Polnische Literatur

[109] Polnische Literatur. Die p. L. ist unter den slawischen Literaturen die reichhaltigste und schließt sich der westeuropäischen Kulturentwickelung ununterbrochen an, ohne ihre nationale Eigentümlichkeit einzubüßen. Diese besteht in einer scharf ausgesprochenen Vaterlandsliebe, die der polnischen Poesie ein teils panegyristisches, teils im vergangenen Jahrhundert vorwiegend elegisches Gepräge ausgedrückt, aber auch auf alle andern Zweige, namentlich auf die Geschichtschreibung, einen bestimmenden Einfluß ausgeübt hat.

I. Älteste Zeit bis 1521.

Die ältesten Denkmäler der polnischen Literatur, dem 14. Jahrh. angehörend, sind: die Heiligenkreuzer Predigten (1890 in der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek zu Petersburg von A. Brückner aufgefundene Fragmente); der Floriansche Psalter (früher Psalter der Königin Margarete genannt, im St. Floriankloster bei Linz, geschrieben um 1370, hrsg. von Borkowski, Wien 1834, und von Nehring, Bresl. 1883); die Gebete vom Jahre 1375 (in einem Kodex der Jagellonischen Bibliothek); ferner aus dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrh.: eine polnische Übersetzung des 50. Psalms; die Gnesener Predigten (in der Gnesener Kathedralbibliothek befindlich); ferner, dem 15. Jahrh. angehörig: das Gebetbuch der Nawojka; die sogen. Sophienbibel (zu Sáros Patak in Ungarn, beendet 1445, hrsg. von A. Małecki, Lemb. 1871); polnische Übersetzungen des Statuts von Wiślica (von 1449, 1460 etc.) und der masowischen Statuten (1450); das Gebetbuch des Wacław (in der Universitätsbibliothek zu Pest); der Psaltérz puławski (jetzt in der Bibliothek des Fürsten Czartoryski zu Krakau); die Magdeburger Urteile (Rechtsdenkmäler) etc. Außerdem hat sich eine Anzahl von Kirchenliedern erhalten, so ein angeblich von dem Gnesener Erzbischof Adalbert verfaßtes Muttergotteslied, dessen älteste Abschriften jedoch erst aus den Jahren 1407 und 1408 herrühren; ferner Fragmente von historischen Liedern, Glossare etc. Das älteste Gedicht weltlichen Inhalts ist die »Tischzucht des Slota« (um 1400). Im großen und ganzen fließen die Quellen in polnischer Sprache in diesem Zeitraum noch spärlich. (Vgl. Nehring, Altpolnische Schriftdenkmäler, Berl. 1887.) Um so reichhaltiger erblühte die lateinische Annalistik, die sich von den phantastischen Erzählungen des Martin Gallus (um 1110–1135), des Wincenty Kadłubek (gest. 1223), des Boguchwał (gest. 1253), in den Jahrbüchern des Archidiakonus Janko von Czarnków (gest. vor 1389) zu pragmatischer Darstellung eines mit den politischen Verhältnissen vertrauten Augenzeugen entwickelte (beste Ausgabe der genannten Schriften in Bielowskis »Monumenta Poloniae historica vetustissima«, in Bd. 1 u. 2, Lemb. 1864 u. 1872). Den Glanzpunkt dieses Zeitraums bilden aber des Jan Długosz (1415–80) »Historiae Poloniae libri XII«, durch patriotischen Schwung und künstlerische Darstellung gleich ausgezeichnet. Einen kräftigen Aufschwung erhielten die exakten Wissenschaften durch die Neugründung der 1364 durch Kasimir d. Gr. errichteten, dann aber verfallenen Krakauer Universität (1400), deren Professoren anfangs zum Teil aus Böhmen und Deutschland berufen wurden. Seit der Mitte des 15. Jahrh. aber ward der deutsche Einfluß durch den italienischen verdrängt und fand die humanistische Richtung in Polen Eingang. Ihr hervorragendster Vertreter war Grzegorz von Sanok (gest. 1477 als Erzbischof von Lemberg), ein kühner und geistreicher Gegner der Scholastik, dessen philosophische Werke jedoch verloren sind. Sein Biograph Filippo Buonacorsi-Kallimach (1437–96), ein italienischer Emigrant, der eine Geschichte Władysławs III. herausgab, wirkte in Krakau eifrig für die Verbreitung des Humanismus und der Machiavellischen Lehren auf dem Gebiete der Politik, während Jan Ostroróg (gest. 1501 als Palatin von Posen) als Führer der nationalen Partei die Ansprüche des Klerus mit den Waffen der Legisten bekämpfte (sein »Monumentum pro comitiis generalibus sub rege Casimiro etc.«, 1459, erschien, mit Einleitung von L. Wegner, Posen 1859).

II. Das »goldene Zeitalter«, 1521–1621.

Die ansehnliche Machtstellung Polens am Anfang des 16. Jahrh., die rasche Verbreitung humanistischer Anschauungen, die Reformation und die Einführung der Buchdruckerkunst brachten die vorhandenen Keime geistigen Lebens zu rascher Entfaltung. Schon 1465 hatte der Buchdrucker Günter Zainer aus Westfalen in Krakau einige lateinische Bücher gedruckt; seit 1505 blühte daselbst die Druckerei Hallers, seit 1518 diejenige des Wieners Hieronymus Vietor. In dessen Anstalt erschien 1521 (weshalb dieses Jahr als Beginn der neuen Epoche angesetzt wird) das erste polnische Druckwerk: »Die Unterredungen des Königs Salomon mit dem frechen Marcholt«, aus dem Deutschen übersetzt von dem Bakkalaureus Johann aus Koszyczki. Bald hatten nun alle ansehnlichern Städte ihre Druckereien: Wilna, Posen, Brześċ, das Fürst Michael Radziwill zum Mittelpunkt der Calvinschen Bewegung machte, Lublin, Kauen, Warschau, Ostrog etc. (vgl. Bandtke, Historya drukarń krakowskich, Krak. 1815, und Hist. drukarń w król. polsk, das. 1826). Eifrig warf sich der Kirchenstreit auf dieses neue Mittel der Propaganda. Die Reformation fand in Polen einen durch die frühern hussitischen Einflüsse vorbereiteten Boden, wurde unter Siegmund August (1548–72) vom Hof begünstigt und erlangte während des Interregnums von 1572 in der »Warschauer Generalkonföderation« die volle Gleichberechtigung. Unter den akatholischen Schriftstellern ragt der Pfarrer Jan Seklucyan (gest. 1578) in seinen polemischen Schriften hervor. Andrzéj Wolan, Landbote und diplomatischer Agent (1530–1610), verteidigte den Calvinschen Standpunkt gegen Skarga (s. unten); Stefan Zyzani, griechisch-orthodoxer Prälat zu Wilna, griff die päpstliche Autorität in der Schrift »Predigt des heil. Cyrillus über den Antichrist etc.« an. Ihm schließen sich an: Melecyus Smotrzycki, genannt Teofil Ortolog (gest. 1634), und Krzysztof Broński. Sprachlich wertvoller sind die zahlreichen polemischen Schriften des Arianers Jarosz Moskorzowski (gest. 1625). Auf katholischer Seite erschien 1561 in Krakau die erste Bibelübersetzung von Jan Leopolita (gest. 1572), sodann eine zweite von Jakob Wujek (1540–97).

Den Übergang von der Theologie zur Dichtkunst vermittelt Mikolaj Rej von Naglowice (1505–69), der seine Tätigkeit mit Postillen und Bibelauslegungen im Geiste der Calvinisten begann. In seiner Erziehung vernachlässigt, aber mit reger Einbildungskraft und scharfem Verstand begabt, von unverwüstlichem Humor und stark zur Satire hinneigend erscheint Rej als das Prototyp des Landjunkers seiner Zeit, der die Tage bei fröhlichen Gelagen zubringt, des Nachts aber zur Feder greift, ohne seine reiche, aber verworrene Phantasie künstlerisch zu beherrschen. Er versuchte sich im DramaŻywot Józefa«, »Das Leben Josephs«), im LehrgedichtWizerunek [109] własny« etc.), in der Satire und AllegorieZwierzyniec«, »Der Tiergarten«), im erotischen Gedicht (»Figliki«, »Scherzlieder«);. seine bedeutendste Schrift ist jedoch das Sittenbild »Żywot poczciwego człowieka« (»Das Leben eines rechtschaffenen Menschen«, 1567), das sich durch Originalität, frischen Humor und geistreiche Wendungen auszeichnet. Erst in den lyrischen Dichtungen Jan Kochanowskis (1530–1584), des glänzendsten Repräsentanten des »goldenen Zeitalters«, vereinigt sich gründliche Kenntnis der klassischen Literatur mit tiefer poetischer Empfindung und meisterhafter Beherrschung der Sprache. Seine »Treny«, Elegien auf den Tod seiner Tochter Ursula, gelten noch heute als das herrlichste Denkmal polnischer Lyrik; seine Übertragung der »Psalmen« ist ein Muster einfach erhabenen Stils. Auch seine »Lieder« sind, obschon der Form nach Nachahmungen des Horaz, durchaus national, und sein dramatisches Fragment »Odprawa posłów« (»Die Verabschiedung der Gesandten«) ist der erste nennenswerte Versuch polnischer Poesie auf dramatischem Gebiet. In Seb. Fabian Klonowicz (1545[?]-1602) greift zum erstenmal das bürgerliche Element mit zornigen Tönen in die Literatur der Adelsrepublik ein. Schon das beschreibende Gedicht »Flis« (»Der Flößer«, 1595) enthält Ausfälle gegen Adel und Klerus, die sich dann im »Worek Judaszów« (»Judasbeutel«, 1600) zu einem Schmerzensschrei steigern und in der »Victoria deorum« zu einer »hundertarmigen Satire« gestalten. Außerdem sind als namhafte Dichter zu nennen: Mikołaj Sęp Szarzyński (um 1553–81), Kasper Miaskowski (1549–1622) und Stanisław Grochowski (um 1540–1612). Die Herrschaft des Latein war indessen noch so wenig beseitigt, daß eine ganze Reihe talentvoller Dichter in dieser Sprache schrieb, so: Klemens Janicki (1516–43), Szymon Szymonowicz (Simonides, 1558–1629), ein Schüler Scaligers, der »polnische Pindar« genannt, Andrzéj Krzycki (gest. 1537), Erzbischof von Gnesen, der »polnische Catull«, Jan Dantyszek (Dantiscus, 1485–1548), Bischof von Ermeland, Verfasser von Kirchenliedern, Epigrammen u. a.

Auch die Geschichtschreibung vermag sich noch nicht der lateinischen Fesseln vollständig zu entledigen. Polnisch schrieb Marcin Bielski (1495–1575) seine »Chronik der Welt«, sein Sohn Joachim eine »Chronik von Polen« bis 1599. Des Maciéj Stryjkowski (geb. 1547, gest. bald nach 1582) »Chronik von Polen, Litauen, Samogitien etc.« (Königsb. 1582) ist für die Geschichte Litauens die wichtigste Quellenschrift. Bartosz Paprocki (1543–1614) verfaßte zahlreiche genealogische und heraldische Werke, unter denen die »Herby rycerstwa polskiego« (»Wappen der polnischen Ritterschaft«, 1584) hervorzuheben sind. Durch sein Werk »Dworzanin polski« (1566; deutsch: »Der polnische Demokrat als Hofmann«, Stuttg. 1856), ein Sittenbild der höhern Gesellschaft Polens, hat sich Lukasz Górnicki (1527–1603) einen hervorragenden Platz in der polnischen Literaturgeschichte gesichert. Lateinisch schrieben: Marcin Kromer (1512–89), Bischof von Ermeland, dessen Geschichte Polens bis 1506 (»De origine et rebus gestis Polonorum«, Basel 1555) geringern Wert hat als seine Beschreibung PolensPolonia«, Köln 1577); Stanislaw Orzechowski (1513–66), der in Wittenberg mit Luther und Melanchthon im Verkehr stand, nach seiner Rückkehr das geistliche Gewand annahm und bald in die heftigsten Streitigkeiten mit dem Episkopat verwickelt wurde, ein Mann von umfassenden Kenntnissen, hervorragend als polemischer Schriftsteller sowie als Redner (»Türkenreden«, 1543 und 1544; »Rede auf den Tod Sigismund I.«, 1548; »Rede auf die Vermählung Sigismund Augusts«, 1553), endlich auch Verfasser von »Annales« über die Zeit von 1548–52, die sich durch freimütige Grundsätze auszeichnen, während seine polnisch geschriebene »Policya« (1566) in eine Verherrlichung der Würde des Primas ausläuft. Orzechowski an Schwung und fesselnder Diktion nicht gewachsen, aber ihm überlegen in klarer Beweisführung ist Andrzej Fr. Modrzewski (1503–72), ebenfalls in Wittenberg gebildet, dann Sekretär des Königs Siegmund August, dessen Schrift »De republica emendanda« (1551) in freisinniger Richtung seiner Zeit weit vorauseilt. Noch sind unter den lateinischen Historikern zu nennen: Jan Dymitr Solikowski (gest. 1603 als Erzbischof von Lemberg, Verfasser von Denkwürdigkeiten über die Zeit von 1572–90, Danz. 1647), Orzelski, St. Sarnicki, Wapowski und Decius. Von den parlamentarischen Institutionen begünstigt, entfaltete sich in Polen die Beredsamkeit frühzeitig zu voller Blüte und zwar wieder in polnischer und lateinischer Sprache. Unter den polnischen Rednern sind zu nennen: der Krongroßfeldherr Jan Tarnowski, der Kastellan Andrzéj, Graf Górka, der Kanzler P. Tomicki, der Domherr Krzysztof Warszewicki, der Großkanzler Jan Zamojski (die berühmte Reichstagsrede von 1605), namentlich aber der auch auf kirchengeschichtlichem wie auf polemisch-theologischem Gebiet äußerst tätige Hofprediger Peter Skarga (1532–1612), dessen bei Eröffnung der Reichstagsverhandlungen gehaltene PredigtenKazania Sejmowe«, Krak. 1600) ein Muster einfacher und ergreifender Rhetorik sind. Vgl. St. Tarnowski, Pisarze polityczni XVI. wieku (Krakau 1886, 2 Bde.).

III. Die Zeit von 1622–1150.

Die Zeit der allgemeinen Abblüte der Nationalliteraturen trägt in der polnischen das charakteristische Merkmal einer abgeschmackten Sprachmengerei. Infolge des Sieges der katholischen Gegenreformation monopolisierten die Jesuiten den öffentlichen Unterricht, der sich bald auf mechanische Anlernung eines nichts weniger als klassischen Latein und eifrige Pflege hohlen Phrasenpomps in unaufhörlichen Deklamationen und theatralischen Vorstellungen beschränkte. Der junge Adel verließ die Schulen anmaßend, ohne gründliche Kenntnisse und ohne Neigung und Fähigkeit zu selbständigem Denken. Der vordem so häufige Besuch fremder Universitäten kam jetzt außer Gebrauch; die Krakauer Hochschule aber schritt, dank den Anfeindungen der Jesuiten, die 1622 das Recht erlangten, in Krakau ein Kollegium zu gründen, ihrem gänzlichen Verfall rasch entgegen. Die Greuel des 60jährigen Schwedenkriegs (1600–1660) hatten in Polen dieselben Folgen wie der Dreißigjährige Krieg in Deutschland: Verwüstung, Verarmung, geistige Verwilderung und vollständige Lähmung des viel verheißenden nationalen Aufschwunges unter den Jagellonen. Gleichwohl ist der Literatur auch in diesem Zeitraum das Merkmal einer durch die glänzenden Taten eines Żołkiewski, Chodkiewicz, Sobieski gehobenen patriotischen Stimmung eigen, die leider die Schranken eines steifen, panegyristischen Phrasenschwalles nicht zu durchbrechen vermag. Die bedeutendste poetische Schöpfung dieser Zeit ist das Heldengedicht »Wojna Chocimska« von Wacław Potocki (1622–96), das den glänzenden Sieg der Polen bei [110] Chotin über die Türken (1621) behandelt und sich durch lyrischen Schwung und vorzügliche Schilderung einzelner Szenen auszeichnet, aber sprachlich weit hinter den Dichtungen Kochanowskis zurücksteht. Dieselben Vorzüge und Schattenseiten kennzeichnen des Samuel Twardowski (1600–1660) historisches Gedicht »Wladyslaw IV.«, eigentlich ein Zyklus nur äußerlich verbundener Schilderungen der Kriegszüge und Reisen des Königs Wladyslaw Wasa. Von geringerm Wert sind die übrigen Gedichte Twardowskis. Als Erzeugnis erzwungener Mache erscheinen die Dichtungen des Reichshistoriographen Wespazyan Kochowski (1633–99), namentlich sein »Werk Gottes oder das Lied des befreiten Wien« (1684). Durch idealen Schwung zeichnen sich die Idylle »Roxolanki« des Szymon Zimorowicz (1604–29) aus. Die Gebrechen der Zeit werden am schärfsten von einem Mann gegeißelt, der selbst den größten Tadel verdiente: dem Palatin von Posen, Krysztof Opaliṅski (1609–56), der unter den Magnaten zuerst auf die Seite der Schweden trat, sich auch sonst als stolz, habsüchtig und käuflich erwies und 52 »Satiren« von großer Sittenstrenge, aber mittelmäßiger Diktion und schlechtem Geschmack verfaßte. Die lateinische Dichtkunst fand auch in diesem Zeitraum einen glänzenden Vertreter an Maciéj Kazimiérz Sarbiewski (1595–1640); seine Oden werden noch heute als mustergültig betrachtet. Den Übergang zum französischen Klassizismus vermittelt die gräfliche Dichterfamilie der Morsztyn, unter denen der Kronschatzmeister Andrzéj (geb. um 1620, gest. Anfang des 18. Jahrh.), das Haupt der französischen Partei unter König Sobieski, durch eine vorzügliche Übersetzung des »Cid« auf die französischen Muster hinwies, in der poetischen Erzählung »Psyche« französische Eleganz und Leichtigkeit nachahmte und zierliche lyrische Gedichte verfaßte. Sein Neffe Stanislaw Morsztyn (gest. um 1725) übersetzte die »Andromache« von Racine und schrieb vortreffliche Elegien. Durch Einfachheit und Natürlichkeit zeichnen sich die epischen und lyrischen Gedichte der Elzbiéta Drużbacka (1695–1765) aus. Das Drama kam, obschon König Wladyslaw IV. (1632–1648) eine Hofbühne unterhielt, über unbedeutende Anfänge noch nicht hinaus. Durch gelungene Charakteristik ragt der »Z chlopa król« (Krak. 1637) des Piotr Baryka hervor. Unter König Joh. Kasimir (1648–68) wandten sich der Hof und die Großen immer entschiedener der französischen Literatur zu, was namentlich die Entwickelung des nationalen Dramas hindern mußte. Nach dem Tode Sobieskis (1696) erregte ein allegorisches Tendenzstück: »Das Königreich Polen«, von einem unbekannten Verfasser, großes Aufsehen. Auch die eigentliche Geschichtschreibung machte keinen Fortschritt, dagegen ist dieser Zeitraum reich an wertvollen Memoiren. Die erste Stelle gebührt hier den in mustergültiger Prosa abgefaßten »Pamiętniki« des Jan Chryzostom Pasek, der die Kriege und politischen Ereignisse von 1656–1668 aus eigner Anschauung schildert. Stilistisch unbedeutend, aber inhaltreich sind des Mikołaj Iemiołowski (gest. um 1693) »Denkwürdigkeiten« von 1648–79 (Lemb. 1850) und des Joachim Jerlicz »Chronik der Ereignisse von 1620–1673« (Petersb. 1853), während die von Erasm Otwinowski (Pos. 1838) veröffentlichten Memoiren scharfe Beobachtungsgabe des Verfassers bekunden. Sehr wichtig für die Geschichte des Königs Mich. Wiśniowiecki ist das »Diarium« (»Dyaryusz«) des Palatins Jan Antoni Chrapowicki (gest. 1683; 1. Teil, Warsch. 1845). Unter den eigentlichen Geschichtschreibern sind hervorzuheben: der äußerst fruchtbare Polyhistor Szymon Starowolski (gest. 1656), dessen »Reformacya obyczajów polskich«, »Polonia sive status regni Poloniae« (Köln 1632), »De rebus Sigismundi I.« (Krak. 1616), »Scriptorum polonicorum hecatontas« (2. Aufl., Vened. 1627) durch klare Auseinandersetzung der Gebrechen der Republik bemerkenswert sind; der oben genannte Wespazyan Kochowski, Verfasser eines vorzüglichen Geschichtswerkes: »Annalium Poloniae ab obitu Wladisiai IV. climacter 1, 2, 3« (Krak. 1683–98, das 4. Buch befindet sich als Manuskript in der Dresdener Hofbibliothek). Wojciech Wijuk Kojałowicz (1609–77) schrieb eine »Historia Lithuaniae« (Danz. 1650 u. Antwerp. 1669), die Schlözer zu den besten Geschichtswerken des 17. Jahrh. zählt; des Reichskanzlers Andrzéj Chryzostom Zaluski (1650–1711) »Epistolae historico-familiares« (Braunsb. 1709–11, 3 Bde.) sind Hauptquellen für die Geschichte dieser Zeit. Die heraldischen Vorarbeiten Paprockis fanden in dem großen Werke »Korona polska« (Lemb. 1728–43, 4 Bde.) des K. Niesiecki (gest. 1744) eine klassische Vollendung.

IV. Herrschaft des französischen Klassizismus, 1750 bis 1822.

Der Ausgang des 17. und Anfang des 18. Jahrh. waren für die p. L. ganz unproduktiv; erst um die Mitte des 18. Jahrh. förderten die immer mächtiger eindringenden französischen Einflüsse eine neue Literaturepoche zutage, die allerdings fast ausschließlich auf Nachahmung fremder Muster beruht, indessen für Verfeinerung des Geschmacks und der Sprache nicht wenig geleistet hat. Der Kampf gegen die Schulmethode der Jesuiten knüpft sich an den Namen des Piaristen Stanislaw Konarski (1700–73), der in seiner Schrift »De emendandis eloquentiae vitiis« (Warsch. 1741) die widerliche Sprachmengerei bekämpfte, in den »Institutiones oratoriae« (1767) eine ungekünstelte Theorie der Beredsamkeit mit Beispielen aus mustergültigen Schriftstellern gab und dem französischen Klassizismus durch vorzügliche Übersetzungen aus Corneille u. a. die Bahn brach. Diese Richtung fand eifrige Unterstützung an dem Hofe des Königs Stan. Poniatowski. Der »Dichterfürst« dieser Zeit, Erzbischof Graf Ignacy Krasicki (1735–1801), vereinigt alle ihre Vorzüge, zierliche Sprache, seinen Witz, geistreiche Satire, mit ihren Schattenseiten, als sklavische Nachahmung französischer Muster, unbedingte Unterwerfung unter die Kunstregeln Boileaus und Mangel an wahrer poetischer Empfindung. Im steifen Stil der »Henriade« besang er den Krieg um Chotin, ohne die frühere Bearbeitung desselben Stoffes von W. Potocki zu kennen; belebter sind seine satirischen EpopöenMyszeïs«, »Monachomachia«, »Antimonachomachia«), am gelungensten seine Fabeln und Satiren und die Sittenromane (»Der Untertruchseß« etc.). Unter den eigentlichen Hofpoeten sind zu nennen: der Bischof Adam Stanislaw Naruszewicz (1733–96), der in seinen Oden, Idyllen, anakreontischen Liedern und in seinen vortrefflichen Satiren noch eine gewisse Würde bewahrt, während der königliche Kammerherr Stanislaw Trembecki (1723 bis 1812) sich nicht nur mit dem Schoßhündchen des Königs vergleicht, sondern auch der Zarin Katharina schmeichelt, obschon seine lyrischen Gedichte und sein großes beschreibendes Gedicht »Zofiówka« in sprachlicher Hinsicht ausgezeichnet genannt werden müssen. Auch sein früh verstorbener Amtsgenosse Tomasz Kajetan Węgierski (1755–87) ahmte in seinem beschreibenden[111] Gedicht »Organy« wie in seinen »Oden« und »Poetischen Briefen« die französischen Muster sklavisch nach. In höherm Grade trägt der nationalen Stimmung Rechnung Fr. Dyonjzy Kniaźnin (1750 bis 1807) in seinen Oden und Opern, die indessen der Form nach streng »klassisch« sind, gleichwie die seinerzeit als Meisterwerke gepriesenen Trauerspiele: »Ludgarda« des Generals Ludwik Kropiński (1767 bis 1844) und »Barbara Radziwiłłowna« von Alojzy Feliński (1771–1820). Als Vorbote der Befreiung der Nationalliteratur aus den Fesseln des französischen Akademismus erscheint zunächst Franz Karpiński (1741–1825), der zwar in seinen Dramen: »Judith«, »Der Zins«, »Alceste« etc. noch auf pseudoklassischem Boden steht, dagegen in seinen Idyllen und Elegien den volkstümlichen Ton aufs glücklichste anzuschlagen wußte. Auch der Erzbischof Jan Pawel Woronicz (1757–1829), nach Skarga der bedeutendste polnische Kanzelredner, der in seinem didaktischen Gedicht »Swiạtynia Sibylli« an den Moderegeln festhält, erhebt sich in einzelnen Dichtungen, namentlich in dem Fragment »Assarmot«, zu wahrer poetischer Begeisterung. Der eigentliche Dichter des Übergangs ist indessen der auch als Staatsmann, Redner und Adjutant Koŝciuszkos bekannte Julian Ursyn Niemcewicz (1758–1841). Seine politischen Tendenzdramen: »Die Heimkehr des Land boten« (1790) und »Kasimir der Große« (1792) greifen kühn in die nationale Strömung; noch anregender. haben seine »Historischen Gesänge« (1816) und die Erzählung »Jan z Tęczyna« (1825) gewirkt. Unter den Dichtern des Überganges sind ferner zu nennen: Franciszek Wężyk (1785–1862), der Dramen (»Gliński«, »Barbara Radziwiłłowna«, »Wanda«) und ein beschreibendes Gedicht: »Okolice Krakowa« (Krak. 1820), schrieb, der Kastellan Kajetan Kozmian (1771–1856), Wincenty Reklewski (1785–1812) u. a. Charakteristisch für diesen Zeitraum sind die zahlreichen, zum Teil vorzüglichen Übersetzungen von Meisterwerken der altklassischen wie der modernen Literaturen. Einen bedeutenden Aufschwung nahm jetzt die Geschichtschreibung. Dem oben genannten Ad. Naruszewicz gebührt der Ruhm, durch seine auch sprachlich ausgezeichnete »Historya narodu polskiego« (»Geschichte des polnischen Volkes«, Warsch. 1780–86, 7 Bde.) eine sichere Grundlage für die moderne Geschichtschreibung Polens geschaffen zu haben. Unter den historischen Schriften des Grafen Tadeusz Czacki (1765–1813) ist die »Über die litauischen und polnischen Gesetze« (Warsch. 1800–1801, 2 Bde.) hervorzuheben. Jan Albertrandy (1731–1808) schrieb eine »Geschichte Heinrichs von Valois und Stephan Báthoris« (Warsch. 1823, 2 Bde.), eine »Geschichte der Regierung Kasimirs des Jagellonen« (das. 1826–27, 2 Bde.) und zahlreiche Monographien. Auch der Dichter Niemcewicz hat sich durch seine »Geschichte Sigismunds III.« (Warsch. 1819, 3 Bde.) als Geschichtsforscher einen Namen erworben. Denselben Stoff mit besonderer Berücksichtigung der staatlichen Einrichtungen, Sitten, Trachten etc. behandelte Fr. Siarczyński (1758–1829). Der Erforschung der slawischen Urgeschichte widmete sich außer W. Surowiecki (1769–1827) Adam Czarnocki (1784–1825), dessen Aufsätze auf diesem Gebiet bahnbrechend wirkten. Sehr bedeutend gestaltete sich auch in diesem Zeitraum die Memoirenliteratur; fast jedes Jahr bringt jetzt Denkwürdigkeiten aus dem 18. Jahrh. Unter den bis jetzt bekannten sind am wichtigsten: die Denkwürdigkeiten des Königs Stanislaus Poniatowski; sodann des Andrzéj Kitowicz »Denkwürdigkeiten zur Regierung Augusts III. und Stanislaus Augusts« (Pos. 1840), Wybickis »Pamiętniki« (das. 1840, 3 Bde.), dann »Pamiętniki czaców moich« von Niemcewicz (Par. 1848), die Memoiren des Generals Zajączek, Kożmians, die des Fürsten Adam Czartoryski u. a. Auf staatswissenschaftlichem Gebiete trat Konarski (s. oben) mit seiner Gesetzsammlung »Volumina legum« und namentlich mit dem epochemachenden Werk »O skutecznym rad sposobie« (»Über die wirksame Art der Beratungen«, 1760–63, 4 Tle.) als Reformator auf. Ihm schließen sich an der Reichskanzler Hugon Kołłaątaj (1750–1812), der freisinnigste und geistreichste Führer der Reformpartei auf dem sogen. großen Reichstag von 1788–92, und der Staatsrat Stan. Staszic (1755–1826; »Uwagi nad życiem Zamoyskiego«, »Przestrogi dla Polski«); ferner Ignacy Potocki, Seweryn Rzewuski, Jezierski, Tomaszewski u. a. Auch in den Versuchen auf dem Gebiete der Philosophie herrschte die französische Richtung vor. Die von Condillac im Auftrag des polnischen Unterrichtsrats verfaßte »Logique« wurde von Jan Znosko übersetzt (1802); Cyankiewicz schrieb eine Logik nach den Grundsätzen Lockes (1784). Am eifrigsten vertrat den sensualistischen Standpunkt der Wilnaer Professor Jan Śniadecki (1756–1830) in der Schrift »O filozofii« (1819), während J. K. Szaniawski (1764–1843) sich an Kant und Schelling anlehnte (s. unten).

V. Die Romantik, von 1822–62.

Das Erscheinen der »Balladen und Romanzen« von Adam Mickiewicz (1822) eröffnet die romantische Periode, die wesentlich zum Ausbruch des Aufstandes von 1830 beitrug, nach dem Scheitern desselben in der Emigrationsliteratur ihren ebenso glänzenden und genialen wie auch durch Überschwenglichkeit gefährlichen Ausdruck findet, dann die Warschauer Demonstrationen von 1862 und den Aufstand vom Januar 1863 mit erzeugt, alsdann aber einer wesentlich realistischen Gegenströmung weicht. Was Mickiewicz für den Aufstand von 1830 war, das war Juliusz Słowacki für jenen von 1863. Adam Mickiewicz (1798–1855) befreite die polnische Nationalliteratur von den Banden des starren französischen Klassizismus, wobei er namentlich der englischen und deutschen Poesie mächtige Anregung verdankt, fand aber nach einer kurzen Sturm- und Drangperiode in seinem Hauptwerk: »Pan Tadeusz« (1834) das Gleichgewicht zwischen originaler Unabhängigkeit und im besten Sinne klassischer Form. Juliusz Słowacki (1809–1849), dessen erste Dichtungen 1832 erschienen, brachte die polnische Romantik zu dem Extrem der subjektiven, durch keine Tradition und Regel gezügelten Empfindung, der patriotischen Leidenschaft und des absichtlichen Absehens von allen normalen oder prosaischen Lebensbedingungen. Endlich vertritt der dritte bedeutendste Dichter dieser Zeit, Graf Zygmunt Krasiński (1812–59), die kirchlich-aristokratische Abart der polnischen Romantik. Neben Mickiewicz waren es namentlich folgende Dichter, die in den 1820er Jahren zum Siege der Romantik über den absterbenden Nachklassizismus beitrugen: Kazimiérz Brodziński (1791 bis 1835) mit seinem reizen den Idyll »Wiesław«, Graf Alexander Fredro der Ältere (1793–1876) mit seinem Lustspiel »Pan Geldhab«, J. Bohdan Zaleski (1802–86) mit seinem »Dumy«, besonders aber der früh verstorbene Antoni Malczewski (1792–1826) mit der poetischen Erzählung »Marya« und Seweryn Goszczyński (1803–76) mit seiner schauerlichbrutalen[112] poetischen Erzählung »Zamek Kaniowski«. Die episch-lyrische Poesie findet dann ihre hervorragendsten Vertreter in Wincenty Pol (1807–72), dessen »Lied von unserm Land« und Rittergedicht »Mohort« in der glücklichsten Weise alle Vorzüge der Kunst- und Volkspoesie vereinigen; in dem sein ganzes Leben lang von Not verfolgten Ludwik W. Kondratowicz (Pseudonym: Syrokomla, 1823–62), dessen »Lirnik wioskowy«, »Stare wrota« etc. ein ungewöhnliches, wenn auch nicht zur vollen Entfaltung gelangtes Talent verraten; in Lucyan Siemieński (1809–77) mit slawistischer Richtung und entschiedener Vorliebe für das Volkslied; in Antoni E. Odyniec (1804–85); ferner in Julian Korsak (1807–55) und Alex. Chodżko (1804–91), die sich an die orientalisierende Richtung des Adam Mickiewicz anlehnen; in Stefan Garczyński (1805–33), dessen »Waclawa dzieje«, und Stefan Witwicki (1800–1847), dessen »Edmund« auf Byron verweisen; endlich in Kornel Ujejski (1823–97), dessen durch hohen Schwung ausgezeichnete »Skargi Jeremiego« (»Klagen des Jeremias«, 1847) und »Melodye biblijne« (»Biblische Melodien«, 1852) sowie die Dichtungen des jung verstorbenen Edm. Wasilewski (1814–46), dann die von Cypryan Norwid, Roman Zmorski, Berwiński u. a. einen starken Einfluß des romantischen Pessimismus und radikalen Patriotismus Słowackis verraten.

Auch das Drama nahm in der romantischen Epoche einen bedeutenden Aufschwung. Neben Słowacki, der eine stattliche Anzahl echt romantischer Trauerspiele schrieb, sind insbes. zu erwähnen: der bereits obengenannte Graf Alex. Fredro der Ältere, Józef Korzeniowski (1797–1863), D. Magnuszewski (1810–45) u. a. Im allgemeinen aber war die Romantik auch in Polen der Entwickelung des bühnengerechten Dramas nicht förderlich. In glücklicher Weise vermittelt der Roman den Übergang zu der neuesten realistischen Epoche. Den Bann des sentimentalen klassischen Romans versuchten schon im zweiten Jahrzehnt Felix BernatowiczPojata«), Niemcewicz (vgl. oben), Graf Fryderyk SkarbekPan Starosta«, »Damian Ruszczyc« etc.) zu brechen. Doch datiert die Popularität der Romane in Polen erst vom Anfang der 1840er Jahre, seitdem sich nämlich J. J. Kraszewski (1812–87) mit dem Roman »Poeta i świat« (»Der Dichter und die Welt«, 1839) Bahn gebrochen, um alsbald der fruchtbarste und der am meisten gelesene Schriftsteller zu werden. Neben Kraszewski sind zu nennen: Józef Korzeniowski, der in seinen zahlreichen Sittenromanen, als »Spekulant«, »Emeryt«, »Garbaty« etc., sich als sehr bedeutender Erzähler und seiner Stilist erweist; Michal Grabowski (1805–63) und Michal Czajkowski (1808–86), deren in der Ukraine spielende Romane seiner Zeit beliebt waren; Zygmunt Kaczkowski (geb. 1826); Henryk Rzewuski (1791–1866); Ignacy Chodżko (1795–1861); Józef Dzierzkowski (1807–65) u. a.

Aber die polnische Romantik war keine ausschließlich poetische Richtung, sondern eine politisch-soziale Reaktion gegen die durch den Wiener Kongreß sanktionierten Verhältnisse und gegen jene aristokratischbureaukratische Koterie, die den Fall des Reiches mit verschuldet und sich dann mit dem russischen Regime ausgesöhnt hatte. Sie beherrschte daher auch die Geschichtschreibung und Philosophie. In ersterer behandelte die »klassische Schule« des übrigens sehr verdienstlichen Ad. Naruszewicz (s. vorige Periode) die Hof- und Staatsgeschichte. An der Spitze der neuesten, romantischen Schule stand Joachim Lelewel (1786–1861), der wie Mickiewicz wesentlich zum Aufstand von 1830 beitrug und auf allen Gebieten der Geschichte und Geographie durch seine Forschungen zwar anregend und bahnbrechend wirkte, durch das Hineintragen vorgefaßter Meinungen aber den Sieg realistisch-objektiver Geschichtsforschung hinderte. Ganz in demselben Sinne wirkten Henryk Schmitt (1817–83) und Andrzéj Moraczewski (1802–55), dessen »Polnische Geschichte« ein warmes Plaidoyer für republikanische Grundsätze ist und in dogmatisierender Richtung über die ähnliche Methode Rottecks und Guizots weit hinausgeht. Anstatt die Fehler und Gebrechen aufzudecken, die den Fall des polnischen Staates herbeiführten, langte die Schule Lelewels schließlich mit dem Dichter Krasiński bei demselben Punkt an, nämlich bei der Apotheose des polnischen Volkes. Ihren Zenit erreichte diese Richtung in der Historiosophie von Waleryan Wróblewski (1809–1877, pseudonym Koronowicz): »Słowo dziejów polskich« (Leipz. 1858–60, 3 Bde.). Dieser Schule im übrigen naheverwandt, unterscheidet sich Karol Szajnocha (1818–68) dadurch vorteilhaft von ihr, daß er seinen historischen Gemälden, namentlich in der glänzenden Schilderung Jagellos und HedwigsJadwiga i Jagiello«, 2. Aufl., Lemb. 1861), einen vollen Hintergrund verleiht und statt politischer Abstraktionen Gestalten von Fleisch und Blut liefert. Er bezeichnet dadurch neben Julian Bartoszewicz (1821–70) den Übergang zu der neuesten realistischen Periode polnischer Geschichtschreibung.

Wie der französische Akademismus die polnische Poesie bis 1822 beherrschte, so fußten auch die bescheidenen Anfänge der polnischen Philosophie in dem französischen Sensualismus. Die Reform lehnte sich auch hier an die deutsche Philosophie, namentlich an Kant, an. J. K. Szaniawski, auf der Königsberger Universität gebildet, bekämpfte zuerst in den Schriften: »Co jest filozofia?« (»Was ist Philosophie?«, 1802), »O systemach moralnych« (1803), »Dzieje filozofii« (1804) etc. die Theorie Condillacs und wies auf Kant und Schelling hin, welch letzterer auch auf den fähigsten Ästhetiker der romantischen Schule, M. Mochnacki (1803–35), entscheidenden Einfluß ausgeübt hat. Jozef Gołuchowski (1797 bis 1858) fußt mit seinen »Zasady logiki, matematyki i filozofii moralnéj« (1821) vollständig auf Schellingschem Idealismus. Doch entfaltete sich die philosophische Literatur in Polen erst in den 1840er Jahren und zwar unter dem Banner Hegels. Dessen Schüler Graf August Cieszkowski (geb. 1814) wandte des Meisters aprioristisches System auf den Geist der Geschichte der Slawen an (»Ojcze nasz«, Par. 1848); Karl Libelt (1807–75) versuchte eine nationale polnische Philosophie zu schaffen (»System umnictwa«, »Filozofia i krytyka« etc.); Józef Kremer (1806–1875) erwarb sich namentlich durch seine ästhetischen »Briefe aus Krakau« große Verdienste um die polnische philosophische Literatur. Auch Bronislaw Ferd. Trentowski (1807–69) geht von der deutschen idealistischen Philosophie aus, obschon er den Anspruch erhob, eine neue »Philosophie der Slawen« zu begründen, welche den Idealismus der Germanen und den Realismus der Romanen zur Synthese oder höhern Potenz zu erheben hätte (deutsch: »Grundlage der universellen Philosophie«, Freiburg 1837; polnisch: »Chowanna«, Posen 1842, 2 Bde. etc.). Den Mittelpunkt der philosophischen Bewegung bildete in den[113] 1840er Jahren Posen mit der von Libelt redigierten Zeitschrift »Rok«.

VI. Die neueste Zeit (seit 1862).

Die Romantik gipfelte in der Überzeugung, daß Idee und Wille alles vermögen, daß das polnische Volk das auserlesene sei und den absoluten Anspruch habe, von den andern Völkern gerettet zu werden, daß die russischen Heerscharen unmöglich der polnischen Begeisterung standhalten könnten. Diese Stimmung erklärt allein den im ungeeignetsten Augenblick unternommenen Aufstand von 1863. Im J. 1831 war die Romantik erst im Aufschwung begriffen, 1863 hatte sie ihren Kreislauf beendet. Daher steigerte sie sich nach dem Fall jenes Freiheitskriegs, wogegen das Scheitern des letzten Aufstandes einen entschiedenen Rückschlag zugunsten realistischer Auffassung der Dinge erzeugte. Zum erstenmal tritt jetzt mit den bedeutenden Werken von Józef Supiński (»Grundzüge der allgemeinen Physiologie«, 1860, und »Schule der polnischen Nationalökonomie«, 1862–65, 2 Bde.) die nationalökonomische Richtung in den Vordergrund, und es wagen kühne Schriftsteller, wie Franciszek Krupiński (»Über die Romantik und ihre Folgen«, Warsch. 1876), über die als nationales Heiligtum geltende Romantik den Stab zu brechen, was freilich wieder nur einen Mangel an echt historischer Auffassung verrät. Jedenfalls ist diese neueste, von »positivistischen« und ironisch-pessimistischen Ideen beherrschte Epoche der epischen und lyrischen Poesie nicht günstig. Unter den ältern Dichtern meldete sich der Nestor Bohdan Zaleski (s. oben), der mit seinen »Dumy« an der Wiege der Romantik stand und dann in »Duch od stepu« seinen Zenit erreichte, mit seltenen zarten Gelegenheitsgedichten; Teofil Lenartowicz (geb. 1822), der Dichter der vielgelesenen »Lirenka« (1855; »Nowa Lirenka«, 1859), der in »Bitwa Raclawicka« (1859) auch das Gebiet der historischen Rhapsodie mit Glück betrat, bekundete 1880 in dem reizenden Idyll »Jagoda mazowieckich lasów« seine ungeschwächte Schaffenskraft; Kornel Ujejski (s. oben) wandte sich dem dramatischen Gedicht (»Smok siarczysty«, 1880) mit starkem Anklang an die politischen Tagesfragen zu. Noch sind unter den Dichtern, die mit ihrer Richtung der vorigen Periode angehören und unter dem Einfluß Słowackis stehen, zu nennen: Włodzimiérz Wolski, Leonard SowinskiSonette und Satiren«), Felicyan Faleński, Jadwiga Luszczewska, Marya Konopnicka u. a. Der bedeutendste lyrische Dichter der neuesten Zeit ist Adam Asnyk (1838–97), bei dem sich ungewöhnliche Anlage mit geläuterter künstlerischer Gestaltungskraft aufs glücklichste vereinigt. Seine »Gedichte« zeichnen sich durch seltene Feinheit der Sprache wie durch farbensatte Detailmalerei vorteilhaft aus. Als jüngere Dichter sind zu nennen: J. Kasprowicz, K. Tetmayer, L. Rydel, K. Gorski, A. Lange, Z. Przesmycki (Miriam) u. a.

Einen sehr bedeutenden Aufschwung nahm in dieser Zeit das Drama. Die hervorragendsten Lustspieldichter sind: A. Asnyk, Graf Jan Alex. Fredro der Jüngere (gest. 1892), J. Bliziński (gest. 1893), M. Bałucki, Kazimiérz Zalewski und Edward Lubowski. Ferner sind zu nennen: Graf Koziebrodski, Prybylski, W. Szymanowski, Narzymski u. a. Auf dem Gebiete des historischen Dramas, das jedoch noch nicht auf der ziemlich bedeutenden Höhe des Lustspiels steht, erlangten die meisten Anerkennung: J. Szujski, A. Asnyk, K. Zalewski, Adam Bełcikowski (1835–83), K. Gliński, W. Rapacki, B. Grabowski, St. Kozłowski und neuerdings St. Wyspiański. Eigentliche Volksstücke schrieb namentlich Wł. Anczyc sowie J. Maciejowski (Sewer) u. a., moderne Verhältnisse behandelnde Schauspiele verfaßten Lubowski, Zalewski, Świętochowski (Okoński), Kisiliewski, Gabryela Zapolska etc. Selbstverständlich werden auch alle bedeutendern Dramen des Auslandes ins Polnische übersetzt. Unter den Romanschriftstellern steht auch in dieser Epoche J. J. Kraszewski (s. oben) sowohl an Fruchtbarkeit als auch an Gediegenheit an der Spitze. Er behandelte in einer Reihe von Romanen unter dem Pseudonym Bolesławita die polnisch-russischen Beziehungen vom Gesichtspunkte des letzten Aufstandes. In einer andern Serie schildert er die gesellschaftlichen Verhältnisse in Polen, namentlich die Notwendigkeit, den untergehenden Adel durch Arbeit zu heben; in wieder einer andern behandelt er die sogen. sächsische Zeit der polnischen Geschichte, in einer vierten endlich die polnische Urgeschichte in Walter Scottschem Stil. Neben Kraszewski sind zu nennen: Jan Zacharjasiewicz (geb. 1825) als Verfasser vorzüglicher politischer Tendenz- und Künstlerromane; Zygmunt Miłkowski (Pseudonym Jez, geb. 1824), dessen Tätigkeit sich vielfach auf südslawische Stoffe wirft; vor allem aber Henryk Sienkiewicz (geb. 1846), der, nachdem er bereits durch seine historischen Romane »Mit Feuer und Schwert« (1884), »Die Sintflut« (1886), »Pan Wołodyjowski« (1888) und den psychologischen Roman »Ohne Dogma« (1890) den polnischen Roman auf eine früher nie erreichte Höhe gehoben, mit dem folgenden, in der Zeit Neros spielenden »Quo vadis« (1895) einen ganz beispiellosen Erfolg errang, sowie Eliza v. Orzesko (geb. 1842), die fruchtbarste, zugleich aber auch die hervorragendste unter den polnischen Schriftstellerinnen. Auch der ältere Romandichter Kaczkowski (s. oben) trat nach langem Schweigen mit historischen RomanenAbraham Kitaj«, 1887, und »Die Ritter Albrechts«, 1889) hervor. Ferner sind Roman und Novelle vertreten durch Krechowiecki, Loziński, Gomulicki, Bałucki, A. Głowacki (Boleslaw Prus), Dygasiński, Gawalewicz, Kosiakiewicz, Reymont, Zeromski, Szymański, Sieroszewski, Maciejowski, Orkan, Gruszecki, Laskowski etc., sowie durch die Schriftstellerinnen Luszczewska (s. oben), Ludwika Godlewska, Walerya Marrené (Morzkowska), Marya Rodziewicz, Zofja Kowerska etc. Als Humoristen taten sich besonders hervor Jan Lam, Albert Wilczyński u. a. Ein Vertreter der »Modernen« mit ihrem Pessimismus ist der Nietzscheaner St. Przybyßewski (geb. 1868) sowohl im Roman wie im Drama.

Sehr entschieden wirkte die neue realistische Richtung auf die Geschichtschreibung zurück, die jetzt den aprioristischen Standpunkt der Verherrlichung der polnischen Geschichte um jeden Preis verließ und sich auf die Herausgabe der Materialien und auf rücksichtslose Aufdeckung der Gebrechen des polnischen Staatswesens verlegte. In erster Hinsicht sind hervorzuheben: die »Monumenta Poloniae historica« (1864–93, 6 Bde.), die »Acta Tomiciana« aus dem 16. Jahrh. (bisher 9 Bde.), die von der Krakauer Akademie veröffentlichten Sammlungen: »Scriptores rerum polonicarum« (seit 1872, bis jetzt 18 Bde.), »Monumenta medii aevi historica« (1874–96, 15 Bde.) und »Acta historica« (seit 1878, bis jetzt 12 Tle. in 16 Bdn.), die in Lemberg seit 1868 herausgegebenen »Akta grodzkie«, die von Prof. Pawiński in Warschau edierten »Zródła« (1876–89, 16 Bde.); ferner die kritische Ausgabe der Werke des Długosz,[114] der Briefe des Kardinals Hozyusz, der Aktenstücke zur Regierung J. Sobieskis etc. In der andern Beziehung sind zu nennen: J. Szujski (»Geschichte Polens«, 1866, 4 Bde.), W. Kalinka (»Der vierjährige Reichstag«), Theodor Morawski (»Geschichte des polnischen Volks«, 1872, 8 Bde.), M. Bobrzyński (»Geschichte Polens im Grundriß«, 1879) u. a., die alle von dem Grundsatz ausgehen, daß nur die Erkenntnis der reinen Wahrheit die nationale Besserung und Wiedergeburt zu fördern geeignet ist. Mit großer Ausdauer werden jetzt einzelne Partien der polnischen Geschichte aktenmäßig dargestellt. Wir nennen für die ältesten Zeiten: A. Małecki (»Über den innern Organismus Polens in der ältesten Zeit«, »Das Testament Boleslaw Schiefmunds« etc.), A. Lewicki (»Mieszko II.«), St. Smolka (»Mieszko der Alte und seine Zeit«); bis zum Ende des 15. Jahrh.: M. Bobrzyński (»Über das deutsche Recht in Polen«, »Der polnische Reichstag unter Albrecht« etc.), J. SzujskiKasimir der Große«), A. Prochaska (»Über die polnisch-böhmischen Beziehungen«), St. SmolkaPolen und die Hussitenkriege«), A. Kękrzyński (»Polnische Nationalität zur Zeit des Ritterordens«), ferner Kantecki, Papée, Maurer, Stadnicki, Sutowicz etc.; bis zur Mitte des 18. Jahrh.: Zakrzewski (»Nach der Flucht Heinrichs von Valois«), J. SzujskiRenaissance und Reformation in Polen« etc.), A. Przeżdziecki (»Die polnischen Jagelloninnen«), ferner Kalicki, Kubala, Kantecki, Jablonowski, Antoni J. Rembowski, namentlich auch K. Jarochowski (gest. 1888), der die Zeit der Schwedenkriege mustergültig bearbeitete, und T. KorzonGlück und Leid Johannes III. Sobieski«, 1898). Die Regierungszeit Poniatowskis behandeln außer Kalinka (s. oben) H. Schmitt (»Geschichte Polens im 18. und 19. Jahrhundert«), J. J. KraszewskiPolen zur Zeit der drei Teilungen«), Graf Skarbek (»Geschichte des Herzogtums Warschau«) und T. Korzon (»Die innern Zustände Polens unter Stanislaus August«). Kulturhistorische Stoffe behandeln Weclewski (»Die Schlesier in Polen«), Liske (»Ausländer in Polen«) und W. A. Maciejowski (»Die Juden in Polen«). Auf dem Gebiete der Geographie ist vor allem das in Warschau erscheinende große »Geographische Wörterbuch« anzuführen. In der Philosophie vollzog Fr. KrupińskiO filozofii w Polsce«, »Szkola pozytywna«, »Wezasy warswawskie«) den Sprung vom subjektiven Idealismus, dem die polnischen Philosophen der Romantik sämtlich huldigten, zum Comteschen Positivismus, der seither in Warschau, namentlich an den Professoren J. Ochorowicz und H. Struve (s. d.) seine Hauptvertreter gefunden hat, während in Krakau W. Lutosławski als Platonforscher u. St. Pawlicki durch seine »Geschichte der antiken Philosophie« hervorragen.

Begründer der polnischen Literaturgeschichte ist Felix Bentkowski, der in seiner »Historya literatury polskiéj« (Warsch. 1814, 2 Bde.) zuerst den rein bibliographischen Standpunkt verließ. Die große Literaturgeschichte von Wiszniewski (Krak. 1840 bis 1857, 10 Bde.) reicht nur bis in die Mitte des 17. Jahrh., desgleichen W. A. Maciejowskis »Piśmiennictwo polskie« (Warsch. 1851–53, 3 Bde.), das namentlich für die älteste Periode vielfach unerwiesene Theorien aufstellt; die »Historya literatury polskiéj« von K. Wł. Wójcicki (das. 1845–46, 4 Bde.; 2. Ausg. 1861) ist mit Auszügen überladen. Ferner sind zu nennen: Lesław LukaszewiczRys dziejów piśm. polsk.«, Krak. 1836; erlebte viele Auflagen), MajorkiewiczLiter. polska«, Warsch. 1847), Julian BartoszewiczHist. liter. polsk.«, das. 1861), Wład. NehringKurs liter. polskiéj«, Pos. 1866), Leon RogalskiHist. liter. polsk.«, Warsch. 1871), K. MecherzyńskiHist. liter. polsk.«, Krak. 1873), A. KuliczkowskiZarys dziejów liter.«, Lemb. 1873, 4. Aufl. 1891) und namentlich L. SowinskiRys dziejòw liter. polsk.«, Wilna 1874–78, 5 Bde.) und S. TarnowskiHist. liter. polsk.«, Krak. 1900, 5 Bde.; neue Ausg., Bd. I, 1903). Karl Estreicher veröffentlichte eine monumentale »Bibliografia polska« (Krak. 1870–99, 17 Bde.). Außerordentlich reich ist die p. L. an zum Teil sehr umfangreichen literarhistorischen Monographien und Studien; in erster Linie sind zu nennen die Schriften von Kraszewski, A. Małecki, Tarnowski, Chmielowski, Mecherzyński, Belcikowski, Nehring, Spasowicz, Grabowski, Chlebowski, Zawadski, Jarochowski, Kantecki, Brückner etc. Als die bedeutendsten Kritiker gelten Chmielowski, Małecki, Tarnowski, Klaczko, Boguslawski, Kaszewski etc.

Als Werke über polnische Literaturgeschichte, die nicht polnisch geschrieben sind, sind zu nennen: Lipnicki, Geschichte der polnischen Nationalliteratur (Mainz 1873, kurze Übersicht); Nitschmann, Geschichte der polnischen Literatur (2. Aufl., Leipz. 1888); die russisch geschriebene Geschichte der polnischen Literatur von Spasowicz im 2. Band von Pypin und Spasowicz' »Geschichte der slawischen Literaturen« (Petersb. 1865; 2. Aufl. 1879–80, 2 Bde.; deutsch von Pech, Leipz. 1880–84, 2 Tle. in 3 Bdn.) und A. Brückner, Geschichte der polnischen Literatur (Leipz. 1901).

Die polnische Volksliteratur (lyrische Lieder, Märchen, Rätsel, Sprichwörter; das epische Volkslied fehlt den Polen) hat man erst im 19. Jahrh. auszuzeichnen angefangen. Von Sammlungen ist vor allem das große Werk Oskar Kolbergs: »Lud« (»Das Volk. Seine Gewohnheiten, Lebensweise, Sprache, Überlieferungen, Sprichwörter, Gebräuche etc.«, Warschau u. Krak. seit 1865; über 30 Bde.) zu nennen. Volkslieder sammelten Wojcicki (Warsch. 1836), Czeczot (Wilna 1837–45), Wacław z Oleska (galizische, Lemb. 1833), Żegota Pauli (galizische, das. 1838), Konopka (Krakauer, Krak. 1840), Zejszner (aus der Tatra, Warsch. 1845), Lipiński (aus Posen), die Volkslieder der polnischen Oberschlesier Roger (Bresl. 1863), Erbrich (das. 1889 u. 1891), Gloger u. a. (Übersetzungen unter andern von Hoffmann von Fallersleben, Kassel 1865), Märchen Wojcicki (»Klechdy«, Warsch. 1837; deutsch von Lewestam, Berl. 1839) und GlińskiBajarz polski«, 3. Aufl., Wilna 1881); Rätsel und Sprichwörter gaben heraus Wojcicki (Warsch. 1830), Wurzbach (Lemb. 1846) und Adalberg (Sprichwörterlexikon, Warsch. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 109-115.
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