Hase (Lepus).
1. Bai (wer) den Hâsen fangen well, maut den Rüen (Hund) wagen. – Woeste.
2. Bai wäsket de Hasen un de Vösse un se sitt doch glatt, sag de Frau, da lait se iäre Blagen ungerüstert lopen. (Iserlohn.) – Hoefer, 316; Woeste, 62, 13.
Wer wäscht Hasen und Füchse und sie sind doch glatt, sagte die Frau, und da liess sie ihre Buben ungewaschen laufen.
3. Bann me Hase ha will, so muss me' Hondsfett 'no (hinan) henk. (Meiningen.) – Frommann, II, 414, 97.
4. Behält der Hase lange sein Sommerkleid, so ist die Kälte noch weit. – Bair. Hauskalender.
5. Bo (wo) de Hase gehecket is, do tieget (zieht, verlangt) hei gern widder hünne. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 2.
Frz.: Le lièvre revient toujours à son gite. (Bohn I, 32.)
6. De Hase löppet keine sieben Johr, hei wed doch endlich schotten. (Sauerland.)
7. De Hase un de Snâel1 kuomet lîke frô2 an Maidag. (Grafschaft Mark.) – Woeste.
1) Schnecke.
2) Früh.
8. Dem Hasen gehört das Feldlin, der Sau aber nit Berlin. – Sutor, 613.
9. Dem Hasen ist nicht wohler, als wo er geworfen ist. – Simrock, 4357.
10. Dem Hasen muss man nicht das Fähnlein anvertrauen. – Eiselein, 283.
11. Der den Hasen fangt, geneust nichts davon. – Lehmann, 37, 7.
12. Der eine fängt (schiesst) den Hasen, der andere isst den Braten. – Simrock, 4360; Körte, 2633; Braun, I, 1145.
Lat.: Alter occidit apros, alter pulpamento fruitur.
Ung.: Nem azé a' nyúl, a' ki meg-lövi, hanem a' ki meg-eszi. (Gaal, 1160.)
13. Der Haas hat so viel Glieder im Arsch als im Rücken, sagt Markolf.
Dän.: Haren har saa mange leed i rumpen som ryggen, sagde Markolfus. (Prov. dan., 273.)
14. Der Haas vnnd Hirsch lauffen, wann Hundt hinter sie kommen. – Lehmann, 308, 52.
15. Der Haass ist gerne, da er geheckt ist. – Gruter, III, 17; Eyering, I, 471; III, 577; Winckler, I, 9; für Henneberg: Frommann, II, 410, 82.
Dän.: Haren er gierne der han er baaren. (Prov. dan., 273.)
[367] Holl.: De haas is gaarne daar, waar hij geworpen is. (Harrebomée, I, 271.)
Lat.: Nescio, qua natale solum dulcedine cunctos ducit et immemores nou sinit esse sui. – Patriae fumus alieno igni luculentior. – Vult lepus esse loco semper, generatus erat quo.
16. Der Hase bleibt nicht bei der Trommel.
Lat.: Apes fugat fumus. (Binder II, 200; Weber, Append. 23.)
17. Der Hase flieht vorm Wolf und der Frosch vorm Hasen.
Böhm.: Zajíc utíká, před liškou, a žába před zajícem. (Čelakovsky, 196.)
18. Der Hase fängt keinen Löwen, hätt' er auch ein goldenes Netz.
19. Der Hase geht im Frühling selbander ins Feld und kommt im Herbst selbfunfzehn ins Vorholz wieder als Held. – Simrock, 4362; Körte, 2632.
Von der grossen Vermehrung der Hasen.
20. Der Hase ist dessen, der ihn isst, nicht dessen, der ihn schiesst.
21. Der Hase ist gut zu streiffen bis an den Kopff. – Petri, II, 92.
22. Der Hase ist klein, aber seine Ohren sind gross. – Schlechta, 289.
23. Der Hase ist leichter aufgejagt als gefangen.
24. Der Hase ist sicher, nach dem zehn Jäger schiessen.
25. Der Hase ist wol au streiffen, weil's (somit) es geringe Leute betrifft, aber wenns an Kopff gehet, so streiffe jhn der Lucifer, sagte jener alte Prediger. – Herberger, II, 415.
Leuten in niederer Stellung kann man wol die Wahrheit sagen; aber wehe dem, der Hochgestellte und Mächtige damit behelligt.
26. Der Hase meint, die Bauern pflanzen den Kohl für ihn.
Aehnlich russisch Altmann VI, 434.
27. Der Hase muss nicht mit dem Löwen Trumpfaus spielen.
Der Schwache nicht den Starken herausfordern.
28. Der Hase springt über den Adel. (Schweiz.) – Kirchhofer, 74; Eiselein, 283; Wurzbach II, 169.
Zur Zeit (1515), als es endlich nach langem Kampfe mit dem Adel den Bürgern von Basel gelang, den Sieg über die hohe Stube zu erringen, und die Zünfte zu ihren ersten Bürgermeister Jakob Meyer zum Hasen erwählten, entstand das obige Sprichwort, das diesem Ereigniss ein Gedächtniss setzt.
29. Der Hase verändert wol das Haar, bleibt aber furchtsam, wie er war.
30. Der Hase verräth sein Lager selbst.
31. Der Hase wird leicht vom Blinden aufgejagt und schwer vom Sehenden gefangen.
32. Der Hase wohnt in kleinen wie in grossen Büschen.
33. Der Hass wil allzeit wider, da er geworffen ist. – Tappius, 24b; Lehmann, II, 63, 118; Winckler, X, 14.
Holl.: Die hase wil altoos weder daer hi gheworpen is.
34. Der Hôs vergässt det Fotereûser, wun e de Fuss sikt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 130.
35. Der Hôsen pîpest, won en der Heangd beisst oder der Jager schesst, et diit wiih, joai, et diit wiih. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 15.
36. Der Hôsen uch der Zegun – dat seinj zwin Hälden. – Schuster, 132.
37. Der Hôsen uch Zegun hun Curaschi, wo se nemeste säähn, vuer dem se groalen. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 14.
Hasen und Zigeuner haben Courage, wenn sie niemand sehen, vor dem sie sich fürchten.
38. Der Hôsen wit näckest e Wûlff. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 13; Schuster, 128.
39. Der schuf den Hasen, der schuf auch den Rasen.
Aehnlich die Russen: Gott gedenkt nicht blos an des Popen Honig, er denkt auch an der Bienen Wälder. Gott gedenkt auch der Gallwespen, indem er an die Eichen gedenkt. Die Tataren: Gott gedenkt an die Rosen und den Frühling zur selbigen Stunde. Die Bulgaren: Gott gedenkt eher an die Sümpfe als an die Frösche. Die Finnen: Wo viel Renthiere kalben, wuchert das Moos. (Reinsberg II, 8, 9.)
[368] 40. Die Hasen fangt man nicht mit der Drummel. – Lehmann, 69, 28.
41. Döweil ma' ön Has'n nent, kimt a g'rent. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 78.
42. Ein gebratener Hase lest sich auch wol aus einer hültzen Schüssel essen. – Petri, II, 188; Henisch, 481, 1.
43. Ein Hase, den der erste Schuss verfehlte, ist vor dem zweiten nicht sicher.
Aehnlich russisch Altmann VI, 503.
44. Ein Hase läuft leichter bergauf als bergab. – Parömiakon, 2033.
Abraham a Sancta Clara macht die Anwendung davon, es sei leichter in den Himmel als in die Hölle zu kommen, und schwerer dem Teufel, als Gott zu dienen.
45. Ein Hase läuft vor einem ausgestopften Fuchsbalg.
46. Ein Hase wird vielen bissigen Hunden zum Raube. – Parömiakon, 317.
47. Ein Hass auff grüner Heid zur speiss ist vnbereit. – Petri. II, 196; Henisch, 284, 29.
48. Ein kleiner Haass laufft geschwinder als ein Kuh. – Sutor, 552.
49. Ein lebendiger Hase springt über einen (tritt einem) todten Löwen (auf den Kopf).
Holl.: Een haas bespringt ook wel een' leeuw, als hij op 't gijpen ligt. (Harrebomée, I, 271.)
50. Einem alten Hasen braucht man die Krautfelder nicht zu zeigen.
Böhm.: Starého zajice netreba ucit do zelí chodit'. (Čelakovsky, 218.)
Wend.: Stareho zajaca njetrjebaš wučić do kału khodźić. (Čelakovsky, 219.)
51. Einem Hasen braucht man das Kohlfressen nicht zu lehren. – Altmann VI, 392 u. 498.
52. Einer jagt den Hasen auf, der andere fängt ihn.
»Offt eyner eyn hasen iaget, den doch eyn ander fahet; also hofft eyner zcu zcueyten auff das gelück, das doch eym andern wirt zcu geschickt.« (Werdea, li.)
Dän.: Den ene jagen, den anden æder haren. (Bohn I, 353.)
It.: Uno leva la lepre, un altro la piglia. (Bohn I, 130.)
53. Einer treibt den Hasen aus dem Lager und der andere schiesst ihn.
It.: L'un leva la lepre, ed un altro spesso la piglia. (Pazzaglia, 193, 1.)
54. Em ka laichter en Hiérd Huosen hâid'n, oals en Frâ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 390a.
55. Erst den Hasen fangen und dann den Pfeffer daran thun. – Winckler, XIV, 84.
56. Es gibt mehr Hasen als Jäger.
57. Es haben nicht alle Hasen lange Ohren. – Petri, II, 249.
58. Es heisst, dass kein Has den andern beisst. – Eiselein, 283.
59. Es ist schwer, den Hasen am Kopff zu streutfen. – Fischer, Psalter, 17c.
»Ein jeder trewer Seelsorger sol nicht allein die armen vnd gemeinen Leute, sondern auch die reichen vnd Herren lehren, straffen, warnen. Der Has lest sich wol bey den Beinen vnd leibe streuffen, aber es ist bös, jn beim Kopffe zu streuffen.« (Fischer, Psalter, 301b.)
60. Es ist übel Hasen fangen mit Trommeln.
Holl.: Het is kwaad hazen met trommels vangen. (Harrebomée, I, 271.)
61. Es ist um dan Hasen geschehen, wenn er die Eisen leckt.
Böhm.: Zajíc lapky lize. (Čelakovsky, 120.)
Poln.: Zajac łapki líze. (Čelakovsky, 120.)
62. Es ist um den Hasen geschehn, lässt er sich im Kraute sehn.
In Abyssinien hat man das Sprichwort: Es ist für den Hasen gefährlich, wenn seine Ohren über das Teffeld hinauswachsen. »Dies Sprichwort«, heisst es Altmann II, »ist befremdend, da die Mohammedaner bekanntlich sich des Hasenfleisches enthalten, indem der Hase, der Menstruation wegen, ihnen als unreines Thier erscheint. Vielleicht rührt es von dem christlichen Theile der Bevölkerung Abyssiniens her.«
63. Es ist um den Hasen geschehen, wenn er zum Fuchse flüchtet.
Dän.: Da haren kom i strid med ørnen, begierte han succurs at ræven. (Prov. dan., 274.)
64. Es kann auch ein Hase einen Leuen mit goldenen Netzen fangen. – Winckler, VII, 78.
[369] 65. Es meinet mancher, es habe jn ein hase geleckt, so hat jhn ein Fuchss beschmissen. – Mathesy, 121a.
66. Es wird mancher Hase gejagt, der kein Kraut abgefressen hat.
Böhn.: Ne o škodu zajíce honí. (Čelakovsky, 350.)
Poln.:Sie o szkodę zająca gonią. (Čelakovsky, 350.)
67. Et es schwoer, dem Haas et höppete verbêne. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 27.
68. Gebraten Hasen fliehen dir nit ins maul. – Franck, I, 87a.
Holl.: Gebraden hazen loopen den slapenden niet in den mond. (Harrebomée, I, 271.)
69. Gelahrte Hasen fahet man im Schulgarn. – Eiselein, 283; Simrock, 4363.
70. Gelehrte Hasen bleiben stets im Schulgarn stecken. – Lehmann, 937, 8.
71. Gelehrte Hasen fallen stets in die schulgarn. – Lehmann, 296, 55.
72. Grosser Has, der kleine Has kommt schneller wol als du fürbass. – Nass. Schulblatt, 5.
73. Hase und Hirsch laufen, wenn ein Hund hinter ihnen ist.
74. Hasen darf nicht jeder schiessen.
75. Hasen haben das Herz in der Wade (in den Beinen).
76. Hasen haben in der Wade das Herz und leiden oft am Zahnschmerz.
Nämlich von den Schmerzen, welche ihnen durch die Zähne der Hunde verursacht werden.
Holl.: De hazen sterven van tandpijn. (Harrebomée, I, 271.)
77. Hasen mit Pauken fangen ist gross Glück. – Petri, II, 371.
Dän.: Hären og kramsfuglen er det beste vildt. (Prov. dan., 274.)
79. Hasen und Hunde werden nie Freunde.
80. Hasen vnd Huren sind böss (schwer) zu zehmen. – Petri, II, 371; Körte, 2626.
Holl.: Hazen en hoeren zijn kwaad te temmen. (Harrebomée, I, 271.)
81. Hat man nur den Hasen, die Bratpfanne findet sich schon.
Aehnlich russisch Altmann VI, 458.
82. Hätte der Hase auch ein weisses Fell, so wär' er noch kein Hermelin.
Die Russen sagen: Wenn des Hasen Fell im Winter weiss wird, so zählt er sich zu den Hermelinen. (Altmann VI, 457.)
83. Hätten die Hasen ihre Füsse nicht, es gäbe keinen einzigen mehr.
So gross ist ihrer Feinde Zahl. »Menschen, Hunde, Wölfe, Füchse, Marder, Iltis, Katzen, Lüchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht den wir sehen, Elstern selbst nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen.« (Rossmässler, Aus der Heimat, Leipzig 1864, Nr. 43, S. 688.)
84. Is de Hâs im Harwst sir fett, früsst dat im Winter Pepernöt. (Eldena.) – Boebel, 115.
85. Ist der Hase auch noch so schnell, der Windhund fasst ihn doch beim Fell.
Span.: Por mucho gue corra la liebre mas corre el galgo, pues la prende. (Bohn I, 241.)
86. Junger Hasen Blicke stecken oft voll alter Füchse Tücke.
87. Kleine Hasen haben auch Ohren. – Petri, II, 422.
88. Man fängt die Hasen nicht mit der Trommel.
Frz.: On ne prend pas le lièvre au son du tambour. (Bohn I, 42; Cahier, 947; Leroux, I, 115.)
Holl.: Men vangt geen hazen met trommels. (Bohn I, 333; Harrebomée, III, 211a.)
89. Man findet grosse Hasen in allen Ständen. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.
»Alle Welt ist voller Narren, man findet grosse Hasen in allen Ständen; sie lassen sich's offtmalen mit den Ohren auch ziemlich merken, aber niemand darff sie vor Hasen schelten.« (Coler, 324b.)
90. Man isset keinen Hasen, man hat jhn denn gefangen. – Lehmann, 403, 32.
91. Man jagt den Hasen leichter auf, als man ihn fängt. – Altmann V, 124.
[370] 92. Man jagt den Hasen nicht der Ohren (Löffel), sondern der Keule wegen.
Holl.: De haas lijdt vervolging om zijne lekkere bouten. (Harrebomée, I, 271.)
93. Man kann den Hasen lange locken, ehe er kommt.
94. Man kann einen Hasen eher erschleichen als erlaufen.
95. Man kann einen Hasen nicht eher essen (braten), bis man ihn gefangen hat.
Dän.: Man æder ei haren før man har fanget ham. (Prov. dan., 156.)
96. Man kann nich wêten, wî de Hâs löppt. – Schiller, III, 1b.
Man kann nicht wissen, wie die Sache kommt.
97. Man kann nicht Hase und Fuchs zugleich sein.
Lat.: Non potes Thetidem simul et Galateam amare. (Philippi, II, 42.)
98. Man kann nicht Hasen fangen und die Hand im Busen tragen. – Steiger, 366.
99. Man môt den Hasen slân, wo he sitt. – Schiller, III, 1b; hochdeutsch bei Petri, II, 459.
Man muss keine Gelegenheit unbenutzt lassen. Dennoch halten es eigentliche Jäger unter ihrer Würde, das Thier zu spiessen, wenn es im Lager sitzt, und warnen davor mit dem Zuruf: »Stick den Hasen den Kâten nich an!« Vgl. darüber, wie über andere mecklenburger Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten, die sich auf den Hasen beziehen, über die mundartlichen Namen für Hase, die mannichfachen Zusammensetzungen damit, über bezüglichen Aberglauben, gesetzliche Jagdbestimmungen, besonders über die auf alle diese Punkte sich ergtreckende Literatur den inhaltreichen Artikel »Hase« in K. Schiller, III, 1.
Frz.: Il faut attendre le lièvre au gîte. (Cahier, 946.)
100. Man muss den Hasen anstecken, weil das Feuer brennt.
101. Man muss den Hasen nicht braten, ehe er gefangen (geschossen) ist.
Die Russen sagen vom Haselhuhn, man solle es nicht rupfen, bevor es erlegt ist. (Altmann VI, 415.)
Böhm.: Zajíc o lese, a on rožeň strouže. (Čelakovsky, 255.)
Lit.: Wowĕrĕ ant szakkôs, o jau jeszmą droži. (Čelakovsky, 255.)
Kroat.: Raženj pred pečenkum dela. (Čelakovsky, 255.)
Poln.: Ptacy jeszcze w lesie, a on juž roženki struže. (Čelakovsky, 255.)
102. Man muss den Hasen schlagen, wenn er sitzt. – Körte, 2631.
103. Man muss Haass vnd Fuchs sein können. – Lehmann, 76, 19.
Auf beiden Achseln tragen, mit allen Winden segeln.
104. Man muss nicht Hase rufen, er liege denn im Netze. – Blum, 732; Bücking, 365; Eiselein, 283.
Nicht zu früh triumphiren über erwartete Yortheile.
It.: Non dir quattro, se tu non l'hai nel sacco. (Gaal, 860.)
105. Man muss nicht zwei Hasen zugleich jagen.
Frz.: Il ne faut pas chasser, courir deux lièvres à la fois. (Starschedel, 229.) – On ne court pas deux lièvres à la fois. (Cahier, 944.)
Holl.: Men moet geene twee hazen te gelijk willen jagen. (Harrebomée, I, 272.)
106. Man muss oft den Hasen mit der Karre fangen.
Auch türkisch Cahier, 2657. Es ist zuweilen nothwendig, sehr langsam in der Erreichung eines Zwecks vorzugehen oder zu wunderlichen Mitteln zu greifen.
It.: Bisogna alle volte pigliar le lepri col carro. (Pazzaglia, 193, 2.)
107. Man wird nit vil Hasen jagen, wenn man die Hund muss tragen. – Sutor, 79.
108. Mancher meint, er hab' ein Hasen gefangen, so ist's ein Mauss. – Lehmann, 852, 20.
109. Men sleit den Hasen da dôd, wô he lit (liggt). – Schambach, II, 309.
Man schlägt den Hasen da todt, wo er liegt. Wo die Gelegenheit sich bietet, muss man sie benutzen.
110. Nenne keinen einen Hasen, du habest ihn denn im Sacke.
111. Nicht alle Hasen haben lange Ohren.
112. Oft springt ein Hase da auf, wo man ihn nicht sucht.
Böhm.: Jindy zajíc v tom dulku leži, kde se ho nejménĕ nadáś. (Čelakovsky,, 264.)
Holl.: Daar men 't minst verwacht, springt de haas uit de gracht. – Onverwacht komt de haas te voorschijn. (Harrebomée, I, 271 u. 272; Bohn I, 302.)
It.: Di dove meno si pensa, si leva la lepre. (Bohn I, 91.) – Donde menos se piensa salta la liebre. (Bohn I, 214.)
[371] 113. Ruff nit hase, er lig dann im netz. – Franck, II, 184b; Egenollf, 266a; Gruter, I, 63; Latendorf II, 24; Petri, II, 515; Lehmann, 162, 19; Sutor, 291; Braun, I, 1142; Simrock, 4359; Körte, 2630; Lohrengel, I, 573.
Frz.: Ne comptez jamais quatre, que vous ne les ayez dans le sac. (Moscherosch, 400.)
Lat.: Ante victoriam encomium canis. (Hauer, Lij2; Philippi, I, 34.)
114. Sei der Hase noch so schnell, die Kuh kommt eben auch zur Stell'.
Holl.: Al is het haasje nog zoo snel, de koe die komt er even wel. (Harrebomée, I, 271.)
115. Selbst ein Hase springt auf dem todten Löwen herum.
Holl.: Ook hazen trekken een leeuw bij den baard, als hij dood is. (Bohn I, 336.)
116. Sieht der Hase wie ein Pudel, sucht der Keiler auf das Rudel, darfst du sicher sein, dass es frieret Stein und Bein. – Bair. Hauskalender.
117. Streifft man den Hasen an schenckeln, so gehets ziemlich fort, komt man an Halss vnd Leib, so ist hinderung da; gehets aber an den Kopff, so streiff jhn der Teuffel. – Petri, II, 542.
118. Traue dem Hasen das Fähnlein nicht an. – Simrock, 4368.
119. Wann de Hase im Hiärweste en buter maten dicken Pelz hiät, dann giet et en harden Winter. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 58, 13.
120. Wann ein Haass den Wolff will wecken, so muss er sein Balck dran strecken. – Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 21.
121. We de Hasen hebben will, de mot de Hunde wogen. (Westf.) – Boebel, 143.
122. Wenn der Hase auf die Stoppeln kommt, ist er verloren.
Wie will er sich vorm Jäger verbergen, sagen die Russen. (Altmann VI, 458.)
123. Wenn der Hase aus dem Walde ist, ist er schwer zu schiessen.
124. Wenn der Hase die Häsin küsst, achtet er nicht des Fuchses List.
Die Russen: Wenn der Hase mit der Häsin kurzweilt, vergisst er des Jägers. (Altmann VI, 424.)
125. Wenn der Hase in Pfeffer kommt, so wird er schwarz. – Simrock, 12320.
126. Wenn der Hase in Todesgefahr ist, springt er auch wol über einen Löwen.
127. Wenn der Hase lange genug gelaufen ist, holt ihn der Windhund ein.
Span.: A la louga el galgo á la liebre mata. (Bohn, 1, 195.)
128. Wenn der Hase längst verzehrt, wird noch sein Balg geehrt.
Aehnlich russisch Altmann VI, 474.
129. Wenn der Hase läuft über den Weg, dann ist Unglück schon auf dem Steg. – Blum, 371; Pistor., V, 71; Simrock, 4372.
»Wenn einem ein Hase vber den Weg leufft, das ist Vnglück, es were besser, er lieff jhm in die Küche an den Spiess.« (Petri, II, 649.) »Wem der Hase eines furchtsamen Gedankens über den Weg läuft, der hat Unglück auf demselben.« (W. Menzel, Streckverse, 87.) Wenn vor jemandem, besonders vor einem Reisenden, ein Hase quer über den Weg läuft, so soll ihm das für den Tag und für die Unternehmung, die er im Sinne hat, für die Reise, auf der er begriffen ist, Unglück bedeuten. Der Aberglaube ist alt. Schon im Jahre 1289 verloren die wider die Dithmarschen kriegenden Grafen von Holstein eine Schlacht, weil ihrem Kriegsheer, das eben gegen die Dithmarschen zog, ein Hase entgegenlief, wie ein alter Schriftsteller berichtet. So gross ist die Macht des Aberglaubens, durch den mehr als eine Schlacht gewonnen und verloren worden ist.
Lat.: Lepus apparens infortunatum facit iter. (Seybold, 277; Philippi, I, 223; Froberg, 415.)
130. Wenn der Hase sein Unglück wüsste, so würde er nicht erschossen.
131. Wenn die Hasen dem Lewen predigen wollen, so gehets ohne Blutvergiessen nicht ab. – Fischer, Psalter, 17c.
132. Wenn die Hasen den Lewen predigen sollen, so müssen sie Haar lassen. – Petri, II, 643.
133. Wenn die Hasen Ehre hätten, sie ständen wie die Löwen. – Immermann, Münchhausen, III, 1197.
[372] 134. Wenn die Hasen oder Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz. – Lehmann, 462, 21.
135. Wenn ein Hase in ein Haus hineinläuft, so ist's der Teufel. – Baumgarten, II, 32.
136. Wenn es dem Hasen zu wohl ist, verlässt er das Kohlfeld.
137. Wenn man dem Hasen auch einen Fuchsbalg anzöge, er würde keine Krebse fangen.
Wie man erzählt, dass es der Fuchs thue.
138. Wenn man den Hasen fahet im Kraut, so büsst er dafür mit seiner Haut.
139. Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch, so würd doch der Hass kein Hirsch. – Lehmann, 489, 13.
140. Wenn m'r vom Has schwätzt, sitzt er in de nächste Hecke. (Kinzigthal.)
141. Wer auf zwei Hasen zielt, trifft keinen. – Sprichwörtergarten, 467.
Auch russisch Altmann VI, 407. Wer zu viel erhaschen will, geht leer aus.
142. Wer da schuf den Hasen, der schuf auch den Rasen. – Gaal, 859.
143. Wer den Hasen fängt, der hat ihn.
Holl.: Die een' haas, een' ree of een zwijn vaugt, maakt ze zijn. (Harrebomée, I, 271.)
144. Wer den Hasen in den Krautgarten setzt, um ihn zu mästen, verliert Braten und Kohl. – Altmann V, 78.
145. Wer einem Hasen nachjagt, muss eine gute (wohlfeile) Lunge haben.
Aehnlich russisch Altmann V, 80.
146. Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe. – Simrock, 4365; Körte, 2628.
147. Wer Hasen bannt und gemeine Frauen zähmt, der hat ein wildes Amt.
148. Wer nâ twei Hasen löpt, dei doit wîer nits, as wenn he slöpt. – Schambach, II, 551.
Wer nach zwei Hasen läuft, thut weiter nichts, als wenn er schläft.
149. Wer weiss, wo der Hase läuft, sagte Hans, und legte sein Garn auf dem Dache aus. – Simrock, 4371; Körte, 2633b; Hoefer, 209.
150. Wer wöschet Hasen un Fösse, un sind doch reine. – Schambach, I, 294.
Damit entschuldigen sich die, welche sich (einmal) nicht gewaschen haben.
151. Wer zugleich zween Hasen jagt, dem entleufft oft einer, wo sie nicht beid entlauffen. – Petri, II, 783.
152. Wer zween Hasen zugleich nachhetzt, bekömpt gar keinen wol zuletzt. – Mathesy, 295a.
Lat.: Qui binos lepores una sectabitur hora, non uno saltem, sed saepe carebit utroque, (Mathesy, 295a; Seybold, 480.)
153. Wer zweyen Hasen zugleich nachjagt, der bekompt keinen. – Lehmann, 934, 6; Blum, 206; Pistor., VII, 26; Mauvillon, I, 5; Simrock, 4361; Körte, 2629; Braun, I, 1146.
Aehnlich russisch Altmann VI, 420. – Wer zwei nicht zu vereinigende Zwecke zugleich erreichen will, erreicht keinen.
Böhm.: Kdo dva zajíce honí zádného nechylí. – Kdo na dva zajíce štve, nĕkdy popadne jednoho, a mnohokráte zádnébo. (Čelakovsky, 220.)
Dän.: Den der jager to harer af een busk, faaer sielden nogen af dem. (Bohn I, 352.)
Frz.: Qui deux lièvres chasse, l'un perd et l'autre laisse. (Kritzinger, 418b.) – Qui court deux lièvres, n'en prend point. (Lendroy, 904; Bohn I, 49; Cahier, 945; Starschedel, 229; Gaal, 861.)
Holl.: Die twee hazen te gelijk vangen, krijgt geen van beide. (Bohn I, 343.) – Die twee hazen te gelijk wil vangen, den eenen verliest hij, den anderen laat hij. (Harrebomée, I, 278.) Ueber die verschiedenen holländischen Lesarten dieses Sprichworts vgl. Harrebomée, III, 211a.
It.: Chi due lepri caccia, una non piglia e l' altra lascia (scappa). (Pazzaglia, 193, 3; Bohn I, 80; Gaal, 861.)
Lat.: Duos insequens lepores, neutrum capit. (Erasm., 339; Tappius, 203b; Gaal, 861; Seybold, 276.)
Ung.: A ki két nyulat hajt, egyet se ver. (Gaal 861.)
154. Were er einem hasen so enlich als einem narren, die hund hetten jn langst zerrissen. –[373] Franck, II, 73b; Eyering, II, 149; III, 402; Gruter, III, 80; Lehmann, II, 576, 64.
155. Wie der Hase in den Pfeffer kompt, so wird er gefressen. – Petri, II, 787.
156. Wo dä Hase gejünget es, dohen trachtet hä ok wier. (Hattingen.) – Firmenich, II, 369, 12.
157. Wo den Haas jonkt, es he gêrn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 182; für Franken: Frommann, VI, 315, 158.
158. Wo der Hase gesetzt ist, da stellt er sich wieder ein.
159. Wo der Hase gesetzt ist, da zieht er wieder hin.
160. Wo der Hase (am meisten) gesetzt (geheckt hat) wird, ist er am liebsten. – Graf, 164, 46; Blum, 725; Petri, II, 800; für Waldeck: Curtze, 352, 469; für Meiningen: Frommann, II, 410, 82.
Jedem gefällt seine Heimat am besten. Die Eindrücke der ersten Jugendfreuden sind die dauerndsten. Festhalten an seiner Gewohnheit.
Frz.: Le lièvre revient toujours à son gîte. (Körte, 2617; Kritzinger, 418b; Letroux, I, 115; Starschedel, 230.)
Lat.: Patriae fumus igne alieno luculentior. (Binder I, 1334; II, 2499; Weber, 2, 28; Seybold, 430.)
161. Wo der hass felt, da ist er gern. – Franck, I, 81b; Egenolff, 340b; Henisch, 1063, 8; Blum, 725; Körte, 2627; Mayer, II, 164; Riehl, Novellen, 381.
162. Wo der hass geworffen ist, wil er sein. – Franck, II, 19a; Gruter, I, 86; Henisch, 1609, 9; Lehmann, 112, 4; Graf, 164, 145; Eiselein, 282; Schmitz, 196, 184; Simrock, 4358.
Lat.: Lepus solo natali gaudet et libentius nullibi vivit quam ubi natus est. (Eiselein, 282.) – Nescio, qua natale solum dulcedine cunctos ducit et immemores non sinit esse sui. (Seybold, 345; Philippi, II, 19.)
163. Wo man den Hasen jagt, da wöllen sie seyn. – Petri, II, 811.
164. Wo man den Hasen spürt, da sol man nachfolgen. – Petri, II, 811.
165. Wun der Huos üm Fiéfer lät, nor derno huot e Râ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 134.
166. Wun em wässt aler Huosen är Näst, se broch em nichen Biss. – Schuster, 755.
*167. Ar ît kê heuriar (heuriger, diesjähriger, junger) Hôs mehr. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 160.
Er ist nicht unerfahren, er hat Haare auf den Zähnen.
*168. Asen (also) fängt man die Hasen. (Schweiz.)
*169. Blinne Hasen Excremente. (Grafschaft Mark.) – Woeste.
*170. D' Hoasa drascha bain'm. (Troppau.) – Peter, 448.
Ist in Furcht, besonders in Fällen, wenn jemand seiner Handlungen wegen entdeckt zu werden fürchtet.
*171. Da ist der Hase (im Kohl). – Simrock, 7799.
Da ist, was wir suchen.
*172. Da liegt der Hase im Pfeffer. – Eiselein, 282; Braun, I, 1150; Binder, I, 660; II, 1304; Körte, 2633d; Lohrengel, II, 61; Wurzbach II, 169; für Oberösterreich: Baumgarten, 78; für Würzburg: Sartorius, 168.
Da ist die Schwierigkeit, daran hängt es. Unter Pfeffer ist nicht das bekannte Gewürz, sondern eine im Mittelalter bereitete Brühe gemeint, wobei der Pfeffer einen Beatandtheil bildete. Hasenpfeffer war eine Speise in brauner Pfefferbrühe. Das Berliner Fremdenblatt (1866) sagt über die Redensart: »In einigen Gegenden Norddeutschlands wird das Hasenklein mit vielem Gewürz und Pfeffer bereitet, ea kommen dazu allerlei Zuthaten, sodass das eigentliche Klein (sowie im Fricassée das Hühnerfleisch) mitunter schwer zu finden ist. Wir nehmen nun an, dass sich daraus die Redensart: Da liegt der Hase im Pfeffer, gebildet hat für gewisse Knotenpunkte, die schwer aufzufinden oder zu lösen sind.« Im Westfälischen: Doa ligt de Hase im Peaper. – Wann der Has in der Schreiber Pfeffer kömt. »Man merkt ine gar wol al allzit, wo ihm der Has im Pfeffer lit.« (Brandt.) »Sie sah, eh er den Mund gespitzt, schon, wo der Has im Pfeffer sitzt.« (Butler.)
Frz.: C'est là où gît le lièvre. (Lendroy, 911; Eiselein, 282.)
Holl.: Daar ligt de haas in het zout. (Harrebomée, I, 271.)
Lat.: Hinc illae lacrymae. (Seybold, 216; Philippi, I, 117; Schonheim, H, 4; Froberg, 357.) – In eo cardo rei vertitur. (Binder I, 732; II, 1425; Seybold, 238.)
*173. Da liegt der Hase im Pfeffer nicht.
Das ist nicht der Fehler, hierin liegt's nicht.
Frz.: Ce n'est pas là que le pot s'enfuit. (Lendroy, 664.)
*174. Damit kann man keinen Hasen mehr fangen.
Holl.: Men kan daar geene hazen meer mede vangen. (Harrebomée, I, 272.)
[374] *175. Das ist auch kein heuriger Hase mehr. (Rottenburg.)
Nicht mehr jung.
*176. Dass dich der Has! (S. ⇒ Mäuslein.)
*177. De Hase bru't. – Elchwald, 749.
Der Hase braut. (Eiselein, 283; Körte, 2633c.) So pflegt man zu sagen, wenn Nebel auf den Feldern zieht, wie Rauch.
*178. Dem Hasen das Fähnlein anvertrauen. – Winckler, V, 79.
Holl.: Men beveelt den haas het vaandel. (Harrebomée, I, 272.)
*179. Dem Hasen das Feld anbefehlen. – Eiselein, 283; Körte, 2633e.
Sich an den Unrechten wenden.
*180. Dem Hasen um das Fell schleichen.
*181. Den Hasen beim Kragen nehmen.
Eine Sache da angreifen, wo sie nicht entwischen kann. Die Gelegenheit beim Schopfe.
*182. Den Hasen im Busen haben. – Historia Herrn Georgen Vnnd Herrn Casparn von Freundsberg zu Frankfurt a.M. DMLXVIII, 47b.
*183. Den Hasen im Sacke kaufen.
Böhm.: Nekupuj zajíce v pytii. (Čelakovsky, 332.)
Holl.: Hazen met den trommel willen vangen.
It.: Pigliar la lepre col carro. (Bohn I, 120.)
Poln.: Kto lisa w worze kupuje, psa abo kota najduje. (Čelakovsky, 332.)
*184. Den Hasen in den Pfeffer rühren. – Murner, Nb., 8.
»Daas sie (die Juristen) kein sachen nit verlieren, das kompt als sampt von dem glossieren, den hasen in den pfeffer rieren.«
*185. Den Hasen in eine fremde Küche jagen.
Port.: Levantar a lebre, para que outrem medre. (Bohn I, 280.)
*186. Den Hasen in seinem Nest fangen (wollen).
Holl.: Het wil den haas in zijn leger betrappen. (Harrebomée, I, 271.)
*187. Den Hasen laufen lassen. – Grimmelshausen, Der Keusche Joseph, 1683, S. 669; Simplic. (Nürnberg 1864), 371.
Verliebt sein.
*188. Den Hasen mit dem Garn fangen.
*189. Den Hasen rut jagen. (Büren.)
Wenn man auf einem Acker eine Arbeit vollendet, z.B. ein Feld mit Getreide gemäht hat, so sagt man: »Ik hewwe den Hasen rut jaget«, oder: »Da löppet de Hase henne.«
*190. Den Hasen zum Trommler machen.
Das haben wir schon erlebt; weit schwerer aber ist's, einen Feigen zu muthigen Handlungen zu bewegen.
*191. Der Haas ist im Garn. – Lehmann, 92, 47.
Die List ist gelungen, der Betrug ausgeführt.
*192. Der Haas ist vns entgangen, den wir wolten han gefangen. – Limb. Chronik, 78.
*193. Der Hâs is ihm übern Wegk gelaffe. (Henneberg.) – Schiller, III, 1b.
Prof. Dr. Brückner in dem Programm der Realschule in Meiningen vom Jahre 1843 erklärt diese Redensart S. 17 dahin: Er ist zornig oder misgestimmt.
*194. Der Hase bunget (paukt) ihnen dazu. – Eiselein, 283.
*195. Der Hase hat gelegt. – Braun, I, 1144.
*196. Der Hase ist entwischt.
Holl.: De haas is ontsnapt. (Harrebomée, I, 271.)
*197. Der Hase sucht das weite Feld.
Holl.: De haas kiest altijd het ruime veld. (Harrebomée, I, 271.)
*198. Der Hase will mit dem Löwen anbinden. – Philippi, II, 168.
Lat.: Scarabaeus aquilam quaerit. (Philippi, II, 168.)
*199. Der Hase würde eher den Hund fangen. – Parömiakon, 1830.
Ehe nämlich dies oder das geschieht.
Holl.: De haas zoude eer den hond vangen. (Harrebomée, I, 271.)
*200. Der Hass ist jhm in Busen gefallen. – Basler Chronik, IX.
In dem Sinne: Das Herz in die Hosen.
*201. Der Hass steckt jhm im busen. – Henisch, 569, 64; Eiselein, 283.
Lat.: Umbram suam metuit. (Henisch, 569, 65.)
*202. Dies bringt (jagt, treibt) keinen Hasen in die Küche.
Lat.: Nihil ad farinas. (Binder I, 1111; II, 2071; Steinmeyer, 48.)
[375] *203. Du bist ein furchtsamer Hase.
Lat.: Timidior es prospiciente. – Timidior Pisandro. (Philippi, II, 219.)
*204. Du bist ein Hase und fragst danach.
Du bist wie einer von denen und thust so fremd dabei.
*205. Du bist selbst Hase und suchst Wildpret (Leckerbissen).
Weil die Lenden und Hinterkeulen des Hasen ein sehr gutes Fleisch sind.
Lat.: Lepus tute es et pulpamentum quaeris. (Terenz.) (Philippi, I, 223.)
*206. Du hust wul egen an Hoasen gejait. – Gomolcke, 314.
*207. Du stellst einen Hasen zur Vorpost.
Verlangst von jemand, was er nicht leisten kann.
Lat.: Nudo mandas excubias. (Philippi, II, 49.)
*208. Ein furchtsamer Has. – Baumgarten, 78.
*209. Ein Hase wird eher von der Schnecke eingeholt. – Philippi, II, 108.
Lat.: Mare prius vitem tulerit. (Philippi, II, 242.)
*210. Ein junger Hase allein und unerfahren auf offenem Felde.
Drückt das Bedenken darüber aus, wenn junge Mädchen allein auf den Strassen umherziehen.
*211. Einem den Hasen in die Küche jagen.
*212. Einem einen Hasen an den Sattel hängen. – Schiller, III, 1b.
In der Stralsunder Chronik (I, 49) heisst es: »De van Lubegk hebben vns woll ehr denn hasenn ahn denn sadell gehenget.« Und S. Gryse (Fr. 38) schreibt: »Wenn em einer syner Negesten ein wenich dat Water flömet vnde int spill redet, so löpt em de Lus balde auer de Leuer, wert gallgifftich vnde bitter törnich, vatet jegen em nicht allene einen blynnswaren Toren in synem Herten, syn schardt vth tho wettende, em einen Pussen tho rytende, einen Hasen an den Sadel tho hengende vnd ein gram vnd schram stücke seen tho latende, sondern donnert grimmichlick vnd füerflammet tho em an mit flock lesterliken Wörden.«
*213. Einem Hasen beherzt in den Weg treten.
*214. Einem Hasen das Kohlfressen lehren.
*215. Einen Hasen erlaufen.
*216. Einen Hasen im Busen haben. – Winckler, XIX, 17.
Sehr furchtsam sein.
*217. Einen Hasen laufen lassen.
Ein Gespräch unterbrechen und auf einen andern. Gegenstand lenken. (Goethe, Dichtung und Wahrheit.)
*218. Einen hasen mit der trummen fahen (wollen). – Franck, II, 87b.
Seine Ansichten zu früh verrathen, schon im voraus zu viel Geschrei von einer Sache machen.
Frz.: C'est vouloir prendre le lièvre au son du tambour. (Lendroy, 139.)
*219. Einen Hasen zur Vorpost stellen.
*220. Er hat den Hasen mit silbernen Kügelchen geschossen.
*221. Er hat seinen Hasen funden.
Sein Ziel erreicht, seine Aufgabe gelöst.
*222. Er ist kein heuriger Hase mehr. (Nürtingen.)
Lat.: Anni ad tesseram venerunt. (Petron., 81, 521; Binder II, 178.)
*223. Er ist nit hass als er laust. – Franck, I, 80b; II, 73a; Egenolff, 339a; Gruter, I, 29.
Er schläft nicht wirklich, er nimmt wahr.
*224. Er kann Hase und Fuchs sein.
*225. Er meint, der Has' hab' ihn geleckt. – Eiselein, 283; Braun, I, 1140.
In Würzburg: 'R mênt, de Hâs hett'n geläckt. (Sartorius, 168.) Hält sich für ausserordentlich glücklich oder bildet sich etwas Besonderes ein.
*226. Er merkt den Hasen im Pfeffer. – Theobald, Hussitenkrieg, II, 204.
*227. Er sieht nicht den ersten Hasen laufen.
Holl.: Ik heb wel meer hazen hooren hoeaten. (Harrebomée, I, 272.)
*228. Er weiss den Hasen aus den Sträuchen zu jagen. – G. Nigrinus, Lehr .... der Jesuwider (o.O. 1581), Vorrede 37a.
*229. Er weiss, wo der Hase lief.
Ist hinter der Sache her.
Holl.: Hij weet waar de haas liep. (Harrebomée, I, 272.)
*230. Er will den Hasen finden.
*231. Er will den Hasen tupfen. – Stalder, I, 328; Eiselein, 283.
Auf jemand anspielen, sticheln.
[376] *232. Er will Hasen fangen und sein Wagen ist mit Ochsen bespannt.
*233. Er will (wird) keinen Hasen erlaufen. – Schottel, 1121a.
*234. Es gilt des Hasen Balg. – Eiselein, 283; Braun, I, 1143.
Lat.: Lepus pro carnibus. (Phillppi, I, 223.)
*235. Es ist ein furchtsamer Hase.
Frz.: C'est Gille premier. (Lendroy, 835.)
*236. Es ist ihm ein Hase über den Weg gelaufen. – Eiselein, 283; Simrock, 4366; Körte2, 3266; Mayer, II, 159; Braun, I, 1139.
Es ist ihm ein Unglück begegnet, sein Plan ist gescheitert. Im Volksglauben bedeutet es Unglück, wenn ein Hase über den Weg läuft. Katzen und Hasen, die beide ursprünglich Sinnbilder der Häuslichkeit und Fruchtbarkeit gewesen sind, werden im Volksglauben zu Hexen- und Teufelsthieren. Hexen und Teufel verwandeln sich in dieselben. (Vgl. Rochholz, Schweizersagen aus dem Aargau, II, 188.) In Oberösterreich wird vom Teufel ein ⇒ Wechselthaler (s.d.) gegen einen Hasen oder eine graue Katze eingetauscht. (Vgl. Baumgarten, Proyr., 11.)
Lat.: Lepus apparens infortunatum facit iter. (Eiselein, 283.)
*237. Es sind bewaffnete Hasen.
Von feigen Soldaten.
*238. Es sind Hasen, die um den todten Löwen tanzen und ihm den Bart ausrupfen.
*239. Eth wer ein slump, dat man ein Hasen mit der trummen fange. (Westf.) – Tappius, 117b.
*240. Hase rufen, ehe er in der Schlinge ist.
Sich zu früh über einen erlangten Vortheil freuen.
*241. Hasen fahen und die Hand im Busen tragen. – Eiselein, 283.
*242. Hätt' er so viel vom Hasen als vom Narren, der Kürschner hätte längst den Balg. – Nass. Schulblatt, XIX, 5.
*243. He hett en Hasen in de Tasch! Herr lat em lopen! (Holst.) – Schütze, IV, 250.
Dies Sprichwort stammt aus Kiel und aus folgender Anekdote: Ein sich lächerlich geberdender Mann ging, in einen grossen Mantel gehüllt, auf dem Wall. Eine Menge Strassenjungen sammelten sich und machten die Geberden, als habe er einen Hasen unter dem Mantel, den er, damit sie ihn fangen sollten, laufen lassen wolle. Sie riefen ihn an, und er hatte Mühe zu entkommen. Seitdem bezeichnet man in der kieler Gegend einen lächerlichen Menschen mit diesem Sprichwort.
*244. Ich weiss, wo der Hâs hopp. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 106.
*245. Koan heurige Has. – Baumgarten, 78.
*246. Lateinische Hasen fangen.
*247. Ma wird em egen sullen noch em Hoasen rethen. – Gomolcke, 761.
*248. Man könnte eher einen Hasen an Flintenschüsse gewöhnen.
Als den zu einer muthigen Handlung bewegen.
*249. Man soll ehe einen hasen mit der trummen fangen. – Tappius, 117b; Sutor, 277; Körte, 2633f.
Holl.: Men solde enen hase eer mit ener clocken vanghen. (Tunn., 19, 11; Harrebomée, I, 272.)
Lat.: Citius leporem tympano apprehenderis. (Seybold, 76.) – Illud si fieret, ad tympana mox lepus iret. (Fallersleben, 533; Sutor, 277.) – Prius locusta bovem pariet. – Prius ovem lupus ducat uxorem. (Seybold, 457.) – Prius testudo leporem anteverterit. (Philippi, II, 107; Seybold, 457.)
*250. Mit den Hasen laufen und mit den Hunden jagen.
Holl.: Zij loopen met de hazen, en jagen met de honden. (Harrebomée, I, 272.)
*251. Nach dem Hasen reiten.
»Hoch hebt sich da im Bügel Herr Dietrich wild und jach. Ich reite nach dem Hasen, sei's bis zum jüngsten Tag.« (Albr. Biehahn, Dagobert und seine Söhne.)
*252. Sehest eim hasen so gleich als eim narren, du kemest nit über den marckt, die hund zerrissen dich. – Franck, I, 81a; Gesner, I, 716; Tappius, 89b; Eiselein, 282; Sailer, 104 u. 303; Parömiakon, 343; Körte, 2633; Simrock, 4369.
»Hasen nenet man itzo die halben Narren (weil sie des Nachts herumlauffen und possen treiben), und im Sprichwort saget man: Wenn er einem Hagen u.s.w.« (Coler, 590a.)
Lat.: Si tam similis esses lepori quam stulto, jam olim esses a canibus discerptus. (Eiselein, 282.)
[377] *253. Sie jagen den Hasen miteinander.
Holl.: Zij jagen het haasje met malkanderen. (Harrebomée, I, 272.)
*254. Sie jagen denselben Hasen.
Holl.: Zij jagen denzelfden haas. (Harrebomée, I, 272.)
*255. So ist's, wenn der Has' in der Schreiber Pfeffer kommt.
*256. Thiar sprang thi Has ütz a Halmtaass. (Föhr.)
Da sprang der Hase aus dem Halmbusch. Halm ist der Name einer Grasart mit vielen Nebenstengeln, welche auf den Dünen wächst. (Firmenich, III, 6, 82.)
Holl.: Als de haas den wind jaagt. (Harrebomée, I, 271.)
*257. Tried den Hâsen nitt dôd. (Grafschaft Mark.) – Woeste.
In Mecklenburg nach Dr. Schiller: Hukdâlsnest (dal huken=niederhocken; Dähnert: Huckwörteln planten; Fastnachtsspiel [978, 25]: huken gan = cacatum ire).
*258. Wer weiss, wo der Has' im Pfeffer sitzt.
*259. Wie der hase bey seinen jungen. – Luther's Ms., 10.
*260. Wie ein gehörnter Hase.
Selten, ungereimt.
*261. Wie ein gespannter Hase gehen. – Luther's Tischr., 360b.
*262. Wie ein Hase dabeistehen. – Waldis, II, 4, 87.
D.h. davonlaufen. »Vnd was ein selber nicht angeht, dabei er wie der Hase steht.«
*263. Wir wollen sehen, wie Hase läuft.
Wie sich die Sache macht.
*264. Wo die Hasen einander gute Nacht sagen.
Von einem sehr entlegenen, einsamen Orte.
*265. Wo hast den Hasen? (Schweiz.)
*266. Zween Hasen aus Einem Busche jagen.
Einen doppelten Nutzen aus einer Sache ziehen.
*267. Zween hasen in einem sprung fahen. (S. ⇒ Fuchs 437.) Franck, 11, 16b; Eyering, III, 609; Henisch, 969, 55; Sutor, 273; Seybold, 142; Blum, 215; Eiselein, 283.
»Der faht zween Hasen auff einmal, wer meynt zweyen Herrn dienen wol, vnd richtet mehr auss denn er soll, doch so entschlüpfft jm dick der ol.« (Brandt, Nsch.)
Holl.: Hij wil met eenen sprong twee hazen bespringen. (Harrebomée, I, 272.)
Lat.: Duos insequens lepores neutrum capit. (Eiselein, 283.) – Duos parietes de eadem dealbare fidelia. (Henisch, 969, 56.)
*268. Zwei Hasen zugleich jagen.
Frz.: Chasser aux lièvres et aux oiseaux ensemble. (Leroux, II, 59.)
*269. Zwen Hasen mit Einem Hunde fahen.
»Wer jagen wil, vnd auff ein Stund zween Hasen fahen mit einem Hund, dem wirt etwan kaum einer wol, vnd offt wirt jm gar nichts zuwol.« (Brandt, Nsch.)
270. Der Has hat allenthalben die zunftmaister uffressen. – Zimmerische Chronik, IV.
271. Der Has geht aus dem Garne.
272. Der Has versteckt sich gern in den Strauch, da er geheckt ist. – Fac. fac.
273. Der Hase löppt, wo er will, sagt der Bauer, und stellte die Schlinge uff's Dach oben auf. (Köthen.)
274. Du büst 'n Haas'! (Pommern.)
Du flunkerst; auch: du hast dir etwas aufbinden lassen.
275. Ein Hase in der Schlinge ist besser als einer im Felde. – Glaubrecht, Erzählungen, 10.
[1408] 276. Ein hass, so noch laufft auff dem feldt, werde für kein trachten gezelt. – Loci comm., 92.
Lat.: Currens per prata non est lepus esca parata.
277. Einem Hasen, welcher Pfeffer stampft, thut der Kopf weh.
278. Hasen fleckig, Weihnacht dreckig. – Marienkalender, 1879, S. 29.
279. Je näher die Hasen dem Dorfe rücken, desto ärger sind des Eismonds Tücken. – Payne, 37.
280. Je rauher der Hase, je balder erfrierst du die Nase. – Payne, 33.
281. Kommt der Has' in die Gärten, will sich der Winter noch härten. – Marienkalender, 1879, S. 30.
282. Kommt der Has' mit rauhem Gelock, schau' nach deinem Winterrock. – Marienkalender, 1879, S. 26.
283. Trägt der Hase lang sein Sommerkleid, ist die Kälte noch gar weit, doch sieht er wie ein Pudel aus, dann richte für den Winter dein Haus. – Egerbote, 1876, October.
284. Was der Hase unterm Berge (diesseits) versäumt, muss er drenten (jenseits) wieder hereinbringen. – Gartenlaube, 1875, S. 624b.
285. Wenn der Hase übern Schneehaufen springt, keine Schwalbe sich mehr in den Lüften schwingt. – Egerbote, 1879.
*286. A wart a Hasen. (Böhm.-Friedland.)
Er wartet auf den Hasen; von jemand, der die Arme auf der Brust übereinanderlegt, also die Zeit im Nichtsthun verbringt.
*287. Da heisst ja ein Haass den andern Langohr. – Grimmelshausen, Deutscher Michel.
*288. Da sitzt der Hase im Kraut.
»Ich wollte wol wissen, wo der Has im Kraut sitzet«, wenn ich reden dürfte. (Köhler.)
*289. Da sprang der Hase aus dem Halmbüschel.
Altfries.: Dear sproong de Haas ut de Halm tott. (Hansen, 8.)
*290. Den Hasen gar zu braun machen.
»Dieser Pater ist gar zu scharf, er macht den Hasen gar zu braun und den Teufel gar zu schwarz, er erschricket gar zu fest.« (Bohemia, 1875, Nr. 280.)
*291. Des Hasen Auge ist ein anderes als das der Eule. – Sanders, 13.
*292. Die Hasen kochen.
Sagt der Jäger, wenn dünne Wolken neugierig unter die Bäume kriechen. (Neue Freie Presse, 5035.)
*293. Du wärst ein Hase, wenn du lange Ohren hättest. – Klix, 26.
*294. Dus is a maseldicker (glücklicher) Hus. (Warschau.)
Ironisch von einem Menschen, dem es in allem unglücklich geht.
*295. Einen blanken Hasen trinken.
Eine pommersche, uns nicht bekannte Trinkform früherer Zeit.
*296. Es ist ein Has in ihm begraben. – Köhler, 232.
*297. Er ist ein rechter Hase.
Wir verstehen darunter einen Furchtsamen; im 16. und 17. Jahrhundert bezeichnete man damit in der Regel einen dummen, albernen Menschen, einen Narren.
*298. Es ist g'scheiter der Has' verlaft sich, als er verschlaft sich. – Wurth, 295.
*299. Es sind die karpathischen Hasen.
Die Griechen in Bezug auf jemand, der sich ein Uebel selbst zugezogen hat. Auf der Insel Karpathos, wo die Hasen gänzlich fehlten, liessen die Karpathier ein Paar dieser Thiere kommen, die aber bald so überhand nahmen, dass Garten- und Feldfrüchte nicht mehr vor ihnen zu sichern waren.
*300. Hasen in der Hundehütte suchen.
Die Russen: Den Quell im Thal und den Strom auf dem Berge suchen. (Altmann VI, 513.)
*301. Mit einem Hasen schwanger gehen.
Verhüllt für: ein Narr sein.
*302. Sie wollen mit Hasen Hunde jagen. – Eyering, I, 504 u. 580.
*303. Vor dir läuft kein Hase. (Kamnitz.)
*304. Wenn er einem Hasen so ähnlich sähe, als einem Narren, er wäre längst von den Hunden gefressen. – Storch, Freiknecht, I, 105.
Adelung-1793: Häse, die · Hase, der
Brockhaus-1911: Hase [3] · Hase [2] · Hase
Herder-1854: Hase [3] · Hase [4] · Hase [1] · Hase [2]
Lemery-1721: Lepus marinus · Lepus
Meyers-1905: Lepus · Hase [4] · Patagonischer Hase · Hase [3] · Falscher Hase · Hase [1] · Hase [2]
Pierer-1857: Lepus · Hase [4] · Indianischer Hase · Veränderlicher Hase · Hase [1] · Gespickter Hase · Hase [3] · Hase [2]
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