Johannes [1]

[2] Johannes u. Johann (v. hebr. Jehochanan, Gnade od. Segen Gottes, griech. Joannes, franz. Jean, ital. Giovanni, portug. Joao, span. Juan, engl. John, holländ. Jan, russ. Iwan). I. Biblische Personen: 1) Vater des Mattathias, Stammvater der Makkabäer. 2) St. J. der Täufer, Einziger u. spätgeborener Sohn des Priesters Zacharias u. der Sta. Elisabeth, Verwandte der Jungfrau Maria, geb. in Juta (nach Anderen zu Hebron) zur Zeit des Königs Herodes. Seine Empfängniß wurde dem Zacharias im Tempel vom Engel Gabriel verkündet, u. als Zacharias um ein Zeichen der Wahrheit der Verkündigung bat, verlor er sogleich die Sprache, bekam dieselbe aber nach der Geburt des Kindes bei dessen Beschneidung wieder. J. wurde in der Wüste erzogen, trat dort kurz vor Jesu als Prophet unsern des Todten Meeres auf u. ermahnte das Volk zur Buße. Die, welche seiner Weisung folgten, weihte er durch die Wassertaufe im Jordan für das nahe Messiasreich, taufte auch Jesum u. erklärte denselben für den Messias. Sein Verhältniß zu Jesu ist nicht klar, aber seine Schüler behaupteten fortdauernd einen Gegensatz gegen die Jünger Jesu. Wegen seines Tadels der widerrechtlichen Ehe des Herodes Antipas mit seiner Schwägerin Herodias wurde er (im Schloß Machäros) gefangen gesetzt u. später im Gefängniß enthauptet, indem Salome, Stieftochter des Herodes, von ihrem, über ihren Tanz erfreuten u. sie zu einer Bitte von ihm auffordernden Stiefvater, auf Rath der Mutter, um das Haupt des J. bat. Nach Hieronymus ließ Herodias sich das Haupt auf einer Schüssel bringen u. durchstach aus Rache die Zunge mit Nadeln. Ihm zu Ehren wird gefeiert: der 24. September als Tag der Empfängniß J. des Täufers, weil man annahm, daß der Engel dem Zacharias am großen Versöhnungstage, 23. September, im Tempel erschienen sei; der 24. Juni als Johannistag, sein Geburtstag; der 29. August Gedächtniß seiner Enthauptung. Er war von Alters her der Schutzheilige der Bauleute in England; in Bezug darauf stehen die Johannismaurerei, die Johannisloge, das Johannisfest, s.u. Freimaurerei I.; manche Logen feiern auch den 27. December ein Fest zu Ehren Johamnis des Evangelisten u. nennen dieses das Winter-, jenes das Sommerjohannisfest. Über ihn Ammon, Erl. 1804; Wessenberg, Kostn. 1821; Leopold, Hannov. 1825; Rohden, Lüb. 1838. 3) St. J. der Evangelist, Sohn des Fischers Zebedäus u. der Salome, Bruder des älteren Jakobos, geb. zu Bethsaida in Galiläa; war Fischer u. wahrscheinlich Schüler Johannis des Täufers, wurde dann, etwa 25 Jahr alt, Schüler Jesu, begleitete denselben fast immer u. war sein Lieblingsjünger. Er bereitete das Ostermahl vor u. ruhte bei demselben mit dem Haupte am Busen des Herrn, u. er war der einzige Jünger, welcher Jesum bis zum Tode nicht verließ; ihm empfahl dieser sterbend keine Mutter, u. ihm begegnete Jesus zuerst nach seiner Auferstehung. Nachdem Jesus gen Himmel gefahren war, blieb I. in Jerusalem; aber von hier schweigt die Geschichte über ihn. Die Überlieferungen stimmten darin überein, daß er später seinen Sitz in Ephesus u. Kleinasien (aber nicht als Bischof) genommen habe. Nach Hieronymus wurde er hier auf Befehl des Proconsuls verhaftet u. nach Rom gebracht, wo er in ein Gefäß mit siedendem Öl gestürzt wurde, da ihm dies nichts schadete, wurde er im Jahr 95 n.Chr. auf die Insel Patmos verwiesen, nach Domitians Tode aber wieder frei u. st. unter Trajan angeblich 100 n.Chr. in hohem Alter. Er war zuletzt so schwach, daß er sich in die gottesdienstlichen Versammlungen tragen ließ u. die Gemeinde nur durch den Zuruf: Liebet euch, meine Kinder! erbaute. Er führt nach einer unechten Unterschrift der Apokalypse auch den Beinamen der Theologe. Die Katholische Kirche hat ihm den 27. December als Festtag geweiht. Er wird gewöhnlich mit einem Kelche abgebildet, aus welchem eine Schlange emporsteigt. Das N. T. enthält unter dem Namen des J.: a) das Evangelium J.; eine Erzählung des Lebens, Sterbens u. der Auferstehung Jesu; er gibt in ihm die Reden Jesu ausführlicher als die Synoptiker u. beweist die Gottheit Christi, bes. gegen die Gnostiker. J. schrieb dasselbe wahrschemlich zu Ephesus zwischen 68–70 n.Chr. Er beabsichtigt damit, Christum darzustellen als den in übermenschlicher Hoheit erschienenen, ewig wirkenden Begründer der beseligenden Religion Daher findet sich in dem Evangelium weniger ein Hervorheben geschichtlicher Thatsachen, als des in der Geschichte sich aussprechenden Lehrstoffes. Nach Baurss Ansicht hat J. mit seinem Evangelium eine Vermittelung zwischen Judenchristenthum u. Paulinismus bezweckt; nach Grotius, Saumaise u. Bolten soll das Evangelium ursprünglich aramäisch geschrieben gewesen sein. Die unwidersprechlichen Zeugnisse für die Authentie des Evangeliums beginnen erst mit dem Jahre 170 n.Chr.; aber seit dem 2. Jahrh. steht dieselbe in der Kirche fest. Erst in neuerer Zeit ist sie bezweifelt von Vogel (Der Evangelist J. vor dem jüngsten Gericht, 1801 ff., 2 Thle.), Horst, Ballenstedt (Philo u. J., Götting. 1812), Bretschneider (Probabilia de ev. et epp. Jo. origine, Lpz. 1820), Lützelberger (Die kirchliche Tradition über den Apostel J. in ihrer Grundlosigkeit, Lpz. 1840), Chr. F. von Baur (Kritische Untersuchungen über die kanonischen Evangelien, Tüb. 1847). Zeller (Jahrbücher 1845, Heft 4.), Hilgenfeld (Das Evangelium u. die Briefe I. nach ihrem Lehrbegriffe, Halle 1849) u.a.; aber anerkannt worden von Schlecker (Versuch einer Widerlegung der Einwürfe etc., Rost. 1802), Süßkind, Hemsen, K. W. Stein, Calmberg (Antiquissima patrum pro authentia ev. Joh. testimonia, Hamb. 1822), Usteri, C. von Hauff (Authentie u. Werth des Evangeliums J., Nürnb. 1831), Schleiermacher, Baumgarten-Crusius, Thiersch, Luthardt, Niermayr, [1] Schneider n.A. Commentare u. Erklärungsschriften über das Evangelium J. haben herausgegeben: Luther, Melanchthon (1546), Calvin (herausgeg. von Tholuck), Buzer (1528), Bullinger (Zür. 1561), Musculus, Hunnius, Fr. Toletus (Rom 1588), Maldonatus (herausgeg. von Martin, Mainz 1853), Tarnovius (Rost. 1629), H. Grotius (Amst 1641), Lampe, Semler (Paraphrasen, Halle 1771), Morus (herausgegeben von Dindorf), Örtel, (Görl. 1795), Lange (Neustrelitz 1795 ff.), Kuinöl (2. A. 1817), Breitenstein (Frankf. 1813), Lücke (Commentar über die Schriften des J., Bonn 1820, 3. A. besorgt von Bertheau, ebd. 1856), Olshausen, Meyer, De Wette, Tholuck (Hamburg 1827, 6. A. 1844), Maier, Luthardt (Nürnb. 1852 ff.), I. P. Lange, Bielef. 1860. Vgl. W. Grimm, De Joann eae christologiae indole, Lpz. 1833; A. Schweizer, Das Evangelium J. nach seinem inneren Werthe u. seiner Bedeutung, ebd. 1848; Teipel, De scriptis Jo. apostoli, Koesf. 1848. b) Drei Briefe: aa) der erste Brief an eine kleinasiatische heidenchristliche Gemeinde od. mehrere derselben gerichtet, deren Lehrer J. gewesen war; er sucht sie vor Irrlehren u. vor Lastern zu warnen, stellt ihnen daher die Würde Jesu vor Augen u. ermahnt sie zu einem heiligen Wandel u. zur christlichen Bruderliebe; bb) zweiter Brief an die Kyria, welche J. wegen ihres Eifers im Christenthume lobt u. zur Treue in ihm ermuntert; cc) dritter Brief an Cajus, welchen J. nebst Demetrios als eifrig im Christenthum u. wohlthätig rühmt. Diese Briefe, welche zu den sogen. Katholischen im N. T. gehören, sind dem Apostel J. als Verfasser beizulegen, sobald man annimmt, daß das nach ihm benannte Evangelium von ihm herrührt. Ort u. Zeit ihrer Abfassung ist unbekannt; nach Einigen ist der Verfasser der beiden letztern Briefe des Presbyter I., s. unten 284). Erklärungsschriften: Luthers Auslegung, herausgeg. von Bruns, Braunschw. 1797; Bullinger, Zür. 1852; Episcopius, Lectiones de I. ep. Jo.; Whiston, Lond. 1719; Semler, Paraphrase über den 1. Brief, Halle 1792; Morus, Lpz. 1796; Paulus, Die drei Lehrbriefe des J.; De Wette; Meyer (von Huter), Gött. 1855; Rickli, Erklärung des 1. Briefes, 1828; Maier, Wien 1851; Neander, Praktische Erklärung des 1. Briefes, Berl. 1851; Santer, Elberf. 1851; Erdmann, Primae Jo. epist. argumentum, nexus et consilium, Berlin 1854; Schlagdenhaufen, Études hist. dogm. sur do., Strasb. 1854; Steinhofer, Der 1. Brief des J., Hamb. 1848, n.A. 1856; Düsterdieck, Die drei Briefe des J., Gött. 1852 ff., 2 Bde. c) Die Offenbarung (Apokalypsis) des J. Die Apokalypse ist das einzige poetisch prophetische Buch des N. T., schließt sich in der Form an die spätere Prophetie des A. T. u. bedient sich daher fast ausschließlich der Visionen; auch sind die späteren Propheten des A. T. dem Verfasser die Quelle für seine Bilder u. Symbole gewesen (vgl. Hilgenfeld, Die jüdische Apokalyptik in ihrer geschichtlichen Entwickelung, Jena 1857). Die Veranlassung zu dem Buche gaben dem Verfasser die zahlreichen Verfolgungen der Christen, namentlich die blutigen Nachstellungen durch Nero. Der Verfasser will daher dem Glauben der damaligen Zeit zufolge, in welcher man mit der in nächster Nähe zu hoffenden Wiederkunft Christi u. Ankunft des Gottesreichs das Ende aller Noth verband, die Christen trösten durch die Hinweisung auf diese Wiederkunft des Herrn. Das Ganze ist chronologisch angelegt, der Ausgangspunkt ist die Periode, in welcher der Verfasser schreibt, u. der Endpunkt das Weltgericht. Das Grundprincip der Anlage ist ein trichotomisches; daneben ist die Siebenzahl als heilige Zahl der Juden zur Anordnung benutzt. Die Apokalypse zerfällt in drei Theile: der Prolog enthält nächst der Überschrift eine Vorbereitung zur Offenbarung. Die eigentliche Offenbarung beginnt mit einer Schilderung des ganzen Schauplatzes der Dinge; darauf folgt die Schilderung des Buches der Zukunft u. die Befreiung desselben von den 7 Siegeln; dabei erscheinen die 7 Engel mit den 7 Posaunen; daran schließen steh die Kämpfe mit den drei Feinden Christi u. das Ausgießen der 7 Schalen; die drei Kämpfe theilen sich in den Kampf selbst, den Sieg u. die Folge des Sieges; der Epilog endlich enthält eine Unter- u. Nachschrift u. einen Segensspruch. Das Buch ist aller Wahrscheinlichkeit nach unter dem römischen Kaiser Galba geschrieben, als man dem damaligen Volksglauben zufolge das Wiederkommen des Nero fürchtete, also im Anfange des Jahres 69 n.Chr. Über den Verfasser waren schon seit den frühesten Zeiten die Meinungen getheilt; die, welche dem Apostel J. das Buch absprachen, hielten theils den Presbyter J. (s. unten 284) für den Verfasser, theils den Gnostiker Kerinthos, theils den Evangelisten Marcus, welcher auch J. heißt (vergl. F. Hitzig, Über J. Marcus u. seine Schriften, Zür. 1843). Auch Luther, Schleiermacher u. v. A. hielten den Apostel J. nicht für den Verfasser; Baur u. die Tübinger Schule schreiben dem Apostel J. die Apokalypse zu, sprechen demselben aber deshalb die Auctorschaft des Evangeliums u. der Briefe ab. Die Neuzeit ist überhaupt mehr geneigt, die Echtheit der Apokalypse zuzugeben. Von den Erklärern der Apokalypse folgt schon von den frühsten Zeiten an ein Theil der historischen, ein anderer der allegorischen Auffassung des Buchs. Erklärungsschriften: Bossuet, Erklärung der Apokalypse, Meaux 1689; Abauzit, Historischer Excurs über die Apokalypse, 1770; F. Chr. Hahrenberg, Erklärung der Offenbarung J., 1759; J. G. von Herder; Maranatta, das Buch von der Zukunft des Herrn etc. 1749; Eichhorr, Commentarius ad Apoc. J., 1791; Hagen, Stieg des Christenthums über Judenthum u. Heidenthum, 1796; Heinrichs (im Koppe'schen N. T., Bd. 10), 1818; Matthäi, Die Offenbarung J. übersetzt etc., Gött. 1828; H. Ewald, Comm. 1828; F. Lücke, Versuch einer vollständigen Einleitung in die Offenbarung J., Bonn 1832, 2. A. 1849 ff., 2 Thle.; Züllig, J. des Gottbesprachten eschatologische Gesichte, Stuttg. 1834 f., 2 Bde.; De Wette, Exegetisches Handbuch III., 2., Lpz. 1848, 2. A. 1854; G. J. von Brandt, Die Offenbarung J., Lpz. 1845; Stern, De quaestionibus quibusdam ad Jo. apocalypsin pertinent ibus, Bresl. 1845; Derselbe, Commentar, ebd. 1851 ff., 2 Thle.; Hengstenberg, Die Offenbarung J. erläutert, Berl. 1849 ff., 2 Bde. (Auszug daraus von Dressel, Berl. 1850); Böhmer, De apocalypsi Jo., Halle 1854; Derselbe, Über Verfasser u. Abfassungszeit der Joh. Apokalypse, ebd. 1855; Olshausen, Commentar (bearbeitet von Ebrard, Königsberg[2] 1853). Vgl. Niermayr, Über die Echtheit der Joh. Schriften, Haag 1852; Auberlen, Der Prophet Daniel u. die Offenbarung J. in ihrem gegenseitigen Verhältniß betrachtet, Basel 1854. 4) (Marcus J.), Sohn der Maria, von Jerusalem gebürtig; ging mit Paulus u. Barnabas nach Antiochien, wurde von Paulus den Kolossern empfohlen u. scheint für denselben mehrere Reisen gemacht zu haben. Nach Einigen ist er Verfasser des Evangeliums des Marcus od. des J.; angeblich Märtyrer unter Nero zu Alexandrien. 5) Hoherpriester zu Jerusalem, vor welchem die Apostel erschienen.

II. Regierende Fürsten. A) Kaiser: a) Von Rom: 6) J., kaiserlicher Beamter zu Rom; wurde 423 n.Chr. nach Honorius' Tode zum Kaiser ausgerufen, allein schon 424 von einem Heere des Theodosius geschlagen u. 425 zu Ravenna enthauptet; s. Rom (Gesch.). b) Des Byzantinischen Reichs: aa) In Constantinopel: 7) J. I., Zimiskes, Feldherr u. Schwiegersohn des Kaisers Romanus II., trat nach dessen Tode 969 an die Spitze einer Verschwörung gegen Nikephoros Phokas, den zweiten Gemahl der Wittwe desselben, Theophania, der mit ihr den Thron erhalten hatte, ermordete denselben u. wurde selbst Kaiser; er hatte fortwährend Kämpfe gegen die Russen, Bulgaren u. Sarazenen u. st. 976, von seinem Oberkämmerer, dem Eunuchen Basilius, vergiftet, s. Byzantinisches Reich. Vermählt war er erst mit Maria, Schwester des Bardas Skleros, in zweiter Ehe mit Theodora, Tochter des Kaisers Constantin VII. 8) J. II. Komnenos (Kalo-Johannes), Sohn des Alexios I., Komnenos, geb. 1088, folgte 1118 seinem Vater als Kaiser; er führte glückliche Kriege gegen die Seldschucken, Petschenegen u. Triballer u. st. 1143, s. ebd. Ihm folgte sein Sohn Emanuel I. von Irene, Tochter des Königs Geisa von Ungarn. 9) J. V., Kantakuzenos, Günstling des Andronikos III., der ihm bei seinem Tode seine beiden Söhne, J. (Paläologos I.) u. Emanuel in vormundschaftliche Pflege übergab, an deren Stelle J. 1342 sich zu Didymotycha in Thracien zum Kaiser ausrufen ließ, während J. Paläologos in Constantinopel die Krone empfing; doch gab er dem Emanuel seine Tochter u. Theilnahme an der Kaiserwürde. Zerfallen mit seinem Nebenkaiser, ernannte er seinen Sohn Matthias zum zweiten Kaiser, kriegte drei Jahre mit J. Paläologos, söhnte sich dann mit demselben aus u. wurde 1355 Mönch in dem Kloster auf dem Athos. Seine Gemahlin hieß Irene, auch diese ging in das Kloster. Er schr. unter dem Namen Christodulos: Historia Byzantina, von 1320–57, herausgeg., Par. 1645, 3 Bde.; auch im 17. Bde. der Pariser u. im 15. Bde. der Venedischen Sammlung der Byzantinischen Schriftsteller u. von Schopen, Bonn 1828–31, 2 Bde. 10) J. VI. Paläologos (Kalo-Johannes), Sohn des Andronikos III., geb. 1332 u. folgte 1341 seinem Vater; er hatte bis 1355 an dem Vorigen einen Nebenkaiser, nachdem dieser abgedankt hatte u. dessen Sohn Matthias 1356 zu demselben Schritte genöthigt worden war, regierte J. allein; von den Türken gedrängt suchte er 1369, wiewohl vergebens, in Rom beim Papst Urban V. Hülfe; von seinem Sohn Andronikos vertrieben wurde er von Bajazeth wieder auf den Thron zurückgeführt; Constantinopel suchte er vergebens zu befestigen; er st. 1391 u. war vermählt mit Helena Kantakuzena, dann mit Eudokia; sein zweiter Sohn Emanuel folgte ihm. 11) J. VII. Paläologos, Enkel des Vorigen u. Sohn Emanuels, geb. 1390, folgte 1425 seinem Vater; die Bedrohungen seines Reichs durch die Türken nöthigten ihn zur Union mit dem römischen Papste auf dem Concil zu Florenz, 1438, um von dort Hülfe gegen die Ungläubigen zu erhalten; aber die Union wurde sogleich wieder aufgehoben u. Hülfe kam von dort nicht; dazu entstand ein Streit in der kaiserlichen Familie, u. Demetrios, J-s Bruder, rief den Sultan Murad zum Beistand; J. machte endlich Frieden mit Murad u. st. 1448; er war dreimal vermählt ohne Kinder zu hinterlassen; ihm folgte sein Bruder Constantin. bb) In Nikäa: 12) J. III. Dukas Vatazes od. Diplobastazos, geb. 1193, Gemahl der Irene, der Tochter der Theodoros Laskaris; folgte 1222 seinem Schwiegervater als Kaiser von Nikäa; Er kriegte glücklich gegen die Lateiner u. die Bulgaren u. st. 1255, s. Nikäa (Gesch.). Er war in zweiter Ehe verheirathet mit Anna, Tochter des Kaisers Friedrich II. 13) J. IV. Laskaris, Enkel des Vorigen, Sohn Theodors des Jüngern; kam 1259 unmündig auf den Thron u. wurde geblendet. cc) In Trapezunt: 14) J. I., regierte 1235–1238, s. Trapezunt (Gesch.). 15) J. II., regierte 1280–97, s. ebd. 16) J. III., regierte 1342–44, s. ebd. dd) Lateinischer Kaiser: 17) J. von Brienne, so v.w. Johann 33).

B) Könige. a) Von Aragonien: 18) J. I., Sohn Peters IV., geb. 1350, folgte seinem Vater 1387 u. st. 1395, s. Spanien (Gesch.). Er hatte an seinem Hofe eine Sängerschule von Troubadouren; von seinen beiden Frauen, Johanna, Gräfin von Armagnac, u. Jolante, Herzogin von Bar, hatte er keine männlichen Erben; daher folgte ihm sein Bruder Martin. 19) J. II., zweiter Sohn des Königs Ferdinand von Aragonien, geb. 1397; erst Herzog von Penafield; erhielt 1420 durch die Heirath mit Blanca, Tochter des Königs Karl I. von Navarra u. Wittwe des Königs Martin von Sicilien, Navarra (s. Spanien [Gesch.]). nach dem Tode seines Bruders Alfons V., 1458, Aragonien u. Sicilien u. regierte bis 1474, wo er in Barcelona starb, s. ebd. Nach dem Tode Blanca's (st. 1441) heirathete er 1447 Johanna, Tochter Friedrich Heinrichs von Castilien; er hinterließ Aragonien seinem Sohn zweiter Ehe, Ferdinand dem Katholischen, u. Navarra seiner Tochter erster Ehe, Leonore von Foix, Cerdagne u. Roussillon hatte er 1461 an Frankreich versetzt. b) Von Böhmen: 20) J. von Luxemburg, ältester Sohn des Kaisers Heinrich VII. u. der Margarethe von Brabant, geb. um 1295, wurde als Gemahl der Elisabeth, jüngern Tochter des Königs Wenzeslaw IV. von Böhmen, welche er 1310 geheirathet hatte, 1311 König von Böhmen; in dem Kaiserstreit zwischen Ludwig dem Baier u. Friedrich von Österreich hielt er es mit Ersterem u. nahm Letztern 1322 in der Schlacht bei Mühldorf gefangen; 1327 erhielt er Breslau von dem Herzog Heinrich; 1328 unterstützte er den König Philipp von Frankreich gegen die Flamänder, half 1329 den Deutschen Rittern gegen die Lithauer, wo er ein Auge einbüßte, u. stritt 1330 u. 1333 als kaiserlicher Statthalter in Italien gegen die lombardischen Städte; sein Verhältniß zum Kaiser Ludwig trübte sich, bes. seitdem derselbe Tyrol dem Hause Luxemburg entfremdet u. seinem[3] eignen Sohne zugewandt hatte; obgleich 1340 auch auf seinem zweiten Auge erblindet, machte er den Feldzug der Franzosen gegen die Engländer mit u. fiel 26. Aug. 1346 bei Crecy. Nach dem Tode Elisabeths (st. 1330) vermählte sich I. in zweiter Ehe mit Beatrix, Tochter des Herzogs Ludwig von Bourbon; ihm folgte in Böhmen sein älterer Sohn aus erster Ehe, Wenzel od. Karl I., in Luxemburg sein Sohn zweiter Ehe Wenzeslaw. c) Von Bulgarien: 21) J. Ladislaw (Bladischlaw) Neffe des Königs Samuel, Sohn Aarons, folgte 1015 auf Gabriel u. fiel 1018 vor Durazzo, s.u. Bulgarien. 22) J. II. Asan, so v.w. Asan 2). 23) J. III. Asan, so v.w. Asan 3). d) In Castilien: 24) J. I., Sohn Heinrichs II., geb. 1358; folgte seinem Vater 1379 in Castilien u. Leon u. vermählte sich mit Leonore von Aragon, nach deren Tode (1382) 1383 mit Beatrix, einziger Tochter des letzten Königs Ferdinand von Portugal, auf welches Reich er darauf, wiewol vergebens, Ansprüche machte, s. Portugal (Gesch.) u. Spanien (Gesch.); er st. 1390 u. hatte zum Nachfolger seinen ältern Sohn aus erster Ehe, Heinrich III. 25) J. II., Enkel des Vorigen, Sohn Heinrichs III., geb. 1405, folgte 1406 seinem Vater, unter Vormundschaft seines Oheims Ferdinand, regierte bis 1454, wo er starb, s. Spanien (Gesch.); J. begünstigte bes. die Wissenschaften u. die Dichtkunst; er war vermählt seit 1420 mit Marie von Aragon (st. 1445) u. in zweiter Ehe mit Isabella von Portugal; ihm folgte Heinrich IV., sein u. der Marie Sohn. e) Von Typern. 26) J. I., ältester Sohn u. Nachfolger Hugos III. in Cypern u. Jerusalem, regierte 1284–85, s. Cypern (Gesch.). 27) J. II. (Janus) von Lusignan, Sohn Jakobs I., folgte demselben 1398 u. st. 1432, s. ebd.; er war vermählt mit Charlotte von Bourbon. 28) J. III., Sohn u. Nachfolger des Vorigen; regierte 1432–58, s. ebd.; ihm folgte Charlotte, seine Tochter aus zweiter Ehe mit Helene, Tochter des Fürsten Theodoros von Morea. f) Von Dänemark: 29) s. Johann 54). g) Von England: 30) J. ohne Land (weil er von seinem Vater kein eignes Land geerbt hatte), dritter Sohn Heinrichs II., geb. 1166; er empörte sich mit seinem Bruder Richard Löwenherz gegen seinen Vater u. wurde dann von Richard als Graf von Moreton bestätigt. Während Richards Kreuzzug hatte er sich auf den englischen Thron gesetzt, mußte jedoch 1194 demselben nach seiner Rückkehr weichen; nach dessen Tode 1199 sollte eigentlich Arthur, Sohn seines älteren Bruders Gottfried, König werden, allein J. gewann die Großen des Reichs, daß diese ihn auf den Thron beriefen; da er 1202 seinen Neffen Arthur umgebracht hatte, fielen seine Vasallen von ihm ab, u. er verlor fast alle Besitzungen in Frankreich; da er sich in der Wahlsache des Erzbischofs von Canterbury der Entscheidung des Papstes nicht fügen wollte, belegte dieser England 1208 mit dem Interdict u. ihn selbst mit dem Bann; endlich empörte sich auch der englische Adel gegen ihn u. rief den Dauphin Ludwig auf den Thron; mit dem Papst hatte er sich ausgesöhnt dadurch, daß er sein Reich unter den größten Demüthigungen von ihm in Lehn genommen hatte, aber dasselbe war fast ganz an Frankreich verloren; er st. 19. Oct. 1216, s. England (Gesch.); er war vermählt zuerst mit Alix, Gräfin von Mortain, dann mit Hadwise von Gloucester, von der er sich scheiden ließ, u. 1200 mit Isabelle, Gräfin von Angoulème; Heinrich III., Sohn der Letzten, folgte ihm. h) Von Frankreich: 31) J. I., Sohn Ludwigs X. u. der Clementia, nach dem Tode seines Vaters 15. Nov. 1316 geb., starb aber schon nach vier Tagen u. wurde bei seinem Begräbniß als König von Frankreich ausgerufen. 32) J. II. der Gute, Sohn Philipps VI., geb. 1319 u. folgte seinem Vater 1350; er wurde 19. Sept. 1356 bei Poitiers von den Briten gefangen, nach London gebracht u. starb in der Gefangenschaft 8. April 1364, s. Frankreich (Gesch. V.). J. war vermählt 1332 mit Bona von Luxemburg (st. 1349) u. 1350 mit Johanne (s.d. 11) von Auvergne; ihm folgte sein Sohn aus erster Ehe, Karl V. i) Von Jerusalem: 33) J. von Brixen, zweiter Sohn des Grafen Erard II. u. von Brienne; nahm an dem Kreuzzug 1199 Theil u. half 1204 Coustantinopel erobern; nach Emmerichs von Lusignan Tode heirathete er 1210 Maria, die Erbtochter Konrads von Lusignan u. der Isabelle, Königin von Jerusalem, u. wurde durch sie König; er st. 1237, nachdem er 1229 als Vormund des Lateinischen Kaisers Balduin II. den Titel als Kaiser von Byzanz angenommen hatte; s. Jerusalem (Gesch.). Nach Mariens Tode heirathete er Berengara, Schwester des Königs Ferdinand III. von Castilien. 34–36 f. Johannes 26)_– 28). k) Von Leon, s. oben d) Könige von Castilien. l) Von Navarra: 37) J. I., so v.w. Johann 18). 38) J. II., so v.w. Johann 19) 39) J. III. von Albret, Sohn Alans von Albret u. der Francisca von Blois; vermählte sich 1484 mit Katharina von Navarra, Schwester des Königs Franz von Navarra, erhiel: durch sie dies Reich u. wurde mit ihr 1494 zu Pampeluna gekrönt; er floh 1512 vor Ferdinand von Aragonien u. st. 1516, s. Spanien (Gesch.). Ihm folgte sein Sohn Heinrich II. m) König von Neapel: 40) J., so v.w. Johann 130). n) Von Norwegen: 41) J., so v.w. Johann 54). o) Von Polen: 42) J. I., Albert, dritter Sohn des Königs Kasimir IV., geb. 1459; folgte seinem Vater 1492 u. st. 1501 in Thorn, s. Polen (Gesch.); er war nicht vermählt; ihm folgte sein Bruder Alexander. 43) J. II., Kasimir, zweiter Sohn Sigismunds III., geb. 1609; wurde Geistlicher u. Cardinal, nahm aber, nach dem Tode seines Bruders Wladislaw VII. 1648 die Krone an u. vermählte sich mit der Wittwe seines Bruders, Luise Marie von Gonzaga, eine Verschwörung gegen ihn bewog ihn aber, auf dem Reichstage zu Warschau 1668 zu resigniren, u. er zog sich in die Abtei St. Germain des Prés, die ihm Ludwig XIV. gegeben hatte, zurück, wo er 1672 starb. Er hatte keine Kinder; nach ihm wurde Michael Koribut König. 44) J. III. Sobieski, jüngster Sohn Jakobs, Castellans von Krakau, geb. 1629; wurde 1665 Krongroßmarschall u. 1667 Krongroßfeldherr; er gewann 1673 die Schlacht bei Choczim über die Kosacken u. wurde 1674 nach Michael Koribut durch französischen Einfluß zum König gewählt; er bes. entsetzte 1683 Wien bei der türkischen Belagerung u. st. 1696 in Warschau; s. ebd. Er war vermählt mit Marie Kasimire, Tochter Heinrichs von la Grange u. Wittwe Jakobs Radziwill, Fürsten von Zanoski. p) Von Portugal: 45) J. I., der Große (Vater des Vaterlands), natürlicher Sohn Peters des Grausamen u. der Therese Lorenzo. geb. 1357, Großmeister des Avizordens;[4] wurde 1383, nach dem Tode seines legitimen Bruders Ferdinand, von den portugiesischen Ständen zum Regenten erwählt, erstach eigenhändig den Buhlen der verwittweten Königin, Grafen Aveiro, trat dann die Regierung an u. regierte ruhmreich bis 1433, s. Portugal (Gesch.). Vermählt war er mit Philippa, Tochter des Herzogs von Lancaster. 46) J. II., der Vollkommene (der Strenge), Urenkel des Vor. u. Sohn Alfons' V.; geb. 1455, folgte seinem Vater 1481 u. st. 1495, s. ebd.; er war vermählt mit Eleonore, Tochter des Infanten Don Ferdinand, Herzogs von Viseu; sein einziger Sohn Alfons war vor ihm, 1491, gestorben, daher folgte ihm sein Schwager Emanuel. 47) J. III., Neffe des Vorigen, Sohn Emanuels, geb. 1502, folgte seinem Vater 1521 u. regierte bis 1557, wo er starb; er war vermählt mit Katharine von Österreich; seine sechs Söhne waren alle vor ihm gestorben, daher folgte ihm sein Enkel Sebastian. 48) J. IV., der Glückliche, Herzog von Braganza, Sohn Theodors, Herzogs von Braganza u. der Katharine, Tochter des Infanten Eduard u. Enkelin des Königs Emanuel, geb. 1604, bestieg durch eine Verschwörung gegen Spanien 1640 den portugiesischen Thron u. regierte bis 1656, wo er starb, s. ebd.; vermählt war J. mit Luise Guzman, Schwester des Herzogs von Medina-Sidonia, von welcher er zwei Söhne hinterließ, welche ihm als Alfons VI. u. Peter II. nach einander folgten. 49) J. V., Enkel des Vorigen, Sohn Peters II. u. der Elisabeth von Baiern, geb. 1689; folgte 1707 seinem Vater u. st. 1750; er erhielt zuerst 1748 vom Papst Benedict XI V. den Titel Rex fidelissimus; vermählt war er seit 1708 mit Maria Anna Josephe Antoinette, Tochter des Kaisers Leopold (st. 1754); sein Nachfolger war sein älterer Sohn Joseph. 50) J. VI., Enkel des Vorigen von mütterlicher Seite, Sohn Pedro's III. u. der Maria, Tochter des Königs Joseph I. von Portugal, geb. 13. Mai 1767, seit 1788 Prinz von Brasilien; wurde bei der Geisteskrankheit der Königin, seiner Mutter, 1792 zum Director der Regierung von Portugal erklärt u. 1799 als Prinzregent proclamirt. 1807 wurde er von den Franzosen aus Portugal vertrieben u. ging nach Brasilien; er wurde 1816 nach dem Tode seiner Mutter König, kehrte in Folge von Unruhen in Portugal, wodurch 1820 die Constitution proclamirt worden war, 1821 nach Lissabon zurück u. überließ seinem ältesten Sohn, Dom Pedro, Brasilien als Vicekönigreich u. 1825 als Kaiserreich. Er selbst schaffte 1823 die Constitution in Portugal wieder ab u. st. 10. März 1826, s.u. Portugal (Gesch.); er war vermählt seit 1790 mit Charlotte, Tochter des Königs Karl IV. von Spanien; sein Sohn Pedro entsagte der Krone Portugal zu Gunsten seiner Tochter Maria II. da Gloria, s. Portugal (Geneal.). q) Von Sachsen: 51) J., jüngster Sohn des 1838 verstorbenen Prinzen Maximilian, aus dessen erster Ehe mit Prinzessin Karoline von Parma, geb. 12. Dec. 1801; in seinem 20. Jahre trat er als Mitglied in das geheime Finanzcollegium ein, machte 1822 mit seinem Bruder Clemens eine Reise nach Italien u. übernahm 1831, bei der Neugestaltung der Dinge in Sachsen, das Generalcommando aller Communalgarden des Königreich Sachsens, welches er bis 1846 führte. Vielseitigen Antheil nahm er bei Ausarbeitung der Landesverfassungsurkunde vom 4. Sept. 1831 u. später als Mitglied der ersten Kammer an den Arbeiten derselben. Nach dem Tode seines Vaters, 1838, unternahm er abermals eine Reise nach Italien; er präsidirte dann 1852 u. 1853 der ersten u. zweiten Versammlung deutscher Geschichts- u. Alterthumsforscher in Dresden u. Nürnberg u. bestieg nach dem Tode seines Bruders, des Königs Friedrich August II., am 10. August 1854 den sächsischen Königsthron (s.u. Sachsen). Er ist vermählt seit 21. November 1822 mit der Prinzessin Amalie von Baiern, sein älterer Sohn, Kronprinz Albert, ist geb. 1828; s.u. Sachsen (Geneal.). Als Frucht seiner Studien über Dante erschien von ihm unter dem Pseudonym Philalethes zuerst die Übersetzung der ersten zehn Gesänge von Dantes Hölle, dann mit kritischen u. historischen Erläuterungen die ganze Göttliche Komödie, Lpz. 1839–49, 3 Bde. r) Von Schottland: 52) J. Baliol, so v.w. Robert III. König von Schottland. s) Von Schweden: 53) J. I., der Junge od. der Gute, Sohn Swerkers, folgte 1219 od. 1220 auf Erich X. unter Vormundschaft des Bischofs Olaf von Upsala u. st. 1222 od. 1223 auf Wisingsö, s. Schweden (Gesch.). 54) J. II., auch König von Dänemark u. Norwegen, ältester Sohn Christians I., geb. 1455, folgte seinem Vater 1481 u. regierte unruhig bis 1513, s. Schweden (Gesch.) u. Dänemark (Gesch.) III. B); vermählt war er seit 1478 mit Christine, Tochter des Kurfürsten Ernst von Sachsen; sein Sohn Christian II. folgte ihm blos in Dänenmark u. Norwegen. 55) J. III., Gustavs I. zweiter Sohn, geb. 1537; erhielt das Herzogthum Finnland als Kronlehn, empörte sich gegen seinen Bruder Erich XIV., wurde 1563 gefangen u. in Gripsholm eingesperrt; dann freigelassen, bemächtigte er sich, da Erich wahnsinnig geworden war, 1568 der Regierung u. regierte bis 17. Nov. 1592, wo er starb, s. Schweden (Gesch.). Er war vermählt seit 1562 mit Katharine, Tochter des Königs Sigismund von Polen, welche ihn dazu bewegte, die Katholische Confession wieder in Schweden einzuführen, aber die Gestattung der Priesterehe, des Abendmahls unter beiderlei Gestalt u. die Celebration der Messe in der Landessprache erhielt die Bewilligung des Papstes nicht; dann heirathete er Gunilde von Bielke; sein älterer Sohn Sigismund folgte ihm. 56) J. IV., s. Karl XIV. Johann. t) Von Sicilien: 57) J. von Aragonien, so v.w. Johann 19). u) Von Ungarn: 58) J. von Zapolia, Sohn des Woiwoden Stephan von Siebenbürgen; wurde 1526, nach Ludwigs des Jüngern Tode, von einigen ungarischen Ständen gewählt, floh aber 1528 vor seinem Nebenkönig Ferdinand von Österreich nach Polen; er versuchte mit türkischer Hülfe wieder nach Ungarn zurückzukehren, u. 1536 verglichen sich beide, daß sie im Besitz ihrer Theile blieben; J. st. 1540, u. ganz Ungarn kam nun an Ferdinand. J. war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Königs Sigismund von Polen; sein Sohn J. Sigismund (s. unten 218) kam nicht zur Regierung.

C) Andere regierende weltliche Fürsten. Aa) Fürsten von Anhalt. a) Anhalt-Zerbst: 59) J. I., Sohn Alberts II., folgte seinem Vater 1362, machte eine Reise in das Gelobte Land u. st. 1382 dort od. unterwegs; s. Anhalt (Gesch.)[5]

II. C); er war vermählt mit Elisabeth geb. Gräfin von Hennegau; ihm folgten seine drei Söhne Sigismund, Albert III. u. Woldemar. 60) J. II., Sohn des Fürsten Ernst, geb. 1504, folgte 1516 seinem Vater mit seinem Bruder Joachim in der Regierung, trat der Lutherischen Reformation bei, betheiligte sich am Schmalkaldischen Bunde u. st. 1551; s. ebd. II. C) b). Er war vermählt seit 1533 mit Margarethe, Tochter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg; ihm folgten seine Söhne Karl u. Bernhard. 61) J. III., Sohn Rudolfs, geb. 1621, folgte seinem Vater 1621, wurde in Wittenberg u. Oldenburg von seiner Mutter, Magdalene von Oldenburg, erzogen, trat 1642 die Regierung selbst an, erbte 1667 Jeder u. st. 1667; s. ebd. III. C); vermählt war er mit Sophie geb. Herzogin von Schleswig-Holstein; ihm folgte sein Sohn Karl Wilhelm. 62) J. August, Enkel des Vor., Sohn Karl Wilhelms, geb. 1677; folgte seinem Vater 1718 u. st. 1742; s. ebd. III. C). Er war vermählt seit 1702 mit Friederike geb. Prinzessin von Sachsen-Gotha. 63) J. Ludwig, Enkel J-s III. u. Sohn des Prinzen Johann Ludwig, geb. 1683; folgte dem Vor., seinem Oheim, 1742 u. st. 1746. b) Von Anhalt-Dessau: 64) J. Georg I., ältester Sohn von Joachim Ernst, Stifter der Linie Anhalt-Dessau, geb. 9. Mai 1567; trat 1586 mit seinem Bruder die Regierung an, führte die Reformirte Lehre in seine Lande ein, theilte 1603 mit seinen Brüdern u. st. 1618; s.u. Anhalt (Gesch.) III.; er war vermählt 1588 mit Dorothea Gräfin von Mansfeld (st. 1594) in zweiter Ehe 1595 mit Pfalzgräfin Dorothea; ihm folgte sein Sohn J. Kasimir. 65) J. Kasimir, Sohn des Vor. aus zweiter Ehe, geb. 7. Dec. 1596, folgte seinem Vater 1618 u. st. 15. Sept. 1660; s. Anhalt (Gesch.) III. In der Fruchtbringenden Gesellschaft führte er den Namen der Durchdringende; er war vermählt seit 1623 mit Agnes, Tochter des Landgrafen Moritz zu Hessen (st. 1650) u. in zweiter Ehe seit 1651 mit Sophie Margarethe, Tochter des Fürsten Fr. Christian I. zu Anhalt. 66) J. Georg II., Sohn des Vor., aus erster Ehe, geb. 7. Nov. 1627; stand erst in schwedischen Kriegsdiensten, trat dann in die des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der ihn zum General der Cavallerie u. Statthalter der Mark Brandenburg ernannte; er machte 1658 den Feldzug in Holstein mit u. folgte 1660 seinem Vater in der Regierung; er nahm ferner als brandenburgischer Feldmarschall an den Kriegsereignissen Theil, ging wiederholt im Auftrag des Kurfürsten als Gesandter an den kaiserlichen Hof, wohnte der Entsetzung Wien bei u. st. 17. Aug. 1693; s. ebd. III. A); er war vermählt seit 1657 mit Henriette Katharine von Oranien; ihm folgte sein Sohn Leopold. Bb) Markgraf von Baden-Hochberg. 67) J., Sohn Otto's I., folgte diesem 1386 mit seinem Bruder Hesso u. st. 1408 kinderlos, s. Baden, (Gesch.) IV. B) a). Cc) Herzöge von Baiern: aa) Von Niederbaiern: 58) J. I., der Brabanter, Sohn Heinrichs des Älteren;, folgte diesem 1339 in Niederbaiern unter Vormundschaft des Kaisers Ludwig des Baiern u. st. 1340; mit ihm st. das Haus Niederbaiern aus, s. Baiern (Gesch.) VI. B) c). 69) J. der Unbarmherzige, geb. 1373, jüngster Sohn des Herzogs Albert II. von Baiern; erhielt mit seinem mittlern Bruder Straubing zum Antheil, der ältere, Wilhelm, dagegen die Grafschaft Holland, erbte nach des zweiten Bruders Tode 1388 ganz Straubing u. wurde 1390 Bischof von Lüttich. Über sein unruhiges Leben s. Lüttich (Gesch.). Um seines 1417 gestorbenen Bruders Wilhelm Grafschaft Holland zu bekommen, leistete er auf das Bisthum Verzicht, heirathete des Kaisers Sigismund Nichte, Elisabeth von Luxemburg, u. bewog diesen dadurch ihm die Grafschaft Holland zuzusprechen, erhielt indessen von seiner Gemahlin keine Kinder, führte mit Jacobäa lange u. blutige Kriege, behauptete Holland gegen dieselbe u. st. 1424; vgl. Holland (Gesch.). bb) Von Baiern-München. 70) J. II. der Friedfertige, dritter Sohn Herzogs Stephan I.; folgte mitseinen Brüdern Stephan u. Friedrich seinem Vater 1375, erhielt dann 1392 in der Theilung München u. gründete so die Linie Baiern-München; st. 1397; s. Baiern VII. B) b) cc); er war vermählt mit Katharina, Gräfin von Tyrol; sein Nachfolger war sein Sohn Ernst. 71) J. III., Urenkel des Vor., ältester Sohn Alberts des Frommen; regierte seit 1460 laut Testament mit seinem Bruder Sigismund u. st. 1463 unbeerbt; s. ebd. Dd) Herzöge von Brabant: 72) J. I., der Siegreiche, jüngerer Sohn Heinrichs III., geb. 1251, folgte seinem Vater 1261, durch die Intriguen seiner Mutter Alice von Burgund u. 1267 nach der Bewilligung der Stände, u. st. 1294; er war vermählt erst mit Margarethe, Tochter des Königs Ludwig des Heiligen von Frankreich (st. 1271), u. dann mit Margarethe, Tochter des Grafen Guido von Flandern. 73) J. II., der Friedfertige, Sohn des Vor., aus zweiter Ehe, folgte seinem Vater 1294 u. st. 1312; seine Gemahlin war Margarethe, Tochter des Königs Eduard I. von England; 74) J. III., der Triumphirende, Sohn des Vor., geb. 1299; folgte seinem Vater 1312 u. st. 1355, nachdem er in mehreren Kämpfen gegen Frankreich u. Flandern siegreich für sich u. für England gefochten hatte; er war vermählt mit Marie, Tochter des Grafen Ludwig von Evreux; da seine Söhne vor ihm gestorben waren, so folgte ihm in Brabant seine älteste Tochter Johanna (s.d. 23). 75) J. IV., Sohn Antons, geb. 1411, folgte seinem Vater 1415 u. st. 1427 ohne Nachkommen, daher folgte ihm sein Bruder Philipp. Über die Regierung dieser Herzöge s.u. Brabant (Gesch.). Ee) Kurfürsten u. Markgrafen von Brandenburg. a) Aus dem Hause Askanien: 76) J. I., ältester Sohn Albrechts II., folgte diesem 1221 u. regierte gemeinschaftlich mit seinem Bruder Otto III. bis 1266; er führte zuerst den Titel Kurfürst u. war vermählt mit Sophie, Tochter des Königs Woldemar II. von Dänemark. 77) J. II., ältester Sohn des Vorigen, kam mit seinen Brüdern Otto IV. u. Konrad I. 1266 zur Gemeinregierung u. st. 1282. Über sie s. Brandenburg (Gesch. III.); von seinen beiden Gemahlinnen, Hedwig von Mecklenburg u. Helene, Tochter des Markgrafen Dietrich von Meißen, hatte er keine Kinder; 78) J. III. der Prager, Sohn des Markgrafen Otto III. u. der Beatrix von Böhmen, wurde in Prag erzogen, war appanagirt u. st. 1268 an den Folgen einer im Turnier zu Merseburg erhaltenen Wunde. 79) J. IV., Bruder des Vor., wurde Bischof von Havelberg u. st. 1292. 80) J. V., Sohn Konrads, älterer Bruder Waldemars,[6] folgte mit diesem gemeinschaftlich seinem Vater, st. aber schon 1305 81) J. VI., der Erlauchte, Sohn des Markgrafen Hermann, geb. 1302, folgte 1308 diesem in der Neumark unter Vormundschaft Waldemars u. st. 1317, s. ebd. III.; er war nicht vermählt. b) Aus dem Hause Hohenzollern: aa) von der Kurlinie: 82) J. der Alchymist, ältester Sohn des Kurfürsten Friedrich u. der Elisabeth von Baiern-Landshut, geb. 1401, als noch sein Vater Burggraf von Nürnberg war, kämpfte gegen die Hussiten u. Pommern, gegen den Erzbischof von Magdeburg, gegen Sachsen-Lauenburg etc. 1437 leistete er auf die Erbfolge in der Kur zu Gunsten seines Bruders Friedrich II. Verzicht u. folgte auch wirklich 1440 nur im obern Land von Franken. Er zog nach der Plassenburg, trieb dort Alchemie, trat 1457 seinen Besitz an seinen Bruder Albrecht Achilles ab u. st. 1. Dec. 1464; s. Baireuth (Gesch.). 83) J. der Große (wegen seiner Körpergröße), auch J. Cicero (wegen seiner Beredtsamkeit) genannt, erster Sohn des Kurfürsten Albrecht Achilles, geb. 2. August 1455 in Ansbach, wurde, als sein Vater Kurfürst ward, Statthalter von Kurbrandenburg, folgte ihm 1476 in dem Kurfürstenthum u. starb 9. Januar 1499; s. Brandenburg VI. A); er war ein Beschützer der Wissenschaften; vermählt mit Margarethe, Tochter des Herzogs Wilhelm III. von Sachsen; sein Nachfolger war sein Sohn Joachim I. 84) J. der Weise, Markgraf von der Neumark od. Küstrin, jüngster Sohn des Kurfürsten Joachim I. Nestor, geb. 3. Aug. 1513 in Tanger- od. Angermünde; erhielt nach seines Vaters Tode 1535 in der Theilung mit seinem Bruder Joachim II. die Neumark, Sternberg, Krossen, Kottbus, Peitz u. die Oberherrschaft über das Heermeisterthum zu Sonnenburg, schlug seine Residenz 1536 in Küstrin auf u. st. 13. Jan. 1571; da er keine Kinder hatte, so erlosch mit ihm seine Linie; über seine Regierung s. Brandenburg (Gesch.) VI. B) a). Er war ein eifriger Lutheraner u. vermählt seit 1537 mit Katharine von Braunschweig-Wolfenbüttel, im Lande nur die liebe Mutter Käthe genannt (st. 16. Mai 1574 in Krossen). Vgl. Büchsel, Erinnerung an den Markgrafen J., Berl. 1856. 85) J. Georg, der Ökonom, ältester Sohn des Kurfürsten Joachim II. u. der Magdalene von Sachsen, geb. 11. Sept. 1525; führte im Schmalkaldischen Kriege die dem Herzog Moritz von Sachsen von seinem Vater zu Hülfe gesendeten brandenburgischen Hülfstruppen, übernahm 1554 die Verwaltung des Stiftes Lebus als Vormund seines zum Bischof gewählten Sohnes, Joachim Friedrich, folgte 1571 seinem Vater als Kurfürst u. seinem Vatersbruder, Johann dem Weisen, 1571 in der Neumark u. st. 1598; s. Brandenburg (Gesch.) VI. B) b). Er war vermählt 1545 mit Sophia von Liegnitz, 1548 mit Sabina von Ansbach u. 1577 mit Elisabeth von Anhalt; sein Nachfolger war sein ältester Sohn aus erster Ehe, Joachim Friedrich. 86) J. Sigismund, Enkel des Vor., ältester Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich u. der Eleonore von Preußen, geb. 8. Sept. 1572 in Halle; stand als Kurprinz seinem Vater in der Kurmark u. bes. seinem Vetter, Markgrafen Georg Friedrich, in Preußen in der Regierung bei, folgte Ersterem 1608 in der Kur, ergriff 1609 zuerst Besitz von den Klevischen Landen u. 1618 von dem Herzogthum Preußen; er st. 23. Dec. 1619; s.u. Brandenburg IV. B), Kleve u. Preußen; vermählt war er seit 1594 mit Anna, Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen; ihm folgte; ein Sohn Georg Wilhelm. 87) Markgraf J. Georg, Bruder des Vor., geb. 1577 in Wolmirstädt; wurde 1588 zum evangelischen Bischof von Strasburg postulirt, wogegen der Cardinal Karl von Lothringen zum katholischen Bischof gewählt war; J. stand nach einem Kriege 1604 gegen 160,000 Thlr. von der Wahl ab. 1607 erhielt er von Rudolf II. das Herzogthum Jägerndorf zu Lehn, trat 1613 zur Reformirten Confession über u. wurde Heermeister der Mark Brandenburg. Als er sich für Friedrich von der Pfalz erklärte, wurde er geächtet u. des Fürstenthums Jägerndorf beraubt; er vereinigte sich nun mit Bethlen Gabor, st. aber zu Teutsch in Siebenbürgen 1624; s.u. Schlesien (Gesch.). bb) Von der Fränkischen Linie: 88) J. Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, ältester Sohn u. Nachfolger Albrechts, geb. 1654, regierte unter Vormundschaft von 1664–1672 u. st. 1686; s. Ansbach (Gesch.); er hieß als Dichter Isidorus. Er war vermählt mit Johanna Elisabeth von Baden u. dann mit Eleonore Erdmuthe Luise von Sachsen-Eisenach; ihm folgten nach einander seine drei Söhne Christian Albrecht, Georg Friedrich u. Wilhelm Friedrich. Ff) Herzöge von Braunschweig: 89) J., zweiter Sohn Otto's I. u. der Mathilde (Marie) von Brandenburg; er theilte 1252 nach des Vaters Tode mit seinem Bruder Albrecht I., wurde Stifter der ältern Lüneburger Linie u. st. 1277; s. Braunschweig (Gesch. II. B). 90) J. Friedrich, dritter Sohn der Herzogs Georg u. der Anna Leonore von Hessen-Darmstadt, geb. 1625; focht 1646 unter dem Prinzen Heinrich von Oranien, wurde 1651 in Italien katholisch erhielt 1665 nach dem Tode seines Bruders Kalenberg, Grubenhagen u. Göttingen, residirte in Hannover u. st. 1679; s. Hannover (Gesch. II. A). Gg) Herzöge von Bretagne: 91) J. I., der Rothe, Sohn Peters von Dreux u. der Alix von Bretagne; geb. 1217; erhielt bei seiner Mündigkeit 1237 Bretagne u. st. 1286; s. Bretagne (Gesch.); vermählt war er mit Blanca, Gräfin von Champagne; 92) J. II., Graf von Richmont, Sohn des Vorigen, geb. 1239; folgte seinem Vater 1286 u. st. 1305; er war vermählt mit Beatrix, Tochter Heinrichs III. von England, s. ebd.; ihm folgte sein ältester Sohn Arthur II. 93) J. III., der Gute, Enkel des Vor., Sohn Arthurs II. u. der Maria von Limoges, st. 1341 in Caen auf einer Reise begriffen; obgleich dreimal verheirathet hinterließ er keine ehelichen Nachkommen. 94) J. (IV.) von Montfort, Halbbruder des Vor., Sohn Arthurs II. u. der Gräfin Jolante von Dreux, geb. 1293; wurde nach Johanns III. Tode von Frankreich nicht anerkannt u. führte mit Karl von Blois, seinem Gegenherzog, Krieg bis zu seinem Tode 1315; s. ebd. 95) J. (V.) IV., der Tapfere, Sohn des Vor. u. der Johanna von Flandern; wurde nach vielen Kämpfen mit dem Mitbewerber um Bretagne 1364 alleiniger Herzog u. st. 1399; s. ebd. 96) J. (VI.) V., der Gute od. der Weise, Sohn des Vor. u. seiner dritten Gemahlin, Johanna von Spanien, geb. 1389, folgte 1399 seinem Vater, stand bis 1404 unter Vormundschaft des Herzogs von Burgund u. st. 1442; über ihn s. ebd.[7] Sein u. der Johanna ältester Sohn Franz I. folgte ihm. Hh) Herzog von Burgund: 97) J. der Unerschrockene, Sohn des Herzogs Philipp des Kühnen u. der Margarethe von Flandern, geb. 1371; wurde 1396 in der Schlacht von Nikopolis gefangen, aber von Bajazeth losgelassen u. folgte 1404 seinem Vater in Burgund u. seiner Mutter in Flandern; er wurde 10. Sept. 1419 an der Brücke von Monterau, wo er sich mit dem Dauphin aussöhnen wollte, von dessen Leuten ermordet; s. Burgund (Gesch.), sein Sohn von Margarethe von Baiern, Philipp der Gute, folgte ihm. Ii) Landgrafen von Elsaß: 98) J. I., Graf von Werd, Sohn des Grafen Heinrich Sigbert, folgte seinem Vater 1278 als Landgraf im Niederelsaß u. st. 1308. 99) J. II., Neffe des Vor., Sohn Ulrichs, folgte 1344 seinem Vater u. st. 1376 ohne von seiner Gemahlin Adelheid von Lichtenberg Erben zu hinterlassen. 100) J. von Lichtenberg, Schwager des Vor., Dompropst zu Strasburg, wurde 1359 vom Kaiser Karl IV. auch mit der Landgrafschaft von Elsaß betraut u. st. 1365. Kk) Graf von Flandern: 101) J. der Unerschrockene, so v.w. Johann 97). Ll) Grafen vom Hennegau: 102) J. von Avesnes, Sohn des Grafen J. von Avesnes, folgte 1279 seiner Großmutter, der Gräfin Margarethe, im Hennegau u. 1299 in Holland u. st. 1304; s. Hennegau; ihm folgte sein Sohn Wilhelm I. Mm) Landgraf von Hessen: 103) J., Sohn Heinrichs I., des Kinds u. der Marie, Gräfin von Kleve, erhielt nach seines Vaters Tode 1309 Riederhessen u. st. 1311, s. Hessen (Gesch.) II. Nn) Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen: 104) J., Sohn Karls II., geb. 1578, folgte seinem Vater 1606–38; er war vermählt mit Johanna von Hohenzollern-Hechingen; sein Nachfolger war sein Sohn Meinrad; s. Hohenzollern II. B). Oo) Grafen von Holland u. Friesland: 105) J. I., Sohn des Grafen Florens V. u. der Beatrix von Flandern, geb. 1281, wurde in England erzogen, heirathete die Tochter des dortigen Königs Eduard I., kam nach Ermordung seines Vaters 1296 zurück, wurde aber von Johann, Grafen vom Hennegau, seinem Vormund, in steter Abhängigkeit gehalten u. 1299 in Delft bei einem Volksaufstande ermordet. 106) J. II., Oheim u. Nachfolger des Vor., so v.w. J. 102). 107) J. der Unbarmherzige, so v.w. Johann 69). Pp) Grafen u. Herzöge von Holstein: 108) J. I., Sohn Adolfs IV., geb. um 1230, erhielt 1240, als sein Vater niederlegte, in der Theilung mit seinem Bruder Gerhard Wagrien u. wurde Stifter der Kielschen Linie; er st. 1266; ihm folgte: 109) J. II., Sohn des Vor.; dieser st. 1291 u. hatte seinen Sohn Adolf V. zum Nachfolger. 110) J. III., des Vor. jüngerer Sohn, folgte seinem Bruder Adolf V. 1315–50; über diese s. Holstein (Gesch.) I. A). 111) J. der Blinde, Sohn Gerhards III., Herzog von Holstein-Rendsburg, mit ihm st. 1326 die Speciallinie aus; s. ebd. I. B). 112) J. Adolf, dritter Sohn des Herzogs Adolf von Holstein-Gottorp, geb. 1575; wurde 1585 Erzbischof von Bremen, 1586 Bischof von Lübeck u. folgte 1590 seinem Bruder Philipp als Herzog von Holstein-Gottorp; er st. 1616; s. Holstein (Gesch.) II. B); er war vermählt mit Auguste, Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark, u. hatte seinen Sohn Friedrich zum Nachfolger. 113) J. der Ältere, Sohn des Königs Friedrich I. von Dänemark u. der Sophie von Pommern, geb. 1521; erhielt in der Theilung Rendsburg, stiftete die Hinterslebner Linien. st. 1580 kinderlos; s. Holstein (Gesch.) II. 114) J. der Jüngere, dritter Sohn Christians III. von Dänemark, geb. 1545, erhielt 1564 nach dem Tode seines Vaters Alsen, Arröe, Plön mit Rheinfels u. Avensburg, u. nach dem Tode seines Oheims, des Vor., 1580 die Hälfte von Sundewit, wo er Glücksburg baute; er wurde Stifter der Sonderburgischen Linie u. st. 1622, s. ebd. II. A) b); er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Herzogs Ernst II. von Braunschweig-Grubenhagen (st. 1586) u. dann mit Agnes Hedwig, Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt u. Wittwe des Kurfürsten August von Sachsen; ihm folgten in getheilten Gütern seine Söhne Alexander u. Johann Philipp aus erster u. Joachim Ernst aus zweiter Ehe. 115) J. Christian, Enkel des Vor. u. Sohn des Herzogs Alexander von Holstein-Sonderburg, geb. 1607, folgte 1627 seinem Vater u. st. 1653; s. ebd. II. A) b) aa) aaa). Von Anna, Tochter des Grafen Anton II. von Oldenburg, war sein Nachfolger Christian Adolf. 116) J. Philipp, dritter Sohn Herzogs Johann des Jüngern (s.d. 114), u. der Elisabeth von Braunschweig, stiftete 1622 die Linie Holstein-Glücksburg u. st. 1663, s. ebd. II. A) b) cc); seine Gemahlin war Sophie Hedwig, Tochter des Herzogs Franz II. von Sachsen-Lauenburg, sein Nachfolger sein Sohn Thristian. 117) J. Adolf, ältester Sohn des Herzogs Joachim Ernst von Holstein-Plön, geb. 1634, folgte seinem Vater 1671 in Plön u. st. 1704, s. ebd. II. A) b) dd) aaa). Qq) Grafen u. Herzöge von Kleve: 118) J., Sohn Ludolfs von Kleve, folgte seinem Vater 790 als Graf von Kleve, soll mit einer Tochter Michaels, Kaisers von Byzanz, vermählt gewesen sein u. st. 801. 119) J. I., Sohn Dietrichs IX., Anfangs Geistlicher u. Canonicus in Köln, folgte seinem Bruder als einziger Sprößling des Hauses 1347 in Kleve, hatte Erbstreitigkeiten mit den Söhnen seiner Nichte, der Gräfin von der Marck, die er aber siegreich bestand, u. heirathete Mathilden von Geldern; er st. 1368 kinderlos, worauf sein Land an die Grafen von der Marck fiel. 120) J. II. (das Kind von Gent, od. J. I. als Herzog), Sohn Adolfs II. von Kleve, geb. 1419, wurde in Gent am Hofe seines Oheims, des Herzogs Philipp des Guten von Burgund, erzogen, folgte seinem Vater 1448 u. st. 1481; s. Kleve (Gesch.); er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Herzogs Johann von Burgund. 121) J. II., Sohn des Vor., geb. 1458; folgte seinem Vater 1481; er war ein sehr kriegerischer Fürst u. st. 1521, s. ebd. Vermählt war er mit Mathilde, Tochter des Landgrafen Heinrich III. von Hessen. 122) J. III der Friedfertige, Sohn des Vor., geb. 1490; vermählte sich 1510 mit Maria, der Erbtochter des Herzogs Wilhelm von Jülich u. Berg, beerbte Ersteren in diesen Fürstenthümern u. verglich sich hierbei 1511 mit Kursachsen, das wegen eines Erbvertrags Ansprüche auf die Erbschaft machte, succedirte seinem Vater 1521 u. st. 1539, s. bd.; ihm folgte sein Sohn Wilhelm der Reiche; 123) J. Wilhelm der Gute od. der Einfältige, Enkel des Vor., Sohn des Herzogs Wilhelm, geb. 1562; war Anfangs Bischof von Münster, folgte seinem [8] Vater 1592 in Kleve, Berg, Jülich, der Grafschaft Marck u. Ravensberg u. st. 1609 blödsinnig. Mit ihm erlosch das Haus Kleve, s. ebd.; er war erst vermählt mit Jacobäa von Baden (s.d., st. 1597), dann mit Antonie von Lothringen. Rr) Herzog von Kurland: 124) J. Ernst, s.u. Biron 1). Ss) Markgraf von der Lausitz: 125) J., jüngster Sohn des Kaisers Karl IV., geb. 1370; empfing anfangs die Lehn über Brandenburg u. erhielt 1376 die Lausitz, er nannte sich Herzog von Görlitz u. st. 1481 in Trier. Tt) Fürsten von Liechtenstein: 126) J. Adam Andreas, geb. 1656, regierte 1684–1712. 127) J. Nepomuk Karl, geb. 1724, Fürst von 1732–48. 128) J. Joseph, Sohn des Fürsten Franz, geb. 1760, folgte 1805 seinem Bruder Aloys, wurde 1806 souveräner Fürst des Rheinbundes u. st. 20. April 1836 als österreichischer Generalfeldmarschall; er war seit 1792 vermählt mit Josephe, Tochter des Landgrafen Joachim Egon zu Fürstenberg-Weitra; sein Nachfolger war sein ältester Sohn Aloys. Uu) Herzöge von Lothringen: 129) J. I., Sohn des Herzogs Rudolf I., folgte seinem Vater 1346 unmündig unter der Regentschaft seiner Mutter von Blois u. seines Stiefvaters, des Grafen Friedrich von Linange, wurde 1354 (in seinem 15. Jahre) mündig gesprochen u. st. 1390 in Paris; er war vermählt mit Sophie, Tochter des Grafen Eberhard III. von Württemberg; sein Sohn Karl folgte ihm. 130) J. II. von Anjou, Herzog von Calabrien u. Lothringen, Sohn Renés des Frommen, Königs von Neapel, geb. 1426, folgte 1453 seiner Mutter Isabella in Lothringen, wurde auch 1458 von einer Partei auf den Thron von Neapel gerufen, aber von seinem Gegner, Ferdinand I., 1462 in Apulien besiegt u. von seiner Partei verlassen, entsagte er 1463 der Krone Neapels u. st. 1471 in Barcelona, s. ebd. Er war mit Marie, Tochter des Herzogs Karl I. von Bourbon, vermählt. Vv) Markgraf von Mähren: 131) J. Heinrich von Luxemburg, zweiter Sohn Johanns, Königs von Böhmen, u. der Elisabeth von Böhmen, geb. 1322 zu Melnik, heirathete 1330 Margarethe Maultasch von Tyrol u. erhielt mit derselben Tyrol, doch vermählte sich seine Gattin 1342, bevor die Ehe vollzogen war, mit Ludwig von Brandenburg; 1347 wurde J. Statthalter von Böhmen u. 1349 des Markgrafenthums Mähren, s. Mähren (Gesch.); er st. 1375 u. war noch zweimal vermählt, nämlich mit Margarethe von Troppau u. Margarethe von Österreich. Xx) Herzöge von Mailand, s.u. Visconti u. Sforza. Yy) Markgrafen von Mantua: 132) J. Franz I. von Gonzaga, Sohn Franz' von Gonzaga u. der Margaretha Malatesta, geb. 1394; folgte seinem Vater 1407 unter der Vormundschaft seines Oheims Karl Malatesta, wurde 22. Sept. 1433 vom Kaiser Sigismund zum Markgrafen u. immerwährenden Vicarius des Reichs ernannt u. st. 1444; er war vermählt mit Paula Malatesta; sein Nachfolger war sein ältester Sohn Ludwig III., s. Mantua (Gesch.). 133) J. Franz II. von Gonzaga, Sohn Friedrichs I. geb. 1466, folgte seinem Vater 1484 u. st. 1519; seine Gemahlin war Isabella von Este u. sein Nachfolger sein Sohn Friedrich II. Zz) Herzöge von Mecklenburg. a) Hauptlinie: 134) J. I., der Theolog, geb. um 1194, Sohn Heinrich Burewins II.; studirte 10 Jahre in Paris, wurde Doctor der Theologie, folgte seinem Vater 1236 u. st. 1264, s. Mecklenburg (Gesch.); er war vermählt mit Gräfin Luitgarde v. Hennegau; ihm folgte sein ältester Sohn Heinrich I. 135) J. Sohn des Vorigen, wurde Geistlicher, verließ jedoch diesen Stand, bemächtigte sich, während sein Bruder Heinrich 1272 nach Palästina gezogen war, des Fürstenthums Gadebusch u. erlangte auch die Mitregentschaft, selbst als sein Bruder 1298 aus der Gefangenschaft der Sarazenen zurückkehrte, blieb er im Besitz u. st. 1299 (nach Anderen 1300), s. ebd. 136) J., Sohn Heinrichs I. von Mecklenburg, geb. um 1208, des Vorigen Neffe, ertrank, ehe er mündig wurde u. sein Vater zurückkehrte, 1289 bei einer Lustfahrt auf dem Meere. b) Von Stargard: 137) J. I., dritter Sohn Heinrichs II., geb. um 1322, folgte 1329 seinem Vater mit seinem Bruder Albert unter Vormundschaft, wurde um 1343 mündig, theilte 1352 mit seinem Bruder, erhielt Stargard u. Fürstenstein für seinen Theil u. st. 1379; er war in zweiter Ehe mit Gräfin Agnes v. Ruppin vermählt. 138) J. II., Sohn des Vor., aus zweiter Ehe, folgte 1379 seinem Vater mit seinem Bruder Ulrich, kämpfte gegen Dänemark für seinen Vetter, den König Albrecht von Schweden, dann mit dem Markgrafen Jobst von Mähren um die Statthalterschaft von der Mark Brandenburg, wurde 1407 von den Brandenburgern gefangen u. erst 1409 wieder freigelassen u. st. 1418. 139) J. III., Sohn des Vor., wurde als Prinz von dem Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich I., 1419 gefangen u. 8 Jahre lang in Tangermünde eingesperrt, bis er sich endlich loskaufte; inzwischen war er mit seinem Vetter Heinrich 1417 seinem Vater nachgefolgt u. regierte seit seiner Befreiung 1417 mit ihm gemeinschaftlich; er st. um 1439 u. war vermählt mit Luitgarde, Tochter des Fürsten Albrecht von Anhalt-Köthen; sein Sohn Johann starb vor ihm, s. ebd. c) Von Schwerin: 140) J. IV., Enkel Albrechts I., Sohn Magnus I., folgte diesem 1385, wurde 1413 Vormund seines Vetters Albrecht III. u. st. 1422; er stiftete 1415 die Universität Rostock; seine Söhne Heinrich V. u. Johann IV. aus zweiter Ehe mit Katharina von Sachsen-Lauenburg folgten ihm, s. ebd. 141) J. V., Sohn des Vor., geb. 1418, folgte 1422 mit seinem Bruder Heinrich V. seinem Vater unter Vormundschaft seiner Mutter Katharina u. seit 1436 selbständig, er st. 1442 u. hinterließ von seiner Gemahlin, Anna von Pommern, nur eine Tochter. 142) J. VI., zweiter Sohn Heinrichs V., geb. 1439, regierte schon als Prinz mit diesem gemeinschaftlich u. bekam nebst seinem älteren Bruder, Albrecht, 1464 ein Gebiet, jedoch ohne Landeshoheit, abgetreten; er st. vor seinem Vater 1474 in Kulmbach. 143) J. Albert I., Sohn Albrechts des Schönen, geb. 1525, succedirte 1547 mit seinem Bruder Ulrich, kriegte mit seinem Bruder Georg, welcher Versuche machte, sich der Herrschaft zu bemächtigen, u. mit dem Kaiser; er st. 1576; über ihn s. mehr ebd. 144) J. VII., Sohn des Vor., geb. 1558 in Schwerin; folgte seinem Vater 1576 mit seinem Bruder Sigismund August, unter Vormundschaft seines Oheims Ulrich, u. der Kurfürsten von Sachsen u. Brandenburg, trat die Regierung 1583 allein an u. fand sich mit seinem Bruder ab; er st. 1592 an den Wunden, die er sich aus Verzweiflung über Geld[9] verlegenheiten beigebracht hatte; seine Gemahlin war Sophie, Tochter des Herzogs Adolf IX. von Holstein; ihm folgten seine Söhne Adolf Friedrich u. Johann Albrecht II. s. ebd. 145) J. Albert II., zweiter Sohn des Vor., geb. 1590, succedirte 1592 seinem Vater unter der Vormundschaft seines Großeheims Ulrich u. seines Oheims Sigismund in Güstrow u. st. 1636. Er war vermählt erst mit Ma. garethe Elisabeth, Tochter des Herzogs Christoph von Mecklenburg; dann mit Elisabeth, Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel; u. zuletzt mit Eleonore Marie, Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg; aus letzter Ehe stammte sein Nachfolger Gustav Adolf. d) Fürsten von Werle (Güstrow). 146) J. I., Heinecke od. der Friedfertige, zweiter Sohn des Fürsten Niklas I., folgte diesem mit seinem Bruder Heinrich 1277, beide theilten um 1280, J. erhielt Parchim u. st. 1284, s. ebd. 147) J. II., der Ältere, des Vorigen Sohn, folgte diesem mit seine Bruder Niklas, regierte seit 1316 allein u. st. 1337, s. ebd. 148) J. III., der Jüngere, des Vor. Neffe, Sohn des Fürsten Niklas III. von Werle-Parchim, Herzog von Werle-Goldberg;, folgte seinem Vater 1316 u. st. 1351, s. ebd. Aaa) Grafen u. Fürsten von Nassau. a) Von Nassau-Idstein: 149) J., Sohn Adolfs III., folgte seinem Vater 1426 u. st. 1480; ihm folgte sein Sohn Adolf IV. 150) J. Ludwig I., Sohn Balthasars, folgte seinem Vater 1568 u. st. 1596. 151) J. Ludwig II., Sohn des Vor., folgte demselben unmündig u. st. 1605; mit ihm erlosch die ältere Idsteinische Linie. 152) J., Sohn Ludwigs II., folgte diesem in der jüngeren Linie Idstein 1627 u. st. 1677. b) Von Nassau-Weilburg: 153) J. I. Sohn Gerlachs I., folgte seinem Vater 1361 mit seinem Bruder Adolf III., theilte mit demselben u. wurde Stifter der Linie Weilburg; er wurde 1366 in den Fürstenstand erhoben u. st. 1371; seine zweite Gemahlin war Johanna von Saarbrücken. 154) J. Ernst, Sohn Friedrichs, regierte 1675–1719. c) Von Nassau-Saarbrücken: 155) J. II., Enkel von J. 153) u. Sohn Philipps I., theilte nach seines Vaters Tode 1429 mit seinem Bruder Philipp II. u. erhielt Saarbrücken; er st. 1472. 156) J. Ludwig, Sohn des Vor., folgte seinem Vater 1472 u. st. 1545. 157) J. III., Sohn des Vor., regierte nach demselben 1545–1574; s.u. Nassau (Gesch.). d) Von Nassau-Otweiler: 158) J. Ludwig, ältester Sohn Wilhelm Ludwigs von Nassau-Saarbrücken; theilte nach seines Vaters Tode 1640 mit seinen zwei jüngeren Brüdern u. erhielt Otweiler; er st. 1690; ihm folgte sein Sohn Friedrich Ludwig. Bbb) Burggrafen von Nürnberg: 159) J. I., Sohn Friedrichs III., folgte diesem 1297 u. st. 1300, ihm folgte sein Bruder Friedrich IV. 160) J. II., Neffe des Vorigen u. Sohn Friedrichs IV. u. der Margarethe von Kärnten, folgte 1332 seinem Vater mit seinen Brüdern Konrad u. Albrecht dem Schönen, wurde 1346 Statthalter der Mark Brandenburg u. st. 1357; seine Gemahlin war Elisabeth, Tochter des Fürsten Berthold von Henneberg; ihm folgte sein Sohn Friedrich V. 161) J. III., Sohn Friedrichs V., geb. um 1370, erhielt 1397 das Gebiet oberhalb des Gebirges mit der Residenz Plassenburg u. st. 1420, ohne von seiner Gemahlin Margarethe, Tochter des Kaisers Karl IV., Söhne zu hinterlassen, daher kam die Burggrafschaft an seinen Bruder, den Kurfürsten Friedrich I. von Brondenburg. Ccc) Grafen von Oldenburg: 162) J. XIV., Sohn Gerhards, folgte seinem Vater 1499 u. st. nach einer unruhigen Regierung 1526, s.u. Oldenburg (Gesch.). 163) J. XV., ältester Sohn des Vor., folgte seinem Vater 1520 minderjährig u. 1529 selbständig; er führte die Reformation in Oldenburg ein, stand aber im Schmalkaldenschen Kriege auf Seite des Kaisers u. st. 1573. 164) J. XVI., Sohn des Vor., folgte 1573 seinem Vater u. erbte Jever. Ddd) Von der Pfalz; a) Kurfürst: 165) J. Wilhelm, Sohn Philipp Wilhelms; geb. 1658, erhielt nach dem Tode seines Vaters 1690 das Kurfürstenthum Pfalz u. st. 1716; s. Pfalz (Gesch); er war vermählt mit Maria Anna Josephe, Tochter des Kaisers Ferdinand III (st. 1689), u. dann mit Marie Luise, Tochter des Großherzogs Cosmo III. von Toscana; er hinterließ von beiden keine Kinder, daher folgte ihm sein Bruder Karl Philipp. b) Pfalzgrafen von Zweibrücken: 166) J. I, jüngerer Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang; wurde nach dem Tode seines Vaters 1569 Stifter der jüngeren Zweibrückenschen Linie u. st. 1594. 167) J. II., Sohn des Vor., geb. 1584; folgte seinem Vater in der Regierung, führte nach dem Tode des Kurfürsten Friedrichs IV. von der Pfalz, trotz des Widerspruchs von Pfalz-Neuburg, die Vormundschaft über dessen Kinder, so wie nach dem Tode des Kaisers Rudolf das Reichsvicariat, trat 1610 der protestantischen Union bei, legte 1613, als Kurfürst Friedrich V. volljährig wurde, die Regierung nieder u. st. 1635, s. Pfalz. Eee) Herzog von Pommern: 168) J. Friedrich, Sohn Philipps I., wurde 1556 Bischof in Kamin, erhielt bei der Abdankung seines Vaters u. der vorgenommenen Theilung 1569 Stettin u. Hinterpommern u. st. 1600. Fff) Von Sachsen: a) Herzöge von Sachsen-Lauenburg: 169) J. I., jüngerer Sohn Albrechts des Bären, erhielt 1260 Niedersachsen, residirte in Lauenburg u. st. 1285; er war vermählt mit Helene, Tochter des Herzogs Hermann von Schleswig. 170) J. Il., Sohn des Vor., folgte demselben 1285, kam in Streit mit der Linie Sachsen-Wittenberg wegen der Kurwürde u. st. 1315; da er keine Kinder hatte, so folgte ihm sein Bruder Erich I. 171) J. III., Sohn Bernhards, folgte seinem Vater 1463, prätendirte vergebens den kurfürstlichen Titel u. st. 1507; seine Gemahlin war Dorothea, Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg, sein zweiter Sohn Magnus folgte ihm. b) Von Sachsen-Wittenberg: aa) Von der Ernestinischen Linie. aaa) Kurfürsten: 172) J. der Beständige, Sohn des Kurfürsten Ernst von Sachsen, geb. 30. Juni 1467; war, als sein Vater starb, noch minderjährig, wurde am Hofe des Kaisers Friedrich III. erzogen, that mit Maximilian I. einen Feldzug in Ungarn, erhielt nach seiner Mündigsprechung die Mitregierung mit Kurfürst Friedrich dem Weisen über die Meißner Lande u. wurde nach dessen Tode 1525 Kurfürst. Er begünstigte die Reformation, bekämpfte die Bauernunruhen, schloß 1526 mit dem Landgrafen von Hessen das Torgauer Bündniß, protestirte 1529 mit in Speier, übergab 1530 die Confession in Augsburg u. wirkte[10] für das Zustandekommen des Schmalkaldenschen Bundes s.u. Sachsen (Gesch.). Er st. 16. August 1532 zu Schweinitz bei Wittenberg, wohin er der Jagd wegen gegangen war. I. war vermählt 1499 mit Sophie von Mecklenburg (st. 1503) u. 1513 mit Margarethe von Anhalt-Köthen; sein Successor war der Folgende. 173) I. Friedrich I. der Großmüthige, Sohn des Vor. u. der Sophie von Mecklenburg, geb. 30. Juni 1503 in Torgau; folgte 1532 seinem Vater als Kurfürst. Vermöge des väterlichen Testaments sollten I. F. u. sein Bruder I. Ernst die Regierung, mit Ausnahme des Kurkreises, gemeinschaftlich führen. I. F. führte zuerst bis 1539 die Vormundschaft; 1542 theilten sie, u. I. Ernst erhielt die Pflege Koburg; I. F. führte mit seinem Vetter Moritz 1542 den Fladenkrieg; er war ein eifriger Protestant u. als Theilnehmer u. Hauptführer des Schmalkaldenschen Bundes wurde er, nachdem er vom Kaiser Karl V. in die Reichsacht erklärt worden war, 20 April 1547 bei Mühlberg geschlagen u. gefangen, zum Tode verurtheilt, das Urtheil jedoch in Gefangenschaft u. den Verlust der Kur für sein Haus verwandelt, welche nun die Albertinische Linie erhielt, u. er wurde dem kaiserlichen Hoflager fünf Jahre lang nachgeführt. Als Karl V. vor Kurfürst Moritz aus Innsbruck fliehen mußte, ließ er dem gefangenen I. F. 1552 seine Befreiung ankündigen, um Moritz Besorgnisse einzuflößen, er werde I. F. in die Kur restituiren, doch wurde I. F. erst nach einigen Monaten in die ihm durch die Wittenbergische Capitulation gelassenen Länder wieder eingesetzt. Nach dem Tode des Kurfürsten Moritz 1553 erneuerte I. F. vergebens seine Ansprüche auf die Kur, doch erhielt er 1554 Mehreres durch den Naumburger Vertrag. Seinen ohne Nachkommen gestorbenen Bruder I. Ernst beerbte er 1553, gründete die Universität Jena in der Gefangenschaft durch seine Söhne u. st. 3. März 1554 in Weimar; s. Sachsen (Gesch.); er war, mit Sibylle von Kleve vermählt, die wenige Tage vor ihm starb. Am 15. August 1858 wurde seine Erzstatue auf dem Markte in Jena aufgestellt. Vgl. I. G. Müller, Geschichte I. F. des Großmüthigen, Jena 1705. 174) Herzog I. Ernst, Stiefbruder des Vor., Sohn des Kurfürsten I. Friedrich des Beständigen, aus zweiter Ehe mit Margarethe von Anhalt, geb. 1521, stand erst unter Vormundschaft seines Stiefbruders; erhielt 1542 die Pflege Koburg u. jährlich 14,000 Gülden; wurde 1547 in der Schlacht von Mühlberg gefangen, jedoch 1552 vom Kaiser gegen Zahlung von 7000 Gülden losgelassen u. st. 1553, ohne Kinder. bbb) Herzöge: 175) I. Friedrich II. der Mittlere, Herzog von Weimar u. Gotha, ältester Sohn I. Friedrichs des Großmüthigen, geb. 8. Jan. 1529 in Torgau; focht bei Mühlberg, wurde verwundet u. rettete sich mit 400 Mann nach Wittenberg u. ging von da nach Gotha. Er stiftete 1552 die Universität Jena, übernahm die Administration der Länder, die ihm u. seinen Brüdern, I. Wilhelm u. I. Friedrich III., in der Wittenberger Capitulation 1547 verblieben, u. 1557 die Gesammtregierung für sich u. seine Brüder auf bestimmte Zeit; theilte 1565 nach dem Tode I. Friedrichs III. mit I. Wilhelm u. wählte Weimar mit Gotha, während er seinem Bruder Koburg ließ. Da er den geächteten Wilhelm v. Grumbach in Gotha aufnahm, wurde er selbst 12. Dec. 1566 in die Acht erklärt, von dem Kurfürsten August von Sachsen in Gotha belggert u. 17. April 1567 gefangen; er wurde erst nach Dresden, von da nach Wien gebracht u. zu ewigem Gefängnisse verurtheilt, welches er in Wienerisch-Neustadt, seit 1595 in Steier erlitt, wo er am 9. Mai 1595 starb. Seine Gemahlin, Elisabeth von der Pfalz, erhielt seit 1572 die Erlaubniß, seine Gefangenschaft mit ihm zu theilen, in welcher sie 8. Febr. 1594 starb. Seine Söhne waren Johann Kasimir u. Johann Ernst. Vgl. I. G. Gruner, Geschichte I. F. des Mittlern, Koburg 1785; Beck, I. F. der Mittlere, Weim. 1858, 2 Bde. 176) I. Wilhelm, Bruder des Vor., zweiter Sohn des Kurfürsten I. Friedrich des Großmüthigen, geb. 11. März 1530 in Torgau; stand während der Gefangenschaft seines Vaters unter der Vormundschaft des Vor., übertrug ihm 1557 durch Vertrag die Regierung auf vier Jahre, zog dem König Heinrich II. von Frankreich zu Hülfe u. erhielt dafür die Herrschaft Chatillon an der Seine, kehrte jedoch 1558 zurück. In dem Theilungsvergleich mit seinem älteren Bruder, I. Friedrich, 1565, übernahm er die Regierung des fränkischen Theils u. verlegte seinen Sitz nach Koburg. Er mußte die Acht an seinem Bruder vollstrecken helfen u. erhielt dafür vom Kaiser die Länder des geächteten Bruders zugesprochen; s. Sachsen (Gesch.). I. W. st. 1573 zu Weimar. Seine Gemahlin war Dorothea Susanna von der Pfalz, durch welche er Stammvater des älteren Altenburgischen u. neuen Weimarischen Hauses wurde. 177) I. Friedrich III. der Jüngere, Bruder der beiden Vor., geb. 17. Jan. 1538; seit sein Vater gefangen war, von dem ältesten Bruder bevormundet, überließ er 1557 u. 1560 jenem die Regierung allein u. st. unvermählt 1565 in Jena. 178) I. Kasimir, Herzog zu Koburg, älterer Sohn I. Friedrichs des Mittleren, geb. 1564 in Gotha, erhielt 1596 nach erlangter Volljährigkeit bei der Theilung mit seinem Bruder von den im Erfurter Vertrage von 1572 ihnen reservirten Ländertheilen ihres Vaters die Pflege Koburg u. st. 1633 kinderlos; s. ebd. Von seiner ersten Gemahlin, Anna von Sachsen, ließ er sich, wegen ihres Ehebruchs mit Ulrich von Liechtenstein, scheiden u. vermählte sich dann mit Margarethe von Braunschweig. Vgl. I. G. Gruner, Geschichte I. Kasimirs, Kob. 1787. 179) I. Ernst der Ältere, Herzog zu Eisenach, Bruder des Vor., geb. 1566; stand unter Vormundschaft von Kursachsen, Pfalz u. Brandenburg, erhielt in der Theilung 1596 Eisenach u. die umliegenden Ämter u. erbte nach dem Tode des Vor. dessen Länder; über ihn s. ebd. Er st. 23. Oct. 1638 ebenfalls kinderlos. Gemahlinnen: Elisabeth von Mansfeld u. Christine von Hessen. 180) I., Herzog von Weimar, geb. 1570, zweiter Sohn des Herzogs I. Wilhelm von Weimar; regierte mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm gemeinschaftlich die gesammten Weimarischen Lande, bis dieser 1602 starb; dann erhielt er in der Theilung Weimar; er st. 1605 u. ist Stammvater der weimarischen u. gothaischen Linien; Gemahlin: Dorothea Maria von Anhalt; seine Söhne waren: I. Ernst, Wilhelm, Albert u. Ernst der Fromme. 181) I. Philipp, ältester Sohn Friedrich Wilhelms, geb. 1597; stand seit 1602 mit seinen drei Brüdern unter Vormundschaft des Kurfürsten Christian II. von Sachsen,[11] dann I. Georgs I. u. erhielt in der Theilung Altenburg; 1618 volljährig geworden, wurde er Vormund über seine Brüder u. st. 1639; s.u. Sachsen. Er war vermählt mit Elisabeth von Braunschweig, verwittweter Kurfürstin von Sachsen, u. hinterließ nur eine Tochter. 182) I. Wilhelm, Herzog von Altenburg, Bruder des Vor., geb. 1600; erhielt Altenburg, trat aber dem Vorigen die Regierung ab, ging in sächsische Dienste, wo er den Dreißigjährigen Krieg mitmachte, u. st. 1632 vor Prag. 183) I. Ernst I. der Jüngere, Herzog von Weimar, ältester Sohn des Herzogs I. (s.d. 180); geb. 1594; stand nach seines Vaters Tode 1605–1615 unter Vormundschaft des Kurfürsten Georg I. von Sachsen, war dann Regent der gemeinschaftlichen Lande u. Vormund über seine sieben jüngeren Brüder; 1618 diente er dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, um die Kurwürde wieder an sein Haus zu bringen; er überließ, als ihm der Kaiser nebst seinen zwei ältesten Brüdern die Belehnung versagte, den jüngeren die Regierung, trat in niederländische Dienste, gab aber nach der Schlacht bei Stadtloo 1623 diese auf u. ging nach Weimar; 1625 trat er in dänische Dienste, schlug 1625 bei Nienburg die Kaiserlichen, rückte 1626 nach Westfalen, überrumpelte Osnabrück, vereinigte sich dann mit Mansfeld u. machte dessen Zug nach Schlesien mit, that mehre Einfälle in Mähren, ging nach Mansfelds Tode nach Ungarn, um die protestantische Sache bei Bethlen Gabor zu betreiben, st. aber da zu St. Martin 1626, s. Sachsen (Gesch.). 184) I. Ernst II., Herzog von Weimar, Neffe des Vor., Sohn des Herzogs Wilhelm, geb. 1627 in Weimar. Nach seines Vaters Tode 1662 regierte er Anfangs mit seinen drei Brüdern gemeinschaftlich, erhielt dann in der Theilung Weimar u. st. 1683 in Weimar, s. Sachsen (Gesch.). Er war vermählt mit Christine Elisabeth von Holstein-Sonderburg. 185) I. Ernst III., jüngster Sohn des Vor., geb. 1664; folgte seinem Vater 1683, regierte mit seinem Bruder, Wilhelm Ernst, gemeinschaftlich u. st. 1707; s. Sachsen (Gesch.); vermählt war er mit Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst; sein Nachfolger war sein Sohn Ernst August. 186) I. Georg I., Herzog von Eisenach, zweiter Sohn des Herzogs Wilhelm von Weimar, geb. 1634; erhielt in der Theilung 1682 Eisenach u. st. 1686, s. ebd. 187) I. Georg II., ältester Sohn des Vor., geb. 1665; folgte seinem Vater 1686 u. st. 1698. 188) I. Wilhelm, Bruder des Vor., geb. 1666; folgte seinem Bruder u. st. 1729. 189) I. Wilhelm, Herzog von Jena, einziger Sohn Bernhards von Sachsen-Weimar-Jena, geb. 1675, folgte 1678 seinem Vater unter Vormundschaft von Agnaten u. st. 1690. Mit ihm erlosch die Nebenlinie in Jena; s. ebd. 190) I. Ernst, Herzog zu Saalfeld, Sohn des Herzogs Ernst des Frommen von Gotha, geb. 1658; erhielt 1680 bei der Theilung Saalfeld u. st. 1729. Er ist Stammvater der jetzigen Herzöge von Koburg. Gemahlinnen: Sophie Hedwig von Sachsen-Merseburg u. Charlotte Johanne von Waldeck. bb) Von der Albertinischen Linie. aaa) Kurfürsten: 191) I. Georg I., zweiter Sohn des Kurfürsten Christian I., geb. 5. März 1585; folgte seinem Bruder Christian II., 1611, nachdem er schon früher an der Regierung Antheil gehabt, besonders das Stift Merseburg verwaltet hatte, u. erhielt 1616, als sein jüngerer Bruder August starb, die Administration des Stiftes Naumburg. Im Dreißigjährigen Kriege stand er, erst aus Abneigung gegen den reformirten Kurfürsten von der Pfalz, auf Seite des Kaisers, versuchte dann eine selbständige Mittelmacht zu bilden, schloß sich 1631 den Schweden an, entsagte aber durch den Prager Frieden 1635 der ferneren Theilnahme am Kriege; dadurch machte er sich die Schweden wieder zu Feinden, die nun Sachsen hart bedrängten u. mit ihm 1645 den Waffenstillstand zu Kötzschenbroda schlossen; s. Dreißigjähriger Krieg u. Sachsen (Gesch); er st. 8. Oct. 1656 in Dresden; vermählt war er seit 1604 mit Sibylle Elisabeth von Württemberg (st. 1606) u. seit 1607 mit Magdalene Sibylle von Preußen (st. 1659); außer seinem Nachfolger in der Kur (s. den Folgenden) stifteten noch drei seiner Söhne die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg u. Sachsen-Zeitz. 192) I. Georg II., ältester Sohn des Vor., geb. 31. Mai 1613, folgte seinem Vater 1656, wurde 1657 u. 1658 nach dem Tode des Kaisers Ferdinand III. Reichsvicar u. st. 22. Aug. 1680 in Freiberg; s. Sachsen (Gesch.). Vermählt war er seit 1638 mit Magdalene Sibylle von Brandenburg-Baireuth (st. 1687); sein Successor war der Folgende. 193) I. Georg III., Sohn des Vor., geb. 20. Juni 1647, folgte seinem Vater 1680 in der Kur, machte mehre Feldzüge gegen Frankreich mit, unterstützte den Kaiser 1683 gegen die Türken u. 1686 in Ungarn, sandte den Venetianern Hülfstruppen nach Morea u. begann 1688 den Krieg gegen Frankreich; er st. 12. Sept. 1691 in Tübingen, wohin er sich als Oberbefehlshaber über die Reichsarmee gegen die Franzosen krank hatte bringen lassen; s.u. Sachsen (Gesch.); er war vermählt 1666 mit Anna Sophia von Dänemark u. hatte den Folgenden zum Nachfolger. 194) I. Georg IV., ältester Sohn des Vor., geb. 1668 in Dresden; erhielt 1668 von seinem Großvater, König Friedrich III. von Dänemark, die Zusicherung der Erbfolge in Dänemark u. Norwegen, im Fall der Mannsstamm ausstürbe, u. den Titel: Erbe von Dänemark u. Norwegen; begleitete seinen Vater auf den drei letzten Feldzügen gegen die Franzosen, folgte diesem in der Regierung 1691 u. st. an den Blattern 27. April 1694 in Dresden, s. ebd.; sein Nachfolger war sein Bruder August II. Vermählt war er seit 1692 mit Eleonore Erdmuthe Luise von Sachsen-Eisenach, verwittweten Markgräfin von Ansbach; seine Geliebte war Magdalene Sibylle von Neitzschütz, Gräfin von Rochlitz, s. Rochlitz. bbb) Herzog von Sachsen-Weißenfels: 195) I. Adolf I., ältester Sohn des Herzogs August von Weißenfels u. der Anna Marie von Mecklenburg-Schwerin, geb. 1649, succedirte seinem Vater 1680 u. st. 1697; s. Sachsen-Weißenfels; vermählt war er mit Johanna Magdalene von Sachsen-Altenburg u. dann mit Christine Wilhelmine v. Bünau, die deshalb in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. 196) I. Georg, Sohn des Vor., geb. 1677 in Halle; succedirte seinem Vater 1697 unter Vormundschaft Augusts des Starken, übernahm dann selbst die Regierung u. st. 1712, s. ebd. 197) I. Adolf II., Bruder des Vorigen, zeichnete sich früh bei Hochstädt u. Turin aus, wurde später sächsischer Generalmajor, führte[12] 734 den Danzig belagernden Russen ein Corps Sachsen zu; wurde 1735 Feldmarschall u. folgte 1736 seinem Bruder Christian. Im Österreichischen Erbfolgekrieg 1742 führte er das sächsische Heer nach Böhmen u. Mähren, auch befehligte er 1744 die 22,000 Mann, welche König August III. im zweiten Schlesischen Kriege der Kaiserin Maria Theresia zu Hülfe schickte. Ob er gleich die Preußen aus Böhmen vertreiben half, so erlitt er doch mit den Österreichern unter dem Herzog Karl von Lothringen 1745 die Niederlage bei Hohenfriedberg durch König Friedrich II. von Preußen, worauf er sich nach Böhmen zurückzog. I. A. st. 1746 in Leipzig. Er war vermählt mit Johanne Antonie Juliane von Eisenach u. dann mit Friederike von Sachsen-Gotha. Von ihnen hatte er vier Prinzen, aber sie starben in zarter Kindheit u. mit ihm erlosch die Weißenfelser Nebenlinie. Ggg) Herzöge von Schlesien. a) Von Steinau-Gurau: 198) I., Stifter der Linie, 1309–1365, s. Schlesien (Gesch.). b) Von Brieg-Lübben: 199) I. I., Sohn des Herzogs Ludwig, folgte 1441 seinem Vater, machte 1450 vergebens Ansprüche auf Liegnitz u. st. 1453, s.u. Schlesien; vermählt war er mit Hedwig von Schlesien-Liegnitz, sein Nachfolger war sein Sohn Friedrich. c) Von Brieg-Liegnitz: 200) I. II., Herzog von Liegnitz, Enkel des Vorigen u. Sohn Friedrichs, geb. 1477, folgte 1488 seinem Vater in Liegnitz u. st. 1495; er hatte keine Kinder, daher folgte ihm sein Bruder Friedrich II. 201) I. Christian, Herzog von Brieg, Sohn Joachim Friedrichs, geb. 1591, folgte seinem Vater 1602 unter Vormundschaft seines Oheims, Karl von Öls, wurde 1611 vom Kaiser Matthias zum Generalcapitán von Schlesien ernannt, erhielt 1613 in der Theilung mit seinem Bruder Brieg, verließ im Dreißigjährigen Kriege sein Land u. ging erst nach Pommern, dann nach Preußen, wo er 1639 in Osterode starb; er war vermählt mit Dorothea Sibylla, Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (st. 1625); ihm folgte sein Sohn Georg III. d) Von Sagan: 202) I. I., ältester Sohn Heinrichs XII. von Glogau, folgte 1399 seinem Oheim Heinrich XI. in Sagan u. st. 1439; er war vermählt mit Scholastica, Tochter des Kurfürsten Rudolf III. von Sachsen, die er mit ihren Kindern vertrieb (st. 1463 in Naumburg); s. ebd. 203) I. II., ältester Sohn des Vorigen, theilte 1439 mit seinen drei Brüdern u. erhielt Priebus, entriß 1472 seinem Bruder Balthasar Sagan u. verkaufte dann sein Herzogthum an die Herzöge Ernst u. Albrecht von Sachsen, führte einen siegreichen Krieg gegen Brandenburg, wurde 1488 aus seinem Besitz durch den König Matthias von Böhmen vertrieben u. st. 1594 zu Wohlau in Dürftigkeit, s. ebd.; er war vermählt mit Katharina von Schlesien-Steinau. e) Von Münsterberg: 204) I., Sohn Bolco's III., folgte 1410 seinem Vater Anfangs mit seinem Bruder Heinrich, dann allein u. fiel 1429 gegen die Hussiten; er war vermählt mit Elisabeth, Tochter Spitkons von Melstein, Palatins von Krakau; da er keine Kinder hatte, so starb mit ihm der Piastische Stamm hier aus u. Münsterberg fiel als Reichslehen zurück. f) Von Teschen-Auschwitz: 205) I., Sohn Kasimirs, erhielt durch dessen Tod 1433 in der Theilung mit seinen Brüdern Auschwitz u. verkaufte seinen Besitz 1457 an Polen. g) Von Oppeln: 206) I. I., Sohn Boleslaws IV., kam 1437 zur Regierung u. starb kinderlos. 207) I. II., Herzog von Oppeln u. Ratibor, Neffe des Vorigen, Sohn Niklas' I., folgte 1486 seinem Vater u. mit ihm starb 1532 die Linie aus, s. ebd. h) Von Ratibor-Troppau: 208) I. I., Sohn Niklas' II. von Troppau, stiftete um 1360, mit seinen Brüdern theilend, diese Linie; sein Todesjahr ist unbekannt; er war vermählt mit Anna, Tochter des Herzogs Heinrich von Glogau. 209) I. II., Sohn des Vor., wurde 1404 zugleich mit seinem Bruder Niklas belehnt u. machte 1414 einen Krieg mit Polen gegen die Deutschen Ritter; sein Todesjahr ist unbekannt; seine Söhne von Anna von Lithauen, Niklas u. Wenzeslaw, folgten ihm. i) Von Jägerndorf: 210) I., Enkel des Vorigen, Sohn Niklas' III., 1452 Stifter der Linie, verlor 1472 den größten Theil seiner Besitzungen durch König Matthias von Ungarn u. st. 1482, s. ebd. 211) I. Georg, s. Johann 87). k) Von Leobschütz: 212) I., Sohn Wenzeflaws von Troppau, wurde 1457 Stifter der Linie u. st. 1489 kinderlos, s. ebd. l) Von Wohlau: 213) I. Georg, Sohn Georgs II., geb. 1552, erhielt nach seines Vaters Tode 1586 Wohlan u. st. 1592; er war vermählt mit Anna, Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg, u. hinterließ keine Kinder; s. ebd. m) Von Öls: 214) I., dritter Sohn Karls I. von Münsterberg-Öls, geb. 1509; erhielt in der Theilung mit seinem Bruder Öls, vertaufte Öls u. Frankenstein u. st. 1565, s. ebd. Hhh) Von Schwarzburg: 215) I. Günther I., Sohn Günthers XLI., theilte, als er mit seinem Bruder die Regierung 1583 angetreten hatte, u. nahm seine Residenz in Arnstadt; er st. 1586. 216) I. Günther II., Fürst von Arnstadt, Enkel des Vorigen, Sohn Christian Günthers; er st. 1669 kinderlos u. nun fiel Arnstadt an Sondershausen. 217) I. Friedrich, Fürst von Schwarzburz-Rudolstadt, Sohn Friedrich Antons, regierte 1754–1767; Iii) Fürst von Siebenbürgen: 218) I. Sigismund, Sohn des Königs I. Zapolia von Ungarn; stand von 1540 unter der Vormundschaft des Bischofs Georg von Waradein, trat 1559 die Regierung an u. st. 1571 unvermählt, s.u. Siebenbürgen (Gesch.); ihm folgte Stephan Bathori. 219) I. Kemeni, General des Fürsten Georg Racoczy II., folgte diesem 1660 als Fürst, wurde 1661 von den Türken abgesetzt u. st. 1662. Kkk) Großherzog von Toscana: 220) I. Gaston von Medici, Sohn des Großherzogs Cosmo III. u. der Margaretha Luise v. Orleans, folgte 1723 seinem Vater u. st. 1737; er war vermählt mit Anna Marie von Sachsen-Lauenburg, Wittwe des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz; da er keine Kinder hatte, so starb mit ihm das Haus Medici aus, u. ihm folgte Herzog Franz Leopold von Lothringen, s. Florenz (Gesch.). Lll) Graf von Waldeck: 221) I, der Fromme, fünfter Sohn Philipps II. aus zweiter Ehe mit Anna v. Kleve, folgte seinem Vater mit seinen vier Brüdern u. st. 1568. Mmm) Herzog von Württemberg: 222) I. Friedrich, Sohn Friedrichs, geb. 1582; folgte seinem Vater 1608 u. st. 1628, s. Württemberg (Gesch.); er war vermählt seit 1609 mit Barbe Sophie von Brandenburg (st. 1636), Tochter des Kurfürsten Joachim Friedrich; ihm folgte sein älterer Sohn Eberhard.[13]

III. Nichtregierende Fürsten: A) Infant von Castilien. 223) I. Emanuel, s. Juan Manuel. B) Prinzen von England: 224) I. von Gaunt, s.u. Lancaster. 225) I. von Lancaster, s. ebd. C) Graf von Nassau: 226) I. Moritz, s. Moritz. 227) I. Wilhelm Friso, Fürst von Nassau, Statthalter von Gröningen u. Friesland, erbte von Wilhelm III. das Allod des Hauses Nassau-Oranien (1702), konnte es aber nicht dahin bringen, zum Statthalter aller vereinigten Staaten gewählt zu werden; er ertrank 1711 im Mardyk; s. Niederlande (Gesch.). D) Von Österreich: 228) I. I. u. 229) I. II, s. Juan d'Austria. 230) I. Baptist Joseph, neunter Sohn des Kaisers Leopold II. u. der Infantin Marie Luise von Spanien, geb. 20. Jan. 1782; studirte früh Naturwissenschaften, Geschichte u. die Kriegskunst u. erhielt 1800, nachdem der Erzherzog Karl abgetreten war u. Kray mehrere Unfälle erlitten hatte, den Oberbefehl über das österreichische Heer in Deutschland, drang mit demselben nach Baiern vor, wurde jedoch am 3. Dec. bei Hohenlinden u. 14. Dec. bei Salzburg von Moreau geschlagen. 1805 wirkte er für die Volkserhebung in Tyrol u. befehligte dort mit Ruhm das österreichische Heer u. vereinte sich später mit dem Erzherzog Karl, um mit demselben nach Wien vorzudringen. Die Schlacht bei Austerlitz vereitelte dies. Nach dem Frieden durchforschte er Steyermark, Salzburg u. Kärnten in naturwissenschaftlicher, antiquarischer, landwirthschaftlicher u. künstlerischer Hinsicht, wie er dies schon früher mit Tyrol gemacht hatte; zugleich arbeitete er einen Vertheidigungsplan jener Gegenden aus. 1809 befehligte er das Anfangs, namentlich am 16. April bei Salice siegreiche u. bis an die Etsch vorgedrungene, später durch die Ereignisse in Deutschland zum Rückzug nach Ungarn genöthigte, gegen Italien u. Tyrol gewendete Heer, verlor 8. Mai die Schlacht an der Piave u. 14. Juni bei Raab u. sollte sich bei Wagram mit dem linken Flügel des Erzherzogs Karl vereinigen, kam jedoch zu spät. Nach dem Frieden wurde er Generaldirector des Ingenieurcorps u. Fortificationswesens. 1811 gründete er das Johanneum (Nationalmuseum) in Grätz. 1813 u. 1814 blieb er ohne Wirksamkeit, aber 1815 befehligte er die österreichische Reserve am Oberrhein u. belagerte Hüningen, das er 26 Aug. zur Capitulation nöthigte, ging dann nach Paris u. London u. kehrte 1816 nach Wien zurück, wo er den Sommer zu Therenberg bei Wienerisch-Neustadt lebte. Darauf wendete er sich, beargwohnt von dem Kaiserhofe, als verfolge er ehrgeizige Plane, bes. in Tyrol, nach Steyermark u. lebte auf dem von ihm angelegten Brandhof, wo er zur Veredlung des Volksgeistes, zur Entfaltung der Industrie, bes. der Eisenproduction, u. zur Entwickelung des Ackerbaues viel beitrug. Wie er so der Liebling der Steyermärker war, so erwarb ihm das Bekanntwerden eines Trinkspruches, welchen er bei den, dem König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen im September 1842 gegebenenrheinischen Festen ausgebracht haben sollte: Kein Preußen u. kein Österreich! Ein einiges, großes Deutschland, fest wie seine Berge! auch bald in ganz Deutschland eine große Popularität. 1846 war er Präsident der Versammlung der deutschen Land- u. Forstwirthe in Grätz. Als Kaiser Ferdinand I. in Folge der Ereignisse am 15. Mai 1848 Wien verließ u. nach Innsbruck ging, wurde I. als Reichsverweser nach Wien berufen, aber am 19. Juni zum deutschen Reichsverweser gewählt, welches Amt er am 5. Juli an- u. den 12. Juli 1848 in Frankfurt übernahm u. den 20. Dec. 1849 wieder niederlegte, s.u. Deutschland (Gesch.) XIII. C) d). Er kehrte dann nach Steyermark zurück, nahm 1850 die Wahl zum Bürgermeister in Stanz an u. st. 10. Mai 1859 in Grätz; er war seit 1827 morganatisch vermählt mit Anna Plochl, Tochter des Postmeisters Plochl in Aufsee in Obersteyermark, geb. am 6. Jan. 1804, vom Kaiser Franz II. 1834 zur Freiin von Brandhof, vom Kaiser Franz Joseph 1850 zur Gräfin von Meran erhoben. Von dieser hatte er einen Sohn, Franz, geb. 11. Nov. 1839, seit 1845 zum Grafen von Meran erhoben. E) Von der Pfalz: 231) I. Kasimir, Sohn des Kurfürsten Friedrich III. u. der Marie von Brandenburg, geb. 1543, führte 1568 u. 1569 deutsche Truppen den Hugenotten nach Frankreich zu Hülfe, erhielt nach seines Vaters Tode das Schloß u. Amt Lautern zur Erbschaft, beschützte die von seinem Bruder Ludwig vertriebenen Reformirten u. wurde 1578 General der Stadt Gent; bald aber, weil er im Verdachte stand, mit den Engländern in Verbindung zu stehen, dieser Stelle wieder entsetzt, ging er nach England, wo er den Hosenbandorden erhielt, unterstützte dann den Erzbischof Gebhard von Köln, übernahm nach seines Bruders Ludwig VI. Tode die Administration von dessen Landen für seinen Neffen Friedrich IV. (s. Pfalz) u. st. 1592; er war vermählt mit Elisabeth, Tochter des Kurfürsten August von Sachsen. F) Infant von Portugal: 232) I., Sohn des Königs Pedro des Strengen von Portugal; er war vermählt mit Maria Tellez de Meneses, die er auf Anstiften ihrer Schwester, damaligen Königin von Portugal, ermordete, u. mußte deshalb nach Castilien entfliehen, wo er, da der König von Castilien I. sich nach Ferdinands Tode des portugiesischen Thrones bemächtigen wollte u. von diesem Prinzen Hindernisse fürchtete, in Hast gehalten wurde u. starb G) Von Sachsen-Gotha: 233) I. Wilhelm, jüngster Prinz des Herzogs Friedrich I. von Gotha, geb. 4. Oct. 1677; hatte sich durch Reisen vielseitig ausgebildet u. war an allen europäischen Fürstenhöfen, bes. in Stockholm, sehr beliebt; er widmete sich früh dem Kriegsdienste, wurde kaiserlicher Generalfeldmarschalllieutenant, befehligte die von seinem Bruder, dem Herzog Friedrich II., dem Kaiser im Spanischen Erbfolgekriege gegen Frankreich zu Hülfe geschickte Mannschaft, nahm Theil an dem Entsatze von Turin u. ging dann mit nach Frankreich, blieb aber am 15. Aug. 1707 vor Toulon. H) Von Schottland: 234) I. Stuart, Herzog von Albany, s.u. Stuart. I) Von Schwaben: 235) I. Parricida, auch I. Sonder-Land, od. I. von Schwaben, Sohn des Herzogs Rudolf von Schwaben, Enkel Rudolfs von Habsburg, geb. um 1288; wurde zum Theil am Hofe seines mütterlichen Oheims, Wenzel, erzogen; forderte, mündig geworden, mehrmals von seinem väterlichen Oheim, Kaiser Albrecht I., seinen Landesantheil, bes. die seiner Mutter verschriebene Grafschaft Kyburg, wurde aber stets wegen seiner zur Regierung noch nicht reisen Jahre u. das letzte Mal bis nach geendigtem böhmischen Feldzug, an dem er Theil nehmen sollte, abgewiesen. Als Albrecht 1308 auf einem Zuge gegen[14] die Schweizer bei Rheinfelden über die Reuß gehen wollte, drängte sich I. mit seinen Helfershelfern, Rudolf von Warth, Walther von Eschenbach u. Ulrich von Palm, in das Schiff des Kaisers u. trennten denselben so von seinem übrigen Gefolge. Am andern Ufer angekommen, ritten sie mit Albrecht fort u. ermordeten ihn zwischen Windisch u. Bruck. I. floh zum Papst Clemens V. nach Avignon u. flehte um Ablaß; mit den andern Mördern wurde er von Albrechts Nachfolger zum Tode verurtheilt. I. soll nach Einigen nach Pisa zum Kaiser gekommen sein, um Gnade zu erflehen, u. dort, in das Kloster der Augustiner-Eremiten gesperrt, gestorben sein; nach Andern kam er nach fast 60 Jahren als Mönch auf seine Stammburg Eigen u. gab hier in der Todesstunde sich zu erkennen.

IV. Geistliche Fürsten. A) Päpste: 236) St. I. I., ein Tuscer von Geburt, wurde 523 zum römischen Bischof geweiht, von dem Ostgothenkönig Theoderich an der Spitze einer Gesandtschaft nach Constantinopel geschickt, um sich daselbst bei dem Kaiser Iustin II. für die Arianer zu verwenden, nach seiner Rückkehr aber in Ravenna in den Kerker geworfen, wo er 526 starb. Er wurde canonisirt; sein Tag ist der 27. Mai. Sein Leben von Anastasius bei Muratori Thl. 3 u. in Jaffé's Regesta Pontificum Romanorum. 237) I. II., ein Römer, mit dem Beinamen Mercurius, war 532–535 Römischer Bischof; er nahm im Streite der Theopaschiten für die Orthodoxen Partei. 238) I. III., ein Römer, saß 560–573 auf dem Päpstlichen Stuhl. 239) I. IV., geb. zu Salona in Dalmatien, regierte 640–642; er verwarf die Ekthesis des Kaisers Heraklius u. verdammte 641 auf einer Synode zu Rom die Monotheleten. 240) I. V., aus Antiochien, war 685–686 Papst; die ihm zugeschriebenen Schriften sind unecht. 241) I. VI., ein Grieche, regierte 701–705; er bewog den Herzog Gisulf von Benevent zur Rückgabe der von dem Exarchat losgerissenen Städte. 242) I. VII., ein Grieche, Papst 705–707; Kaiser Justinian II schickte ihm die Canones der Trullanischen Synode zur Prüfung, I. aber erhielt sich jeglicher Erklärung darüber. 243) I. VIII., ein Römer, folgte 872 auf Hadrian II. u. behauptete auf den Synoden zu Ravenna (877) u. Troyes (878) die llnabhängigkeit der Bischöfe von der weltlichen Macht. Unter ihm drangen die Sarazenen bis Rom vor, u. er mußte ihnen 877 den Frieden um einen jährlichen Tribut abkaufen; er wurde 882 erschlagen; schr. (308) Briefe, bei Mansi Concil. XVII. Lebensbeschreibung bei Muratori u. Jaffé. 244) I. IX., ein Benedictiner aus Tivoli, war 898–900 Papst, gestand zu seinem Schutz gegen die Anmaßungen der römischen Großen dem italienischen Kaiser Lambert eine Mitwirkung bei der Papstwahl zu. 245) I. X., wurde durch die verbrecherische Gunst der Theodora Bischof von Bologna, dann Erzbischof von Ravenna geworden u. durch dieselbe 914 Papst. Er zog selbst an der Spitze eines Heeres gegen die Sarazenen u. zerstörte 916 deren Burg am Garigliano. Er wurde durch die Tochter der Theodora, Marozia, u. deren Gemahl Alberich, Markgrafen von Toscana, 928 im Gefängniß erstickt. 246) I. XI., Sohn der Marozia u. des Papstes Sergius III., kam durch seine Mutter 931 auf den Päpstlichen Stuhl, wurde aber 932 durch seinen Halbbruder Alberich gestürzt u. st. 936 im Kerker. 247) I. XII., vorher Octavian, Sohn des römischen Patriciers Alberi (s.d.), Enkel der Marozia u. Neffe I-s XI., wurde 955 als 18 jähriger Jüngling Papst u. führte eine wahrhafte Mätressenwirthschaft auf dem Päpstlichen Stuhle. Er war der Erste, welcher bei seiner Erhebung den früheren Namen änderte. Als König Berengar II. u. sein Sohn Adalbert das Exarchat behaupteten u. Rom durch Bündnisse mit den Griechen u. Sarazenen bedrohten, rief I. den König Otto I. zu Hülfe u. krönte denselben 962 zum Kaiser. Als Kaiser machte aber Otto seine oberherrliche Gewalt geltend, u. so begann der langjährige Kampf zwischen Kaiser u. Papst. Otto ließ den Papst einen Eid ablegen, daß er sich nie wieder mit Berengar verbinden wolle; als der Kaiser aber 962 selbst eine Synode zu Pavia veranstaltete, hielt der Papst dies für einen Eingriff in seine Rechte, brach seinen Eid u. verband sich mit Berengars Sohn, Adalbert, floh aber mit diesem vor Otto, welcher 963 in Rom einzog, auf einer Synode daselbst den Papst vorfordern u. denselben des Mordes, der Gotteslästerung, der Unzucht überwiesen, entsetzen u. Leo VIII. erwählen ließ. Aber nach dem Abzug des Kaisers kehrte I. mit Unterstützung des römischen Adels wieder zurück u. ließ auf einer Synode 964 die Beschlüsse der Kaisersynode widerrufen, st. jedoch in demselben Jahre. Lebensbeschreibungen bei Muratort u. Jaffé. 248) I. XIII., ein Römer, war Bischof von Narni gewesen u. wurde 965 zum Papst gewählt, aber erst nach des Kaisers Otto I. Zustimmung geweiht. Er mußte bei einem Volksaufstande aus Rom entfliehen, hielt sich beim Grafen Pandulf von Capua auf u. kehrte nach einem Jahre wieder nach Rom zurück. Dem Kaiser folgte er 967 nach Ravenna u. hielt daselbst eine Synode; er st. 972 u. soll die Glockentaufe eingeführt haben. 249) I. XIV., vorher Peter, Bischof von Pavia u. Kanzler des Kaisers Otto II.; seit 983 Papst; allein Bonifacius Vll., sein Gegner, ließ ihn auf der Engelsburg festnehmen, wo er 984 starb. 250) I. XV., ein Römer, regierte 985–996, er mußte vor I. Crescentius, welcher Rom beherrschte, nach Toscana fliehen; unter ihm fand die erste Canonisation des Bischofs Udalrich von Augsburg statt. 251) I. XVI., eigentlich Philagathos, ein Grieche aus Calabrien, war Bischof von Piacenza gewesen u. wurde von I. Crescentius 997 als Gegenpapst gegen Gregor V. aufgestellt, 998 aber von Otto III. gefangen genommen u. verstümmelt. 252) I. XII., ein Römer aus der Mark Ancona, mit dem Beinamen Sicco, regierte vom Juni bis December 1003. 253) I. XVIII., ein Römer, vorher Fasanus genannt, 1003–1009 Papst. 254) I. XIX., aus dem Geschlechte der Grafen von Tusculum, Papst 1024–1033, erkannte für die Patriarchen von Constantinopel den Titel ökumenische Patriarchen an; König Knut der Große kam bei einer Wallfahrt nach Rom mit ihm wegen Vertheilung der Pallien u. der Zahlung des Zehnten- u. des Peterspfennigs überein. 255) I. XXI. (eigentlich XX., nahm aber die sagenhafte Päpstin Johanna (s.d.) in die Zahl der Päpste auf u. nannte sich selbst I. XXI.), vorher Petrus Juliani, geb. in Lissabon, war seit 1275 Cardinalbischof von Tusculum u. wurde 1276 zum Papst gewählt. Seine Bemühungen, einen Kreuzzug zu veranstalten, waren erfolglos; er soll 16. Mai 1277 von einer einstürzenden [15] Decke in seinem neuerbauten Palaste zu Viterbo erschlagen worden sein. Ob die unter dem Namen des Petrus Hispanus existirenden Schriften medicinischen u. philosophischen Inhalts: Summulae logicales, Par. 1487, Fol., Vened. 1572; Tractatus logicales, Köln 1503; Thesaurus pauperum, Lyon 1525, u.ö., von ihm herrühren, ist ungewiß. 256) I. XXII., geb. 1244 zu Cahors in Frankreich, hieß vorher Jakob von Ossa (od. Euse), wurde Kanzler Roberts, des Sohnes Karls II. von Neapel, später Bischof von Frejus, 1310 Erzbischof von Avignon u. Cardinalbischof von Porto u. 7. Aug. 1316 zum Papst gewählt; gegen sein früheres Versprechen residirte er in Avignon. Er erklärte sich gegen die Wahl Ludwigs des Baiern u. that diesen, als derselbe glücklich gegen Friedrich von Österreich war, 1324 in den Bann. Ludwig, welcher 1328 nach Italien gezogen war, setzte I. ab u. Nikolaus V. an seine Stelle; allein als der Kaiser Italien verlassen hatte, nahm die Partei I-s den Gegenpapst gefangen, u. I. trennte durch ein Edict Italien gänzlich vom Deutschen Reiche. Er hatte sich durch Bedrückungen ungeheure Reichthümer erworben, u. der Annatenmißbrauch gelangte durch ihn zu einer solchen Höhe, daß er später irrthümlich für dessen Begründer galt; er st. 4. Dec. 1334. Wegen seiner Meinung, daß die Seligen bis zum allgemeinen Gericht u. der allgemeinen Auferstehung schliefen u. dann erst Gott schauen würden, gab er sogar Gelegenheit zum Vorwurf der Ketzerei; vgl. W. Occam, Comp. errorum Joannis P. (im 2. Bde. von Goldast's Monarchia). 257) I. XXIII., ein Neapolitaner, welcher vorher Balthasar Cossa hieß, zu Bologna die Rechte studirte, unter Bonifacius IX. Kämmerer, dann Protonotar, 1402 zum Cardinal erhoben u. 1410 nach dem Tode Alexanders V. zum Papst gewählt wurde, ein Mann von großem weltlichen Talent, aber ohne geistlichen Charakter. Er lud Huß, als dieser sich gegen den Kreuzzug erklärte, welchen I. gegen den König Ladislaus von Neapel predigen ließ, nach Rom vor u. that ihn auf sein Nichterscheinen in den Bann. Gegen Ladislaus suchte er Schutz beim Kaiser Sigismund, der zum Preis dafür ein Concil verlangte zur Beseitigung des päpstlichen Schisma u. zur Reformation der Kirche. Das darauf berufene Concil zu Constanz, 1414, auf welchem I. in eigner Person erschien, bewog die drei damals existirenden Päpste zur freiwilligen Abdankung; auch I. versprach es, floh aber 21. März 1415 gegen seinen Eid aus Constanz nach Schafhausen, wo er seine Zugeständnisse als erzwungen zurücknahm u. das Concil für aufgelöst erklärte. Ein Criminalproceß wurde hierauf gegen ihn eingeleitet, u. er wegen 70 grober Schandthaten 29. Mai abgesetzt. Bei Freiburg festgenommen, wurde er auf Schloß Gottleben bei Constanz, dann in Heidelberg gefangen gehalten, kaufte sich 1419 los, erlangte von Martin V. Begnadigung, wurde Cardinalbischof von Tusculum u. Decan des Cardinalcollegiums u. st. 22. Nov. 1419 in Constanz. Seine Biographie von Dietrich v. Niem bei H. v. d. Hardt, Magnum decum. Constant. concil. II. P. XV.

B) Patriarchen u. Erzbischöfe. a) Patriarch von Alexandrien: 258) St. I., der Almosenspender, od. Eleemosynarius, geb. in Amathunt auf Cypern um 550; heirathete jung, schenkte aber nach dem Tode seiner Gattin sein Vermögen den Armen u. widmete sich dem ascetischen Leben; 606–116 war er Patriarch von Constantinopel u. st. auf der Insel Cypern, wohin er sich vor den Persern geflüchtet hatte, um 620; Tag: der 23. Januar (bei den Griechen der 11. Novbr.). b) Patriarchen von Constantinopel: 259) I. III. mit dem Beinamen Scholasticus, geb. zu Anfang des 6. Jahrh. in dem Dorfe Sirimis bei Antiochia, wurde Rechtsanwalt, dann Presbyter in Antiochia, 565 Patriarch von Constantinopel u. st. 578. Er veranstaltete zuerst eine größere Collectio canonum unter 50 Titeln nach der Sachordnung, welche in der Griechischen Kirche zu allgemeiner Geltung kam. Von ihm soll auch eine zweite Sammlung, Nomocanon genannt, herrühren, eine Zusammenstellung von kirchlichen Staatsgesetzen u. Kirchengesetzen. 260) I. IV., der Faster (Jejunator, auch von seinem Geburtslande Kappadox genannt), stammte aus niederer Familie, wurde 585 Patriarch; zeichnete sich durch große Frömmigkeit, Wohlthätigkeit, strenge Askese u. Virtuosität im Fasten aus; er war der Erste, welcher sich einen ökumenischen Patriarchen nannte u. gerieth hierüber mit dem römischen Bischof Gregor I. in Streit. Er st. 595; die Griechische Kirche nahm ihn unter die Heiligen auf. Ihm werden zugeschrieben: Ἀκολουϑία κɑὶ τάξις τῶν ἐξομολογουμένων; Λόγος πρὸς τὸν μέλλοντα ἐξαγορεῦσαι τὸν αὑτοῡ πνευματικὸν υἱόν, welche zu den ältesten Pönitentialbüchern der Griechischen Kirche gehören, gedruckt bei Morinus Comm. hist. de administratione sacramenti poenitentiae, Par. 1651 f., Vened. 1792 f. u.a. 261) I. X., eiferte früher gegen die Vereinigung der Griechischen Kirche mit der Römischen, wurde aber dann umgestimmt u. 1275 zum Patriarchen von Constantinopel eingesetzt, als welcher er ein eifriger Vertheidiger der Union wurde u. den Haß der Orthodoxen auf sich zog. Unter Kaiser Michael dankte er ab u. ging ins Kloster; er st. 1298 im St. Georgs-Castell in Bithynien, wohin ihn der Kaiser Andronikos verwiesen hatte. b) Erzbischof von Köln: 262) I. Gebhard, Graf von Mannsfeld; 1558–62. c) Erzbischöfe von Magdeburg: 263) I., Sohn des Kurfürsten Ruprecht III. von der Pfalz; hatte in Bologna die Rechte studirt, wurde 1458 Bischof von Münster u. 1465 Erzbischof von Magdeburg; st. 1475. 264) I. Albrecht, Markgraf von Ansbach, geb. 1499; war erst Coadjutor Albrechts V. u. folgte demselben 1545 als Erzbischof von Magdeburg u. Bischof von Halberstadt; er wurde 1547 vom Kurfürsten von Sachsen ab-, aber nach der Schlacht bei Mühlberg vom Kaiser wieder eingesetzt u. st. 1550 in Halle. d) Erzbischöfe von Mainz: 265) I. I., Graf St. Paul, aus dem Hause Luxemburg, Verwandter des Kaisers Karl IV.; anfangs Bischof in Strasburg, kaufte Rieder-Elsaß, wurde 1371 Erzbischof von Mainz u. st. 1373; s.d. (Gesch.). 266) I. II., Graf von Nassau-Idstein u. Wiesbaden; Erzbischof 1397–1419; s. ebd. 267) I. Adam von Bicken, Erzbischof 1601–04. 268) I. Schweichar von Kronberg, geb. 1553; war erst Domherr von Mainz, folgte dem Vorigen 1604 u. st. 1626. 269) I. Philipp von Schönborn, geb. 1605; wurde 1642 Bischof in Würzburg u. 1647 Erzbischof in Mainz; er st. 1673; s. ebd. [16] 270) I. Friedrich Karl von Ostein, geb. 1689; wurde 1743 Erzbischof u. st. 1763. e) Erzbischöfe zu Trier: 271) I. I., Kanzler des Kaisers Heinrich VI., wurde 1189 zum Erzbischof von Trier ernannt, gelangte aber erst 1190 zum Besitze u. st. 1212; s. Trier (Gesch.). 272) I. II, Sohn des Markgrafen Jakob von Baden, geb. 1434; vorher Canonicus in Trier, Strasburg u. Mainz, wurde 1456 zum Erzbischof gewählt u. st. 1503 auf Ehrenbreitstein; s. ebd. 273) I. III. von Metzenhausen, 1531–40; s. ebd. 274) I. Ludwig von Hagen, 1540–47. 275) I. IV., Graf von Isenburg; war erst Archidiakonus in Trier u. 1547–56 Erzbischof; s. ebd. 276) I. V., Graf von der Leyen, 1556–67; s. ebd. 277) I. VI von Schönberg; war vorher Domprobst u. 1581–99 Erzbischof. 278) I. Hugo von Orsbeck, mütterlicher Neffe u. erst Coadjutor des Erzbischofs Karl Gaspar u. 1676 dessen Nachfolger; st. 1711. 279) I. Philipp von Waldersdorf, geb. 1701; erst Coadjutor u. seit 1756 Nachfolger des Erzbischofs Franz Georg; auch 1763 Bischof von Worms; er st. 1768 in Coblenz; s. ebd. C) Großmeister des Deutschen Ordens: 280) I. von Tiefen, gewählt 1489, st. 1497 in Lemberg. 281) I. Eustach von Westernach, war erst Großcomthur der Ballei Franken, wurde 1625 Großmeister u. st. 1627. 282) I. Gaspari von Stadion, war Großcomthur der Ballei Elsaß, wurde 1627 Nachfolger des Vorigen u. st. 1641. 283) I. Gaspari von Ampringen, war Großcomthur der Ballei Österreich u. Administrator des Großmeisterthums unter Karl Joseph von Österreich, folgte diesem 1664; er wurde 1673 Vicekönig von Ungarn u. nachher Stattyalter von Schlesien u. st. 1684 in Breslau.

V. Heilige, Bischöfe, Geistliche, Missionäre, Schwärmer, Dichter, Gelehrte etc.: 284) I. der Presbyter, nach den Angaben des Papias ein Schüler Jesu, welcher wahrscheinlich zu dem weiteren Kreise derselben gehörte, Lehrer des Papias war u. in Ephesus lebte. Einige, wie Hieronymus, Grotius, Beck, Fritzsche, Bretschneider, Credner, schreiben diesem I. die im N. T. befindlichen Johanneischen Briefe, namentlich die beiden letzten zu, Andere, wie Dionysius, Eusebius, Lücke, Blank, De Wette, Neander, die Apokalypse. 285) I. von Stobi, s. Stobäos. 286) I. Philoponus (I. Alexandrinus, I. Grammaticus gen.), aus Alexandrien gebürtig, lebte zu Ende des 5. u. Anfang des 6. Jahrh, war christlicher Philosoph, Monophysit u. galt. als Tritheist u. weil er die Auferstehung als eine Schöpfung beschrieb, für einen Ketzer; er war ein scharfsinniger Ausleger des Aristoteles u. schr.: Περὶ ἀϊδιότητος κόσμου, Vened. 1535, Fol.; Περὶ κοσμοποιίας, herausgeg. von Corder, Wien 1630; Περὶ ἀναστάοεως; ɑερὶ τῆς τοῦ ἀστρολάβου χρἠσεως, herausgeg. von Hase, Bonn 1839; Περὶ ἀγαλμάτων (gegen Jamblichos); Commentare zum Aristoteles, Vened. 1509, 1534, 1535 etc.; die grammatischen Schriften: Συναγωγὴ τῶν πρὸς διάφορον σημασίαν διαφόρως τoνουμένων λέξεωυ, herausgeg. in Labbes Glossaria, Lond. 1816; Ηςρι διαλέκτων, herausgegeben in Aldus Thes. cornu copiae, Vened. 1496 u.ö.; 'Ιονικὰ παραγγέλματα etc.; vgl. I. G. Scharfenberg. De J. Ph., Lpz. 1768. 287) I., Bischof von Asia (Ephesus), aus Amid, im 6. Jahrh. unter den Kaisern Justinus III., Tiberius u. Mauritius; er war Monophysit u. in die kirchlichen Kämpfe seiner Zeit verflochten; er schr. (syrisch): Die Kirchengeschichte seiner Zeit; die Handschrift von dem 3. Theile derselben wurde in einem Kloster der Nitrischen Wüste aufgefunden u. herausgeg. von W. Cureton, Oxf. 1853. 288) I. Scholasticus (I. Klimakos), ein Mönch im 6. Jahrh., eifriger Beförderer des Klosterlebens, wurde Abt eines Klosters am Sinai, wo er 606 st.; er schr.: Κλίμαξ τοῦ παραδείσου, eine ascetisch: Schrift, lateinisch (Scala paradisi) von Ambrosius, Vened. 1531 u.ö.; Liber ad religiosum postorem, qui est de officio coenobiarchae, herausg. von Matth. Rader, 1606. Seine Werke griechisch u. lateinisch von Matth. Rader, Par. 1633. 289) I. von Damask (I. Damaskenos), auch I. Chrysorrhoas wegen seiner Beredtsamkeit genannt, geb. um 700 in Damaskos; war der Sohn des Sergius, eines Staatsbeamten des Khalifen Abdul Malik, wurde unter dem Namen Al-Mansur Schatzmeister des Khalisen u. nahm sich im Bilderstreite der Bilder gegen Leo den Isaurier thätig an. Dieser schwärzte ihn bei seinem Fürsten an, als wolle er sich der Stadt Damask bemeistern, u. der Khalif ließ ihm deshalb die Hand abhauen; Legenden erzählen, es sei ihm dieselbe in der Nacht wieder gewachsen. Verabschiedet, theilte er sein Vermögen an die Armen aus, ging 730 nach Jerusalem u. wurde in dem Kloster Saba Mönch Später vertheidigte er als Presbyter unter dem Kaiser Constantin Kopronymus unerschrocken die Bilder wieder u. st. 754. Tag der 6. Mai (bei den Griechen der 29. November). Er schr.: Πηγη γνώσεως, zu welchen die drei Werke gehören: Κεφάλαια φιλοσοφικά (eine Dialektik nach Aristoteles u. Porphyrios mit Anwendung auf die Mysterien des christlichen Glaubens); Περὶ αἱρέσεω (eine Darstellung der Ketzerei bis zum Bilderstreit) u. 'Еκδοσις ἀκριβὴς τῆς ὀρϑοδόξου πίστεως (eine Dogmatik, welche noch jetzt in der griechischen Kirche normative Geltung hat; vgl. Lenström, De expositione fidei orthodoxae auctore J. D., Upsala 1839); außerdem Διάλεξις Σαρακήνου καὶ Хριστιανοῦ, 'Ιερὰ παράλληλα (eine moralische Schrift), Erklärung der Paulinischen Briefe, Homllien u. mehrere geistliche Lieder; seine theologischen Werke sind herausgegeben von Mich Lequien, Paris 1712, 2 Bde., Fol. Auch wird ihm der Roman Barlaam u. Josaphat (s.d.) zugeschrieben 290) I. Scotus Erigena, s. Erigena. 291) I. von Mailand, zu Anfang des 12. Jahrh. in Salerno; angeblich Verfasser der Schola salernitana. 292) I. von Malta, geb. 1160 zu Faucon in der Provence; studirte in Paris, stiftete den Orden der Trinitarier (s.d.) u. st. 1213 in Rom. 293) I. von Salisbury (J. Sarisberiensis), geb. 1110 in Salisbury; ging 1138 nach Frankreich, wo Abälard. Wilh. de Conchis n.A. seine Lehrer waren, kehrte dann nach Engla nd zurück u. wurde 1151 Kaplan bei dem Erzbischof Theobald von Canterbury; 1156 wurde er an den Papst Hadrian IV. geschickt u. äußerte sich gegen densechen offen über die Gebrechen der Kirche u. des Papstthumes; I. war der vertrauteste Freund des Thomas Becket, welchen er in dessen Streitigkeiten auf das kräftigste unterstützte, demselben ins Exil u. aus demselben 1170 nach England zurück folgte u. ihm auch bei dessen Ermordung nahe war.[17] Er wurde 1176 Bischof von Chartres u. st. 1182. Er war Realist u. schr.: Policraticus s. de nugis curialium et vestigiis philosophorum Leyd. 1691; Metalogicus, ebd. 1610, Amst. 1664; Entheticus de dogmate philosophorum, herausgeg. von Chr. Petersen, Hamb. 1843; Vita ac Passio S. Thomae (eine Lebensbeschreibung Thom. Beckets) u.a. Seine Werke herausgeg. von I. A. Giles, Lond. 1848, 2 Thle. Vgl. H. Reuter, I. von Salisbury, Berl. 1842. 294) I. von Vicenza, Dominicaner des 13. Jahrh.; stellte während der bürgerlichen Unruhen in der Lombardei den Frieden in der Ebeue von Paquera bei Verona durch seine Reden 1233 her, zog sich aber später durch Eindrängen in Familienangelegenheiten den Haß des Volkes zu u. mußte deshalb nach Bologna fliehen, wo er 1366 an der Spitze der Bologneser gegen den König Ezzelino sich befand. 295) I. der Priester (Prestozane, Prêtre Jean). Vom 12._– 16. Jahrh. ging die Sage von der Existenzeines christlichen Fürsten, welcher mitten in Asien unter heidnischen Völkern als Priester I. herrsche. Er war den Christen bereits zu den Zeiten der Kreuzzüge bekannt, ja die Sage will, daß er Ab-gallus, ein Friesischer Fürst, welcher Karl den Großen nach Jerusalem begleitete u. sich hier von ihm trennend, nach Habesch gezogen sei u. dort ein Reich gegründet habe, gewesen sei. Andere Schriftsteller des Mittelalters erzählen von seinen Wundern u. Kriegen gegen Dschingis-Khan. Marco Polo will in seinem Lande gewesen sein. Am ausführlichsten über ihn ist Ruisbroek (Rubruquis) im 13. Jahrh., welcher einen nestorianischen Prinzen Vangkhan (n.A. Avakschanel Kerit) meint, der in Karakorum (in der Kalkasmongolei) residirt, über zwei Mongolenstämme geherrscht habe u. 1203 in einem Kriege gegen Dschingis-Khan umgekommen sei. Giov. de Montecorvino will 1305 als Bischof von Kambaln einen Prinzen aus dessen Hause zum Christen bekehrt haben. Nach Urkundenbüchern der Republik Venedig scheint der Priester I. das Haupt der Thomaschristen Indiens (Dominus Indiae Sancti Thomae) gewesen zu sein, welcher im Jahre 1402 eine Gesandtschaft nach Venedig schickte. Neuere, wie Schmidt, Abel Remusat u. Giseler, erklären den Priester I. für eine Verdrehung des mongolisch-tatarischen Vang-Khan (König, Herrscher im Allgemeinen) in Juchanan u. Johann. Die Portugiesen, welche im 15. Jahrh. von einem christlichen Fürsten in Centralafrika hörten, welcher sich Ogane (der Neguz von Habesch) nenne, hielten diesen für den Priester I. u. versetzten sein Reich nach Äthiopien. 296) I. Actuarius, s. Aktuarios. 297) I. von Capua, ein Jude, im 13. Jahrh. geb. in Capua, trat zum Christenthum über; über sein Directorium humanae vitae s.u. Disciplina clericalis. 298) I. von Frankenstein, deutscher Dichter um 1300; er schr.: Der Kreuziger, ein geistliches Gedicht von dem Leben u. Leiden Christi, nach dem Lateinischen. 299) I. von Paris, lebte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh., war Dominicaner u. Lehrer der Theologie in Paris; er lehrte, daß bei dem heiligen Abendmahl der Körper Christi u. das Brod sich zu Einem Subjecte vereinigten; er st. 1306 in Bourdeaux. 300) I. von Fidanza, s. Bonaventura 1). 301) I. Duns Scotus, s. Duns Scotus. 302) I. Buridanus, s. Buridan. 303) I. von Monte Corvino, Franciscaner, machte sich als Missionär unter den Mongolen verdient u. st. 1330. 304) I. von Nepomuk, s. Nepomuk. 305) I., Archidiakonus von Gnesen u. Vicekanzler von Polen unter Kasimir dem Großen, im 14. Jahrh.; er schr.: Chronica Cracoviae, Lpz. 1730, worin sich die Beschreibung einer Krankheit findet, welche durch ihre Symptome zu beweisen scheint, daß die Syphilis schon damals in Europa vorgekommen ist. 306) I. de Andrea, s. Andreä 2). 307) I. von Würzburg, deutscher Dichter im 14, Jahrh.; er schr. das Gedicht von Wilhelm von Österreich u. seiner schönen Agelei nach einer schon zu Anfang des 14. Jahrh. bekannten Geschichte; es ist noch nicht gedruckt, prosaisch umgewandelt herausgeg. Augsb. 1481, Fol.; auch von Hans Sachs dramatisch bearbeitet. 308) St. I. Tapistranns, s. Capistrano. 309) I. de Arras, Secretär des Herzogs von Berry, um 1385; bearbeitete den Roman von der schönen Melusine (s.d.), Par. 1550, Fol. u.ö. 310) I. Colombinus, s. Colombini 1). 311) I. von Ravenna (eigentlich I. Malpaghino), geb. 1352 in Ravenna, kam 1365 zu Petrarca nach Padua als Vorleser u. Schreiber, bereiste dann Italien u. lehrte nach seiner Rückkehr nach Padua Philosophie u. Philologie u. ging dann nach Florenz; er scheint 1420 gestorben zu sein. Er ist bes. berühmt, weil er der Lehrer aller Italiener war, die zu den Wiederherstellern der Wissenschaften gezählt werden. 312) I. Patavinus, s. Aquila 9). 313) I. von Gmünden, aus Gmünden in Niederösterreich, Astrolog u. Mathematiker, lebte im 15. Jahrh. in Wien; er schr.: Tabulae de planetarum motibus et luminarium eclipsibus; Tabulae de arte proportionali; Calendarium; De arte calculandi in minutiis physicis; Aequatorium motuum planetarum u. v. a. 314) I. von Troyes, Stadtschreiber zu Paris im 15. Jahrh.; gilt als Verfasser der unter dem Titel Chronique scandaleuse bekannten Geschichte Ludwigs XII., 1. Ausg. o. O. u. I. (zu Ende des 15. Jahrh.), dann Par. 1529 u.ö. 315) I. von Turrecremata (Torquemada), geb. 1389 in Valladolid (od. Turrecremata), trat unter den Predigerorden, studirte in Paris Theologie, wurde Prior seines Ordens in Valladolid u. dann in Toledo. Vom Papst Eugen IV. wurde er zum Magister sacri palatii ernannt u. auf das Baseler Concil geschickt; von dort ging er nach Ferrara u. wurde 1439 Cardinal; er st. 1468 in Rom. Er ist der Stifter der Societas annunciatae, welche jährlich am Feste Mariä Verkündigung eine Anzahl römischer Jungfrauen für ihre Verehelichung aussteuerte. Er schr.: In Gratiani decreta; De poenitentia; De concilio Florentino; De consecratione; De conciliis; De conceptione domini; De corpore Christi contra Boëmorum errores; De aq ua lustrata; Meditationes in vitam Christi; De animae salute; De unitate Graecorum; De auctoritate romanae ecclesiae; Sermones s. scholastica postilla in totius anni evangelia; De conceptione deiparae Mariae u.a. 316) J. Parvus (Jean Petit), geb. in der Normandie, war Lehrer der Theologie in Paris, wurde aber von der Universität vertrieben, weil er 8. März 1408 im Auftrage des Herzogs von Burgund, welcher den Herzog von Orleans, den Bruder des[18] Königs von Frankreich, ermordet hatte, eine Rede zur Vertheidigung dieses Mordes hielt, u. st. 1411 in Hesdin. 317) J. ab Essendia, aus Essen in Westfalen, Predigermönch in dem Kloster zu Wesel u. Provinzial seines Ordens durch Sachsen; er st. nach 1456 u. schr.: Hist. belli a Carolo M. contra Saxones gesti, herausgeg. von Scheidt im 1. Bd. der Bibliotheca hist. 318) I. von Soest (I. Grumelkut), hessenkasselscher, nachher kurpfälzischer Singmeister, welcher um 1470 ein niederländisches Gedicht von den Haimonskindern übersetzte. 319) I. Theophilus, so v.w. Seb. Castalio. 320) I. von Avila, s. Avila 1). 321) I. von Gott (J. a Deo, Jean de Dieu, eigentlich I. Ciudad), geb. zu Monte Moronovo in der portugiesischen Provinz Alentejo 1495; war Anfangs Bedienter, dann Soldat, focht in Ungarn gegen die Türken, wurde dann Schafhirt, wieder Bedienter, dann Bilder- u. Bücherkrämer, u. Buchhändler zu Granada. Hier schenkte er sein Vermögen den Armen u. wurde Johanns von Avila Schüler. Er lebte nun so streng, daß man ihn als wahnsinnig in ein Hospital brachte. Entlassen, wartete er Kranke u. miethete bald selbst ein Hospital, welches er durch Almosen unterhielt u. worin er bedürftige Wittwen u. Mädchen, so wie auch reuige Magdalenen aufnehmen, selbst Almosen spenden u. ein eigenes Kloster errichten konnte. Aus diesen entstanden die Hospitaliter (in Deutschland Barmherzige Brüder). Der Bischof von Tuy, welcher nach Granada kam, gab ihm den Namen I. von Gott. Er st. 1550 u. wurde 1680 kanonisirt; Tag der 8. März u. 8. Mai. Lebensbeschreibung von Wilmer, deutsch Regensb. 1856. 322) I. Secundus. (eigentlich Jan Nicolai Everard), geb. 14. Nov. 1511 im Haag, studirte in Bourges die Rechte, wurde Secretär des Erzbischofs von Toledo, folgte dem Kaiser Karl V. nach Tunis u. st. 24. Sept. 1536 als Secretär des Bischofs von Utrecht. Er schr.: Basia (Küsse), Utr. 1539 u.ö. (deutsch von Fr. Wilhelm Freiherrn von der Golz, 1798, u. von Franz Passow, Lpz. 1807); Opera poetica, herausgeg. von seinen Brüdern Nic. Gaudius u. Andr. Marius, Par. 1541 u.ö., Gött. 1748; von P. Bosscha, 2 Bde., Leyd. 1822. 323) J. de Cruce, geb. 1542 zu Antiveros in Altcastilien; wurde in Medina del Campo Karmeliter u. st. in Ubeda 1591. Die nach seinen Angaben reformirten Karmeliter führen den Namen Barfüßerkarmeliter. 324) I. von Leyden, so v.w. Bockold, s.d. 325) I. von St. Come (Jean de St. Come), so v.w. Baseilhac. 326) I. Physiophilus, Pseudonym für Ignaz von Born, s.d. 4). 327) I. Nariscus, Pseudonym für K. A. Hortig. 328) I. von Magdeburg, Pseudonym für H. Zschokke.

VI. Künstler. 329) I., einer der ältesten italienischen Maler; schmückte seit 960, auf Befehl des Kaisers Otto III., die Kirchen u. kaiserlichen Paläste in Aachen mit Frescomalerei u. st. in Lüttich in dem von ihm gegründeten Andreaskloster; seine Gemälde waren noch 1612 erhalten. 330) I. von Udine (Giov. Nanni da Udine, auch Ricamatore), geb. 1494 in Udine; war von seinem Vater bestimmt, Jäger zu werden, zog es aber vor, die Thiere zu beobachten u. zu malen, statt zu tödten, u. wurde so Thiermaler; auch Pflanzen, Früchte etc. studirte er mit Eifer u. bildete sich so zu einem Künstler für Arabesken u. Ornamente, als welcher er in Rom, von Rafael geleitet u. benutzt, in den Loggien des Vatican die rühmlichsten Werke schuf. Nach dem Tode Rafaels führte er viele Palastdecorationen in Nom aus, welches er nach der Plünderung durch die Spanier verließ, nachdem er thätigen Antheil an dem Krieg genommen, ja sogar, wie Viele behaupten, den verhängnißvollen Schuß auf den Connetable von Bourbon gethan hatte. Im Alter nach Rom zurückgekehrt, starb er daselbst 1564. 331) I. von Bologna, Giovanni (Giambologna), s. Giovanni 3). 332) I. von Brügge (I. von Biningk), Glasmaler, Pseudonym für David. 333) I. von Fiesole, so v.w. Angelico.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 1-19.
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