnologe u. Odendichter ausgezeichnet hat. Singbare Lieder od. eigentlich lyrische Gedichte schrieben u.a. die älteren Lyriker J. Raitsch (Pjesni), I. Dosenovitsch (Lyrische u. andere Dichtungen, Ofen), Julinatsch (Serbische Gedichte, 1802), Zivkovitsch (Blagoditelna Muza, die Wohlthätige Muse, Wien 1815); M. Vidakovitsch (Duftende Lilien der keuschen Liebe, Ofen 1812) u.a.m. In neuerer Zeit ist der lyrische Parnaß der Serben vertreten durch die Dichter: L. Musitschky, welcher fast in alle Dichtungsgattungen der serbischen Poesie einen neuen Schwung zu bringen gewußt hat; Jovan Hadźitsch (Mi!os Svetić), dessen Pjesme izvorne (Auserlesene Gedichte) zu Neusatz 1855 erschienen; Branko Raditschevitsch (st. 1853 in Wien), welcher Serbische Gedichte schrieb, 1847–51, 2 Bde.; Kaniźlitsch (schrieb Poesien, 1853); Zortschitsch (Gjordjitsch), den Verfasser der Mandaljena (Mandoline) u. des Saltjer (Psalter), welche beide zu Agram 1852 herauskamen, den blinden Jeremija Obradovitsch Karadźitsch (Lieder aus neuerer Zeit, Belgrad 1848 u. 1852, 2 Bde.) etc. Im dalmatischen Dialekt dichteten: Popovitsch Zortschitsch u.a.; auch gab der Slovene Stanko Vraz (st. 1854) neben slovenischen, illyrische Dichtungen in kroatischer Mundart heraus. Gelegenheitsgedichte ließen drucken: Lucyan Musitschky, der Professor Chranislaw u.A.m. Unter den Dichterinnen, deren die serbische Nation in älterer u. neuerer Zeit verschiedene besitzt, nennen wir: Anna Vidovitsch (Verfasserin von Pjesme, od. Gedichte, Wien 1845, 4 Bdchn., u. Neue Dichtungen, Wien 1853); Dragoila Jarnevitsch (Pjesme, Agram 1850, u. Dramatische Poesien) u. Milica Stojadinovitsch (dichtete ebenfalls Pjesme, Neusatz 1852). Auch besitzt Serbien einen begabten Naturdichter Kovatschevitsch, Semliner Buchbinder, welcher glücklich in der serbischen Volkssprache dichtete. Satiren schrieben: Mesarovitsch (Der Sorgenbrecher), S. Merkail (Erschütterung des Alphabets, gerichtet gegen Vuk Stefanovitsch) u.a.m.; Episteln schrieb M. Vidakovitsch (dessen Liebe zur jungen serbischen Muse in Briefen erschien); Fabeln lieferte Vuitsch.

Das Drama bearbeiteten Viele. Tragödien hat man von: J. Raitsch (Uros, posledni kral etc., d.i. Urosch, der letzte König aus dem Stamme Neman, Ofen 1798); J. Vuitsch (Fernando u. Jarika); J. Popovitsch, dem berühmtesten serbischen Dramatiker (schr. u.a.: Svatislav, Mileva, Smert Stepana Decankago, d.i. der Tod Duschans, welches auch ins Czechische übersetzt worden ist); M. Obilitsch (Schlacht auf dem Amselfeld); S. Milutinovitsch (Dika Crngorska); Matija Ban (Dobroslav u. mehre Tragödien aus der böhmischen Geschichte); Mirko Bogovitsch, Redacteur des Neven zu Agram (Frankopan u. Stepan Tomasović, letzter König von Bosnien); Preradovitsch (Vladimir u. Kosara, Drama, 1853); u. von der Dichterin Dragoila Jarnevitsch (Desanka, Tragödie aus der kroatischen Geschichte); Schauspiele von: A. Josifovitsch (Die tapferen Schützen) etc.: Lustspiele von: J. Vuitsch (Die Fledermaus, Ofen 1809); S. Raitsch (Der Specht); M. Vidakovitsch (Die Zarin Kassia, Der travestirte Octavian, Der einsame Jüngling etc.); V. Vezitsch (Vienac [879] za bavnoga knjiźevstva od. Kranz unterhaltender Lectüre, Agram 1853, welcher zwei dem Französischen abgeborgte Komödien, Das Fräulein von St. Cyr u. Ein Glas Wasser, enthält). Vor Kurzem beauftragte das Comité des Serbischen Volkstheaters in Belgrad, der einen der beiden Nationalbühnen in Serbien (s. oben S. 878), den Dramatiker Popovitsch eine Sammlung der besten dramatischen Bühnenerzeugnisse als Repertoirstücke für das serbische Theater zu veranstalten.

Unter den Romanschriftstellern sind zu nennen: S. Ilitsch (Erbia); M. Vidakovitsch (Velimir u. Bosiljka; Der einsame Jüngling, Ljubomir im Elysium, Ofen 1814–23, 3 Thle.); Solaritsch (Der indische Weise); Atanasi Stoikovitsch (Aristid u. Natalie, Ofen 1801) etc. Erzählungen lieferten Raitsch, (Cvetnik, Blumengarten, 224 moralische Erzählungen, meist an die Bibel anknüpfend, Ofen 1802); Mrazowitsch (Moralisches Magazin, 1793); Obradovitsch (Sammlung moralischer Erzählungen), Wien 1793; Popovitsch (Hajduci u. Zenitba i udadba, zwei serbische Erzählungen); Hadźitsch (Placevno padenje Carigrada, d.i. Der traurige Fall von Constantinopel) u.m.a.; Den ersten serbischen Almanachen von Demeter Davidovitsch, welche 1815 u. 1816 in Wien u. 1818 in Ofen erschienen, folgten das Taschenbuch Danica (Der Morgenstern) von Vuk Stefanovitsch u. die Belgrader Almanache Avala u. Golnbica. Die Almanachliteratur ist überhaupt neuerlich vertreten durch Spiridion Jovitsch, Pavlovitsch, Nikolitsch, Vozarovitsch u.a.m. Den gediegensten Almanach in neuester Zeit lieferte Matija Ban, nämlich den Dubrovnik, welcher seit 1852 in den Verlag der Matica ilirskta zu Agram überging. Kalender schrieben: Ignaz Brlitsch, dessen Kalender lange Zeit jährlich zu Agram erschien; Orfelin gab einen Ewigen Kalender 1817 heraus; Milos Popovitsch einen Belgrader Kalender, welcher seit 1853 in Belgrad gedruckt wird, u. am verbreitetsten in den serbischen Landen ist. Reich ist auch die Übersetzungsliteratur der Serben; es übertrugen in die Muttersprache: Raitsch Kant's Erinnerung an den Tod; Obradovitsch Äsops Fabeln, Lpz. 1788; Jankovitsch Goldoni's Komödien, zum Theil; E. Arsitsch Thomsons Jahreszeiten u. Wielands Agathon; P. Matitsch Geßners Idyllen; Gregor Terlaitsch Florians Numa Pompilius, Ofen 1801; Solaritsch Gasparis Geographie, 1804, u. Stellen aus Zimmermanns Einsamkeit; Joachim Vuitsch Campes Robinson der Jüngere, Ofen 1810, Raff's Naturgeschichte, Ofen 1809, u. die Historie von Cacasenno od. den Italienischen Eulenspiegel, Ofen 1809; Stef. Zivkovitsch Fenelon's Telemach, Wien 1814; Mrazovitsch Ovids Metamorphosen, Geßners Schäferspiele u. Kotzebue's Menschenhaß u. Reue, Ofen 1808; M. Sevetitsch u. nach ihm Hadźitsch Horazens Ars poetica, Wien 1827; N. Lazarevitsch (Robinson Krusoe u. Wielands Abderiten); Iosifovitsch Babos Strelitzen; M. Ignatovitsch Menschikow u. Artello; Mirko Bogovitsch Racines Tragödie Iphigenia; Drobnitsch Cornelius Nepos; Startschevitsch den Anakreon etc. Neuerlich erschien auch Onkle Tom's Hütte in serbischer Übersetzung. Eine Menge guter deutscher Volksbücher ließ ferner die Matica srbska ins Serbische übertragen. Kroatische Übersetzungen veranstaltet die Matica ilirska zu Agram; so ließ sie übersetzen: die Sophokleische Tragödie Elektra von Dominik Zlataritsch, Ljubomir, ein Hirtengedicht nach Tasso, von Zlavaritsch u. die Hekuba des Euripides, von Vetranitsch Schavtschitsch, Schädlers Naturkunde von Kuzmanitsch; die Königinhofer Handschrift, wovon auch schon serbische Übersetzungen vorhanden sind, von Ternski. Ignaz Brlitsch übersetzte auch ins Slavonische (z.B. das Schauspiel Fridolin), ebenso hat man angefangen, die dalmatische Übersetzungsliteratur anzubauen. In alle serbische Dialekte ist längst schon die Bibel übersetzt. Chrestomathien u. Anthologien gaben heraus: Fort. Duritsch (Bibliotheca slavica, Pesth 1795); Babukitsch u. Maźuranitsch (Chrestomathie aus alten u. neuen südslawischen Schriften, in Prosa, 1852 durch die Matica ilirska veranlaßt); Mirko Bogovitsch (Anthologie aus den vorzüglichsten russischen, polnischen u. böhmischen Dichtern in Südslawischer Sprache, Agram 1854) etc.

Auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Literatur verdienen die historischen Werke als die bei weitem ausgezeichnetsten der gesammten S-en L. zunächst der Erwähnung; unter vielen anderen sind zu nennen: Raitsch, Geschichte der slawischen Völker, Wien 1794 f., 4 Bde.; Dessen Kurze Geschichte von Serbien u. Bosnien, ebd. 1793; P. Julinac, Einleitung zur Geschichte des slawisch-serbischen Volks, Vened. 1765; Reskovitsch, Geschichte des slawisch-bulgarischen Volks, Ofen 1801; eines Ungenannten, Serbiens klägliche Unterjochung im Jahr 1813, Vened. 1815; von Tschaplovitsch, Slawonien u. Kroatien, Pesth 1819, 2 Bde., mit deutschem Text; Daniel Medekovitsch, Geschichte des serbischen Volkes, Neusatz 1852; Milan David Rasitsch, Cernogorka od. der Zustand Montenegro's zur Zeit der Regierung Peters II. Negos u. seiner Vorgänger, 1852; Alexander Andritsch, Geschichte des Fürstenthums Montenegro von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1852, Wien 1853, mit deutschem Text; Jankovitsch u. Gruitsch, Slaves du Sud ou le peuple Serbe avec les Croates et les Bulgares, Par. 1853 u.a.m. Noch ist für die serbische Geschichte wichtig die Zeitschrift Ljetopis u. noch wichtiger die Zeitschrift Kolo, welche nicht blos Literatur u. Kunst, sondern auch das nationale Leben der Serben bespricht; verdient machen sich auch um die Landesgeschichte die Matica srbska u. ilirskka; desgleichen der Verein für südslawische Geschichte in Agram durch die Veröffentlichung seines Archivs für südslawische Geschichte, welches in kroatischer Sprache erscheint u. welches die Sammlung u. Beschreibung von seltenen Büchern, Handschriften, Karten, Plänen, Gemälden, Münzen etc., die Kunst u. Geschichte des Landes betreffend, sich unablässig zur Aufgabe stellt u. u.a. auch das historische Werk des letzten serbischen Despoten, Georg Brankovitsch, veröffentlicht hat, welches derselbe im Exil zu Eger schrieb u. dessen Original in Karlowitz sich befindet. Altserbische Urkunden sind erst in neuerer Zeit edirt worden; bes. hat sich Schafarik durch seine Forschungen u. Combinationen bekannt gemacht, u. selbst was Dobrovsky, Vuk Stefanovitsch, Kopitar, Kollar, Schelatovsky u.a. vor u. zum Theil neben ihm in dieser Beziehung geleistet haben, tritt seinen reformatorischen Werken gegenüber in Schatten. Er edirte alte Annalen, Chroniken, Gesetzbücher u. andere der Staats- u. Rechtsgeschichte angehörige Codices, zog eine scharfe Grenze zwischen den einzelnen Zweigen des großen slawischen Sprachstammes[880] u. brachte Übersicht u. Einheit in das bisher verworrene Dunkel der Glagolitischen Literatur. Allgemeine u. ausländische Geschichte schrieben: P. Kongelac (Allgemeine Weltgeschichte); Graf Tukulja (Die Römer in Spanien); Paul Scholaritsch (Die Römer, abgeleitet von den Slawen, Ofen 1818); I. Magaraschevitsch (Wichtigste Ereignisse in Europa von 1809–21); Kollar (Staroitalia slavjanka, d.i. das slawische Altitalien, 1852 f., 2 Bde.) u.a. Biographien gibt es von Ivanovitsch (Lebensbeschreibung großer Männer); Popovitsch (Das Leben des Kastriotas); Vuk Stefanovitsch (Das Leben des Fürsten Milosch); E. Obradovitsch (Selbstbiographie); anonym erschien Die Geschichte des Philosophen Syntipas aus dem Griechischen, Ofen 1809. Die Geographie hat in älterer, wie neuerer Zeit fleißige Bearbeiter gehabt, vor Anderen sind zu nennen: Raitsch (Geographie der Europäischen Türkei); Scholaritsch (Geographie u. Schlüssel zur Astronomie, Vened. 1804); V. Bulitsch (Allgemeine Erdbeschreibung u. Reise in Serbien); Vincenz Rakitsch (Beschreibungen mehrer Klöster); I. Vuitsch (Neueste Geographie); I. Popovitsch (Geographisch-statistischer Überblick Europas); Brankovitsch (Charakteristik der Völker) etc. Auch die Chartographie liegt nicht brach, es erschien von Milosch Popovitsch in Belgrad eine große Karte des Fürstenthums Serbien; Raitsch gab Karten der Türkei heraus; Fröhlich lieferte eine Nationen- u. Sprachenkarte des österreichischen Kaiserstaates u. der angrenzenden Länder, mit Text, Wien 1849; u. Hänflers Versuch einer Sprachenkarte erschien Pesth 1849 bereits in einer neuen Auflage. Das Wichtigste auf historisch-chartographischem Gebiete bleibt aber Schasariks Slovanský zemevid (Slawische Sprachkarte), mit Text, Prag 1842 f.

Über Naturgeschichte, Physik u. mathematische Wissenschaften gibt es verhältnißmäßig wenig Schriftwerke. Vuitsch übersetzte Raffs Naturgeschichte ins Serbische; Atanas Stoikovitsch (geb. 1773) schrieb die erste Physik (Ofen 1801–1802, 3 Bde.). Ihm folgte nach mehren anderen Vorgängern Jos. Torbar, dessen Physik, Agram 1853, in Kroatischer Sprache erschien, gleichzeitig mit Josef Partas Narovoslovja. Basil Damjanovitsch gab schon 1767 in Venedig eine Neue serbische Rechenkunst heraus. Danach schrieb Mrazovitsch seine Anleitung zur Arithmetik, Ofen 1806. Die Werke, welche sich über die Ökonomie verbreiten, sind viel zahlreicher; so schrieb: Mrasovic über Feldbau u. Haushalt; Stefan Novakovitsch gab eine Anleitung zur Hauswirthschaft, Ofen 1809; Avram Maksimovitsch ein Bienenbuch, ebd. 1811; Vincenz Rakitsch hob die Schädlichkeit des Tabakrauchens, ebd. 1811, hervor; Prokop Bolitsch schrieb über den Weinbau (ebd. 1816, 2 Bde.) u. Orfelin über die Kunst der Weinbereitung (1808); Atanaskovitsch über den Seidenbau; Matt. Damjanovitsch Über Ökonomie etc. Über die Zuckerraffinerie aus Ahornsaft u. Maisstängeln erschienen schon 1812–1813 drei serbische Werke, denen bis heut viele andere gefolgt sind. Auch in der Chemie haben die Serben einiges geleistet, doch sind die hierher gehörigen Schriftwerke meist Übersetzungen od. Compilationen; eine populär-chemische Terminologie brachte der 9. Band des Kolo, Agram 1853. Medicinische Schriften sind: Georg Vladimirovitsch, Kunst Recepte zu schreiben, Vened. 1775; Steitsch, Makrobiotik; Paul Hadźitsch, Lehrbuch der Gesundheit; Putnik, Die Nothwendigkeit der Impfung; Beritsch, Über Schutzblattern; Josef Lalitsch, Über Hundswuth (Wien 1844) u. Dessen Hausarzt (Agram 1849), beide in Kroatischer Sprache; Pavlovitsch gab in Italienischer Sprache Gesundheitslehren für die Dalmatiner; Jukitsch veröffentlichte Recepte in Bosnischer Sprache u. benutzte seine Zeitschrift Prijatelj Bosanski (Der Freund von Bosnien) zur Verbreitung gesundheitlicher Vorschriften. Das beste neuere Werk ist Ivanovitsch Hausarzt, Agram 1854, von der Matica ilirska veröffentlicht; auch schrieb Lambl im Böhmischen Museum eine Abhandlung über die populäre Medicin unter den Südslawen (Prag 1852). Auch sind deutsche medicinische Schriften ins Serbische übertragen, wie Fausts Gesundheitskatechismus durch Hadźitsch (Ofen 1802), Hufelands Makrobiotik durch Betschkereki u. dgl. m.

Die Jurisprudenz fand wenig Bearbeiter. Hinsichts der älteren serbischen Rechtsgeschichte ist zu erwähnen das Zakonik Danila I. knjaza i gospodara slobodne Crnegore i Brdah (d.i. das Gesetzbuch Danilo I., Fürsten u. Herrn des freien Montenegro u. der Brda), Neusatz 1855; das Zakonnik des Czaren Dusan vom Jahre 1349 u. 54 (Památky Jihosl., Südslawische Denkmäler. 1851); das Zakon Vinodolski, Gesetz von Vinodol vom Jahre 1280 (Kolo, Heft III, Jahrgang 1843); das Statut der Insel Krk vom Jahre 1280 (Arkiv II, 1852); das Statut von Poljica (edirt von Schafarik in Casopis ceského museum, 1854, Sv. II), die nur als Manuscripte vorhandenen Statute von Kastev, Veprin etc., sowie die durch die Historische Gesellschaft in Serbien bereits veröffentlichten Urkunden. Über die gegenwärtige Justizpflege ist wenig geschrieben, mit Ausschluß der amtlichen Publicationen, doch ist E. Grigorevitsch' Schrift über Erbschaftsrecht einigermaßen nennenswerth. Auch die theologischen Disciplinen fanden nur spärliche Bearbeitung. Vuk Stefanovitsch' Versuch einer neuen volksthümlichen Bibelübersetzung ist kaum erwähnenswerth, da sein Zweck, eine allgemein verständliche Phraseologie zu schaffen, fehlschlug, indem in Petersburg, wo seine neue Bibel, nach dem Druckverbot in Wien, 1824 erschien, die Censurbehörden eigenmächtige Zusätze aus dem Kirchenslawischen, welche Vuk Stefanovitsch gerade ausgemerzt wissen wollte, vielfach eingeschaltet hatten. Von Raitsch sind nennenswerth: der Maly Katichizis (Kleine Katechismus), welcher von der Synode gebilligt wurde u. 1774 in Karlowitz erschien, u. Dessen Sonn- u. Feiertagsreden, aus dem Russischen, 1793–94, 3 Thle. Andere Erbauungsschriften sind: Gregor Tertaitsch Unterhaltungen an einem Sommermorgen (Wien 1798), u. Dessen Idea od. über männliche u. weibliche Tugend (ebd. 1793). Hierher gehört auch Vincenz Rakitsch' Lebensbeschreibung einiger Heiligen in Versen; Dessen Opfer Abrahams (3. Aufl. Ofen 1811); Petranovitsch' Fromme Betrachtungen beim Anhören der heiligen Liturgie; Dessen Betrachtungen über die Fasten, 1794; Stratimirovitsch' Homilien u.a.m. Ferner erschien schon 1794 Wujanovskys russisch geschriebene Kirchengeschichte in serbischer Übersetzung u. neuerlich hat Milan David Rasitsch auch ein großes kirchengeschichtliches Werk veröffentlicht unter dem Titel: Prostranja svestena istorija starog i novog zaveta (d.i. Umfängliche Geschichte des Alten u. Neuen Testaments), Neusatz 1852 f.[881]

In der Philosophie haben sich die Serben nicht blos begnügt fremde Werke durch Übersetzung in die Literatur aufzunehmen, indem z.B. P. Solaritsch Zimmermanns Buch über die Einsamkeit im Auszug wiedergab; P. Stoikovitsch Cicero's Werk über die Pflichten übersetzte; Demeter Davidovitsch (der erste Herausgeber einer serbischen Zeitung in Wien) Eisemanns Unterricht in der Moral u. Jacksch Schulschriften aus dem Deutschen ins Serbische (Ofen 1812) übertrug u. Mrazovitsch in seinem Moralischen Magazin, Ofen 1793, die besten deutschen Abhandlungen über philosophische Gegenstände in Betreff der Sittenlehre den Serben in der Muttersprache vorlegte; sondern die Serbische Literatur besitzt auch schon eine Anzahl philosophischer Originalwerke, wie namentlich N. Simitsch' Logik u. G. Betschkereki's Philosophie; Gregor Terlaitsch machte in seinen Studien der Zöglinge auf der Universität Pesth, Ofen 1800, den Erstversuch einer Hodegetik. Bes. aber ist das Gebiet der Moralphilosophie reich angebaut, hier sind zu nennen: Obradovitsch' Ethik, Vened. 1803; Bojadźi's Sittenlehre, Ofen 1808; Lazarevitsch' Moralphilosophie u.a.m. Hierin gehören auch die philosophischen Romane des Solaritsch, Der indische Weise, de Milovan Vidakovitsch' Ljubomir etc. Im ästhetischen Fach ist wenigstens ein Anfang gemacht mit A. Mrazovitsch' Anleitung zur serbischen Rhetorik, Ofen 1821, u. Emanuel Sladovitsch' Anleitung zur serbischen Dichtkunst, Agram 1853, welches letztere Werk die Matica ilirskka durch eine Volksausgabe der größeren Menge zugänglich gemacht hat. Die Pädagogik fand Bearbeiter an: Raitsch (Die Mängel in der Erziehung); L. Beritsch (Pädagogik u. Methodik); P. Solaritsch (Über Erziehung zur Menschenliebe, Vened. 1809) etc. I. Rukostav übersetzte des Plutarchos Erziehlehre. Längst schon hat man auch Schulregeln u. Unterrichtsgesetze in der Serbischen Sprache u. den Dialekten. Unter den Lehr- u. Jugendschriften zeichnen sich aus: Vezilitsch, Über die Ruhe im Leben (1788); Eustachia Arsitsch, Mütterlicher Rath an die Jugend (Ofen 1814); Bogoboj Alanaskovitsch' u. Aza Popovitsch' Knjige za dobre celi (Bücher für einen guten Zweck), Neusatz 1852, u. viele der von der Matica srbska u. ilirska theils in Übersetzungen, theils in Originalwerken herausgegebenen Volksschriften. Einen Orbis pictus in sieben Sprachen (griechisch, serbisch, dako- u. macedowlachisch, lateinisch, ungarisch, französisch u. deutsch) schrieb Bojadźi. Auch gibt es bereits eine, freilich wenig ausführliche u. noch weniger gründliche Kurze Anleitung zur Steno-Tachygraphie für die vier slawischen Hauptsprachen, (die böhmische, polnische, illyrische u. russische), mit deutscher Übersetzung von Jg. Heger (Wien 1852). Briefsteller schrieben: Atanas. Stoikovitsch (Serbischer Briefsteller, Ofen 1802), Vezilitsch (Über Briefstyl) u.a.m. Eine Anleitung zur Orthographie gab Vujakovsky; einen Leitfaden für Rechtlesen u. Rechtsprechen Mrazovitsch. Von Solaritsch existirt ein Dreifaches slawisches Abc-Buch (Vened. 1812) u. von Dosenovitsch Die Abc-Sichtung (Ofen 1810).

Die Kunstgeschichte, früher sehr vernachlässigt, ist in neuester Zeit mit großem Fleiß bearbeitet worden, so schrieb Ivan Kukuljevitsch Sakcinski das Leben des G. Julius Clovio, des serbischen Michel Angelo (geb. 1498 in Griźane, gest. 1578), Agram 1852, welches auch in andere Sprachen übersetzt worden u. als der erste wichtige Beitrag zur serbischen Kunstgeschichte zu betrachten ist. Bereits existiren ein Slovnilk umjetnikah jugoslavenskih (Lexikon der südslawischen Künstler) u. Serbski Spomenici (ein Sammelwerk über serbische Denkmäler). Ein Charakterbild des Architekten Juraj Matejevitsch, welcher u.a. die Kirche in Sebenico bauete, brachte die kroatische Zeitschrift Neven im Jahre 1854, welches nicht blos culturhistorische Momente aus dem Kunstleben Matejevitsch' selbst mittheilt, sondern auch gelegentliche Winke auf andere serbische Künstler u. den Genius der serbischen Nation im Allgemeinen wirst. Daß serbische Literaten auch Sinn für Linguistik gehabt, bezeugen u.a. Vujanovski's für Serben geschriebene deutsche Grammatik (Wien 1773); Petrovitsch' ungarische (ebd. 1796), Bojadźi's macedowlachische Grammatik, griechisch u. deutsch (ebd. 1814); Theoktist Blazevitsch' dakoromanische (Lemberg u. Czernovic 1844); Bogojew's bulgarische Grammatik (Belgrad 1845); I. Zacharjevitsch' u. Ivan Macun's griechische Grammatik (letztere Agram 1853); Vuitsch' französische, V. Justina's italienische, Mrazovitsch's slawische Grammatik u.a.m. In neuester Zeit sind auch russische, polnische, böhmische, slovenische, englische, lateinische, albanesische u. türkische Grammatiken zum Gebrauch für die Inländer erschienen. Auch das Feld der allgemeinen Sprachvergleichung ist bereits von verschiedenen Serben angebaut worden; z.B. wies Sajnovitsch (Kopenh. 1770) in Lateinischer Sprache den Zusammenhang des Ungarischen u. Lappischen nach; Miklositsch schrieb Radices linguae slovenicae vet. dial. (Lpz. 1845); I. T. Sumavsky, Myslénky (Gedanken über eine allslawische Schriftsprache), Prag 1852; Brkitsch in Mitrovic schrieb Srbska drevna azbukä (Das alte serbische Alphabet), 1852; u. hierher gehören auch die vielen wichtigen Schriften über Glagolitische Schrift, Sprache u. Literatur, welche gegenwärtig schon einen ganzen Literaturzweig für sich bilden. Schasariks Pamatky hlaholského pisem nictvi (Denkmäler der glagolitischen Literatur), Prag 1853, u. Dessen Anfänge der glagolitischen Literatur in Casopis ceského museum, ebd. 1852, berichtigen u. ergänzen das, was Dobrovsky in seinem Slavin (Prag 1806, 2. Ausg. von Hanka, ebd. 1834), seiner Slovanka (ebd. 1814–15, 2 Thle.) u. in seinen Glagolitica (ebd. 1807, 3. Aufl. ebd. 1845), Kopitar in seinem Glagolita Clozianus (Wien 1836), Janeźitsch, Miklositsch u.a. in ihren zum Theil mustergiltigen Schriften über die glagolitische Literatur beigebracht haben.

Die Tagesliteratur der Serben, eine Schöpfung der Neuzeit, welche als perennirend erst vom Jahre 1828 anhebt (wenn man von den Erstversuchen des Novakovitsch in der periodischen Presse, welcher 1793 u. 94 in Wien, u. der Literaten Davidovitsch u. Frusitsch, welche 1803 ebenda einige Jahre lang eine serbische Volkszeitung herausgaben, absieht), hat in den letzten beiden Decennien einen unglaublichen Aufschwung erfahren. Die bemerkenswerthesten unter den serbischen Zeitschriften s.u. Zeitungen u. Zeitschriften. Zur Kenntniß der serbischen Literaturgeschichte dienen: P. Scholaritsch, Verzeichniß slawonisch-serbischer Schriftsteller, Vened. 1810; Lazar Boitsch, Erinnerungen an die berühmten slawonisch-serbischen Literatoren, Wien 1815; I. von Tschaplovitsch, [882] Nachrichten über die Schriftstellerei u. Literatur der Serbler, in seiner Schrift Slawonien u. Kroatien, Pesth 1819, 2 Bde.; Drag. Seljan, Der Anfang, Fortgang u. der Werth der illyrischen Literatur, 1830; Mirko Bogovitsch, Kurze Übersicht der südslawischen Literatur in Kroatien, Dalmatien u. Slawonien, 1835–53, in der Zeitschrift Kolo, Agram 1853; Eichhoff, Histoire de la langue et de la littérature des Slaves, Par. 1839; Slawische Bibliographie, von Jordan als literarische Beilage zu dessen Slawischen Jahrbüchern, Lpz. 1843–48, u. dieselbe von Schmaler in dessen Jahrbüchern für Slawische Literatur, Kunst u. Wissenschaft, Bautzen 1852–56.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 876-883.
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