1. Alte Mönch' und Nonnen soll man nicht zusammen lassen, denn wenn man zween kalte Stein wider einander reibet, so geben sie auch Feuer. – Klosterspiegel, 3, 14.
2. Auf München, wenn sie wollen wandern, regnet es lieber als auf andern.
Lat.: Imber descendit, Monachus dum pergere tendit. (Sutor, 985.)
3. Aus einem Mönch wird oft der beste Abt.
Die Russen: Man gibt am besten dem Kloster einen Abt aus seinen eigenen Mönchen. (Altmann VI, 442.)
4. Besser die Mönche thun zu wenig als zu viel.
Von dem Standpunkt aus, dass sie nur an der Verdummung und Knechtung der Menschen arbeiten, etwa wie ein fauler Spitzbube einem thätigen vorzuziehen ist.
5. Bin ich ein Mönch, so werd ich hart gestriegelt; bin ich ein Soldat, so werd ich offt geprigelt; bin ich ein Bauer, so werd ich geschunden; bin ich ein Dieb, so werd ich gebunden; bin ich ein Doktor, so muss ich studieren; bin ich ein Narr, so thut man mich vexieren; bin ich reich, so leb ich in Sorgen; bin ich arm, so will man mir nichts borgen; bin ich jung, so hab ich viel Hitz; bin ich alt, so sing ich bald schmitz; bin ich hoch, so leid ich viel Mucken; bin ich nieder, so thut man mich trucken; bin ich ledig, so hab ich keine Freuden; bin ich verheyrath, so muss ich viel leiden. – Chaos, 450.
6. Böss münch, böss teufel. – Nas, 136b.
7. Danach der Mönch ist, schneidet man die Kappe. – Winckler, VII, 3.
8. Dem Mönch ist die Schüssel so heilig als dem Janitschar der Feldkessel, der stets eine Ehrenwache hat. – Klosterspiegel, 78, 19.
9. Dem Mönche ist nirgends wohler als im Kloster.
Denn man kann sich an alles gewöhnen, selbst an den geschäftigen Müssiggang. »Die Mönche glänzen von Fett und das Volk hungert und stirbt.« So Seume (Spaziergang nach Syrakus), der uns auch erzählt, wie man an einem sicilischen Klostertische fastet, woher es wol erklärlich wird, warum dem Mönch nirgends wohler ist als im Kloster. Es scheint, als ob die russischen Mönche nicht so gut ässen wie die italienischen; wenigstens müssen sie sich mit geringern Fischsorten begnügen. Das Sprichwort sagt: Auf der Mönche Tafel liegt der Sterlet, auf des Archimandriten Tisch der Stör. Es bezieht sich auf die Klöster Trojca und Wisanja (Dreieinigkeit und Bethanien), zwei berühmte Wallfahrtsörter. (Altmann V.)
Lat.: Fruges consumere natit. – Telluris onus.
10. Demütiger münich, hochfertiger abt. – Tappius, 136a; Petri, II, 173; Henisch, 674, 45; Lehmann, 15, 44; Lehmann, II, 60, 63; Simrock, 36; Körte, 4283; Braun, I, 2744; Masson, 35.
Dän.: Ydmyg munk bliver tit hovmodig (stolt) abbed. (Prov. dan., 420.)
11. Der beste Mönch ist, der sich selbst überwindet.
It.: Quello è vero monaco ch'in tutto vince se stesso. (Pazzaglia, 231, 3.)
12. Der die Mönch' und die Nonnen erfand, hat dem Herrgott das fünfte Rad an den Wagen gemacht. – Klosterspiegel, 14, 11.
13. Der ist ein armer Mönch, der keine Gazelle in seinem hohen Liede hat. – Klosterspiegel, 80, 12.
14. Der ist ein schlechter Mönch, so nicht Ritter des Ordens vom Lägelfass des heiligen Othmar ist. – Klosterspiegel, 67, 8.
[697] 15. Der Mönch antwortet, wie der Abt singt. – Simrock, 7065; Körte, 4288; Gaal, 1151; Graf, 536, 33; Wurzbach II, 2; Braun, I, 2750; Reinsberg III, 57.
Die Untergebenen sprechen, beten den Vorgesetzten nach. Die Russen: Der Mönch ist des Abtes Echo. (Altmann IV, 391.)
Frz.: Le moine répond comme l'abbé chante. (Lendroy, 5; Bohn I, 32; Gaal, 1151; Cahier, 1107; Kritzinger, 2.)
16. Der Mönch bettelt für Gott und verzehrt's selber.
Frz.: Moine qui demande pour Dieu demande pour deux. (Bohn I, 39.)
Span.: Fraile que pide por Dios, pide por dos. (Bohn I, 222.)
17. Der Mönch denkt leicht beim Text Beata ubera über das Brevier hinaus. – Klosterspiegel, 80, 8.
18. Der Mönch falle über den Zaun oder herüber, die Kappe ist allweg unser. – Eiselein, 665; Klosterspiegel, 41, 15.
19. Der Mönch gehört ins Kloster, der Fisch ins Wasser, der Dieb an den Galgen. – Eyering, I, 511; Simrock, 7064; Grubb, 809; Masson, 54; Braun, I, 2748.
Dän.: Munken tiener klosteret, og tyven galgen. (Prov. dan., 421.)
Frz.: Moyne au cloistre et la mort au cimetière. (Leroux, I, 13.)
20. Der Mönch greift den Raub nicht mit groben Krallen, sondern mit verblümten Worten an. – Klosterspiegel, 29, 18.
21. Der Mönch hat seine Hand im Sod, was vorgeht, von der Wiege bis zum Tod. – Eiselein, 470.
»Ist auch was in der Welt zu schaffen, da nit die ersten seyn die Mönchen und Pfaffen?« (Zinkgref, III, 2.) »In der Welt kann nichts geschehn, ein Mönch muss dabei Gevatter stehn.«
Lat.: Quidquid agit mundus, monachus vult esse secundus. (Eiselein, 470; Loci comm., 124.)
22. Der Mönch hat weder Willen, noch Unwillen. – Graf, 536, 36.
Altfries.: Dij monick haet wille ner onwille. (Hettema, LXXI, 2.)
23. Der Mönch, in einen Topf gesetzt, wurzelt nicht, er will in einem Fasse sein. – Klosterspiegel, 24, 2.
24. Der Mönch ist Fuchs und Hase, je nachdem die Jagd ist. – Klosterspiegel, 28, 24.
25. Der Mönch ist im Chor am frömmsten, wenn er auf dem Rücken liegt. – Klosterspiegel, 39, 22.
D.h. auf der Bahre.
26. Der Mönch ist seines Klosters Eigen. (S. ⇒ Klostermönch.) – Graf, 536, 32.
27. Der Mönch ist zum Gehorchen im Kloster, nicht zum Herrschen. – Klosterspiegel, 45, 21.
28. Der Mönch kitzelt die Dirne mit Nesseln, denn jeder treibt's nach seiner Art. – Klosterspiegel, 36, 11.
29. Der Mönch macht erst eine krumme Hand, dann einen krummen Hals.
Erst bittet er, dann spricht er den Dank aus.
30. Der Mönch muss dem Junker den Hund, der Bauer den Junker wie den Mönch sammt dessen Huren füttern. – Klosterspiegel, 52, 22.
31. Der Mönch passt zur Nonne, wie der Spund zum Fass. – Altmann VI, 501.
32. Der Mönch predigt, man soll nicht ⇒ stehlen (s.d.), und er selber hat eine Gans im Scapulier.
33. Der Mönch regiert (hier, oft) den Abt.
Es ist eine verkehrte Ordnung. Die Sache steht auf dem Kopfe.
34. Der Mönch scheut die Arbeit wie der Teufel das Kreuz. – Klosterspiegel, 7, 2.
35. Der Mönch scheut die Arbeit wie ein fauler Hund das Wasser. – Klosterspiegel, 68, 23.
»Ihr münch seind all uff einen hauffen, faul schälck, geschaffen zu fressen vnd sauffen.«
Lat.: O monachi, uestri stomachi sunt amphora Bacchi: vos estis, Deus est testis, turpissima pestis. (Loci comm., 123.)
36. Der Mönch steht auf, ehe der Teufel die Schuhe anhat. – Klosterspiegel, 17, 22; Masson, 234.
[698] 37. Der Mönch thut kein gut, man erschwing ihm dann die Haut wie einem Nussbaum, und dann ist er erst noch nichts werth. – Klosterspiegel, 9, 2.
38. Der Mönch verderbt alles, fräss' er Gold, so schiss er Kieselsteine. – Klosterspiegel, 68, 1.
39. Der Mönch wolt ich gern einer seyn, die für das Wasser trincken Wein. – Petri, III, 3.
40. Der Mönche Pantoffelholz ist von dem Feigenbaume gemacht, zu dem Christus sprach: Du sollst nimmer Frucht tragen. – Einfälle, 238; Eiselein, 471; Klosterspiegel, 3, 15; Zinkgref, I, 208.
41. Der Münch fall vbern Zaun, so ist die Kutt doch vnser. – Gruter, III, 18; Lehmann, 81, 104.
42. Der Münch ist auch ein Mann, wann man es nit besser kan. – Gruter, III, 97.
43. Der münch legt wol ein kutt hin, aber nit seinn sinn. – Franck, II, 22a; Lehmann, II, 65, 156; Simrock, 7069; Körte, 4281; Körte2, 5370; Masson, 110; Klosterspiegel, 11, 17; Braun, I, 2747.
Etwas Mönchisches wird immer bleiben; sogar Luther, der kühne Abstreifer von Mönchskutte und Mönchsgrundsätzen, hat, um die Wahrheit des Sprichworts zu bestätigen, denen, die sich nach seinem Namen nennen, noch ein recht hübsches Erbtheil vom Augustinermönch hinterlassen. Etwas behält jeder aus dem vorigen Zustande, aus den frühern Verhältnissen bei.
Holl.: De monnik ligt zijne kap wel af, maar houdt zijn zinnen op het graf. (Harrebomée, II, 101a.)
44. Der münch so unküsch ist, wird seinem Orden mehr abtrünnlich, als der das Kleid des Ordens von ihm wirft. – Klosterspiegel, 35, 17.
45. Des Mönchs Bauch wäre nicht so rund, wenn das wahr wär', was er redet. – Klosterspiegel, 5, 24.
Die Russen behaupten: Auf einer öden Insel ist es selbst einem Mönche leicht, enthaltsam zu sein. (Altmann VI, 489.)
46. Die Mönch fahren allzeit mit pahren zum Teuffel. – Petri, II, 139.
47. Die Mönch seind fett als Farren und gekleydt als Narren und gebunden als Dieb; gebt ihr was, so seyd ihr lieb.
»Ein verloffener Mönch bath einen Pfaffen umb ein Steur. Der Pfaff sagt, er solt in die Kirch kommen und vor dem Predigstuhl sitzen, so wolt er ihm nach der Predigt das Wort bey der Gemeyne thun. Nach der Predigt sagt der Pfaff, dass dieser Mönch eine Steur begehrte und ihn gebeten bey der Gemeynde ein gut Wort für ihn einzulegen, worauf er obigen Spruch als Empfehlung folgen liess.« (Zinkgref, III, 266.)
48. Die Mönch sind allzeit voll Bubenstück und Bossheit und was man ihnen gibt, ist nimmer genug. – Zinkgref, III, 221.
49. Die Mönche befolgen in der Wissenschaft Sanct Bendix Regel: bleib am gleichen Ort. – Klosterspiegel, 25, 8.
50. Die Mönche, die Pfaffen und die jungen Hühner sind nie zufrieden.
51. Die Mönche fahren paarweis gen Himmel.
»Denn wie man sagt, allzeit bei parn die mönch von mund zu himmel fahren.« (Waldis, IV, 69, 27.) Es ist noch zweifelhaft, ob »von mund« so viel heisst wie H. Kurz annimmt, »vom Essen weg«, oder ob e mundo zu Grunde liegt, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 80) vermuthet.
52. Die Mönche führen strenge Regel, dass sie mit Durst ins Bett gehen und wieder aufstehen. – Klosterspiegel, 70, 6.
53. Die Mönche haben alle lateinische Namen.
»Zu deutsch heissen sie: Glückstüber, Senfversaurer, Freudenstörer, Freudenversenfer, Stupffelhanse, Spielverderber, Bienenhummel, Muesversalzer, Kalklöscher, Zechmilben, Schwalbendreck, Aaronskälber, Unrathsbrüder und Teufel auf dem Gerüst.« (Klosterspiegel, 43, 6.)
54. Die Mönche haben mehr zu thun als fromm zu sein. – Altmann V, 125.
55. Die Mönche hat der Teufel vom Galgen geschissen und sich den Arsch an eine Nonnenkutte gewischt. – Fischart, Gesch.
56. Die Mönche kommen alle in den Himmel, wenn sie in der Wiege sterben. – Klosterspiegel, 9, 4.
[699] 57. Die Mönche kommen zu den Männern in die Ehe und die Männer zu den Mönchen in den Orden, zuerst in den Benedictinerorden, dann treten sie in den Prediger-, hernach in den Geislerorden und manche werden zuletzt noch Barfüsser. – Klosterspiegel, 49, 22.
58. Die Mönche leben vom Sterben. – Klosterspiegel, 20, 12.
Bezieht sich auf Erbschleichereien und Testamente.
59. Die Mönche legen den Weibern (Nonnen) den Glauben (Paternoster) gern in die Hand. – Eiselein, 506.
60. Die Mönche lehren den Nonnen am liebsten den Paternoster beten. – Klosterspiegel, 38, 3.
61. Die Mönche lieben die Bibel wie die Juden das Schweinefleisch. – Klosterspiegel, 59, 16.
62. Die Mönche mästen sich von Sünden und werden fett von Aas. – Klosterspiegel, 20, 13.
63. Die Mönche müssen den Becher mit beiden Händen halten, damit sie unter dem Tische nach keiner Schürze greifen. – Klosterspiegel, 44, 17.
64. Die Mönche sagen: Edo, ergo sum, die Philosophen Ego, ergo sum. – Klosterspiegel, 78, 20.
65. Die Mönche sind ein Gespött wider das Wort Gottes auf Erden. – Klosterspiegel, 62, 2.
66. Die Mönche sind gut, aber das Kloster taugt nichts.
Holl.: De monniken zijn goed, maar het convent deugt niet. (Harrebomée, II, 101a.)
67. Die Mönche sind von Nimmsheim, aber nicht von Gebersdorf.
It.: Monaco, che ben osserva la sua regola, da tutti piglia e non dà nulla. (Pazzaglia, 231, 1.)
68. Die Mönche sitzen in Rosen wie ein Ratz im Rauchloch. – Klosterspiegel, 44, 8.
69. Die Mönche theilen sich in Stadt und Land. – Eiselein, 470; Simrock, 7077; Klosterspiegel, 35, 20.
Da, wo sie alles überwuchern.
Lat.: Bernardus folles, Benedictus valles amabat. – Franciscus oppida, Ignatius divites urbes. (Eiselein, 470.)
70. Die Mönche tödteten den Geist und erfanden die Geister. – Klosterspiegel, 64, 14.
71. Die Mönche tragen den Papst, wie die Rattenmäuse ihren König. – Luther's Tischr., 379a.
72. Die Mönche und Nonnen thun vier Gelübde: das der Armuth, das des Gehorsams, das der Keuschheit und das vierte, die drei ersten nicht halten zu wollen. – Klosterspiegel, 2, 12.
Scheint auf einer Aeusserung des Kaisers Leopold zu beruhen. Als die Malteserritter diesem einst sagte, dass sie so wie andere geistliche Orden drei Gelübde gethan (Keuschheit, Armuth, Gehorsam), antwortete der Kaiser: Ihr habt, soviel ich weiss, noch das vierte Gelübde gethan, das, keins von den dreien zu halten. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 4, 165.)
73. Die Mönche verneigen sich nicht vor dem Abt, sondern vor seinen Schüsseln. – Simrock, 41; Klosterspiegel, 23, 12.
74. Die Mönche von Sanct-Gallen haben das Te Deum laudamus gesungen, als das Weinfässlein unversehrt aus dem Tobel kam. – Klosterspiegel, 60, 19.
75. Die Mönche werden bald heiser, wenn der Abt das Singen nicht liebt.
76. Die Mönche wollen's sein und wollen's nicht sein, wie sich's allemal schickt. – Klosterspiegel, 44, 9.
77. Die Mönche ziehen unserm Herrngott eine Narrenkappen an. – Luther's Werke, II, 454b.
78. Die Münch halten ihre Gelübde; sie sind keusch, wann sie auff ihrem Todt-Bett ligen und nicht mehr können; das Gelübd der Armuth halten sie, wann sie todt und nicht mehr bedürffen und sind gehorsam, wann sie in der Hölle. – Zinkgref, III, 35.
79. Die rechten Mönche sind alle aufs Lügen erzogen. – Klosterspiegel, 43, 5.
[700] 80. Die schwarzen Münch sind Teuffel, die weissen sind des Teuffels Mutter, die halb schwarzen und weissen seine jungen Füllen.
Unter allerhand Sachen, die Geiler von Kaisersberg in seinen Kalender geschrieben hatte. Von den Franciscanern hatte er bemerkt, sie wären geschoren wie die Narren und im Gesicht bedeckt als unehrliche Schandbuben, mit Stricken gebunden wie die Diebe. (Zinkgref, III, 156.)
81. Dreissig Mönche und ein Abt können einen Esel wider seinen Willen nicht zum Schreien bringen. – Sprichwörtergarten.
82. Eim münch stunds etwan vbel an, allein auff der gassen zu gan.
Lat.: Non decet ut monachus uadat sine compare solus. (Loci comm., 123.)
83. Eim münch wollust vil lieber ist, dan das er volg dem Herren Christ.
Lat.: Hunc monachi morem seruant uiolande decorem, quam Christum passum, piscem quaerunt magis assum. (Loci comm., 123.)
84. Ein aufrichtiger Mönch, eine freigebige Nonne und gefrorenes Feuer sind drei seltene Dinge. – Klosterspiegel, 61, 10.
85. Ein ausgesprungener Mönch muss weit springen, bis man nicht mehr merkt, von wannen er gekommen. – Klosterspiegel, 61, 3.
86. Ein blöder Mönch und ein verschämter Freier, ein ehrlicher Spieler und eine faule Katz' kommen schwer zu einem Schatz.
Böhm.: Mnich nemluvný, kocour nelovný, frejíř stydlivý, hráč spravedlivý, nikdy nik nepořídí. (Čelakovský, 74.)
Poln.: Mnich niemowny, kot niełowny, gach wstydliwy, gracz sprawiedliwy, nigdy nic niewskórają. (Čelakovský, 74.)
87. Ein böhmischer Mönch und eine polnische Brücke sind nicht werth 'ne Wicke.
88. Ein entlaufener Mönch lobt das Kloster nicht.
Holl.: Een verloopen monnik spreekt nooit goed van zijn convent. (Harrebomée, II, 101a; Bohn I, 316.)
It.: Monaco vagabondo non disse mai lode del suo monastero. (Bohn I, 110.)
89. Ein frommer Mönch, ein ehrlicher Strauchdieb und ein keuscher Hurenjäger sind drei seltsame Ding.
Luther sagt: »Er (Herzog Georg) schelte mich, wie er will, er schelte mich nur nicht einen treuen frommen Mönch; denn der will ich nicht seyn, noch heissen; so wenig als ich wolte ein frommer Strauchdieb, ein keuscher Ehebrecher oder ein heiliger Teufel seyn und heissen.« (Luther's Werke, VI, 29a.)
90. Ein gelehrter (weiser) Mönch ist ein ungestalt Meerwunder, sagte der Abt zu den Novizen. – Klosterspiegel, 69, 17.
91. Ein junger Mönch, ein alter Teufel. – Klosterspiegel, 43, 12,
92. Ein Mönch allein braucht keinen Abt (kein Kloster).
Frz.: Pour un moine on ne laisse pas de faire un abbé. – Pour ung moine ne faut convent. (Leroux, I, 14; Kritzinger, 2.)
93. Ein Mönch ärgert sich nicht, wenn man ihn Abt nennt.
Holl.: Een monnik wordt nooit gram, omdat men hem mijnheer den abt noemt. (Harrebomée, II, 101a.)
94. Ein Mönch bleibt bei seinem Wort, wie der Hase bei der Trommel. – Klosterspiegel, 21, 12.
95. Ein Mönch, der um Gottes willen bittet, bittet für zwei.
96. Ein Mönch, dessen Regel gut ist, nimmt von allen und gibt niemand.
97. Ein Mönch dient nicht dem andern.
Dän.: Den eene klerk tiender ei den anderen. (Prov. dan., 348.)
98. Ein Mönch geht jede Geiss an, die einen Schleier trägt. – Klosterspiegel, 75, 2.
»Mönch giengen ein Geiss an, die ein Schleyer auff hat.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 490.)
99. Ein Mönch hat anders zu thun als der Frau Tugend den Hof zu machen.
Die Russen: Ein Mönch hat mehr zu thun, als fromm sein. (Altmann V, 125.)
100. Ein Mönch hat das Pulver erfunden und ein anderer dem Herrgott die Schwänze gestohlen, [701] die er den Fröschen machen wollte. – Klosterspiegel, 48, 7.
»Pulver und Branntwein sind von Mönchen erfunden.« (Berthold Schwarz und Lulli von der Insel Majorca.)
101. Ein Mönch hat die Inquisition erfunden und ein Mönch hat ihm das Licht dabei gehalten. – Klosterspiegel, 17, 24.
102. Ein Mönch hat nicht mehr als was man ihm gibt.
Böhm.: U mnicha v chyší, čím bůh obmyslí. (Čelakovský, 336.)
103. Ein Mönch im Brevier ist ein betrüglich Thier.
104. Ein Mönch in einer Kutten hat den Schnabel in dem rücken. – Pauli, Schimpff, XIIa.
105. Ein Mönch ist nirgends besser denn im Kloster, sagte der Teufel, und schickte ihn (aus der Hölle) wieder fort. – Klosterspiegel, 12, 19.
106. Ein Mönch küsst des andern Kutte nicht.
Die Russen: Der Mönch hat keine Ehrfurcht vor der Kutte. (Altmann VI, 405.)
107. Ein Mönch muss nicht mit einem Ritter kämpfen.
108. Ein Mönch nimmt bis an die Hölle; und wenn ihm Haare und Bein brennt, so nähme er doch noch. – Klosterspiegel, 4, 7.
109. Ein Mönch verspottet den andern.
»Zween Observanten-Mönch bespotten die Dominicaner, sagend, der Observanten-Orden wäre besser als der Dominicaner. Drauff sagten die Dominicaner: Das ist kein wunder, denn man schert und melkt die Esel nicht wie die Schaf.« (Zinkgref, III, 266.)
110. Ein Mönch wagt mehr als der Teufel.
Holl.: Wat een monnik zich durft voor te nemen, dat zou zelfs de duivel zich schamen te bedenken. (Harrebomée, II, 101a.)
Lat.: Non audet Stygius Pluto tentare quod audet effrenus monachus.
111. Ein Munch ist nyrgent besser denn ym kloster. – Agricola I, 319; Franck, II, 111a; Tappius, 178a; Eyering, II, 156; Luther's Tischr., 504a; Eiselein, 469; Lehmann, II, 124, 81; Simrock, 7063; Braun, I, 2745; Zinkgref, 217; Körte, 4284; Körte2, 5369.
Oft steht auch noch daneben: »und ein Dieb am Galgen.« »Vielleicht«, bemerkt Agricola, »dass ein Mönch so ein schädlicher Schandgast sei und mehr stehle, denn ein Dieb.«
Holl.: De monnik past best (oder: is nergens beter dan) in het kloster. (Harrebomée, II, 101a.)
Lat.: Equus in quadrigis, in aratro bos. (Tappius, 177b.) – Fruges consumere nati. – Telluris onus. (Eiselein, 469.)
112. Ein münch will sein im spil, es gescheh in der welt was wil.
113. Ein stolzer Mönch ist ein Adler ohne Flügel. – Ephräm, 232.
114. Ein verlauffen Münch vnd ein alt böss Weib dürffen thun, das der Teuffel selbst nicht darff vnterstehen. – Petri, II, 231.
115. Einem den Mönch schlagen, frommt wenig. – Klosterspiegel, 77, 18.
116. Einem Mönch ist nur mit dem Schnepper beizukommen; die Adern laufen in Weinstein. Klosterspiegel, 77, 8.
117. Einem Mönche trägt sein Bettelstab mehr als zehn Hausvätern ihre Nahrung.
Ung.: Tudja Pal mit kapal, d.i. Paul weiss, wofür er arbeitet. Der Paulanerorden verstand es, sich bedeutende Reichthümer in Oesterreich zu verschaffen, bevor er unter Joseph II. säcularisirt wurde. (Vgl. Vünes in der Allgemeinen deutschen Strafrechtszeitung von Holtzendorff, 1867, Hft. 3, S. 153.)
118. Einen Mönch schlagen, trägt keine Ehre ein, sagen die Buchdrucker. – Klosterspiegel, 74, 10.
119. Einen schlechten Mönch soll man an einen dürren Baum henken, dieweil er des grünen nicht werth ist. – Klosterspiegel, 21, 17.
120. Eines Mönches gute Eigenschaften sind: ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul. – Geiler von Kaisersberg in Zinkgref, I, 187; Einfälle, 213.
121. Eines Mönchs wegen baut man kein Kloster. – Altmann VI, 415.
122. Eines Mönchs wegen holt der Teufel den Abt nicht.
Die Franzosen: Wegen eines Mönchs geht die Abtei nicht zu Grunde. (Reinsberg III, 48.)
[702] 123. Es geht kein Mönch allein.
Bei Tunnicius (892): It geit nein monik alleine. ( Non monachi est casti solummodo carpere gressum.)
124. Es geht kein Mönch allein, damit, wenn der Teufel einen holt, der andere sagen kann, wo er hingekommen ist. – Klosterspiegel, 12, 39.
»Warumb geht kein Mönch allein vber die Gass? Antwort: Wann der Teuffel einen holt, dass der ander sag, wo er hin sey kommen.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 465.) »Sieh an den Mönch, den fluchenden, und nimm dir ein Exempel dran. Dass er nicht ganz mit Haut und Haar des Teufels sei, das ist ein Wahn.« (Mirza Schaffy.)
Holl.: Ten gaet gheen monic allene. (Tunn., 32, 5.)
Lat.: Non decet ut monachus vadat sine compare solus. (Fallersleben, 629; Loci comm., 133.)
125. Es geht kein Mönch verloren; will sie Gott nicht, so ist der Teufel ihrer froh. – Fischart.
126. Es gehört ein Mönch dazu, um das Leben Jesu in Maria's Leibe zu beschreiben. – Klosterspiegel, 80, 18.
127. Es geschieht offt, das der Münch den Apt regieret. – Mathesy, I, 61b.
128. Es gibt kein Mönch das Opfer mehr zurück. – Klosterspiegel, 3, 19.
129. Es gibt mehr Mönche als Kappen; denn ⇒ Kappen (s.d. 3) machen keine Mönche. – Klosterspiegel, 10, 13.
130. Es ist ein Mönch im Spiel, es mag geschehen, was da will.
»Geschehe in der Welt noch so vil, ein mönch will doch sein im spil.«
131. Es ist kein Mönch, er hat eine Schürze zur Freundin.
Die Russen: Zu jedem Mönch findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.)
132. Es ist kein Mönch, er meint, es steck' ein Abt in ihm.
Die Russen: Jeder Mönch hofft Igumen zu werden. (Altmann VI, 393.)
133. Es ist kein Mönch fromm, er habe denn Haut auf der Zunge. – Klosterspiegel, 73, 2.
134. Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine Platte hat (der im Kloster wohnt).
Aehnlich russisch Altmann V, 106.
Böhm.: Ne každý plecháč farář. (Čelakovský, 269.)
Poln.: Nie každy łysy pleban. (Čelakovský, 269.)
135. Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine schwarze Kappe trägt. – Parömiakon, 1729; Klosterspiegel, 6, 13.
136. Es ist noch kein Mönch ersoffen, es gehe denn das Wasser über den Galgen. – Klosterspiegel, 70, 4.
137. Es kann auch einem Mönch begegnen, dass er nicht weiss, zu welchem Heiligen er beten soll. – Klosterspiegel, 67, 14.
138. Es seynd viel Münche, aber wenig verschnitten. – Lehmann, II, 139, 110; Simrock, 7075; Körte, 4285; Körte2, 5379; Eiselein, 469; Klosterspiegel, 12, 21.
139. Es sind viel Mönche im Kloster, aber wenig Fromme.
140. Es tragen nicht alle Mönche geschorene Köpfe. – Klosterspiegel, 14, 22.
141. Es verdreusst die Mönche, so man ihnen in die Kapuze hofirt. – Klosterspiegel, 36, 22; Eiselein, 470.
In Böhmen verlieren sie schon die Ruhe, obgleich man sie blos an der Kappe zupft.
Böhm.: Tak dlouho mnicha taháme za kápi, až se na nás oboří. (Čelakovský, 263.)
142. Es wohnt mancher im Kloster, der kein Mönch ist. – Altmann VI, 506.
143. Es würde manches besser, wenn man den Mönchen ihre Schätze und das nähme, was die Köchin den Hahnen mit den stolzen Kämmen nimmt. – Klosterspiegel, 59, 7.
144. Für Einen Mönch braucht man keinen Abt.
145. Geht auch Ein Mönch zum Teufel, so bleibt das Kloster ohne Zweifel.
Frz.: Faute d'un moine l'abbaye ne manque pas.
146. Gelehrter Mönch und weisser Spatz sind ein seltner Schatz.
Wenn die Franciscaner mit Hülfe des Wörterbuchs die Beschlüsse des Tridentinum und den römischen [703] Katechismus herausbuchstabirten, so ernannte man sie zu Doctoren und Professoren der Theologie. – In dem Paoletti zu Pistoja antwortete ein Mönch dem Bischof: »Fragt mich nach Möbeln, nach einem Gefäss, das zum Nutzen oder zur Annehmlichkeit dient, ich werd' es euch angeben; von Büchern kennen wir hier nur den Kalender, den Sakristei und das Kochbuch.« (Mémoires de Scipion de Ricci u.s.w., Brüssel 1857.) »In einem Kloster konnte der Obere lange nicht den Ort ausfindig machen, wo er das geräucherte Fleisch sicher verwahren möchte; seine Mönche wussten es überall zu finden. Endlich fiel ihm die Bibliothek ein, wo er es verwahrte und sicher behielt.« (Gesellschafter, Magdeburg 1783, S. 184.) In dem griechischen Kloster Megospiläne, das Prof. H. Hettner im Mai 1852 besuchte, hatten die Mönche zwar nicht den Schlüssel zum Weinkeller, aber den zur Bibliothek verlegt und konnten ihn auch nicht finden. (H. Hettner, Griechische Reiseskizzen, Braunschweig 1853, S. 150.)
147. Gemalte Mönche sind die frömbsten. – Petri, II, 333.
Frz.: C'est une méchante chair que de moine, encores vautelle pis que d'abbé. (Leroux, I, 24.)
148. Gleich Münch, gleich Kappen. – Gruter, III, 44; Lehmann, 727, 14; Lehmann, II, 237, 59.
Holl.: Gelijke monniken, gelijke kappen. (Harrebomée, II, 101a.)
149. Greif dem Mönch nicht an den Bauch, sonst macht er Gestank im Land. – Klosterspiegel, 48, 3.
150. Grossen München gehören grosse Kappen. – Lehmann, 727, 14; Winckler, IX, 22.
151. Hätte der Mönch eine Kuh angegangen, und sie spricht: Ich bin nicht geschickt, Messe zu halten; so sagt der Obere: Schick dich aber! – Klosterspiegel, 36, 2.
152. Ich habe zwanzig Mönche, sagte der Abt, als man ihn nach der Zahl der Geistlichen im Kloster fragte; wie viel davon Geistliche sind, mag Gott wissen. – Klosterspiegel, 12, 22.
153. Je weniger Mönche und Nonnen, desto mehr Segen. – Klosterspiegel, 59, 13.
154. Kein Mönch lässt sich ein Unglück in die Knie kommen. – Klosterspiegel, 18, 12.
155. Kein Münch soll allein vber die Gasse gehen. – Gruter, III, 58; Lehmann, II, 320, 32.
156. Kleinen München gehören kleine, grossen München grosse Kappen. – Lehmann, 289, 20; Winckler, IX, 22.
157. Lass den Mönch ins Haus, so kommt er in die Stube; lass ihn in die Stube, so kommt er ins Bett. – Klosterspiegel, 9, 1; Masson, 36.
158. Lass den Mönchen ihre Bäuche, dem Adel seine Jagden, den Bauern ihre Kirchweihe und den Hunden ihre Hochzeiten. – Klosterspiegel, 24, 17.
159. Liederliche Mönche machen gute Regeln (Ordensgesetze).
160. Man muss mit Mönchen nichts anfangen oder sie todtschlagen1. – Klosterspiegel, 5, 15.
1) Hoffentlich doch nur in einer geistigen Debatte, in einem wissenschaftlichen Kampfe.
161. Man soll keinem Mönche glauben, er habe denn Haare in der Hand.
Holl.: Geloof geen' monnik, of hij hebbe haar in de hand. (Harrebomée, II, 101a.)
162. Man soll keinen Mönch heilig sprechen, wenn er bei verschlossenen Thüren ins Kloster steigen kann. – Klosterspiegel, 55, 6.
163. Mancher Mönch hätte eine Messe für sich nöthig, er brauchte sie nicht zu verkaufen. – Klosterspiegel, 62, 14.
164. Mancher sieht einen Mönch in seiner Kutte für des Papsts vergüldeten Esel an. – Klosterspiegel, 62, 21.
165. Mancher wäre kein Mönch geworden, wenn er sollte arbeiten im Orden.
»Seit dem Ausgange des Mittelalters waren die faulen Mönche sprichwörtlich. Der Glaube hatte sich überall festgesetzt, dass das Kloster die Freistätte der Faulheit sei. Dieser Gedanke hat mehr Klöster säcularisirt als die grundsätzliche Opposition gegen die Herrschergewalt der Hierarchie und ihre Landmiliz, die Mönche.« (Riehl, Deutsche Arbeit, VII, 2.)
166. Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. – Altmann V, 106.
[704] 167. Mit einem Mönch gehen oder den Hasen im Busen haben, beides bedeutet Unglück. – Klosterspiegel, 74, 17.
168. Mit Mönchen fange keinen Process an, sie haben Zeugen aus den Gräbern. (S. ⇒ Fridolin.) – Klosterspiegel, 61, 8.
169. Mönch bleiben gleich mönch, ob sie gleich die kut hinlegen. – Franck, II, 59a.
170. Mönch, Nonn' und Beguinen, trau nimmer ihren frommen Mienen.
Frz.: Le moine, la none et la béguine sont fort pires que n'en ont la mine. (Leroux, I, 24.)
171. Mönch und Bettler haben einerlei Säckel, die nimmer voll werden.
172. Mönch' und Juden schachern in verschiedenen Buden.
173. Mönch und Nunnen gehören zusammen wie Spätzin und Spatz. – Pauli, Schimpff, XIIIIa; Klosterspiegel, 35, 19.
174. Mönch und Nunnen muss er meiden oder die Krankheit länger leiden. (Nordböhmen.)
175. Mönch und Teufel scheiden nicht ohne Stank.
J. Campano in seiner Beschreibung der Mönche sagt: »Ein jeder Mönch ein Teufel, er versucht alles, er sticht allenthalben, er geht allenthalben mit Lüsten um. Nichts unreiner ist, als ein Mönch. Vor sein Mönchskleid zieht er Pech an. Er salbt sich, er schmiert sich, er badt sich, aber nimmer scheidt der ohne stank.« (Wolfino, Memorab., Cent. 15, aus dem Jahre 1476.)
176. Mönch und Unglück gehen selten allein.
It.: Un male ed un frate rare volte soli. (Bohn I, 130.)
177. Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen. – Lessing, Nathan der Weise, I, 6.
178. Mönch und Weiber vergessen nicht.
Frz.: Clercs et femmes sont tout ung. (Leroux, II, 92.)
179. Mönch vnd pfaffen, geyss vnd alt affen, huren, buben vnd filtzleuss, fliechen, flöhe vnd fledermeuss, wo die nemen vberhandt, verderben sie ein gantz land. – Franck, I, 79a; Petri, II, 482; Lehmann, II, 406, 94; Eiselein, 470.
180. Mönch vnd Pfaffen mehr erschnappen mit singen, dann ein Aff vnd Gauckler mit springen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 594.
181. Mönche arbeiten, dass sie frieren, und essen, dass sie schwitzen.
Auch russisch Altmann V, 106.
Holl.: Monniken werken, dat zij koude krijgen, en eten, dat zij zweeten. (Harrebomée, II, 101b.)
182. Mönche behalten's unter sich, ein Wolf beschreit den andern nicht. – Klosterspiegel, 21, 4.
183. Mönche beten mehr für volle Kehlen als für arme Seelen. – Klosterspiegel, 44, 14.
184. Mönche brauchen die schönen Weiber am Tage, die hässlichen bei Nacht. – Fischart.
Die Russen: Zu jedem Mönche findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.)
185. Mönche brechen ein Thor auf, da ein Kuhschwanz vorhängt (den sie für einen Schleier halten und darum ein Weib darin vermuthen). – Fischart.
186. Mönche citiren die Bibel wie der Teufel.
»Sie waren stets die lebendigsten Parodien der Religion, der Bibel und ihrer Regel.« (Vgl. J. Weber, Die Möncherei, Stuttgart 1820, IV, 172.)
187. Mönche dürfen nicht zu nahe bei den Nonnen wohnen; denn wenn Heu und Stroh beisammen ist, so brennt es gem. – Klosterspiegel, 57, 5.
188. Mönche grasen am liebsten, wo's Frauenschühlin hat. – Klosterspiegel, 72, 7.
189. Mönche haben breite Betten.
Breitere als andere Leute, wie die Russen sagen. (Altmann VI, 476.)
190. Mönche haben Nonnen so nöthig wie Soldaten Markedenterinnen. – Klosterspiegel, 80, 16.
191. Mönche im Rath, Säue im Bad und Hund in der Kirche haben nie etwas getaugt. – Klosterspiegel, 14, 3.
192. Mönche lieben alles, was gut ist auf der Zunge.
Engl.: What was good the friar never loved. (Bohn II, 96.)
193. Mönche lieben den Geist nirgend als im Wein. – Klosterspiegel, 46, 13.
[705] 194. Mönche, Motten, Meuss, Maden, scheiden selten one Schaden. – Waldis, IV, 22, 47; Petri, II, 437; Simrock, 7067; Körte, 4282; Braun, I, 2746.
Das ganze Mönchswesen ist eine Satire auf die gesunde Vernunft; daher gibt es auch kein Volk, dessen Sprichwörter, welche der Ausfluss des Volkwitzes sind, dieser Anschauung nicht Rechnung trügen.
195. Mönche schwenken das Maul mit einem Deo gratias und Ave Mergen (Ave Maria). – Eiselein, 470.
Sie halten ihr Deo gratias für die beste Münze. In der Kirche des heiligen Kreuzes zu Florenz steht der heilige Antonin im erzbischöflichen Amtskleid abgebildet mit einer Wage, worin in einer Schale ein Korb mit Früchten, in der andern ein Papier mit den Worten: Deo gratias, befindlich. Zur Seite steht ein Bauer in tiefstem Erstaunen. Als dieser einst dem heiligen Antonin einen Korb mit Früchten brachte, und der Heilige ihm statt der Bezahlung mit Deo gratias antwortete, war der Bauer damit nicht zufrieden und behauptete, dass das Deo gratias nicht so viel werth sei, all seine Früchte, worauf der Heilige das Papier in die Wagschale legte, welches die Früchte überwog. (Der Gesellschafter, Magdeburg 1787, II, 64.) Ein Polizeibeamter, welcher die heilige Wage untersucht hätte, fehlte dabei.
196. Mönche sind Bürger in Schlaraffenland.
»Siehe, was wunderliches, seltzames Thier ein Mönch ist, fürwar ein rechter Bürger in Schlauraffenland.« (Luther's Werke, VI, 25b.)
197. Mönche sind des Teufels Mastschwein.
»Es ist ein müssig Volk, darum können sie nichts, weder regieren noch haushalten; sie thun nichts, denn plerren in den Kirchen, essen, trinken, schlaffen und sind wie die Mastschweine. Darum bleibens strickgrobe Tölpel und faule Schelmen.« (Luther's Werke, I, 224b.)
198. Mönche sind des Teufels täglich Brot. – Klosterspiegel, 42, 16.
199. Mönche sind die besten Weinfässer, sie werden alt ohne Reifen. – Klosterspiegel, 77, 3.
200. Mönche sind die Bracken, die auf den Polstern liegen und pfeiffen mit dem Hindern. – Luther's Werke, V, 72b.
201. Mönche sind ein Verderben des Landes. – Klosterspiegel, 42, 15.
»Niemals hat ein Orden oder ein Kloster, oder ein Mönch oder alle zusammen so viel Gutes gestiftet wie das blosse Vorhandensein des Klosterwesens dem Menschengeschlechte geschadet hat.« (Athan. Coquerel, Die ersten historischen Umgestaltungen des Christenthums.) Man betrachtet sie und ihr Wirken aber auch aus einem andern Gesichtspunkte. In der Versammlung der katholischen Vereine zu Frankfurt a.M. den 24. August 1863, sagte Professer Hettinger aus Würzburg: »Die (katholische) Kirche wird ewig leben, weil sie den Begriff erfüllt, der in dem Worte Civilisation liegt. Civilisation, ein lateinisches Wort, und Sie finden es bei keinem lateinischen Schriftsteller. Es kam erst von den Mönchen, denn die Mönche waren die Verbreiter der Civilisation.« (Bresl. Zeitung, 1863, Nr. 457, S. 2386.) Leider kann man nicht sagen, dass sie es noch sind.
202. Mönche sind nicht alle – verschnitten. – Eiselein, 469.
203. Mönche sind nicht lieblos, denn sie lieben viel. – Klosterspiegel, 62, 20.
204. Mönche sind wie Aale, drückt (schliesst) man, so wischen (glitschen) sie aus. – Fischart.
205. Mönche sind wie die See allzeit voll Schaum und Unreinigkeit; und obschon alle Wasser in dieselbe lauffen, werden sie doch nicht gesättigt und voll. – Zinkgref, III, 221.
206. Mönche sind Wohnhäuser der Heuchelei.
Ein Wort des Nikolaus Clenardus von Brabant. (Vgl. Zinkgref, I, 219.) Die Holländer nennen die Mönche: unsers Herrn Bratferkel: Dat zijn onzes heeren braadvarkens. (Harrebomée, I, 293.)
Frz.: Il n'est envye que de moyne. (Leroux, I, 24.)
207. Mönche soll man sich tausend Schritt vom Leibe halten.
Span.: Ni buen frayle por amigo, ni malo por enemigo. (Bohn I, 233.)
208. Mönche stiften eher tödliche Kriege, als dass sie einer Obrigkeit gehorchen. – Klosterspiegel, 62, 1.
209. Mönche studiren mehr in den Bechern als in den Büchern.
»Einer sah in einem Kloster die Mönch mehr in den Bechern als in den Büchern studiren. Da sagte er, wie können solche Münch ihrer Gegenpart obsiegen? Dem antwort einer: Mittrinken.« (Zinkgref, III, 290.)
[706] 210. Mönche und Derwische sitzen nicht bei leerem Tische.
Engl.: Money is needed both by Monk and Dervis.
211. Mönche und Huren sind schwer zu zähmen. – Klosterspiegel, 9, 24.
212. Mönche und Huren soll man auf keiner Strasse leiden; diese treiben's und jene wollen's. – Klosterspiegel, 43, 17.
213. Mönche und müssige Pfaffen schaden mehr als der Trümmel im Weizen. – Klosterspiegel, 63, 18.
214. Mönche und Nonnen gehören in eine unbewohnte Welt.
Sie sollen besondere Bevölkerungsanlagen haben.
215. Mönche und Nonnen gehören zusammen. – Simrock, 7074.
216. Mönche und Nonnen meinen, sie werden verachtet, wenn man sie also nenne, und sind doch nur verachtet, derweil sie also sind. – Klosterspiegel, 36, 14.
»Nein, es ist keine Verachtung, das Wort hat es auf ihm: Monachus heisst ein Münch, Nonne eine Nunn, Papa ein Pfaff.« (Geiler.)
217. Mönche und Nonnen sind den Pharisäern so gleich als eine Milch der andern. – Klosterspiegel, 62, 17.
218. Mönche und Nonnen sind ebenso viel nütze als Rost am Eisen. – Luther's Werke, V, 72b.
219. Mönche und Nonnen wissen nicht, warum sie auf der Welt sind. – Klosterspiegel, 43, 11.
220. Mönche und Pfaffen führen die Weiber in der Beichte, wo sie hin wollen. – Luther, Kirchenpostille.
221. Mönche und Pfaffen segnen sich immer zuerst. – Klosterspiegel, 14, 1.
222. Mönche und Pfaffen sind der grosse Walfisch und Hildebrandt, der die Welt auf seinem Schwantz trägt.
»Wie die Bauren sagen.« (Luther's Werke, V, 72b.)
223. Mönche und Pfaffen trinken lieber aus vollem Kübel, als dass sie sich blind sollten lesen in der Bibel.
224. Mönche und Soldaten müssen einander helfen: die Soldaten geben die Weiber und die Mönche den Wein. – Klosterspiegel, 77, 2.
225. Münch, pfaffen vnd auch ander leut, wan sie wol haben gefüllt die heut, gantz vngeschickt sein sie zum betten, obs gleich offt in die kirche tretten.
Lat.: Cum satur est uenter monachorum sufficienter, tunc surgunt lente, miserere canunt sine mente. (Loci comm., 122.)
226. Münch sind des Teuffels Gurcken vnd Mastschweine. – Petri, II, 482.
227. Münch sorgen nicht für den Morgen, wenn sie gnug haben. – Petri, II, 482.
228. Münch und Bettler haben einerley Säckel, die nimmer zu füllen. – Zinkgref, III, 170.
229. Münch und Pfaffen sind die besten, die Welt und Kirche Christi zu verderben. – Zinkgref, I, 302.
230. München trug jhr Bettelstab viel mehr, denn zehn frommen Haussvätern jhr ehrliche Narung. – Petri, II, 483.
231. München un Beginge1 de sin net, we se schinge. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 206; Weyden, IV, 13.
1) Nonne. Beguinen oder Begutten, auch Begahrden, französisch béguine, italienisch beghino, das englische beggar, eigentlich der Name für Frauen, die, ohne das Klostergelübde abgelegt zu haben, in Gesellschaften zusammenlebten und sich dem Gebet, der Krankenpflege u.s.w. widmeten. Das Sprichwort gibt Zeugniss von dem Rufe, in den diese Gesellschaften durch ihren sittlichen Verfall geriethen. (S. ⇒ Beguine.) Im Mittelhochdeutschen heisst Begaart oder Beckaart ein Laienbruder gewisser Mönchsorden. Man meint, der Name Beguine komme von der Benennung des Kopfputzes dieser Frauen. Im Französischen werden gewisse Kinderhauben auch béguin genannt, wie im Kölnischen Ginge oder Gingshe. Weyden deutet auf das altenglische ging = Gesellschaft all Stamm hin.
Frz.: Défiez-vous des gens qui ne voyent le jour que par une fenêtre de drap (Capuze). (Leroux, I, 16.)
[707] 232. Nachdem der Mönch ist, schneidet man die Kappe.
233. Nicht aus jedem Mönche kann ein Abt werden.
Die Russen: Es sind nicht alle Mönche Archimandriten. (Altmann V, 118.)
234. Nicht jeder Mönch, der bei einer Frau schläft, will sich dadurch in der Keuschheit üben, wie der heilige Benedict that, und dann, wenn ihn der Teufel versuchte, nackt in eine Dornhecke sprang. – Klosterspiegel, 55, 10.
235. Nur der wird einen Mönch betrügen, der noch besser heucheln kann. – Klosterspiegel, 60, 21.
236. Nur einem Mönch gelingt's, die Tugend so zu üben, dass sie Sünde wird. – Klosterspiegel, 56, 15.
237. Ob ein Mönch die Kutte an den Nagel hängt, darum geht keine Maus in ein ander Loch. – Klosterspiegel, 63, 9.
238. Seit es Mönche gab, ist das Reich Gottes fast ein Reich des Teufels worden. – Klosterspiegel, 48, 6.
»Da wo noch Mönche existiren, bleibt Aufklärung ein frommer Traum.« (Weckherlin, Gr. Ungeh., I, 224.)
239. Serviendum est tempori, sagte der Mönch, und ging um Mitternacht zur Nonne.
240. Um eines Mönchs willen ist das Kloster nicht gebaut.
Frz.: Pour un moine, l'abbaye ne manque, ne perit pas. (Lendroy, 2.)
241. Viel Mönche machen arme Klöster.
Dän.: Mange brødtre, arme kloster.
242. Von einem Mönch kommt niemand unbeschissen weg. – Klosterspiegel, 73, 3.
243. Von einem Mönch und Pfaffen kommt keiner ehe, so er ihn beleidigt, er schlag' ihn denn todt. – Klosterspiegel, 74, 5.
Erasmus von Rotterdam wurde von den Mönchen heftig angegriffen. Ein Graf von Eisenburg schickte ihm einen Dolch mit den Worten, dass dies die schicklichste Verteidigung gegen seine Feinde wäre. »Wenn gleich alle kaiserlichen Zeughäuser«, erwiderte er, »zu meinem Gebrauche offen ständen; so würde ich mich doch gegen die Legionen Mönche, die sich wider mich verschworen haben, nicht vertheidigen können.« (Einfälle, 144.)
244. Vor weissen München vnd Juden soll sich ein jeder Christ huten. – Gruter, III, 93; Lehmann, II, 805, 949; Körte, 4287; Masson, 335.
245. Wann ain Münch dem andern beichtet, so ists eben als wann ain Hund den andern flohet. – Agricola II, 437.
246. Wann Münch vnd Pfaffen reysen, so regnets gern. – Lehmann, II, 831, 85; Petri, II, 645; Eiselein, 470; Simrock, 7070; Klosterspiegel, 36, 23; Parömiakon, 1952.
Bei Tunnicius (1361): Als de monike wandelen, so regent it. (Usque pluit quando monachi spatiantur in agris.) Abraham a Sancta Clara erklärt den Ursprung so: »Im Meer ist ein gewisser Fisch, welcher eine Platte auf dem Kopfe hat, wie ein Mönch, weshalb er den Namen Monaco hat. Wenn dieser Fisch von einem Orte oder Gestade zum andern zieht, so ist's ein sicheres Anzeichen künftigen Regenwetters. Damit stimmt (vgl. Eiselein, 673) der Pentameter: Enatat ut monachus, mox freta turbat hiems.« – Ein anderer Erklärer findet den Grund in dem Umstande, dass die Geistlichen bei der Einsammlung des Zehnten gern Regentage wählten, weil sie dann die Bauern eher zu Hause antrafen, als bei freundlichem Wetter, bei welchem sie gewöhnlich mit Feldarbeit beschäftigt sind. Fröhlich's Viatorium (I, 1) ist derselben Meinung. »Haltet die Mönch zu Hauss; dann kommen sie auss, so regnets oder will anfangen drauss.« (Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 646.)
Lat.: Quando monachi peregre proficiscantur, quod sint pluvia. (Eiselein, 470.)
247. War' ich doch ein Mönch, sagte Klaus Narr, dass ich auch ein Kleid trüge wie ein Narr. – Fischart.
248. Wären die Münch from gewest, so hätten sie keines Luthers bedurft.
»Ein Münch legt in der Predigt das Wort Reformation auss, dieser gestalt: Vor der Reformation truncken wir guten Wein und gut Bier aus grossen Kanten, und Gläsern, und das ist auch gut; vor der Reformation assen wir Fleisch, das auss- und inwendig gebraten, und das war auch gut. Nun aber allein das ausswendig gebraten, und das ist auch gut. Vor hatten[708] wir unsere Bäder im den Klöstern, und das war auch gut; jetzunder aber werden wir gezwagen, und das ist auch gut. Zuvor studirten wir, dass wir der Kirchen möchten dienen, und das war gut; nun aber ist uns verbotten zu studiren, und das ist böss und nicht gut.« (Zinkgref, III, 263.)
249. Was ein Mönch oder Wolf gebissen, das wird nicht mehr gesund. – Klosterspiegel, 5, 18.
250. Was ein Münch gedenkt, das darf er thun. – Eiselein, 469; Simrock, 7071; Klosterspiegel, 35, 9.
Vgl. darüber: Spiritus quidem promptus, caro autem infirma. Ohne Ort und Jahr. Aus der Reformationszeit. (Nopitsch, 12.)
Frz.: Ce que moine pense, il ose le faire. (Bohn I, 10.)
251. Was kann der Mönch dafür, wenn sich die Kutte mausern will. – Klosterspiegel, 69, 20.
252. Was sich ein Mönch hinter die Ohren geschrieben hat, das leckt keine Geiss ab und hackt keine Krähe aus. – Klosterspiegel, 8, 10.
253. Weder einen guten Mönch zum Freunde, noch einen schlechten zum Feinde.
254. Wegen Eines Mönchs lässt man keinen Abt verderben (oder: ungewählt).
Um eines willen unterbleibt die Sache nicht.
Frz.: Pour un moine l'abbaye ne faut point. (Bohn I, 46.) – Pour un moine qui manque, on ne laisse pas d'élire l'abbé. (Cahier, 1106; Leroux, I, 24.)
It.: Per un sol monaco non si lascia di far l'abbate. (Pazzaglia, 231, 5; Bohn I, 119.)
255. Wenn der Mönch ein Paternoster betet, so müssen's alle Leute wissen. – Klosterspiegel, 44, 10.
Sie läuten nämlich dazu.
256. Wenn der Mönch mit Weibern umgeht, so geht's ihm wie dem Stroh, das zum Feuer kommt, sagte der Kapuziner. – Klosterspiegel, 65, 12.
257. Wenn der Mönch viel durch den Hag geht, so lässt die Kutte das Haar. – Klosterspiegel, 69, 19.
258. Wenn der Mönch (von Wettingen) Wein sieht, so weiss er nicht mehr, ob er ein Bub oder ein Meidlin ist. – Klosterspiegel, 74, 12.
259. Wenn der Münch den Abt regiert, so kan wenig guts aussgerichtet werden. – Petri, II, 637.
260. Wenn die Mönche das Requiem im Chore haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche. – Klosterspiegel, 5, 23.
261. Wenn die Mönche gleiche Kappen tragen, dann ist Friede im Kloster.
Holl.: Nooit beter vrede in het klooster, dan wanneer de monniken gelijke kappen dragen. (Harrebomée, II, 101.)
262. Wenn du einen Mönch beleidigt, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom hinein. – Eiselein, 470; Klosterspiegel, 35, 13.
Als der Kurfürst Friedrich von Sachsen zu Köln Erasmus von Rotterdam fragte, was denn Luther eigentlich verbrochen habe, antwortete er: »Ich wüsste kein anderes Verbrechen, als das er dem Papst an die Krone und den Mönchen an die Bäuche gegriffen hat.« (Einfälle, 143.)
Böhm.: Maje činisti s mnichy nenadĕj se konce. (Čelakovský, 334.)
263. Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so hält er auch die Hände auf.
Böhm.: Když mnich mluví, almužnu loví. – Mnišské řeči almužna konce. (Čelakovský, 336.)
264. Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so will er haben.
265. Wenn ein schlechter Mönch Papst wird, so regiert der Teufel die Welt. – Klosterspiegel, 56, 19.
266. Wenn Mönche und Domherren dabei gewesen wären, so hätte Christus das Wunder mit den fünf Broten bleiben lassen. – Klosterspiegel, 78, 18.
267. Wer die Münche nit abtreibt, dem fressen sie die Waben, denn die Hurnussen hurnen die Bienen aus. – Klosterspiegel, 44, 7.
268. Wer einem Mönch traut, ist selber nicht fromm. – Klosterspiegel, 73, 1.
269. Wer einen Mönch gefüttert hat, der muss ihm auch noch die Taschen füllen.
Böhm.: Když se mnich najedl, potřebí mu i v mošnu naložití. (Čelakovský, 336.)
Poln.: Mnichowi dawszy jeść, trzeba mu i w biesagi włožyć. (Čelakovský, 336.)
[709] 270. Wer einen Mönch1 im Busen trägt, mit dem steht es übel.
271. Wer einen Mönch vom Galgen erlöst, den hängt er danach selber dran. – Klosterspiegel, 8, 17.
272. Wer Mönche meistert, muss können Rossnägel verdauen. – Klosterspiegel, 21, 5.
273. Wer Münch vnd Pfaffen schlagen will, schlag sie nur gar zu todt. – Gruter, III, 108; Lehmann, II, 875, 209; Simrock, 7066.
Man will damit sagen, es nütze sonst nichts; sie hätten ein zäheres Leben als die Reptilien, was man an den Jesuiten sähe. Sicherlich ist blos das »Todtschlagen« im geistigen Kampfe gemeint.
274. Wer unter Mönchen will haben Ruh, halte die Augen offen und die Taschen zu.
275. Wer wolt nicht gern ein Münch sein! – Gruter, III, 112; Lehmann, II, 879, 269.
276. Werde ein Mönch oder Pfaff, die haben gute Tage.
»Die Mönche haben ihr Leben ein heilig Leben geheissen. Aber in der Wahrheit ist's ein faul, gut, süss, epicurisch Leben gewesen, wie die gemeine Rede auch genugsam bezeuget hat: Mein Sohn, werde ein Münch u.s.w.« (Luther, Hauspostille.)
277. Wie der Mönch ist, so bekommt er die Kappe.
It.: Secondo il monaco si taglia la cappa. (Pazzaglia, 231, 4.)
278. Wie soll der Mönch die Regel ehren, wenn der Abt sie selber bricht. – Klosterspiegel, 61, 17.
279. Wo der Mönch nicht kann hinbrunzen, da hofirt er gar hin. – Welt und Zeit, V, 79, 211.
280. Wo die Mönche sind exemt, da ist der Teufel Abt. – Klosterspiegel, 41, 19.
281. Wo die Münch und die Pfaffen rathen, wo die Landsknecht sieden und braten, wo die Weiber haben das Regiment, da nimpt es selten ein gut endt. – Froschm., O.o VII.
282. Wo ein Mönch in der Kutte steckt, da guckt ein Mönch heraus.
283. Wo ein Mönch steht und eine Gans hinscheisst, da wächst kein Gras mehr. – Klosterspiegel, 7, 18.
284. Wo Mönche hausen, kann niemand zum Sprung kommen. – Klosterspiegel, 43, 4.
285. Wo Mönche sind, da gibt's Unrath. – Klosterspiegel, 6, 9.
Span.: Bendita aquella casa que no tiene corona rapada. (Bohn I, 205.)
286. Wo Mönche sind, da sind auch Kappen.
Böhm.: Kde mnich, tu kápĕ. (Čelakovský, 334.)
287. Wo Mönche und Jesuiten aufgehen, da geht die Sonne unter. – Klosterspiegel, 58, 20.
288. Wo Mönche und Raupen hausen, muss Gott den kürzern ziehen. – Klosterspiegel, 80, 10.
289. Wo Mönche vespern, wird kein Heu dürr. – Klosterspiegel, 9, 5.
290. Zehn Mönche können wol unter einer Decke schlafen, aber nicht zwei Könige in Einem Reich.
291. Zu einem guten Mönch gehören drei Dinge: ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul. – Klosterspiegel, 2, 9.
*292. Darum schlagen sich die Mönche. (S. ⇒ Braut 6.)
Dän.: Det er det munkene slaaes om. (Prov. dan., 92.)
*293. Das ist der alte Mönch mit einer neuen Kappe.
Die alte Geschichte in einer andern Form.
Holl.: Het is de oude monnik onder eene nieuwe kap. (Harrebomée, II, 101a.)
*294. Den Mönch haben.
»Da sagt jhm Grandgurgel, dass seine Feinde für gewiss den Mönch hetten. Wann sie, antwort Grandgoschier, nach dem Frantzösischen Sprichwort den Mönch, d.i. den Hasen oder dass Vnglück im Busen haben, so stehn sie vbel.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 486.) – Um zu sagen: Jemand Unglück bringen, sagen die Franzosen: Bailler le moine. (Leroux, I, 24.)
*295. Der Mönch hat mit der Nonne auf neun Monate einen Hopser getanzt. (S. ⇒ Brevier Nachtr.) – Klosterspiegel, 22, 19.
[710] *296. Der Mönch regiert den Abt.
»Wenn man oculos oculorum ordnet oder ein Herr die jhm selber macht, so regiert der Münch den Abt, der Schwantz das Haupt.«
*297. Einem (hinterwärts einem) den Mönch stechen. – Mathesy, II, 178b; Klosterspiegel, 75, 20.
D.h. ihm die Faust zeigen, sodass der Daumen hervorsteht, in dem Sinne der Redensart: einem die Feige weisen. Man will spottweis durch diese Geberde einem andern zu verstehen geben, dass er unfähig oder feige sei, gleichsam wie der Mönch, der um des Himmelreichs willen (Matth. 19, 12) verschnitten sein soll. Aus einer Stelle bei Wächter scheint aber zu folgen, dass die Redensart auch noch in einem andern Sinne gebraucht wird. »Wie sie (die Schranzen) heranschleichen und wollen erhorchen, auf welche Art sie euch wieder den Mönch stechen können.« (Vgl. Campe, Wb., III, 336d.) (S. ⇒ Esel 583.)
*298. Einen Mönch aus seiner Kutte schwatzen.
Holl.: Eenen monnik uit zijne kap praten en kruipen er zelf in. (Harrebomée, II, 101b.)
*299. Einen Mönch schlagen.
Die Buchdrucker schlagen einen Mönch, wenn die Farbe durch Druck oder Schlag mit dem Ballen nicht überall oder nicht gleich stark aufgetragen wird. (Campe, Wb., III, 336.) »Haben sie, nach der Buchdrucker Red ein Mönch geschlagen, so werden sie es klein Ehr tragen, welchs auch war gewesen, daher ist noch dass Sprichwort, einem den Mönch schlagen, oder den Mönch stechen, oder einen Mönchen.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 486.)
*300. Er gäbe einen guten Mönch.
Er ist zudringlich, unverschämt. »Erasmus Rotterdamus sagt, der sich zu viel schäme, oder zu sehr schamhafft sei, geb keinen guten Hoffschrantzen und guten Mönchen.« (Zinkgref, III, 108.)
*301. Jetzt haben wir den Mönch im Sack. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 245.
*302. Kimd a doch wie a bleiern Mönch gegangen. (Schles.) – Frommann, III, 410, 410.
*303. Sie sind wie die Mönche, die gehen auch nicht gern allein.
Holl.: Zij slachten de monniken, ze gaan ook niet gaarne alleen. (Harrebomée, II, 101b.)
304. Beleidigst du einen Mönch, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom. – Junker und Pfaffen, II, 141.
305. Den München vnd Pfaffen wil die warheit nicht wol in die Kirchen dienen. – Aventin, LXXXVIIIb.
»Wie das Sprichwort gehet.«
[1611] 306. Des Mönches mores gleichen den Affen, sein oculi dem wilden Schwein, sein nidor (Farbe) dem Raben, sein astutia der des Fuchses; sein cor dem des Wolfes, seine haeresis dem Polypen, sein vox dem Esel, und sein superbia dem Pfau.
Der Witz unserer Alten fand nämlich schon früh in dem Worte Monachus so viel Thiere, als das Wort Buchstaben habe.
307. Die Mönche beschweren mit ihrem Latein den Teuffel und vergeben dem Prisciano.
308. Die Mönche kommen zusammen und kennen sich nicht, leben zusammen und lieben sich nicht, sterben zusammen und beweinen sich nicht. – Gutzkow, Zauberer, IV, 306.
309. Die Mönche lieben die erinnerung an das jüngste Gericht wie ein Hund die Ofengabel. – Zinkgref, IV, 81.
310. Die Mönche tragen rawn vnd harine Kleyder, anzudeuten, dass sie den wilden Thieren in jhrem Gemüth gleich seyn. – Zinkgref, IV, 80.
311. Die münch vnd geistlichen kan nymand ersettigen, noch erfüllen. – Paternoster.
312. Ein böhmischer Mönch und ein schwäbisch Nonn, Ablass, den die Kartheuser hon, ein polnisch Brück und wendisch Treu, Hühner zu stehlen, Zigeuner Reu, der Welschen Andacht, Spanier Eid, der Deutschen Fasten, kölnisch Maid, ein schön Tochter ungezogen, ein rother Bart und Erlenbogen für diese dreizehn noch so viel gibt Niemand gern ein Pappenstiel. – A. Keller, Alte gute Schwänke, 76; Schwabenspiegel, 39.
313. Ein jeder Mönch ein Teufel. – Zinkgref, IV, 216a.
314. Ein Mönch hält, was er angelobet; thut, was man ihm befiehlt; isst, was man ihm fürsetzt, und murt nicht über das, was er sieht. – Pistor, 782.
315. Ein Mönch und ein Schelm ist einer so gut als der andere.
Span.: Fryle o fraude, es todo uno. (Dietrich, I, 156.)
316. Es thut mancher Mönch sanft, wenn man jn genediger Herr schilt. – Nigrinus, 358.
317. Es versammeln sich Mönch und Nonnen, wie die Heringe sich sammeln in die Tonnen. – Zinkgref, IV, 246.
318. Ihr münch seind all auff ein hauffen faul schälck, geschaffen zu fressen vnd sauffen.
Lat.: O monachi, vestri stomachi sunt amphora Bacchi: Vos estis, Deus est restis, turpissima pestis. (Loci comm., 123.)
319. Mit Mönchen und Nonnen ist die Hölle gepflastert. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
320. Mönche und Nonnen wachen bei Nacht, dass sie des Tages schlafen mögen. – Zinkgref, IV, 80.
321. Mönch vnd Pfaffen gehen gemeiniglich zwischen Keller vnd Küchen in die Schule. – Zinkgref, IV, 252.
322. Münch setzen alle in die Helle, welche jnen nicht geben, vnd jre Bauchspeicher alle in Himmel.
»Das weiss ich wol, find's in allen alten Geschichten, dass allweg die Geistlichen in allem Glauben, bey Heiden, Juden, Türcken, Christen, die, so jnen nicht geben haben, verflucht, den Teuffel vnd der Hell zugeeignet haben. Wer jn aber gebe, den Bauch vnd Beutel gefüllt hat, haben sie in den Himmel erhebt.« (Aventin, Chronik, LXIIIIa.)
323. Sei es Mönch, sei es Derwisch, mit Geld kommt jedes Ding zum Schluss. – Merx, 94.
324. Sobald einer ein münnich wirt, so ist er ein artzet.
»Spricht man. Sy sagen, die milch thu ynen weh im haupt vnd das Habermuss thu ynen weh im magen.« (Geiler, Der Seelen Paradies, CCXXVIIIa, 1.)
[1612] 325. Wann ein Mönch ein Mäglein küst oder jhr nach den Brüsten greifft, soll man denken, er will sie hören beichten oder den Ablass geben. – Zinkgref, IV, 252.
326. Wann ein Mönch in ein kutten kreucht, ein schalck wider aus derselben schleicht. – Zinkgref, IV, 246.
327. Wenn einem ein Mönch begegnet, so ist der Teufel nicht weit.
Euritius Cardus sagt, »dass, wenn einem ein Mönch begegnet, so solt man wohl segnen vnd Creutz vor sich machen, denn gewiss der Teuffel nicht weit von dannen. Ist der Mönch schwartz gekleydet, so bedeut er den Teuffel selbst, ist er weiss ordens, so bedeut er des Teuffels Mutter.« (Zinkgref, IV, 63.)
328. Wer den München ihren Kuchen angreifft, der muss braten wie eine Ganss. – Mathesius, Sarepta, XIa.
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