1. Bim Schlâge profitirt niemert meh as de Metzger. (Zürich.) – Sutermeister, 31.
[212] 2. Dat es dat, sacht Schmack, da schlug he de Fru egen Nack. (Aachen.) – Hoefer, 923.
3. Der geschlagen ist, hat gross elend, der obsigt stirbt auch behend. – Gruter, III, 16.
4. Dünn geschlagen ist bald geschliffen.
Findet auch auf dem Felde der Erziehung Anwendung.
Lat.: Si fuerit ferrum tenue, cos parcitur inde. (Binder II, 3109; Neander, 310.)
5. Durch Schlagen gewinnt der Fleischer mehr als der Lehrer.
Gegen das Prügelsystem in der Erziehung, ohne dass dabei körperliche Züchtigung völlig ausgeschlossen werden soll.
Böhm.: Bitím řeznik získá, a ne učitel. – Žádný víc bitím nezíská jako řezníci. (Čelakovsky, 409.)
6. Ei so schlach mi 's Blässle, ei so schlach mi 's Blechle! Muoter musst mir, schlach mi 's Blechle, Thürlishosa macha laun. – Birlinger, 689.
Ein Kinderspruch.
7. Einer schlegt auff den Busch, der ander kriegt den Vogel. – Petri, II, 181.
8. Es schlegt einer lieber, ehe einer sich schlagen lest. – Petri, II, 296.
9. Es schlegt mich so mehr ein Hengst als ein Ackerpferd. – Petri, II, 296.
10. Es schlegt nit allweg, wann es gleich dondert. – Franck, I, 82a; Gruter, I, 37; Petri, II, 296; Lehmann, 135, 11.
11. Es würde mancher schlagen, wenn er nicht das Wiederschlagen fürchtete.
Dän.: Mange skulde være ferdige at slaa, frygtede de ej for gienslag. (Prov. dan., 510.)
12. Geschlagen ist geschlagen.
Wenn's verspielt sein soll, so setzt man lieber das Aeusserste daran.
Frz.: Autant vaut bien battu que mal battu. (Cahier, 202; Bohn I, 7.)
13. Geschlagen werden und die Hand lecken, ist hündisch. – Kehrein, VI, 28.
14. Gut geschlagen ist halb geschliffen.
Mhd.: Sleht geslagen ist schier gesliffen. (Diutisca.) (Zingerle, 133.)
15. Ham kan 'n slau me'n Strä, thät 'r 't dä (oder: that 'r 't bliw lât). (Nordfries.)
Man kann ihn schlagen mit einem Strohhalm, dass er's thut, oder dass er's bleiben lässt. Sinn: Wer gern etwas will oder nicht will, den kann man mit Leichtigkeit dahin bringen, dass er's thut oder unterlässt.
16. Ick schlog mi gä'n sêwen Kierls, söä Rolf Schmidt, awer kein'n hät mîhr Schlä' kreien ass ick. – Schlingmann, 1240.
17. Ik lo mi nit schlo'n, seg de Junge, däu harde mit em andern Streit anfangen, viel leiver schlo ik di vör de Schinnepeuge, dat diu nit weisst, wo de hen sallst. (Sauerland.)
18. Ik slôg mi reis1 tegen söwen2, se(de) Rôlf Schmid, man der was Nüms3 de mêr Släge krêg as ik. – Bueren, 751; Frommann, VI, 284, 725; Eichwald, 1675; Hoefer, 926; Kern, 169.
1) Reis, auch reits, rêts, allrêts, bereits, schon, neulich, einst, einmal.
2) Gegen sieben.
3) Niemand.
19. Jeder schlägt auf seinen Hals und nicht auf sein Gut. – Graf, 299, 112.
Nach deutschem Rechte musste der, welcher ein Verbrechen beging, mit seiner Person dafür büssen, von seinem Gut konnte zur Deckung von Kosten und Strafen nur ⇒ Fahrhabe (s.d.) genommen werden, nicht aber liegendes Gut (wahres ⇒ Eigen, s.d.), weil dies ihm nur geliehen und für seine Kinder und Nachkommen bestimmt war, diese aber für seine Schuld nicht büssen konnten. Im Niederdeutschen: Ein islik slegt up sinen Hals und nicht up sinen guth. (Kraut, Lüneb. Stadtr., 75.)
20. Man schlägt auf den Sack und meint den Müller.
Wenn man Niedere in Gegenwart Höherer bestraft, damit die letztern daraus etwas für sich abnehmen sollen.
21. Man schlägt sieben Teufel hinein, wenn man einen herausschlagen will.
Böhm.: Bitím podarí se jednoho čerta vyhnati, a deset jiných vehnati. – Řemen se v ohni nepolepší (a bitím nikdo nezlepší). (Čelakovsky, 409.)
22. Mancher lässt sich lieber schlagen, als die Wahrheit sagen.
[213] 23. Mancher schlägt und prügelt sich zur Schau, und erlangt doch keine gute Frau.
24. Mancher will blos schlagen und erschlägt.
Oft läuft eine Sache schlimmer ab, als sie sollte.
It.: Tal pensa sol di battere, che poi uccide. (Pazzaglia, 28.)
25. Mancher will schlagen und das Herz klopft ihm.
Span.: Quien amaga y noda, miedo-la. (Bohn I, 246.)
26. Me schlôt ehnder (eher) zwe Düfle-n-yne, gäb (bevor) eine-n use. (Solothurn.) – Schild, 58, 32.
27. Schlag in den Busch vnnd fang keine Vögel. – Gruter, III, 78.
28. Schlag vor, darnach steck ein. – Lehmann, 433, 10; Sailer, 141.
29. Schlage, aber erschlage nicht.
Frz.: Frappez haut, et parlez bas. (Cahier, 1270.) – Tel cuide férir, qui tue. (Cahier, 696.)
30. Schlage deine Trommel und blase deine Pfeife! – Burckhardt, 399.
Ein unter den Aegyptern sehr gewöhnliches Sprichwort, um zu sagen: Geniesse dein Glück, da du deine Wünsche erreicht hast. Trommel und Pfeifen sind, besonders bei den dortigen Bauern, die gewöhnlichsten Instrumente.
31. Schlage den Guten, so wird er besser; schlage den Bösen, so wird er ärger.
In Welschtirol: Bati 'l bono, el vegn mior: bati 'l trist, el vegn pezor. (Hörmann, 25.)
It.: Batte il buono, egil megliora; batte il cattivo, egli peggiora.
32. Schlage meinen Bruder, aber nicht, dass ich'e sehe. – Pauli, Postilla, II, 104a.
»Ist ein Sprichwort.«
33. Schlagen bringt gên Fründschüp. – Bueren, 997.
34. Schlagen freundet nicht. (Wolfenbüttel.)
35. Schlagen ist kein Recht. – Pistor., VII, 640, Graf, 351, 387; Simrock, 9052.
Schwed.: Hwar äger hafva lag och ey slag med androm. (Törning, 77.)
36. Schlagen ist verboten, Wiederschlagen nicht. – Simrock, 9054; Graf, 390, 573; Törning, 43.
37. Schlagen und Küssen ist zweierlei.
38. Schlägst du Einen Teufel hinaus, so sollst du wol zehn hineinschlagen.
39. Schlägst du meinen ⇒ Juden (s.d. 69), schlag' ich deinen Juden. – Frischbier2, 3321.
40. Schlägst du mich mit der Barte, schlag' ich dich mit dem Beile. – Simrock, 741.
41. Schlägst du mich wie deinen Pelz, so liebst du mich wie dein Herz.
Sprichwort der russischen Frau.
42. Schlägst du miss, ich treffe gewiss.
Schwed.: Klickar det för dig, så ska det intet klicka för mig, sa bonden, slog ryttaren wid örat. (Törning, 95.)
43. Schlägt mich die Mutter auf den Mund, so schlag' (jag') ich die Katz' oder den Hund.
In Spanien: Peitscht mich die Mutter, so peitsche ich den Kreisel.
44. Slan is verbôen, âwer 't wêren nich. – Schambach, II, 354.
Das Schlagen ist zwar verboten, aber nicht das Wehren.
45. Schlüg' nicht der Stahl den Kieselstein, so würd kein Fewr im Ofen seyn. – Petri, II, 530.
46. Sleist du mi, sla ik di wedder. – Frommann, II, 539, 199.
47. Vom schlagen hat niemand mehr gewinn als die Metzger. – Lehmann, 196, 25; Eiselein, 550; Simrock, 9055; Braun, I, 3887.
48. Wenn man einmal geschlagen sein soll, kommt's auf einen Klaps mehr nicht an.
Frz.: Autant vaut bien battu que mal. ( Lendroy, 80.)
49. Wenn män schlugt, esst män Krepplech (Kreppchen, Krapfen). (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Kreppchen werden als vorgeschriebene Mahlzeit gegessen, man schlägt und zwar am Rüsttage des Versöhnungstags wegen Kappuoschlagen, am Hojschane-Robbe wegen Hojschanesschlagen, am Purim wegen Hamanschlagen, und, fügt der Volkswitz hinzu, wenn man seine Frau schlägt.
50. Wenn sich zwei schlagen, geht der dritte mit der Börse.
Böhm.: Kde se dva bijí, tam třetí za mĕšec. (Čelakovsky, 348.)
Poln.: Dwa za łeb, trzeci do kalety. (Čelakovsky, 348.)
[214] 51. Wer ander schlegt, schadet jhn (sich) selber. – Petri, II, 682; Henisch, 73, 63; Graf, 299, 97.
52. Wer mek sleit, den slâ' ek wêer. – Schambach, II, 354.
Wer mich schlägt, den schlag' ich wieder. Drückt das Recht der Selbstvertheidigung aus.
53. Wer mich gestern geschlagen, den will ich heut' nicht küssen.
Böhm.: Kdo mĕ loni bil, ten i dnes mi není mil. (Čelakovsky, 29.)
54. Wer schlagen will, muss gute Fäuste haben.
Böhm.: Kdo se chce práti, musi všecku sílu sabreti. (Čelakovsky, 366.)
55. Wer schlagen will, muss selbst dabei sein.
Muss sich also der Gefahr aussetzen, sofort Rückzahlung zu erhalten.
Böhm.: Kdo chce koho bíti, musí při tom byti. (Čelakovsky, 369.)
Poln.: Kto chee kogo bić, musi sam przy tém býć. (Čelakovsky, 369.)
56. Wer schlägt, der tregt sein Haupt feil vnd wirt wider geschlagen. – Henisch, 1047, 12; Petri, II, 766; Graf, 299, 97.
57. Wer schlägt meinen Hund, der liebt mich nicht von Herzensgrund.
58. Wer schlägt sein Weib, trifft seinen eigenen Leib. – Steiger, 301.
59. Wer schlägt, wird gefürchtet, wer nicht schlägt, wird verachtet.
Frz.: Tel dégaine, qui ne frappe pas. (Cahier, 489.)
60. Wer schlägt, wird (wieder) geschlagen.
Böhm.: Kdo bije, bývá bit. (Čelakovsky, 358.)
Krain.: Kdor tepe, ga tepo. (Čelakovsky, 358.)
61. Wer schlegt, der bricht. – Petri, II, 766; Henisch, 495, 10; Graf, 298, 92.
Er bricht nämlich den Frieden und macht sich strafrechtlich verantwortlich.
62. Wer schlegt, ist vnrecht. – Petri, II, 766.
Schwed.: Den der slår han bryter. (Törning, 16.)
63. Wer sich selber schlägt, holt nicht scharf aus.
Die Russen: Die Knute, die man wider sich selbst schwingt, ist nicht mit Blei gefüllt. (Altmann VI, 451.)
64. Wer wider schlegt, der hat vnrecht.
»Sagen die Juristen.« (Mathesy, 181a.)
65. Wer zuerst schlägt, der bricht den Frieden. – Simrock, 9053.
66. Wier mich schlît, die schlôn ich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1097.
67. Will einer geschlagen sin, der zanke mit den Dütschen. – Deutscher Neocorus, I, 127.
Bei den Deutschen kommt das leicht vor, da sie lieber mit den Fäusten streiten, als mit der Zunge.
Frz.: Les Allemands se battent et se disputent après, les Français se disputent et se battent après. (Venedey, 143.)
68. Wol schlagen, aber nicht erschlagen.
Mass halten auch im Züchtigen.
*69. Bis dort nuff schliät a ne.
Bis dort hinauf schlägt er nicht. Ein Bauer aus Lusdorf (bei Friedland in Böhmen) fuhr mit seinem Ochsengespann nach Görlitz. Dort liess er sein Gefährte in einer belebten Gasse stehen, wo die Vorübergehenden sehr behindert waren, da einer der Ochsen zum öftern ausschlug. Ein Herr, der dies aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses bemerkte, stellte den Bauer zur Rede, worauf dieser mit obigen Worten antwortete.
*70. Dä muss geschlage wäden wie 'ne Nossbôm. (Bedburg.)
*71. Da schlage dieser vnd jener zu. – Wicelius, Dialogorum.
Schwerlich dürfte es einen Begriff in unserer Sprache geben, für den mehr Bezeichnungen vorhanden wären, als für den des Schlagens. Es versteht sich von selbst, dass diese zahlreichen Ausdrücke nicht dasselbe sagen, sondern vielmehr dazu dienen, die Thätigkeit des Schlagens in den verschiedensten Bezeichnungen, Formen, Wirkungen u.s.w. zum Verständniss zu bringen, so zwar, dass jedes Wort am rechten Platze das einzige für die Sache ist. Da sehr viele dieser Ausdrücke sprichwörtlichen Charakter haben oder in sprichwörtlichen Redensarten vorkommen, so werde ich hier Bezeichnungen dieser Art in einigen Zusammenstellungen einzelnen Sprichwörtern beifügen. Bei Firmenich (I, 189) finden sich derer dreiundsechzig. Einen afschmären, bösten, bumhasen, bumpsen, dachtein, dolwen, dreschakeln, dreschen, fegen, fitjen, fitzen, füstjen, fuchteln, gallern, giesseln, garben, hallaschen, hamern, herumhalen, klappen, knüppeln, kloppen, knipsen, kîlen, köllern, kranzheistern, korranzen, knirfitjen, karwatschen, kurwachteln, [215] klabastern, kaleschen, kasterviolen, knuffen, karnüflen, knüfeln, laschen, lusen, leddern, pauken, pîtschen, prügeln, pisacken, pulen, schlaen, schmieten, schmären, schrallen, schrammen, striegeln, tageln, tackeln, taudecken, taurichten, tulen, versohlen, verfuestkîlen, walken, wamsen, weifen, wicksen, wullen, wörteln. – In seiner Schrift: Ueber den Reichthum der deutschen und französischen Sprache (Leipzig 1806) that Kolbe durch viele überzeugende Beweise dar, dass unsere Muttersprache unendlich reicher und fast in jeder Hinsicht vorzüglicher als die französische sei. Bernd, hat im Braunschweiger Magazin (1813) diesen Reichthum an einigen Wortfamilien gezeigt, wozu auch der Begriff »schlagen« gehört. Ich werde, an einzelne sprichwörtliche Redensarten anknüpfend, eine gedrängte Zusammenstellung der dafür gesammelten Wertformen in alphabetischer Anordnung beifügen, wobei ich vorbemerke, dass viele der Ausdrücke mundartliche sind. Man wird aus dem Reichthum der Wortformen ersehen, dass es schwerlich noch ein zweites Volk auf der Erde gibt, das, was das Schlagen betrifft, eine derartige beinahe unerschöpfliche Vielseitigkeit besitzt. Blair kannte nur 32 englische Ausdrücke dafür. Man kann daraus einen Schluss auf die Erfahrungen machen, die es auf diesem Gebiet gemacht haben muss. Man sagt für Schlagen (S. 185 a.a.O.): Einen abdecken, afdrögen (abtreugen), abtrecken, balgen, ab-, aus-, durch-, zerbalgen, banschen, bantschen, banggen (banken), basken, batten, battern (nicht vom französischen battre, sondern Wiederholungsform von batten), bauschen, (pauschen), begrüsslusen, begrüssvogeln, bekrampen, bekreuselen, bengeln, ab-, durch-, zerbengeln, blädern, (blätern), bläuen, ab-, aus-, durch-, zerbläuen, boken, bokeln, bokern, boksen (baksen), bokseln, bösten, breichen (bereichen), breien, bülsen (bilsen, pülschen), bumfasen, bunkfasen, bumbsen, buren, ab-, durchburen, bürsten, büssen, büstern, dâksen, ab-, aus-, durch-, zerdâksen, abdachteln, deffeln (daffeln, töffeln), ab-, ausdurchdäffeln, dätschen, ab-, verdätschen (Schweiz), deffen (töwwen), ab-, durchdeffen, dengeln, ab-, durchdengeln, dölfen (dölwen), dolsken, dreschen (dasken, döschen), ab-, aus-, zerdreschen, dre-, dra-, drischoken, ter-, tre-, trischoken, dre-, trischokeln, drillen (trillen, jener Köhler, der nachher den Namen Triller erhielt, sagte, er habe mit seinem Baum den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen bass gedrillert), duffen (tuffen), ab-, durch-, zerduffen, dülpen (tülpen), ab-, u.s.w. dülpen, duseln, duschen, fausen, fauseln (fäuseln), fausteln, ab-, durchfausten, fäusteln, ab-, durchfäusteln, fauzen, fegen, ab-, durchfegen, fristern, fickeln, fisacken, fideln, fitjen, fitzen, ausfitzen, fitzeln, flerren, erflerren, fletzen, fledern, flegen, fuchteln, ab-, aus-, durch-, zerfuchteln, fummeln, funksen (funxen), gallern, begallern, gängeln, durchgängeln, geigen, geisseln (gnasseln), aus-, durch-, zergeisseln, gerben, ab-, aus-, durch-, zergerben, gielen, grubben, grubsen, grüsen (gröten), begrüsen, gürten (mit dem Gurte schlagen), ab-, aus-, durch-, zergürten, guseln, habern, durchhabern, hacken, zerhacken, hallaschen, hämmern, hauen, ab-, aus-, durch-, zerhauen, holstern, hutschen, kalaschen, ab-, aus-, durch-, zerkalaschen, kantschuen, ab-, aus-, durchkantschuen, kappen, abkappen, karbatschen, durch-, zerkarbatschen, karniffeln, karnuffeln, ab-, durch-, zerkarnuffeln, kasterviolen, keulen, ab-, aus-, durch-, zerkeulen, klabastern, ab-, u.s.w. klabastern, klappsen, klatschen, ausklatschen, klopfen, ab-, aus-, durch-, zerklopfen, knepen, knippen, knipsen, knirrsicken (knirrsitjen), knochen, knöcheln, knoffen, knuffen (knüffeln), knuffeln (knüffeln), knüppeln, knitteln, ab-, aus-, durch-, zerknüppeln, knuschen, kunûtschen, kranzeln, kranzheistern, kuffen, kuranzen (koranzen), ab-, durch-, zerkoranzen, kurwachteln, laschen, lausen, ledern, ab-, aus-, durch-, zerledern, mampsen, maulschellen, mosen, mopsen, mopseln, nähen, ab-, durchnähen, niffeln, nöcksen, ab-, durchnöcksen, noppen, nubben, nussen, nüsseln, abnüsseln, ohrfeigen, abohrfeigen, ohrbaksen, panzerfegen, patschen, aus-, durch-, zerpatschen, pauken, ab-, aus-, durch-, zerpauken, peitschen, ab-, aus-, durch-, zerpeitschen, pelzen, ab-, aus-, durch-, zerpelzen, peusen, pisacken, plätzen, plätzern, planzen, preschen, pritschen, prügeln, ab-, aus-, durch-, zerprügeln, puffen, püffen, püffeln, pussen (?), rangeln (rängeln, rengeln), ab-, aus-, durchrengeln, rebuffen, rögen, ⇒ rolfinken (s.d. 2), rüllen, rupfen, rütteln, schlagen, zerschlagen, schmeissen, schmieren, ab-, durch-, zerschmieren, schmitzen, schrallen, schwappen, stäupen, schütteln, stöbern, streicheln, stuppsen, tageln, (takeln) ab-, durchtageln, tampen, tamsen (tämsen), ab-, durchtamsen, tänzeln (?), tschöppen, tschiggen (tschiken), tuschen, übergehen (Ton auf geh), wachteln, ab-, durchwachteln, wackeln, ab-, aus-, durchwackeln, walken (walchen), ab-, aus-, durch-, zerwalken, wamsen, ab-, aus-, durch-, zerwammsen, watschen, abwatschen, weifen, wichsen (wixen), ab-, aus-, durch-, zerwichsen, wöllen (wullen), wurzeln (niederdeutsch wörteln), durchwurzeln, zerfleischen, zudecken, zwicken, zwiebeln. – Wie oben gezeigt, verbindet man diese Wörter sämmtlich mit dem Accusativ. Man gebraucht aber viele derselben auch noch in Verbindung mit vielen andern Wörtern, um eine Art und Weise, einen höhern Grad des Schlagens näher zu bezeichnen. (S. ⇒ Wams). Will [216] man ein gegenseitiges Schlagen (Schlägerei) unter mehreren Personen ausdrücken, so gebraucht man die meisten der obigen Ausdrücke in rückbezüglicher Form, und sagt: Sich balgen, boxen, kampeln, prügeln u.s.w., wozu auch die Ausdrücke: Sich raufen, zausen, huschen, zupfen u.s.w. gehören. In weiterer Bedeutung kann man hierher auch die Wörter ziehen, welche man von denen gebraucht, die Schläge bekommen, als: etwas ab-, wegkriegen. (Vgl. Braunschweiger Magazin, S. 197.)
Für die Grafschaft Mark hat Fr. Woeste (Frommann, III, 365 fg.) eine sehr reiche Sammlung der dort vorkommenden Ausdrücke für »schlagen« gewährt. Man sagt dort: Einem anbaüten (hochdeutsch einheizen), bocken, buaken (hochdeutsch pochen), bunken (von Bunge = Trommel), dâwern, deär'sken (dreschen), taudecken (zudecken), dölwen (hochdeutsch fäusteln), dubben, duldàiwen (einem durch Ohrfeigen, Schläge auf den Kopf u.s.w. die Besinnung rauben) vom holländischen dooven = täuben féägen (fegen), féämen oder fädemen, féusen (mit Faustschlägen behandeln), fikeln und fickeln (schlagen mit einer Ruthe oder mit sehr biegsamen Stecken), fillen (durch Schlagen mishandeln, vom Fell), fläbben (Maulschellen geben, von Fläbbe = Maul), flappen (= klappen), düärèin, fucken (schlagen, stossen, s. ⇒ Fuchswild), gàisen (einen so mishandeln, dass er die Besinnung verliert, s. ⇒ Gänsehimmel), hänsen, (s. ⇒ hänseln) haugen (hochdeutsch hauen), hèämstern (eigentlich bearbeiten, hier mit Schlägen, von Hamster), kargitseln (mit einer Geissel oder Ruthe schlagen, von kara- gisil, Bussgeissel?), karwatschen (peitschen, vgl. Frommann, II, 276, 22), sik kathaltern (kratzen, raufen, schlagen), kilen (keilen), klappen, klappen, kloppen (hochdeutsch klopfen), knällen (mit einem Stocke schlagen, von knallen), knuffen, knüffeln (mit Faustschlägen bearbeiten), knückeln (hochdeutsch knöcheln, Schläge mit den Faustknöcheln oder auf die Knöchel geben), kramantseln (prügeln), kwâsen (mit einem Reise schlagen), möppeln (eig. von Schlägen auf den Mund), nuffen (=knuffen), pälen (schwere, schallende Hiebe austheilen), poaläsen (pfahlarschen. Der zu spät aufgestandenen Magd wird, nachdem sie auf ein Bausch Stroh geworfen worden ist, die Handhabe eines Dreschflegels ans Gesäss gehalten und darauf mit andern Flegelstielen unter Hersagung eines alten Reims die Züchtigung vorgenommen), peitsken (peitschen), pisaken (prügeln), quälen, plagen, puffen, puckern, pülwen, ràistern (eigentlich auf dem Roste braten, hier mürbe schlagen), rängeln (Rängel = Prängel, dicker Stock, Prügel), durengeln oder düärrängeln (durchwalken, nicht von Düringen oder Thüringen), taurichten (zurichten), taurüstern (rüstern = reinigen, säubern), afsäuken (absuchen), sloan (schlagen), sméären (schmieren), smêiten (den Feind werfen), snacken (schallende Peitschenschläge), durgstriken (durchstreichen), strîegen (streichen mit der Ruthe), stripsen (Schläge mit der Ruthe geben), swâden (stark prügeln), wackeln (durchwackeln), walken, windwackeln (windelweich schlagen), wämsen (das Wams ausklopfen, vgl. Frommann, III, 41, 23), wiksen.
In der Mundart von Niederösterreich (Viertel unter dem Wiener Walde) hat Wurth die Ausdrücke für »Schlagen« (vgl. Frommann, IV, 41-48) zusammengestellt: Baitsch'n (eigentlich mit der Peitsche schlagen, aber auch für schlagen überhaupt), bälz'n (in der Richtung hinaufschlagen), boasch'n (mit der flachen Hand, meist auf den Hintern schlagen, dass es klatscht), begg'n (schnell einen kleinen Schlag geben), bfeffen (pfeffern, hauen), bfloassen (pflastern, abhauen), bîene (birnen, mit den Knöcheln der Faust auf den Kopf schlagen, als ob Birnen darauf fielen), biff'ln (büffeln, mit der Faust schlagen), blai'n (bläuen), bléd'n (plettern, so schlagen, dass es kein Geräusch macht, als wenn der Hahn oder die Gans mit den Flügeln schlägt), bleschen (so schlagen, dass es schallt), bôss'n (possen, mit einem Stocke schlagen), bragge (bracken, mit der flachen Hand auf den Mund oder den Hintern schlagen), brig'ln (prügeln, eigentlich mit einem Prügel, dann schlagen überhaupt), buffe (buffen, mit der Faust stossen), buksen (mit der Hand schlagen), bume (pumen, mit der Faust wiederholt auf den Rücken schlagen, dass es einen dumpfen Laut gibt), doacht'ln (dachteln, auf den Kopf, aufs Dach schlagen), dascheln (täscheln, sich zarte, freundliche Schläge auf die Wange geben), dêdschen, (mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben), dibb'ln (auf den Kopf stossen), dobb'ln, dólne' (mit der flachen Hand Schläge auf den Kopf geben), dresch'n (wiederholt und derb schlagen), drischäggen, faunzen (Schläge ins Gesicht, besonders auf den Mund geben), figge (ficken, ein wenig mit der Ruthe streichen), fisolen, flacheln (mit irgendetwas Breitem und Dünnem schlagen), floaschnen (mit der breiten Hand Schläge auf die Wange oder über die Ohren geben), fliggen (ein wenig, und zwar auf den Hintern schlagen), fotzne (fotzen, mit der Hand Schläge auf den Mund geben, der hier im verächtlichen Sinne Fotze genannt wird), gaeseln (geisseln, mit der Peitsche schlagen), glópfe (klopfen, namentlich auf die Finger schlagen), hauen, kanifeln (karnüffeln, hart behandeln, quälen), karwâtschen, kîen (kehren, auskehren), koramisiren (ad coram nehmen, einschliesslich der Abstrafung), kueranzen (hart behandeln), maltratien (malträtiren = stossen, schlagen, mishandeln), messen, müllen, nuss'n (stossen, besonders mit der Faust), ohfaign ge [217] (ohrfeigen, Schläge ins Gesicht und über die Ohren), salben, sâweln (mit einem Säbel schlagen), schmalzen, schmien (schmieren), schnoalz'n (eigentlich mit der Peitsche schlagen), sdraeffé (streifen, mit einem länglichen Instrumente schlagen), streichen, striegeln, stricksen (Schläge mit einem Stricke geben), sohlen, wacheln (schlagen, dass es Wind macht), watschen, waegge (weichen = durchweichen, durchprügeln), wässern, wichsen, wuschen (mit der Ruthe streichen) herabziehen, zudecken, zurichten, zwifeln (zwiebeln, schlagen mit dem Nebenbegriff des Quälens, Peinigens).
*72. Da schlêt dernoh wie der Bleng noh der Flêg. (Bedburg.)
*73. Du wirst so nahe schlagen hören, als lägst du bei der Glocke. – Eiselein, 242.
*74. Einen schlagen, dass er Oel pisst.
Im Plattdeutschen: Ik will di slan, du schast Oelje mig'n. (Eichwald, 1417.)
*75. Einen schlagen und ihn dann beklagen.
Die Aegypter sagen von einem tyrannischen Herrn, der sich darüber wundert, wenn seine Untergebenen klagen: Er schlägt mich ins Gesicht und fragt dann: Warum weint der? (Burckhardt, 775.)
*76. Er ist geschlagen.
Seine Gründe sind so widerlegt worden, dass ihm das Antworten vergehen wird.
Frz.: Il a été déféré des quatre pieds. (Lendroy, 1209.)
*77. Er schlägt alles kurz und klein.
Aus Zorn.
*78. Er schlägt danach wie der Blinde nach dem Ei.
Von einem ehemaligen Spiele entlehnt, wobei einer mit verbundenen Augen nach einem Ei schlagen musste.
*79. Er schlägt dem Erdboden kein Loch.
*80. Er schlägt einmal auf den Nagel und zehnmal daneben.
Span.: Una en el clavo y cicuta en la herradura. (Bohn I, 260.)
*81. Er schlägt ihm den Stecken ums Fidle herum. (Rottenburg.)
*82. Er schlägt ihn zu Puppendreck.
*83. Er schlägt sich mit seiner eigenen Rede. – Tendlau, 323.
Widerspricht sich.
*84. Er schlägt viel Holz.
Der Aufschneider.
*85. Er will schlagen, aber nicht tödten. (Türk.)
*86. Et slât sik all um ên Knaken. (Holst.) – Schütze, IV, 107.
Wenn in einer Gesellschaft von Frauen nur eine einzige Mannsperson ist.
*87. Geschlagen wie die Franzosen an der Katzbach. – Holtei, Eselsfresser, I, 147.
*88. Hä slätt dernoa as de Blinne noam Düppen. (Iserlohn.) – Woeste, 89, 188.
Das Topfschlagen ist ein altes Spiel in der Grafschaft Mark.
*89. Hä slätt dervan op de Büske. (Iserlohn.) – Woeste, 82, 30.
*90. He schläut (auch: schleit) dür Luise1 un Grind2. (Lippe.)
1) Läuse,
2) Ausschlag, Schorf, Krätze. Von einem Aufgeregten, Zornigen, besonders Vorgesetzten, der scharf züchtigt, auch wol von Händelsüchtigen, Raufbolden.
*91. He schläut up 't Wôrt. (Lippe.)
Er schlägt aufs Wort.
*92. He schleit möt em Frost (Stêner) ut de Erd'. – Frischbier2, 3323.
Er ist ihm an Kraft weit überlegen.
*93. He schleit op e Dösch on rennt rut. – Frischbier2, 3324.
Ist ein Maulheld.
*94. He sleit buten as Jann Lammers sîn Knappsack (Tasche). – Kern, 141.
Viele Redensarten und Ausdrücke für den Begriff schlagen sind nur in kleinen und gewissen Kreisen üblich und bekannt, wie z.B. mehrere aus dem Deister Gebirge zwischen Springe und Rodenberg gesammelte, woher auch (Firmenich, I, 119) folgende Redensarten stammen, in denen zum grossen Theil die Art und Weise angedeutet wird, wie jemand geschlagen worden ist oder wer geschlagen hat. Bei Krefeld z.B. wurden die Franzosen von den Deutschen geknüppelt, bei Mähr gekranzheistert, bei Fellinghausen gelaschet, bei Ochsendorf gedreschakelt, bei Minden gewullet, bei Covelt geklabastert, bei Wilhelmsthal gekasterviolet, bei der Brückenmühle mit Bezug auf das heftige Kanonenfeuer gebumpset. Im Jahre 1758 wurden sie aus dem Lande hinausgebumfaset. Die Kinder in der Schule werden [218] geklappt. Die Buben füüstjen sich untereinander, in der Schenke knüffelt man sich, der Vater wixt oder weift die ungezogenen Buben, das Kind wird mit der Ruthe gefitzt, unverträgliche Eheleute karnuffeln sich (vgl. Frommann, III, 121 u. 190, 66), Knechte und Mägde werden getapelt, d.i. mit einem aus geflochtenen Lederriemen bestehenden Werkzeug, Tapel genannt, geschlagen.
*95. He sleit dat Kalw in't Ôg.
Sagt die Wahrheit derb unter die Augen.
*96. He sleit em in dusend Granatbitjen. (Holst.) – Schütze, II, 61.
*97. He slog em, dat dat Sapp ut Nês un Mund ging. (Holst.) – Schütze, IV, 14.
*98. I schla di ab einander. (Rottenburg.)
*99. I schla di breiwich.
*100. I schla di, dass dir der Asch g'schwillt. (Rottenburg.)
*101. I schla di, dass du Baumöl saichst. (Rottenburg.)
*102. I schla di, dass du nach Gott schreist. (Rottenburg.)
*103. I schla di, dass du's gern besser hättest.
*104. I schla di, dass man dich von mir wegtragen muss. (Nürtingen.)
*105. I schla di den Buckel (Ranzen) voll. (Rottenburg.)
*106. I schla di (dass du) grün und blau (wirst). (Rottenburg.)
Viele Ausdrücke und Redensarten drücken zugleich eine Art und Weise, eine Form, einen Grad, eine Steigung, eine Wirkung u.s.w. des Schlagens aus, zu denen die vorstehende Redensart gehört, der ich noch folgende hier beifüge: Auf einen hacken, ein-, loshacken, auf einen hämmern, loshämmern, auf einen hauen, einhauen; drauf loshauen. Einen hauen, dass das Fell raucht. Einen zusammenhauen wie alt Eisen. Einen hauen, dass die Stücke herumfliegen, dass die Hunde das Blut danach lecken. Einen rechts und links maulschellen oder ohrfeigen, einen prügeln wie ein Tanzpferd. Einen prügeln, dass man ihn um den Haspel winden kann. Einen brei-, leder-, windelweich prügeln oder schlagen. Einen krumm und lahm prügeln. Auf einen losschlagen. Einen schlagen, dass es pufft, kracht u.s.w. Einen schlagen, dass der Kopf brummt, dass es vor den Ohren summt. Einen schlagen, dass der Staub aus den Kleidern fliegt, dass die Stücke herumfliegen. Einen braun und blau schlagen. Einem eine Beule, Brausche, ein Loch schlagen. Ênen slaen, dass de Kêk schull so dick waren as dat Gatt (dass das Gesicht, der Mund so dick werden soll wie das Gesäss). Einen blutrünstig schlagen. Einen schlagen, dass der rothe Saft (die rothe Suppe) nachkommt. Einen schlagen, dass er Oel gibt, dass er sich bepinkelt, dass er alle Viere von sich streckt. Einen zu Brei, zu Dreck, zu Mus u.s.w. schlagen. (Th. Bernd im Braunschweiger Magazin, 1813, S. 190.)
*107. I schla di hinters Ohr, no wirst net hinkig. (Rottenburg.)
*108. I schla di krumm und lahm (oder: bucklig). (Rottenburg.)
*109. I schla di no ung'spitzt in Boden hinein. (Rottenburg.)
*110. I schla d'r alle Zähne in den Rachen na. (Rottenburg.)
*111. I schlag der oins hinter dei Passohr, dass de den Himmel für a Bassgeig asiehst. (Ulm.)
*112. I schlag dir glei eini ins Landg'richt (Mund), dass dir di Schreiber in Hals abi kugeln. (Rott-Thal.)
*113. I schlô di as der vierzäh Tag 's Lîge weh thuet. – Sutermeister, 24.
*114. Ich schlag dich ab einander 'na1. (Nürtingen.)
1) Für hinab.
*115. Ich schlag dich zusammen wie's alte Eisen.
*116. Ich wil ock hieren, wie vill's geschloan hôt.
Ich will hören, wie viel es geschlagen hat. In den dreissiger Jahren wurde ein Bauer in Lusdorf auf das Gerichtsamt zu Friedland (Böhmen) geladen. Er trat mit den Worten dort ein: »Guten Morgen, Herr Oberamtmann.« Was wollt ihr, fragte dieser. »Ich will ock hieren, wie vill's g'schloan hat«, antwortete der Bauer. Und seine Antwort ging bald in ein Sprichwort über, das sich bis jetzt im Volksmunde jener Gegend erhalten hat.
*117. Ich will ihn schlagen, dass man ihm die Schwielen aufschneiden muss.
*118. Ick schla di, schla du vördann. (Ostfries.) – Bueren, 724; Hauskalender, III.
[219] *119. Ick will di schloa'n, do sast Oel pissen. – Schlingmann, 1111.
*120. Ik will em slân, he sall Pommeranssen schîten. (Holst.) – Schütze, III, 2.
*121. Nun schlägt's dreizehn. (Schles.)
Sprichwörtlicher Ausdruck der Verwunderung, der aber erst nach Einführung der halben Uhr entstanden sein kann.
*122. Oetz wüssi wi viel 's g'schloag'n hat. (Franken.) – Frommann, VI, 323, 338.
Ich weiss nun, wie's um die Sache steht.
*123. Schlag' mi dodt, öck rehr mi nich. – Frischbier2, 3325.
*124. Schlaue (schlagen) un denn renne. (Conitz.) – Frischbier2, 3326.
Beim Kartenspiel.
*125. Schlôn öm vör de Schenen, wo de Jöd et Speck setten het. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 210.
*126. Se schlugen einander troilich mit troigen Händen. – Gomolcke, 903.
*127. Sich breit schlagen lassen. – Lohrengel, I, 439.
Partei nehmen.
*128. Sik slan un härtag'n. – Eichwald, 690.
*129. Slapp, slog ick em an de Snute. – Eichwald, 1778.
*130. Slau ham, dat'r Thes spütjat. (Nordfries.) – Johansen, 89.
Schlag ihn, dass er Zähne spuckt.
*131. Vmb sich schlagen, wie ein Vnger. – Mathesy, 215a.
*132. Wir sollen darauff schlagen alss die bawren auff die Wölff. – Henisch, 210, 44.
133. As män schlugt, schlugt män sich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Die Schande einer Schlägerei fällt auch auf den Angreifer zurück. Auch beim Kartenspiel angewandt.
134. Man schlägt nicht den, der am Boden liegt. – Bohemia, 1876, Nr. 311.
135. Wenn sie sagten: Schlag, so sagten sie nicht: Schlag todt.
Die Türken, um Masshalten auch in der Strenge zu empfehlen. (Ausland, 1872, S. 1206.)
*136. Er schlägt bissweilen seinem Gewissen eine Ader. – Herberger, Ib, 273.
*137. Ich schlag' dich, dass dir die Baner scheppern (oder krachen).
*138. Ich schlag' dich, dass dir Hören und Sehen vergeht.
*139. Sie hiessen dich schlagen, geboten dir aber nicht, zu tödten. – Merv, 169.
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