1. A mol muess ma'm Teuffel uff de Wedel treta. – Birlinger, 1036.
2. All, wat de Düwel nich lesen kann (will), dat sleit he vörbi (oder: sleit he äwer). – Frommann, II, 389, 123; Eichwald, 346; Goldschmidt, 57; Kern, 1430.
3. Als der Teufel krank war, gelobte er ein Mönch zu werden. – Fischer, Psalter, 197, 4.
»Als er wieder gesund war, hörte er auf ein Mönch zu sein.«
Engl.: The devil was sick, the devil a monk would be; the devil grew well, the devil a monk was he. (Bohn II, 196; Mair, 66.)
4. Als der Teufel mit einem Sack voll Schwenckfelder durch die Lufft über Schlesien fuhr, hat er an den Spitzberg gestossen, den Sack zerlöchert und die Schwenckfelder verschüttet. (Schles.) – Berckenmeyer, 321.
Eine von den Feinden der schwenkfeldischen Religionspartei erfundene Rede. Wahrscheinlich ist der propsthainer Spitzberg gemeint, was übrigens, da es auch einen grunauer Spitzberg gibt, schwer zu bestimmen ist, weil man nicht weiss, von welcher Himmelsgegend der Teufel hergekommen ist. Er konnte sehr leicht auch an den Gräditzberg stossen.
5. Als der Teufel nicht schwimmen konnte, gab er dem Wasser die Schuld.
6. Als der Teuffel Gott wolt nachaffen vnd Menschen schaffen vnd vor fiat sagte pfiat, schuf er einen Pfaff. – Zinkgref, IV, 249.
7. Alter Teufel kriecht zu Kreuze.
8. Auch dem Teufel muss man sein Recht lassen. – Altmann VI, 301.
9. Auch dem Teufel zündet man wol ein Lichtlein an.
10. Auch der Teufel hat eine Stelle, wo man ihn verwunden kann. – Altmann VI, 397.
11. Auch der Teufel ist gut, wenn man ihm den Willen thut.
Engl.: The devil is good when he is pleased. (Bohn II, 86; Gaal, 1000.)
Holl.: De duivel zelfs is goed, als hij zijn' zin heeft. (Harrebomée, I, 164a.)
Span.: Canta Martha despues de harta. (Bohn II, 125.)
12. Auch der Teufel juchezt einmal alle Jahr. (Kaltern in Tirol.)
»Nämlich um Mitte Fasten, weil in der Fastenzeit die meisten Sünden geschehen.« (Morgenbl. zur Bairischen Zeitung, München 1865, Nr. 284-295.)
13. Auch der Teufel kann bis drei zählen.
Holl.: Ook de duivel kan tot drie tellen. (Harrebomée, I, 166a.)
14. Auch der Teufel kann zuweilen gute Dienste thun.
Engl.: The devil is good to some. (Bohn II, 52.)
15. Auch der Teufel macht ein freundlich Gesicht, wenn es ihm nach Wunsch geht.
16. Auch der Teufel verlangt nichts umsonst, für dein Herz gibt er dir seine Hölle.
17. Auch der Teufel war schön, als er jung war. – Eiselein, 592; Simrock, 10161.
Die Jugend hat immer etwas Angenehmes, selbst hässliche Personen haben einigen Reiz, wenn sie jung sind.
Frz.: Le diable était beau quand il était jeune. (Lendroy, 601; Cahier, 518; Bohn I, 32.)
18. Auch der Teufel weiss nicht alles.
Dän.: Fanden veed ei alt; een ting veed fanden ikke, hvor quinder ville hvede deres kniv. (Prov. dan., 154.)
19. Auf des Teufels Rücken gewonnen, unter seinem Bauch zerronnen.
20. Auf des Teuffels Eyss ist nicht gut gehen. – Faustbuch, LVI; Simrock, 10142a.
21. Aus einem jungen Teufel wird ein alter Eremit. – Wurzbach II, 347.
22. Aus Einem Teufel werden leicht zwei (zehn).
Lat.: Ex uno conflare daemone duos. (Bovill, I, 9.)
[1058] 23. Bai Düwels bannen well, maut rain von Sünnen sin. (Iserlohn.) – Woeste, 66, 42.
24. Bai met dem Düwel fört, maut 'et Postgelt för 'ne betalen. – Woeste, 67, 59.
25. Besser den Teufel tödten, als dass er uns tödte.
Besser, andere tragen den Schaden, als wir.
26. Bistu der Teuffel, so bin ich seine Mutter. – Henisch, 384, 12.
27. Bô de Düwel nit selwer hinne kann, do schicket hei sînen Afgesandten hîn. (Waldeck.) – Curtze, 349, 440.
28. Boa de Düwel nitt selwer kuemen kann, doa schicket he en oalt Wîf. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 80, 358.
29. Bringt dich der Teuffel zum auffschieben, so bringt er dich auch leichtlich zum nachbleiben. – Herberger, Hertzpostille, I, 102.
30. Da hat der Teufel mehr als zwölf Apostel, sagte der Hofnarr, als er in den Convent trat. – Klosterspiegel, 16, 12.
31. Da Teufl nôth(ige) Goas zum Bocken, wenn's niat will. – Zaupser, Idiot., 90.
Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. Es gibt Dinge, die durch Zwang nicht gut zu erreichen sind.
32. Dar1 is kên Düwel so slimm, he wêt noch immer ênen de der slimmer is. – Frommann, II, 535, 89; Eichwald, 348.
1) Die althochdeutsche Form des mittelhochdeutschen gewöhnlichern dâ, die später nur noch in Zusammensetzungen mit vocalisch anlautenden Präpositionen und Adverbien (daran, darin, darum u.s.w.) häufiger noch mundartlich (dermit u.s.w.) vorkommt. (Vgl. Frommann, II, 422, 79.)
33. Das ist des Teufels Schwiegersohn, sagte Töffel, als er einen Neger sah.
Holl.: Dat is de cousin van den droes, zei Goris, en hij zag een' zwart. (Harrebomée, I, 154a.)
34. Das ist ein dummer Teufel, der nicht einmal die Grammatik gelernt hat.
Die Entstehung dieses Sprichworts wird in der Kirchengeschichte Frankreichs folgendermassen erzählt. Zu Loudrun waren unter der Regierung Richelieu's angeblich einige Nonnen vom Teufel besessen. Der Geisterbanner Barre, der mit den Besessenen unter einer Decke spielte, und eine derselben, in welcher der Teufel am entschiedensten auftrat, beschwor, sagte ihr: Adora deum, oreatorem tuum (bete Gott, deinen Schöpfer an). Die Heuchlerin, welche kein Latein verstand, und ihre Antwort mechanisch gelernt hatte, nämlich: Adora te Jesu Christe (ich bete dich an, Jesu Christe) stockte bei den letzten Worten und antwortete endlich: Jesus Christus. Obgleich Barre das Versehen seiner Schülerin gut zu machen suchte, und sie wiederholt fragte: Quem adoras? so konnte er doch nicht hindern, dass die Nonne denselben Sprachschnitzer machte und den Nominativ für den Vocativ setzte. Der Beisitzer des Banngerichts, Daniel Drouin, ein Mann von Verstand, rief laut aus: »Das ist ein dummer Teufel, der u.s.w.« Dieser Ausruf, häufig wiederholt, ward Sprichwort. (Bresl. Erzähler, 1809, S. 592.)
35. Das ist ein frecher Teuffel, der sich am hellen Tag lässt sehen. – Lehmann, 744, 19; Schuppius, Schr., III, 392.
36. Das ist wol des Teufels Vetter, sagte der Bauer, als er einen Neger sah.
37. Das müsste ein armer Teufel sein, dem nicht Eine Seele diente.
Frz.: Le diable est pauvre qui n'a point d'ame. (Leroux, I, 9.)
38. Dass der Teufel ihr nicht käm' ins Haus, lausete jene Nonne eine Maus. – Bebel.
Denn Müssiggang ist aller Laster Anfang.
39. Dass dir der Teufel die Zähn' ausschlag' und dir dafür in die Lücke mach', las der Bauer in dem Zettel, den er von dem Kapuziner gegen Zahnweh kaufte. – Klosterspiegel, 84, 5.
40. Dat was de Düwel, dat ik stöhl, säd' de Jung', sünst härr ick wol Harbârg' krêgen. (Flensburg.) – Hoefer, 549.
41. Dat wêr de Düwel, säd' de Jung', dô sêg he 'n swarten Hund. (Holst.) – Hoefer, 541.
42. De den Düvel tô'n Fründe hett, kann licht in de Hell kâmen. (Ostfries.) – Bueren, 303; Eichwald, 353; Frommann, IV, 286, 393; Hauskalender, II.
[1059] 43. De den Düwel bî den Tîen up'r Nacken nimt, dem begîgned he herneigest nig. – Lyra, 25.
44. De Döwel is so swart nich, as man em afmalt. – Eichwald, 343.
45. De Düüwel auch, Soldât sïn, wenn a'l de Kûgl's drêpe. (Süderdithmarschen.)
Der Teufel möchte Soldat sein, wenn alle Kugeln träfen.
46. De Düvel is unsers Herrn Godes Âpe. (Holst.) – Schütze, I, 5.
47. De Düwel dritt (schitt) ümmer up den grötsten Häup (oder Hopen). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Goldschmidt, 57; Frommann, III, 429, 244; für Iserlohn: Woeste, 66, 43; für Jever: Eichwald, 350; Frommann, III, 38, 26.
Das Glück ist dem Reichen günstiger als dem Armen, dieser mag sich mühen wie er will, er bringt's zu nichts.
48. De Düwel is sau swart nich, as he 'mâket werd. – Schambach, II, 38.
Menschen und Dinge sind nicht immer so schlimm als sie von den Leuten gemacht werden. In Ostfriesland: De Düfl is so swart nêt as'm hum of malt. (Kern, 1428.)
49. De Düwel trüwwe 'n Düwel un sînen Anhang. – Lyra, 109.
50. De eine Düwel is jümmer erger as de andere. – Schambach, II, 40.
51. De is dem Düwel, as he slêp, ut de Höll lopen.
Von einem schlechten Menschen.
52. De sick mit'n Döwel got steit, de kriggt den besten Platz in'r Helle. – Eichwald, 351; Frommann, IV, 141, 302.
53. De Teifel hilft säm Volk. (Oberharz.)
54. De Tüfel hat alles welle sii, nume nid Bueb, wil's aliwil heisst: gang Bueb, lauf Bueb, der Bueb het's gemacht. – Sutermeister, 116.
55. De Tüfel is naganern. – Körte, 5865; Körte2, 7353.
D.h. er geht dem Menschen buhlerisch und in verführerischer Gestalt nach und lässt sich keine Mühe, keine List und Geduld verdriessen, bis er ihn zu seinem Willen hat.
56. De Tüfel schisst e ke chliine Hûfe. – Sutermeister, 130.
57. Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten. – Eisenhart, 553; Pistor., I, 81; Körte, 5904; Eiselein, 593; Sailer, 252; Simrock, 9427; Dove, 171; Braun, I, 4436; Graf, 550, 108.
Ist das nicht Jesuitenmoral? Da ein ehrlicher Mann gern überall sein Wort hält, so thut man wol am besten, ihm gar nicht zu schwören. Die Russen: Dem Teufel einen Eid brechen, ist erlaubt. (Altmann VI, 400.)
58. Dem Teufel darf man nicht rufen, er kommt wol von selbst. – Pistor., X, 60; Simrock, 10144.
59. Dem Teufel ein Ohr umbdrähen (oder gar abschwören) ist kein Kunst. – Chaos, 561.
60. Dem Teufel gib, was ihm gehört.
Engl.: Give even the devil his due. (Bohn II, 85.)
61. Dem Teufel ist auch ein fetter Brocken zu gönnen, sagte der Narr, als ihn der dicke Abt fragte, ob auch ihn der Teufel fressen (holen) sollte. – Klosterspiegel, 3, 24.
62. Dem Teufel ist nicht zu trauen.
Dän.: Ingen troe i fanden. (Prov. dan., 155.)
63. Dem Teufel ist nicht zu trauen, und wenn er sich noch so fromm stellt.
Lat.: Malus ubi bonum se simulat, tunc est pessimus. (Philippi, I, 240.)
64. Dem Teufel kann man wol ein Schnippchen schlagen, aber dem Tode nicht. – Altmann VI, 416.
65. Dem Teufel kein Heid' und Christenmensch trau, er möcht' uns gern machen zur Eichelnsau.
66. Dem Teufel muss man aus dem Wege gehen.
Die Russen: Dem Teufel muss man hundert, dem Zar zehn Werst aus dem Wege gehen. (Altmann V, 111.)
67. Dem Teufel muss man bissweilen auch einen Maien stecken. – Simrock, 10136.
68. Dem Teufel muss man nicht lehren, wie man Schlangen macht.
[1060] 69. Dem Teufel muss man zwei Kerzen (Lichter) anzünden, dass er uns ungeschoren lasse. – Eiselein, 589; Simrock, 10138.
Empfiehlt, zuerst sich seine Feinde vom Leibe zu halten. Nachdem sich Wladislaus, später König von Polen, 1375 hatte taufen lassen, liess er vor jedem Heiligenbilde eine Kerze anzünden. Als ihm hierauf die Geistlichen das Bild des Teufels, als des Erzfeindes der Menschen zeigten, sagte er: »Ey steckt zwo Wachskertzen vff, auff das er kein leyde thue.« (Tantzteuffel in Theatrum Diabolorum, 1; Zinkgref, IV, 61.)
Frz.: Fait bien le diable de Vauvert qui brus le tout et qui tout perd. (Leroux, I, 8.) – Il faut savoir brûler (mettre) une chandelle devant le diable. (Gaal, 1516.)
Holl.: Men moet den duivel een keerse ontsteken.
It.: Al amico cura gli il fico, al inconico il persico. (Bohn II, 39.)
Lat.: Quod lucem Sathane tribuas est sepe necesse. (Fallersleben, 493.)
Ung.: Néha az ôrdögnek is gyertyát kell nyúitani. (Gaal, 1516.)
70. Dem Teufel was unten und Gott was oben, sagte der Mönch zum Satan, als dieser ihm verbieten wollte, auf dem Abtritt das Brevier zu lesen. – Klosterspiegel, 41, 20; Eiselein, 593.
Nach der Sage, dass der Teufel zu einem Mönch, der sein Brevier auf dem Abtritt las, gesagt: Monachus super latrinam non debet legere primam. Und dieser hierauf geantwortet habe: Purgo meum ventrem, et colo omnipotentem. Tibi quae infra, deo quae supra.
Engl.: Down, below is thy dement. (Shakspeare.)
71. Dem Teufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Fäusten. – Simrock, 10182.
72. Dem teuffel begegnet ein teuffel. – Franck, I, 53b.
73. Dem Teuffel mangelts an Macht, nicht am Willen, Schaden zu thun. – Petri, II, 76.
74. Dem Teuffel muss man allzeit zwo Kertzen auffstecken, da man Gott nur eine auffsteckt. – Petri, II, 76.
»Ein Bawer der zündet allemal ein messliechtlein an fürs heylig Sacrament, vnd gienge dann hinder den altar; da stundt der Teuffel gemalet an einer taflen, dem zündet er auch ein liecht an. Der Priester hat das etwa offt gesehen, vnd meint, er wer nit ein guter Christ vnd nam ihn darumb für. Der Bauwer sagt: Ich thu's nit von vnglauben wegen, als ihr meint, lieber Herr, ich thu es aus gutter meinung; ich zünde Gott dem Herrn ein liecht auff, das er mir guts thu, vnd zünd dem bösen geyst eins auff, dass er mir nichts böss thu.« (Pauli, Schimpff, XVIIIa.)
Frz.: Il faut savoir mettre une chandelle devant le diable. (Lendroy, 607.)
75. Dem teuffel opffert man am meysten. – Franck, II, 166b; Petri, II, 76; Simrock, 1015; Körte, 5890; Braun, I, 4420.
Klug, aber auch recht? Dem Teufel werden mehr Feste gefeiert, als unserm Herrgott. (Altmann VI, 424.)
76. Dem teuffel steckt man zwey liecht auff, vnserm HErrn Gott eins.
77. Den (der) Deuwel drit (kackt) et liewste op ennen grôten Haup. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 424.
78. Den Teufel auf deinen Kopf, sagte eine Frau zu ihrem Mann, als er dem Fuchs für einen erwiesenen Dienst dankbar sein wollte. – Pauli, Schimpff, 448.
79. Den Teufel darf man nicht so fürchten als böse Menschen.
Böhm.: Neboj se čerta, ale zlého človĕka. (Čelakovsky, 33.)
80. Den Teufel freut das Jagen, worüber arme Leute klagen.
81. Den Teufel hat noch keiner ungestraft betrogen.
82. Den Teufel ins Haus laden, ist leicht, aber schwer, von ihm loskommen. – Körte, 5877.
83. Den Teufel jagt man aus, der Satan kommt ins Haus. – Rommel, S. 330.
84. Den Teufel jagt man heraus, der Satan kommt wieder herein. – Simrock, 10156; Körte, 5872; Masson, 328.
85. Den Teufel kann man mit dem Kreuz vertreiben, sagte der Pfaffe, aber Calvinisten und Lutheraner lachen bloss darüber. – Zinkgref, IV, 255.
[1061] 86. Den Teufel kann man vertreiben durch das Kreuz (durch Weihrauch), eine Sau durch einen Knittel, aber wodurch böse Menschen?
Böhm.: Čerta křízem, svinĕ kyjem se zbaviš, ale ničím zlého človĕka. (Čelakovsky, 33.)
87. Den Teufel kennt man an den Klauen.
88. Den Teufel muss man anbeten, dass er einem nicht schadet. – Pistor., X, 61; Simrock, 10139.
89. Den Teufel sind wir los, die Bösen sind geblieben. – Eiselein, 592; Simrock, 10225; Braun, I, 4462.
90. Den Teufel und ein bös Weib straft man am besten durch Verachtung.
Dän.: Dievelen og en ond kvinde har ei større plage end at foragtes. (Prov, dan., 364.)
91. Den Teufel zu beherbergen brauchts (kostet) einen klugen Wirt. – Faustbuch, LVI; Simrock, 10148a.
92. Der alte Teuffel lebt noch. – Petri, II, 81.
93. Der alte Teuffel vnd sein mutter hecket, zumal in grossen Nestern immer einen jungen Bileam, Judam vnd Arion vber den andern auss. – Henisch, 380, 45.
94. Der Deiwel sâl dem Wûlf trân. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 104.
95. Der den Teufel um Rath fraget, wird geäffet und betrogen. – Acerra phil.
96. Der den teuffel schrecken wil, muss laut schreien. – Franck, I, 81b; Gruter, I, 14; Schottel, 1127b; Petri, II, 84; Egenolff, 340b.
97. Der den Teuffel zu Hause ladet, muss jhm Werk schaffen. – Schottel, 1131a.
98. Der dess teuffels eigen ist, frey ist der zu keiner frist.
Lat.: Non liber natus, qui daemonibus propriatus. (Loci comm., 107.)
99. Der Düfel trau Huppersbrûd1 wat net gesähnt2 es. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 54.
1) Hubertusbrot.
2) Gesegnet.
100. Der Duivel fyert nit. (Westf.)
101. Der Düvel driess nie op ene kleinen Hauf. (Köln.) – Weyden, III, 12.
102. Der Düvel hofirt net op 'ne klêne Hôf. (Bedburg.)
103. Der Düwel trugge dem Düvel un sinen Anhange. (Westf.)
104. Der findet auch den Teufel schön, den er zärtlich angesehen.
105. Der ist dess Teuffels eygen Mann, der nicht sein selbst wil müssig gahn. – Petri, II, 94; Lehmann, II, 64, 135; Henisch, 829, 46; Körte, 5883.
106. Der ist schon halb des Teufels, der seinen Gruss mit »schönen Dank« erwidert. – Altmann VI, 470.
107. Der lahme Teufel ist der schlimmste. (Wend. Lausitz.)
108. Der Téiwel git sich nichen Frid. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 799.
109. Der Téiwel hîlt seinj Käinjt nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 796.
110. Der Téiwel huot nichen Râ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 734.
111. Der Teufel baut gern eine Kapelle zu der grossen Kirche. – Parömiakon, 1353.
112. Der Teufel bekehrt mehr Menschen als alle Missionare.
Er bedient sich auch einer naturgemässern Methode, sammelt keine Beiträge und behelligt niemand mit Missionsschriften.
113. Der Teufel bekommt das Fleisch und Gott die Beine. – Parömiakon, 1832.
Von Menschen, die ihre besten Kräfte der Sünde opfern, und fromm werden, wenn sie zu sündigen unfähig sind.
114. Der Teufel bekommt nicht alles, was man ihm verspricht.
Es ist nicht jedem mit dem Ausruf: Hol' dich der Teufel Ernst.
Dän.: Dievelen faaer ei alt det man giver hannem. (Prov. dan., 109.)
[1062] 115. Der Teufel bescheisst uns wol mit Pfaffen. – Eiselein, 591.
116. Der Teufel bezahlt den letzten.
In Beziehung auf Leute, die gewohnt sind, bei einem folgenden zu borgen, um einen frühern Gläubiger zu bezahlen; der letzte bleibt dann eben für den Teufel übrig.
Dän.: At laane af en og betale en anden, men fanden betale den sidste. (Prov. dan., 369.)
117. Der Teufel bietet überall (stets) seine Dienste an.
Lat.: Noctes atque dies patet atri jauna Ditis. (Virgil.) (Binder I, 1142; II, 2114; Seybold, 359.)
118. Der Teufel braucht viel Handlanger, wenn er baut.
119. Der Teufel braucht zehn Stunden, um einen Mann, das Weib eine Stunde, um zehn Männer zu betrügen (überreden). – Altmann V, 102.
120. Der Teufel bringt die Klauen nicht eher heraus, bis er sie braucht. (Charlottenbrunn.)
Der Volksglaube ist über Gestalt und Aussehen des Teufels, über dessen liebste Aufenthaltsörter, wie über die Formen, in denen er erscheint, sehr genau unterrichtet. Nach demselben hat der Teufel Pflugradlaugen, einen Bocks- oder Pferdefuss, trägt er einen grünen oder spitzen Hut, geht er gern als Jäger, treibt als Schweintreiber sein Spiel; er fährt zwischen 12 und 1 Uhr des Nachts auf einen Todtenwagen, erscheint als Bock, Hund, Ochs, schwarzer Vogel, wie es ihm gerade passt. (Vgl. Baumgarten, II, 30.)
121. Der Teufel brütet oft sein Ei mitten im Winter aus.
122. Der Teufel den Geizigen verhext, dass sein Geiz mit dem Gelde wächst. – Gaal, 634.
123. Der Teufel, die Jesuiten und die Spanier sind wie die Schlange; wo sie den Kopf durchbringt, da zeucht sie das ganz Corpus nach. – Opel, 391.
124. Der Teufel erfasst bei einem Haar und hält mit seinen Klauen fest.
Böhm.: Čert za vlásek lapne, a pazourem drží. (Čelakovsky, 24.)
125. Der Teufel erfindet die Moden.
Böhm.: Sedí čert v bahnĕ a pláče, že nestači lidem mody dĕlati. (Čelakovsky, 99.)
126. Der Teufel fährt gern in ungebundene Fässer.
»Ein solches Fass ist auch ein Mensch ohne Ring; daher tragen die Leute gern Ringe.« (Baumgarten, II, 26.)
127. Der Teufel fängt am meisten in der Einsamkeit.
Wenn der Mensch allein ist, wenn er in der Wüste, in einer Klosterzelle u.s.w. lebt, ist er der Versuchung am meisten ausgesetzt.
Böhm.: Čert po samotách nejvíc ulovi.
128. Der Teufel fängt (lockt) die Jugend mit Schönheit, die Geizigen mit Gold, die Ehrsüchtigen mit Macht und die Gelehrten mit falschen Lehren.
Engl.: The devil ent angles youth with beauty, the miser with gold, the ambitious with power, the learned with false doctrine. (Bohn II, 501.)
129. Der Teufel fängt die meisten Seelen in goldenen Netzen.
130. Der Teufel findet bald eine Feder, wenn er schreiben will.
131. Der Teufel freuet sich schier, wenn die Pfaffen spielen und sitzen bei Wein und Bier.
Die Russen: Die Pfaffen weinen nicht, wenn die Nonnen tanzen. (Altmann V, 70.)
132. Der Teufel frisst Mücken, wenn er keine Seele haben kann.
133. Der Teufel führt immer dahin, was einem Mann das Liebste ist, sagte der Schweizer, als ihm die Pest Frau und Kinder geholt. – Eiselein, 589.
Lat.: Perditur exiguo quaestum tempore longo. – Res quaesita mora, parva consumitur hora. (Eiselein, 589.)
134. Der Teufel fürchtet sich vor dem Händerühren mehr als vor dem Händefalten.
Böhm.: Čert se kadidla nebojí. – Říkaje amen čerta nezapudíš. (Čelakovsky, 21.)
135. Der Teufel geht auch durch eine geschlossene Thür davon.
Frz.: Porte fermée, le diable s'en va. (Cahier, 1430.)
[1063] 136. Der Teufel geht umher und verführt die Welt.
Böhm.: Kde jsi chodil, satane? »Svĕt jsem svodil, můj pane.« (Čelakovsky, 21.)
Poln.: Kędiś bywał, szatanie? »Zwodziłem świat, mój panie.« (Čelakovsky, 21.)
137. Der Teufel gibt die Hölle theurer als Gott den Himmel. – Parömiakon, 1694.
138. Der Teufel gibt die Karten.
Engl.: The devil goes shares in gaming. (Bohn I, 501.)
139. Der Teufel gibt keine Seele mehr heraus.
140. Der Teufel gräbt nicht.
Dann thäte er ja etwas Nützliches, Graben (d.i. Arbeiten) hält vom Bösen ab.
Böhm.: Dábel neoře ani kopá, a proto vždy o zlém přemýšlí. (Čelakovsky, 134.)
141. Der Teufel greift Mönche und Pfaffen am Bauche an, wo sie am wärmsten sind. – Klosterspiegel, 24, 24.
142. Der Teufel hält das Seine fest.
Span.: O demo á os suyos quiere. (Bohn I, 238.)
143. Der Teufel hält keine Ziegen und verkauft doch Käse. – Sanders, 38.
144. Der Teufel hält keinen Zahltag.
145. Der Teufel härmt sich mehr um eine Seele, die er verliert, als er sich über zehn Seelen freut, die er gewinnt. – Altmann VI, 408.
146. Der Teufel hat auch seine Märtyrer.
147. Der Teufel hat bald ein Paar Schuhe zerrissen.
Dän.: Fanden har slit et par skoe før han sick dem sanket. (Prov. dan., 153.)
148. Der Teufel hat das Fragen erdacht.
Holl.: De duivel heeft het vragen gemaakt. (Harrebomée, I, 163b.)
149. Der Teufel hat das Geschütz erdacht, das manches Schloss heruntergebracht.
150. Der Teufel hat das Spiel erdacht.
151. Der Teufel hat den Doctor Faust und der Doctor Faust die Mönche1 geholt. – Klosterspiegel, 47, 2.
1) Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst.
152. Der Teufel hat den Tanz erdacht, auf Kirchweih und erst Mess' gebracht.
153. Der Teufel hat des Fuchsen Sprengkessel. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
»Weilen der Fuchs ein garstiger Unflat ist, so beser seinen schwantz und sprützet damit die Hunde, so ihm zu nahe kommen, unter die Nasen und in die Augen.«
154. Der Teufel hat die Arbeit erdacht. – Gerber, 97, 10.
»Wie die faulen Knechte vnd Mägde pflegen zu reden.« (Mathesy, I, 36b.) Wird von Leuten gebraucht, die sich nicht anstrengen wollen; aber nicht die Arbeit, den Müssiggang hat der Teufel erdacht.
155. Der Teufel hat die Arbeit nicht erdacht. – Schuppius, Schr., I, 924.
156. Der Teufel hat die Jesuiten als Sau-As zum letzten Stich aufbewahrt. – Klosterspiegel, 53, 6.
157. Der Teufel hat die Mönche vom Galgen geschissen und den Arsch an Nonnenkutten gewischt.
» ...Wie ein Predigkantischer Brieffmaler malet vnd dicht, dass der Teuffel die Mönch von eim Galgen hab geschissen vnd den hindern an Nonnenkutten gewischt.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 87.)
158. Der Teufel hat ein Schafskleid an, wenn er auf Raub ausgeht.
159. Der Teufel hat einst alle Sprachen zusammengekocht, dann den Höllenkessel abgeschäumt und daraus das Englische ge macht.
160. Der Teufel hat gesagt: er möchte kein Lehrbube und kein Küchenjunge in einem Kloster sein.
161. Der Teufel hat gewonnen Spiel. – Simrock, 10215.
162. Der Teufel hat grosse Macht, aber alles kann er doch nicht.
Böhm.: Mnoho má čert síly, ale málo zvůle. (Čelakovsky, 21.)
163. Der Teufel hat gute Lockvögel auf seinem Finkenherde.
Frz.: Le diable y en a tant boulé. (Leroux, I, 9.)
[1064] 164. Der Teufel hat mancherlei Kind, nicht alle sehen aus wie sie sind.
»Die sind an Geberden keusch, und haben sonst mancherlei Getäusch, an den Augen Täublein und im Herzen Teuflein.«
165. Der Teufel hat mehr als einen Pfeil im Köcher.
166. Der Teufel hat mehr denn zwölf Apostel. – Eiselein, 592; Simrock, 10177; Körte, 5869; Braun, I, 4417; Binder III, 3649.
167. Der Teufel hat meine Schafe selber geholt, sagte der Pfarrer, und fuhr allein zur Hölle.
168. Der Teufel hat mir eine Mutter gegeben.
Dies seltsame Sprichwort soll nach einer Volkserzählung auf folgende Weise entstanden sein. In dem Dorfe Weissenburg bei Seehesten im Kreise Sensburg (Ostpreussen) lebte vor langen Jahren eine Witwe, die in absoluter Weise ihr Gut verwaltete und ihren Sohn erzog, ohne durch eine zweite Heirath eine männliche Stütze zu suchen. Als der Sohn erwachsen war, sehnte sie sich nach Ruhe und er nach selbstständigem Besitz. Sie übergab daher ihrem Sohn das Gut und zog in das gerichtlich ausbedungene Altentheil. So lange der Sohn unverheirathet war, ging alles gut; als aber eine junge Frau ins Haus kam, fing das schlechte Wetter an, das endlich so weit führte, dass die Mutter gegen den Sohn klagbar wurde, sich im Amte aber vom Sohne, der alles Gute versprach, erbitten liess, die Klage zurückzunehmen. Es dauerte indess nicht lange, so hatte der Sohn seine Versprechungen vergessen, und er benahm sich ärger denn je gegen seine alte Mutter. Und da er sich sogar Thätlichkeiten gegen sie erlaubte, wurde die Mutter endlich mit grossem Widerstreben aufs Neue klagbar, obgleich der Amtmann anfänglich die Klage gar nicht annehmen wollte. Im Termin erschien die Mutter, welche ihren Sohn auf neues Bitten und Besserungsversprechen wieder verziehen hatte, abermals allein. Auf die Frage des Amtmanns, wo ihr Sohn sei, erwiderte sie, er stehe unten; und sie gerieth in nicht geringe Verlegenheit, als ihr befohlen wurde, ihn herauf zu holen. Als sie herunter kam, erblickte sie einen jungen Mann, dem sie zurief, er solle sogleich zum Amtmann kommen, der ihn sofort als den Sohn anfuhr, der seine Mutter so schlecht behandle. Als er bestritt, dass dies seine Mutter sei, befahl der Amtmann den Dienern, ihn zu binden und mit der Karbatsche so lange zu fuchteln, bis er seine Mutter anerkenne und sie um Verzeihung bitte, was denn auch bald genug von ihm geschah, worauf er unter Verwarnung entlassen wurde. Einem begegnenden Freunde, der ihn fragte, warum er so betrübt sei, antwortete er: »Der Teufel hat mir eine Mutter gegeben.« Noch heute ist diese Geschichte und dieser Ausruf lebendig im Volksbewusstsein jener Kreise; und manche Mutter erzählt auf masurisch ihren Kindern die Sage von dem gestrengen Amtmann in Seehesten. Und wenn den erwachsenen Masuren ein plötzliches Unglück trifft, so ruft er noch heute, wie damals der Geprügelte: »Der Teufel hat mir eine Mutter gegeben.« (Nach einer ausführlichen Erzählung von W. Petsch in der Illustrirten Zeitung, Stuttgart 1871, Nr. 6, S. 70.)
169. Der Teufel hat noch wenig graue Haare.
170. Der Teufel hat seine Freude am Jagen zu anderm Leide.
171. Der Teufel hat seine Mutter nicht umsonst geschlagen.
Er schlug sie, weil sie keine Ausrede wusste.
Böhm.: Nedarmo čert svou mateř bil, že se neumĕla vymluviti. – Proč čert bábu bil? Že se neumĕla vymluviti. (Čelakovsky, 75.)
172. Der Teufel hat viel Märtyrer.
Holl.: De duivel heeft mede onder de menschen zijnemartelaren. (Harrebomée, I, 163b; Bohn I, 304.)
173. Der Teufel hatte einstens Häut feil: Faulhäut, Grobhäut u.s.w., die meisten aber kauften Trunkenheit. – Chaos, 212.
174. Der Teufel heizt am Morgen nie so viel, es wird vor Abend wieder kühl.
Dän.: Fanden giør aldrig saa heedt om morgenen, at det jo kand svales in den aften. (Prov. dan., 154.)
175. Der Teufel hilft den Leuten, dass er die Seele zur Ausbeute bekommt.
It.: Il Diavolo acuta i suoi. (Pazzaglia, 4.)
176. Der Teufel hilft manchmal eine Kirche bauen. – Schles. Zeitung, 1864, Nr. 156.
Die Kölnische Zeitung sagt: »Ob es Frankreich damit Ernst ist oder ob es blos die Conferenzen hintertreiben und die Verwirrung vermehren will, um selbst Nutzen daraus zu ziehen, muss dis Zukunft lehren. Es wird Aufgabe der preussischen Staatskunst sein, sie bestens zu Gunsten unseres so lange und so schwer bedrängten Bruderstammes auszunützen. Der Teufel hilft manchmal eine Kirche bauen.« (Schles. Zeitung, 1864, 156.)
[1065] 177. Der Teufel hilft seinen Leuten. (Oberösterreich.)
»Ein altes Sprichwort behauptet: Der Teufel helfe seinen Leuten, und der Gang der Politik seit 1848 bestätigt es.« (Leo Wolfram, III, 282.)
178. Der Teufel hinterlässt immer einen Gestank. – Körte, 5897.
So einladend das ist, was er anfängt, so widerlich ist das Ende.
179. Der Teufel hofirt am liebsten auf einen Klostermist; denn er ist am liebsten, wo es am ärgsten hergeht. – Klosterspiegel, 16, 13.
180. Der Teufel hofirt gern an reine Oerter, denn er hält seinen Unflat für Balsam.
181. Der Teufel hofirt immer nur auf den grössten Haufen. – Körte, 5874; Gaal, 1513; Mathesy, 207a; Petri, II, 108; Sutor, 658; Wurzbach II, 346; Braun, I, 4414.
Wo es am ärgsten und tollsten zugeht, da ist ihm am wohlsten.
Engl.: The devil sh-s upon a great heap. (Bohn II, 86.)
Holl.: De duivel k ... meestal op den grootsten hoop. (Harrebomée, I, 163b.)
Wal.: Le diale cheie todi so l'pas grus hopai. (Masson, 83.)
182. Der Teufel hole die Dichterei, hat man nicht Brot und Holz dabei.
Scheint aus den Schlusszeilen eines Scherzgedichts Friedrich von Schiller's entstanden zu sein. Der Dichter lebte während des Drucks der drei ersten Acte seines Don Carlos, den Göschen in Leipzig besorgte, in Loschwitz bei Dresden in dem Landhause des Consistorialraths Körner, dessen Familie an einem Herbsttage zum Besuch in die Nachbarschaft fuhr, um während ihrer Abwesenheit das Landhaus waschen und reinigen zu lassen. Schiller war eingeladen mitzufahren, musste aber wegen dringlicher Arbeiten zu Hause bleiben. Frau Körner hatte aber in der Eile den Keller, wie alle Schränke verschliessen lassen, sodass Schiller weder etwas zu Essen und zu Trinken noch das nöthige Brennholz zur Beheizung seines Zimmers hatte; er reichte daher ein »Unterhänigstens Promemoria an die Consistorialrath Körner'sche weibliche Waschdeputation« als »niedergeschlagener Trauerspieldichter« mit der Unterschrift ein: »In unserer jammervollen Lage unweit dem Keller. Friedrich Schiller, Haus- und Wirthschaftsdichter« dessen Schlusszeilen lauten: »Der Teufel soll die Dichterei beim Hemdewaschen holen.« (Witzfunken, Ib, 136.)
183. Der Teufel holt keine finnige Sau. – Fischart; Körte, 5873.
Das Schlechte fällt ihm ohnehin zu. Der heilige Benedictus kam in ein Kloster, und sah darin alle Gemächer und Zellen voll Teufel, dass sie der Heiligen Gebet, Werk und Andacht verhinderten. Von da ging er auf den Markt, da viel Volk, zu kaufen und verkaufen, versammelt war; da sah er keinen Teufel, ausser einem auf dem Thurme am Markte ganz müssig stehen, und zusehen. Diesen fragte Benedictus, warum im Kloster bei frommen Leuten so viel Teufel und an dem Orte des Betrugs, der Lügen und der Finanzerei keiner, als er allein und müssig. »Jene«, sagte er, »müssen wir suchen und fangen, die laufen uns selbst in den Schos, dazu ist kein Betrug und keine Mühe nöthig.«
184. Der Teufel holt keinen Barfüssler, die Blochschuhe sind ihm zu schwer und das Zeug zu schlecht. – Eiselein, 591; Klosterspiegel, 41, 18.
»Der Teuffel holt keinen Barfüsser Mönch, die höltzern Schuh, die sie tragen, seynd jhm zu schwer vnd zu heilig.« (Zinkgref, IV, 69.)
185. Der Teufel holt keinen Zahltag. – Eiselein, 591; Simrock, 10189; Körte, 5899; Graf, 229, 56.
186. Der Teufel holt nicht alle, die sich vor ihm fürchten.
Holl.: Ten verderf nie al dat in vresen stont.
Lat.: Vidi salvatos prius anxietate gravatos. (Fallersleben, 636.)
187. Der Teufel holt sein Kind nicht. (Ostpreuss.)
188. Der Teufel holt seine Lieblinge zuerst.
Span.: Tanto quiso el diablo a sus hijos, que les sacó los ojos. (Cahier, 3366.)
189. Der Teufel hüllt sich gern in Heiligenschein.
Die evangelischen Geistlichen der berliner Hoffarbe sind bekanntlich keine Freunde unserer classischen Schriftsteller, weil sie überhaupt der Vernunft nicht sehr hold sind. Die Schillerfeier am 10. Nov. 1859 machte ihnen daher viel Verdruss. Einer schilderte sie durch die biblischen Worte: »Gross ist die Diana der Epheser« und ein anderer äusserte: »Der Teufel sei zwar schon in verschiedener Gestalt auf Erden erschienen, aber bis jetzt noch nie in der eines Dieners des Predigtamts, der sich dazu hergegeben, dem Baalsdienste der Vergötterung des Irdischen zu räuchern.« (Volkszeitung, Nr. 271.)
Span.: La cruz en los pechos y en diabolo en los hechos.
[1066] 190. Der Teufel hütet sich am meisten vor Kinder und alte böse Weiber.
»Denn was die Kinder erwischen, das stecken sie ins Maul, und was die bösen Weiber erwischen, das werffen sie in das Feuer.« (Pauli, Schimpff, Strasburg 1677, S. 423.)
191. Der Teufel ist Abt. – Murner, Schelm., 46; Eiselein, 592.
Von dem unchristlichen Leben der Geistlichen, besonders in den Klöstern. »Das ist freylich ein frembder Orden, darinn der Teuffel Abt ist worden.« »Wie dunckt das euch so fremde mere, ob der Teufel Abt schon wäre. Man find wol sollig böss Preleten, die thun vil teuflischer gethaten, denn der Teufel in der Hellen. In Clöstern thun das auch die Ebt; ich weiss wol, wie man dinnen lebt.« (Kloster, I, 884.)
192. Der Teufel ist allzeit da, wo Gott nicht ist. – Altmann VI, 499.
193. Der Teufel ist an aller Seelen im Kraut. – Pauli, Schimpff, 350.
194. Der Teufel ist artig, wenn man ihm schmeichelt. – Eiselein, 589; Simrock, 10164; Braun, I, 4415.
Lat.: Abyssus abyssum vocat. (Gaal, 1513.)
195. Der Teufel ist ausgefahren und hat Gestank hinter sich gelassen, sprach der Pfaff, als bei der Taufe die Pathin sich gebückt und einen mit Zuchten hatte streichen lassen. – Hoefer, 835.
196. Der Teufel ist bei der Hand, sobald man ihn genannt.
Engl.: The devil is never nearer than when we are talking of him. (Bohn II, 86.)
197. Der Teufel ist dem Christen näher denn sein Rock und Hemde.
»Ein Christ soll das wissen, dass er mitten unter den Teuffeln sitze und dass ihm der Teuffel näher ist, denn sein Rock oder Hemde.« (Luther's Werke, V, 341a.)
198. Der Teufel ist der beste Hofmann. – Opel, 372.
199. Der Teufel ist der Buckelichen Vormund. – Altmann VI, 406.
200. Der Teufel ist der Erde Bräutigam. – Altmann VI, 475.
201. Der Teufel ist der Pöbel.
202. Der Teufel ist des Todes Amtmann. – Luther's Werke, V.
203. Der Teufel ist ein armer Gesell, er hat weder Leib noch Seele.
Holl.: De duivel is een arm gezel, er heeft noch lijf noch zeel. (Harrebomée, I, 163b.)
204. Der Teufel ist ein Bader, denn er richtet manchem ein grobes Bad zu. – Parömiakon, 2507.
205. Der Teufel ist ein Bettelmann, der nichts Gutes schenken kann.
Dän.: Det han giver maa fanden tigge. (Prov. dan., 239.)
206. Der Teufel ist ein Dieb, der steigen kann, aber nicht stehlen. – Parömiakon, 887.
207. Der Teufel ist ein Drechsler, denn er dreht vielen eine lange Nase. – Parömiakon, 2510.
208. Der Teufel ist ein Feind, der das Schwert zucken kann, aber nicht stechen. – Parömiakon, 888.
209. Der Teufel ist ein Fischer, denn er geht nur mit faulen Fischen um. – Parömiakon, 2507.
210. Der Teufel ist ein Fischer, der das Netz bei Tag und Nacht auswirft. – Parömiakon, 1123.
211. Der Teufel ist ein Fuhrmann, denn er führt gar manchen hinter das Licht. – Parömiakon, 2505.
212. Der Teufel ist ein Hund, der bellen kann, aber nicht beissen. – Parömiakon, 886.
»Lass den Fürsten dieser Welt sauer sehen, die Zähne blecken, scharren, dreuen und sich ungeberdig stellen, hin und wieder lauffen, an den Ketten sich reissen, er kann dich aber nicht beissen, weil er angebunden ist, und du ihm aus dem Wege gehest. Also ist der Teufel gegen einen jeden Christen auch.« (Luther, Hauspostille.)
213. Der Teufel ist ein Hund, der schläft zu keiner Stund'. – Parömiakon, 1124.
214. Der Teufel ist ein Kaufmann, er handelt nur mit Bärenhäuter Zeug. – Parömiakon, 2509.
[1067] 215. Der Teufel ist ein Krämer, er holt die Schurken lothweis.
216. Der Teufel ist ein Kürschner, aber er setzt nur Läuse in den Pelz. – Parömiakon, 2512.
217. Der Teufel ist ein Maler, er macht stets einen blauen Dunst vor die Augen. – Parömiakon, 2504.
218. Der Teufel ist ein Meister von tausend Künsten.
»Der Teuffel ist ein tusent künstiger, ... er ist voller list vnd behendigkeit, ob wir jm in einer sünd nicht volgen wöllen, so bringt er vnss ein ander für ... Darumb lisst man in dem buch der altuetter, da eins der böss geist sancto Machario erschienen ist, vnd hat den gantzen leib, den er an sich genummen hat, hin vnd her vol flaschen hangen; vnd da jn Machorius fragte, wz er damit wolt, sagt er, ich heiss ein tusend künstiger, dieses seind die gefess der vntugent, mag einer nit von einer sünd, ich bring jm ein ander für.« (Geiler, Paternoster, Strasburg 1515, XCV, 2b.)
Engl.: The devil is a most bad master. (Bohn I, 289.)
Schwed.: Satan är en mästare uti tusende konster. (Törning, 132.)
219. Der Teufel ist ein Renommist, den überwindet jeder Christ.
220. Der Teufel ist ein Schelm. – Simrock, 10164a.
»Traue nicht, der Teufel ist ein Schelm.«
Holl.: De duivel is een schelm. (Harrebomée, I, 163b.)
221. Der Teufel ist ein schlauer Gast.
Frz.: Le diable est trop subtil. (Leroux, I, 9.)
222. Der Teufel ist ein Schlosser, denn er schiesst manchem einen Riegel. – Parömiakon, 3505.
223. Der Teufel ist ein Schuster, jeder soll über seinen Leisten geschlagen sein. – Parömiakon, 2509.
224. Der Teufel ist ein sehr geschäftiger Bischof in seiner Diöcese. (Schottisch.)
225. Der Teufel ist ein Skorpion, der Tag und Nacht mit Gift versohn. – Parömiakon, 1125.
226. Der Teufel ist flink im Nehmen, aber langsam (zähe) im Wiedergeben.
Bei polizeilichen Haussuchungen kann man dieselbe Beobachtung machen.
Holl.: De duivel is goed van aannemen, maar slecht van weêrgeven. (Harrebomée, I, 163b.)
227. Der Teufel ist immer ehrlicher (gewesen) als die, welche stets den Hergott auf der Zunge führen.
228. Der Teufel ist in der Flasche, sagte der Kerl, als er sah, dass sie leer war.
Holl.: De drommel is in de kan, zei Evert, en hij had haar, leêg gezopen. – De drommel mogt zoo tappen, zei Lijs, en het vat was leêg. (Harrebomée, I, 155a.)
229. Der Teufel ist in meinen Karten, sagte jener, aber kein Trumpf.
Holl.: Daar speelt de duivel mee, zei Laam, vier azen en niet eéne troef. (Bohn I, 302.)
230. Der Teufel ist keinen Schwur zu halten schuldig. – Sailer, 252.
Wenn der Teufel sein Versprechen nicht hält, so passt Wortbrüchigkeit eher zu seinem Charakter als ihm gegenüber zu einer guten Moral.
231. Der Teufel ist klug, er fahet am Geringen an bis er in die Höhe steigt und klettert. – Eiselein, 592.
232. Der Teufel ist mit nichts so schnell da, als mit einer Ausrede.
233. Der Teufel ist nicht immer vor Einer Thür.
Wer auch einmal unglücklich ist, muss es nicht immer sein; es kommen auch wieder bessere Tage. Das Sprichwort ist wahrscheinlich aus dem unten angeführten französischen übergegangen, das aus einer Antwort des berühmten Gelehrten Grotius entstanden ist, die er gewöhnlich denen gab, die ihn fragten, wie es ihm möglich gewesen sei, der Wachsamkeit seiner Wächter zu entfliehen. Sein Kerkermeister, ein harter und gefühlloser Mann, war allgemein unter dem Namen »der Teufel« bekannt. Nicht weniger bekannt ist die Entführung des Grotius in einer Bücherkiste.
Engl.: The devil is not always at one door. (Bohn II, 6.)
Frz.: Le diable n'est pas toujours à ung huys. (Leroux, I, 9; Kritzinger, 232b.)
It.: Non sempre ria fortuna un luogo tiene. (Kritzinger, 242a.)
234. Der Teufel ist nicht so schwarz, wie ihn die Leute machen. – Körte, 5906; Parömiakon, 734.
Die Sache steht nicht so schlimm, das Unglück ist nicht so gross, als man sagt. »Der Teuffel ist doch jn nicht so schwartz, die Helle nicht so heiss, Gott [1068] nicht so zornig als die Pfaffen dauon sagen.« (Fischer, Psalter, 2d.)
It.: Chi vede il diavolo daddovero, lo vede con men corna, e manco nero. – Il demonco non è cotanto nero, com' e' si dipigne.
Port.: Não he o diabo tão feio como o pintão. (Bohn I, 285.)
235. Der Teufel ist nie mehr zu fürchten, als wenn er predigt.
236. Der teufel is nit als scheusslich als man jn malet. – Himmelsstrass, IVb.
237. Der Teufel ist schlimm, weil er alt ist.
Bosheit und Arglist nehmen mit den Jahren zu. Je älter je schlimmer.
It.: Il diavolo è cattivo, perche è vecchio. (Bohn I, 102.)
238. Der Teufel ist schon alles gewesen, nur kein (Schulmeister und kein) Lehrbub.
Lat.: Multa tulit, fecit que puer, sa davit et alsit. (Horaz.) (Binder I, 1029; II, 1918; Frob., 453; Schonheim, M, 14.)
239. Der Teufel ist so begierig nach einer Seele wie der Engländer nach einer Insel.
In Nordfriesland: A dönner as so dol eftar 'n Sial, üsh a Ingalsmân aftar 'n Eilun. (Johansen, 30.)
240. Der Teufel ist übersichtig, er hängt sich ans Grosse.
»Er kann nicht unter sich sehen, er siehet nur hohe Dinge, er gehet daher und siehet über sich.« (Luther's Tischr., 64b.) »Weil Christus sich so niedrig hielt und kein Ansehn hatte, sahe der Teuffel oben hin und kennt ihn nicht, denn der Teuffel ist übersichtig, siehet nur nach dem, das hoch und gross ist.« (Luther's Tischr., 93a.)
241. Der Teufel ist voll List, wie er auch gekleidet ist.
Engl.: An artful fellow is the devil in a doublet. (Bohn II, 67.)
242. Der Teufel kann auch bis drei zählen.
243. Der Teufel kann aus einem Funken wol ein Feuer machen. – Luther's Werke, III, 383b.
244. Der Teufel kann den Pferdefuss nicht verbergen.
Dän.: Fanden kand ei skiule klørene. – Man kand dog kiende ham der paa. (Prov. dan., 153.)
Frz.: On connoist le diable à ses griffes. (Leroux, I, 9.)
245. Der Teufel kann einem Christen alles nachthun, ausgenommen Lieben und Glauben. – Opel, 398.
246. Der Teufel kann nicht leiden, dass man ihn verachte. – Facet.
247. Der Teuffel kann nicht mehr losdrücken, seit ihm eine Klosterhexe aufs Pulver gepisst. – Eiselein, 516; Klosterspiegel, 38, 12.
248. Der Teufel kann wol bellen, aber nicht beissen.
249. Der Teufel kann wol Einen überlisten, ein Weib aber zehn. – Altmann, VI, 396.
250. Der Teufel kennt das Böse sehr genau, er nahm dem Hiob alles, und liess ihm nur die Frau.
In einem Stammbuch des 17. Jahrhunderts. (Duncker, Sonntagsbl., 1873, S. 527.)
251. Der Teufel kennt seine Leute. (Schreiberhau.)
252. Der Teufel kennt seinen Herrn und lässt doch nicht vom Bösen. – Burckhardt, 68.
Von denen, die zwar wissen, was sie sollen, es aber nicht thun.
253. Der Teufel kleidet sich immer nach der neuesten Mode. – Altmann VI, 390.
254. Der Teufel klopft nicht immer an Eine Thür.
255. Der Teufel klopft wol an, aber der Mensch ruft Herein.
It.: Il diavolo può tentare, mà non precipiture. (Pazzaglia, 86.)
256. Der Teufel kocht den Brei und die Weiber setzen ihn vor (tragen ihn auf).
257. Der Teufel kommt ungeladen ins Haus. – Eiselein, 592.
Holl.: De duivel komt wel ongeroepen. (Harrebomée, I, 164a.)
258. Der Teufel Krankheit heisst: ich bin der Allerbeste.
259. Der Teufel kratzt vor Liebe seinen Leuten die Augen aus.
Span.: Tanto quiere el diablo á su hijo que le quiebra el ojo. (Bohn I, 258.)
260. Der Teufel lässt kein Spiel ausgehen. (Köthen.)
Eine hier sehr gewöhnliche sprichwörtliche Redensart bei Karten-, Billard- und Kegelspiel, namentlich bei Hazardspielen.
[1069] 261. Der Teufel lässt seine Beute nicht fahren. – Altmann VI, 490.
262. Der Teufel lässt seine Leute wol stolpern, aber nicht fallen.
263. Der Teufel lässt sich leichter im Walde finden als Gott im Busch. – Altmann V, 106.
264. Der Teufel lässt sich wol an den Schwanz fassen, lässt ihn aber nicht ausreissen. – Altmann VI, 431.
265. Der Teufel lässt stets einen Gestank hinter ihm und ein Mönch sonst was. – Klosterspiegel, 1, 2.
266. Der Teufel lauert nicht umsonst hinter dem Kreuz (oder: hinter der Kirchhofmauer).
267. Der Teufel legt seine Schlingen hoch.
268. Der Teufel liebt die Seinen so, dass er ihnen einen Platz in der Hölle gibt.
269. Der Teufel liebt's, sich einzunisten, wo man hält gute Excorcisten und reichliche Provision an Kirchenmunition.
270. Der Teufel lügt des Geizigen Kisten voll.
Engl.: The devil lies brooding in the miser's chest. (Bohn II, 502.)
271. Der Teufel macht anfangs stark und hinterdrein verzagt. – Simrock, 10157; Körte, 5885; Braun, I, 4426.
272. Der Teufel macht aus der Laus ein Kamel.
»Disputire mit dem Teufel bei Leibe nicht vom Gesetz, sondern von der Gnade; denn der Bösewicht kann aus einer Laus ein Kamel machen.« (Luther's Tischr., 304b.)
273. Der Teufel macht gern aus der Religion eine Rebellion. – Opel, 384.
274. Der Teufel macht Kehrt vor einer geschlossenen Thür.
Durch ernstlichen Widerstand überwindet man die Versuchung zum Bösen.
Engl.: The devil turns his back, when he finds the door shut against him.
It.: Alla porta chiusa il diavolo volge le spalle. (Bohn I, 69.)
Span.: De puerta cerrada el diablo se torna. (Bohn I, 212.)
275. Der Teufel machte den ersten Mönch, und der Dorfochs hat ihm den Namen gegeben.
Agricola (I, 24) erzählt in der Auslegung des Sprichworts: »Der Teufel ist vnsers herr Gotts affe« sehr ausführlich, wie der Teufel den Mönch zu Stande gebracht und der Dorfochs ihm den Namen gegeben hat.
276. Der Teufel mag alles werden, nur kein Lehrbube. – Simrock, 10196; Körte, 5914.
Zu einer Zeit entstanden, wo die Lehrjungen sehr streng gehalten und zu allen möglichen Diensten gebraucht wurden.
277. Der Teufel mag aufstehen, wenn man keinen Kopf hat, sagte der Wiesenpater. – Schaltjahr, IV, 360.
278. Der Teufel mag beim Mittagessen zu kurz kommen, ich nicht, sagte der Mönch, und setzte im Hornung zwei Tage mehr in den Kalender. – Klosterspiegel, 79, 24.
279. Der Teufel mag Herrgott sein, sagte der Bauer, der Christum spielte, und warf das Kreuz weg. – Eiselein, 591; Simrock, 10219; Hoefer, 173.
Wol aus einem geistlichen Volksschauspiel entlehnt.
280. Der Teufel mag kein Lehrbube und kein Küchenjunge im Kloster sein. – Eiselein, 589.
281. Der Teufel mag streiten gegen die, welche Holz essen. (Schwed.)
Damit wollen die Schweden sagen, wie schwer es ihnen sei, gegen die Finnen zu Felde zu ziehen, deren Soldaten weit geringere Bedürfnisse haben, als die schwedischen. Ihr Stand gegen die Finnen, namentlich im Winter, sei noch schwieriger als der gebildeter Krieger (Deutsche, Franzosen u.s.w.) in Winterfeldzügen gegen die Russen, da sie sich von Beeren, Gräsern, Wurzeln u. dgl. nähren.
282. Der Teufel mag's wol leiden, dass Christus über die Zunge geht, wenn er darunter liegt. – Simrock, 10178; Sailer, 388; Körte, 5867.
Heuchler und Scheinheilige, die von frommen Redensarten überfliessen, sind des Teufels liebste Jünger.
283. Der Teufel menge sich in den Krieg, sprach Petrus; was ich haue, das heilt er.
[1070] 284. Der Teufel merkt es gleich, wenn man dem Herrgott was dankt. – Lichtenberg in einem Briefe von 1772; Deutsches Museum, 1866, S. 751.
285. Der Teufel möcht' alles sein, no kein Lehrbua, kein Magd und kein hinterer Waga. (Rottenburg.) – Birlinger, 1041.
286. Der Teufel muss nicht alle schönen Melodien haben. (Nordamerika.)
Ein Methodist legte schönen, weltlichen Melodien geistliche Texte unter; und als man ihn deshalb tadelte, sagte er: »Soll mir etwa der Teufel alle schönen Sangweisen wegschnappen?«
287. Der Teufel muss sich verkriechen.
»Wohl recht ist der Teufel im Paradies in die Schlange, dies kriechende Thier, eingetreten; denn er muss sich verkriechen mit aller seiner Stärke und Macht.« (Parömiakon, 889.)
288. Der Teufel nimmt das Opfer weg, der Altar aber bleibt.
Gegen Geldheirathen.
289. Der Teufel nimmt gern den Sack weg, wenn Gott Mehl schüttet.
Holl.: Als God ons meel geeft, sluit de duivel den zak toe. (Harrebomée, I, 162b.)
290. Der Teufel pfeift süss, soll man ihm auf den Kloben sitzen. – Eiselein, 592; Simrock, 10162.
Böhm.: Čert ze sítí, piští, a z houšti střelu pouští. (Čelakovsky, 21.)
291. Der Teufel platzt, wenn die Todten anfangen zu furzen. – Sanders, 104.
292. Der teufel prennet sich an ein nessel, do sprach er: kreutel, ich ken dich wol.
293. Der Teufel redet in allen Sprachen.
Ein italienischer Scholast, der Untersuchungen über die Muttersprache des Teufels anstellte, gelangte, wie uns E.M. Oettinger erzählt, nach jahrelangem Studium zu der Anschauung, dass der Teufel ein Polyglott sei, der mit gleicher Geläufigkeit alle Sprachen der Erde rede, mit alleiniger Ausnahme des Hebräischen, welches Gott mit seinen Engeln spreche.
294. Der Teufel sagt auch wol eine kleine Wahrheit, um einer grossen Lüge desto bessern Kredit zu machen. – Opel, 376.
295. Der Teufel schaut wie ein Luchs, schmeichelt wie ein Fuchs, stiehlt wie ein Spatz, lauert wie eine Katz', sucht wie ein Schwan, wacht wie ein Hahn, lockt wie ein Specht, raubt wie ein Hecht, schwatzt wie ein Schwalb' und saugt wie ein Kalb. – Parömiakon, 2465.
296. Der Teufel scheidet allweg mit Gestank.
Böhm.: Kde d'abel více nemůže aspoň zasmradí. (Čelakovsky, 225.)
297. Der Teufel scheidet nicht ohne Gestank.
Dän.: Dievelen lader altid en stank efter sig. (Prov. dan., 110.)
298. Der Teufel scheisst auf Messer und Scheide. – Eiselein, 590.
299. Der Teufel scheisst blos auf dungte Aecker. (Weingarten.) – Birlinger, 489.
300. Der Teufel scheisst morgens nie so heiss in den Wald, es ist vor abends wieder kalt.
Dän.: Fanden skider aldrig saa heedt om morgenen det kand jo svales om aftenen. (Prov. dan., 154.)
301. Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Oel gibt. – Eiselein, 591; Simrock, 10197.
Wenn es donnert und die Sonne dazu scheint.
Lat.: Aliorum medicus ipse ulceribus scates. – Clodius accusat moechos. (Bohn II, 86.)
302. Der Teufel schleicht sich auch wol in die Kapelle eines Heiligen.
Schwed.: Trollen bo ofta i heligom husom. (Grubb, 817.)
303. Der Teufel schleicht sich unter dem Gewande des Pfaffen in die Kirche.
Engl.: The devil gets in to the belfry by the vicar's skirts. (Bohn II, 501.)
Span.: Por las haldas vel vicario sube el diablo al campanario. (Bohn I, 241.)
304. Der Teufel schleicht wie eine Schlange herein.
»Es ist ein Sprichwort kommen bey denen, die da haben wollen andächtig seyn und die Geister unterscheiden lehren, dass der Teuffel allzeit erstlich komme, mit süssen Worten. Es ist seiner Schalkheit eine, dass er wie eine Schlange heimlich hereinschleicht und ehe man sich umsiehet mit dem Schwantz sticht und die Gifft hinter ihm lässt.« (Luther, Kirchenpostille.)
[1071] 305. Der Teufel schuf das Würfelspiel. – Eiselein, 653; Simrock, 11931.
Engl.: The devil is in the dice. (Bohn II, 52.)
306. Der Teufel selbst darf sich nicht unterstehn, was ein Mönch wol darf begehn. – Zinkgref, IV, 247.
307. Der Teufel setzt denen am meisten zu, die ihm am meisten schaden. – Dove, 170.
Lat.: Elephus grandis est, et occiditur; tigris audax est et occiditur. – Les fortis est et occiditur. (Sutor, 989.)
308. Der Teufel soll mein Helfer sein.
309. Der Teufel steht nicht immer an der Thür eines armen Mannes.
Frz.: Le diable n'est pas toujours à la porte d'un pauvre diable (homme). (Cahier, 516; Gaal, 1586; Bohn I, 32; Kritzinger, 233a; Lendroy, 605.)
310. Der Teufel spricht mit den Gelehrten Latein und mit den Deutschen deutsch.
Auch russisch Altmann VI, 390.
311. Der Teufel steht hinter dem Spiegel.
Engl.: The devil's behind the glass. (Bohn II, 502.)
312. Der Teufel steht oft hinter dem Kreuz. – Rabener, Satiren, IV.
Frz.: Derrière la croix souvent se tient le diable. (Bohn I, 15.)
Holl.: Dee duivel zit achter het kruis. (Bohn I, 304; Harrebomée, I, 164a.)
It.: Detras de la cruz esta el diablo. (Bohn I, 213.)
313. Der Teufel steht seinen Freunden bei.
Holl.: De duivel beschermt zijne vrienden. (Harrebomée, I, 163a.)
314. Der Teufel stirbt vom Fasten.
»Lass fasten fürt den Ritter hon, ein tüffel starb einmal davon.«
315. Der Teufel stösst sich den Kopf am Kreuz ein.
Böhm.: Dábel se sám o boží muky rozbije. (Čelakovsky, 21.)
Poln.: Samo się złe (diabeł) o boźą mękę rozbije. (Čelakovsky, 21.)
316. Der Teufel sucht uns, auch wenn wir ihn nicht suchen.
Span.: Nos por lo ajeno, y el diablo por lo nuestro. (Cahier, 3185.)
317. Der Teufel theilt die Menschen in Abergläubige und Ungläubige.
Engl.: The devil divides the world between atheism and superstition.
318. Der Teufel trägt allerlei Larven.
Lat.: Invidus haud eadem semper quatit ostia daemon. (Binder I, 798; II, 1557; Philippi, I, 208; Seybold, 258.)
319. Der Teufel traue dem Apotheker, er hat viele Büchsen!
Ausruf, wenn etwas Gewagtes unternommen werden soll und man Bedenken trägt.
320. Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhange. – Simrock, 10154a.
321. Der Teufel traue den Edelleuten.
322. Der Teufel traut keinem Mönche, er habe denn eine grüne Kutte an.
Also nicht eher, als bis Gras auf ihm wächst.
Dän.: Fanden tro munken naar han bliver grøn klœdt. (Prov. dan., 154.)
323. Der Teufel trit den Zaun, da er am niedrigsten ist. – Luther's Werke, VII, 363a.
324. Der Teufel und die Fliegen kommen leicht ins Haus, aber schwer bringt man sie hinaus.
Dän.: Fanden og fluerere onde at blive af med. (Prov. dan., 153.)
325. Der Teufel und die Lumperei, die bleiben ewig frisch und neu.
326. Der Teufel und ein Bauer sind schwer zu überzeugen.
Böhm.: Čert svoje, a sedlák svoje. (Čelakovsky, 116.)
327. Der Teufel verbirgt den Schwanz gern hinter einem Pfaffenrock oder einer Kutte.
328. Der Teufel vergibt die Plätze in der Hölle theurer, als unser Herrgott im Himmel.
329. Der Teufel verkauft seine Waare theurer als der liebe Gott. – Parömiakon, 1634.
330. Der Teufel verlangt nur einen Faden von uns, so macht er ein grosses Seil daraus.
331. Der Teufel verlässt keinen Spieler, er lässt ihn aber blutarm werden. – Scharfenberg, Hist. aus Oberhessen, S. 56.
[1072] 332. Der Teufel verlässt sich auf die Frauen.
333. Der Teufel versteckt sich hinter das Kreuz.
334. Der Teufel verstelle sich, wie er wolle, der Bocksfuss schaut doch hervor. – Eiselein, 592; Braun, I, 4457.
Dän.: Fanden stiller sig an saa smuk som han vil, saa røber dog kløerne kam. (Prov. dan., 154.)
335. Der Teufel versteht alle Sprachen, aber unser Herrgott auch. – Altmann VI, 398.
336. Der Teufel versucht die Leute und der Müssiggänger den Teufel.
It.: Il diavolo tenta tutti, mà l' oziosi tenta il diavolo. (Bohn I, 102; Cahier, 3030.)
337. Der Teufel versucht nur die Arbeiter, die Müssiggänger sind ihm sicher. – Altmann VI, 449.
338. Der Teufel versucht uns auf alle Weise. – Eiselein, 589.
339. Der Teufel weint nicht, wenn Nonnen tanzen.
340. Der Teufel weiss nit, was Gottes Will ist. (Neresheim.) – Birlinger, 488.
341. Der Teufel weiss seine Trümpfe gut auszuspielen.
Böhm.: Čert vždy musí svou králku provesti. (Čelakovsky, 21.)
342. Der Teufel weiss, was, wie, woher und wohin.
343. Der Teufel will das Ei aussaufen und uns die Schale lassen. – Heuseler, 31.
Luther im Sermon von dem Sakrament des Leibes und Blutes Christi wider die Schwarmgeister.
344. Der Teufel will die ganze Welt regieren und ist nicht Herr über eine Sau.
Böhm.: Chlubil se čert 'že všechen svĕt opanuje, a bůh mu ani nad sviní vůle nedal. (Čelakovsky, 21.)
345. Der Teufel will nach Cornwall nicht, weil er sich fürchtet, in eine Pastete gebacken zu werden. – Bohn II, 200.
346. Der Teufel wird sein Kerbholz aufweisen.
Wird seinerzeit wissen, wer ihm gehört. Kommt in einer Kirchenpredigt des A. Fr. Spörer in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor.
347. Der Teufel wird selig, wenn's Eichenlaub fällt.
Nach dem Volksglauben kann der Teufel das Eichenlaub nicht leiden, weil es nicht abfällt. Er fragte nämlich einst den Herrgott, wann er werde selig werden, und erhielt die Antwort: »Wenn das Eichenlaub abfällt.« Belaubte Eichenzweige schützen daher auch gegen Zauberei und den Satan. Nach Grimm (Myth., 617) war Eiche oder Buche die arbor fragifera beim Losen. (Tacitus, Germ., 10.) Auch in Beziehung zu Doma stand sie so gut als die Hasel; daher durften auch im gemeinen Walde Eichen wie Haseln nicht ohne Busse gehauen werden. (Vgl. Baumgarten, Progr., 16.) Vielleicht hängt auch der Glaube, dass der Blitz besonders in Eichen fahre, damit zusammen.
348. Der Teufel wirft kein Ei nach einem Spatzen.
349. Der Teufel wischt seinen Schwanz an des armen Mannes Hoffart.
Engl.: The devil wipes his tail witte the poor man's pride. (Bohn II, 125.)
350. Der Teufel zahlt mit falscher Münze.
Frz.: La monnaie du diable est de faux or. (Cahier, 521.)
351. Der Teufel zerstört nicht sein eigenes Haus. – Burckhardt, 67.
Frz.: Le diable ne detruit pas sa maison. (Cahier, 2590.)
352. Der Teufel zwinge die Geis zum Bocken, wenn sie nicht will. (Baiern.)
Es gibt schlechte Geschäfte, wenn man die Leute dazu zwingen muss.
353. Der Teuffel bawet allezeit seine Capell vnd ⇒ Nobiskrug (s.d.), wo Gott seine Kirche hat. – Theatrum Diabolorum, 433a; Eiselein, 494.
354. Der Teuffel behält den, der jhme bleibt vnd jagt den, der da fleucht, das jhme niemand entläufft. – Lehmann, 745, 26.
355. Der Teuffel beschmeist gern, was rein vnnd sauber ist. – Lehmann, 745, 26.
356. Der Teuffel bleibt mit seinem Geschlecht bis auff das letzte Gericht vnd Recht. – Petri, II, 108; Gaal, 1517.
Frz.: Le diable na sera pas toujours diable. (Leroux, I, 9.)
Ung.: Ne félesd az ördögöt, hogy a' tóba vész. (Gaal, 1517.)
357. Der Teuffel bringet seine schwartzen Register und saget: was hast du gethan? – Herberger, II, 326.
[1073] 358. Der Teuffel brüllet nicht allzeit wie ein Löwe, sondern schleicht auch wol wie ein kätzlein, dass er einen durch süsse wort vmb die fichten führe. – Henisch, 532, 60.
359. Der Teuffel danck jhm der Wolthat, der nichts denn tod im topffe hat. – Petri, III, 3.
360. Der Teuffel darff die Leut nicht holen, sie lauffen jhme selbst in Schoss. – Lehmann, 744, 11.
361. Der Teuffel dencket, bringe ich dich nur zum Kauff, zur Zahlung will ich dich schon bringen. – Herberger, I, 334.
362. Der Teuffel, einmal geladen, lässt sich schwerlich vertreiben.
Lat.: Veterem ferendo injuriam in vitas novam. (Sutor, 37.)
363. Der Teuffel feyert (schläft) nicht. – Henisch, 1090, 39; Petri, 108; Simrock, 10150.
364. Der Teuffel flieht vor dem Creutz des Pfaffen wie ein Hund vor dem Brotkorb vnnd ein Saw vor den Nüssen im Kübel. – Zinkgref, VI, 79.
Er scheint mithin das Kreuz der Priester nicht sonderlich zu fürchten.
365. Der Teuffel fürcht sich vor dem Wort Gottes, er kanns nicht beissen, die Zähne werden ihm bucklicht davon. – Luther's Tischr., 214b.
366. Der Teuffel geusst gern, wos zuvor nass ist. – Henisch, 1589, 55; Herberger, I, 270; Körte, 5868; Eiselein, 592; Braun, I, 4418.
367. Der Teuffel gibt nichts auff Ablassbrieff. – Henisch, 507, 23.
368. Der Teuffel greifft gemeiniglich die Leut am Bauch an, da sie am weichsten sind. – Lehmann, 743, 5; Simrock, 773.
»D.i. mit sorg der nahrung vnd vnzucht.«
Dän.: Dievelen griber gemeenlig bugen an. (Prov. dan., 110.)
369. Der Teuffel hat allweg hundert dienst bey den seinen, da Christus bey den seinen kaum einen hat. – Henisch, 706, 63; Petri, II, 108.
370. Der Teuffel hat Büchsen voller Gifft.
»Er ist ein solcher Meister, der aus einem Baumblättlein kan den Tod machen; er hat mehr Gefäss und Büchsen voller Gifft, da er die Leute mit tödtet, denn alle Apotecker in der gantzen Welt; hilfft ein Gifft nicht, so hilfft die andere.« (Luther, Tischr., 91a.)
371. Der Teuffel hat das fragen geschaffen. – Henisch, 948, 29; Petri, III, 4.
»Als Antwort, so einer fragt: wiltu essen, trinken?«
372. Der Teuffel hat den Christen den Todt geschworen, aber er beist in eine taube nuss. – Henisch, 266, 62.
373. Der Teuffel hat die Welt in Händen und menget sie in einander. – Luther's Werke, III, 130a.
374. Der Teuffel hat ein gespannet Armbrust und zielet nach uns.
»Darum lasset uns lernen, dass wir in grosser Fahr Tag und Nacht schweben und dem Teuffel gleich als zum Ziel sitzen; der hat immer ein gespanntes Armbrust und geladene Büchsen und zielet auf uns, dass er uns schiesse mit Pestilenz, Franzosen, mit Krieg u.s.w.« (Luther, Hauspostille.)
375. Der Teuffel hat ein verleckert Maul, er frist gern das allerbest wie der Beer das Honig. – Lehmann, 745, 25; Petri, II, 108.
D.i. »die heylige Gleissner, die gelehrte vnd reiche, seynd dess Teuffels leckerbisslein, was arm, veracht gering vnd einfältig ist, das gehört Gott.«
376. Der Teuffel hat ein Weib genommen, hiess Gottlosigkeit, mit der er sieben Töchter gezeugt: Arrogantia, eigen- oder gut dünckel genannt, die er an reiche grosse Leut dieser Welt verheirathet; Avaritice oder Geitz, an die Kauffleute; Fallaci, betrug, an die bawren; Invidia, missgunst, an die Handwer cker; Hypocrisis an die Geistlichen; Superbia, die er so lange in das Weibervolck gesteckt, bis er eine bequeme heyrath finde; Scortatio, die hat so viel Männer als sandt in der Welt. – Zinkgref, IV, 83.
[1074] 377. Der Teuffel hat gross Klawen; was er angreifft, das helt er vest. – Lehmann, 744, 7.
378. Der Teuffel hat Jegers art an sich. – Petri, II, 108.
379. Der Teuffel hat mehr Giftbüchsen als alle Apotheker. – Luther, Tischr., 93a.
380. Der Teuffel hat mehr (grössere) Märtyrer als vnser Herr Gott. – Zinkgref, IV, 60.
381. Der Teuffel helt den letzten. – Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 122.
382. Der Teuffel hilfft bösen sachen durch geschwinde Köpffe auff. – Petri, II, 108.
383. Der Teuffel hol den nechsten bey dem Kachelofen.
»Den hindersten faulen Arss wöllen wir auch, wie die Scythen, dem Mars opffern.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 425.)
Holl.: De duivel is zoo zwart niet, als hij wel geschilderd wordt. (Harrebomée, I, 163b.)
384. Der Teuffel ist Abt in der Welt und seine brüder sind allzumal bruder Rausch. – Petri, II, 108; Henisch, 529, 27; Simrock, 12383.
385. Der Teuffel ist allenthalben ein schalck. – Lehmann, 744, 13.
386. Der Teuffel ist allenthalben im Kraut. – Pauli, Schimpff, XXXVIa; Lehmann, 744, 13.
387. Der Teuffel ist arm, er hat weder leib noch seele. – Agricola I, 409; Franck, I, 85a; Eyering, I, 551 u. 538; Gruter, I, 17; Petri, II, 108; Egenolff, 196a; Herberger, II, 102; Eiselein, 521; Körte, 5871; Meisner, 13.
Dän.: Dievelen en arm, han har hverken krop eller siel. (Prov. dan., 209.)
Lat.: Diabolus est pauper. (Pauper inopsque Satan, teneat haec omnia, degit; expers divini quippe favoris agens.) (Glandorp, 75, 132.)
388. Der Teuffel ist der Hoffart Vatter. – Lehmann, 394, 40.
»So ist leichtlich abzunemen, wer den Hoffertigen gemacht hat.«
389. Der Teuffel ist der mächtige Fürst in der Welt, drumb müssen die maiora nach seinem Gefallen gemacht werden. – Lehmann, 501, 23.
390. Der Teuffel ist des Todes Meister, der hat den Tod eingeführet. – Luther's Werke, V, 518a.
391. Der Teuffel ist ein Affterredner.
»Der grausame Affterreder, Ankläger und Grossmacher unser Sünde, der böse Geist.« (Luther's Werke, I, 254.)
392. Der Teuffel ist ein alter Practicant. – Petri, II, 108.
393. Der Teuffel ist ein Fuchss. – Theatrum Diabolorum, 168a.
394. Der Teuffel ist ein Herr in aller Welt. Luther's Tischr., 80b.
395. Der Teuffel ist ein Hund an der Ketten, billet nur und läufft herum, kann aber nicht beissen. – Luther's Werke, Hauspostille.
396. Der Teuffel ist ein Meister, die Leut zu äffen. – Petri, II, 834.
397. Der Teuffel ist ein nequam, und wers nicht glaubt ist auch einer. – Theatrum Diabolorum, 171a.
398. Der Teuffel ist ein rechter Kunz Widerpurst. – Petri, II, 108.
399. Der Teuffel ist ein Schadenfro. – Petri, II, 108; Herberger, Hertzpostille, I, 334.
400. Der Teuffel ist ein Schalck, möcht einem die Kertzen aussblasen. – Petri, II, 108; Theobald, Hussitenkrieg, III, 95.
401. Der Teuffel ist ein suptiler Sophist vnd ein tausend künstiger. – Petri, II, 108.
Weinhold in den Sagen vom Loki (Haupt, VII, 41) fasst den Teufel als den frühern heidnischen Loki auf, zu dessen Rollen auch die des Gauklers und Possenreissers gehörte. Das Sprichwort lässt den Teufel den Herrgott spielen, aber in der Form der Caricatur.
Lat.: Quo Satanas ludit, multos in tartara trudit. (Chaos, 1023.)
402. Der Teuffel ist ein umgekehrtes Zehngebot. – Herberger, Hertzpostille, II, 464.
403. Der Teuffel ist Fürst der Welt und fordert den Zoll von uns. – Luther's Tischr., 99b; Petri, II, 109.
Dän.: Dievelen er verdens fyrste, derfor gaaer det galt til. (Prov. dan., 109.)
[1075] 404. Der Teuffel ist gelert vnnd geschickt, ist doch kein Frommer Mann. – Lehmann, 219, 42 u. 293, 15.
405. Der Teuffel ist grossmächtig, aber nicht allmächtig. – Luther's Werke, II, 289a.
406. Der Teuffel ist gut (leicht) zu laden, aber seyn böss abzukommen. – Gruter, I, 17; Lehmann, 743, 1; Sutor, 304; Eiselein, 590; Simrock, 10146.
Frz.: On a plus de mal à se damner qu'à se sauver. (Masson, 328.)
Holl.: Het is ligt, den duivel nooden, maar kwaad daarvan af te komen. (Harrebomée, I, 165a.)
It.: Il diavolo è facile da invitare, ma difficile discacciare da. (Pazzaglia, 86, 9; Gaal, 1512.)
Lat.: Facile vocaveris lacodaemona non facile repuleris. (Gottfrid., Tab. XXII.) – Objecta movent sensus. (Chaos, 1029.)
407. Der Teuffel ist leppisch vnd ein Schalck. – Mathesy, I, 151a.
408. Der Teuffel ist milder als der Papst.
»Der Teuffel beut demjenigen, der jhn anbetten thät, die Reichthumb der gantzen Welt an, der Papst aber verkaufft die Königreiche vor grosse Summen Geldes, in massen er Sicilien vor 40000 Kronen jährlicher Rente verkaufft.« (Zinkgref, IV, 74.)
409. Der Teuffel ist nicht so schwartz wie man jhn mahlt. – Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 123; Petri, III, 4; Simrock, 10166; Braun, I, 4434.
»Der Teuffel ist nicht so schwartz, als er gemalet noch so mechtig als davon geredet wird, achten die Weltkinder.« (Pauli, Postilla, 416a) »Mancher sagt der Teufel ist nit als grausam, als man jhn malet.« (Pauli, Schimpff, XVb.) »Er meynet, der Teufel wer nit so schwartz als man jhn mahlet, noch die hell so heiss, wie man davon sagte.« (Faustbuch, 18; Theatrum Diabolorum, 1a.)
Böhm.: Není tak hrozný čert, jak ho malují. (Čelakovsky, 21.)
Engl.: The devil is not as black, as he is paintet. (Mair, 66.) – The lion is not half so fierce as he is paìnted.
Frz.: Il n'est pas si diable qui se faict noir. (Leroux, I, 8; Lendroy, 606; Bohn I, 24; Masson, 329; Kritzinger, 232b.) – On fait toujours le diable plus laid qu'il n'est. (Cahier, 517.)
Holl.: De duivel is zoo zwart niet, als hij wel geschilderd wordt. (Bohn I, 304; Harrebomée, I, 163b.)
It.: Il diavolo non è si brutto come si dipinge. (Pazzaglia, 89, 7; Bohn I, 102.) – Sa dimoniu non est gasi delu comente la pintant.
Lat.: Jam fama nimium fecit. (Masson, 329.)
Poln.: Lew nie tak srogi, jak go maluią. (Masson, 329.) – Nie tak diabeł (lew) straszny, jak go malują. (Čelakovsky, 21.)
410. Der Teuffel ist subtil vnd spint doch grob garn. – Lehmann, 744, 17; Körte, 5870.
It.: Il diavolo è sottile, ma filia grosso. (Pazzaglia, 86, 1.)
411. Der Teuffel ist unsers Herrn Gottes Hencker.
»Wenn gottloss Wesen überhand nimmt, so muss der Teuffel unsers Herr Gottes Hencker seyn.« (Luther's Tischreden, 98b.) »Der Teuffel ist der Oberst Hencker, die frommen zu würgen.« (Luther's Werke, V, 518a.)
412. Der Teuffel ist verschlagen vnd zu beider hand abgericht. – Henisch, 256, 51; Petri, II, 109.
413. Der Teuffel ist viel schwärtzer, als man jhn mahlet. – Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 124; Simrock, 10167.
It.: Il diavolo è più nero di quello che si dici. (Pazzaglia, 86, 8.)
Lat.: Non re sed visu terribilis. (Chaos, 1037.)
414. Der Teuffel ist vns näher, denn die eigene Haut. – Theatrum Diabolorum, 2b.
»Die da meinen, der Teuffel sey dieweile zu Babylon, oder schlaffe neben ihnen wie ein Hund auf einem Polster, und dencken nicht, dass er um sie her ist, mit eitel gifftigen feurigen Pfeilen, die er eingiebet.« (Luther's Werke, III, 377a.)
415. Der Teuffel ist vns neher denn das Hemde. – Petri, II, 109; Luther's Werke, V, 341a.
»Ein Christ soll wissen, dass er mitten unter den Teuffeln sitze und dass jhm der Teuffel näher sey, denn sein Rock oder Hemde, ja näher denn sein eigen Haut, dass er rings umher sey und wir also stets mit ihm zu Haar liegen und uns mit ihm schlagen müssen.« (Luther's Werke, V, 341a.) Ueber Luther's Glauben an den Teufel und seine Auffassung vgl. G. Roskoff, Geschichte des Teufels, Leipzig 1869, II, 365 fg.
416. Der Teuffel ist vnsers Herr Gotts Affe. – Agricola I, 24; Petri, II, 109; Lehmann, II, 66, 179; Eiselein, 592; Luther's Tischr., 78b; Körte, 5886; Simrock, 10176; Braun, I, 4427.
»Vor Zeiten sagte man eine Fabel, da Gott den Menschen gemacht hat aus dem Erdenkloss, habe der [1076] Teuffel wollen solches Gott nachthun, habe auch ein Erdenkloss genommen und Menschen daraus machen wollen, es sei aber eine Kröte daraus worden. Damit man hat anzeigen wollen, dass der Teuffel allzeit ist unsers Herr Gottes Affe.« (Luther's Hauspostille.) »Denn da Gott dem Menschen schaffet, und sprach: Fiat! thut es alsbald dieser Affe nach vnd sprach: Pfuat! da ward ein Mönch darauss.« (Theatrum Diabolorum, 296b; Fischer, Psalter, 197, 4.)
Böhm.: Dábel opice boži. (Čelakovsky, 21.)
Dän.: Dievelen er Guds abe. (Prov. dan., 109.)
Holl.: De duivel is Gods aap. (Harrebomée, I, 163b.)
It.: Il diavolo è la scimia di Dio. (Pazzaglia, 86, 10.)
417. Der Teuffel ist Wirth in der Welt, drumb haben Fromme Leut böss Herberge vnnd begeren darin nicht lang Mist zu machen. – Lehmann, 218, 18 u. 893, 19; Schuppius, Schr., III, 392; Grubb, 883.
Dän.: Dievelen (fanden) er vert i verden, derfor have de fromme ondt herberg der. (Prov. dan., 109 u. 154.)
Ung.: Ne félzsel az ördögöt hogy, a tóba vész.
418. Der Teuffel kan einen wol fahren, wer nur wil auffsitzen. – Petri, II, 109; Henisch, 1283, 68.
419. Der Teuffel kan in den Beutel blasen, dass er lehr wirt vnd das Kopffkrawen folget. – Theatrum Diabolorum, 147a.
420. Der Teuffel kan mehr denn ein List. – Petri, II, 109.
421. Der Teuffel kan nicht feyern; wo er ein Ketzerei stifftet, da muss er mehr stifften. – Henisch, 1090, 40; Petri, I, 20.
422. Der Teufel kan nicht leiden, dass wir einen frölichen gedanken haben. – Henisch, 1249, 45; Petri, II, 109.
423. Der Teuffel kan vil künst vnd sprach, es ist aber darumb kein fromb Mann. – Henisch, 1354, 38; Petri, II, 109.
424. Der Teuffel läst kein Spiel zergan. – Kirchhoff, Wend Vnmuth, I, 270.
425. Der Teuffel lest stets einen gestanck hynder yhm. – Agricola I, 382; Franck, II, 58a; Gruter, I, 17; Tappius, 61a; Petri, II, 109; Egenolff, 193b; Eiselein, 592; Simrock, 10158; Braun, I, 4439.
»Das ist das Warzeichen, dabey er (der Teufel) zu kennen ist, dass er allezeit seinen Stanck hinter sich lässt, d.i. ein blöde, erschrocken, unruhig Gewissen machet.« (Luther's Werke, VII, 49a.)
Lat.: Discedit daemon retro foetore relicto. (Buchler.) (Gnomol., 285.)
426. Der Teuffel lohnet wie der Hencker dem Knechte. – Herberger, Hertzpostille, II, 59.
427. Der Teuffel lohnt den seinen wie der Hencker seinen Knecht. – Petri, II, 109.
428. Der Teuffel manchen Ritter hat, der dort muss leiden ewig noth.
»Sagt man.« (Theatrum Diabolorum, 255b.)
429. Der Teuffel mit dem Papst, Gott mit den andern vnd vns. – Zinkgref, IV, 252.
430. Der Teuffel mummelt vnd Kawet die worte im Maul, dass niemand weiss, was er meint. – Lehmann, 744, 76.
431. Der Teuffel muss vnnutz gesinde haben. – Henisch, 1563, 32; Petri, II, 109.
432. Der Teuffel nimbt keine pfinnige Saw. – Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 125.
»Denn was nichts wehrt ist, wirt ihm ohn das wol.«
433. Der Teuffel nimmet nicht alles, was man jhm gibt. – Lehmann, 744, 10.
434. Der Teuffel pfeifft einem süss, ehe er auffsitzet. – Petri, II, 834; Simrock, 10163; Körte, 5866; Braun, I, 4463.
435. Der Teuffel plagt seine Märtyrer härter, denn vnser Herr Gott die seinen. – Petri, II, 109.
436. Der teuffel scheisst nur auff den grösten hauffen. – Franck, I, 87a u. 117a; II, 60a u. 129a; Gruter, I, 17; Eiselein, 589; Dove, 730.
Ist ein Freund der Majorität. Wie mancher Krösus hat schon das grosse Los gewonnen.
Böhm.: Čert vždycky na vĕtši hromadu klade. (Čelakovsky, 166.)
Engl.: The devil sh-.. apon a graat heafe. (Bohn II, 86.)
Lat.: Dentur opes nullis nunc nisi divitibus. – Quis fluvius, quem non recipiat mare. (Seybold, 112 u. 448.)
[1077] 437. Der Teuffel schläfft nicht. – Henisch, 1090, 39; Petri, II, 108.
Er ist immer thätig, irgendetwas Böses zu stiften, die Menschen zum Unrecht zu verleiten.
Böhm.: Bud' opatrn, všude na te pokušení čeká. – Čert nepsí, a lidi svodí. – Čert nikdy nespí. (Čelakovsky, 21.)
Engl.: Seldom lies the devil dead in a ditch.
Frz.: Le diable ne dort jamais. (Leroux, I, 9.)
Kroat.: Vrag ne spi. (Čelakovsky, 21.)
438. Der Teuffel schlefft nicht, der Türck seumet nicht, die Papisten rügen nicht. – Luther's Werke, VII, 285b.
439. Der Teuffel sitzt gerne auff reine Plätzlein. – Herberger, Hertzpostille, II, 323.
440. Der Teuffel sitzt jetzt obenan, das böss, das ist nun recht gethan. – Lehmann, 101, 74.
441. Der Teuffel stell sich wie er wolle, so blecken ihm die Pfoten. – Herberger, Hertzpostille, I, 675.
442. Der Teuffel stelle sich, wie er wolle, so ragen jhm doch die füsse herfur. – Agricola, I, 383; Tappius, 241b; Petri, II, 109; Egenolff, 194a; Gruter, I, 17; Körte, 5896; Simrock, 10203.
Auch wenn er kniet.
Frz.: Le diable ne saurait renier sa nature. (Gaal, 1514.) – On connaît le diable à ses griffes. – Un diable, si diable qu'il soit, ne saurait cacher ses cornes. (Masson, 329.)
Lat.: Cum te turpe aliquid tentat, facilli co mentis se mors oculis offerat atra tuae. (Sutor, 664.) – Nativos mores occulatare difficile. (Seybold, 328.)
443. Der Teuffel thut gern an reine örter, den er helt seinen vnflat für bisam vnd balsam. – Petri, II, 109.
444. Der Teuffel thut zu einer zeit teufflischer als zur andern. – Lehmann, 744, 7.
445. Der Teuffel trinckt kein Wein, vnd ist doch der ärgste schalck. – Lehmann, 744, 15 u. 878, 8.
446. Der Teuffel verkleidet sich in die Gottheit. – Luther's Tischr., 139b.
447. Der Teuffel vnd der Geitzge ist einer wie der ander. – Lehmann, 252, 35.
»Je mehr jhrer jeder hat, je mehr er haben will.«
448. Der Teuffel vnd der Papst sein zween Köpff in einer Kappen. – Fischart, Bk., 134.
449. Der Teuffel vnd ergeitzge Leut wollen vnveracht sein. – Lehmann, 773, 28.
450. Der Teuffel weiss wol (selbst) ein Holtz zu finden, darauss er ein Creutz macht, man solls jhme nicht zur Hand schaffen. – Lehmann, 82, 59.
451. Der Teuffel wil ihm die Füsse nit lassen abhawen. – Petri, II, 109.
452. Der Teuffel wil nicht so schwarz sein, als man ihn malet. – Luther's Werke, VII, 162a.
453. Der Teuffel will immer den leuten kupffer vnd messing für gold vnd silber einreden. – Henisch, 854, 61; Petri, II, 109.
454. Der teuffel wirfft alweg ein gleich. – Franck, II, 66a u. 101b; Petri, II, 109; Henisch, 1645, 55; Eiselein, 592; Schottel, 1124b; Simrock, 3682; Körte, 5893.
Lat.: Semper similem ducit deus ad similem. (Philippi, II, 175.)
455. Der Teuffel wohnet gern in Säwen. – Matth. 8.
»Eine Saw kreucht in die ander.« (Herberger, II, 452.)
456. Der Teuffel wohnt gern im Wüsten vnsaubern Hauss. – Lehmann, 744, 6.
457. Der Teuffel zeuget Finsternüss, Finsternüss zeuget Vnwissenheit, Vnwissenheit Irrthumb, Irrthumb den freyen willen mit Ladunkel, der frey will zeuget verdienst, verdienst vergessenheit der Genade, Vergessenheit Vbertrettung, Vbertrettung Vnglauben, Vnglauben Genugthuung, Genugthuung Messopffer, Messopffer zeuget Pfaffen vnd Chrisam, der Pfaff auss dem Chrisam Aberglauben, Aberglauben Heucheley, Heucheley Handthirung mit dem Opfer, Handthirung das Fegfewer, Fegfewer die Jahrbegängnisse, dies zeuget der Kirchen Güter, Kirchengüter den Mammon, der Mammon Schwelgerei, Schwelgerei Satsamkeit, [1078] Satsamkeit zeugt Wütterey, Wüt terey Freyheit, Freyheit herrschafft vnd Regierung, herrschafft zeuget Pracht, Pracht Ehrgeitz, Ehrgeitz Simoni, Simoni Papst vnd Cardinal vmb d.J. der babylonischen Gefängniss; nachher zeuget der Papst das Geheimniss der Bossheit, dies zeugt die sophistische Theologey, diese die Verwerffung der Schrifft, diese Tyranney, Tyranney Schlachten vnd Metzeln der Heiligen, diese Verachtung Gottes, diese Dispensation, Dispensation mutwillen zu sündigen, dieser Grewel, Grewel Verwüstung, Verwüstung Angst, Angst zeuget Frag, Frag Nachforschung nach der Wahrheit auss der ist offenbaret der Antichrist. – Luther's Tischr.; Zinkgref, IV, 58.
458. Der Tiufel beschiusst uns wol mit Pfaffen.
459. Der tiufel vogelt auch mit dem kloben. – Alsatia, 1862-67, 429; Eiselein, 589.
460. Der Tüfel hat alles welle sii, nume nid Bueb, wil's aliwil heisst: gang Bueb, lauf Bueb, der Bueb het's gemacht.
461. Der Tüfel het meh as zwölf Apostel. – Sutermeister, 130.
462. Der Tüfel isch nit geng a der Thür von de Arme. – Schweiz, I, 144, 61.
463. Der Weisse Teuffel ist ärger als der Schwartze. – Lehmann, 745, 27; Wurzbach II, 346; Schrader, 16.
»Der Weisse treibt Geistliche Laster, der Schwartz treibt Sünden welche auch Heyden vor Sünden halten.«
Dän.: Den hvide dievel er argere end den sorte. (Prov. dan., 109.)
464. Des Teufels Arme sind immer offen.
Engl.: The devil is always prepared to sa company.
465. Des Teufels Knecht macht mehr als ihm befohlen ist.
Frz.: C'est le valet du diable, il fait plus qu'on ne lui commande. (Bohn I, 11.)
466. Des Teufels Küche hat Raum für viele Hausfrauen. – Altmann VI, 478.
467. Des Teufels liebster Rock ist ein Pfaffenrock.
Die Russen: Der Teufel zieht gern einen Popenrock an. (Altmann VI, 494.)
468. Des Teufels Macht besteht zur Hälfte aus Kleien.
Engl.: The devils meal is half bran.
Frz.: La farine du diable s'en va moitie en son. (Bohn I, 28; II, 86.)
469. Des Teufels Märtyrer leiden viel mehr denn Christi (Gottes) Märtyrer. – Pistor., VIII, 43; Simrock, 6841.
»Man sagt im Sprichwort: dess Teuffels Dienern und Märtyrern wirdt es schwerer, die Hölle zu verdienen, denn den Christen den Himmel zu erlangen.« (Theatrum Diabolorum, 357.)
470. Des Teufels Mass ist immer entweder zu lang oder zu kurz. – Eiselein, 592; Körte, 5905; Simrock, 10202; Braun, I, 4435.
471. Des Teufels Mehl wird gut Grüsch1. – Kirchhofer, 135; Tobler, 236.
1) Auch Grösch = Kleie, Gröschmöle, die Mühle, in welcher die gröbste Kleie erhalten werde. (Tobler, 236.)
Engl.: The devils meal is half bran. (Bohn II, 86.)
Frz.: La farine du diabl s'en va toute en son. (Cahier, 2886.)
It.: La farina del diavolo va tutta in crusca. (Gaal, 500.)
472. Des Teufels Sack wird nicht voll.
Holl.: Eens duivels zak is zijn leven niet vol. (Harrebomée, I, 164b.)
473. Des Teufels Säue müssen fressen, was ihnen wird zugemessen.
474. Des Teufels sieben Sakramente sind: ein englischer Krämer, ein Jude, ein Basler, ein Affe, ein Mönch, eine alte Nonne und ein Hofschranz. – Klosterspiegel, 39, 23.
475. Des Teufels Töchter sind an alle Stände verheirathet, die Gewalt an Tyrannen, die Ungerechtigkeit an Richter, Trägheit und Untreue an Dienstboten, die Habsucht an Pfaffen, die Täuschung an Handelsleute und Krämer.
Dän.: Fandens døttre ere utgifte til alle stænder: overvold til tyranner, gierighed til endeel geistlige, uretfærdighed til nogle af dommerne, aager til jøderne, [1079] falsehed til somme krämmerk og kjøbmænd, leidhed og utroskab til mange tieneste-folk, banten og brouten til en hob af soldaterne, løsagtighed, hovmod, vrede, avind, drukken skab vilde ei befrie sig med nogle visse, men være gemeene qvind folk blant alle. (Prov. dan., 155.)
476. Des Teufels wehrt man mit dem Kreuze, der Leute mit Fäusten. – Eiselein, 591.
477. Des Teufels Werber wissen auch ein Kreuz zu schlagen.
478. Des Teuffels danck ist der Welt lohn. – Henisch, 644, 10.
479. Des Teuffels Merterer kömpt die Helle sawrer an, denn Gottes Merterer der Himmel. – Luther's Tischr., 192b.
480. Dess Teuffels Ampt ist, dz er das besste zum ärgsten verkehrt. – Lehmann, 745, 23.
481. Dess Teuffels kinder fragen nichts nach ehr, vnd gönnen sie doch andern auch nicht. – Henisch, 814, 26; Petri, II, 121.
482. Dess Teuffels List kan niemand ergründen. – Petri, II, 121.
483. Diar a Diiwel skat, diar skat'r bi Huuper (Bonker). – Haupt, VIII, 368, 290.
Wo der Teufel scheisst, da scheisst er bei Haufen.
484. Diar me a Diiwal gudwen as, di kaan sâcht uun Heal kem. (Nordfries.) – Johansen, 73; für Amrum: Haupt, VIII, 369, 313.
Der mit den Teufel gut Freund ist, kann leicht in die Hölle kommen.
485. Die dem Teufel Boten gohn, erhalten übeln Lohn.
Frz.: Qui au diable doit aller, il n'a que demourer. (Leroux, I, 10.)
486. Die der Teufel zusammengefügt, kann niemand trennen. – Eiselein, 591.
»Und die Gott zusammenfügt, halten selten aneinander.« (Pauli.)
487. Die Teufel sind alle schwarz.
488. Die Teufel sind der Menschen Feinde.
Bei Tunnicius (326): De duvels sint der minschen vyende. (In genus humanum conspirare re Sathanas.)
489. Die Teuffel sind (auch) alt, aber nichts desto frömmer.
»Saget man.« (Herberger, Hertzpostille, Ib, 145.)
490. Do hott'r 'a Teifel, sagte der Bauer, als der Pathenbitter zu ihm kam. (Oberlausitz.)
491. Dô, wat du wist (thue, was du willst), Düwel, säd' de Knecht, öwerst mîn Seel' kriegst du nich; dôr stêk he 'n Kopp in den Heu hôpen. – Hoefer, 615.
492. D'r Teifel hilft säm Volk. (Oberharz.)
Der Teufel hilft seinem Volk. Wird gesagt, wenn ein Dieb oder Verbrecher unentdeckt bleibt, oder gut davonkommt und grosser Gefahr entgeht.
493. Drei Tüfel und e Hex gänd au e Hock1. (Luzern.)
1) Im allgemeinen ein Haufen, besonders aber ein aus vier Dingen bestehendes Häuflein, z.B. vier Nüssen, Aepfeln, namentlich, wenn drei Nüsse nebeneinander liegen und die vierte darauf gelegt wird. (Stalder, II, 48.)
494. Du musst dem Teufel die Herberge aufkünden, wenn Gott bei dir einkehren soll. – Simrock, 10179; Sailer, 237.
495. Du musst dem Teufel kein Eisen schaffen, sonst macht er gegen dich Waffen.
496. Du musst dich grausamlich gestellen, so dich die teuffel förchten söllen.
Lat.: Horrida uoce sonet, si gens daemonia terret. (Loci comm., 196.)
497. Düwel achter Düwel, wenn de ên weggeit, kummt de anner wedder, säd' de Jung, as de Sünn dâl un de Mân upging. (Hamburg.) – Hoefer, 510.
498. Efter a Diiwel sin Piip as 't eg gud dâns'en. – Haupt, VIII, 366, 262.
499. Ehe der Teufel kommt, soll man Gott dienen. – Altmann VI, 390.
500. Ein armer Teufel muss das Holz zur Hölle selbst tragen.
501. Ein gescheiter Teufel ist besser als ein dummer Engel.
Aehnlich die Armenier Ausland, 1871, 403.
[1080] 502. Ein grosser Teufel braucht eine grosse Hölle.
503. Ein ieder hat seinen Teuffel, der jhn plagt. – Lehmann, 744, 14.
504. Ein jeglicher muss seinen Teuffel haben. – Petri, II, 204.
505. Ein kniender Teufel hat auch Hörner.
506. Ein Teufel allein macht keine Hölle.
It.: Un demonio non fa l'inferno. (Bohn I, 131.)
507. Ein Teufel beklagt den andern nicht.
Holl.: De eene duivel deert den anderen niet. (Harrebomée, I, 164b.)
508. Ein Teufel jagt den andern nicht aus.
Bekriegt den andern nicht. »Sünde«, sagt Luther, »verklagt ihresgleichen nicht.«
Frz.: Les loups ne se mangent pas l'un l'autre.
Holl.: De donder verdrijft den nikker niet. (Harrebomée, I, 143a.)
Lat.: Dominus morborum et morbus dominorum. (Chaos, 966.)
509. Ein Teufel kennt den andern.
It.: Un diavolo conosce l'altro. (Gaal, 1352; Bohn I, 130.)
510. Ein Teufel rauft den andern. – Eiselein, 591.
Böhm.: Holič lazebníka drbe, čert dábla šklube. (Čelakovsky, 92.)
511. Ein Teufel thut dem andern nichts. – Grubb, 184.
Bei Tunnicius (1028): De eine Duvel en doet dem anderen nicht. (Non aper horret aprum, non ursum territat urtus.)
512. Ein Teufel vertreibt (treibt) den andern (aus).
It.: Un diavolo scaccia l'altro. (Bohn I, 130; Pazzaglia, 84, 1.)
513. Ein Teufel will den andern schelten.
514. Ein teuffel dem andern die schuld aufflegt, bey buben sichs gleich so zutregt.
Lat.: Neptuno Sathanas nunc uult imponere culpam. (Loci comm., 145; Sutor, 665.)
515. Ein Teuffel ist so gut als der ander. – Petri, II, 229; Coler, 1018b; Herberger, Hertzpostille, I, 296.
516. Ein Teuffel krieget nicht wider den andern. – Lehmann, 435, 30.
»Das gilt aber nicht von den Statthaltern Christi.« Calixtus II. bekam durch das Glück des Kriegs seinen Gegenpapst Gregor VIII. gefangen, liess ihn auf ein Kamel setzen, sodass er das Gesicht gegen den Schwanz des Thieres kehrte, und durch die Strassen der Stadt führen, von dem Pöbel verhöhnen und beschimpfen und dann auf ewig verbannen. (Wagenseil, 136.)
517. Einen klugen Teufel kennt man nicht, auch wenn er keine Larve trägt.
518. Einen Teufel jagt man 'naus und zwei kommen hinten ins Haus.
Frz.: Faire d'ung diable deux. (Leroux, I, 8.)
519. Einen Teufel schlägt man heraus und zwei hinein.
»Es ist ein gemeines Sprichwort, wenn man einen Teuffel mit Schlägen will ausbannen, so treibet man zehen wieder ein.« (Schuppius, Tract.)
520. Einer ist des andern Teufel. – Simrock, 10205.
»Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiss, die Menschen machen selbst die Hölle einander heiss.« (Rückert.) In Aegypten hat man das Sprichwort: Wie das Schaf es macht mit der Akazienschote, so macht es die Akazienschote mit dem Felle des Schafs. Die betreffende Schote, welche der des Johannisbrotbaums gleicht, enthält einige Bohnen und gibt frisch ein vortreffliches Futter für das Vieh. Getrocknet nehmen sie die Gerber in Oberägypten und alle Beduinen Arabiens zum Gerben der Schaffelle. (Burckhardt, 659.)
Frz.: Faire le diable contre quelqu'un. (Starschedel, 142.)
521. Ek wol (wollte), sagte der Kohlentreiber, dat hunnerd dûsend glaintige Döüwels kömen un di, Junge, an deäm ek so füöl Stôcke kaput gehauen höffe as Böime in minem Bearge stad (stehen), so daipe in de Aerde trampelden as deärtig (dreissig) Hâsen in draihunnerd Joaren loupen kônd. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 64, 49.
Als Beispiel was die märkischen Kohlentreiber im Fluchen leisten, worin sie einen Ruf haben. (S. ⇒ Schwören 9.) Ein anderes Beispiel findet sich Firmenich (I, 366b): »Nu woll eck dat jetzunner en gleiniger (glühender) Donnerkiel vam Hiëmmel schööt herunner, un näöm mie Hiärte toam Ziel! Un dat hä vam Hiëmmel, dem hoogen mi Troast herunner dreug, un dat hä füär dinen Oogen, mi in den Erdbuan (Erdboden) schleug. Eck woll, das eck niëgn un niëgnzig (99) oaltprüsssche Klafter deip (tief) un niëgen moal niëgn un niëgenzig (9 x 99) Joahrhunnerde lägg un schleip.«
522. Elk sin's, denn krigt de Düwel nicks. – Goldschmidt, 57.
[1081] 523. En Duvel hêt den annern glepoge1. – Lübben; für Hamburg: Schütze, II, 39; Eichwald, 341; Richey, 75.
1) Glippogen, böse Augen, die sich verdrehen, verschiessen, von glippen = gleiten. – Wenn jemand einem andern den Fehler vorrückt, den er selber hat.
524. Ên Düvel is immer üober den annern. (Süderdithmarschen.)
525. En Teifel hôt's, wenn a ormer Moan an Henn' isst, entweder is de Henn' krank oder der Moan.
So pflegte ein Bauer in Petersdorf bei Warmbrunn zu sagen.
526. Es fehlt dem Teufel nicht an Honig, wenn er seine Suppe süss machen will.
Böhm.: Čert má mnoho cukru, a proto i hřích žiní sladkým. (Čelakovsky, 22.)
527. Es fehlt dem Teufel nie an Schubkarren, seine Hölle zu befahren.
528. Es gibt faule Teufel, sagte jener Kriegsmann.
»Wer will mich straffen? Es bleibt wol heimlich; hab' ich noch so lange Frist zum jüngsten Tag, so gib den Mantel auch her, sagte jener Kriegsmann.« (Mathesy, 174b.)
529. Es hat ein yeder seinn eygen teuffel. – Franck, I, 86b; Körte, 5895.
530. Es is ân Teufel, der die Leut' holt. (Steiermark.)
Es ist einerlei, was daran geschieht; es ist ein Aergerniss, ob so, ob so.
531. Es ist besser, dem Teufel zwei, als dem lieben Herrgott Ein Licht anzünden. – Schles. Provinzialbl., 1862, S. 394.
532. Es ist besser, wir betrügen den Teufel als dass der Teufel uns betrügt.
Frz.: Il vaut mieux tuer le diable que le diable nous tue. (Lendroy, 604; Cahier, 520.)
533. Es ist des Teufels Brauch, angenehm zu pfeifen und hart zu kratzen.
It.: Cantar bene, e ruspar male, è l'arte del diavolo.
534. Es ist ein armer Teufel, der nichts zu versprechen (vorzureden) weiss.
Holl.: Het is een arme duivel, die niet te beloven heeft. (Harrebomée, II, 164b.)
535. Es ist ein frecher Teufel, der sich am hellen Tage sehen lässt.
Dän.: Det er en dristig dievel, som lader sig see om høge middag. (Prov. dan., 109.)
536. Es ist ein Teufel wie der andere. – Körte, 5894; Theatrum Diabolorum, 222a.
In Waldeck: Et is en Düwel osse de andere.
Böhm.: Čert jako d'ábel, oba jsta černa (oba jsou černi). (Čelakovsky, 20.)
537. Es ist gut, den teuffel zu hauss laden, aber böss (übel) sein abzukommen. – Franck, I, 64; Egenolff, 329b; Lehmann, II, 142, 162; Schottel, 1126b.
Dän.: Det er let at byde fanden, til gjæst, men ond at faae ham. (Bohn I, 361.)
538. Es ist immer ein Teufel über den andern.
It.: Il diavolo vuol tentar Lucifero. (Bohn I, 102.)
539. Es ist kein Teufel so schwarz als ihn die Leute malen.
540. Es ist nicht leicht auf des Teufels Eis zu gehen.
Dän.: Det er ikke godt at skride paa Fandens Jis. (Bohn I, 360.)
541. Es ist nit not, dass man den teuffel an das hûss mal, er kumpt on dass daryn. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 428.
542. Es kann der Teufel sterben, ich werde seine Hörner nicht erben.
Frz.: Le diable pourrait mourir que je n'hériterais pas de ses cornes. (Bohn I, 32.)
543. Es klopfen nicht alle Teufel an Eine Thür.
Holl.: Altijd zullen de duivels niet aan eene deur kloppen. (Harrebomée, I, 162b.)
544. Es kommt dem Teufel auf eine Lüge nicht an, wenn er Unfrieden stiften kann zwischen Weib und Mann.
Holl.: De duivel geeft luttel om eene leugen, als hij kwaad kan stoken tuschen man en vrouw. (Harrebomée, I, 163a.)
545. Es kostet dem Teufel wenig Mühe, einen Faulen zu fangen.
[1082] 546. Es muss ein armer Teufel sein, den man am Thor visitirt.
D'Alembert sagte: »Recensenten sind gerade wie die Thorschreiber, den armen Teufel visitiren sie mit aller Strenge, grosse Herrn lassen sie mit vieler Hochachtung passiren, ihren Freunden sehen sie die Contrebande durch die Finger.« (Vgl. Einfälle, 4.)
547. Es muss ein heylloser Teuffel seyn, dem eine Seele entfehrt. – Gruter, III, 35; Lehmann, II, 157, 172.
548. Es muss ein ungeschickter Teufel sein, dem sein Same nicht hundertfältige Früchte bringt.
549. Es müssen zwei starke Teufel sein, die einen dritten, der nichts hat, berauben wollen.
Dän.: Det skal være to stærke dievele, der skal tage noget fra den tredie som har intet. (Prov. dan., 110.)
550. Es müsste ein armer Teufel sein, dem die Pfaffen sollten eine Seele abbeten.
»Da schnattern sie die lieben Psalmen dahin, wie die Gänse das Haberstroh, dass der Teuffel selber ihrer spottet mit dem Sprichwort: Es müsse ein armer Teuffel u.s.w.« (Luther's Werke, V, 143.) »Es müst ein schlechter tüffel sein, dene euwer (der Pfaffen) gebet ein sel nem hin.« (Murner, Vom grossen luth. Narren, in Kloster, X, 48.)
551. Es müsste ein dummer (schlechter) Teufel sein, der sich von dem eine Seele sollte rauben lassen.
Holl.: Het moet een slechte duivel zijn, die zich van zulk eenen eene ziel laat ontnemen. (Harrebomée, I, 165a.)
552. Es schadet kein Teufel dem andern; es beisst auch kein Wolff den andern. – Chaos, 406.
553. Es sind zwen Teufel, die das recht verderben; einer heist trug vnd list, der machts grob; der ander heist: schein des rechten, der will fromm seyn vnd nicht vnrecht gethan haben. – Petri, II, 295.
554. Es sitzt immer ên Düwel über dem andern, sagte jener pommersche Bauer.
Oft in dem Sinne: Ein Keil treibt den andern.
555. Es thut kein teuffel dem ander nicht (etwas). (S. ⇒ Krähe 47.) – Franck, II, 19b; Gruter, I, 39; Lehmann, II, 145, 199; Petri, II, 300.
556. Es wird euch noch der Teufel bescheissen. – Pauli, Schimpff, 346.
Wenn die Bauern nämlich die Zehn Gebote nicht halten.
557. Et äs ên Déiwel diér de Likt wircht. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 735.
558. Et is beter den Düwel hüren (miethen) als kopen. (Osnabrück.)
Ein kleines Uebel ist einem grössern vorzuziehen.
559. Et is kein Düwel so sliem, hei heat sinen Oewerdüwel. (Büren.) – Für Iserlohn: Woeste, 67, 65.
560. Für den Teufel kan man sich segnen, aber nicht für böse Leute. – Petri, II, 320.
561. Geht ein Teufel nach Rom, so kommt Beelzebub wieder.
562. Gereth dem Teuffel ein Schantz nicht, so versucht ers auff anderem Wege. – Petri, II, 334.
563. Gib dem Teufel ein Haar, und du bist sein auf ewig.
Holl.: Geef u aan den duivel met één haar over, en gij zijt voor eeuwig in zijne magt. (Harrebomée, I, 164b.)
564. Gib dem Teufel einen Finger, und er greift nach der ganzen Hand.
Wenn man dem Unrecht irgendein Zugeständniss macht, so wachsen seine Ansprüche und Forderungen. Gib dem Teufel das Bier, sagt man in Estland, so frisst er noch die Träbern. Die Letten sagen: Gib dem Herrn (was dem Sinne nach mit Teufel bei ihnen gleichbedeutend ist) den Schinken, so begehrt er auch die Würste. Die Russen: Wenn du dem Starosten (Schulzen) neun Würste gibst, und eine im Rauchfange hängen lässt, so hast du ihm keine gegeben. Und: Könnten die Reichen ihr Brot mit der Sonne schmalzen, so würden sie die Sterne als Salz darauf streuen wollen.
Frz.: Laissez le prendre un pied chez vous, il en aura bientôt pris quatre. – Si on lui en donne un doigt, il en prend long comme le bras. (Masson, 328.)
565. Gnädig, Herr Düvel, ick bin ok 'en Gespök. (Ostfries.) – Eichwald, 357; Frommann, V, 341, 490; Kern, 1455.
Gespök = neben Spôk, Spök, Spuk, Gespenst. (Grimm, Myth., 866; Bremer Wb., II, 860; Dähnert, 453; Schütze, II, 163; Stürenburg, 254.)
[1083] 566. Halb Teufel, halb Mensch, sagt Frake Flucher.
567. Halt de Düwel dat Pärd, hal he den Tom derto. – Eichwald, 339; Goldschmidt, 57; Schütze, I, 279.
So klagt, wer sich vom Glück vernachlässigt glaubt.
568. Hast du den Teufel gefressen, so friss auch die Hörner. – Simrock, 10211a.
In der Schweiz: Hesch de Tüfel g'frässe, so friss d' Hörner au.
569. Hät de Daivel de Siège (Ziege) halt, dann kann hei de Hören äuk kruigen. (Sauerland.)
570. Hat der Teufel das Fieber, so geht er über den Tiber.
571. Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehme er auch den Zaum. – Eiselein, 590; Simrock, 11982.
Jüd.-deutsch: Mele Alophin, mein Kapporn, mechulle bin ich doch. (Hunderttausend zum Henker, fertig bin ich doch). (Tendlau, 198.)
572. Hat der Teufel den Hund geholt, so hole er auch den Strick. – Simrock, 5051.
Lat.: Cum cane simul et lorum. (Eiselein, 326.)
573. Hat der Teufel den Sack, so mag er auch das Band nehmen. (Altenburg.)
574. Hat der Teufel die Axt geholt, so hole er auch den Stiel.
575. Hat der Teufel die Rinder, so will er auch die Kinder.
576. Hat der Teufel die Schwelle, so hat er auch die Zelle. – Sprichwörtergarten, 99.
577. Hat der Teuffel das Pferdt (Ross) gefressen, so fress er auch den Zaum. – Lehmann, 692, 29; Gruter, III, 48; Coler, 218a; Lehmann, II, 269, 13; Oec. rur., 4, 401.
Bei einem Hauptverlust kommt's auf eine Kleinigkeit nicht an.
Dän.: Haver fanden ædt hesten, da maa han æde bidselet med. (Prov. dan., 10.)
578. Hat sich der Teufel 'rein gefunden, kann er sich auch wieder 'naus finden.
579. Hat's der Teufel gesä't, mag's der Teufel ausjäten. – Parömiakon, 1169.
580. Hätt de Düwel est ennen Finger, dann krieget he auk de Hand. (Waldeck.) – Curtze, 331, 206.
581. Hätte der Teufel einen goldenen Schwanz, die frömmsten Pfaffen wählten ihn zum Tanz.
Die Russen: Hätte der Löwe ein goldenes Herz, es würde mancher den Kampf mit ihm wagen.
582. Hed der Tüfel de Vogel, so nähm' er au 's Chefi. (Luzern.)
583. Herrscht der Teufel heut' auf Erden, wird Gott morgen Meister werden.
Motto Logau's. (Radowitz, 34.)
584. Hett de Düwel all sîn Dâg1, so 'n krumm Brôd sên, see de Junge, dô êt he Kringel2. (Ostfries.) – Bueren, 631; Frommann, VI, 282, 688; Hoefer, 20; Kern, 1434; Hauskalender, III.
1) Sein Lebtage, lebenslang.
2) Ringförmiges Backwerk, Brezel.
585. Hett de Düwel dat Pèrd halt, hole he den Tôm dartô. (Ostfries.) – Frommann, VI, 282, 866; für Franken: Frommann, VI, 325, 382.
Holl.: Heeft de droes het paard, hij neme ook den toom daarbij. (Harrebomée, I, 154b.)
586. Hett de Düwel et Perde hâlt, sau kanne âk den Tögel langen. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 366.
587. Hoatt der Teufel den Schulmäster geholt, koh e den Pfärr ah gehoht. (Henneberg.)
Hat der Teufel den Schulmeister geholt, kann er den Pfarrer auch noch holen. Ist die Hauptsache misrathen, verloren, so mag auch die Nebensache daraufgehen. Der Volksmund scheint hier (bewusst oder unbewusst?) dem Lehrer in der Schule eine grössere Wichtigkeit beizulegen, als dem Kirchenlehrer.
588. Hole der Teufel so viel Herren, sagte die Kröte unter der Egge.
Frz.: Au diable taut de maitres, dit le crapaud sous la herse. (Cahier, 994.)
589. Höllt d'r Deuwel d'r Zom, kann ä och dat Päd hôle. (Düsseldorf.) – Firmenich, I, 438, 4.
590. Holt der Teufel den Mönch, so weiss die Nonne, warum. – Klosterspiegel, 16, 14.
[1084] 591. Hu kömmt den Düvel ân de Papesiel. (Kleve.) – Firmenich, I, 381, 7.
Wie kommt der Teufel an die Pfaffenseele. Um zu sagen: Die Sache ist nicht so unrechtmässig.
592. Hui Teufel, schlag' dem Fass den Boden aus und schlüpf' ins Korn. – Fischart.
593. Hult's der Teufel, Gott gitt's wieder. – Lohrengel, I, 377.
594. Ich nehm's mit dem Teufel auf, sagte der Bauer.
Holl.: De duivel is zoo boos niet als ik, zei de boer. (Harrebomée, I, 163b.)
595. In des Teufels Küche kommt man immer noch früh genug. – Eiselein, 590.
596. Ist der Teufel alt, so will er Mönch werden.
Frz.: Quand le diable est vieux, il se fait ermite. (Cahier, 519.)
597. Jauk zwain Taifl pan an schlimman Waib aui, kear um d' Hount, senn sibmi dinn. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767, 76.
Jage zwei Teufel bei einem Weibe hinaus, kehre um die Hand, d.i. also gleich, sind sieben darin.
598. Je mehr de Duivel hiat, je mehr well 'e hewwe. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 543, 4; für Hannover: Schambach, II, 251; hochdeutsch bei Körte, 5870; Simrock, 10151.
Frz.: Plus a le diable, plus veut avoir. (Leroux, I, 9; Masson, 328.)
Holl.: Hoe meer de drommel heeft, hoe meer hij hebben wil. (Harrebomée, I, 115b.)
599. Je mehr der Teuffel plagt, je besser es stehet. – Petri, II, 394.
600. Je mehr man dem Teufel bietet, je mehr will er haben.
Holl.: Hoe meer men en duivel biedt, hoe meer hij hebben wil. (Harrebomée, I, 166a.)
601. Je mehr man den Teuffel feyret, je schnöder er wirdt. – Henisch, 1090, 48; Petri, II, 394.
602. Jeder hält seinen Teufel für einen Engel.
Holl.: Elk denkt zijn' duivel een' engel. (Harrebomée, I, 164b.)
603. Jeder hat seinen (eigenen) Teufel, der ihn plagt. – Simrock, 10204; Körte, 5895; Braun, I, 4448.
604. Jeder hat seinen Teufel vor der Thür. – Masson, 313.
605. Jeder Teufel hat seine Zeit.
Holl.: Elke duivel heeft zijn' tijd. – Elke duivel regeert zijne maand. (Harrebomée, I, 164a.)
606. Ji mih man den Düvel scheut, desto ärger hä enen däut. (Bedburg.)
607. Jo mär de Düwel hiät, jo mär as hai begiärt. (Iserlohn.) – Woeste, 66, 44.
608. Junger Teufel, alter Einsiedler. – Gutzkow, III, 2, 875.
609. Kan der Teuffel grossen Heiligen ein Bein unterschlagen, so mögen sich die kleinen wol fürsehen. – Herberger, Hertzpostille, II, 397.
610. Kann der Teufel nicht anders in den Beichtstuhl kommen, so schleicht er sich in des Paters Rock.
Span.: Por las haldas dei vicario sube el diablo al campanario. (Bohn I, 241.)
611. Kein ärmerer Teufel als ein Hund und kein reicherer Kauz als ein Schwein. (Talmud.)
612. Kein Teufel hat einen längern Schweif als eine Entschuldigung (Ausrede).
613. Kein Teufel ist so arg, dass er nicht einmal die Wahrheit rede. – Herberger, Hertzpostille, I, 816.
614. Kein Teufel thut dem andern etwas. – Blum, 490.
615. Kene Düwel of (oder) he hat sinen Vëwerdüwel. (München.) – Firmenich, III, 516, 10.
616. Koch oder brate den Dübel, so schmeckt er allezeit übel. – Henelius, Siles., I, 668.
617. Kommt der Teufel in die Kirche, so will er auch aufs Altar.
Holl.: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar zitten. (Harrebomée, I, 166a.)
618. Kümmt de Düfel nich sülfst, denn schickt he en old Wîf. – Hauskalender, IV.
[1085] 619. Lade den Teufel nicht ins Haus, setz' in den Pelz dir keine Laus; beide kriegst du schwer heraus. – Gaal, 1512.
620. Lade nicht den Teuffel zu Gast, er stösset den Wirt zum Fenster hinauss. – Herberger, Hertzpostille, II, 445.
621. Lad't sich der Teufel auf Hausmannskost zu dir, setz' ihm gleich das erstemal Haferstroh vor.
622. Langet de Düwel den Pastôr, sau mag he den Schaulemester âk langen. (Hannover.) – Schambach, II, 131.
623. Lass den Teufel brummen, er muss doch verstummen.
624. Lass den Teuffel sorgen, wo er ein Hiltzlin findet, daraus er dir ein Creutz mache. – Luther's Werke, III, 388a.
625. Lass dich den Teufel bei einem Haar fassen, und du bist sein auf ewig. – Simrock, 10153; Körte, 5879; Einsiedel, 17; Braun, I, 4423.
Erlaube ihm einen bösen Gedanken in deiner Seele anzubauen, und du bist der Sünde verfallen.
626. Lässest du den Teufel bis zum Weihbrunnkessel, so setzt er sich auf den Hochaltar. – Sailer, 230.
627. Lässest du den Teufel ins Herz, so will er auf dessen Altar Messe halten. – Eiselein, 592.
628. Läst man den Teuffel in die Kirche kommen, so will er auff den Altar (und Messe lesen). – Lehmann, 242, 38; Demokritos, I, 130; Dove, 601.
Schwed.: Slipper den onde i kyrkian, så vil han straat på alturet. (Grubb, 248.)
629. Lätt me de den Duiwel in de Kearke, dann well 'e ok gliyk op'n Preakstuhl. (Westf.)
630. Lieber gegen den Teufel streiten als wider ein schön Weib, sagte jener Heilige. – Wirth, I, 483.
Ist auch für gewöhnliche Menschen, die keine Heiligen sind, viel leichter.
631. Lieber vom Teufel träumen als vom Pfaffen, sagte die Grossmutter, als ihr das Enkeltöchterchen den Traum erzählte. (Oberlausitz.)
632. Lieber wider den Teuffel streiten alss wider ein schön Weibsbildt. – Lehmann, 707, 43.
633. Ma dorff a Toifel nich on die Wand mohlen. – Robinson, 910.
D.h. im abergläubischen Sinne so viel als: man solle nichts berufen, weil es sonst geschehe; im vernünftigen, man solle vor sich selbst u.s.w. auf der Hut sein; je zuversichtlicher man über dies oder jenes weg zu sein oder vor irgendetwas sicher zu sein glaube, desto leichter könne man in einem schwachen Augenblicke davon erfasst werden.
634. Macht dem Teufel nicht die Thür auf, er kommt ohnehin.
635. Macht sich der Teufel noch so süss, er zeigt doch bald die Pferdefüss'.
Holl.: Al maakt de duivel u de bank nog zoo glad, hij heet toch Heintje Pik. ( Harrebomée, I, 162b.)
636. Machte der Teufel seinen Sitz gefleckt, es wären die Kirchen sehr gescheckt.
»Gäb's schwarze Flecken, wo der Satan gesessen, du sähest manche Kirchen an für alte Schmiedeessen.« (W. Müller, 15.)
637. Male den Teufel nicht an die Wand, sonst sitzt er dir auf dem Nacken. (Braunschweig.)
638. Male nicht den Teufel an die Wand, denn er steht neben dir auf. – Schles. Provinzialbl., 1862, S. 570.
639. Man braucht dem Teufel keinen Boten zu schicken.
640. Man brûkt den Düüwel nich to rôpen, he kummt von sölbs. (Süderdithmarschen.)
641. Man darf auch dem Teufel nicht trauen, wenn er schläft.
Oder auch nur zu schlafen scheint; denn er ist gerade dann am gefährlichsten.
Engl.: Seldom lies the devil dead in a ditsch. (Bohn II, 86.)
[1086] 642. Man darf dem Teufel nicht glauben, und wenn er noch so fromm predigt.
Dän.: Naar fanden prædiker passen, er han ilde trœndes. (Prov. dan., 155.)
643. Man darf dem Teufel nicht trauen.
644. Man darf dem Teufel nur winken, so kommt er. – Altmann VI, 493.
645. Man darf den Teufel nicht rufen, er kommt ungebeten. – Parömiakon, 3243; Dove, 282.
646. Man darf den Teufel nicht zu Gaste bitten, wie jener Edelmann.
»So pfleget's zu gehen, das einer den Teuffel zu Gaste ladet, der im darnach das Lohn giebet.« (Richter, I, 305-306.) Scheint durch folgende Sage entstanden zu sein. Nach einer alten Chronik lud 1532 ein Edelmann im Schweidnitzschen, weil seine eingeladenen Gäste ausgeblieben waren, den Teufel zu Gaste, der sich bald zu Pferde und mit Jauchzen einfand, wiewol zu einer Zeit, als sich der Edelmann gerade in der Kirche befand. Die im Hofe befindlichen Diener liefen vor Schrecken davon; nur einer hatte den Muth, ein kleines Kind im Hause zu retten, dessen sich der Teufel bemächtigen wollte. Auch in Bernstadt erschien 1645 der Teufel bei einem Leinweber, weil drei Soldaten dort seine Gesundheit getrunken hatten. (Fülleborn, Bresl. Erzähler, 1800, S. 547.) Bei Zinkgref (IV, 169) wird dies etwas abweichend erzählt. – Seit wir Gensdarmen haben, erscheint der Teufel auch in Schlesien nicht mehr.
647. Man darf den Teufel nicht zu Gevatter bitten. – Simrock, 10141.
648. Man darff dem Teuffel nicht Thür vnd fenster auffthun, er nimpt doch sonst wol gern das gantze Hauss ein. – Henisch, 1069, 14; Petri, II, 444.
649. Man darff den Teuffel nicht lassen ruffen. – Henisch, 653, 18.
Die rabbinische Redensart: Al tiphtach Pen la- Suten, d.i.: Oeffne nicht den Mund gegen den Satan, hat denselben Sinn.
650. Man darff den teuffel nit vber die thür (an dy want) malen, er kommt wol selbs ins hauss. – Franck, II, 104a; Gruter, I, 56; Petri, II, 444; Hofmann, 35, 121; Theatrum Diabolorum, Vorw. 2b u. 239a; Lehmann, 743, 3; Latendorf II, 22; Eiselein, 590; Guttenstein, I, 124; Egenolff, 100a; Sailer, 241; Körte, 5881; Simrock, 10142; Heuseler, 41 u. 102; Ramann, Unterr., II, 23; Parömiakon, 3243; Steiger, 24; Braun, I, 4422.
In Hannover: Man sal den Düwel nich an de Wand mälen. (Schambach, II, 308.) Man darf das Böse nicht wünschen, weder sich noch andern, es kommt von selbst. »Man darff den Teuffel nicht an die Wand mahlen, er kömmt wol vngemahlet.« (Herberger, Hertzpostille, I, 663.) Dieser Gedanke ist in deutschen Sprichwörtern in manichfacher Form ausgedrückt. Die Scheu, den Teufel in irgendeiner Weise zu reizen, seine Aufmerksamkeit auf einen gewissen Punkt, eine Person zu erregen, hat auch zu verschiedenen Abkürzungen und Umschreibungen Veranlassung gegeben. So ist daher der Gebrauch entsprungen, von dem gefährlichen Worte nur den ersten Buchstaben zu schreiben. Cholevius (Sophiens Reise) hat eine Zusammenstellung der üblichen Abkürzungen und Verhüllungen des gefährlichen Namens gemacht, aus der ich hier wie an andern geeigneten Punkten mit schöpfe. So pflegte man blos den ersten Buchstaben zu schreiben, z.B.: Das wäre wol der T. wenn er – Der Kerl predigt wie der T. Gehe er mit seinem verfluchten Hofrath zum T. Sich zum T. scheren. Zum T. fahren. Wo zum T. sind die Papiere. – Theils Anstands halber, theils aus Aberglauben unterdrückte man auch den Namen ganz, als: Dem Johann soll der und der auf den Kopf fahren. Ich wollte, dass das Weib zum – Ei, dass dich doch. Dass dich, wie fuhr mir das in die Krone. Ja, dass dich doch! Warum, in ich weiss nicht, wessen Namen, ist sie auf dem Lande.
Böhm.: Nepiš čerta na stĕnĕ, sám se on namaluje. – Zlého nechej na pokoji; časem a místem nepřrihodným šaškovati nebezpečno. (Čelakovsky, 32.)
Holl.: Men moet den duivel niet aan den Muur schilderen, hij komt buiten dat wel. (Harrebomée, I, 166a.)
Lat.: Aures non claudit mala sors, velociter audit. – In proclivi mala. (Sutor, 170 u. 183.)
Poln.: Niemaluj diabła na scienie bo przy tobic wscanie. – Niemaluj diabła na ścienie byc się nieprzyśnił. (Čelakovsky, 23.)
651. Man hält oft den Teufel beim Kopfe, wenn man glaubt, Engel zu Füssen zu haben.
Holl.: Als gemeent den engel bij de voeten te hebben, houdt ge den duivel bij den kop. (Harrebomée, I, 165b.)
652. Man kann auch des Teufels Hülf zu einem guten End gebrauchen. – Opel, 390.
[1087] 653. Man kann ock dem Düwel Unrecht don (thun). (Rendsburg.)
Frz.: Au diable peut l'on faire tort. (Leroux, I, 7.)
654. Man kann wol den Teufel mit einem schwarzen Käpplein betrügen.
Holl.: Men zou den duivel wel bedriegen met een zwart manteltje. (Harrebomée, I, 166b.)
655. Man macht den Teufel gar zu schwarz. – Parömiakon, 1675.
656. Man mahlt den Teuffel schwärtzer als er ist. – Moscherosch, 444.
»Es ist der Gottlosen Leute Geschrey, man mach' den Teuffl schwärtzer, als er sey.«
Lat.: Multi peccatores plus patiuntur ut damnentur, quam justi, ut solventur. (Sutor, 195.)
657. Man mott dem Düwel ök mal en Kerz upsetten. – Körte, 5891; Körte2, 7392; hochdeutsch bei Simrock, 10137.
658. Man muss auch dem Teufel Gerechtigkeit widerfahren lassen. – Hauff, Memoiren.
659. Man muss auch dem Teufel nicht zu viel thun.
Ein sehr heilsames Wort, denn alle dummen und gottlosen Streiche werden ihm aufgeladen. »Das 16. Jahrhundert«, sagt Goethe (Wahrheit und Dichtung), »habe die nothwendigen und zufälligen Uebel der Welt nur unter dem Bilde des fratzenhaften Teufels zu vergegenwärtigen gewusst. Diesem Teufel gegenüber ist unser Mephistopheles eine uranische Nachbildung ganz in dem Sinne, wie Zelter dem Dichter schreibt: ›Für die glückliche Wiederherstellung des Teufels in der moralischen Welt danke ich kühnlich im Namen aller Patrioten.‹ Das ist denn doch ein Kerl, der sich zeigen lässt.« (Vgl. Alb. Grün, Goethe's Faust, Gotha 1856.)
660. Man muss auch dem Teufel seinen Zoll lassen. – Altmann VI, 474.
661. Man muss auch manchmal dem Teufel eine Kerzel aufstecken. – Mayer, II, 17.
662. Man muss dem Teufel auch einmal eine Kerze anzünden.
Böhm.: Nĕkdy i čertu svám zažehíci. (Čelakovsky, 254.)
Engl.: We must give the devil his due. (Masson, 328.)
Frz.: Donner un chandelle à Dieu et l'autre au diable. – Il est bien d'avoir des amis en paradis et en enfer. (Masson, 327.)
Wall.: Si grande chandelle c'est po l'binamé St. Michi, et li p'tite c'est po l'diale: on n'sét d'qui qu'on pout avu mésâhe (avoir besoin). (Masson, 328.)
663. Man muss dem Teufel auf den Schwanz treten. – Simrock, 10208a.
664. Man muss dem Teufel die Klauen verschneiden.
665. Man muss dem Teufel ins Gesicht sehen.
Lat.: Tu ne cede malis, sed contro audentior ito. (Virgil.) (Philippi, II, 225.)
666. Man muss dem Teufel nicht danken, wenn er grüsst. – Altmann VI, 413.
667. Man muss dem Teuffel allezeit zwei Lichter auffstecken, da man Gott nur eins auffstecket. – Luther's Tischr., 281a.
668. Man muss dem Teuffel das Kreutz ins Angesicht schlagen und nicht vil pfeiffen noch hofiren, so weiss er, mit wem er umgehet. – Luther's Werke, IV, 1b.
669. Man muss dem Teuffel nicht pfeiffen, sondern mit dem Creutz ins Angesicht schlagen, so weiss er, mit wem er zu schaffen hat. – Lehmann, 744, 12.
670. Man muss den Teufel mit Beelzebub austreiben. – Binder III, 3664.
671. Man muss den Teufel nicht an die Wand malen, sagte jener, da wollte seine Frau sich conterfeien lassen.
672. Man muss den Teufel nicht aufwecken, wenn er schläft.
Dän.: Oprør ei det onde som ligger vel. (Prov. dan., 436.)
673. Man muss den Teufel nicht schwärzer malen, als er ist. – Gaal, 1515; Altmann V, 103.
Holl.: Men moet den duivel niet erger afmalen, dan hij is. (Harrebomée, I, 163b.)
It.: Il diavolo non è così brutto, come si crede. (Gaal, 1515.) – Su corvu non podet esser nieddu plus de su qui est.
674. Man muss den Teufel prellen, sonst prellt er uns. – Altmann VI, 483.
[1088] 675. Man muss einen Teufel durch einen andern vertreiben.
Ein Uebel durch ein entgegengesetztes heben, ein Grundsatz, nach welchem Hippokrates sein Heilverfahren einrichtete und der den Gegensatz zum Lehrsatz der Homöopathen bildet: Similia similibus curantur.
Lat.: Contraria contrariis pelluntur. (Faselius, 50.)
676. Man muss mit dem Teufel kegeln, so lange er was zu setzen hat, sagte der Jesuit. – Klosterspiegel, 68, 21.
677. Man muss nicht mehr Teufel rufen, als man bannen kann. – Eiselein, 590.
678. Man muss sich des Teufels mit dem Teufel wehren und Böses mit Bösem vertreiben. – Schottel, 1122b.
679. Man muss sich des teuffels mit dem heiligen creutz erweren. – Franck, II, 11 u. 115a; Henisch, 622, 66; Petri, III, 9; Lehmann, 195, 6 u. 360, 15; Lehmann, II, 403, 41.
»Und der Leut mit Fäusten.«
680. Man muss sich nicht dem Teufel verschreiben, weil's Gott kann hintertreiben.
Gegen die, welche es mit keinem verderben wollen.
681. Man nimmt oft einen Teufel für den andern, sagte der Bauer, und heirathete die Magd, als die Frau begraben war.
Holl.: Het gebeurt meer, dat men den eenen drommel voor den anderen neemt, zei Sanche, en hij kuste zijn graauwtje voor zijn wijf. (Harrebomée, I, 155b.)
682. Man schlägt mehr Teufel hinein als heraus.
683. Man sol den Teuffel nicht zu Gast laden, er kömmt sonst wol ungebeten. – Luther's Tischreden, 97a.
Dän.: Kald ikke paa fanden, han kommer vel ubeden. – Man har ei behov at male hannem paa veggen, han kommer vel selv i huuset. (Prov. dan., 154.)
684. Man soll auch den Teufel nicht belügen.
Engl.: 'T is a sin to belie the devil. (Bohn I, 85.)
685. Man soll dem Teufel geben, was ihm gebührt.
Engl.: Give de devil his due. (Gaal, 1515; Bohn II, 85.)
686. Man soll den Teufel nicht an die Wand malen. – Dove, 1203.
Zur Zeit der H. Arnim'schen Umtriebe gegen den Fürsten Bismarck schrieb das Neue Blatt (Leipzig 1875, Nr. 7, S. 111): »Man soll den Manteuffel nicht an die Wand malen«.
687. Man soll nicht aus einem Teufel zwei machen.
Frz.: Il ne faut pas faire d'un diable deux. (Bohn I, 23.)
688. Man zündet auch wol dem Teufel ein Lichtlein an. – Eiselein, 589.
»Lieber zünt man dem teufel zwo kertzen an, als vnserm Herr Gott eine.« (Zinkgref, IV, 214.)
Engl.: 'T is good sometimes to hold a candle to the devil. (Bohn II, 52.)
Holl.: Men moet zomwijl de duivel een kaars opsteeken. (Bohn I, 333.)
689. Mancher sucht den Teufel auf dem Brocken, und hat ihn über den Socken. – Sprichwörtergarten, 373.
Sucht den Feind in der Ferne, und hat den gefährlichsten in sich.
690. Me mat de Diwel wo to Frjeun halde, dat er jin nin Quea docht. (Westfr.)
Man muss den Teufel wohl zum Freunde halten, dass er einem kein Böses thut.
691. Me muess 'em Düfel uff e Chopf drappe. – (Solothurn.) – Schild, 58, 30; Sutermeister, 158.
692. Me muess 'em Düfel uff e Stiil drappe. – (Solothurn.) – Schild, 58, 31; Sutermeister, 148.
693. Me muss e Tüfel uf e Schwanz trampe. (Luzern.)
D.h. sich Gewalt anthun.
694. Me schlaht ehner zwee Tüfel i, nae gäb eine use. – Sutermeister, 117.
695. Menge sich der Teufel in den Krieg; was ich haue, das heilt er, sprach Petrus. – Eiselein, 397.
696. Mer muss dem Düfel e Kärzche offere, wann et och einen net an et Hätz geht. (Bedburg.)
697. Mit dem Teufel anbinden, ist leicht, aber schwer, von ihm loskommen.
Dän.: Fanden er god at komme i med, men ond at komme af med. (Prov. dan., 154.)
[1089] 698. Mit dem Teufel ist nicht zu spielen.
Böhm.: Nezkoušej toho, co má ocas černý. (Čelakovsky, 32.)
699. Mit dem Teufel ist nicht gut Kirschen essen.
»Darumb, mein Fauste, ist's nit gut mit grossen Herrn vnd dem Teuffel Kirschen essen, sie werffen einem die Stiel ins Angesicht; werestu wol weit von dannen gangen, were gut für die Schüss gewesen; dein hoffärtig Rösslein aber hat dich geschlagen, du hast den Teuffel zu Gast geladen.« (Faustbuch, 210-213; Kühn, 125-127.)
700. Mit dem Teuffel ist nicht zu schertzen. – Petri, II, 474.
701. Mit 'n Deuwel will 'k insegent wâr'n, Herr Pater, säd' de Jung. – Hoefer, 572.
702. M'r muss d'n Teifel net an d'r Wand molen, sist kimmt er. – Lohrengel, I, 512.
703. Na nû sê 'k 'n Düwel, sad' de Jung, dôr hârr'n 's em 't Ôg ûtslân. – Diermissen, 210; Hoefer, 515.
704. Nimm de Düwel uppen Nacken, denn begegnet he dich nich. – Bueren, 914; Goldschmidt, 57; Hauskalender, I.
705. Ob man den Teufel mit Haut und Haar frisst oder blos die Brühe von ihm, ist gleich.
Engl.: As good eat the devil, as the crotte he is boiled in. (Bohn II, 86.)
706. Ob uns gleich der Teuffel die Schalen nimt, so behalten wir doch den Kern.
»Trotz allen Teuffeln, meiner Seelen kan nichts schaden. Wenn gleich der Teuffel einem Christen Leib und Gut nimt, was hat er ihm genommen? Er hat die Schalen und Hülsen, ich behalte den Kern, bleibe gleichwol Herr über den Teufel und trete ihn unter die Füsse.« (Luther's Kirchenpostille.)
707. Ôk de Düwel is moi (schön), wenn he man jung is. – Goldschmidt, 58.
708. Potz Chrisem, was werden wir armen Teufel jetzo saufen müssen, sagte der Mönch, als er die Landsknechte in den Reben sah. – Klosterspiegel, 67, 15.
709. Reich dem Teufel einen Tipfel, so nimmt er den ganzen Rock. (Frankenwald.)
710. Rof dem Deiwel, e kit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1015.
711. Ruf nicht den Teuffel in dein Hauss, er weicht nicht gern wieder drauss. – Petri, II, 515.
712. Rufe nicht mehr Teufel, als du bannen kannst.
713. 'S Düfels Winter, 's Düfels Summer. (Solothurn.) – Schild, 110, 96.
714. 'S isch bös, d'r Tüüfl i d' Höll gah z' v'rchlaga. (Bern.) – Zyro, 60.
715. 'S isch ei Düfel, gäb bättle-n-oder Brod heusche. (Solothurn.) – Schild, 57, 10; Sutermeister, 119.
716. 'S Tüfels Mähl wird zu Chrüsch. – Sutermeister, 130.
717. Schau wie der Teufel ein Schelm ist.
Lat.: Frustra docet leporem currentem currere vacca. (Chaos, 822.)
718. Schlechstu einen Teuffel heraus, so solstu yhr zehen hineyn schlagen. – Agricola I, 457; Lehmann, II, 566, 32; Schottel, 1137a; Simrock, 9051.
Holl.: Slaat men één duivel uit, men slaat er wel tien weder in. (Harrebomée, I, 166b.)
Lat.: Uxor verberata. (Si feriendo abiges unum cacodaemona multis verberibus, reddes incutiesque decem). (Glandorp, 97, 220.)
719. Schreib' auf des Teufels Horn: guter Engel, und die Leute glauben's. – Eiselein, 592; Simrock, 2069.
720. Seit der Teufel Abt ist worden, bleibt niemand mehr in seinem Orden.
»All sach hatt yetz ein bösen sin, das niemands halt sein eygen orden seyt das der Teufel apt ist worden.« (Murner, Nb., in Kloster, IV, 706.)
721. Selbst der Teufel wagt nicht, was ein falsches Weib und ein zügelloser Mönch versucht. – Klosterspiegel, 3, 22.
722. Släs du hunnerd Döüwel drût, släs du dûsend Döüwel drin, har de Frau sagt, as se de Man släd. – (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 78.
[1090] 723. Soll mich der Teufel holen, wenn ich mein Lebtag ein Tröpflein Wasser getrunken habe, sagte der Pater, als ihm der Arzt erklärte, er leide an der Wassersucht. – Klosterspiegel, 69, 12.
724. Soll sein von u Tawel abi, er heisst Fawl. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Mag's vom Teufel sein, wenn's nur Fawl (Phöbus) heisst. Etwa wie: Der Zweck heiligt die Mittel.
725. Stell' sich der Teufel noch so fromm, der Pferdefuss verräth ihn drum.
Lat.: Nativos mores occultare difficile. (Philippi, II, 5.)
726. Teufel bleibt Teufel, ob schwarz oder weiss. (Steiermark.)
727. Teufel halten täglich offene Tafel.
Lat.: Facilis descensus averni. (Sutor, 197.)
728. Teufel muss man mit Teufeln austreiben. – Eiselein, 590; Simrock, 10216.
729. Teufel und Meerminen haben sehr feinen Geruch.
730. Teuffel hat den Feyertag am meisten zu thun. – Ayrer, Histor. Process. jur., 1737, S. 631.
731. Teuffel hat gern viel Gesellen. – Ayrer, Histor., 823.
732. Teuffel helffen einander vnd seind doch keine Freundt. – Lehmann, 376, 45.
733. Teuffel ist unsers Herr Gotts Hencker. – Ayrer, Histor., 823.
734. Teuffel, Türck vnd Babst ist alles eins. – Petri, II, 544.
735. Teuffels Reich zu mehren, wil man Gottes reich zerstören. – Mone, Anzeiger, 1857, S. 9.
736. Thu dem Teuffel die Thür nit auff, so kompt er nicht hinein. – Lehmann, 743, 2.
737. Traue einer dem Teufel, wenn er Junge hat.
738. Traue nicht, der Teufel ist ein Schelm.
739. Trû'n Düw'l un Aptek'r, se hämm' vüöl Büssen. (Altmark.) – Danneil, 275.
740. Ut Düwels Eggeren kummet (wêet) Düwels Küken. (Waldeck.) – Curtze, 326, 145.
741. Vom Teufel das Gelüste, so jemand die Alte küsste und eine Jung wüsste.
742. Vor dem Teufel kann man sich segnen, aber nicht vor bösen Buben.
743. Vor eim teuffel mag man sich segnen, aber vor eim bösen weib nit. – Pauli, Schimpff, XVIa.
744. Vor em Tüfel cha mer si b'hüete, aber nid vor böse Lüte. (Luzern.)
745. Vor 'n Düwel kan men de Dör tauslîten, vor 'n Bedreiger nich. – Schambach, II, 396.
746. Wä der Düvel zum Fröng hät, de hätt de Höll' ömmesöns. (Bedburg.)
747. Wä d'r Düfel banne welt, moss rên sen. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 58.
748. Wamme den Düwel einmal bewillkuemet, kloppet 'e alle Dage an. (Westf.)
749. Wamme den Düwel raipet, dann küemmet 'e. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 3.
750. Wamme vom Düwel küert, dann is 'e nit wiyt. (Westf.)
751. Wan man den teuffel in die kirch lasst komen, so wil er bald vff den höchsten altar. – Tappius, 163a.
752. Wan m'r vam Düfel sprich, dan küt hä. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 34.
753. Wäne d'r Düwel erst in'n Klauen het, den let he sau grâde nich wêer lâs. – Schambach, II, 448.
»Wem der Teuffel einmal in sein Klawen fasset, den lest er nicht gern los.« (Fischer, Psalter, 68, 1.)
754. Wann de Düwel in de Kiärke küemt, well he he ok glik oppen Priäkstaul (Predigtstuhl). (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 47; Woeste, 71, 148.
755. Wann de Düwel weg is, kümmt sin Moder wier. (Westf.)
756. Wann der Teufel geht in seiner Gestalt, so erkennt ihn jedermann alsbald.
757. Wann der teuffel kranck ist, so will er ein mönch (Pater) werden, (wenn er) gesundt,[1091] bleibt er, wie er ist. – Franck, I, 145a; Henisch, 1583, 37; Lehmann, 432, 21; Lehmann, II, 827, 32; Schottel, 1120a; Eiselein, 589; Simrock, 10207; Rugenroth, I, 6; Körte, 5908; Braun, I, 4455.
So wie gewöhnlich der einzelne Mensch im Unglück, so werden auch ganze Völker schnell fromm, wenn es ihnen übel geht; aber mit ihrem bessern Zustande hört oft die Frömmigkeit wieder auf. »Der Teufel war sehr übel auf und stund ihm schier das Leben drauf; drumb wolt er in die Kirche gehen, und von der alten Art abstehen. Nachdem er aber genommen ein und wieder kommen auf die Bein – postquam convaluit, mansit ut ante fuit – hat er als wie zuvor getrieben, und ist der alte Teufel bliben.« (Chaos, 697.)
Böhm.: Když d'âbel byl nemocen, sliboval dobrým býti, a když pozdraven, d'ábel horši než prvé. (Čelakovsky, 36.)
Dän.: Naar den onde bliver syg vil han være munk. – Naar fanden bliver sig, vil hand være munk. (Prov. dan., 436 u. 539.)
Engl.: The devil was sick, the devil a monk would be; the devil was well, the devil a monk was he. (Gaal, 1040.)
Holl.: Als de duivel ziek (oud) is wil hij monnik (heremiet) worden. (Harrebomée, I, 162b.)
Lat.: Daemon languebat monachus tunc esse volebat; at ubi convaluit, mansit ut ante fuit. (Gaal, 1040.)
Ung.: Beteg volt az ördög, Barát akart lenni; de hogy fel lábadott, viszsza tudott menni. (Gaal, 1040.)
758. Wann der teuffel ledig wird, so hüte dich. – Franck, I, 52b; Gruter, I, 72; Petri, II, 639; Simrock, 10159; Körte, 5898; Braun, I, 4440.
759. Wann hat der Teufel Seelen genug.
Vom Ungehorsamen.
760. Wann sich der Teuffel in ein Religiosen (Mönch u. dgl.) verbutzt, so fängt er ein böss spiel an. – Lehmann, 332, 15.
761. Wâr de Düvel sülfst nich hen düürt, dâr stüürt he 'n old Wîf hen. – Stürenburg, 270b; Bueren, 1239; Kern, 122.
762. Wäre der Teufel ein armer Mann, es würden ihn wenige beten an.
Die Russen: Wäre der Teufel ein Bauer, so würde er wenig Anhänger haben. (Altmann VI, 426.)
763. Was dem Teufel gehört, nimmt ihm niemand.
»Was gehört in des Teufels Zahl, das nimmt ihm niemand überal.« (Brant.)
764. Was der Teufel gegeben, das holt er wieder.
Böhm.: Co od čertu přišlo zas k čerta odešlo. (Čelakovsky, 61.)
Engl.: That which is got over the Devil's back, is spent under his belly. (Gaal, 711.)
Frz.: Du diable vient, au diable retourne.
765. Was der Teufel gibt, ist nicht des Aufhebens (Dankes) werth.
Dän.: Fanden gir grød op med en syyl, og smør deri som et knappe neels hoved. (Prov. dan., 239.)
766. Was der Teufel hat in Klauen, kann unser Herrgott nicht beschauen.
767. Was der Teufel in den Klauen hat, lässt er nicht wieder los.
Dän.: Dievelen haver sterke kløer vil ei slippe det han haver. (Prov. dan., 110.)
768. Was der Teufel in der Bibel sucht, das findet er.
Frz.: Le diable parle toujours en l'Évangile. (Leroux, I, 9.)
769. Was der Teufel mit Pauken zusammenführt, das geht mit Trompeten wieder fort. – Graf, 364, 446; Pistor., 889.
770. Was der Teufel nicht holt, kommt wieder.
Böhm.: Vše domů přijde, co vlci nesnĕdí. (Čelakovsky, 103.)
771. Was der Teufel nicht kann, bringt die Frau fertig.
772. Was der Teufel nicht machen kann, das gibt er den Jesuiten in Verding. – Klosterspiegel, 6, 2; Reichenberger Zeitung, 1871, Nr. 143.
773. Was der Teufel nicht mag ertichten, das muss ein altes Weib (oder Mönch) verrichten. – Zinkgref, IV, 247; Körte, 5903.
Von Froschmeuseler (Bbiib) als alter Reim bezeichnet.
774. Was der Teufel nit kan vollenden, thut er ein altes Muster hinsenden.
Lat.: Nos caro, nos mundus, Satanasque hastilitet urgent: hic logicus, reliqui rhetores, ambo boni. (Chaos, 1022.)
775. Was der Teufel thut, da truckt er allwegen sein Sigill mit dem Ars darauf. – Luther's Tischr., 310b; Petri, II, 558; Eiselein, 592; Simrock, 10221.
[1092] 776. Was der Teuffel thut, das besudelt er zuletzt mit Dreck. – Lehmann, 743, 4.
777. Was der Teuffel zusamenfügt1, dass scheidet Gott nicht. – Lehmann, 402, 76; Einfälle, 219; Eiselein, 591; Simrock, 10180.
1) Z.B. Huren und Kebsweiber.
778. Was in des Teufels Klauen gewesen, verabscheut jedes Christenwesen.
779. Was man dem Teufel nimpt, das gibt man seiner Mutter. – Petri, II, 603.
780. Was man heute des Teufels Nacken nimmt, wird unter seinem Bauche verschwendet.
Engl.: What is gotten over the devil's back is spent under his melly. (Bohn II, 86.)
781. Was mit des Teufels Hülfe gewonnen ist, geht wieder zum Teufel.
In dem Sinne: Unrecht Gut gedeiht nicht.
It.: Diavolo porta, diavolo reca.
782. Was nützt dem Teufel das Baden, er wird doch nicht weisser.
783. Was richt der Teufel nicht an durch neidische Augen vnd vergolte Zungen. – Petri, II, 607.
784. Was sollte der Teufel im Himmelreich! – Eiselein, 589.
785. Was thut der Teufel, wenn er no jung ist! (Luzern.)
786. Was Tüfels wottsch mo mer? het der Bartli g'seit, wo-n er en Geist g'seh het. – Sutermeister, 40.
Schalkhafte Entschuldigung für sittliche Ausschweifungen älterer Leute, denen man solches nicht mehr zugetraut hätte.
787. Was über des Teufels Hintern gewonnen wird, das wird unter des Teufels Bauche verthan.
Wie gewonnen, so zerronnen.
788. Was zum Teufel will, das lässt sich nicht aufhalten. – Simrock, 10215a.
»Aber es ist ein wahr Sprichwort: Was zum Teuffel will, das lässt sich nicht aufhalten, noch jm wehren.« (Faustbuch, 4; Kühn, S. 13.)
Holl.: Wat tot den duivel loopen wil, kan men niet ophouden. (Harrebomée, I, 166b.)
789. Wat de Düwel ni weit, dat weit en alt Weïw. (Paderborn.) – Firmenich, I, 362, 15; für Oldenburg: Goldschmidt, 58 u. 110.
790. Wat de Düwel vör Farken mâcht, wenn he up de oll Sög' sitt, säd' Löw', dôn sêg he 'n fînen Herrn. – Hoefer, 672.
791. Wat den Deuwel ens gefrêten het, dat speit he selden weer ût. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 52.
792. Wo der Düvel mih hät, we hä mih wel hann. (Köln.) – Weyden, III, 12.
793. We ma 'n Teuf'l zum G'vatter hat, hat ma d' Höll umesüst. (Eger in Böhmen.)
794. Wei Düwels utdriwen will, mot sülwst sin reine. (Westf.)
795. Wei met dem Düwel föert, mot dat Postgeld för ne betalen. (Westf.)
796. Welcher des Teufels bereits eigen ist, der hat gut schwören. – Pistor., VII, 36.
797. Well (wer) den Düwel bannen will, mott rein van Sünden sîn. (Münster.) – Firmenich, I, 297, 28; Frommann, VI, 425, 14; für Aachen: Frommann, IV, 425, 14; Firmenich, I, 494, 143.
798. Wem der Teufel auf dem Dache sitzt, dem scheisst er in die Esse. (Hirschberg.)
799. Wem der Teufel ein Ei in die Wirthschaft legt, dem wird eine hübsche Tochter geboren.
800. Wem der Teufel einheizt, der friert nicht. – Simrock, 1011; Körte, 5901; Braun, I, 4444.
801. Wem der Teufel einmal ins Schlüsselloch hineinguckt, dem steht er bald im Zimmer. – Altmann VI, 404.
802. Wem der Teufel in den Hintern will, dem hilft kein Kreuzmachen. – Bücking, 263, 192.
Es gibt Dinge, wider die man sich mit aller Klugheit und Vorsicht vergebens waffnet.
803. Wem der teufel schaden wil, dem hengt er ein langen Mantel an. – Hofmann, 36, 127.
[1093] 804. Wem der Teufel wohl will, der bekommt leicht einen Gevatterbrief vom Henker.
Böhm.: Komu biřic, tomu všickni kati. (Čelakovsky, 244.)
805. Wen den Düwel alt wärd, well he Pap werden. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 70.
806. Wen der Teufel anspeit, der ist nicht entweiht.
807. Wen der Teufel ärgern will, dem schickt er böse Weiber ins Haus. – Simrock, 10330.
808. Wen der Teufel auf dem Korn hat, dem lehrt er die Goldmacherkunst.
809. Wen der Teufel bei den Haaren fasst, den weiss er wohl zu schütteln (zausen).
Böhm.: Dábel i horami klátí, a lidmi jak vĕnikem (chvojí) třese. (Čelakovsky, 21.)
810. Wen der Teufel erst beim Finger hat, den hat er auch beim Arm. (Dönhofstädt.)
811. Wen der Teufel hat bei einem Haar, den hat er ganz und gar.
Holl.: Heeft eens de duivel u bij een haar, zoo heeft hij u spoedig ook gansch en gaar. (Harrebomée, I, 164b.)
812. Wen der Teufel holen soll, dem braucht man nicht zu fluchen.
Böhm.: Koho má čert vzíti, netřeba ho klíti. (Čelakovsky, 34.)
813. Wen der Teufel holen will, der ist weder in Kloster noch Kirche sicher. – Klosterspiegel, 16, 11; Körte, 5864.
814. Wen der Teufel im schwarzen Mantel holt, dem hilft der weisse nicht.
815. Wen der Teufel nicht zwingt, den wälzt ein altes Weib.
816. Wen der Teufel reitet, der muss wol aus der Stelle. – Lohrengel, I, 742.
817. Wen der Teufel treibt, der hat Eile. – Simrock, 10173.
818. Wen der Teufel treibt, der muss wol laufen. – Eiselein, 592; Simrock, 10172.
Engl.: He must needs go, whom the devil drives. (Bohn II, 86.)
819. Wen der Teufel verführen will, der ist am wenigsten in einer Zelle sicher. – Klosterspiegel, 16, 10.
820. Wen der Teuffel bescheissen wil, dem gibt er glück vnd Reichthum vil. – Brant, Nsch., 23, in Kloster, I, 348; Petri, II, 626; Henisch, 302, 61.
821. Wen der Teuffel einmal besitzet, den helt er fest. – Fischer, Psalter, 422, 2.
822. Wen der Teuffel einmal ins weltzen bringt, der beraset nimmermehr. – Petri, II, 626.
823. Wen der Teuffel wil hinführen, der ist auch auff dem Altar nicht sicher. – Petri, II, 626.
824. Wenn alle Teufel in der Hölle sterben, ich werde keine Hörner erben. – Parömiakon, 1265.
Von dem, der alle Hoffnung auf Glück aufgegeben hat. Bekanntlich antwortete jene Frau ihrem Manne auf diese Klage: Haben wir nicht schon genug?
825. Wenn de Duuell den kramer schendenn will, so geit he em nha. – Strals. Chron., I, 86.
826. Wenn de Düüfel sülfst nich kummt, so schickt he 'n old Wîf. – Hauskalender, II.
827. Wenn de Düwel de ên herunkôert1, segt Hanswurst, kôert he 'n annern all wedder h'rup2. – Hoefer, 428.
1) Hinabkarrt, die Sonne.
828. Wenn de Düwel verreiset, lett he den Perfot (Pferdefuss) to Hus. (Rendsburg.)
829. Wenn dem Teufel der Dienst gethan ist, wird der Knecht unwerth.
830. Wenn dem Teufel eine Kette nicht hilft, so nimmt er ihr hundert. – Luther's Werke.
831. Wenn dem Teufel wohl ist, so ist er gut.
Span.: Canta Martha des pues de hurta. (Bohn II, 125.)
832. Wenn der Düfel alt isch, so will er Waldbrueder (Mönch) werde. (Solothurn.) – Schild, 58, 28; Sutermeister, 130; hochdeutsch bei Körte, 5908; Klosterspiegel, 16, 15.
Er meint, in der Mönchskutte könne er seine Werke am besten treiben.
[1094] Frz.: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Bohn I, 47; Lendroy, 602; Cahier, 1816; Marin, 20; Masson, 329.)
It.: Il diavolo quand' è vecchio, si fa romito. (Bohn I, 102.)
Schwed.: När hin håle blir gammar, gö han sig till munk. (Marin, 21.)
833. Wenn der Düfel Hunger het, so frisst er Mugge (Mücken). (Solothurn.) – Schild, 58, 29.
834. Wenn der Teufel als Köder an einem Haken hängt, so stiehlt ein Yankee den Haken, ohne dass der Teufel es merkt. (Nordamerika.)
835. Wenn der Teufel am freundlichsten ist, meint er's am ärgsten.
836. Wenn der Teufel anklopft, so arbeite. – Sprichwörtergarten, 31; Schulzeitung, 1835, 41.
Es gibt kein besseres Mittel, der Sünde den Weg zu versperren, als Arbeit.
837. Wenn der Teufel auch kniet, er betet nicht.
838. Wenn der Teufel aus den Säuen fährt, nimmt er sie mit.
839. Wenn der Teufel bekehrt, so bringt er den Glauben und nimmt den Kopf.
840. Wenn der Teufel (das Paternoster, den Rosenkranz, das Vaterunser) betet, so will er betrügen.
Frz.: Quand le diable dit ses patenôtres il veut te tromper. (Bohn I, 47; Masson, 108.)
Span.: Quando el diablo reza, en gañarte quiere. (Bohn I, 243.)
841. Wenn der Teufel bevogtet würde, käme er um die Hölle. (S. 858 und Mombar.)
842. Wenn der Teufel das Fieber hat, muss ein Mönch kommen.
843. Wenn der Teufel das Mark hat, was sollen unserm Herrgott die leeren Knochen?
Holl.: Hoe zou God de drooge beerzen aannemen, daar de duivel het merg uitgezogen heeft. (Harrebomée, I, 166a.)
844. Wenn der Teufel das Pferd holt, hole er auch den Zaum dazu. – Simrock, 10211; Körte, 5909; Braun, I, 4456.
845. Wenn der Teufel dem Mönch nicht aus den Augen guckt, so nimm dich in Acht, er hat ihn im Aermel. – Klosterspiegel, 48, 9.
846. Wenn der Teufel den Herrn holt, so tanzt der Bauer auf einem Beine.
Schildert die Liebe, welche sich die »kleinen Herren« bei ihren Unterthanen im allgemeinen erworben haben.
Böhm.: Tchdy chlapu dobře, když pána neštĕstí tepe. (Čelakovsky, 329.)
847. Wenn der Teufel den Kopf hängt, legt er Schlingen.
848. Wenn der Teufel den Sack geholt, kann er's Band auch noch nehmen.
849. Wenn der Teufel den Schlüssel hat, was nützt der Kasten mit Geld.
850. Wenn der Teufel den Zettel gelegt, ist's gleich, wer den Einschuss macht.
851. Wenn der Teufel die Fenster vermauert, jagt der Wind eine Ziegel vom Dache. – Sprichwörtergarten, 88.
Wie klug es die Finsterlinge auch anfangen mögen, die Menschen in Dummheit zu erhalten oder in die Nacht früherer Jahrhunderte zurückzuführen, sie werden doch nicht alle Lichtstrahlen bannen können.
852. Wenn der Teufel die Pfaffen reitet, so reitet er sie recht. – Pistor., I, 71; Simrock, 7759.
853. Wenn der Teufel die schwärzesten Thaten üben will, so täuscht er vorher die Leute mit himmlischen Bildern. – Klosterspiegel, 41, 31.
854. Wenn der Teufel die Wiege nicht zerschlagen hat, so zerschlägt er den Sarg.
Wer in jungen Jahren nicht Ungemach erfahren, den trifft's oft im späten Alter.
Böhm.: Nerozbil-li čert kolébku, rozbije rakev. (Čelakovsky, 158.)
855. Wenn der Teufel Eier legt, so sind es schwarze. – Altmann VI, 439.
856. Wenn der Teufel eine reiche Tochter hätte, die Söhne der Vornehmen würden um sie werben; und wäre sie schön dabei, so freite sie der Zar. – Altmann VI, 426.
[1095] 857. Wenn der Teufel einen Finger breit entreisst, so entreisst er alles gar.
858. Wenn der Teufel einen Vogt (Vormund) hätte, käme er um die Hölle. – Eiselein, 590; Simrock, 11057.
So wie Oesterreich durch die Vögte um die Schweiz. Die Schweizer haben ihren Hass gegen die Vögte in sehr vielen ihrer Sprichwörter niedergelegt und verewigt. Wenn der Tüfel e Vogt hätt, so chüm er um d' Hell. (Sutermeister, 117.)
859. Wenn der Teufel einer Sache sich schämt, so stellt er einen Mönch dafür an. – Klosterspiegel, 5, 1.
860. Wenn der Teufel einmal die Hölle verliesse, um sich zu duelliren, so würde sich sofort ein ⇒ Franzose (s.d.) zum Zweikampf stellen.
Dies Sprichwort erinnert, wie Gerbel (Ausland, 1871, S. 223) bemerkt, an die Zeiten, wo der Zweikampf zu den noblen Passionen gehörte, der französische Cavalier ihn als eleganten Zeitvertreib ansah. Unter Richelieu war die Duellwuth so hoch gestiegen, dass ein äusserst strenges Gesetz gegen die Zweikämpfer erschien. Infolge dessen forderte Montmorency- Bouteville seinen, bereits wegen eines Duells geflüchteten Gegner auf, sich mit ihm auf einem der belebtesten Plätze in Paris am hellen Mittag zu schlagen. Es handelte sich blos um das Vergnügen, recht offenkundig um das Leben zu spielen, das auf zweierlei Art gleichzeitig bedroht war, durch die Klinge des Gegners und das Strafedict des Cardinals.
Frz.: Si le diable sortait de l'enfer pour combattre, il se présenterait aussitôt un Français pour accepter défi. (Bohn I, 56.)
861. Wenn der Teufel ernten will, streut er Hochmuthssamen aus. – Sprichwörtergarten, 109.
»Hochmuth ist's, wodurch die Engel fielen, woran der Höllengeist die Menschen fasst.« (Schiller.)
862. Wenn der Teufel fastenpredigt, dann muss man auf die Gänse aufpassen.
Holl.: Als de duivel de passie preekt, boeren, past op j ganzen. (Harrebomée, I, 162b.)
863. Wenn der Teufel gar keinen Platz finden kann, so schlüpft er in einen Weiberrock. – Volkshalle, 1866, Nr. 29.
864. Wenn der Teufel Gewissen hat, so müssen fromme Leute in der Hölle sein.
Holl.: Als de drommels eene conscientie hebben is 't een teeken, dat er vrome luî in de hel zijn. (Harrebomée, I, 155b.)
865. Wenn der Teufel Heilige fangen will, steckt er Heilige an die Angel.
Die Russen: An den Spiess der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten. (Altmann VI, 413.)
866. Wenn der Teufel Hunger hat, so frisst 'r au Mugge. (Rottenburg.) – Birlinger, 490; Sutermeister, 130.
Wenn der Teufel hungrig ist, so frisst er Mücken.
867. Wenn der Teufel ins Wasser bläst, so steigen die Blasen hervor.
In Bezug auf angefachte Händel und Processe.
Böhm.: Čert do vody, a bubliny z vody. (Čelakovsky, 21.)
868. Wenn der Teufel Kegel schiebt, trifft er oft den König. – Parömiakon, 1991.
Der Hochstehende ist der Gefahr zu sündigen ganz besonders ausgesetzt.
869. Wenn der Teufel Kronen austheilt, so erhält er viel Seelen.
870. Wenn der Teufel leugt, so redet er seine Wahrheit.
»Ein jeder, der leugt und treugt, entlehnt es aus Teufels Kram.«
Frz.: Le diable est le père du men songe. (Leroux, I, 8.)
871. Wenn der Teufel mit Bettlern Streit anfängt, so verliert er.
872. Wenn der Teufel nicht lachen kann, sieht er auf einen armen stolzen Mann.
873. Wenn der Teufel nur unter der Zunge bleiben darf, so lässt er Christum gern darauf. – Harms, 73.
874. Wenn der Teufel Prophetenköpfe will, fährt er in ein Weib.
875. Wenn der Teufel schnell kutschiren will, so spannt er einen Mönch und einen Junker an und voraus eine Hure; hei, wie das Fuhrwerk ohne Peitsche läuft. – Klosterspiegel, 42, 21.
[1096] 876. Wenn der Teufel seine Waare feilbietet, muss man bald sagen: ich kaufe nicht. – Parömiakon, 1499.
877. Wenn der Teufel sich nackt zeigt, schämt sich jeder vor ihm. – Altmann VI, 480.
878. Wenn der Teufel stirbt, ist gut zahlen. – Chaos, 689.
879. Wenn der Teufel uns das erste mal besucht, hat er gesunde Beine, das zweite mal hinkt er. – Altmann VI, 501.
880. Wenn der Teufel unter die frommen Leute geht, so ist er verloren.
»Es wagt sich der Teufel selber zu diesem Frommen nicht hinein, aus Furcht, von ihm bekehrt zu werden und Engel dann mit ihm zu sein.« (W. Müller, 68.)
881. Wenn der Teufel vor dem Paradiese steht, muss man ihn vertreiben.
Die Araber: Wenn du glaubst, dass das Paradies von Löwen bewacht wird, so lerne mit Löwen kämpfen.
882. Wenn der Teufel vor die Festung rückt, muss man die Thore schliessen. – Parömiakon, 1500.
883. Wenn der Teufel werben will, so blasen seine Apostel das Licht aus.
884. Wenn der Teufel wie ein brüllender Löwe kommt, ist er nicht so gefährlich denn als wedelndes Hündlein. – Altmann VI, 388.
885. Wenn der Teufel will fleissigen Dank haben, grüsst er fleissige Arbeiter nicht.
886. Wenn der Teufel will probiren, so kann er auch die Schrift citiren. – Eiselein, 592.
887. Wenn der Teufel will thun, lässt er die Hände ruh'n.
888. Wenn der Teufel zu Besuch kommt, muss man nicht das Kreuz auf den Tisch stellen.
It.: Non ricordare la croce al diavolo. (Bohn I, 114.)
889. Wenn der Teufel zu einer Kirchthür herausgetrieben ist, so hängt er einen andern Mantel um, setzt einen andern Hut auf und kommt zur andern Thür herein.
890. Wenn der Teufel zwischen zwei alten Weibern sitzt, ist's purer Hochmuth. – Simrock, 10223a.
891. Wenn der Teuffel alle falschen Juristen hette, so hette mancher fromme Mann Ruhe. – Petri, II, 639.
892. Wenn der Teuffel ausgelassen ist vnd die Drommel poldert, so gilt der Soldat dreissig kreutzer. – Lehmann, 433, 8.
893. Wenn der Teuffel die Leut betriegen will, so ist er so schön als ein Engel. – Lehmann, 332, 15; Sailer, 179; Simrock, 10160.
894. Wenn der Teuffel die vernunfft will zur Huren machen, kan er jr das liecht leichtlich aussputzen. – Lehmann, 799, 35.
895. Wenn der Teuffel einen einmal ins Netz bringt, so treibt er jhn immer forth. – Petri, II, 639.
896. Wenn der teuffel einen ins weltzen bringt, so ist er verloren. – Mathesy, 63b.
897. Wenn der Teuffel einmal einen hebt, so bringet er jhn ins Waltzen. – Petri, II, 639.
898. Wenn der Teuffel einmal seine schmiere in ein hertz bringet, so laufft es herumb wie ein rad am wagen vnd weiss nicht, bey welchem es halten soll, vnd glaubt endlich gar nichts. – Henisch, 890, 6.
899. Wenn der Teuffel in seiner gestalt gehet, so kennt jhn iedermann. – Lehmann, 335, 55; Eiselein, 591; Braun, I, 4452.
900. Wenn der Teuffel ledig wird, so geh ihm auff die Seite (so muss man auff ein Ort gehen). – Lehmann 69, 24.
Lat.: Equis non ipso cursu froenum inicimus, sed ante cursum: ita litigantibus. (Sutor, 50.)
901. Wenn der Teuffel ledig wird, so muss man vntertretten. – Lehmann, 230, 26.
902. Wenn der Teuffel meint, er wölle vil an den Christen gewinnen, so verleurt er die Hauptsumme gar. – Henisch, 603, 43.
[1097] 903. Wenn der Teuffel schon in das Weihwasser hofiret vnd sein Mutter drinn seichte, so blieb es doch heilig weihwasser. – Zinkgref, IV, 220.
904. Wenn der Teuffel vngedult auss säet, so wirfft er manches Hertz auss der Wiegen vnd bringts aus seiner Ruhe. – Henisch, 1409, 35; Petri, II, 639.
905. Wenn der Teuffel will seine vnlust abwäschen, so geht er zur Melancholey ins bad. – Lehmann, 755, 18.
906. Wenn der Tüfel regiert, so ist d' Grossmutter gewiss au derbi. (Luzern.)
907. Wenn des Teufels Eier auch weiss sind, so werden doch schwarze Hühnlein herauskriechen. – Altmann VI, 441.
908. Wenn dich der Teufel nicht verlassen will, so verlass du den Teufel. – Hausfreund, XVI, 459.
909. Wenn ên Deuwel weggeit, kommt de anner werrer. (Rendsburg.)
910. Wenn es dem Teufel an Jüngern fehlt, erklärt er die Bibel.
911. Wenn es dem Teufel in der Hölle zu heiss wird, so kommt er zu uns und macht Gestank.
912. Wenn ma vom Teufel süd', ist er entwedersch wit oder noch (nahe). (Appenzell.)
It.: Cosa ragionata per via va.
913. Wenn man dem Teufel die Herberge aufsagt, darf man ihm nicht wieder nachlaufen.
914. Wenn man dem Teufel einen Finger gibt, so greift er nach der Hand. (S. ⇒ Weib.) – Dove, 480.
»Wenn man dem Teuffel nur ein Finger breit erlaubt, so hette er lieber einer gantzen Klaffterlang.« (Theatrum Diabolorum, 139b.)
915. Wenn man dem Teufel Eins nachgibt, so greift er zu, als wäre jeder Finger eine Hand.
»Ha, lass dich dem Teufel bei einem Haare fassen, und du bist sein auf ewig.« (Emilie Galotti.)
916. Wenn man dem Teufel erlaubt, einen Fuss hereinzusetzen, so wird es ihm auch gelingen, einen Sitz zu bereiten.
917. Wenn man den Düwel tein Jahr huckback drägt, und sett 'n man ênmol unsacht nedder, so helpt alles nischt. – Sandvoss, Sprichwörterlese, 155; Wutstrack, Pommern (Stettin 1793), S. 239.
918. Wenn man den Teufel an die Wand malt, so kommt er. – Hebel, Werke (Karlsruhe 1853), II, 5.
Treibe keinen Spass mit ihm, d.h. mit der Sünde.
Engl.: Talk of the devil and he 'll come or send. – The devil is never nearer than when we are talking of him. (Gaal, 1511.)
Holl.: Spreekt gy van den duivel, dan is hy digt by u.
Lat.: Nemo cum diabolo jocatur impune. (Binder I, 2040; Novarin, 347.)
919. Wenn man den Teufel getauft hat, ist es der alte Teufel.
Von nutzlosen Bekehrungen.
920. Wenn man den Teufel soll verschlucken, muss man ihn nicht lange begucken.
921. Wenn man den Teufel täglich bewillkommt, klopft er täglich an.
922. Wenn man den Teufel vorn austreibt, so zieht er hinten wieder ein.
923. Wenn man den Teufel zum Vetter hat, ist mit seiner Grossmutter gut umspringen.
924. Wenn man den teuffel inn die kirchen lässt kommen, wil er gar auff den altar (die Kanzel). – Franck, II, 38a; Gruter, I, 78; Petri, II, 663; Eyering, III, 401 u. 404; Lehmann, II, 831, 79; Winckler, I, 5; Eiselein, 589; Simrock, 10154; Körte, 5878; Seybold, 451; Braun, I, 4424.
Das Theater, wenigstens das französische, hat er bereits, weil man ihm einmal gestattet hat, darauf zu kommen, so hat er sich festgesetzt, denn in diesem Augenblick (1858) scheint die gesammte dramatische Dichtung der Franzosen zum Teufel zu gehen. Man hat: Das Weib des Teufels, Das Spielzeug des Teufels, Der Sohn des Teufels, Der Antheil des Teufels, Der Teufel von Sevilla, Der Teufel in Paris, Der Teufel in der Schule, Der verliebte Teufel, Der Teufelslärm, Die Pillen des Teufels, Die sieben Schlösser des Teufels, Die Liebschaften des Teufels, Die Geige des Teufels, Die Brücke des Teufels, Die Memoiren des Teufels, Faust und der Teufel, Robert der Teufel, Der hinkende Teufel.
[1098] Holl.: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar. (Bohn I, 330.)
Lat.: Cui plus licet, quam par est, plus vult, quam licet.
Ung.: Hogyha a' ketskét a' kertbe botsatod egynessen a' káposztának szalad. (Gaal, 456.)
925. Wenn man den teuffel kennt, so kan man leicht zu ihm sagen: Lecke mich im A., schmeiss ins Hemd und hengs an Hals. – Luther's Tischreden, 144a.
»Wir sollen sagen (wenn sich böse Gedanken unser bemächtigen wollen): Lieber Teuffel, kömst du mir zu nahe, so lecke u.s.w.« (Luther's Werke, V, 566a.) »Luther, der den Menschen mündig erklärt, ihm Selbstverantwortung, also Selbstthätigkeit zumuthet, lehnt das Ritual der Kirche als Schutzmittel gegen den Teufel nicht nur ab, sondern erblickt in dem kirchlichen Apparat sogar eine Schlinge, mit welcher der Teufel den Menschen verstricken will. Ausser dem festen Glauben auf Gottes Gnade und dem innigen ›hitzigen‹ Gebet empfiehlt der Reformator derbe Abfertigung des zudringlichen Geistes. ›Der Teuffel‹, sagt er, ›wird mit nichts eher verjagt, als mit Verach tung.‹« (Luther's Werke, VII, 166a.) Ueber die Auffassung des Teufels im 16. Jahrhundert vgl. das von lauter protestantischen Schriftstellern verfasste, im Quellenverzeichniss zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon (II, XIII) ausführlich aufgeführte Sammelwerk Theatrum Diabolorum. Diese Schrift, welche die Wirksamkeit des Teufels seit Luther darstellt, und die schon erwähnte Geschichte des Teufels von Roskoff, welche das Entstehen desselben im Volksglauben, wie seine Ueberwindung durch die Bildung der neuern Zeit, besonders durch Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse nachweist, werden bei gründlichem Verweilen bei dem Artikel Teufel sehr gute Dienste leisten, da eine Anzahl erläuternder Belegstellen unterdrückt werden mussten, um den langen Artikel nicht noch mehr auszudehnen.
926. Wenn man des Teufels gedenkt, ist er nicht weit.
Dän.: Naar man taler om fanden, er han ei langt borte. (Prov. dan., 155.)
927. Wenn man nicht ernst mit dem Teufel spricht, so fährt er nicht aus.
928. Wenn man van dem Duiwel sprückt, dann sitt he up de Heckedür1. (Lippe.) – Für Hannover: Schambach, II, 380.
1) So wird die kleine Thür genannt, die sich im Lippeschen fast an allen Bauerhäusern findet. Sie besteht aus zwei Flügeln übereinander, von denen der untere bei Tage mittels einer Klinke in der Regel geschlossen, der obere geöffnet ist. Scherzhaft wird das Sprichwort angewandt, wenn jemand kommt, von dem eben die Rede war. In Schöningen sagt man statt Heckethür: auf der Hucke = Nacken.
929. Wenn man vom Teufel spricht, so klappert (schlottert) sein Gebein.
Holl.: Als men van den duivel spreekt, dan rammelt reeds zijn geben te. (Bohn I, 299; Harrebomée, I, 162b.)
930. Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er.
Engl.: Talk of the devil his imps appear. (Gaal, 1737.)
Schwed.: När man talar om trollet, så är'et intet långt borta. (Grubb, 582.)
931. Wenn me de Teufel zum G'vattersmann hot, kommt me sicher in d' Höll'. (Neresheim.)
932. Wenn me den Duivel einmal bewillkümmet, säu kloppet hei alle Dage an. (Sauerland.)
933. Wenn mancher meint, der Teufel sei hundert Meilen von ihm, so ist er ihm näher als das Hemd oder der Rock. – Schuppius, Schr., III, 344.
934. Wenn 'n van de Düvel sprekt, is he dicht bi. – Bueren, 1250; Kern, 1443; Hauskalender, II.
Holl.: Als men van den den duivel spreekt, dan is hij nabij. – Als men van den duivel spreekt, dan ziet men zijn' staart. (Harrebomée, I, 163b.)
935. Wenn nicht wären Teuffel, Wölff vnd Ratzen, was dörffte man denn Pfaffen, Hund vnd Katzen. – Crusius, Schwäb. Chron., II, 149a.
936. Wenn sich der Teufel keinen Rath weiss, geht er zu einem Advocaten in die Schule.
937. Wenn sunst der Tüfel ein Klostermensch dazu brachte, dass es unküsch war, so war ihm das ein Schläck, jetzt aber ist solche Waare gemein und ein verlegen Wildprät. – Klosterspiegel, 32, 22.
938. Wenn uns der Teuffel gleich die Schalen nimmt, so behalten wir doch den Kern. – Luther, Kirchenpostille.
[1099] 939. Wenn zehn Teufel mit einem Stonsberger (Tirol) zu streiten anfingen, so würde der letztere Sieger bleiben. – Westermann, 25, 617a.
940. Wenn's der Teufel nit kann vollenden, thut er ein altes Weib hinsenden.
Lat.: Non audet stygius Pluto tentate quod annue syrenis Monachus plenaque fraudis.
941. Wenn's net annersch gîht, muss mer zum Teifel ah Vetter sahn. – Lohrengel, I, 780.
942. Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören. – Graf, 374, 493.
943. Wer dem Teufel dienen will, hat einen schlimmen Herrn.
944. Wer dem Teufel eine Handschrift gibt, muss sich die Quittung in der Hölle holen. – Chaos, 670; Winckler, I, 56.
Holl.: Het is kwaad, den duivel een handschrift te geven, want men moet se quitantie in de hel halen. (Harrebomée, I, 165a.)
945. Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand.
946. Wer dem Teufel einmal ein Stück Brot gibt, behält ihn zum Kostgänger. – Altmann VI, 511.
947. Wer dem Teufel einmal Quartier gibt, hat allezeit die Hölle im Hause. – Altmann VI, 409.
948. Wer dem Teufel glaubt, der glaubt einem falschen Spiegel.
949. Wer dem Teufel nicht will angehören, den wird er nicht bethören.
950. Wer dem Teufel traut, wird beschissen.
It.: Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. (Gaal, 1513.)
951. Wer dem Teufel Valet sagt, muss einen schäbigen Rock tragen.
Span.: Acrenuncio Satanas, mala capa llevarás. (Bohn I, 193.)
952. Wer dem Teufel wohlthut, der hat freien Eintritt in die Hölle.
»Wer dem Teufel Gutes thut, dem dankt er mit der Hölle Glut.«
Böhm.: Čiň čertu dobře, peklem se ti odmĕni (odslouží). (Čelakovsky, 50.)
953. Wer dem Teuffel ein braten gelobet vnd kan jhn dan nicht lieffern, der muss sorgen, er kom selbs an den spiess. – Henisch, 481, 31.
954. Wer den Düvel tom Fründe hett, kan ligt in de Höll kamen. – Schütze, I, 280.
Wer einen einflussreichen Gönner oder Vetter hat, der kann leicht befördert werden.
Holl.: Die den duivel te friend heeft, komt gemakkelijk in de hel. (Harrebomée, I, 164a.)
955. Wer den Düvel zum Fründ hätt, dä es der Helle gewess. (Köln.) – Weyden, IV, 13.
956. Wer den Düwel lâet, dei maut âk tauseien, wo he Râd schaffet. – Schambach, II, 513.
Wer den Teufel einladet (citirt), der muss auch zusehen, wie er Rath schafft. Wer sich in ein gefährliches Unternehmen eingelassen hat, der mag zusehen, wie er sich wieder herauszieht.
957. Wer den Teufel an den Schwanz fasst, den fasst er an die Seele. – Altmann VI, 421.
958. Wer den Teufel bannen will, muss ihm ins Gesicht schauen.
Wer überwinden will, muss zuerst zur klaren Erkenntniss kommen, sagt O. Ule (Natur, V, 46) in einem Aufsatz über diesen Gegenstand. Wenn man dem Teufel ins Auge sieht, erscheint er auch bei weitem nicht so gefährlich, als die Leute, welche sich ganz besonders fromm stellen.
959. Wer den Teufel bannen will, muss selbst rein von Sünden sein. – Riehl, Familie, 140; Gaal, 1491.
960. Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen. – Lohrengel, I, 799.
961. Wer den Teufel betrügen will, muss sehr klug sein.
Mhd.: Swer den tiufel triegen wil, der muoz mêre kunnen, danne vil. (Renner.) (Zingerle, 145.)
962. Wer den Teufel einmal eingeschifft hat, der muss ihn immer fahren (oder: muss ihn ans Land setzen). – Körte, 2876; Braun, I, 4410; Masson, 328.
Frz.: Qui diable achète, diable vent. (Leroux, I, 10.)
Holl.: Die den duivel gheschepet hevet, moeten overvoeren. (Bohn I, 310; Tunn., 28, 6.) – Hi moet anxtelic gheberen, [1100] die den duvel sal ververen. (Tunn., 14, 11.) – We den Duvel geschepet hefft, de moet en overschepen. (Tappius, 164b.)
It.: Chi ha imbarcato il diavolo, bisogna che lo meni. (Gaal, 1512.)
Lat.: Horrida voce sonet, si quis demonia terret. – Sedet terribilem, qui vult inferre timorem. (Fallersleben, 403.) – Servans nave sua Sathanam, Sathanam vehit ultra. (Fallersleben, 212.)
963. Wer den Teufel erschrecken will, der muss laut schreien. – Mayer, I, 130; Simrock, 10155; Körte, 5900; Braun, I, 4447.
Dän.: Han maae see ilde ud, der skal fordærde fanden. (Prov. dan., 155.) – Han skal skrige høit, som vil skræmme fanden. (Bohn, I, 373.)
964. Wer den Teufel fangen will, muss ihn einen Engel heissen.
965. Wer den Teufel fängt, muss ihn rasch binden.
Dän.: Den fanden faaer magt over, den binder han strax. (Prov. dan., 155.)
966. Wer den Teufel fassen will, muss eiserne Finger haben.
Dän.: Fanden er ikke at slaae som andet faae. – Man skal derfor have fingre af jern til hannem. (Prov. dan., 153.)
967. Wer den Teufel fürchtet, den holt er.
Frz.: Qui se soucie, mal en contre lui vient. (Lendroy, 964.)
968. Wer den Teufel geladen hat, muss ihn auch fahren.
Holl.: Die den duivel scheep heeft, moet met hem overvaren. (Harrebomée, I, 464b.)
969. Wer den Teufel gemalt sehen well, der kleid' eine Brünette in Gel (Gelb).
970. Wer den Teufel hat am Band, lass' ihn ungehuscht (ungeblecht u.s.w.) nicht fort.
Er suche so viel Nutzen als möglich aus ihm zu ziehen.
Engl.: He that has shipped the devil, must make the best with him. (Bohn II, 85.)
971. Wer den Teufel in Schlaf wiegt, der wiegt schlimm.
972. Wer den Teufel ins Boot nimmt, muss ihn über den Sund fahren. – Sailer, 155.
Engl.: He that takes de devil into his boat, must carry him over the sound. (Bohn II, 85.)
973. Wer den Teufel nach Haus geladen hat, kann ihn so bald nicht los werden.
Lat.: Viterem ferendo injuriam invitas novam. (Seybold, 629.)
974. Wer den Teufel nicht scheut, kann leicht ein reicher Mann werden.
It.: Chi ha paura del diavolo non fa roba. (Bohn I, 82.)
975. Wer den Teufel nimmt um den Schatz, dem bleibt zwar der Teufel, aber selten der Schatz.
Von denen, die ein böses Weib nehmen, des Geldes wegen.
976. Wer den Teufel schrecken will, muss sehr grande aussehen.
Dän.: Den skal se ilde ud, som skal kyse Fanden. (Bohn I, 355.)
Lat.: Formidabilis sit oportet, qui diabolo formidini est. (Seybold, 189.)
977. Wer den Teufel verlässt und Gott anhängt, der hat eine gute Tagereise gethan.
Holl.: Als men den duivel verlaat, en God aanhangt, dat is een goed ruiben. (Harrebomée, I, 162b.)
978. Wer den Teufel verschluckt hat, mag sehen, wie er die Hörner hinunterbringt.
It.: Chi ha mangiato il diavolo, mangia anche le corna. (Bohn I, 82; Cahier, 2885.)
979. Wer den Teufel will verschlucken, muss nicht lang' ihn erst begucken.
980. Wer den Teufel zu Gaste ladet, der bekommt auch sein Trinkgeld.
»So pflegets zu gehen, das einer dem Teuffel zu Gaste ladet, der jm darnach das Lohn giebet.« (Richter, Axiomata, Goslar 1599, S. 305.)
981. Wer den Teufel zu Wort kommen lässt, der ist verloren. – Altmann VI, 415.
982. Wer den Teufel zum Freunde haben will, der zündet ihm eine Fackel an. – Simrock, 10140.
983. Wer den Teufel zum Freunde hat, fürchtet sich nicht vor der Hölle.
984. Wer den Teufel zum Freunde hat, hat's gut in der Hölle. – Simrock, 10169; Binder III, 3661.
[1101] 985. Wer den Teufel zum Freunde hat, kann leicht (mit seiner Grossmutter) zur Hölle fahren (kommen). – Körte, 5887.
986. Wer den Teufel zum Freunde hat, kommt zuerst in die Hölle.
Auf Helgoland: Diar de Düwel to'n frünn hat, kan lecht ün de Höll köm. (Fr. Oetker, Helgoland.) In Nordfriesland: Thiar mä a Diwel Frinjer as, thi kan saght un Heàl kom. Wer einen mächtigen Vetter, Gönner hat, kann leicht befördert werden. In Wien sagt man, wenn man ausdrücken will, dass der, welcher einflussreiche Fürsprache hat, leicht zu einer einträglichen Stellung gelangen kann: Wer den Teufel zum Grossvater hat, kommt leicht in d' Höll'. (Oesterr. Schillerbote, Wien 1874, S. 577.)
987. Wer den Teufel zum Mundschenk hat, der bekommt Essig (Hefen) zum Trinken.
Dän.: Hvo fanden haver til skenker, han fanger brudne kar. (Prov. dan., 155.)
988. Wer den teuffel einmal zu hauss geladen, kann sein nimmermehr abkommen. – Franck, II, 41a; Gruter, I, 79; Petri, II, 693.
989. Wer den teuffel geladen hat, muss jm auch werck (Arbeit) geben. – Franck, II, 41a; Tappius, 165a; Gruter, I, 79; Petri, II, 693; Egenolff, 50a; Eiselein, 592; Sailer, 125; Simrock, 10147; Körte, 5880; Masson, 10.
In der Schweiz: Wer de Tüfel iglade het, muest em Werch gen. (Sutermeister, 130.)
Holl.: Die den droes aan bord heeft, moet hem werk geven. – Die zich dan droes op den hals gehoold heeft, moet hem werk geven. (Harrebomée, I, 154b; Bohn I, 308.)
990. Wer den Teuffel ins Schiff nimbt, der mus jhn auch fahren. – Gruter, III, 105; Lehmann, II, 871, 159; Simrock, 10148.
Engl.: He that hath shipped the devil, must make the best of him.
It.: Chi è imbarcato col diavolo ha a passare in sua compagnia. (Marin, 9.)
Schwed.: Den som tagit hin i båten, måste föra honom i land. (Marin, 9.)
991. Wer den teuffel wil jagen aus der hellen, muss gross und hesslich sich können stellen.
Lat.: Det se terribilem, qui uult in ferre timorem. (Loci comm., 77.)
992. Wer den Teuffel zu Gast ladet, der wird sein nicht also1 loss. – Luther's Tischr., 87b.
1) D.h. nicht so leicht, als er gekommen ist.
993. Wer des Teufels ist, hat gut schwören.
994. Wer einen Teuffel anrühret, der rühret an Beelzebub, den Obersten der Teuffel, vnd alle Teuffel mit jhm. – Petri, I, 100.
995. Wer einmal mit dem Teufel verkehrt hat, bleibt unzertrennlich mit ihm verbunden. – Altmann VI, 444.
996. Wer es nicht will mit dem Teufel verderben, der kann den Himmel nicht erben.
997. Wer in Teufels Stricke fällt, ist ewig gefangen.
998. Wer ins Teufels Abc A sagt, der muss auch weiter buchstabiren.
Im ähnlichen Sinne sagt man in Abyssinien: Der vertraut sich auch dem Samum an, der sich der Sachel anvertraut.
999. Wer ins Teuffels Schul gehen wil, der muss vil Lehrgeld geben. – Petri, II, 724.
1000. Wer mit dem Teufel disputiren will, den stösst er gewisslich in die Aschen.
»Der Teufel ist zwar nicht ein promovirter Doctor, aber sonst hochgelehrt und wohlerfahren. Wer mit dem Teufel disputiren u.s.w.« (Luther's Tischr., 114a, und Werke, V, 342.)
1001. Wer mit dem Teufel essen will, muss einen langen Löffel haben. – Eiselein, 590; Klosterspiegel, 17, 4; Simrock, 10152; Braun, I, 4445; Wurzbach II, 346.
Engl.: He hath need of a long spoon, that eats with the devil. (Bohn II, 86.)
1002. Wer mit dem Teufel gut steht, bekommt den besten Platz in der Hölle. – Dove, 125.
1003. Wer mit dem Teufel ringen will, muss eiserne Klauen haben.
Dän.: Han skal have fingre of jern, som fanden vil flaæ (Bohn I, 373.)
[1102] 1004. Wer mit dem Teufel umfährt, dem wird ein übler Lohn beschert. – Eiselein, 591.
Holl.: Die met den duivel omgaat, moet zorgen, dat hij niet van hem gestolen wordt. (Harrebomée, I, 164a.)
1005. Wer mit dem Teufel wiederkehrt, ist nicht mit Gott ausgezogen.
1006. Wer mit dem Teufel zu Schiffe gegangen, der mag ihn wol zum Gefährten haben. – Winckler, VII, 43.
Holl.: Die met den duivel te scheep is, moet hem aan den praat houden. (Harrebomée, I, 164a.)
1007. Wer nicht an den Teufel glaubt, den nimmt er beim Kragen.
Das ist offenbar eine Verleumdung, so unduldsam ist der Teufel nicht.
1008. Wer sich dem Teufel nicht verschreiben will, muss ihn nicht citiren.
1009. Wer sich den Teufel an einem Haar fassen lässt, der ist sein auf ewig.
Engl.: Give de devil an inch, and he'll take en ell. (Masson, 328.)
1010. Wer sich den Teufel auf den Hals holt, muss ihm Arbeit geben.
1011. Wer sich den Teufel zum Tanz pfeifen lässt, der ist verloren.
»Gehorche nicht dem bösen Geist, der hat einen Gesang mit dreyen Gesetzen: Pecca, pensevera, despera, sündige, verharre, verzweifele. Wer ihm diesen Gesellen lässet zum Tantze pfeiffen, der muss ewig verlohren sein.« (Herberger, Hertzpostille, S. 70a.)
1012. Wer sich mit dem Teufel einschifft, muss in seiner Gesellschaft fahren.
1013. Wer sich mit dem Teufel rauft, muss Haare lassen.
Holl.: Die met den duivel wil plukharen, moet slechten prijs verwachten. (Harrebomée, I, 164a.)
1014. Wer sich vor dem Teufel hütet, den betrügt auch der Altar nicht.
Holl.: Loop voor den drommel, zei de paap, dan besch ... je het altaar niet. (Harrebomée, II, 155b.)
1015. Wer sich vor dem Teufel scheucht, wird nimmermehr bereicht.
1016. Wer sick mit dem Düvel gôd steit, krigt den besten Platz in de Hölle. (Nordfries.)
1017. Wer vom Teufel borgt, muss schwere Zinsen zahlen.
1018. Wer vom Teufel ein Schälchen nimmt, wird noch manchen Becher mit ihm leeren. – Altmann VI, 476.
1019. Wer vorhin des Teufels ist, hat gut schwören. – Ayrer, Histor. Process. jur., 140.
1020. Wer zum Teufel betet, den kann Gott nicht erhören.
1021. Wer zum Teufel fahren will, lässt sich nicht leicht aufhalten.
1022. Wer zum Teufel in die Schule geht, muss viel Schulgeld zahlen.
1023. Wer zum Teufel zu Gast geht, kommt mit einem verdorbenen Magen zurück.
1024. Wer zum Teufel zu Tische geht, muss gute Zähne haben.
1025. Wider einen erkandten Teuffel ist nicht zu fechten, sondern sich nur zu segnen vnd zu fliehen. – Henisch, 1030, 36; Petri, II, 786.
1026. Wie der Düvel mieh (mehr) hat, wie he mieh welt han. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 158.
1027. Wie der Teufel gut zielen kann, sagte der Bauer, als ihm eine Schalaster (Elster) auf die Nase schiss.
Holl.: Hoe kan het beest het zoo net mikken, zei Folpert, en een ekster sch ... hem op zijn' neus. (Harrebomée, I, 194.)
1028. Wie der Teufel ist, so tractirt (behandelt, ehrt) er seine Gäste. – Simrock, 10217a.
Holl.: Gelijk de duivel is, betrouwt hij zijne gasten. (Harrebomée, I, 164b.)
1029. Wie der Teufel, so der G'stank, wie der Vogel, so der G'sang, wie der Tischler, so der Leim, wie der Donys, so der Reim.
Bezieht sich auf einen Tischler, Namens Dionysius in Neudorf (Böhmen, nordwestlicher Böhmerwald), der [1103] die Gabe zu reimen besass und gern scherzhaften Gebrauch davon machte, ohne es sehr genau mit Versbau und Reim zu nehmen. Man unterhielt sich oft in der Art mit ihm, dass man ihm irgendein Wort gab und ihn aufforderte, Verse dazu zu machen oder Reimworte zu finden; und hatte von ihm den Spruch: Der Tischler leimt und Donys reimt.
1030. Wie der teuffel das kreutz scheucht, also ein bub das liechte fleucht.
Lat.: Daemon ipse crucem fugit, ut malus undique lucem. (Loci comm., 42.)
1031. Wie kommt der Teufel an eine arme Seele. – Simrock, 10186.
1032. Wie mieh der Düvel hät, desto mieh welld ä han. (Bedburg.)
1033. Will der Teufel einen guten Bissen han, so holt er einen gelehrten Mann.
L. Börne (Ges. Schriften, III, 57) behauptet sogar, wenn hundert Gelehrte ihre Seele in eine gemeinschaftliche Kasse legen, lacht der Teufel, denn mit einem Griffe hat er sie dann alle hundert.
1034. Will der Teufel fliehen, so mach' ihm beide Thüren auf.
1035. Will der Teufel Heilige fahen, so steckt er Heilige an die Angel. – Eiselein, 294; Simrock, 4489.
1036. Will der Teufel schwarze Thaten üben, so pflegt er schöne Bilder vorzuschieben.
1037. Wird der Teufel krank, so will er ins Kloster und Mönch werden. – Klosterspiegel, 16, 16.
1038. Wird der Teufel wo nicht fertig, so sei einer alten Hebamme gewärtig.
1039. Wo de Deuwel nit selbers kummen kann, da schicket he den Pagen. (Sauerland.)
1040. Wo de Diewel op dem Göldsack huckt, kömmt ommer mehr dartau. (Ostpreuss.)
1041. Wo de Düvel nig sülvst kum, schickt he en ôld Wîf. (Holst.) – Schütze, IV, 359; für Franken: Frommann, VI, 325, 384.
1042. Wo de Düwel nich hendraff, da stürt he 'n old Wif hen. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 58; Weserzeitung, 4057; für Aachen: Firmenich, I, 404, 164; für Driburg: Firmenich, I, 363, 58.
Dän.: Hvor fanden ei tør selv komme, det sender han sit visse bud. (Prov. dan., 155.)
1043. Wo der Teufel das Kreuz voran trägt, da gehe nicht nach. – Simrock, 10183; Eiselein, 589.
1044. Wo der Teufel den Kopf nicht hinlegen kann, fegt er mit dem Schwanze.
It.: Dove il diavolo non può mettere la testa vi pone la coda. (Pazzaglia, 86, 4.)
1045. Wo der Teufel den Samen streut, reift er, es ist eine Freud'.
1046. Wo der Teufel eine Ketzerei anstiftet, da muss er mehr stiften.
1047. Wo der Teufel einkehrt, da kann Sanct- Paulus nicht wohnen. – Sprichwörtergarten, 398.
Wo die Neigung zur Sünde in einem Menschen vorherrschend wird, da kann die Tugend nicht gedeihen.
1048. Wo der Teufel einmal beklieben, da wird er schwer vertrieben. – Waldis, III, 4.
1049. Wo der Teufel getanzt hat, wächst kein Gras.
Holl.: Het gras groeit niet, waar de duivel gedanst heeft. (Harrebomée, I, 164b.)
1050. Wo der Teufel hinein gekommen, da muss er wieder hinaus.
» ...'S ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster, wo sie hineingeschlüpft, da müssen sie hinaus.«
1051. Wo der Teufel Koch ist, da gibt es schlechte Suppen.
Holl.: Als de duivel kok is, dan heeft men eene slechte potaadje. (Harrebomée, I, 101a.)
1052. Wo der Teufel kocht einen Brei, da ist ein Mönch und ein Weib dabei.
Holl.: Geen ding zoo schandelijk of zwaar, dat eene vrouuw of een monnik niet begaaet. (Harrebomée, II, 101a.)
1053. Wo der Teufel mit dem Kopfe nicht hinein kann, setzt er den Schwanz an.
It.: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda. (Bohn I, 102.)
1054. Wo der Teufel nicht fertig wird, da schick' ein Weib hin. – Mayer, II, 208.
[1104] 1055. Wo der Teufel nicht hinkommen kann, da schickt er seine Mutter hin. – Meisner, 112.
It.: Dove il diavolo non puol andar lui, vi manda la madre. (Pazzaglia, 86, 3.)
1056. Wo der Teufel nichts ausrichten (oder: nicht selber kommen) kann, dahin schickt er ein altes Weib. – Pistor., II, 24; Riehl, Familie, 36; für Düren: Firmenich, I, 489, 68; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Steiermark: Firmenich, II, 765, 27.
In ganz besonders verwickelten und schwierigen Angelegenheiten wählt er wol auch ein junges, schönes Weib. Auch J. Weber (Demokritos, II, 571) bemerkt: »Das Sprichwort ist nur halb wahr; der Teufel ist klüger und weiss, dass er weiter kommt mit jungen Weibern. Der Hass gegen die alten Weiber scheint aus dem Verdachte, in dem man sie wegen der Hexerei hatte, zu entspringen. Darüber, weshalb es der Teufel nur mit alten Weibern halte, hat König Jakob I. von England, dem gewiss alle Mittel zu Gebote gestanden haben, eine ausführliche Untersuchung geschrieben, und Christo zugeeignet. Eine allegorische Erklärung ist bei Satan 22 gegeben. Nach einem alten Schwanke fürchtet sich der Teufel selbst vor einem alten betrügerischen Weibe. Als er einmal eine solche Vettel abgesendet, um zwischen zwei Eheleuten Zwietracht zu stiften, und sie diesen Auftrag ausgerichtet, gab er ihr den versprochenen Lohn: ein paar Schuhe, an einer sehr langen Hopfenstange über das Haus hinausgestreckt, weil er ihr, da sie listiger als er war, nicht traute.« – »Hie gat es, als ich han vernommen, war der Tiufel nit mag kommen, da send er sinen Boten hin; das Wib mag Tiufels Bote sin.«
Frz.: Ce que diable ne peut, femme le fait. (Masson, 95.)
Lat.: Daemon quo mire nulla valet arte venire, illuc le gatos destinat ire suos. (Liedersaal, III, 543.)
Ung.: A' hol az ördög valamit véghez nem vihet, oda vén bábát igazít. (Gaal, 1510.)
1057. Wo der Teufel sein Jagdrevier hat, da fehlt's ihm nicht an Beute.
Auf Tanzböden, in Spielhöllen, Sauf- u. dgl. Spelunken ist sein besonderes Jagdgebiet.
Böhm.: Volno čertu ve svých bahnech orati. (Čelakovsky, 21.)
1058. Wo der Teufel sein Panier aussteckt, da schneit es zu von Taugenichtsen. – Allgem. Familienzeitung (Stuttgart 1869), 351a.
1059. Wo der Teufel sich eingenistet, lässt er sich nicht ausräuchern.
Böhm.: Nezpomohlo babĕ ani kouřeni. (Čelakovsky, 302.)
1060. Wo der Teufel und die Schlange den Kopf durchbringen, da folget der gantz Leib.
»Also auch, wer leicht schweret, der leuget auch; wer leuget, der stilt.« (Wirth, II, 439.)
1061. Wo der Teuffel in ist, da ist er schwerlich ausszutreiben. – Petri, II, 801.
1062. Wo der Teuffel mit dem Kopff hinein kompt, da kriecht er mit dem gantzen Leib hinnach. – Petri, II, 801.
1063. Wo der Teuffel nicht hin darf (will), da schickt er einen Mönch oder ein alt Weib hin. – Gruter, III, 116; Henisch, 470, 62; Richter, II, 301; Simrock, 10223; Körte, 5902; Klosterspiegel, 17, 1; Lehmann, II, 833, 316; Braun, I, 4446.
Im 14. Jahrhundert lautet dies Sprichwort nach der gratzer Handschrift (Hoffmann's Mittheilung): »Do der tiufel nit hin mog, tô sent er sînen botten hin.« »Wie die Fabel von dem alten Weibe mit den rothen Schuhen, die ihr der Teuffel an einer Stange zulangte, vermag.« (Mathesy, 185a.)
Frz.: Où le diable ne peut aller, sa mère tâche d'y envoïer. (Kritzinger, 233a.)
Holl.: Daar de duivel zelf niet darft (kan) komen, zendt hij een oud wijf of een' monnik (oder: zijn bode). (Harrebomée, I, 163a.)
It.: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda.
Lat.: De rugis crimina multa cadunt. (Ovid.) (Binder II, 718.) – Non audet stygius satanas tentare audet effrenus monachus plenaque fraudis anus. – Praeco venit Satanae, que non valet, ipse venire. (Sutor, 184 u. 665.)
1064. Wo der Teuffel nicht kan zur rechten Seite mit Fürwitz vnd List wehren, so wil ers zur lincken mit Mühe vnd Widerwärtigkeit hindern. – Petri, III, 15.
1065. Wo der Teuffel nichts aussrichten kan, da schickt er sein boten hin. – Petri, II, 801.
»Nemlich ein altes böses Weib oder böse Zung.«
1066. Wo der teuffel nit hin mag, da schicket er sein botten (knecht). – Franck, I, 86b; II, 164b; [1105] Gruter, I, 86; Henisch, 470, 62; Hofmann, 36, 32; Egenolff, 222a; Gaal, 1509; Eiselein, 392; Simrock, 10223.
Bei Tumnicius (195): Wâr de duvel nicht en kumt, dâr sent he synen boden. (Quo nequit ire Sathan transmittit saepe ministrum.)
Mhd.: Dâ der tiufel niht hin mac, dâ sent er sînen boten hin. (Diutisca.) – Der tewffel seinen boten sendet, dâ er nit mag kummen. (M. Falkner.)
Holl.: Daer de duvel niet comen en can, sent hi sinen bode. (Tunn., 5, 1.)
Schwed.: Hwar den onde icke är sjelf, der har han sitt ombud. (Grubb, 353.)
1067. Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein. – Luther's Werke, 1.
1068. Wo hett di denn de Deuwel? harr de Jung segt, künn'n Abendsêgen nich finnen. (Mecklenburg.) – Hoefer, 512.
1069. Wo man dess teufels gedenckt, da will er seyn. – Franck, II, 81a; Lehmann, II, 858, 452; Lange, 415; Simrock, 10149; Körte, 5882; Braun, I, 4425.
Holl.: Daar men van den donder kalt, daar is hij gaarne bij. – Daar men van den duivel vermaant, daar is híj gaarne bij. (Harrebomée, I, 143a u. 163a.)
1070. Wo man vor dem Teufel kniet, hat Gott keinen Altar.
Frz.: Malheureux est le pays au quel le diable est en haut prix. (Leroux, I, 9.)
1071. Wo wird der Teufel wieder los sein, sagte Hans, der Telegraph schlägt die Hände über'm Kopf zusammen.
1072. Woas schert mi dês, wenn den der Teuf'l hûlt, î' mouss 's Fouherlouh (Fuhrlohn) zohl'n. (Nürnberg.) – Frommann, III, 418, 31.
1073. Wollen Sie nicht den Teufel bitten, dass er bei meinem Vater die Kohlen nimmt, sagte des Kohlenhändlers Tochter zum Pfarrer, als er die Glut der Hölle geschildert hatte.
1074. Zieh vor dem Tüfel de Huet ab, so nimmt er de Huet und de Hand derzue. – Sutermeister, 130.
1075. Zum Teufel laufen die Leute, zu Gott hinken sie.
1076. Zum Teufel mit so vielen Herren, sagte die Kröte zur Egge.
Wenn sie einer Zinke entrann, kam sie unter eine andere.
Frz.: Au diable tant de maîtres, dit le crapaud à la herse. (Bohn I, 6.)
*1077. A fîhrt a Teiffel salber uff a Sand. (Hirschberg.)
Von einem listigen Diebe, einem schlauen, durchtriebenen Betrüger.
*1078. A fräss a Toifel nei, wenn a nich zoppelte. – Robinson, 258.
*1079. A hôt immer a Toifel ze broate (s.d.). – Robinson, 51; Frommann, II, 242, 35.
*1080. Allen Teufeln trotz bieten.
*1081. Als der Teufel noch ein kleiner Junge war.
D.h. vor langer Zeit.
Holl.: Toen de duivel een klein kind was. (Harrebomée, I, 166b.)
*1082. Ar is'n Teuf'l aus d'r Kätz'n1 g'hopfet. (Franken.) – Frommann, III, 329, 238.
1) Ein Rückentragkorb mit Armbändern. – Es ist ein gefährlicher Mensch.
*1083. Auf dem Teufel reiten.
»Alle Schwüre muss bereits der Teufel versiegeln und glaubt man, die Wahrheit könne nicht gehen, sie müsse auf dem Teufel reiten.« (Parömiakon, 814.)
*1084. Bei dem sitzt der Teufel fest (tief).
Holl.: De ondeugd zit hem tot in het gebeente. (Harrebomée, II, 135a.)
*1085. Beim Teufel zur Beichte kommen. – Körte, 5912.
Uebel anlaufen.
*1086. Bi dem Düvel tor Bigt kommen. (Holst.) – Schütze, I, 278.
*1087. Bist du der Teufel, ich bin seine Grossmutter.
Holl.: Ben jis de duivel, ik zal je moêr zijn. (Harrebomée, I, 163a.)
*1088. Bu küend der Dèiwel an 'n Pâpen nit. – Frommann, III, 489, 3.
In der Grafschaft Mark als Antwort auf die (naseweise, unberechtigte) Frage, wie man zu irgendetwas gekommen sei.
[1106] *1089. Da fährt des Teufels Braut. – Eiselein, 591.
Wenn Feuer aus dem Steinen sprüht.
*1090. Da habt ihr den Teufel in Leinwandhosen, und 's heisst immer, er hätte keine. (Oberlausitz.)
*1091. Da habt ihr den Teufel, ob er nicht schwarz ist. – Klix, 108.
*1092. Da hat der Teufel Adje gesagt. (Troppau.)
Der Schuldner ist durchgegangen.
*1093. Da hat der Teuffel ein gleiches geworffen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 171.
*1094. Da heft de Diewel den Zagel opgeleggt. – Frischbier2, 1903.
In Bezug auf eine Sache, die man nicht bald finden kann.
*1095. Da hett de Düvel sin ⇒ Humpstock (s.d.) un Pumpstock herschickt. – Schütze, III, 243.
Allerlei Volk, einen Menschenmischmasch.
*1096. Da hoat der Teufel seine Bratzen drauf. (Niederösterreich.)
Wenn man etwas verloren oder verlegt hat und dasselbe nicht sogleich finden kann. Ein verwandter Kinderspruch lautet: Teufel, Teufel thua dein Bratzen weg, sonst kummt der Engel und schlägt d'rs weg.
*1097. Dä isch d'm Tüüf'l ab'm Chara g'heit. (Bern.) – Zyro, 81.
Der ist dem Teufel vom Karren gefallen.
*1098. Da ist der Teufel z' Gevatter g'standa. (Ertingen.) – Birlinger, 1036.
Wenn es irgendwo recht ärgerlich und schlimm hergeht.
*1099. Da ist der Teuffel Abt. – Herberger, Hertzpostille, 50; Fischer, Psalter, 280, 4.
*1100. Dä kann der Düfel net mie bannen. (Bedburg.)
*1101. Da kann sich der Teufel viel Paar Schuhe ablaufen.
Ehe er nämlich das oder jenes erreichen, den oder jenen fangen wird. Diese Redensart erinnert an ein Sprichwort, das die Insassen russischer Strafanstalten auf sich anzuwenden pflegen: »Der Teufel hat drei Paar Bastschuhe abgetragen, ehe er uns alle in einen Haufen zusammenbrachte.« (Vgl. Th. Dotlojewsky's Aufzeichnungen aus dem todten Hause.)
*1102. Da könnt' der Teufel 's Heu rakeien. (Wurmlingen.) – Birlinger, 1838.
Wenn man unwillig ein unnützes Geschäft verlässt.
*1103. Da mag der Teufel lachen.
Holl.: Daar zou de duivel om lagchen. (Harrebomée, II, 163a.)
*1104. Da möcht' der Teufel Schultes sein. (Ulm.)
*1105. Da möchte man doch des Teufels sein.
Lat.: Genios iratos habeam. (Binder II, 1236.)
*1106. Da müsste der Teufel Stelzen gehen.
Holl.: Al zou de duivel op stelten rijden. (Harrebomée, I, 163a.)
*1107. Da soll doch der Teufel den Teufel holen.
Holl.: Nu sal die duvel den duvel schenden.
Lat.: Neptuno Sathanas nunc vult imponere culpas. (Fallersleben, 559.)
*1108. Da soll doch ein Teufel den andern holen.
Böhm.: Vezmi čert d'abla, obou nám netřeba. (Čelakovsky, 21.)
*1109. Da sollte ja der Teufel in einen Tornister kriechen. (Holzminden.)
*1110. Da spielen die Teufel auf dem Dach.
»Wo unflätige Reden geführt werden, da spielen die Teuffel auf dem Tach.« (Chemnitius, Postille, II, 52.)
*1111. Da steckt der Teufel.
Daran stösst es sich eben. Das ist der schwierige Punkt, da liegt eben der Hund begraben.
Frz.: Cest là le diable. (Kritzinger, 232b.)
*1112. Da sucht der Teufel seine Jungen nicht.
Ein sehr verborgener, entlegener Ort.
*1113. Da Teufel hod auf ihm Arbes troschen.
Er ist pockenartig. (Zaupser, Idiot.)
*1114. Dann reitet der Teufel auf einem Esel durch's Land.
Holl.: Dan rijd de drommel op een' ezel door het land. (Harrebomée, I, 155a.)
*1115. Dar (die) hat den Teufel sehn barfuss gehn. (Oberlausitz.)
Von listigen, durchtriebenen Personen.
*1116. Dar hefft de Diewel sin Spell. (Tiegenhof.)
Wenn etwas nicht gerathen will.
[1107] *1117. Dar is kên Döwel so slimm, he wêt nach immer ênen, de der slimmer is.
*1118. Dar weeth ick teyn duvel van. – Fastenspiel, 981, 3.
*1119. Daran hat sich der Teufel schon seine Hosen beschissen.
Holl.: Daar heeft de duivel zijne broek van bedreten. (Harrebomée, I, 163a.)
*1120. Daraus kann der Teufel nicht klug werden.
Holl.: Daar mag de drommel uit wijs worden. (Harrebomée, I, 156a.)
*1121. Daraus mag der Teufel klug werden! (Steiermark.)
*1122. Das dank ihm der Teufel. – Eiselein, 589.
*1123. Das geht euch einen blauen Teufel an. – Mareta.
Ihr habt euch darum nicht zu kümmern.
*1124. Das geht zum Teufel. – Dove, 1187.
*1125. Das hat der Teufel gethan.
Holl.: Daar zou de droes meê spelen. – Dat zou de droes doen. (Harrebomée, I, 154b.)
*1126. Das hat dir der Teufel weiss gemacht. – Klix, 108.
*1127. Das heisst dem Teufel das Pferd zu Hof reiten.
*1128. Das heisst den Teufel durch Beelzebub austreiben.
*1129. Das ist, als hätt's ihm der Teufel eingespien. – Mayer, I, 74.
*1130. Das ist, als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt. – Simrock, 10213; Körte, 5915k.
*1131. Das ist, als wenn der Teufel ins Judenhaus kommt. (Ostpreuss.)
*1132. Das ist (so arg), dass dem Teufel dran grauset. (Nürtingen.)
*1133. Das ist der Teufel, der schwarz sieht.
*1134. Das ist des Teufels Vorlauf. – Klix, 108.
*1135. Das ist zum Teufel gegangen.
Frz.: Cela s'en est allé à tous les diables. (Kritzinger, 233b.)
*1136. Das kommt vom Teufel.
Frz.: Cela vient de la boutique de Satan. (Kritzinger, 88a.)
*1137. Das mag der Teufel glauben.
Holl.: De duivel geloove hem. (Harrebomée, I, 163a.)
*1138. Das mag der Teufel verstehen.
Frz.: Le diable n'y entend rien. (Kritzinger, 233a.)
*1139. Das möchte den Teufel verdriessen. (S. ⇒ Liebhaben 3.) – Waldis, I, 22, 40.
Holl.: Dat mag den drommel verdrieten. (Harrebomée, I, 155a.)
*1140. Das müsste ein dummer (heilloser) Teufel sein, dem er eine Seele entführt.
Von einem Geistlichen, der nicht bessernd und sittlich erhebend wirkt.
*1141. Das walte der Teufel. – Eiselein, 590.
*1142. Das wäre doch der Teufel!
Wenn das geschähe oder das nicht zu erreichen wäre.
*1143. Das weiss der Teufel.
Nicht immer wird der Teufel so offen und ehrlich wie hier angerufen; man wendet sich vielmehr an ihn unter den verschiedensten Namen, in den mannichfachsten Verkleidungen und Verhüllungen, die hier, so weit sie mir vorliegen, zusammengestellt werden sollen. Die nächstfolgenden hat A. Stöber im Elsass gefunden: Der Dausi! (Dau, du ist die erste Silbe von Teufel). (Schmid, Schwäb. Wb., 79.) Der Düsigh! Potz Dausi! Potz Düsigh! Der Doisger Schiess! Doisig an de Wände! – Der Deixel (Dei auch Deier = Teufel). Bîm Deixel! Zuem Deixel! Der Deixel soll dich holen! D'r Deichert! Bîm (zum) Deichert! D'r Deichert au! D'r Deichert hol dich! – Potz Düxel (Dixel)! Potz Dixels (Düxels)! – Zum Henker au! D'r Deihenker! 'S Deihenkers Dank! – Potz Güxel (⇒ Kukuk [s.d.], welcher im Volksglauben der Teufel selbst ist). I wolt de wärsch bîm Güxel! Zuem Gügger! Bîm Güggük! Dass dich der un jine (dieser und jener) hole! Dass dich das Mäusle beiss! Moscherosch (II, 866) lässt einen kochersperger Bauern (im Unterelsass) sagen: Vn wéyss key Déyirr (Deier) war Féing (Feind) or Früng (oder Freund) ischt? In der Schweiz hört man: Bi Drûtschel! Kuhn (193) hat als verkappte Teufelsnamen: Tilder, Tüener, Tutschel, Tusig, Tüppeler, Drack. Dass dich der ⇒ Valant (s.d.) reiten soll! Valendes Barn (Kind des Teufels). (Eiselein, 615.) (Vgl. Frommann, II, 504 fg.; VI, 462 fg.) Bei Schütze habe ich folgende Verkleidungen (Glimpfformen) für Teufel gefunden: Hâl em de Bûr! Dat du den Bûren krigst! Hâl die de D-odel! Dat dich de Drôst! Ha [1108] die de Drôst! Dat di de Drummel! Dat di de Drês hale! Hal di de Düker (eigentlich Taücher, als Fluch für Teufel)! Hal di de Dütscher! Ik wull, det em de un de hol! Hal me de de Dêren! Hal mi de Donnerstag! I de Hamer! Dat di de Hammer! Der Hammer oder der Henker mag sie alle kennen! Dat di de Doister! Bei Grimm (Myth., 956) findet sich auch Stöpke für Teufel. In Pauli (Schimpff, 30b) heisst es: »Das dig ditz vnd jens angang!«
*1144. Das weiss der Teufel und seine Grossmutter.
*1145. Dass danck dir der Teufel. – Theatrum Diabolorum, 182a.
*1146. Dass di doch der tusigi Tüfel dur das dräckige Dörfli D. dure tribe thät. – Sutermeister, 27.
*1147. Dass dich der Teufel hole. – Wurzbach II, 346.
*1148. Dass dich der Teuffel schende! – Agricola I, 496.
Verderbe, verführe, unglücklich mache.
*1149. Dass dir drei (neue) Teufel in den hohlen Leib fahren. – Eiselein, 590.
*1150. Dass du beim Teufel (Kukuk, Schinder, Dreihenker u.s.w.) wärst.
*1151. Dass ihm der Teufel mit einem Messer in den Leib krieche, das Fett von den Gedärmen schäle.
*1152. Dass ihm der Teuffel den balck (Balg) walcke. – Froschm., Hi.
Für durchprügeln.
*1153. Dat di de Düwel! – Dähnert, 93b.
*1154. Dat di de Düwel hâl! – Dähnert, 93b.
*1155. Dat dick negen düffel ynnt holen lieff faren. – Agricola I, 483.
»Also fluchen die Sachsen, dass einem Menschen sollen neun Teuffel ynn leib faren.«
Holl.: Ik wenschte, dat hij zoo diep in den grond zonk, als een haas in tien jaar loopen kan. (Harrebomée, I, 272.)
*1156. Dat döcht den Düwel nît. (Westf.)
Frz.: Cela ne vaut pas le diable.
*1157. Dat dog dem Düwel int Maus nitt. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 52.
*1158. Dat doe de Düwel. – Dähnert, 93b.
Das thue ein anderer als ich.
*1159. Dat geit na dusend Düwel. – Dähnert, 94a; Eichwald, 340; Schütze, I, 278.
Das ist hin, für immer verloren.
*1160. Dat geit mit dem Düwel to. – Schütze, I, 278.
*1161. Dat is 'n dummen Düfel. – Kern, 1444.
*1162. Dat is nog na'men lütten Düwel hen. – Dähnert, 94a.
Bis dorthin ist noch ein weiter Weg.
*1163. Dat is wullen den Duivel up a Kussen binhen. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 27.
Das ist wollen den Teufel auf ein Kissen binden.
*1164. Dat mag der Düwel wieten. (Westf.)
Um zu sagen, wer kann das wissen!
Holl.: Dat mag de drommel doen (weten). (Harrebomée, I, 155a.)
*1165. Dat öss op em Diewel, Herr Sattler. (Ostpreuss.)
*1166. Dat wär' de Düwel. – Dähnert, 93b.
*1167. Datt öss, als wenn de Deiwel êne Pracherjunge kröggt. (Natangen.)
Lohnt nicht. Es ist als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt.
*1168. Dau ka ko Teufel klug draus werde. (Ulm.)
*1169. De Diewel êgt met em op en Dêschacker.
*1170. De Dübel1 dem Paopen un de Paop dem Düwel. (Pommern.)
1) Wortspiel zwischen dem Fische (Cyprinus dobula), der nicht für sehr schmackhaft gilt, und dem Teufel; vermuthlich vom Fischzehnten her, wie an den Kornzehnten oder Deputatkorn der Spruch erinnert: Respe, Trespe, Vogelwicke u.s.w.
*1171. De Düvel beschitt em. – Schütze, I, 279.
Es schlägt ihm fehl. »Sü, wo de Düvel uns beschitt.« (Dreier.)
*1172. De Düvell is better gehüret (gemiethet) als gekofft. – Daniel, 75.
*1173. De Düwel un sîn Nalât. – Dähnert, 323a.
D.h. der Teufel und alle, die ihm gleich sind.
*1174. De Düwel un sin Pumpstock. (Hamburg.)
Allerlei Gesindel, Teufelspack und Anhang.
*1175. De hett den Düwel. – Dähnert, 93b.
Der kann mehr als andere Leute, mehr als Brot essen.
*1176. De hett den Düwel bedrogen. – Dähnert, 93b.
Der ist voll Arglist.
[1109] *1177. De hett den Düwel ün Nacken. – Dähnert, 93b.
Er denkt auf lauter Bosheiten.
*1178. De is dem Düwel, as he slêp, ut de Höll lopen.
Von einem schlechten Menschen.
*1179. De kumt in des Düvels Kök. (Holst.) – Schütze, II, 206.
Kommt schlimm an.
*1180. De Tüfel hett e schon lang chno, er cha-n aber nid über de Rhii. (Schaffhausen.) – Sutermeister, 86.
*1181. De un de Düwel sünt in ên Nacht junk worden. (Ostfries.) – Eichwald, 354; Kern, 123; Frommann, IV, 286, 381; Bueren, 322; Hauskalender, III.
*1182. Deas ischt am Teufel z' schlecht. (Ulm.)
*1183. Dem Düwel den Weg weisen. – Dähnert, 94a.
Rückwärts gehen.
*1184. Dem Düwel ên Bên awküren1 (awarbeien, awlaupen, awschriwen).
1) Küren, auch kören = sprechen, schwatzen, plaudern.
*1185. Dem hat der Teufel auch ein Ei ins Haus gelegt. – Birlinger, 1039.
Wenn z.B. ein uneheliches Kind einbeschert wird.
*1186. Dem soll vom Teufel träumen.
Holl.: Hij zal van den duivel droomen. (Harrebomée, I, 165b.)
*1187. Dem Teufel aus dem Garn gehen.
Lat.: Qui tangat picem inquinabitur ab ea. (Chaos, 1024.)
*1188. Dem Teufel aus den Klauen (Krallen) kommen.
Lat.: E mediis orci faucibus evadere. (Binder II, 904.)
*1189. Dem Teufel beichten. (S. ⇒ Henker 22 und ⇒ Stiefmutter 26.)
Lat.: Apud novercam queri. (Plautus.) (Seybold, 32; Binder I, 73; II, 206; Philippi, I, 36; Faselius, 19; Wiegand, 774.)
*1190. Dem Teufel das Fleisch geben und Gott die Beine (Knochen) lassen.
*1191. Dem Teufel das Pferd satteln (zu Hofe reiten) – Körte, 5915n; Eiselein, 898.
*1192. Dem Teufel den Braten wenden. – Eiselein, 591.
Von denen, die nicht aufstehen, wenn sie ausgeschlafen haben. »Wer nit ufstat, da er hat ausgeslafen, der wendet dem Tüfel den Braten.« (Geiler.)
*1193. Dem Teufel die Sünde beichten. – Eyering, I, 380.
Holl.: Hij gaat bij den drommel (beal) te biecht. (Harrebomée, I, 155b.)
*1194. Dem Teufel ein Auge ausschlagen.
Wenn jemand, seinen Neidern zum Trotz, seinen Wohlstand steigert.
Frz.: Crèver un oeil au diable.
*1195. Dem Teufel ein Bein (Ohr) abschwatzen.
Viel unnützes Zeug reden.
*1196. Dem Teufel ein Bein aus dem Arsch fluchen.
*1197. Dem Teufel ein Bein und das linke Horn vom Kopfe fluchen. – Eiselein, 589.
*1198. Dem Teufel ein Licht anzünden. – Eiselein, 589; Braun, I, 4411.
In Laster gerathen, also ihm dienen, daher entlehnt, dass man in der Kirche den Heiligen, denen man Ehrerbietung erweisen will, ein Licht anzündet.
Holl.: Den duivel eene kaars ontsteken. – Hij wilf den duivel een haardje aanstoken. (Harrebomée, I, 164a u. 165b.)
*1199. Dem Teufel ein Loch ins Haar reissen.
Der Wiesenpater schloss seine 1741 im Druck erschienene Rosenkranzpredigt mit dem Worten: »Vaterunser und Ave Marie, das sind die rechten Bomben, die reissen dem Teufel ein Loch ins Haar und jagen ihn mit aller Bagage der Hölle zu.« (Annalen der bairischen Literatur vom Jahre 1778-80.)
*1200. Dem Teufel ein Ohr abschwören. – Eiselein, 589; Parömiakon, 2536; Dove, 764.
Seinen Eid nicht halten.
Lat.: Jovem lapidem jurare. (Chaos, 699; Sutor, 361.)
*1201. Dem Teufel ein Ohr drehen. (Boms.) – Birlinger, 1040.
*1202. Dem Teufel ein Ohr vom Kopfe fluchen.
»..Ritt stracks Pfads mit seinem Gespan wider zu seinem Herrn, flucht vnderwegen dem Teuffel ein Bein auss dem Arss, vnnd das linck Ohr vom Kopff.« (Fischart, Gesch., in Kloster, III, 434.)
*1203. Dem Teufel eine Nase drehen.
[1110] *1204. Dem Teufel einen Wächter einbrocken.
»Da seyn Gesinde nicht Butter oder Käse machen kundten (weil das Vieh behext war), streifet er seine Hosen abe und brockte dem Teuffel einen Wächter in einen Asch voller Milch, und rührts umb und gesegnet ihm der Mahlzeit und sagte: Nu fret Teuffel.« (Coler, 401b.)
*1205. Dem Teufel in den Arsch. – Eiselein, 318.
*1206. Dem Teufel in die Hölle helfen.
Holl.: Den duivel in de hel helpen. (Harrebomée, I, 164a.)
*1207. Dem Teufel rufen.
Frz.: Se donner au diable en jurant. ( Kritzinger, 233b.)
*1208. Dem Teufel vom Karren gefallen sein. – Gotthelf, Erzählungen, I, 278.
*1209. Dem Teufel zwei Lichter anzünden. – Murner, Nb., 63.
*1210. Dem Teuffel etwas in den Rachen stossen. – Luther's Tischr., 137b.
*1211. Dem Teuffel in der Höllen ein stul im Himmel stellen.
Fischart in Bewärung und Erklärung des Sprichworts: Die Gelehrten die Verkehrten, 1574.
*1212. Dem Teuffel sein Boltzen fiddern. – Theatrum Diabolorum, 233a.
*1213. Dem Tüfel is F. jo woll. – Sutermeister, 22.
*1214. Dem Tüfel uf e Schwanz trampe. (Luzern.)
Sich selbst überwinden.
*1215. Den Deibel ôch.
Diese Redensart drückt eine mit Erstaunen vermischte, ärgerliche Bejahung oder Zustimmung aus. (Trachsel, 11.)
*1216. Den Deuwel en Bein afbieten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 26.
*1217. Den Döwel ên Ben afsweren. – Eichwald, 336.
*1218. Den Düwel in roden Hasen danzen seen. – Dähnert, 383b.
»Ein altes Sprichwort von Beschwerlichkeiten des Frauenzimmers.«
*1219. Den Düwel to Vaddern bidden. – Dähnert, 94a.
Sich den Verführungen aussetzen, blosstellen.
*1220. Den hat der Teufel gewiegt.
Frz.: Mal enfant berse qui le diable en dort. – Quand il dort le diable le berse. (Leroux, I, 9.)
*1221. Den hat der Teufel hergesandt.
Dän.: Fanden har ført os alle disse narrer paa. (Prov. dan., 154.)
*1222. Den mag selber der Teufel nicht.
Lat.: Orci fastidium est. (Apulejus.) (Binder II, 2443.)
*1223. Den ritt de Düwel. – Dähnert, 90b.
Der verübt böse Dinge.
*1224. Den soll der Teufel holen.
Holl.: De droes zal hem halen. (Harrebomée, I, 155b.)
*1225. Den sollte der Teufel lothweis holen. (Rottenburg.)
*1226. Den Teufel am (beim) Schwanze ziehen.
»Um meinen Wohlthätigkeitsgelüsten zu genügen, musste ich sehr oft den Teufel am Schwanze ziehen.« (H. Heine, Verm. Schriften, Hamburg 1834, I, 69.) Diese Redensart, welche so viel heisst, als es sich sehr sauer werden lassen, ist französisch: Tirer le diable par la queue (Bohn I, 58; Leroux, I, 19), und soll folgenden Ursprung haben. Gegen das Ende der Regierung Franz I. um das Jahr 1546 wurden die ersten Kutschen in Frankreich eingeführt. Die Königin Eleonore von Oesterreich hatte die erste, Diana, Herzogin von Angoulême, die zweite, und die dritte der Präsident. Der letztere, ein speculativer Kopf, jede Gelegenheit, Geld zu machen benutzend und voraussetzend, dass die neuen Wagen die ältern verdrängen würden, kaufte die letztern so weit auf, als er sie unterbringen konnte, und beauftragte einen Bildhauer, an dem Vordertheil derselben einen Teufel zu befestigen, dessen Schwanz, drei Ringe bildend, bis auf die Deichsel hinabreichten. Als seine Wagenräume reichlich damit versehen waren, befahl er, dass alle vierzehn Tage der Unrath der Stadt in die Seine geschafft wer den solle. Damit nun aber die für diesen Zweck bestimmten Wagen erkannt und nicht für andere Dinge in Gebrauch kämen, gab er den Befehl, dass sie alle mit einem Teufel nach dem Muster der in seiner Wagenstatt befindlichen versehen sein sollten. Sein Schuppen war natürlich bald ausgeleert. Jeder, der sich dieser Arbeit widmete, bediente sich seiner Wagen, um sich nicht misliebig zu machen. Die Unglücklichen, die man Maîtres des basses-oeuvres nannte, zu arm, um sich Pferde zu kaufen, zogen einen Strick durch die Ringe, die der Schwanz des Teufels bildete, und auf diese Weise den Wagen an die Seine. Diese Art Wagen gab zu der obigen Redensart Veranlassung, um eine Person zu bezeichnen, die sich ihren Lebensunterhalt sehr sauer erwerben muss.
[1111] *1227. Den Teufel an die Wand malen.
»Mancher glaubt genug gethan zu haben, wenn er den Teufel nicht an die Wand malt.« (Dove, 740.)
*1228. Den Teufel auf den Buckel kriegen.
*1229. Den Teufel barfuss laufen sehen.
So sagt man in Thüringen für: der Teufel macht seinen Besuch. (Vgl. Gartenlaube, Leipzig 1868, Nr. 38, S. 608.)
*1230. Den Teufel bei der Nase ziehen.
»Nun kann man dem Teufel Trotz bieten und ihn bei der Nase ziehen, weil, ihn zu verjagen, nur Herz nöthig ist.« (Parömiakon, 885.)
*1231. Den Teufel bei seiner Mutter verklagen. – Masson, 323.
D.h. bei einem parteiischen Richter, der für den Gegner eingenommen ist, und bei dem folglich nichts zu gewinnen ist. Sinnverwandt mit: Leeres Stroh ⇒ dreschen (s.d.).
*1232. Den Teufel beten lehren. – Eiselein, 592.
*1233. Den Teufel durch Beelzebub austreiben. – Masson, 211.
D.h. ein Uebel durch ein anderes vertreiben.
Frz.: Reprendre du poil de la bête.
Lat.: Clavus clavo pellitur. – Lutum luto purgare. – Malum malo mederi. (Binder I, 942; II, 1781; Steinmeyer, 17.) – Similia similibus curantur. (Masson, 211.)
*1234. Den Teufel fromm machen wollen. – Luther's Werke, VIII, 325a.
*1235. Den Teufel gegen seine Mutter hetzen.
Holl.: De donder tegen zijne moeder. (Harrebomée, I, 143a.)
*1236. Den Teufel in den Haaren sitzen haben.
» ...Aber der Teufel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch, wie mir gesagt wurde, in Haaren sitzen hatte.« (Simplic., 639.)
*1237. Den Teufel in der Börse haben.
Die Schotten sagen auch: Der ärgste Teufel sei der, welcher in der Börse tanze. Beide Sprichwörter stammen aus der Zeit der Münzen, welche mit einem Kreuz bezeichnet waren. Anspielungen auf solche Kreuzer finden sich besonders bei Shakspeare, z.B.: »Wo das Kreuz ist, hält sich der Teufel nicht auf«. Also heisst obiges Sprichwort: Eine leere Börse haben. Wie die Spanier den Ursprung dieser Redensart erzählen, findet man bei Wurzbach, II, 350 fg.
*1238. Den Teufel in die Hölle jagen.
»Möge den tapfern schwarzen Leibkürassieren noch oft Gelegenheit geboten sein, nach dem Ausspruch des General Dünewaldt den Teufel zum Ruhme Preussens in die Hölle zu jagen.« (Gesch. des Leibkürassierregiments in der Schles. Presse, 1874, Nr. 378.)
*1239. Den Teufel in ein Glas bannen.
Lat.: Homo utatur mundo, non fruatur. (Chaos, 608.)
*1240. Den Teufel ohne Klauen malen.
Frz.: On ne peut pas peigner un diable qui n'a pas de cheveux. (Cahier, 1322.)
*1241. Den Teufel spielen.
Frz.: Il fait le diable. (Kritzinger, 233a.)
*1242. Den Teufel verabschieden und seine Grossmutter einlassen.
»D.i. vngereimbt, vnmöglich Ding thun.«
Dän.: Al slippe fanden og tage ved hans oldemoder. (Prov. dan., 512.)
*1243. Den Teufel verklagen. – Körte, 5915c; Eiselein, 589.
*1244. Den Teufel will ich dir geben, aber kein Geld.
In den sprichwörtlichen Redensarten ist der Teufel fast heimischer als in den Sprichwörtern selbst; in den mannichfachsten Beziehungen und für die verschiedensten Zwecke tritt er dort auf. Wer vom Glück nicht begünstigt worden ist, wird als »armer Teufel« bedauert. Wer zu ehrlieh ist, um bei günstiger Gelegenheit einen guten Schnitt zu machen, ist ein »dummer Teufel«. Ist einem andern ein Betrug oder ein anderer Streich gelungen, so nennt man ihn einen »verteufelten Kerl« oder einen »Teufelskerl«. Wenn jemand etwas nicht vermag, oder wenn es ihm besondere Schwierigkeiten macht, so ruft er aus: »Das ist doch des Teufels«. Wenn ein Schuldner an Zahlung erinnert wird, so bedient er sich der obigen Redensart. Und der erbärmlichste Wicht, den der Teufel gar nicht in der Hölle gebrauchen kann, spricht: »Der Teufel soll mich holen«, weil er weiss, dass er ihn nicht holt. (Vgl. Dove, 281.)
*1245. Den Teufel zu Gevatter bitten.
In einem Briefe, den Luther unter dem 8. Dec. 1532 an Hans Kohlhas richtete, empfahl er dem letztern »Frieden anzunehmen, den Teufel nicht zu Gevatter zu bitten, und den ihm zugefügten Schaden zu verbeissen.« (C.A.H. Burckhardt, Der historische Kohlhase und Heinrich von Kleist's Michael Kohlhas, Leipzig 1864.)
*1246. Den Teufel zu Hause laden.
[1112] *1247. Den Teufel zur Thür hinauswerfen und seine Grossmutter zum Fenster einlassen.
Aus der Asche ins Feuer, aus dem Fegefeuer in die Hölle fallen, aus dem Regen in die Traufe, aus dem Rauch ins Feuer kommen.
Dän.: A slippe fanden, og tage ved hans olde-moêr; falde af asken i ilden, af skiers-ild i helvede flye for regnen og falde i bekken, for røgen og komme i ilden. (Prov. dan., 154.)
*1248. Den Teuffel auf deinen Kopff. – Theatrum Diabolorum, 426a.
*1249. Den Teuffel auff den Pfulben binden. – Fischart, Bk., 1581, 50.
*1250. Den Teuffel ausstreiben mitten unter die Wölffe. – Luther's Tischr., 55a.
*1251. Den Teuffel über die Thür malen (lassen). – Luther's Tischr., 106a.
*1252. Den Teuffel vnd Gott in ein glass bannen. – Henisch, 185, 62; Körte, 5892; Braun, I, 4441.
*1253. Den Teuffel zu gast bitten mit aller seiner Gesellschaft. – Luther's Tischr., 3b.
*1254. Der arme Teufel. – Gerber, 97, 3; Dove, 1004.
Damit will mancher sein Mitleiden gegen andere aussprechen. Mindestens ist's eine seltsame Weise.
*1255. Der Düfel chönnt der Lätz1 nüh. (Solothurn.) – Schild, 78, 249; Sutermeister, 21.
1) Den Unrechten.
*1256. Der Düfel chönnt e Schelm sy. (Solothurn.) – Schild, 78, 250; Sutermeister, 21.
Der Sache ist nicht zu trauen.
*1257. Der Düvel dêt ongezwongen nex. (Bedburg.)
*1258. Der Düvel sall der et Wärmb1 koche. (Köln.) – Weyden.
1) Warmbier, warme Suppe, welche die Landleute zum Frühstück essen. Aehnlich das mittelhochdeutsche Warmuos, holländisch Warmoes.
*1259. Der frisst den Teufel, wenn er nicht zappelt. – Klix, 180.
*1260. Der hat auch den Teufel laufen gesehen.
*1261. Der hat den Teufel barfuss laufen sehen. – Schles. Provinzialbl., 1866, 428; Klix, 108.
Er ist ein geriebener, durchtriebener, verschmitzter Bursche, der alle Schulen durchgemacht hat.
*1262. Der hoatt den Teufel bärbes séä laff. (Henneberg.)
Er hat den Teufel barfuss laufen sehen.
*1263. Der isch dem Tüfel aben Charre g'heit. – Schweiz, I, 143, 47.
*1264. Der ist auch dem Teufel nichts nütze.
Auch: er ist auf den Mist zu schlecht, der Schinder mag ihn nicht.
*1265. Der ist dein teuffel. – Hauer, Kij2.
Lat.: Est tibi genius malus.
*1266. Der ist dem Teufel ab dem Karren gefallen, als derselbe eine Ladung heimkutschirte. – Gotthelf, Uli, 44.
*1267. Der ist dem Teufel aus der Butte gesprungen. (Oberösterreich.)
*1268. Der ist dem Teufel aus der Hölle gelaufen. – Klix, 108.
*1269. Der ist dem Teufel hinausgekommen. (Nürtingen.)
*1270. Der ist dem Teufel ins garn gefallen. – Mathesius, Postille, LXXIXa.
*1271. Der ist dem Teufel mehr als einmal unter den Klauen gewesen.
»Uer den Teufel nicht einmal oder etlichs zwischen dem klawen gewesen.« (Neander, Gnomologicum, S. 52.)
*1272. Der ist dem Teufel sein Reitpferd. (Troppau.)
*1273. Der ist dem Teufel vom A(r)sch gefallen. (Nürtingen.)
*1274. Der ist dem Teufel zu schlecht. (Rottenburg.)
*1275. Der ist noch über den Teufel.
Holl.: Hij denkt, dat de drommel hem niet wijs genoeg is. (Harrebomée, I, 155b.)
*1276. Der muss den Teufel sehen hier oder dort.
»Aber wie das Sprichwort lautet: Solche Gesellen müssen doch den Teufel endlich sehen, hier oder dort.« (Kühn, Faustbuch, 11.)
*1277. Der sieht den Teufel für a Eichhörnel an. – Klix, 108.
*1278. Der taugt den Teufel nicht. – Klix, 108.
[1113] *1279. Der Teiwel äs en Trut. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 48.
*1280. Der Teufel bleicht seine Grossmutter. – Eiselein, 490; Simrock, 10198; Braun, I, 4442.
Wenn's bei Sonnenschein regnet.
Frz.: C'est le diable, qui bat sa femme et qui marie sa fille.
*1281. Der Teufel ertrage lauter glückliche Tage.
»Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von glücklichen Tagen.« (W. Müller.)
*1282. Der Teufel fure dich vber Osterode hynweg. – Agricola I, 484; Eiselein, 500.
Agricola bemerkt dabei: »Das Wort ist ynn Sachsen gemeyn vnd vor dem Hartze. Der Teuffel hole dich, der Teuffel fuere dich. Osterrode ist der Hertzogen von Brunschwig vnd Lunneburg, ein hoher ortt vnd hohe spitze, als ynn der lande art seyn mag; darumb ist es also vil, der Teuffel fuere dich vber Osterrode hinweg, als ynn aller höhe, weyt vnd hoch gnug von uns.« In Holland sagt man ähnlich: De duivel voere hem in Noorwegen. (Vgl. Latendorf's Agricola, S. 172.)
*1283. Der Teufel gesegne dir den Trunk. – Eiselein, 590.
*1284. Der Teufel, Gott b'hüt is davor. – Birlinger, 1044.
*1285. Der Teufel guckt ihm aus den Augen. – Demokritos, II, 215.
*1286. Der Teufel hält den Schwanz darüber.
Wenn man lange erfolglos etwas sucht.
*1287. Der Teufel hält seine Hand (sein Hütlein) darüber. – Eiselein, 591; Körte, 5915P; Simrock, 10200; Tendlau, 64.
Wenn man etwas vergeblich sucht.
1288. Der Teufel hat dabei viel Schuhe zerrissen.
Die Sache ist schwer auszuführen gewesen. »Aber seit der Teufel hat den Adel bracht im Kirchenstaht; seit man kein Bischoff mehr wil han, er sei denn gantz ein Edelman, der Teufel hat vil schuh zerrissen, ehe dass er solches hatt durchhin bissen.« (Murner, Nb., 84, in Kloster, IV, 729.)
*1289. Der Teufel hat den Weg gemessen, dabei den Schwanz auch nicht vergessen. – Eiselein, 593.
*1290. Der Teufel hat Erbsen auf ihm (seinem Gesicht) gedroschen. – Mayer, II, 101; Simrock, 2101; Braun, I, 4449.
Pockennarbig.
Frz.: Il est tombe visage dans en sac aux pois. (Masson, 330.)
Holl.: Hij is met hagel geschoten. (Harrebomée, I, 273.)
*1291. Der Teufel hat es alles auf einen Haufen geschissen.
Grobes Sprichwort zur Bezeichnung des Reichthums, dessen etwa einer zu viel habe.
*1292. Der Teufel hat gewonnen Spiel. – Eiselein, 590.
*1293. Der Teufel hat heute sein Wesenl.
*1294. Der Teufel hat ihm in den Beutel geschissen.
Dän.: Fanden haver gjort i hans pung. (Prov. dan., 154.)
*1295. Der Teufel hat ihn dargetragen. – Reineke.
*1296. Der Teufel hat ihn gefressen und wieder ausgeschissen.
*1297. Der Teufel hat ihn geholt. (Troppau.)
Er ist gestorben. (S. ⇒ Empfehlen.)
*1298. Der Teufel hat ihn (mich) geritten, dass er (ich) es gethan. – Meisner, 92; Körte, 5919a; Braun, I, 4458.
*1299. Der Teufel hat ihn hergeführt. – Eiselein, 590.
*1300. Der Teufel hat ihn im Laufen verloren. – Klosterspiegel, 17, 20; Körte, 5915a.
Von einem schlechten Menschen.
*1301. Der Teufel hat ihn in Kost und Lohn mit Handgeld und Reukauf. – Eiselein, 590.
*1302. Der Teufel hat ihn mit Stiefeln und Sporen weggeholt.
Frz.: Le diable l'a emporté tout chaussé tout vétu. (Kritzinger, 711a.)
*1303. Der teufel hat ihr ein paar rote schuh über den bach geboten. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 427; Eiselein, 593; Simrock, 10222a.
Von einer Frau, die so böse ist, dass der Teufel selbst es nicht wagt, ihr näher zu treten. Auch, wenn alte Weiber tanzen. »Bonum est latinam, dum te fugabo ad latrinam«, sprach der Mönch, als ihm der Teufel zugerufen: »Remplas in grammatica«.
Holl.: De duivel schijnt er zijnen staart ineslagen te hebben. (Harrebomée, I, 164a.)
[1114] *1304. Der Teufel hat sein Geld zum Trocknen aufgehängt.
Wird bei einer gewissen Gestaltung der Wolken gesagt. Der Volksglaube weiss viel von Plätzen, wohin der Teufel Geld bringt, oder wo er Geld holt, wo er es prägt, bleicht, trocknet u.s.w. (Vgl. Baumgarten, II, 44.)
*1305. Der Teufel hat (treibt) sein Spiel (damit, mit ihm). – Simrock, 10214; Körte, 5915d; Braun, I, 4453.
*1306. Der Teufel hat seinen Stein darunter geworfen.
Wenn ein Unternehmen keinen günstigen Fortgang nehmen will. Führte jemand unberechtigt einen Bau auf, so konnte demselben nach dem römischen Rechte dadurch Einhalt gethan werden, dass man einen kleinen Stein in den neuen Bau warf.
*1307. Der Teufel (Kukuk) hat's gesehen. (Rottenburg.)
*1308. Der Teufel hätte ihn schon lange genommen, so er könnte über den Rhein kommen. – Eiselein, 528.
Von denen, die sich gern dem Teufel verschwören.
*1309. Der Teufel heirathe in solche Freundschaft.
*1310. Der Teufel hod auf ihm Arbes troschen.
*1311. Der Teufel hol' die Cholera, sagt Zastrow. – Bresl. Zeitung vom 4. Sept. 1866.
*1312. Der Teufel hole die eine Partei, und seine Grossmutter die andere, so sind sie beide wohl berathen. – Eiselein, 590.
*1313. Der Teufel hole die Pfaffen (Wahrsager).
Lat.: Vates secum auferat omen. (Binder I, 1823; II, 3475; Philippi, II, 241.)
*1314. Der Teufel hot dös g'holt.
*1315. Der Teufel ist ein Schelm. – Eiselein, 590.
Holl.: De duivel is listig. (Harrebomée, 153b.)
*1316. Der Teufel ist im (unter dem) Weizen.
Vielleicht für Unkraut nach Matth. 13, 24-30. Ein holländischer Schriftsteller, Hettema, denkt dabei an die Brandähren, die sehr oft im Weizen vorkommen.
Frz.: Le diable est sur ses vaches, sur ses pobeles. (Leroux, I, 9.)
Holl.: De duivel is in de tarw. (Harrebomée, I, 613b.)
*1317. Der Teufel ist los. – Eiselein, 591; Körte, 5915e; Wultke, 23.
Frz.: Le diable est aux vaches. (Kritzinger, 232b.) – Le diable est dechainé. (Kritzinger, 203a.)
Holl.: De duivel is er los. (Harrebomée, I, 163b.)
*1318. Der Teufel ist unter den Säuen.
Es ist ein greulicher Lärm, der Henker ist los.
*1319. Der Teufel jagt ihn. – Mathesius, Postilla, CXXIIb.
*1320. Der Teufel kam zu seiner Mutter. – Waldis, II, 80, 2.
Ein böser Mann zu einem bösern Weibe.
*1321. Der Teufel kann sich die Strümpfe nicht anziehen.
Wenn etwas sehr rasch geht.
*1322. Der Teufel kocht Melden. (Schles.)
Wenn unerwartete Hindernisse ein Unternehmen aufhalten.
*1323. Der Teufel lacht aus ihm.
*1324. Der Teufel lacht zu solchem Weihwedel.
Durch kirchlichen Schmuck allein lässt er sich nicht schrecken.
*1325. Der Teufel läuft noch.
Noch sind wir vor einem Unglück nicht sicher.
*1326. Der Teufel mag diese Kerle alle unter einen Hut bringen. – Mayer, II, 49.
*1327. Der Teufel muss ein arsswisch auss jn machen. – Waldis, III, 87, 74.
»Diese Redensart«, bemerkt Sandvoss (Sprichwörterlese, S. 101), »ist erklärt durch die Geschichte vom Lindenbauer vor dem ⇒ Nobiskruge (s.d.), dessen Blättern die Seelen entronnen sind.« – L. Jahn schrieb an Eiselen in Halle: »Ruge's Seele sei so schwarz, dass sie selbst der Teufel nicht zum Arschwisch brauchen würde«.
*1328. Der Teufel nehme ihn zum Giselpfand. – Fischart.
»Die Witwen vnd Waisen, die ihr verderbt, werden genug Rach vber euch schreyen, als denn nem euch der Teuffel zum Giselpfand.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 333.)
*1329. Der Teufel predigt gegen die Sünde.
Er schilt, tadelt das Unrecht. In dem Sinne: Der Fuchs predigt den Hühnern.
Engl.: The devil rebukes sin. (Bohn II, 86.)
[1115] *1330. Der Teufel prügelt sein Weib.
Wird gesagt, wenn es regnet und zugleich die Sonne scheint.
Frz.: Le diable bat sa femme. (Kritzinger, 233a.)
*1331. Der Teufel reiss' ihm das Horn aus und mache den Nonnen Klystierspritzen draus.
»Welches ist das best stück am Ochsen? Ich denk, das zwischen Hörnern vnnd Schwantz. Welches ist das best am Pfaffen? Oho, das Horn reiss jhm der Teuffel aus vnd mach Clistierpfeiffen den Nonnen drauss.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408.)
Wenn jemand etwas sehr bunt treibt.
*1332. Der Teufel reitet ihn. – Luther's Werke, VII, 175a.
»Darumb von den sünden lass bei zeiten, das er dich nicht zuletzt darf reiten.« (Waldis, II, 87, 74.) – »Von münchen die der teuffel reut.« Um das Jahr 1522. (Vgl. Weller, Annalen, 1861, S. 299, Nr. 40.) Anlasslich der Besprechung eines Volksliedes der Sammlung A. Peter's aus dem schlesischen Oppalande sagt R. Drescher (Globus, 1868, XIII, 279): »Das Lied zeigt keine Einheit in der Darstellungsweise des Vorgangs. Der höllische Reiter hebt das sündige Mädchen zuerst wie der Tod in den Gedichten des Mittelalters die Seelen zu sich auf sein Ross. Dann ist dieses mit einem male das Ross selbst, und der Schmied beschlägt schliesslich mit dem höllischen Hufeisen den verwandelten Leib seines eigenen Kindes. Nun wissen wir doch, woher die bekannte sprichwörtliche Frage kommt: Reitet dich der Teufel? und wie es sich das Volk bisher vorstellte, das einer vom Teufel geholt wird.«
Frz.: Le diable le berce. – Il fait le diable à quatre. (Wurzbach, II, 74.)
Holl.: De duivel rijdt (jaagt) hem. (Harrebomée, I, 164a.)
*1333. Der Teufel reitet (wiegt) ihn (sogar) im Schlafe.
Selbst im Schlafe zettelt er Unruhen an.
Frz.: Quand il dort le diable le berce. (Lendroy, 600.)
*1334. Der Teufel schaut sich in einem solchen Gesicht im Spiegel.
So sagt man in Oberösterreich, wenn jemand sich morgens das Gesicht nicht wäscht. (Baumgarten, II, 26.)
*1335. Der Teufel schlägt seine Frau.
So sagen die Franzosen, wenn es bei Sonnenschein regnet.
*1336. Der Teufel siehet jhm aus den Augen heraus.
»Wie die Deutschen reden.« (Mathesy, 180b.)
Holl.: De duivel riet hem de oogen uit. (Harrebomée, I, 164a.)
*1337. Der Teufel selbst ist nur ein Spitzigs lederlein gegen ihn zu rechnen. – Grimmelshausen, Springinsfeld.
*1338. Der Teufel senke ihn in den Rhein. – Eiselein, 590.
*1339. Der Teufel sitzt ihm auf der Zunge. – Parömiakon, 1179.
Von dem, der Böses redet.
*1340. Der Teufel sitzt ihm im Nacken.
Holl.: De duivel heft hem bij den nek. (Harrebomée, I, 163b.)
*1341. Der Teufel soll ihm das danken.
*1342. Der Teufel soll ihm das Licht halten. – Körte, 5915f; – Braun, I, 4461.
Holl.: Al zou de duivel de kaars houden. (Harrebomée, I, 163a.)
*1343. Der Teufel soll ihm den Hasen gesegnen. – Murner, Nb., 22, in Kloster, IV, 693.
*1344. Der Teufel soll ihm den Pelz ausklopfen.
*1345. Der Teufel soll ihm die Suppe salzen.
»Der gefrässige Südseeinsulaner flucht: Dass du deines Vaters Gebeine ausgraben müsstest zur Suppe.« (Vaërst, Tischgespräche und histor. Glossen aus dem Esszimmer.)
*1346. Der Teufel soll ihn in der Luft quintelweis zerreissen. (Troppau.)
*1347. Der Teufel soll mein Helfer sein. – Eiselein, 592.
*1348. Der Teufel soll mich lothweise holen, wenn -
» ...Alles Lob was dem Buche gespendet worden war, wurde von dem Offizier überboten, denn der Teufel sollte ihn lothweise holen, wenn er jemals eine solche Lectüre gehabt.« (Tribüne, Berlin 1872, Nr. 40.)
*1349. Der Teufel soll sterben. – Grimmelshausen, Springinsfeld.
Als Fluch und Betheuerung.
*1350. Der Teufel stirbt vom Fasten.
»Wer vormals ie gefastet hat, der stel sich her an men stat, lass fasten fürt den ritten hon, ein Tüffel starb einmal daruon.« (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 44.)
[1116] *1351. Der Teufel traue dem Apotheker, er hat zu viel Büchsen. – Klix, 108.
Böhm.: Čert mu vĕř jest to zvĕř: nepokouše-li, zleká. (Čelakovsky, 251.)
*1352. Der Teufel traue dem Schneider. (Berlin.) – Schles. Morgenbl., 1865, Nr. 223.
*1353. Der Teufel traue den Edelleuten. (Schles.)
*1354. Der Teufel traue gespanntem Hahn. – Eiselein, 592.
*1355. Der Teufel treibt ihn. – Eiselein, 592.
*1356. Der Teufel und seine Mutter (Grossmutter). – Büsching, Wöchentl. Nachrichten, I, 16.
Holl.: De duivel en zijne moêr. (Harrebomée, I, 163a.)
*1357. Der Teufel walkt seine Grossmutter.
Wenn's bei Sonnenschein donnert.
*1358. Der Teufel war ihm einen Orden schuldig.
Engl.: The devil owed him a shame. (Bohn II, 156.)
*1359. Der Teufel wird Abt im Kloster.
Kommt zur Herrschaft.
*1360. Der Teufel wird ihm den Lohn dafür geben.
D.i. peinigen, martern. (Vgl. Der Schles. Kern Chronick Anderer Theil, Frankfurt 1711, S. 722.)
Frz.: Tu seras bien chaufé an l'autre monde. (Kritzinger, 130a.)
*1361. Der Teufel wird ihm den armen Judas singen.
»Da der Teuffel jhm, wie man sagt, den armen Judas sang.« (Faustbuch, 14; Kühn, S. 18.)
*1362. Der Teufel wird ihm die Absolution geben.
»Der Teufel hat dich so verkert, mit falschen lügen beichten gelert, er hat dich selber auch gehört, vnd wird dir geben deinen lon, zu seiner zeit Absolution.« (Murner, Schelm., 49, in Kloster, I, 889.)
*1363. Der Teufel wird ihm einen Mantel weben.
Holl.: De drommel zal hem een rok je naaijen.
*1364. Der Teufel wird ihn auf die Kirchweihe holen. – Grimm, Wb., V, 833h.
Der Ausdruck Kirchweihe wird in dieser Redensart als Bild der Hölle und jüngstem Gericht gebraucht. »Als er (Papst Sylvester II.) mess drin that, ward er krank und vermerkt, das der Teufel ihn auf die Kirchweihe zu holen käme.« (Fischart, Bk., 240a.) – »Dat de Dujvels hem quamenter kermiss haben.« (Marnix, De byencorf, 1574, 233b.)
*1365. Der Teufel wird ihn lausen. – Narrenspiegel.
*1366. Der Teufel wird ihn reiten.
»Denn man weiss, wer Teufels sein Pferd ist, ein Hoffärtiger; was Teufels seiner Mutter, die Hoffart; was Teufels sein Stammhaus, die Hoffart.« (Parömiakon, 2617.)
*1367. Der Teufel wird ihn schieben.
*1368. Der Teufel wird vor Lachen bersten.
Als Kaiser Heinrich IV. 1063 seinen Hof zu Goslar hielt, entstand in der Kirche heftiger Streit zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Abt von Fulda über den Vorrang beim Kaiser, was so weit ging, dass die beiderseitigen Anhänger handgemein wurden, und so viel Blut vergossen ward, dass es zur Kirchthür hinausströmte. Nach der Legende habe man den Teufel vor Lachen bersten hören.
*1369. Der Teuffel danckt jhm der wolthat. – Henisch, 640, 33.
*1370. Der teuffel hat ein gleich geworfen. – Franck, II, 8a; Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 121.
»So spricht man, vann böss auff böss, ein nass kindt (ein nichtsnutziger, schlimmer Gesell) auff das annder stosst.«
*1371. Der Teuffel hat mirs gerathen. – Pauli, Schimpff, XVIa.
»Aber man gibt dem Teuffel oft die schuldt, so in x Meilen keiner dagewesen ist.«
*1372. Der Teuffel hol den letzten. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 425.
*1373. Der Teuffel hol dich in der Senffte, so zerstost kein Knie. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 164.
*1374. Der Teuffel möchte zu jhm in die Schule gehen. – Herberger, Hertzpostille, I, 648.
*1375. Der Teuffel reit vnnd jagt jhn. – Mathesy, 181a.
*1376. Der Teuffel soll dich lecken. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 163.
*1377. Der Teuffel wird ihn schon einmahl davor krüngeln. – Der Schles. Kern Chronik Ander Theil (Leipzig 1711), S. 722.
D.i. peinigen, martern.
[1117] *1378. Der Teuffel wird noch sein Bader sein. – Froschm.
*1379. Der Teuffel zerreiss dir das Fidle. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 163.
*1380. Der Tüfel nähm' den mit um e Maass Bronz. – Schweiz, II, 144, 70.
*1381. Der Tüfel soll e Schelm si, wenn's nid wohr ist. – Sutermeister, 18.
*1382. Der Tüfel soll verrecke, wenn's nid wohr ist. – Sutermeister, 18.
*1383. Des Teufels Advocat sein.
Die Erklärung dieser Redensart findet man in einem Briefe des Papstes Ganganelli. Die Heiligsprechung eines Heiligen ist häufig eine Angelegenheit, welche ein ganzes Jahrhundert hin- und hergewendet wird. Der, den man herkömmlich »des Teufels Advocat« (l'avocate del diavolo) nennt, verfehlt nicht, alle Zeugnisse aufeinander zu häufen, welche dem Diener Gottes entgegen sein dürften. (Blätter für lit. Unterhaltung, vom 5. Febr. 1853, S. 140.)
*1384. Des Teufels Paternoster beten.
D.i. fluchen.
Engl.: He is pattering the devil's Paternoster. (Bohn II, 174.)
*1385. Des Teuffels Dank verdienen. – Mathesy, 120a.
*1386. Die hat den Deiwel auf der Zung'. (Nassau.)
*1387. Die ist dem Teufel vom Karren gefallen. – Gotthelf, Käthi, II, 32.
*1388. Die ist über den Teufel.
Holl.: Zij is den duivel te erg. (Harrebomée, I, 166b.)
*1389. Do is der Teifel a Bär. (Bolkenhain.)
Wenn irgendetwas geschehen ist oder geschehen sollte, was nicht erwartet und schwer zu glauben ist.
*1390. Do sôl d'r Taif'l a Hôka hâla. (Oesterr.-Schles.) – Peter, I, 453.
Es ist schwer, hier seine Ruhe zu behalten.
*1391. Doa hat d'r Teif'l sein Soak ausg'schütt't. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 383.
Da ist der Auswurf, die Grundsuppe der Menschen beisammen.
*1392. Doa ît d'r Teif'l loas. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 381.
Da ist lauter Unfriede, Ungemach und Widerwärtigkeit.
*1393. Doa mag d'r Teifel a Leffel halen. (Hirschberg.)
*1394. Doas is da Hea Taif'l. (Steiermark.) – Firmenich, II, 769, 144.
Das ist der Herr Teufel, d.h. da liegt der Knoten.
*1395. Dort geben die Teufel einander gute Nacht.
Wo es sehr einsam, öde und unerquicklich ist. Statt Teufel wird auch wol Fuchs, Hase u.s.w. gebraucht.
*1396. D'r Teif'l hat'n so endli g'macht. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 380.
Wie: der Teufel hat ihn geritten. Vom Reiten des Teufels (vgl. Grimm, Myth., 966.)
*1397. D'r Tüüf'l isch a Schelm. (Bern.) – Zyro, 80.
*1398. Drei Tüfel hünd d' Aal a d' Dili tho. – Sutermeister, 27.
Spruch zum Nachsprechen.
*1399. Du bist dem Teufel auf dem Schwanz, wie San Franziski Bruder Rollus von Bauforoiis dem Teufel unter dem Schwanz. – Fischart.
*1400. Du bist wol des Teufels.
*1401. Du büs jüst as de Duiwel un sine Gräutemäuer. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 35.
*1402. Du hast den Teuffel zu braten. – Schottel, 1116b.
Wenn jemand sehr viel zu besorgen, hin- und herzugehen hat, weil der Teufel wahrscheinlich viel Umstände macht, um einen guten Braten zu liefern.
*1403. Du süst en Düvel lîker as en Kramsvogel. (Holst.) – Schütze, III, 337; IV, 296.
Zu einem, der sich seltsam verkleidet oder maskirt hat.
*1404. Du verklagst den Teufel bei seiner Mutter. – Simrock, 10227.
*1405. Du wirst den Teufel bannen.
*1406. Du wirst in Teufels Küche kommen. – Klix, 108.
Es wird dir schlecht gehen.
*1407. Düfel, byss ab. (Solothurn.) – Schild, 78, 247.
Ausruf der Verwunderung.
*1408. Dui ist em Teufel 'naus komme(n). (Ulm.)
*1409. Dui ist em Teufel z' schlecht. (Ulm.)
*1410. Düwel un sîn Möm (sîn Grossmutter).
[1118] *1411. Düwel un sîn Pumpstâken. (Mecklenburg.)
*1412. Düwel unner de Ôken (Auken).
D.i. der Schinken.
*1413. Ehe dein Teufel aufsteht, hat seiner schon Schuhe an.
It.: Quando il tuo diavol nacque, il mio andava a scuola. (Bohn I, 122.)
*1414. Ei zum Teufel!
Ausruf des Unwillens. (S. ⇒ Tutschel.)
*1415. Eim de Teuf'l austreibe. (Schwaben.)
*1416. Ein dummer Teufel.
Die Frage, warum der Teufel dumm genannt wird, ist schon oft aufgeworfen worden; es ist mir aber nicht bekannt, ob endgültig beantwortet. Sehr gründlich scheint sie aber am 5. März 1873 in der Kreislehrerconferenz des Kirchkreises Luckenwalde (Provinz Brandenburg) unter Vorsitz des geistlichen Kreischulinspectors, wenn nicht gelöst, doch behandelt worden zu sein. Veranlassung gab eine Katechese, die ein Lehrer über die Versuchungsgeschichte Jesu gehalten hatte. In der Debatte entstand nun darüber ein gewaltiger Streit, ob Christus den Teufel erkannt habe oder nicht. Einer der Kämpfer gab die scharfsinnige Erklärung, Christus habe den Teufel wol erkannt, aber der Teufel habe sich eingebildet, dass der Herr ihn nicht kenne; denn dazu sei der Teufel eben zu dumm. Man gebrauche ja die Redensart: »Der dumme Teufel«. Mit dieser wichtigen Untersuchung beschäftigten sich gegen siebzig geistliche und weltliche Pädagogen Preussens anderthalb Stunden lang, worauf sie noch eine halbe Stunde zur Betrachtung der Falk'schen Schulverordnungen verwandten. – Ich entnehme diese Nachricht Frank Leslie's Tag für Tag, einer neuen, in kolossalem Format in Neuyork (14. April 1873 ) erschienenen illustrirten Zeitung.
*1417. Ein Teufel ging weg und ein Teufel kam wieder.
*1418. Ein Teufel in Menschengestalt. – Eiselein, 59.
*1419. Ein Teufel wie der andere.
*1420. Einem den Teufel schwarz malen. – Parömiakon, 109.
Ihn für seine Handlungen mit strenger Strafe bedrohen.
*1421. Einem den Teufel zum Neujahr schenken.
*1422. Einem des Teufels Segen (Flüche, Verwünschungen) nachschicken.
*1423. Einem mit des Teufels Danck ablohnen. – Mathesius, Postille, CLXVIIa.
*1424. Einem mit lauterm Teuffels Dank lohnen. – Mathesy, I, 120a.
*1425. Einen Teufel durch den andern austreiben.
*1426. Einen zum Teufel jagen. – Eiselein, 592; Braun, I, 4467.
*1427. Einen zum Teufel wünschen.
Frz.: Donner quelqu'n au diable. (Kritzinger, 233b.)
*1428. Em ritt de Düvel. – Schütze, I, 276.
*1429. En alte (rothe) Tüfel, ja woll. – Sutermeister, 22.
Zur Abfertigung in dem Sinne der a.a.O. beigefügten sprichwörtlichen Ausdrücke: En Dräck, en Chatzespäck, en Chobis, en alte Chäs, en alte Hund.
*1430. Er dürfft sich mit dem Teuffel schlagen. – Eyering, II, 220.
*1431. Er fing den Teufel auf der Heide (auf freiem Felde). – Mayer, I, 75; Braun, I, 4450.
*1432. Er flucht alle Teufel aus der Hölle.
Holl.: Hij vloekt alle duivels uit de hel. (Harrebomée, I, 165b.)
*1433. Er förcht sich vorm Teuffel nit. – Eyering, II, 238.
Holl.: Hij vreest den duivel noch zijne moêr. (Harrebomée, I, 165b.)
*1434. Er fragt weder nach dem Teufel noch seiner Mutter.
Lat.: Nec supetos, nec inferos moratur. (Chaos, 573.)
*1435. Er frisst dem Teufel ein Ohr weg.
*1436. Er geht bei dem Teufel zur Beichte.
*1437. Er geht zum Teufel nach Rath.
Holl.: Hij gaat bij den duivel om raad. (Harrebomée, I, 165a.)
*1438. Er gibt keinem Teufel ein Pechlicht. (Königsberg.)
Von einem Geizhalse.
*1439. Er glaubt, dass der Teufel sein Ohm ist.
[1119] *1440. Er gleicht dem Teufel, er scheidet mit Gestank.
Holl.: Hij slacht den duivel, hij vertrekt met stank. (Harrebomée, I, 165b.)
*1441. Er hat de helle Teufel in der Börse.
D.h. die Schwindsucht im Beutel.
Frz.: Il loge le diable dans sa bourse.
*1442. Er hat dem Teufel ein Ohr abgeschworen.
Holl.: Hij heeft den duivel een oor afgeleud. (Harrebomée, I, 165a.)
*1443. Er hät dem Tüfel en Ohrfîge g'längt. – Sutermeister, 95.
*1444. Er hat den Teufel auf freiem Felde gefangen.
Mit kühnem Muthe die Sache unternommen.
*1445. Er hat den Teufel gesehen.
Ist ein verschmitzter Kerl.
Holl.: Hij heeft den duivel in huis gezien. (Harrebomée, I, 165a.)
*1446. Er hat den Teufel im Gütterli, wie der Kapuziner von Schüpfen. – Klosterspiegel, 17, 18.
Wird von einem übertölpelten Menschen gesagt, der meint, er habe das Rechte, so er's doch nicht hat.
*1447. Er hat den Teufel im Leibe.
Er leistet etwas Ausserordentliches. Von dem, der keck und glücklich ist, sagt der Franzose: Il a le diable au corps. (Kritzinger, 233b.) Er hat aber auch die Redensart: Avoir le diable dans sa bourse. (Leroux, I, 7.) Von einem, der Ungewöhnliches leistet: L'affaire est tellement embrouillés, que le diable y perd son latin.
Jüd.-deutsch: Dar hot den Mag'snitsagen in sich; oder: Dar hot den: Wie heisst mans (oder: Wie haast mersch) im Leibe; auch den: Schin-Tess, den: Gottseibeiuns. (Tendlau, 463 u. 613.) Alles Umschreibungen, um das Wort Satan zu vermeiden.
Holl.: Hij heeft den duivel in 't lijf. (Harrebomée, I, 165a.)
*1448. Er hat den Teufel sehen barfuss tanzen.
Wird z.B. von einem zuchtlosen, schwer zu bändigenden Buben gesagt.
*1449. Er hat den Teufel zu braten. (Schles.)
Von Vielgeschäftigen, und solchen, die andern viel zu schaffen machen.
Holl.: Daar wordt een nikker gebraden. (Harrebomée, II, 127b.)
*1450. Er hat dort den Teufel zu bannen.
Holl.: Daar is de duivel te bannen. (Harrebomée, I, 193a.)
*1451. Er hat ein Haar vom Teufel.
Holl.: Hij heeft een haar van den duivel in. (Harrebomée, II, 165b.)
*1452. Er hat einen Teufel herausgeschlagen und zehn hinein. – Sailer, 310.
Von einem bösen Ehemanne.
*1453. Er hat hundert Teufel im Leibe. – Berndt, 139.
So sagten die Wenden von einem Deutschen.
*1454. Er hat nur 'n Teuf'l tauscht. (Rott-Thal.)
*1455. Er hat sich dem Teuffel ergeben; schlüg er das glück vornen auss, es lieff hinden wieder hinein. – Franck, II, 60b; Eyering, II, 314; Henisch, 1661, 51.
*1456. Er hat sich den Teufel selbst auf den Hals geholt und kann ihn nicht wieder los werden.
Holl.: Hij haalt zich zelven den duivel op den hals en kan hem niet afkeeren. (Harrebomée, II, 165a.)
*1457. Er hört den Teufel schon Holz scheiten. – Eiselein, 592.
Fürchtet Strafe.
*1458. Er isch ein arme Düfel und het kei eig'ni Hell. (Solothurn.) – Schild, 78, 246; Sutermeister, 98.
*1459. Er isch 'em Düfel ab de Hose g'schabt. (Solothurn.) – Schild, 78, 248.
Ist ein sehr schlechter Mensch.
*1460. Er isch mit des Tüfels Grossmutter verwandt. – Schweiz, I, 144, 153.
*1461. Er ist auf des Teufels Schwanz gebunden. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 430; Körte, 5889; Braun, I, 4428.
Kann nicht los, ist Sklave der Sünde, des Verbrechens. »Ich hab wol manchen Schelmen funden, dem teufel vff den schwantz g'bunden, der in seiner widerwertigkeit dem Teufel bündnuss zu hatt gseit, vnd meint, jm würde nimmer bass, bis dass er bey dem Teufel sass.« » .... Der jm selber thut den todt, der hört nit in der Schelmen rott; in der Hell hat er vil kunden, vffs teufels schwantz ist er gebunden.« (Murner, Schelm., 34, in Kloster, I, 869, 70.)
*1462. Er ist auf, ehe der Teufel Schuhe anhat.
Holl.: Hij was op, voor dat de duivel zijn paneel geschud had. (Harrebomée, I, 165b.)
[1120] *1463. Er ist darauf, wie der Teufel auf eine Seele.
Holl.: Hij gaapt ernaar als de duivel naar eene ziel. (Harrebomée, I, 165a.)
*1464. Er ist dem Teufel ähnlicher als dem heiligen Laurentius.
Engl.: More like the devil dan St. Laurence. (Bohn II, 168.)
*1465. Er ist dem Teufel aus dem Arsche gekrochen.
Ein sehr unreiner Geist, unsauberes Subject.
*1466. Er ist dem Teufel aus der Bleiche gelaufen. – Eiselein, 590; Simrock, 10199; Mayer, II, 101; Braun, I, 4443.
Spott auf die Braunen. In der Schweiz: Er ist dem Tüfel us der Bleik g'loffe. (Sutermeister, 55.) »Dat du dem Düvel bist gelopen ut der Bleke.« (Lauremberg, Scherzgedichte, I, 168.)
*1467. Er ist dem Teufel aus der Butten gesprungen. – Gartenlaube, 1872, S. 192a.
Von den wiener Fiakerkutschern, die mit Krakehl umzugehen wissen und Haare auf den Zähnen haben.
*1468. Er ist dem Teufel aus der Schule entlaufen.
Holl.: Hij is den duivel ontvochten. (Harrebomée, I, 165a.)
*1469. Er ist dem Teufel von der Langwieden abag'fallen. (Steiermark.) – Sonntag.
Engl.: He knows one point more than the devil. (Bohn II, 168.)
*1470. Er ist des Teufels Abschaum.
Holl.: Het is het schuim van den ketel, warin de nikker gezoden is. (Harrebomée, II, 262b.)
*1471. Er ist des Teufels Arschwisch.
»Ein Armer, der stolz ist, ist des Teufels Arschwisch.« (Monatschrift von und für Schlesien, 1829, S. 92.)
*1472. Er ist des Teufels Unterfutter.
Ein ganz schlechter Mensch.
*1473. Er ist des teuffels. – Mathesius, Postilla, CLXVIIa.
*1474. Er (es) ist ein armer Teufel. – Eiselein, 491; Braun, I, 4416.
Auch Tropf, Wicht. Die Polen nennen einen Sonderling in Tracht und That einen venetianischen Teufel: Djabeł wenechi djablę weneckie. (Lipinski, 44.) Man bezeichnet zunächst damit einen Menschen, der in beschränkten Vermögensverhältnissen lebt. Zur Erklärung des Ausdrucks »armer Teufel« sagt G. Freytag (Bilder aus der deutschen Vergangenheit, 3. Aufl., Leipzig 1861, 1. Theil, 12. Bild): Der Glaube an den Teufel und seine Macht wurde im vorigen Jahrhundert immer schwächer, die Farbe seiner Gestalt verblich. Das Jahrhundert der Aufklärung verschmähte es zuletzt sogar, über ihn zu spotten. Er wurde, wie längst verstorbene Helden, ein Stoff für die Dichter; er erhielt sich im Puppenspiel als Kinderfreude, und Goethe idealisirte mit höchster Grazie sein alterthümliches Bild als Mephistopheles im Faust. Doch unterm Volke haftet noch heute der Glaube an den Teufel und seine Hexen, und noch heute versucht der alte Wahn in orthodoxen Kirchenlehren ans Tageslicht zu dringen. Aber die jetzt noch wagen, sein wirkliches Dasein zu behaupten, müssen sich gefallen lassen, selbst die Bezeichnung zu ertragen, welche der Böse vorzugsweise in den letzten Jahrhunderten erduldet, das Prädicat: »armer Teufel«. Diese Bezeichnung ist schon im Jahre 1550 volksthümlich, z.B. bei Hans Sachs in dem Schwank Der Teuffel lest kein Lantzknecht mehr in die Hölle faren (Nürnberg 1555). Darin befiehlt der Landsknecht dem Wirth, einen todten Hahn zu braten, der in der Ofenhölle hängt. Teufel, Belzebock, der ebendaselbst auch auf einen Landsknecht lauert und bereits durch das wilde Wesen der Landsknechte sehr beunruhigt ist, nimmt an, dass die Bezeichnung des todten Hahns »armer Teufel« ihn selbst meine, stösst entsetzt eine Ofenkachel aus und entflieht in die Hölle. – Nachdem gegen Ausgang des 11. Jahrhunderts durch Aufschwung des Städtewesens, wie durch Handel, Gewerbe, Kunst ein zu Wohlstand gelangter Mittelstand sich gebildet hatte, das Selbstgefühl rege geworden war, so äusserte sich bald die Ueberlegenheit über den Teufel, dass derselbe zur Belustigung auf der Bühne, als armer, geprellter, dummer Teufel erscheinen musste. (Vgl. darüber Roskoff, Geschichte des Teufels, Leipzig 1869, I, in dem Abschnitt Der dumme Teufel.) Bei Abraham a Sancta Clara (Judas der Erzschelm, II) kommen neben armer Teufel auch die Redensarten: blöder Teufel, furchtsamer Teufel, verlassener Teufel, ohnmächtiger Teufel, geschreckiger und flüchtiger Teufel vor. (Parömiakon, 885.)
Frz.: C'est un pauvre diable. (Leroux, I, 7.)
*1475. Er ist ein ausgelassener Teufel.
Frz.: C'est un vrai diable de chainé. (Kritzinger, 203a.)
*1476. Er ist ein eingefleischter Teufel.
Holl.: Hij is een gevleeschde duivel. (Harrebomée, I, 165a.)
*1477. Er ist im Tüfel ab am Charre g'heit. (Luzern.)
Holl.: Hij is den duivel van de kar afgegleden. (Harrebomée, I, 165a.)
*1478. Er ist in des Teufels Acht und Bann gefallen.
[1121] *1479. Er ist mit dem Teufel zur Schule gegangen. – Körte, 5915c.
Ist sehr ausgewitzt, durchtrieben, schlau. »Solt ich die heutige Welt lehren, die mit dem Teuffl in die Schul ist gangen?« (Fischart, Gesch., in Kloster, VII, 216.) »Der guot hach, so noch mit dem Teuffel zur schulen gangen was.« (Rollwagenbüchlein, XL.) – »Der Wirt, so auch mit dem Teuffel zu schulen gangen.« (Rollwagenbüchlein, LIII.) – »Ein guter, frummer, ein fettiger Pfaff, so nie mit dem Teuffel zu schulen gangen wass.« (Rollwagenbüchlein, LXXII.)
*1480. Er ist vom Teufel besessen.
*1481. Er ist vom Teufel geschunden. – Eiselein, 592.
*1482. Er ist wie der Teufel im Weihwasser.
Er ist in einer sehr unangehmen Lage, weil dem Teufel nichts widerwärtiger sein soll, als Weihwasser; denn man sucht ihn ja damit zu vertreiben.
*1483. Er kommet ins Teufels reder. – Mathesius, Postilla, LXXVIa.
*1484. Er kommt noch früh genug ins Teufels Küche. – Simrock, 10217.
*1485. Er könnte dem Teufel selbst graue Haare machen.
*1486. Er kriegt den Teufel auf den Buckel. (Nürtingen.)
*1487. Er lässt sich vom Teuffel reiten. – Theatrum Diabolorum, 59a.
*1488. Er laugnet ön Teuf'l an armö Sêl a, wenn a schan damit untan Hölthor war. (Oberösterreich.)
Er würde dem Teufel eine arme Seele ableugnen, und wenn er schon unter dem Höllenthor damit wäre.
*1489. Er macht sich weder aus dem Teufel noch aus der Hölle etwas.
Holl.: Hij vreest voor duivel noch hel. (Harrebomée, I, 165b.)
*1490. Er mag sich mit dem Teufel unter dem Galgen berathen.
Holl.: Hij beraadt sich met den duivel onder de galg. (Harrebomée, 165a.)
*1491. Er mag sich zum Teufel und seiner Grossmutter scheren.
*1492. Er muss des Teufels Grossmutter am hellen Tage heirathen, weil er sich einmal im finstern verlaufen hat.
Holl.: Het ging hem als iemand, die zich in 't donker verloofde en op klaarlichten-dag des duivels grootmoeder moet trouwen. (Harrebomée, I, 164b.)
*1493. Er muss neunundneunzig Teufel im Leibe haben. – Klix, 108.
*1494. Er nimmt's überhaupt, wie der Teufel die Bauern. – Körte, 5915r.
*1495. Er reisst dem Teufel ein Horn aus.
*1496. Er rief zwar den Teufel, er meinte aber den Schulzen.
Holl.: Hij zegt duivel en meent u. (Bohn I, 327.)
*1497. Er schert sich um den Teufel nicht.
*1498. Er schert sich weder um den Teufel noch um seine Grossmutter.
»Der Teufel und seine Grossmutter« gehört zu den Städtewahrzeichen Dresdens. Der Volksmund bezeichnete damit die Bildsäulen zweier bösen Engel mit Fledermausflügeln und Bockshörnern, welche die satirische Laune des Bildhauers mit Mönchskutten bekleidet hatte. Sie befanden sich auf dem Thurm, der im Jahre 1760 im Bombardement Dresdens zusammengestürzten Kreuzkirche. (Vgl. Hasche, I, 611; Illustr. Zeitung, Leipzig, vom 25. April 1857, Nr. 721.)
Holl.: Hij geeft om den drommel noch zijne moêr. (Harrebomée, I, 155b.)
*1499. Er schwört dem Teufel ein Ohr ab. – Braun, I, 4421.
*1500. Er tregt den Teuffel im Busen. – Herberger, Hertzpostille, I, 522.
*1501. Er treibt den Teufel durch Beelzebub aus. – Luc. 11, 15; Schulze, 226.
*1502. Er trotzt dem Teufel.
*1503. Er und der Teufel sind Geschwister.
Holl.: Hij en de duivel zijn één moêrs kinderen. (Harrebomée, I, 165a.)
*1504. Er verklagt den Teufel bei seiner Mutter. – Braun, I, 4419.
*1505. Er weiss aus dem Teufel einen Engel zu machen.
Holl.: Hij weet in schijn, een duiveltje tot een engeltje te maken. (Harrebomée, I, 165b.)
[1122] *1506. Er weiss einen (oder: den blauen) Teufel. (Nordböhmen.)
Um zu sagen: er weiss gar nichts davon.
*1507. Er weiss, wo der Teufel das Nest hat.
Frz.: Il a vu le coup. – Il en sait plus d'un. – Il endent le grimoire le jars. – Il entent pousser l'herbe. – Il ne se mouche pas du pied. – Il sait ce qu'en vaut l'aune. – Il sait le fin du fin. – Il sait plus que bréviaire. – Il sait plus ne son pain manger. – Il sait tirer les vers du nez. (Masson, 74.)
*1508. Er will den Teufel beten lehren.
*1509. Er will ohne des Teufels Dank dis oder jens sein. – Schottel, 1118b.
*1510. Er würde dem Teufel kein Messer leihen, sich den Hals abzuschneiden.
Zur Schilderung eines ausgeprägten Geizhalses.
It.: Non darebbe îl coltello al diavolo per scannarsi. (Bohn I, 112.)
*1511. Er würde den Teufel aus der Haut treiben.
Holl.: Hij zou den duivel uit zijn vel doen springen. (Harrebomée, I, 166a.)
*1512. Er würde den Teufel fressen, wenn er gekocht wäre.
Holl.: Of hij den droes al mogt, wie zou hem u koken? (Harrebomée, I, 155b.)
*1513. Er würde den Teufel über Bord werfen.
Holl.: Hij zou den duivel over boord bruijen, of hem sliptouwtje geven. (Harrebomée, I, 166a.)
*1514. Er würde den Teufel und seine Grossmutter hineinfressen, wenn sie nicht zappelten.
Der Unersättliche, der Vielfrass.
Frz.: Il mangerait le diable et ses cornes.
*1515. Er würde sich dem Teufel verdingen.
Holl.: Hij zou den drommel om geld dienen. (Harrebomée, I, 155b.)
*1516. Er würde sich mit dem Teufel auf dem Eise jagen. (Ostpreuss.)
*1517. Es gaht di kein Tüfel a.
Auch: kei Dreck, kei Chatzechellen. (Sutermeister, 22.)
*1518. Es geht alles zum Teufel.
D.h. verloren. In der Herzegowina wird diese Redensart noch dadurch gesteigert, dass man den Teufel selbst mit verschwinden lässt, indem man sagt: Selbst vom Teufel bleibt keine Spur. (Hausfreund, XVI, 519, 78.)
*1519. Es hat faule Teufel.
»Pflegen die Spötter zu sagen, die das Gericht Gottes verachten.« (Mathesy, I, 23a.)
*1520. Es hätte müssen ein sehr dummer Teufel sein, dem er eine Seele entführt hätte.
»Es hett müssen ein heylloser Teuffel sein, dem er ein Seel entführt hett, vnd gewiss ein blinder Pratenwender, dem er ein Praten gestolen hett.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 278.)
*1521. Es ist als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt. – Klix, 122.
Ein dürftiger, schmaler Bissen.
*1522. Es ist der alte Teufel blieben. – Wurzbach II, 349.
*1523. Es ist der leibhaftige Teufel.
Ein im höchsten Grade bösartiger und boshafter Mensch, ein wahrer Satan.
Frz.: C'est un diable in carné. (Lendroy, 603.)
*1524. Es ist des Teufels Krötenperrüke.
»Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein, hängen dir böse Mäuler an, die dich verlügen u.s.w. sollen. Das merck, dass es alles heisset des Teuffels Krötenperück.« (Luther's Werke, 1.)
*1525. Es ist ein dummer Teufel.
Wird in der Regel gebraucht, wenn jemand einen zweideutigen Zweck hat erreichen wollen, nicht aber Klugheit genug gehabt oder gezeigt, die dahin führenden Wege zu finden, und einzuschlagen. Es ist eine allgemeine Bemerkung, dass die abgefeimtesten Bösewichter bei Ausführung niederträchtiger Handlungen oft so albern und unbesonnen zu Werke gehen, dass sie sich auf der Stelle selbst verrathen. Ueber die Redensart: Dummer Teufel findet sich eine eingehende Betrachtung Breslauer Erzähler, 1809, S. 590 fg.
Frz.: C'est un bon diable. (Leroux, I, 7.)
*1526. Es ist ein eingefleischter Teufel.
Frz.: C'est un diable incarné, c'est un diable d'homme. – C'est un méchant diable. (Kritzinger, 233a.)
*1527. Es ist Ein Teufel. (Steiermark.)
Eins so schlimm wie das andere.
*1528. Es ist ein Teufel, der sich gewaschen hat.
»Die Cultur, die alle Welt beleckt, hat (auch) auf den Teufel sich erstreckt.« (Goethe's Faust.)
*1529. Es ist ein Teufel in Engels(oder Menschen-)-gestalt.
[1123] *1530. Es ist ein Teufel von einem Weibe.
Wie wir mit dieser Redensart eine sehr böse Frau bezeichnen, so geschieht es auch in Frankreich, Cette femme est un vrai diable, wo jeder Beruf, jedes Instrument den Teufel zum Patron hat, in manchen Fabriken heissen sogar die Lehrbuben Diabloties. Bon diable heisst ein Dandin oder sonst ein sanftes Individuum. Démon de beauté heisst ein blasirter Löwe des Tanzes. Wenn man vor einem gefährlichen Witzkopfe warnen will, sagt man: Il a l'esprit de tous les diables. Von einer schönen, geistreichen Frau heisst es: Belle comme un auge et elle a la de l'esprit comme un démon. Wenn ein Angeklagter nichts gestehen will: C'est le diable de confesser. Wenn jemand seinen Gläubiger oder den Stiefelputzer nicht bezahlt: C'est le diable pour obtenir de lui quelque argent. Wenn die Väter den Studenten nicht so viel Geld schicken, als diese verbrauchen, sagen diese: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Kritzinger, 374a.)
*1531. Es ist um des Teufels zu werden.
In dem Sinne von: Es ist um aus der Haut zu fahren, toll zu werden. Es ist um des Kukuks, um katholisch zu werden. Es ist, dass einem die Pfeife ausgeht.
*1532. Es ist z' vergliiche wie wenn der Tüfel us enem Engelsfäcke-n use luegti. – Sutermeister, 72.
Fäcken = Flügel, Schos eines Kleides, auch Rocktasche. (Stalder, I, 348.)
*1533. Es jagt einer einn teuffel mit jr auss dem feld. – Franck, II, 164b.
*1534. Es kann kein Teufel dahinter kommen.
Holl.: Geen duivel of zijne moer kan erachter komen. (Harrebomée, I, 164b.)
*1535. Es möcht der teuffel weynen. – Franck, II, 55a.
*1536. Es muss ein eigner Teuffel seyn, der es so verkehre. – Theatrum Diabolorum, Vorr. 3a.
»Pflegt man zu sagen, wenn ein Ding so gar vber zwerch gehet.«
*1537. Es müsste mit dem Teufel (oder: mit allen Teufeln) zugehen.
»Es müsste doch mit allen Teufeln zugehen, wenn dasselbe nicht auch bei der Sprache zu erzwingen sein sollte.« (Deutsche Warte, Hildburghausen, I, 245.)
Frz.: Cela se fera, si le diable s'en mêle.
*1538. Es riecht (stinkt) nach des Teufels Bratküche.
*1539. Es stehet dem Teuffel im hindern Loch geschrieben. – Luther's Tischr., Append.
*1540. Es träumt ihm vom Teufel. – Eiselein, 592.
*1541. Es weren gut Teuffel nach jhme mahlen. – Lehmann, 825, 1; Eiselein, 591; Simrock, 1022.
Von einer ungestalteten Person. In derselben Bedeutung sind bei Lehmann noch folgende Redensarten beigefügt: Er ist mit den kindern Israel durch die Wüste gegangen. Er ist auss der Hölle entlauffen. Stünd sein Angesicht an einer küchen, es würden keine Hund hineinkommen.
*1542. Et es în (ein) Deiwel. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 174, 143.
*1543. Fahr' dem Teufel in die Hand. – Eiselein, 591.
*1544. Fahr' n'an Döbel und brik dat G'nick. (Holst.) – Schütze, II, 46.
Mhd.: Nû var hin, daz hiute der tiefel ûz dir kal. (Neidhart.)
*1545. Ga na'm Düwel. – Dähnert, 93b.
Gehe mir aus den Augen.
*1546. Ga tom Düvel. (Holst.) – Schütze, II, 1.
*1547. Gä zum Teif'l, no brauchst ken Pass. (Franken.)
*1548. Gang nomen (nach dem) Deuwel, dann stüss do auch geinen Helgen ömm. (Köln.) – Weyden, I, 4.
*1549. Geh' zum Teufel.
Jüd.-deutsch: Geh' zum Mag'snitsage. (Tendlau, 439.)
Holl.: Loop naar de Mookerheide. (Harrebomée, I, 297.)
Nach einem holländischen Schriftsteller (Niermeyer, Verh. over het booze wezen) hält der Teufel auf der Mookerheide, wie etwa in Deutschland auf dem Brocken, seine Conferenzen und Conseilsitzungen ab.
Lat.: Ad inferos proficisci. (Faselius, 6; Wiegand, 676.)
*1550. Gehe zum Teufel, so holt dich der Henker (Schinder) nicht.
Holl.: Ga in den naam des kievits, dan besch ... de ooige vaar u niet. (Harrebomée, I, 399b.)
*1551. Goa noam Düwel un lur (dat) Töwern. (Westf.)
*1552. Hat uns der Teufel mit Narren beschissen. – Schottel, 1116a.
*1553. He frett as de Düwel. – Dähnert, 94a.
Da dem Teufel alles Böse im ungewöhnlichen Masse zugeschrieben wird, so bezeichnet der Ausdruck: »as [1124] de Düvel« so viel als dieses Mass, als sehr arg. He frett, gnurrt, löppt, slet, spêlt, stêlt, stinkt, süppt u.s.w. as de Düvel bezeichnet also etwas das gewöhnliche Mass Ueberschreitendes. Er frisst, säuft u.s.w. wie der Teufel, er frisst und säuft sehr viel, mehr als ein gewöhnlicher Mensch.
*1554. He glövet, dat de Düvel syn Oehm is.
*1555. He hett dem Düwel de Gröwe utfrete. (Mockerau bei Graudenz.)
Von dem, der einen fetten oder mit Ausschlag versehenen Mund hat.
*1556. He hett des Düvels sin Komslag1. (Holst.) – Schütze, II, 366.
1) Consorten, Verkehr, Commerce. – Er hat einen grossen Anhang, allerlei, nur nicht des besten Schlages.
*1557. He is half Düvel, half Minsk. (Ostfries.) – Kern, 1426; Hauskalender, IV.
*1558. He nei flieh mi au der Tüfel. – Sutermeister, 14.
*1559. He schrif den Deuwel en Bein af. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 185.
*1560. He sitt up mi as de Düvel up de Seel. (Holst.) – Schütze, IV, 89.
Er neckt, reizt mich, wie der Teufel die Seele.
*1561. He sütt en Düvel lîker (ähnlicher) as en Kramsvagel. (S. ⇒ Kerl 81, ⇒ Schelm 147 und ⇒ Spitzbube 18.) (Holst.) – Schütze, II, 342; Diermissen, 155.
Von dem, der sich sonderbar gekleidet, maskirt hat.
*1562. He verklagt den Düvel. – Schütze, I, 279.
Er geht zur Beichte.
*1563. He wart di den Düvel todriwen. – Dähnert, 93b.
Er wird dir alles erdenkbare Uebel zufügen.
*1564. He will dat mit Düvels Dank. – Dähnert, 94a.
Er will es unter allen Umständen.
*1565. Hei es den Düvel te kloik. (Deutz.)
Ist ein Schlaukopf.
*1566. Hei is dem Duivel uit der Kuitse1 hüppet. (Arnsberg.) – Für Marsberg: Firmenich, I, 321, 12.
1) Kötse, Kütse, Küetse, = ein Kober, den man auf dem Rücken trägt, eine Kiepe, ein Korb.
*1567. Hei is osse de glöggenige Düwel. (Waldeck.) – Curtze, 359.
*1568. Hei lopt den Düvel en Bên af. (Deutz.)
Ist unermüdlich.
*1569. Hier muss der Teufel im Spiel sein.
»Der Teufel hat genug mit seinen eigenen Teufeleien zu thun, und ihr braucht ihm nicht obendrein Dinge aufzuhalsen, mit denen er nichts zu thun hat.« (Walter Colton, Drei Jahre in Californien, Neuyork 1856.)
*1570. Hin, dem Teufel in seinen Arsch. – Eiselein, 591.
*1571. Hol' dich der Teufel.
In Holstein sagt man dafür verhüllt: Hâl di de D-odel. (Schütze, I, 227.)
*1572. Hörst du den Teufel schon Holz scheiten?
Wird dir schon bange?
*1573. Huit (hat) de d'n Teufel wieder recht am Bändel. (Neresheim.)
*1574. Huj Teuffel, schlag dem Fass den Boden aus, schliff ins Korn vnd fahr zum Tachfenster aus. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 359.
*1575. I wolt, er wär' as Tüfels Chilbi. – Sutermeister, 26.
*1576. Ich bin des Teufels.
Sprichwörtliche Eid- und Fluchformel.
*1577. Ich muss den Teufel verklagen.
*1578. Ich scher' mich einen blauen Teufel drum. – Mareta.
Auf einem Trinkglase aus dem Jahre 1712 im Speisesaal des Schlosses Babelsberg befindet sich folgender Trinkspruch des Herrn von Bülow: »Wîk, Düwel, wîk, wîk wit von mi, ick schêr mi nich ên Hâr um di, ick bin ên meckelbörgsch Eddelmann, wat geit de Düwel min sûpen an. Ick sûp mit meinem Herrn Jesu Christ, wenn du, Düwel, ewig dörsten müsst, und drink mit em söt Kollerschal, wenn du sitzt in de Höllenqual.« (Ueber Land und Meer, Stuttgart 1871, S. 19.)
*1579. Ich will des Teufels sein! – Eiselein, 590.
*1580. Ich will dir den Teufel austreiben.
*1581. Ich will dir den Teuffel im Glass zeigen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 180.
*1582. Ich wollte, dass der Teufel käm' und brächt' ein' Sack voll Geld und dass er dich (mich) von hinnen nähm', dann wärst du (wär' ich) von der Welt.
[1125] *1583. Ich wollte dem Teuffel ein spritze vor die Nase halten, dass jhm die gantze Welt sollte zu enge werden. – Schottel, 1119a; Sailer, 362.
Stolz. Drohung, besonders von Leuten in Schenken.
*1584. Ich wollte lieber, dass mich der Teufel holte.
Holl.: Ik had liver, dat mij de duivel haalde. (Harrebomée, I, 166a.)
*1585. Ihr hoat immer a Teifel zu broaten. – Gomolcke, 614.
*1586. Ik scher mi den Düvel um em. – Schütze, I, 278.
*1587. Ik wêt den Düvel davan. – Dähnert, 90b.
Im Zorn: ich weiss nichts davon.
*1588. Immer von einem Teufel zum andern.
Holl.: Altijd van den eenen duivel of den anderen. (Harrebomée, I, 162b.)
*1589. In aller Teuffel Namen. – Mathesy, 106b.
*1590. In des Teufels Acht und Bann fallen. – Eiselein, 591.
*1591. In dess Teuffels Namen. – Henisch, 640, 30.
»D.i. ohn ewer glück vnd danck.«
Mhd.: So nym den phaffen des tufels namen. (Diocletian's Leben, 3612.)
*1592. Ins drei Teufels Namen. – Braun, I, 4438.
*1593. Ins Teufels Küche kommen. – Eiselein, 591; Körte, 5915; Wurzbach II, 347; Braun, I, 4460.
Soll ursprünglich eine hannöversche Redensart sein, von einer Gegend voll jäher Felsen, zwischen Lauenstein und Koppenbrügge, welche seit uralter Zeit des Teufels Küche heisst. Jetzt in dem Sinne: in eine sehr üble, meist verantwortliche, durch schlimme Folgen charakterisirte Lage kommen. Die Engländer sagen von einem, der sich in eine ungerechte Sache, in ein strafbares Unternehmen einlässt, er fällt in Teufels Bratpfanne: He that falls in an evil cause, falls in the devils frying-pan.
*1594. Ins Teuffels Bad fallen. – Mathesy, 282b.
*1595. Ja, wenn der Teufel stirbt, aber ihm ist noch nicht wehe.
Als Antwort z.B. auf die Frage, wann der Karge ein Almosen gebe. (Pauli Schimpff, 8.)
*1596. Kan Teufel kauft kan Herrgott mehr. (Niederösterreich.)
Klage der Heiligenbilderfabrikanten und Händler, wie auch derer, die mit der zunehmenden Aufklärung unzufrieden sind.
*1597. Kein Teufel will etwas davon wissen.
Holl.: Geen duivel mag ervan weten. (Harrebomée, I, 164b.)
*1598. Lîr tâ den Teiwel Käinjt werjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 735.
*1599. Ma muss 'm Teufel iehra mol 's Genick brecha. – Birlinger, 1035.
*1600. Ma steckt a Teufel ei. (Hirschberg.)
In den Sack, in die Tasche u.s.w. wenn es sein muss, wenn es die Umstände und Verhältnisse erfordern.
*1601. Mag er zum Teufel laufen.
Holl.: Ik heb hem laten loopen voor den duivel. (Harrebomée, I, 166a.)
*1602. Mags den Teuffel und seine Mutter verdrüsse. – Coler, 989a.
»Thue recht, scheue niemand, das will ich, mag's den u.s.w.«
*1603. Man hat es mit dem Teufel und seiner Mutter zu thun.
Holl.: Wij hebben daar met den donder en zijne moeder te doen gehad. (Harrebomée, I, 143a.)
*1604. Man möchte des Teufels werden. – Eiselein, 590.
*1605. Mich hat heut' Nacht der Teufel geritten. (Kurhessen.) – Mühlhause, S. 32.
*1606. Mit dem kou mer 'n Teif'l uf freia Fald fanga. (Franken.)
*1607. Mit dem (zum) Teufel und seiner Grossmutter.
Auf die Frage: Mit wem oder wohin?
Jüd.-deutsch: Mit Misemeschimes Eneklich (mit Schwernoths Enkelchen). (Tendlau, 64.)
*1608. Mit des Teufels Mutter Wette laufen. – Eiselein, 591.
*1609. 'N Düwel ut'm Tornister g'huket sîn. (Wolfenbüttel.)
Von einem sehr gefährlichen Menschen.
*1610. Nähm's der Tüfel, es ist wohr. – Sutermeister, 18.
Betheuerungsformel.
*1611. Ne, gnädiger Herr Düvel, ik frête kên Füer.
Diese Redensart, welche sprichwörtlich zur Ablehnung gebraucht wurde, hat folgenden Ursprung. Unter dem Kurfürsten Friedrich von Brandenburg war der Rauchtaback erst bekannt worden. Man hielt ihn aber für [1126] sehr nachtheilig, und die Geistlichen eiferten auf den Kanzeln dagegen, indem sie das Rauchen ein Vorspiel des höllischen Feuers nannten. Den Landlauten war diese Sitte noch so fremd, dass, als ein Mohr, der den Kurfürsten auf seinen Jagden zu begleiten pflegte, einem Bauer eine Pfeife Taback anbot, derselbe obige Antwort gab. (Preuss. Hausfreund, Berlin 1809, I, 217.)
*1612. Nimm de Düfel up de Nack, denn kummt he di nêt in de Möt (entgegen). – Kern, 1451.
*1613. Nu is de Düwel nig wîd.
*1614. Nu kimmt der Teifel gefoahrn. (Hirschberg.)
*1615. Nu koan der Teifel ei de Welt nei bläken. (Hirschberg.)
Wenn ein Streich ausgeführt ist, der die Schlauheit des Teufels zu überbieten scheint.
*1616. Nu saht, wos der Teufel kon! (Schles.) – Palm, 52, 28.
Ausruf der Verwunderung, unangenehmer Ueberraschung.
*1617. Nu ward de Düwel tom Schelm. – Dähnert, 93.
Nun geht es so, dass alle Berechnung aufhört.
*1618. Nu will de Düwel en Schelm waren. – Eichwald, 338; Schütze, I, 279.
Nun wird's zu arg.
*1619. Nu will de Düwel up Stelten gahn. – Eichwald, 342.
*1620. Nu wird der Toifel wieder Melden kochen. – Robinson, 586.
*1621. Nun ist der Teufel (wieder) los. – Dähnert, 90b.
Nun wird der Lärm losgehen.
*1622. Nun wil ein Teuffel den andern schelten. – Lehmann, II, 430, 153.
*1623. Pfui, Teufel, scheiss Hering. (Ulm.)
*1624. Pfui, Teufel, was ist das für ein hübscher Mensch. (Schles.)
*1625. Pfui, Teufel, wie übel ist's gangen.
*1626. Plagt ihn der Teufel?
In Pommern: Plagt juw de Düvel? (Dähnert, 93b.) Seid ihr besessen?
*1627. Reitet dich der Teufel?
Holl.: Rijdt u de droes? (Harrebomée, I, 155a.)
*1628. 'S ist Ein Teufel.
Das ist einerlei. In der Schweiz: 'S ist ein Tüfel. In demselben Sinne: ein Dummer. 'S wird ein Hund sii. (Sutermeister, 20.)
*1629. 'S îs, oss wann d'r Taif'l a Zääl droffe hätte. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 453.
Es ist, als wenn der Teufel den Zagel (Schwanz) darauf hätte. Wenn eine Sache trotz alles Suchens nicht gefunden wird, auch wol, wenn etwas fehlschlägt.
*1630. Sam mir der Teuffel, es ist war. – Himmelstrass, XXXVII, 2a.
*1631. Se givt den Düwel kên Picklicht. – Dähnert, 349a.
Sie ist so karg, dass sie auch das Schlechteste nicht weggibt. Unter Pechlicht ist ein Licht vom schlechsten schwarz braunen Talge gemeint.
*1632. Se is half Diwel half Hölle. – Eichwald, 337.
*1633. Sich mit dem Teufel herumbalgen.
Lat.: Faucibus Cerberi reluctari. (Apulejus.) (Binder II, 1105.)
*1634. Sich selbst dem Teufel als Braten in die Küche tragen. – Altmann VI, 521.
*1635. Sich um den Teufel nicht scheren. – Lohrengel, II, 453.
*1636. Sie haben immer den Teuffel mit einander zu weltzen. – Herberger, Hertzpostille, II, 508.
*1637. Sie ist dem Teuffel von der Bleich geloffen. – Moscherosch, 215.
*1638. Sie ist des Teufels Grossmutter. (Nürtingen.)
*1639. So fahr der Teuffel ins Hew. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 40.
*1640. So kommt der Düfel nit an den Päp. (Deutz.)
So leicht geht's nicht.
*1641. So sey der Teuffel ein Schiffman, der könnte bald heim kommen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 40.
*1642. Stand dem Tüfel a d' Nase-n a. – Sutermeister, 20.
*1643. 'T geit der där as de Düwel mit 'n Affkaten. – Goldschmidt, 58.
[1127] *1644. Trawe dir der Teufel. – Mathesy, II, 178a.
In Siebenbürgen: Trâ ta dem Téiwel. (Schuster, 797.)
*1645. Tüfel, nimm die Geiss, 's ist numme-n es Mutzi. – Sutermeister, 21.
*1646. Tufel, nimm mi mit! – Sutermeister, 14.
Hier finden sich auch noch folgende schweizerische Ausrufformen mit Teufel: Tüfelsparnam! Tüfelsparhutte! Tüfel abenangere! Tüfel bîss ab! (Sutermeister, 21.)
*1647. Und wenn der Teufel auf Stelzen geht.
Es muss geschehen, und wenn sich alles dagegen auflehnt und sträubt.
*1648. Und wenn der Teufel darauf sässe.
Ich will's finden, nehmen.
Frz.: Quand le diable y serait.
*1649. Und wenn der Teufel sie beim Kragen fasst, sie merken's nicht.
In Goethe's Faust sagt Mephistopheles: »Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie am Kragen hätte.« (Büchmann, 8. Aufl., S. 44.)
*1650. Und wenn ich dem Teufel darum ins Loch fahren sollte.
Als Betheuerung, etwas nicht zu thun. Ein Zimmermann, der auf dem Todtenbette lag, musste beichten und sollte allen seinen Beleidigern verzeihen, was er mit der Einschränkung that: »Aber den alten stumpfen Nägeln will ich nicht verzeihen und sollte ich dem Teufel auch darum ins Loch fahren.« (Pauli, Schimpff, Strasburg 1677, S. 432.)
*1651. Und wenn sich der Teufel auf den Kopf stellt.
Holl.: Al had de duivel hem ook gemacht, hij moet er toch aan. (Harrebomée, I, 162b.)
*1652. Und wenn sich der Teufel in die Hosen scheisst.
»Ich spreche, will der Teufel nicht auffhören zu zürnen, so gehe er von der Wand oder thu in seinen Niederwad und heng' es an den Hals.« (Luther's Werke, VII, 94a.)
*1653. Upp demme hät de Düwel de Erweten gedoschken. (Waldeck.) – Curtze, 360; Kuhn, Nordd. Sagen, 429; für Mecklenburg: Schiller, III, 25a; für Holstein: Schütze, I, 46.
*1654. Vom Teufel besessen sein. – Lohrengel, II, 485.
*1655. Vom Teufel träumen.
Kein gutes Gewissen haben.
Lat.: Fures clamorem (motuunt). – Lupus ante clamorem festinat. (Seybold, 197 u. 285.)
Schwed.: Rädsla går för faran. (Grubb, 700.)
*1656. Von dem kriegt der Teufel kein Pechlicht. – Körte, 5915g; Braun, I, 4466.
*1657. Vor dem hat der Teufel in der Hölle keine Ruhe.
*1658. Vuer dem teufel nicht ein mal oder etlichs zwischen den Klawen gewesen. – Neander, Gnomol., 52.
*1659. Wann de Düfel starft, man he is noch nêt dôd. – Kern, 1449.
*1660. Wann der Teuffel von Achen kompt. (S. ⇒ Nimmerleinstag.) – Tappius, 197a; Schottel, 1114a.
Von dem, was nie geschehen wird. Diese Redensart verdankt ihren Ursprung dem Pauvellen-, Povellen- oder Pomellen- oder Teufelsthurm (jetzt Pulverthurm) in Aachen, ein dortiges Stadtwahrzeichen. Deutschland hat bekanntlich sehr viele Plätze, wo es nicht geheuer ist, wo der Teufel sein Spiel hat, wo es scheucht, spukt, einen aufschreckt, wo es poltert, mit Ketten rasselt, mit Koth wirft, wo's umgeht oder unsicher ist. Die Sage schweigt darüber, wie der Teufel in den aachener Thurm gekommen ist, und welcher Rangordnung oder Klasse (Kobold, Spiritus familiaris u.s.w.) er angehört. Man weiss nur so viel, dass er bis auf jenen (Nimmermehrstag) dort Wohnung hat, an welchem alle Teufel zur grossen allgemeinen Revue citirt werden sollen. Schottel (1134a) erzählt: »Zu Ach ist ein grosser Thurn, darin sich der Teuffel in Wunders, Geschrey, Glockenklingen vnd andern Vnfug oftmals sehen und hören lest und ist die Sage, er sey hierein verbannt, und da muss er bleiben, bis an den Jüngsten Tag. Darum wenn man von unmöglichen Dingen redet, so sagt man, es wird geschehen, wann der Teuffel von Achen kompt.« (Agricola I, 301; Illustrirte Zeitung, Nr. 808, S. 430.) Die Engländer sagen, um etwas, was nie geschehen werde, auszudrücken: Wenn Dudman und Ramhead zusammentreffen. Es sind dies zwei einige Meilen auseinanderliegende Landspitzen.
*1661. Was der Teufel net thuet, wenn seine Mutter nit derhoim ist! (Schwaben.)
*1662. Was der Tüfel nid thuet, wil er jung ist! – Sutermeister, 14.
[1128] *1663. Was für ein Teufel reitet dich?
Lat.: Quae te furiae agitant. (Seybold, 470.)
*1664. Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt, und ich muss das Fuhrlohn bezahlen? – Simrock, 10227b.
In Bedburg: Wat hilp mie, wenn dä zum Duivel fiät, und ich muss dann et Furgeld bezahlen?
*1665. Was will der Teufel in der Kirche?
Holl.: Wat doet de donder in de kerk? (Harrebomée, I, 143a.)
*1666. Was zum Teufel? – Eiselein, 591.
*1667. Wat de Düfel vör Eier leggt! – Bueren, 1288; Kern, 1440; Hauskalender, II.
Erstaunen, Verwunderung, meist ironisch.
*1668. Wat de Düvel vör Farken mâkt! – Moltke, Deutscher Sprachwart, 1867.
*1669. Weder nach dem Teufel, noch nach seiner Mutter fragen.
Holl.: Hij vraagt naar den donder noch zijne moer. (Harrebomée, I, 143a.)
*1670. Wenn alle Teufel der Hölle los wären, sie könnten keinen solchen Lärm machen.
Holl.: Al waren ook alle duivels, welke Milton in zijn verloren paradijs zoo mild laat optreden bijeen, nog zouden ze zulk een geraas niet knnnen maken. (Harrebomée, I, 162b.)
*1671. Wenn de Düfel starft, man he is noch nich dôd. – Hauskalender, III.
*1672. Wenn den der Teufel holt, zahl' ich das Fuhrlohn. – Auerbach, Dorfgeschichten, V, 221.
*1673. Wenn der Teufel blind sein wird.
Wird das oder das sein oder geschehen, d.h. niemals.
*1674. Wenn der Teufel das Pferd nicht geholt hätte.
Ergänzend: Könnte ich weiter fahren.
Böhm.: Ráno ptáček zpíval, škoda, že ho kočka snĕdla (Čelakovsky, 192.)
*1675. Wenn der Teufel ein Hurenhaus schliesst, so macht er zwei auf.
Dän.: Bryder han et knep-huus ned, saa bygger han to igien. – Dievelen giør intet godt uden for at giøre desmere ondt. (Prov. dan., 110.)
*1676. Wenn der Teufel ein Schwein ist, sollst du Schinken haben.
Engl.: When the devil is a hog you thal eat bacon. (Bohn II, 52.)
*1677. Wenn der Teufel gen Himmel fahren wird. (S. ⇒ Nimmerstag.)
*1678. Wenn der Teufel nicht schon eine Grossmutter hätte, die müsste es werden. – Gotthelf, Grossmutter, II 32.
*1679. Wenn der Teufel Vicar sein wird, so wirst du sein Küster.
Engl.: If the devil be a vicar, thou wilt be his clerk. (Bohn II, 156.)
*1680. Wenn der Teuffel stirbt, dem noch nicht weh ist. – Eyering, III, 373; Pauli, Schimpff.
Soll, wird dies oder das geschehen, d.h. nie. (S. ⇒ Nimmermehrstag.)
*1681. Wenn dusend Düwel Batsen wör un flauken (fluchen) keine Sünde. (Westf.)
*1682. Wenn em de Düwel man halte (holte), aber 's um so ennen spannt he nich an. – Goldschmidt, 57; Schütze, I, 279.
*1683. Wenn man von dem Düwel spräk, sitt he up't Heck. (Münsterland.) – Archiv, 48, 364.
*1684. Wie der Teufel das Kreuz flieht.
Den Weihrauch.
*1685. Wie der Teufel die Schrift anführt. – Körte, 5915b.
Für seinen Zweck, falsch, trügerisch.
*1686. Wie kommt der Teufel an eine Seele?
Holl.: Hoe komt de duivel aan een zieltje? (Harrebomée, I, 166a.)
*1687. Wie wenn der Teufel ein Strassenräuber würde.
*1688. Wird dich der Teufel fassen oder mich?
*1689. Wo der Teufel einen Kiesel aus Gottes Büchlein an den Kopf kriegt, so muss er stürzen.
*1690. Won der Deiwel äm Woar erseft. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 13.
Wenn der Teufel im Weiher ersäuft, d.i. nie. (S. ⇒ Kockel und ⇒ Nimmerstag.) Man sagt in Siebenbürgen auch, um auszudrücken, dass etwas nie geschehen werde: Af den Doag wô Räpes (auf den Tag nach Raps.)
[1129] *1691. Wu küemt de Düvel an 'ne Papenseile. (Westf.)
*1692. Wüll'n moal 'n Düwel van de Kedd losloaten. – Schlingmann, 343.
*1693. Zu dem kann der Teufel in die Lehre gehen.
*1694. 'Zund will de Düwel op Stelten goahn. – Schlingmann, 386.
Ich füge hier schliesslich einige vermischte literarische und andere Bemerkungen über den Teufel bei. Der Teufel im Sprichwort in Gelzer's Protestant. Monatsbl. (Gotha 1863, XXII, 108-112); B. Golz, Der Teufel in deutschen Volksmärchen, I, 94; M.I.G.I., Der Teuffelische Dreyzank, Das ist drey vom Teufel entsprungene und der heutigen Welt auffgedrungene S, als I. das leichtfertige Simuliren, II. das lüderliche Schrauben, und III. lästerliche Schmähen; So der heutigen Welt als ein hoher Staats-Witz eingebildet (Dresden 1678); G. Roskoff, Geschichte des Teufels (Leipzig 1869); Dühring, Geschichte des Teufelsglaubens in Ergänzungsbl. (Hildburghausen 1870); Predigt über Hexen und Unholde (Teufel) in Herrig. (Archiv, XXXXIIII, 407.)
1695. Auch der Teufel hat sein Recht.
1696. Da Daif'l håd sai G'schbül. (Niederösterreich.)
1697. De Deuwel scheisst net liewer hin als wu gedüngt esch. (Rheinpfalz.)
Wo Vermögen ist, kommt Vermögen zu.
1698. De Düwel gött gern, wo 't schon natt is. – Schlingmann, 394.
1699. Dem Teuffel eine lücke verzeunen vnd jm wol zehn dargegen auffbrechen. – Franck, Weltbuch, CLIXb.
1700. Den Teufel hast du, rief die Frau, die stets widersprach, ihrem Manne zu, als dieser, als sie schalt, zu ihr sagte: Lass gut sein, ich weiss, dass ich ein gutes Weib habe.
1701. Der muss sich mit dem Teufel gut stellen, der am Abgrunde geht. – Neue Freie Presse, 4592.
1702. Der Teufel baut weder Kirchen, noch Steg, aber er legt Fallen und Schlingen in den Weg. – Schuller, 51.
1703. Der Teufel doch nur grobe Stricke dreht, wenn er auch noch so fein zu Werke geht.
It.: Il diavolo è sottile, ma fa grosso le file. (Giani, 477.)
1704. Der Teuffel flieht zwar das Kreuz, er versteckt sich aber auch dahinter. – Frenzel, Unterhaltungen, 1863, S. 374a.
1705. Der Teufel friert nicht. – Weingärtner, 96.
1706. Der Teufel hat auch seine Märtyrer, die er mit dem höllischen Schwefelkranz belohnt. – Harssdörffer, 546.
1707. Der Teufel hat das Suchen erfunden, und seine Grossmutter das Warten.
1708. Der Teufel hat einen weiten Rachen. – Luther's Werke, VII, 115a.
1709. Der Teufel ist ein böser Advocat, er verstümmelt die Schrift. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXVa.
Er lässt weg, was er für seinen Zweck nicht gebrauchen kann.
1710. Der Teufel ist ein guter Kegelschieber, und trifft oft den König. – Heinmar, I, 24.
1711. Der Teufel ist klüger als alle Heiligen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
Die Ruthenen behaupten sogar: klüger als Gott.
1712. Der Teufel kan einen wol füren, wer nur aufsitzen will. – Mathesius, Postilla, III, XXXIXb.
[1761] 1713. Der Teufel kan gut klug sein, er ist alt genug.
1714. Der Teufel lehrt stehlen, aber nicht verhehlen.
It.: Il diavolo insegna rubare, ma non nascondere. (Giani, 479.)
1715. Der Teuffel muss alles gethan haben. – Dietrich, I, 273.
1716. Der Teufel und die Fliegen setzen sich am liebsten auf die weissesten Flecke.
1717. Der Teufel vnd die Jesuiten wollen allenthalben mit im Spiel seyn. – Nigrinus, 262.
1718. Der Teuffel ist kein Schertzvogl. – Dietrich, II, 975.
1719. Der Teuffel kan zugleich lauffen und hofiren, und doch nichts am Wege versäumen. – Simplic., I, 206.
1720. Der Teuffel schmeichelt erstlich vnd darnach schrecket er; die guten Engel schrecken erstlich, darnach trösten sie. – Georg, Fürsten zu Anhalt, Predigten , M.D. LXI.
1721. Der Teuffel thut nichts umbsonst. – Simplic., Vogelnest, 620.
1722. Der Teuffel verlässt keinen Spieler.
Ist ein Sprichwort, er lässt sie aber blutarm werden. (Simplic., I, 237.)
1723. Der Teuffel, wie bös er ist, so ist er doch ein guter Geber.
»Nach dem Sprichwort jenes Cardinals: Sive sit raptum, sive sit captum modo nobis sit aptum.« (Nigrinus, 264.)
1724. Der Teufl würd ein heilig Mann, möcht' er nur rechte Reue han. – Weingärtner, 73.
1725. Ein Teufel zwar viel Uebel stift, doch ihn ein Mönch bald übertrifft, und wenn ein alt Weib kommt dazu, so hat der Teufel keine Ruh. – Schaltjahr, V, 566.
1726. Es ist besser den Teufel zu tödten, als sich von ihm umbringen zu lassen.
1727. Es ist ein alter Teufel, man muss ein grosses Kreuz schlagen. – Schuller, 41.
1728. Es ist kein Teufel so arg, als wenn aus dem Armen ein Herr wird. – Frischbier, 4314.
Poln.: Niemasz diabła gorszego, kiedy się stanie pan z ubogiego. – Stanie się z diabła pan, to gorszi jak sam satan.
1729. Hände, Füss' und Haar sind des Teufels Waar'. – Friedländer Wochenblatt, 1880, Nr. 641.
Ein alter Künstlerspruch.
1730. Hat der Teufel den Pfarrer geholt, so kann er auch den Schulmeister holen.
Poln.: Wział diaboł księdza, niech weznie i rektóra. (Frischbier, 4315.)
1731. Hat der Teufel geholt die Kuh, so hol' er auch das Kalb dazu.
It.: Chi ha rubato la vacca, può rubar il vitello. (Giani, 1489.)
1732. Hoal der Düwel de Hack, söä' de Narr, ass 'r in de Zinken trat, vörhöä' wusst 'r öähren Noamen ne. – Schlingmann, 1067.
1733. Immer zum Teuffel zu, sagt Häseler. – Theatr. Diabolorum, 395a.
1734. Lieber in des Teufels Küche als an der Schwiegermutter Tische.
Von sehr widerwärtigen Verhältnissen sagen die Polen: Lieber noch ein Knecht bei Hurczyna sein, als u.s.w., denn bei Hurczyna konnte es kaum der Teufel als Diener aushalten.
Poln.: Lepiéj być parobkiem u Hurczyna. (Kijew, 22.)
1735. Liegt der Teufel krank darnieder, ruft er zur Hilf' die Klosterbrüder.
1736. Man kann dem Teufel die Thüre vor der Nase zumachen, allein er kommt zum Fenster herein. – Heimat, 618.
1737. Man kann einen Teufel nicht kämmen, ehe er (wenn er kein) Haar hat.
1738. Man trau dem Teufel, wenn er zur Messe geht. (Baiern.)
1739. Manchmal glaub' ich, dass der Teufel in dich gefahren ist, sagte der Mann, als ihn seine Frau fragte, ob er an Seelenwanderung glaube.
[1762] 1740. Mich würde der Teufel zuerst nehmen, sagte der Agent, als ihn der Advocat fragte, wen der Teufel von den beiden allererst holen werde, denn Sie sind ihm gewiss und ich könnte mich inzwischen bessern.
1741. Teufel und Weiber sind höher als alle Vernunft.
1742. Vermeinte mir dem tiefel zu entpflichen, da kam mir seine muter in die Hende. – Comotovia, 1876, S. 64.
1743. Wen der Teufel einmal ins weltzen bringet, der beraset nimmermehr. – Mathesius, Sarepta, CCXVIIb.
1744. Wen der teufel schenden wil, dem hengt er ein langes chlaid an. – Serapeum, XXIX, 116.
1745. Wenn der Teufel einen Bauer verderben will, so gibt er ihm ein Amt. – Frommel II, 16.
1746. Wenn der Teufel Bäume ausreissen will, fängt er nicht mit Eichen an.
Er versucht nicht die, welche feste Grundsätze haben.
Böhm.: Kdo v úmyslu stálý, čert ho neošálí. (Čelakovsky, 117.)
1747. Wenn der Teufel werben geht, trägt er keine Hörner und erscheint auch nicht schwarz.
It.: Chi vede il diavolo da dovvero, lo vede con men corna, e manco nero. (Giani, 481.)
1748. Wenn dich die teuffel fürchten söllen, must du dich grausamlich gestellen.
Lat.: Horrida uoce sonet, si quis daemonia terret. (Loci comm., 196.)
1749. Wenn man den Teuffel fragt, so gibt er auch Antwort, aber gemeiniglich erlogen. – Simplic., I, 249.
1750. Wenn Teuffel vnd Wölffe nicht weren, könnten sich Pfaffen vnd Hirten nicht erneren. – Theatr. Diabolorum, 282a.
1751. Wer den Teufel nicht zu Gaste bittet, zu dem kommt er nicht.
Poln.: Daj złemu pokoj, dać dwa. (Čelakovsky, 32.)
1752. Wer den Teufel schinden will, muss eiserne Finger haben.
1753. Wer den Teufel zum Mundschenk hat, muss aus zerbrochnem Geschirre trinken.
1754. Wer einen Teufel erlegt (überwindet), thut den Guten wohl.
1755. Wer sich zum Teufel verdungen hat, der muss (das Jahr) ausdienen.
1756. Wird aus irgend einem armen Teufel ein Herr, so ist er ärger als selbst der Satan.
1757. Wo de Düwel is, stinkt 't ôk. – Schlingmann, 375.
1758. Wo der Teufel genannt wird, da will er sein.
Altfries.: Dear de Düiwel näämt und dear well er wiis. (Hansen, 10.)
1759. Wo ein Teufel ist, kommt gern ein zweiter hin.
Böhm.: Zlé zlému ruku podává. (Čelakovsky, 31.)
1760. Wo sich der Teufel anlehnt, wird der weisseste Arm russig. – Spindler, Jude, II, 151.
1761. 'Zund will de Düwel 'n Schelm war'n. – Schlingmann, 372.
*1762. Da Teufel im Glas zeign. (Schwäbisch.) – Michel, 257.
Mit Nachdruck drohen, Furcht einjagen.
*1763. Das wolt der teuffel vnd seine grossmutter. – Schade, Satiren, III, 183, 24.
*1764. Deam ko's der Teufel net recht mache. (Bietigheim.)
*1765. Dem Teufel ein Bein abarbeiten.
»Die Redensart wird gebraucht, wenn jemand zum Verdruss des Zuschauers eine Thätigkeit sehr lange betreibt, z.B. zu lange am Schreibtisch sitzt; man sagt dann: Schriew du dem Düwel ên Bên af.« (Frischbier, I, 3716.)
*1766. Dem Teufel ein Ohr abgehen müssen. (S. ⇒ Kukuk 136, Zusätze.) – Frischbier, II, 11.
*1767. Dem Teufel in die Schüssel gucken. – Austria, 360.
Sich ihm ergeben.
[1763] *1768. Den holt der Teufel nicht.
Jüd.-deutsch: Eppes Schlechts wett der Tawel nit nehmen. (Warschau.) – Der kann alles wagen, der Teufel holt ihn nicht.
*1769. Den Teufel bleichen.
It.: Lavar la coda al diavolo. (Giani, 1836.)
*1770. Den Teufel in der Schüssel finden.
D.h. leere Schüsseln finden.
It.: Trovare il diavolo nel catino. (Giani, 1880.)
*1771. Don Teuffel in ein Bockshorn zwingen wollen. – Aventin, Chronik, CLXXXIIIb.
*1772. Der hat den Teufel geladen. – Frischbier, I, 3718.
*1773. Der hat den Teuffel in Haaren sitzen. – Simplic., I, 558.
*1774. Der hat sich mit dem Teufel gebissen. – Luther's Werke, VII, 92.
*1775. Der Teufel raft (rauft) mit seiner Grossmutter. (Niederösterreich.)
Wenn es bei Sonnenschein regnet.
*1776. Der Teufel reitet auf dem Messer. – Frischbier, I, 3721.
Wenn es mit dem Rücken auf dem Tische liegt.
*1777. Du verstehst den blauen Teufel davon. – Auerbach, Dorfgeschichten, III, 182.
*1778. Einen blauen Teufel -
soll er haben, wird er bekommen. Ein starker Ausdruck für: Gar nichts.
*1779. Er schlägt dem Teufel ein Schnippchen, wie jener Schwarzkünstler.
Die Polen sagen: Ratuj się, jak Twardowski Kantyczka. Als der Teufel den Schwarzkünstler Twardowski holte, um ihn in die Hölle zu tragen, stimmte er eins von den frommen Liedern aus dem polnischen Gesangbuche, »Kantyczki« genannt, an. Als er dasselbe geendigt, verschwanden die Teufel und liessen ihn in der Luft hangen. (Weryha, 92.)
*1780. Es fehrt alles zum Teuffel. – Monatsblätter, V, 142, 30.
*1781. Für den Teufel arbeiten.
Sich für andere abmühen, ohne selbst einen Gewinn davon zu haben. (S. ⇒ Arbeiten 68.)
It.: Far le penate al diavolo. (Giani, 1840.)
*1782. Geh zum Teufel, da kriegt dich kein Fremder. (Breslau.)
*1783. Hie sökt de Düwel sinn Jungen ne. – Schlingmann, 361.
So armselig und schlecht ist die Gegend.
*1784. Mit dem Teufel in die Schule gehen. – Döpler, I, 500.
*1785. Na, kriegt der Teufel Junge. – Höfer, Weite Welt, 311.
Ausruf der Verwunderung.
*1786. Scher dich zum Teufel. (S. ⇒ Henker.)
Lat.: Abi in malum cruciatum. (Plautus.)
*1787. Scher dich zum Teufel, da bleibst du in der Freundschaft.
*1788. Sich weder für Teufel noch Türcke fürchten. – Mathesius, Postilla, III, CCXIb.
*1789. Teuffel vnd Welt ein gnipp vber die Nase schlagen. – Dietrich, II, 199.
*1790. Warum schlug der Teuffel seine Mutter?
»Die Deutschen haben ein Sprichwort, wenn einem mit Worten nicht abzubrechen, das sie sagen: Warumb schlug der Teuffel seine Mutter? Darumb, das sie keine widerrede wuste.« (Schütze, Serp. Antiq., 164b.)
Buchempfehlung
Der junge Wiener Maler Albrecht schreibt im Sommer 1834 neunzehn Briefe an seinen Freund Titus, die er mit den Namen von Feldblumen überschreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela schwärmt. Bis er diese in den Armen eines anderen findet.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro